Economic Adviser Aug/2016

Economics
Economic Adviser
22. Juli 2016 • Ausgabe August
Themenübersicht
Special: Italien – noch ein europäisches Problem
2
USA: Puerto Rico per se kein Problem
3
Euroland: EZB hält zumindest bis September still
4
Deutschland: Welche Branchen trifft der Brexit?
6
Frankreich: Stimmung von Brexit unbeeindruckt
7
Italien: Banken im kritischen Fokus der Märkte
8
Spanien: Arbeitsmarkt profitiert vom Tourismus
8
Schweiz: Brexit erschwert Verhandlungen mit EU
9
Japan: Abenomics Neustart?
10
China: Konjunktur in Q2 überraschend robust!
11
Großbritannien: Brexit bedeutet Brexit!
12
Kanada: Sorge um Immobilienpreise
12
Mexiko: Sorgenkind Wechselkurs
13
Total Returns: Brexit im Fokus
14
Aktienmärkte: Hoffen auf die US-Wirtschaft
16
Übersicht Prognosen
17
Special: Italien – noch ein europäisches Problem
600
Spread zu Bunds in Bp
500
400
300
200
100
0
1/13
7/13
1/14
Italien (10J)
7/14
1/15
Spanien (10J)
7/15
1/16
7/16
Portugal (10J)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
Die Lust am Untergang scheint an den Finanzmärkten ungebrochen. Nach dem Brexit-Votum in Großbritannien (23.06.2016) kamen auch die italienischen Banken wieder in den Fokus der Kapitalmarktberichterstattung. Hohe NPL-Quoten, geringe Profitabilität, hohe Staatsschulden und ein Verfassungsreferendum im Oktober sind fragile Rahmenbedingungen für Italien. Unsere Einschätzung auf Seite 2.
Wir bitten um Beachtung der besonderen Hinweise auf den letzten Seiten dieser Studie.
Economic Adviser ♦ August 2016
Special: Italien – noch ein
europäisches Problem
Das Urteil zu den italienischen Banken fällt auf
den ersten Blick finster aus. EUR 360 Mrd. oder
18% Non-Performing-Loans (NPLs) im Verhältnis zu allen Bankkrediten (Ende 2015). Zudem
hat sich die Quote seit Ende 2008 vervierfacht.
In Verbindung mit der sehr niedrigen Profitabilität
des italienischen Bankensektors lässt dies an
einer Bereinigung der Lasten aus eigener Kraft
zweifeln. Da die Bankenrestrukturierung inzwischen der EU-Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Finanzinstituten (BRRD) folgt, sind
die Möglichkeiten der nationalen Regierung begrenzt und in jedem Fall mit Brüssel abzustimmen.
Netto-NPLs fallen deutlich geringer aus
Bei Lichte betrachtet relativieren sich die NPLQuoten. „Nur“ EUR 210 Mrd. sind wirkliche Problemkredite, diese sind zu fast 50% bereits berichtigt und der Großteil ist besichert. Die Banken in Italien befinden sich zwar seit längerer
Zeit in einer schwierigen Verfassung, stehen
aber keineswegs vor unlösbaren Herausforderungen. Wir rechnen mit einem maximalen Zusatzkapitalbedarf der italienischen Banken von
ungefähr EUR 40 Mrd., sollten alle schlechten
Kredite sofort am Markt verkauft werden müssen. Dies ist zwar ein beachtlicher aber keineswegs ein nicht zu bewältigender Betrag.
Politik adressiert Probleme im Bankensektor
Die Probleme wurden vielfach von der Regierung Renzi auch in umgesetzten Gesetzgebungsverfahren adressiert. Das Insolvenzrecht
wurde angepasst und soll den Verwertungsprozess deutlich beschleunigen, steuerliche Disincentivierung von Abschreibungen auf NPLs wurden beseitigt, Bankenrettungsfonds aus Bankmitteln aufgelegt und eingesetzt. Zur Verbesserung der politischen Handlungsfähigkeit soll die
Balance zwischen Senat und Abgeordnetenhaus
zulasten des Senats neu bestimmt werden. Zu
dieser Verfassungsänderung steht im Oktober
2016 ein Referendum an. Renzi hat seine politische Zukunft mit diesem Referendum verknüpft.
Die Rückkehr Italiens in die Wachstumszone
2015 und der Rückgang der NPL-Quote im Bankensektor im ersten Quartal 2016 deuten in die
richtige Richtung.
anteil von 1% (!) hat zunächst gemäß dem neuen bail-in-Regime der BRRD funktioniert. Nach
Protesten der Kleinanleger gegen die Heranziehung ihrer Nachranganleihen für Haftungszwecke gab es einen teilweisen bail-out für Kleinanleger. Die Refinanzierung der italienischen Banken beruht zu nicht unbeträchtlichen Teilen auf
Nachranganleihen, die an Privatanleger verkauft
wurden. Die vorschriftmäßige Risikoaufklärung
beim Verkauf dieser Titel gilt als angreifbar.
Risiko Verfassungsreferendum
Angesichts dieser ersten bail-in-Erfahrung und
vor dem Verfassungsreferendum im Oktober will
Ministerpräsident Renzi einen Privatkundenaufruhr auf jeden Fall vermeiden und daher durch
staatliche bail-outs die Bankenrestrukturierung
vorantreiben. Dies wurde in der (deutschen)
Öffentlichkeit als Aushebelung der BRRD interpretiert. Die EU-Finanzminister haben auf die
Einhaltung der BRRD gepocht. Allerdings wurde
regelmäßig auch auf die in der BRRD enthaltenen Spielräume verwiesen (Abwendung systemischer Risiken):
„Auf der Basis des bestehenden Regelwerks
lassen sich Lösungen finden.“
(Jeroen Dijsselbloem, Chef der Euro-Gruppe)
"Ich bin ganz sicher, dass, wenn sich etwaiger
Handlungsbedarf ergibt, der im Rahmen der
europäischen Regelungen gelöst werden kann
und gelöst werden wird."
(Wolfgang Schäuble, Deutscher Finanzminister)
Das eigentliche Risiko – von den meisten anerkannt – ist ein negativer Ausgang des Referendums in Italien, der den Reformer Renzi das Amt
kosten könnte. Neuwahlen oder eine Regierungsneubildung würden den Stabilisierungspfad
der italienischen Volkswirtschaft stören und sicherlich zu Rückschlägen führen, zumindest an
den Finanzmärkten. Ähnliches hatte man auch in
Griechenland beobachten können, als mit dem
Wahlsieg von Syriza, unter Ministerpräsident
Tsipras und Finanzminister Varoufakis die Verhandlungen mit der Troika bzw. „den Institutionen“ (EU-Kommission, EZB, IWF) auf „Anfang“
gestellt wurden. Die bereits erreichte Stabilisierung brach ein und die griechische Volkswirtschaft fiel zurück in Rezession und Deflation.
Hieran kann kein vernünftiger Europäer interessiert sein.
Allerdings: Die Restrukturierung von vier kleinen,
regionalen Banken Ende 2015 mit einem Markt-
NORD/LB Economics
Torsten Windels,
Chefvolkswirt
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Economic Adviser ♦ August 2016
USA
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
II. Quartal mit Besserungstendenzen
•
Puerto Rico per se kein Problem
•
Fed wartet weiter ab
II. Quartal mit Besserungstendenzen
Nach den leichten Tendenzen zur ökonomischen
Schwäche im I. Quartal 2016 hat die USWirtschaft wieder an Dynamik gewinnen können.
Der private Verbraucher bleibt offenkundig eine
sehr verlässliche Stütze für die Nachfrage im
Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Unser
grundsätzliches Bild der Lage der US-Wirtschaft
präsentiert sich entsprechend unverändert. Belastende Effekte durch den Brexit sollten unserer
Auffassung nach überschaubar bleiben. Eine
Befragung von Unternehmen durch das Institute
for Supply Management zeigt, dass die USFirmen keine nachhaltig dämpfenden direkten
Auswirkungen durch den nun anstehenden EUAustritt Britanniens erwarten; die befragten Einkaufsmanager machen sich allerdings schon
gewisse Sorgen bezüglich drohender Turbulenzen an den Devisenmärkten. Die Offiziellen des
Wirtschaftsforschungsinstitutes in Tempe betonten in diesem Kontext, dass US-Dienstleister
relativ zur Industrie natürlich weniger deutlich
unter einem stärkeren Dollar leiden dürften. Dieses Faktum kann vielleicht auch erklären, warum
sich die Stimmung im Service-Segment der USVolkswirtschaft jüngst sehr nachhaltig verbessern konnte. Zwar vermochte auch der unter
Industrieunternehmen erhobene ISM PMI Manufacturing zuletzt klar anzuziehen, mit 56,5 Punkten signalisiert sein Pendant für die USDienstleister im Juni allerdings fast schon wieder
Euphorie bei den befragten Firmen.
Puerto Rico per se kein Problem
Generell dürften die US-Staatsfinanzen vom
wieder stärkeren Wachstum profitieren. Die sehr
angespannte Situation Puerto Ricos hat den
Bund allerdings zu einem aktiveren Vorgehen
gezwungen. Washington hat das US-Territorium
unter Finanzaufsicht gestellt und durch das Puerto Rico Oversight, Management and Economic
Stability Act (PROMESA) die Klagemöglichkeiten
von Gläubigern zunächst bis Februar 2017 blockiert. Der in Capitol Hill mit Blick auf die Schuldenprobleme Puerto Ricos zu beobachtende
Aktionismus überrascht nicht. Obwohl die Einwohner des Territoriums über kein Stimmrecht
bei der Präsidentschaftswahl verfügen, können
die Vorgänge in San Juan die Abstimmung dennoch beeinflussen, da im Swing-State Florida
viele Wähler ihre Wurzeln auf der Insel haben.
Insofern bestand in Washington natürlich ein
ausgeprägter Handlungsdruck. Die beschlossenen Maßnahmen lösen das Problem zwar nicht,
schaffen aber immerhin zusätzliche Zeit. Die
Aufsicht wird nun in Puerto Rico Sparmaßnahmen implementieren, Strukturreformen umsetzen
und mit den Gläubigern über eine Restrukturierung der Schulden verhandeln. Die Bedeutung
der Probleme Puerto Ricos für die US-Wirtschaft
sollten allerdings keinesfalls überschätzt werden.
Auch mit Blick auf den Muni-Markt als Ganzes
dürften sich keine signifikanten Belastungen
ergeben. Wir befürchten insbesondere keine
Ansteckungsgefahren für den ebenfalls mit seinen Finanzen kämpfenden Bundesstaat Illinois.
Puerto Rico an sich ist folglich kein Problem für
die USA.
Die politische Führung in San Juan plant offenbar, die nur spärlich vorhandenen Finanzmittel
vor allem zur Sicherstellung wichtiger öffentlicher
Aufgaben zu nutzen. Gläubiger sehen diese
Priorisierung allerdings sehr kritisch und argumentieren, dass die Verfassung Puerto Ricos
vorsieht, mit höchstem Vorrang zunächst die
General Obligation Bonds der Insel zu bedienen.
Insofern ist schon denkbar, dass der Status dieser im Muni-Markt generell als besonders sicher
geltenden Anleihen in bestimmtem Umfang unter
den Vorgängen in Puerto Rico leiden könnte.
Zudem mag die Umsetzung von PROMESA in
Guam zu etwas größeren Herausforderungen
bei der Platzierung von Schuldverschreibungen
führen und gewisse Sorgen bei den Kreditversicherern mit Exposure in Puerto Rico auslösen.
Fed wartet weiter ab
Am aktuellen Rand ist nicht mit geldpolitischen
Maßnahmen der Fed zu rechnen. Das BrexitVotum gibt den US-Notenbankern gute Gründe,
die eigentlich anstehende Zinsanhebung auf das
Jahr 2017 zu verschieben. Die im II. Quartal
absehbare Besserung der US-Wirtschaftslage
lässt einige Marktteilnehmer offenbar wieder
etwas stärker auf eine noch in 2016 anstehende
Anhebung der Fed Funds Target Rate setzen.
Nur ohne größere Brexit-Turbulenzen könnte ein
Zinsschritt im Dezember möglich werden. Dies
ist eindeutig nicht unser Hauptszenario, ein
Handeln der Fed würde aber natürlich zu einem
positiven Umfeld für den Dollar führen.
NORD/LB Economics
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Economic Adviser ♦ August 2016
Fundamentalprognosen USA
Euroland
2015
2016
2017
2,4
3,1
0,4
3,7
1,1
4,9
0,1
5,3
-4,4
-2,6
1,7
2,0
0,5
2,5
1,5
2,5
1,3
4,7
-4,2
-2,5
2,1
2,1
0,5
4,0
2,5
2,0
2,0
4,6
-3,7
-2,5
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Export
Import
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Quartalsprognosen USA
III/15
IV/15
I/16
II/16
III/16
2,0
2,1
0,1
1,4
2,0
0,5
1,1
2,1
1,1
2,3
1,7
1,1
1,6
1,6
1,5
BIP ann.
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
Veränderung in %
Zinsen und Wechselkurs USA
Fed funds rate
3M-Satz
10J Treasuries
Spread 10J Bund
EUR in USD
21.07.
3M
6M
12M
0,50
0,71
1,56
157
1,10
0,50
0,65
1,60
170
1,07
0,50
0,70
1,80
170
1,08
0,75
0,90
2,00
180
1,12
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
26.07.
26.07.
26.07.
01.08.
01.08.
01.08.
02.08.
03.08.
03.08.
05.08.
05.08.
09.08.
09.08.
15.08.
m
S&P CS 20 City HPI
Verbrauchervertrauen
Richmond Index
ISM PMI
ISM Prices Paid
ISM New Orders
ISM NY
ADP Index
ISM PMI Non-Manu.
Nonfarm Payrolls
Arbeitslosenquote
NFIB Index
IBD/TIPP Index
NAHB Index
Mai
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Jul
Aug
Aug
M/M, q Q/Q annualisiert, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
186,6
98,0
-7
53,2
60,5
57,0
45,4
172K
56,5
265K
4,9%
94,5
45,5
59,0
Christian Lips
• Moderates BIP-Wachstum im 2. Quartal
• Konjunkturerwartungen brechen ein
• EZB hält zumindest bis September still
Moderates BIP-Wachstum im 2. Quartal
Ende Juli veröffentlicht die europäische Statistikbehörde Eurostat eine Schnellschätzung zur
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal. Diese frühe Datenpublikation basiert
auf Meldungen aus den Mitgliedsstaaten, die
zusammen rund 94% des gesamten BIP der
Eurozone abdecken. Allerdings müssen die nationalen Statistikbehörden hierfür zu einem gewissen Anteil auf Schätzungen zurückgreifen, da
noch nicht alle Daten für das zweite Quartal vorliegen. Eine Revision der Vorquartale erfolgt mit
der Schnellschätzung noch nicht.
Nach dem dynamischen Start ins Jahr 2016 mit
einem BIP-Wachstum von 0,6% Q/Q erwarten
wir für das II. Quartal eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung. Allerdings dürfte sich das
Expansionstempo auf 0,3% Q/Q in etwa halbiert
haben. Die Jahresrate erwarten wir entsprechend bei 1,6%. Naturgemäß beinhalten die Q2Zahlen noch keine Effekte durch das Votum der
britischen Bevölkerung für einen EU-Austritt. Die
geringere Dynamik ist vor allem auf eine Korrektur von Sondereffekten im ersten Quartal zurückzuführen. So hatten einige Länder von einer
milden Witterung im Winter profitiert, wodurch
jedoch das Potenzial für eine Frühjahrsbelebung
begrenzt ist. Im Gegensatz zum Jahresauftakt
reichte es bei der Industrieproduktion im II. Quartal nach den schwachen Maizahlen wohl nur für
eine Stagnation auf dem Vorquartalsniveau.
Konjunkturerwartungen brechen ein
Die jüngsten Einbrüche der Konjunkturerwartungen deuten auf eine temporäre Belastung der
Wirtschaftsentwicklung über den Stimmungskanal hin. So sackte die Erwartungskomponente in
der ZEW-Umfrage für die Eurozone von 20,2 auf
-14,7 Saldenpunkte ab. Dies stellt den stärksten
Absturz binnen eines Monats seit dem Erhebungsbeginn im Jahr 1999 dar. Zudem überwiegen erstmals seit November 2012 wieder die
pessimistischen Antworten, die von einer Verschlechterung der konjunkturellen Lage auf Sicht
von sechs Monaten ausgehen. Mit einem derart
empfindlichen Rückschlag hatten wir trotz der
zeitweilig recht ausgeprägten Kursverluste an
NORD/LB Economics
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Economic Adviser ♦ August 2016
den Aktienmärkten sowie den Vorgaben der
sentix Umfrage (vgl. Chart) nicht gerechnet.
Brexit-Schock belastet Konjunkturausblick
3
45
2
standar
disiert
Y/Y in %
30
1
15
0
0
-1
-15
-2
-30
-3
-45
-4
2008
2010
2012
Verbrauchervertr.
ZEW Erwartungen
-60
2014
2016
sentix Erwartungen
EUR STX 50 (r.S.)
eine Kombination aus einer leichten Senkung
des Einlagesatzes und einer Verlängerung des
Ankaufprogramms weit über März 2017 hinaus.
Zum Jahresende dürfte zudem eine Änderung
der EAPP-Bedingungen die Flexibilität erhöhen.
Fundamentalprognosen Euroland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
1
Außenbeitrag
Inflation
2
Arbeitslosenquote
3
Haushaltssaldo
3
Leistungsbilanzsaldo
EZB hält zumindest bis September still
Die EZB hat auf ihrer Julisitzung zunächst abwartend reagiert. Sowohl die Leitzinsen als auch
die Höhe des monatlichen Ankaufvolumens des
QE-Programms blieben unverändert. Mit der
Forward Guidance, wonach vom EZB-Rat weit
über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von
Vermögenswerten hinaus die Leitzinsen auf dem
aktuellen oder einem niedrigeren Niveau erwartet werden, verabschiedet sich die EZB nun auch
explizit für mehrere Jahre von jeglicher Zinsanpassung nach oben. Mario Draghi verwies bei
der anschließenden Pressekonferenz darauf,
dass das Votum der Briten für einen Brexit die
Abwärtsrisiken für die Eurozone erhöht hat.
Die recht optimistischen Konjunktur- und Inflationsprognosen der EZB vom Juni sind sicher
obsolet. Im September legt die EZB ihre neuen
Projektionen vor. Zudem kennt sie dann die Reaktion der Bank of England auf den Brexit. Mario
Draghi betonte mehrfach, dass die EZB bereit,
willens und in der Lage sei, bei Bedarf alle zur
Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen.
Wir rechnen mit einer weiteren Lockerung und
erwarten entsprechende Schritte bereits im September, wobei das Ausmaß datenabhängig ausfallen wird. Am wahrscheinlichsten erscheint uns
2016
2017
1,6
1,7
1,3
2,7
-0,1
0,0
10,9
-2,1
3,2
1,5
1,6
1,6
2,7
-0,4
0,2
10,1
-1,8
3,3
1,2
1,3
1,6
1,3
-0,1
1,0
10,1
-2,0
2,6
Veränderung gg. Vj. in %; 1 Wachstumsbeitrag;
2
in % der Erwerbstätigen; 3 in % des BIP
Quartalsprognosen Euroland
Quelle: Bloomberg, Eurostat, NORD/LB Economics
Vor dem Hintergrund dieser ersten Auswirkungen des Brexit-Votums haben wir unsere Wachstumsprognosen für das laufende und das kommende Jahr auf 1,5% bzw. 1,2% reduziert.
2015
III/15
IV/15
I/16
II/16
III/16
0,3
1,6
0,1
0,4
1,7
0,2
0,6
1,7
0,0
0,3
1,6
-0,1
0,2
1,4
0,2
BIP Q/Q
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
Veränderung in %
Zinsen Euroland
Tendersatz EZB
3M-Satz
10J Bund
21.07.
3M
6M
12M
0,00
-0,30
-0,02
0,00
-0,40
-0,10
0,00
-0,40
0,10
0,00
-0,40
0,20
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum
Indikator
27.07.
28.07.
28.07.
28.07.
29.07.
29.07.
29.07.
02.08.
03.08.
08.08.
12.08.
16.08.
18.08.
21.08.
Geldmenge M3
Economic Sentiment
Industrievertrauen
Dienstleistervertrauen
Arbeitslosenquote
y
HVPI Flash Estimate
q
BIP , vorl.
y
Erzeugerpreise
m
Einzelhandelsumsätze
Sentix-Investorvertrauen
m
Industrieproduktion
ZEW Erwartungen
m
Bauproduktion
Verbrauchervertr., vorl.
m
y
Juni
Juli
Juli
Juli
Juni
Juli
Q2
Juni
Juni
Aug
Juni
Aug
Juni
Aug
4,9%
104,4
-2,8
10,8
10,1%
0,1%
0,6%
-3,9%
0,4%
1,7
-1,2%
-14,7
-0,5%
-7,9
M/M, q Q/Q, y Y/Y, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
NORD/LB Economics
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Economic Adviser ♦ August 2016
Christian Lips
•
Deutliche Abschwächung im II. Quartal
•
Welche Branchen trifft der Brexit?
•
Konjunkturerwartungen leiden unter Brexit
Deutliche Abschwächung im II. Quartal
Nach dem fulminanten Start ins Jahr 2016 wird
das Wachstum im Frühjahr deutlich schwächer
ausfallen. Nach der durch den milden Winter
nach oben verzerrten Entwicklung im I. Quartal
steht nun eine Korrektur dieser Sondereffekte
an. Vor allem bei der Bauproduktion ist es im
Frühjahr zu einer Gegenbewegung gekommen.
Der Output des Baugewerbes lag in den Monaten April und Mai im Mittel um 4,7% unter dem
Niveau des ersten Quartals. Entsprechend ausgeprägt wird die Korrektur bei den Bauinvestitionen ausfallen. Aber auch das Verarbeitende
Gewerbe schaltete im II. Quartal einen Gang
zurück. Die Produzenten von Investitionsgütern
drosselten ihre Erzeugung bis Mai um 1,6% im
Vergleich zum Jahresauftakt. Im Produzierenden
Gewerbe dominieren demnach die negativen
Vorzeichen im Frühjahr, selbst wenn der Juni
eine sehr positive Entwicklung nehmen würde.
Hiermit ist sogar wegen der hohen Anzahl von
Brückentagen im Mai zu rechnen. Für diesen
Effekt erfolgt keine statistische Bereinigung, so
dass die Produktionszahlen im Mai übermäßig
gedämpft gewesen sein dürften und im Juni eine
entsprechende Gegenbewegung zu erwarten ist.
Auch die realen Einzelhandelsumsätze fielen im
Frühjahr schwächer als im Vorquartal aus. Zusammengenommen ist daher lediglich mit einem
mäßigen Wirtschaftswachstum in Höhe von
+0,2% Q/Q im II. Quartal zu rechnen.
Welche Branchen trifft der Brexit?
Viel spannender ist die Frage, wie stark sich das
Brexit-Votum der Briten vom 23. Juni auf die
deutsche Wirtschaft auswirken wird, wird derzeit
heiß diskutiert. Wir haben unsere Prognosen
direkt nach dem Votum deutlich nach unten angepasst. Hierfür sprechen vor allem zwei Gründe. Zum einen waren wir von einer deutlichen
Belastung der Stimmungsindikatoren ausgegangen, die die Wachstumsdynamik zwar nur temporär, dafür aber recht zügig dämpfen dürfte.
Auch wenn sich die Aktienmärkte inzwischen
wieder erholt haben, deuten die ersten Meldungen zu den Frühindikatoren – vorsichtig interpretiert – überwiegend in die vermutete Richtung.
Aber auch nach Abklingen des ersten Schocks
könnte die Investitionstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe nachhaltig gedämpft bleiben.
Großbritannien ist mit einem Anteil von 7,5% im
Jahr 2015 der drittwichtigste Exportmarkt
Deutschlands gewesen. Mit EUR 89,3 Mrd. waren die Ausfuhren ins Vereinigte Königreich
mehr als doppelt so hoch wie die Importe. Die
wichtigsten Exportgüter waren Fahrzeuge (EUR
29,1 Mrd.) sowie Maschinen (EUR 8,8 Mrd.).
Brexit: Fahrzeugbau besonders betroffen
Anteil Auslandsumsatz in %
Deutschland
80
Maschinen
70
Pharma
60
Chemie
Elektronik
50
Metalle
Gummi/
Kunststoff
40
Fahrzeuge
Metallerz.
30
Ernährung
20
Kokerei/
Mineralöl
10
0
-10
0
10
20
Abw. Exportanteil UK/Welt (in %-P.)
Quelle: Destatis, NORD/LB Economics. Daten für 2015.
Vor allem der Fahrzeugbau dürfte von dem
Brexit-Votum und den Folgen (Pfundschwäche,
Konjunktureinbruch UK) am härtesten getroffen
werden (siehe Chart). Der Fahrzeugbau ist wie
kaum eine andere Branche von den Auslandsumsätzen abhängig (y-Achse). Zudem ist
UK für Kraftwagen und -teile ein ganz besonderer Auslandsmarkt: So haben Fahrzeuge einen
deutlich höheren Anteil an den Gesamtexporten
nach Großbritannien als im Schnitt aller Länder
(x-Achse). Andere Branchen wie die Pharmazeutische Industrie sind ebenfalls stärker belastet,
haben aber nicht die Bedeutung für Wachstum
und Beschäftigung wie der Fahrzeugbau (Größe
der Blasen im Chart). Der langfristige Ausblick
wird maßgeblich von dem Verhandlungsergebnis
zwischen EU und Großbritannien abhängen.
Konjunkturerwartungen leiden unter Brexit
Die seit dem Brexit-Votum veröffentlichten Frühindikatoren deuten auf eine ausgeprägte Stimmungseintrübung hin. Die ZEW Konjunkturerwartungen sind im Juli von 19,2 auf -6,8 Saldenpunkte und damit den niedrigsten Stand seit
November 2012 gefallen. Zudem ist dies der
NORD/LB Economics
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Economic Adviser ♦ August 2016
zweitgrößte Rückprall in einem Monat seit 15
Jahren. Die PMIs hingegen fielen im Juli besser
als erwartet aus. Somit ist es sicher zu früh, anhand erster negativer Daten bereits den Stab
über den deutschen Aufschwung zu brechen. An
einer vorübergehenden Abkühlung der Dynamik
dürfte aber kaum noch ein Weg vorbeiführen.
Fundamentalprognosen Deutschland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Exporte
Importe
1
Außenbeitrag
2
Inflation
3
Arbeitslosenquote
4
Haushaltssaldo
4
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,7
2,0
2,5
2,2
5,4
5,8
0,2
0,1
6,4
0,7
8,6
1,6
1,8
2,7
2,1
2,4
3,3
-0,2
0,3
6,1
0,5
9,0
1,0
1,2
2,0
0,9
3,4
3,4
0,2
1,2
6,1
0,0
8,4
Veränderung gg. Vj. In %; 1 Wachstumsbeitrag; 2 HVPI;
in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des
BIP
3
Quartalsprognosen Deutschland
BIP Q/Q
BIP (nsb) Y/Y
1
Inflation Y/Y
III/15
IV/15
I/16
II/16
III/16
0,3
1,7
0,0
0,3
2,1
0,2
0,7
1,3
0,1
0,2
2,9
0,0
0,3
1,4
0,5
Veränderung in % ; 1 HVPI
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
25.07.
27.07.
27.07.
28.07.
28.07.
29.07.
05.08.
08.08.
09.08.
09.08.
09.08.
09.08.
12.08.
16.08.
19.08.
25.08.
ifo Geschäftsklimaindex
y
Importpreise
GfK Verbrauchervertr.
Arbeitslosenquote, sb
y
HVPI , vorl.
m
Einzelhandelsumsätze
m
Auftragseingänge
m
Industrieproduktion
Handelsbilanz (Mrd. €)
Leistungsbilanz (Mrd. €)
m
Exporte
m
Importe
q
BIP , vorl.
ZEW Erwartungen
y
Erzeugerpreise
ifo Geschäftsklimaindex
m
Juli
Juni
Aug
Juli
Juli
Juni
Juni
Juni
Juni
Juni
Juni
Juni
Q2
Aug
Juli
Aug
108,7
-5,5%
10,1
6,1%
0,2%
0,7%
0,0%
-1,3%
21,0
17,5
-1,8%
0,1%
0,7%
-6,8
-2,2%
-
M/M, y Y/Y, q Q/Q, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Frankreich
Christian Lips
•
Leichte Wachstumsmoderation in Q2
•
Stimmung von Brexit bisher unbeeindruckt
•
Arbeitsmarktgesetz endgültig beschlossen
Die konjunkturelle Erholung hat sich fortgesetzt,
die Wachstumsdynamik dürfte sich jedoch wieder verringert haben. Wir rechnen für das Frühjahr mit einem BIP-Plus in Höhe von 0,3% Q/Q.
Vor allem die sehr hohen Zuwächse des Privaten Konsums sowie der Ausrüstungsinvestitionen im ersten Quartal dürften sich wieder normalisieren. Andererseits ist eine Verbesserung des
Außenbeitrags zu erwarten. Die Stimmung in
Frankreich hat sich bislang unbeeindruckt von
dem Brexit-Votum gezeigt. So legten sowohl das
Insee-Produzentenvertrauen (103 Punkte) als
auch die Produktionsaussichten (3 Saldenpunkte) im Juli überraschend zu. Das Geschäftsklima
kehrte auf den höchsten Wert seit Mitte 2011
zurück und die Markit Einkaufsmanagerindizes
verbesserten sich ebenfalls leicht. Die anhaltend
hohe Terrorgefahr ist eine Belastung für die Bevölkerung, sie könnte auch das Wirtschaftsgeschehen dämpfen. Der schreckliche Anschlag
von Nizza, der 84 Menschen das Leben kostete,
hat auch das Herz des französischen Tourismus
getroffen. Bereits nach den schweren Attentaten
in Paris hatte der Tourismus empfindliche Einbußen hinnehmen müssen. Die Arbeitslosenquote (ILO) ist zuletzt unter die wichtige Marke von
10,0% gesunken. Das Arbeitsmarktgesetz mit
Abstrichen bei der 35-Stunden-Woche und einer
Lockerung des Kündigungsschutzes gilt inzwischen als angenommen, da die Abgeordneten in
der Nationalversammlung keinen Misstrauensantrag gegen die Regierung gestellt haben.
Fundamentalprognosen Frankreich
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,2
0,1
10,4
-3,5
-0,2
1,6
0,3
10,0
-3,5
-0,7
1,2
1,0
9,8
-3,4
-0,5
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Frankreich
10J
Spread 10J Bund
21.07.
3M
6M
12M
0,22
23
0,20
30
0,40
30
0,50
30
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
NORD/LB Economics
Seite 7 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Italien
Torsten Windels
Spanien
Dr. Jens Kramer
•
Expansionstempo kaum verlangsamt
•
Wann gelingt eine Regierungsbildung?
•
Banken im kritischen Fokus der Märkte
•
Arbeitsmarkt profitiert vom Tourismus
•
Lösung im Rahmen der Regeln (BRRD)
•
Robustes Wirtschaftswachstum
Die aktuellen Konjunkturindikatoren deuten darauf hin, dass sich das verhaltene Expansionstempo der italienischen Wirtschaft bisher zumindest nicht verlangsamt hat. So waren die von
Markit befragten Einkaufsmanager in der Industrie und auch im Dienstleistungsgewerbe zuletzt
zuversichtlicher gestimmt. Allerdings sind die
Rückmeldungen nur zu einem geringen Teil bereits in Kenntnis des Ausgangs des BrexitVotums in Großbritannien abgegeben worden,
so dass sich die beträchtlichen Verunsicherungen in vielen Daten noch gar nicht vollständig
materialisiert haben dürften. Sehr wohl materialisiert haben sich die immensen Probleme italienischer Banken (s. Special S. 2). Den Kursen italienischer Staatsanleihen hat es kaum geschadet.
Zwar liegen die Aufschläge italienischer Staatsanleihen gegenüber Bunds (10Y) nach dem
Brexit-Referendum über denen für spanische
Papiere, doch fielen diese nach dem 24.06. aktuell wieder unter 130 Basispunkte. Auch die
Bankentitel werden kritisch, aber risikodifferenziert bewertet. D.h. Vorsicht ja, Panik nein. Sollte
Renzi aus dem Verfassungsreferendum im Oktober gestärkt hervorgehen, dürfte sich die langsame Erholung der italienischen Volkswirtschaft
auch in 2016 und 2017 fortsetzen. Wenn Renzi
nach einem verlorenen Referendum wahrhaftig
zurücktritt, steht die Reformagenda in Italien vor
einem Abbruch, was die Finanzmärkte eindeutig
als erhebliche Risikoposition werten dürften.
Hierbei dürften sich auch die Banken im Zentrum
der Volatilität befinden.
Spaniens Wähler waren am 26. Juni aufgerufen,
erneut über die Zusammensetzung des Parlaments abzustimmen. Die konservative Volkspartei des nach mehr als einem halben Jahr des
politischen Vakuums immer noch kommissarisch
amtierenden Ministerpräsidenten Rajoy konnte
sich mit leichten Zugewinnen erneut als stärkste
Kraft behaupten, ein Linksbündnis aus Sozialisten und Podemos kann nun so gut wie ausgeschlossen werden. Da sich die Menschen nicht
immer wieder und so lange an die Wahlurnen
bitten lassen werden, bis einmal das gewünschte
Ergebnis herauskommt, steigt der Druck auf eine
Verständigung der in ihren Eitelkeiten und Streitigkeiten zerrissenen politischen Akteure. Dringender Handlungsbedarf besteht insbesondere
mit Blick auf das immer mehr außer Kontrolle
geratende Haushaltsdefizit. Die EU-Kommission
hat inzwischen Sanktionen angekündigt. Unterdessen hat sich das Wirtschaftswachstum gemäß den üblicherweise recht zuverlässigen Vorausschätzungen der Banco de España mit 0,7%
Q/Q im II. Quartal nur geringfügig abgeschwächt.
Die immer noch quälend hohe Arbeitslosigkeit
hat sich im Juni weiter verringert, allerdings ist
dies überwiegend auf prekäre Beschäftigungen
im Kontext des boomenden Tourismusgeschäfts
zurückzuführen. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ist zuletzt auf unter 1,2% gefallen, worin
sich letztlich auch die Hoffnungen auf die Bildung einer handlungsfähigen Regierung spiegeln. Ob und wann es dazu kommt, bleibt indes
abzuwarten.
Fundamentalprognosen Italien
Fundamentalprognosen Spanien
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
0,6
0,1
11,9
-2,6
2,2
0,9
-0,1
11,3
-2,5
1,5
0,9
1,0
10,5
-2,4
0,8
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
3,2
-0,6
22,1
-5,1
1,4
2,6
-0,4
19,9
-4,1
0,7
1,8
1,1
17,8
-3,3
0,4
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Italien
Zinsen und Spreads Spanien
10J
Spread 10J Bund
21.07.
3M
6M
12M
1,25
126
1,40
150
1,60
150
1,70
150
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics
21.07.
3M
6M
12M
1,12
114
1,40
150
1,60
150
1,70
150
Seite 8 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Schweiz
Christian Lips
•
Solider Arbeitsmarkt – Brexit größtes
Konjunkturrisiko
•
Brexit erschwert Verhandlungen mit EU
•
Wird die SNB die Zinsen erneut senken?
Solider Arbeitsmarkt – Brexit größtes
Konjunkturrisiko
Der Schweizerische Arbeitsmarkt entwickelt sich
erstaunlich solide. Dies ist insbesondere vor dem
Hintergrund der hohen Belastungen durch den
festen Schweizer Franken und die nur schwache
konjunkturelle Dynamik in den vergangenen
anderthalb Jahren bemerkenswert. Die Arbeitslosenquote hat sich im Juni auf 3,1% verringert,
die saisonbereinigte Quote liegt bei 3,3%.
Im Juni hat das Staatssekretariat für Wirtschaft
(SECO) die Berechnung der Arbeitslosenquote
angepasst. Die im Vergleich zu den vorherigen
Monaten um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte niedriger
ausfallende Arbeitslosenquote ergibt sich durch
eine Aktualisierung der in die Berechnung einfließenden Erwerbspersonenzahl. An den Arbeitslosenzahlen hat sich nichts geändert.
Arbeitsmarkt im Juni leicht verbessert
12
Tausend
Punkte
20
8
30
4
40
0
50
-4
60
-8
1998
70
2002
2006
2010
2014
Veränderung Alo-Zahl
PMI Beschäftigung (r.S., invertiert)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
Prinzipiell sind auch die kurzfristigen Aussichten
für den Arbeitsmarkt gut. So ist die PMIBeschäftigungskomponente im Juni auf 51,8
Punkte geklettert. Damit befindet sich dieser
Subindex erstmals seit dem Entscheid der SNB,
den Mindestkurs zum Euro aufzugeben, wieder
im Expansionsbereich. Allerdings stellt das
Brexit-Votum auch für die Schweizer Konjunktur
eine große Belastung dar. Damit drohen dem
gerade eingeleiteten Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt auf mittlere Sicht neue Belastungen.
Brexit erschwert Verhandlungen mit der EU
Das Brexit-Votum droht die laufenden Verhandlungen mit der EU über die Freizügigkeit, die Teil
und zugleich Voraussetzung für die bilateralen
Verträge zwischen der Schweiz und der EU ist,
zu erschweren. Zweieinhalb Jahre nach der Annahme der sogenannten „Masseneinwanderungsinitiative“ ist nicht nur keine Lösung in
Sicht. Die Briten wollen den Prozess des Austritts mit der Antragsstellung erst Anfang 2017
einleiten. Bis dahin wird es kaum Fortschritte hin
zu einer Einigung zwischen der Schweiz und der
EU geben. Zwar hatte die EU vor dem Referendum den Briten Flexibilität bei der Frage der
Freizügigkeit signalisiert. Dieses Angebot ist
aber vom Tisch und damit auch die Hoffnung der
Schweiz, eine ähnliche Lösung zu erzielen.
Wird die SNB die Zinsen erneut senken?
Die SNB ist in der komfortablen Lage, dass sie
die Entscheidungen der Bank of England und
der EZB abwarten kann, bevor sie über eine
Reaktion auf das Brexit-Votum befindet. Zudem
haben sich die Märkte als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen. So haben die Aktienmärkte einen Großteil der Verluste wieder wettgemacht. Auch hat der Schweizer Franken als typische Fluchtwährung nicht weiter aufgewertet,
allerdings unterstützt durch moderate Interventionen der SNB. Hierauf deutet die Ausweitung
der Sichtguthaben der Banken bei der Notenbank seit dem 23. Juni hin. Das Ausmaß der
geldpolitischen Maßnahmen ist datenabhängig.
Da wir weitere Schritte der EZB für September
erwarten, dürfte die SNB nachziehen müssen.
Fundamentalprognosen Schweiz
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
0,9
-1,1
3,2
0,0
11,5
0,9
-0,3
3,3
-0,1
10,0
1,3
0,2
3,4
0,2
11,0
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Wechselkurs Schweiz
LIBOR-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CHF
NORD/LB Economics
21.07.
3M
6M
12M
-0,75
-0,76
-0,54
-52
1,09
-1,00
-1,00
-0,70
-60
1,08
-1,00
-1,00
-0,60
-70
1,09
-1,00
-1,00
-0,50
-70
1,09
Seite 9 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Japan
Dr. Stefan Große
•
Abe gewinnt Oberhauswahlen
•
Wird die Notenbank handeln?
•
Handlungsbedarf
Abe gewinnt Oberhauswahlen
Shinzo Abe kann für sich den Sieg der Oberhauswahlen in Anspruch nehmen. Seine Regierungskoalition aus der LDP und Komeito verfügt
nun über eine deutliche Mehrheit. Durch den
Stimmenzuwachs verfügt der japanische Premier
nun auch über die Möglichkeit den Pazifismus
aus der Verfassung zu streichen, da die Befürworter dieses Vorhabens nun über eine 2/3Mehrheit verfügen. Auch wenn es in der japanischen Bevölkerung durchaus skeptisch gesehen
wird – wir rechnen mit diesem Schritt, denn
Shinzo Abe hegt schon länger den Wunsch, die
Streitkräfte offensiver auszulegen. Die andauernden Provokationen seitens des Diktators in
Nordkorea dürften ihm dabei ebenso in die Karten spielen wie der territoriale Konflikt mit der
Volksrepublik China. Leider werden die Pläne
von Japans Nachbarn mit Sicherheit weniger gut
geheißen und entsprechend dürften die geopolitischen Anspannungen in der Region deutlich
verstärkt werden. Kurz nach der Wahl gab
Shinzo Abe nun grünes Licht für das Zusammenstellen des nächsten Konjunkturprogrammes. Nach Zeitungsinformationen könnte dieses
ein Volumen von JPY 10 Bio. haben, also umgerechnet gut EUR 86 Mrd. Dies dürfte ausreichen,
um für einen Wachstumsschub zu sorgen. Von
den Märkten gab es schon einmal Vorschusslorbeeren: Der Yen wertete im Nachgang innerhalb
von drei Tagen um 4,1% gegenüber dem USDollar ab. Politisch ist nun übrigens auch der
Weg für Neuwahlen des Unterhauses frei. Den
Termin kann Shinzo Abe nun festlegen, was
möglicherweise dieses Jahr noch passiert.
Wird die Notenbank auch handeln?
Ein Kernmerkmal der Abenomics in der ersten
Version war das gleichzeitige Agieren von Notenbank mit der Geldpolitik und der Regierung
mit einem Stimulus. Daher halten wir es für nicht
ganz unwahrscheinlich, dass Notenbankgouverneur Kuroda parallel zum Stimulus der Regierung noch einmal in seine Schatulle greift. Die
nächste Gelegenheit hierfür wäre der 29. Juli.
Wenn die Bank of Japan etwas macht, wird sie
voraussichtlich über die gesamte Bandbreite des
geldpolitischen Instrumentariums agieren, also
Zinsen senken und das Aufkaufprogramm abermals ausweiten. Die Inflation lässt dies auch zu.
Wir denken, dass -0,40 % für die Policy Balance
Rate durchaus möglich sind. Das Aufkaufprogramm könnte noch einmal um JPY 20 Bio. aufgestockt werden. Die Regierung wird sich ja
weiter verschulden und gibt damit der Notenbank
ausreichend Material an die Hand. Der Zeitpunkt
der Erhöhung ist nicht ganz klar. Wir denken die
Wahrscheinlichkeit für den 29. Juli liegt bei 50%,
für den 21. September bei 40%.
Handlungsbedarf
Die Neuauflage der Abenomics ist überfällig. Seit
Februar entwickeln sich die Exporte negativ und
das nicht nur weil der Yen seither deutlich aufwertete. Um die Binnennachfrage ist es auch
nicht gut bestellt, wie die seit Anfang des Jahres
in vier von fünf Monaten rückläufigen Einzelhandelsdaten zeigen. Die rückläufigen Barlöhne und
Verbraucherausgaben bedeuten auch wenig
Gutes. Die Industrieproduktion überraschte im
Mai negativ (-2,6% M/M s.a.), die Auftragslage
zumindest der Maschinenbauer hat sich zwei
Monate in Folge verschlechtert. Da auch die
Preisentwicklung wieder auf den negativen Bereich zusteuert, bleibt eigentlich weder Kuroda
noch Abe eine andere Wahl als zu handeln. Wir
haben ja schon seit dem Frühjahr argumentiert,
dass es an der Zeit wäre. Schade auch, dass der
Reformprozess (aka „dritter Pfeil“) nie so recht in
Gang kam. Daran wird sich wohl auch im zweiten Release der Abenomics wenig ändern.
Fundamentalprognosen Japan
2015
2016
2017
0,5
0,8
3,4
-5,4
3,3
0,6
0,2
3,3
-6,0
3,6
1,1
1,8
3,7
-5,0
3,1
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Japan
Call rate
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in JPY
USD in JPY
NORD/LB Economics
21.07.
3M
6M
12M
0,00
0,06
-0,21
-20
117
106
-0,40
-0,10
-0,20
-10
113
106
-0,40
-0,10
-0,18
-28
119
110
-0,40
-0,10
0,07
-13
128
115
Seite 10 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
China
Frederik Kunze
•
Konjunktur in Q2 überraschend robust
•
Machtkampf in Peking?
•
PBOC-Notenbankpolitik im Fokus
Konjunktur in Q2 überraschend robust
Die Angaben zum BIP-Wachstum für das
II. Quartal müssen schon als Überraschung gewertet werden. So legte die Wirtschaftsleistung
in den Monaten April bis Juni um 6,7% Y/Y zu.
Erwähnenswert ist das ausgeprägte Wachstum
gegenüber dem Vorquartal in Höhe von 1,8%.
Dies entspricht immerhin einem annualisierten
Expansionstempo von 7,4%. Allerdings muss
konstatiert werden, dass für die überraschende
Dynamik wohl eher alte Wachstumstreiber (wie
z. B. das Baugewerbe) verantwortlich sind. Das
Expansionstempo im sekundären Sektor lag im
II. Quartal bei 6,3% Y/Y. Das ist immerhin der
höchste Wert seit vier Quartalen. Zwar bleibt die
Dynamik im Servicesektor mit 7,5% Y/Y deutlich
ausgeprägter. Allerdings zeichnete sich hier
zuletzt eine gewisse Abflachung der Belebung
ab. Mit einem Wachstum von „nur noch“ 5,3%
Y/Y (Vorquartal: 8,1% Y/Y) zollt der Finanzsektor
nun den Folgen der Aktienmarktverwerfungen
Tribut. Auf den ersten Blick scheint der Umbau
des Wachstumsmodells in Bezug auf die Verwendungsseite schnell voranzugehen. So hat
das Pekinger National Bureau of Statistics in
einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass
im ersten Halbjahr 73,4% des BIP-Wachstums
dem Konsum zuzurechnen sind. Allerdings muss
dieses Ergebnis aus zwei Gründen relativiert
werden. So ist erstens auch dem Staatssektor
ein nennenswerter Anteil an dieser Nachfrage
zuzurechnen. Zweitens bleibt fraglich, wie nachhaltig das zunehmende Gewicht des Konsums
vor dem Hintergrund weniger stark wachsender
verfügbarer Einkommen der privaten Haushalte
auf lange Sicht ist. Auch wenn wir weiterhin klare
Anzeichen für einen fortlaufenden Umbau des
Wachstumsmodells sehen, bleiben wir in Summe skeptisch mit Blick auf das an den Tag gelegte Tempo. Insbesondere die Konservierung
der Wachstumsgeschwindigkeit mit Hilfe von
altbewährten Mitteln würden wir an dieser Stelle
kritisch hervorheben.
Machtkampf in Peking?
Auch die zuletzt verstärkt wahrgenommene Divergenz der wirtschaftspolitischen Auffassungen
von Staatspräsident Xi und Premier Li ist nach
unserer Auffassung mit gewisser Sorge zu betrachten. Während Li Keqiang, der Kraft seines
Amtes eigentlich der oberste ökonomische Lenker des Landes sein sollte, einen geringeren
Staatseinfluss bzw. eine stärkere Rolle des
Marktes predigt, lässt Xi Jinping zweifelsohne
erkennen, dass er die Lösung eher bei einem
Mehr an staatlichem Einfluss sieht. Die Machtposition des Staatspräsidenten ist derzeit Zweifelsohne weitaus größer. Mehr staatliche Aktivität mag zwar kurzfristig die Wachstumsraten
konservieren – die damit verbundene Unsicherheit auf Seiten von Privatunternehmen aus dem
In- und Ausland muss jedoch schon als schädlich eingestuft werden.
PBOC-Notenbankpolitik im Fokus
Für die Zentralbank stehen derzeit zwei Herkulesaufgaben auf der Agenda. So hat der oberste
Statistiker der People’s Bank of China, Sheng
Songcheng, jüngst eine drohende Liquiditätsfalle
thematisiert. Derart offene Worte aus Richtung
der Peking direkt unterstellten Zentralbank sind
keinesfalls alltäglich und können fast als Fingerzeig in Richtung fiskalischer Stützungsmaßnahmen der Zentralregierung gewertet werden.
Noch pressierlicher scheint aber die Lage beim
Renminbi zu sein. Die Währungshüter der Zentralregierung kämpfen schon regelrecht für einen
stabil wirkenden Wechselkurs. Wir gehen davon
aus, dass die Marke von 6,70 CNY je USD demnächst zeitweise deutlich überschritten wird,
würden aber zunächst keine neuerlichen Verwerfungen am chinesischen Devisenmarkt erwarten.
Fundamentalprognosen China
2015
2016
2017
6,9
1,5
4,3
-2,4
3,0
6,6
2,4
4,2
-3,1
2,5
6,5
2,7
4,2
-3,2
2,5
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs China
Einlagensatz
3M-SHIBOR
10J
Spread 10J Bund
EUR in CNY
USD in CNY
NORD/LB Economics
21.07.
3M
6M
12M
1,50
2,86
2,81
283
7,36
6,67
1,50
3,10
2,90
300
7,22
6,75
1,50
3,25
3,00
290
7,24
6,70
1,50
3,25
3,05
285
7,45
6,65
Seite 11 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Großbritannien Tobias Basse, Bernd Krampen
Kanada
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
Theresa May neue Regierungschefin
•
Notenbank wartet ab
•
Brexit bedeutet Brexit
•
Sorge um Immobilienpreise
•
Bank of England zögert
•
Hoffen auf die USA
Das zu befürchtende politische Chaos in London
scheint auszubleiben. Mit Theresa May ist
schnell eine Nachfolgerin für David Cameron
gefunden worden. Die bisherige Innenministerin
hatte Cameron bei der Kampagne für den EUVerbleib Britanniens zwar unterstützt, gilt aber
dennoch als Kritikerin Brüssels. Bei der Abgabe
des Austrittsantrags will sich May offenbar Zeit
lassen. Sie plant zunächst eine geeignete Strategie für den Brexit zu entwerfen und dann wohl
erst im Jahr 2017 den Austritt zu beantragen.
May betonte allerdings, dass Brexit wirklich auch
Brexit bedeutet. Die Berufung von Boris Johnson
in das neue Kabinett deutet ebenfalls klar in
diese Richtung. Das Ziel bei den Verhandlungen
mit Brüssel wird insbesondere die Begrenzung
der Einwanderung von EU-Bürgern sein. Die
geplante Konsolidierung der Staatsfinanzen
steht nicht mehr so stark im Fokus. May fordert
staatliche Investitionen im Wohnungsbau und
opfert dafür das Ziel eines ab 2020 ausgeglichenen Staatshaushaltes. Trotz Brexit hat die Bank
of England jüngst beschlossen, die bisherige
geldpolitische Ausrichtung zunächst beizubehalten. Aber schon im August dürfte es Anpassungen geben. Dabei muss es nicht zu einer Leitzinssenkung kommen. Zusätzliche Schritte zur
quantitativen Lockerung könnten eine größere
Attraktivität für die Notenbank haben.
Erwartungsgemäß hat die Notenbank zuletzt
keine Anpassungen am Leitzins vorgenommen.
Man spielt somit auf Zeit. Der Notenbankchef
Stephen Poloz wies mit Blick auf die ökonomische Aktivität im Land jüngst auf belastende
Effekte durch die Waldbrände hin, die sich aber
im Rahmen halten sollten. Die Wirtschaft Kanadas kämpft zwar noch mit den notwendigen Anpassungen an den niedrigeren Ölpreis, es gibt
aber Hoffnung auf einen vor allem durch Exporte
getriebenen Aufschwung. In diesem Kontext
muss natürlich insbesondere auf die USA geblickt werden. Wir erwarten in der Tat auch eine
Beschleunigung des US-Wirtschaftswachstums
im II. Quartal, was Kanada natürlich schon helfen dürfte. Die Notenbank in Ottawa hat momentan verschiedene Sorgen, die von Relevanz für
ihre weitere Geldpolitik sind. So betonte Poloz
die Gefahr einer Preisblase bei Immobilen in
Toronto und Vancouver. Diese Bedenken sprechen natürlich gegen Leitzinssenkungen. Gleichzeitig ergeben sich durch das Brexit-Votum neue
Risiken für die Weltwirtschaft, welche auch die
kanadische Wirtschaft bedrohen könnten. Die
Geldpolitiker in Ottawa werden die globalen
Entwicklungen im Auge behalten und im Bedarfsfall geeignet agieren müssen. Zunächst
spricht das Umfeld aber klar für ein weiteres
Zögern der Bank of Canada.
Fundamentalprognosen Großbritannien
Fundamentalprognosen Kanada
2015
2016
2017
2,2
0,1
5,4
-4,4
-5,4
0,9
0,8
5,2
-3,8
-4,7
-0,8
2,5
5,6
-3,7
-4,0
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,1
1,1
6,9
-1,7
-3,3
1,4
1,6
7,2
-1,5
-3,2
2,0
2,0
7,1
-1,4
-2,2
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen nach
ILO-Konzept; 2 in % des BIP
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Großbritannien
Zinsen und Wechselkurs Kanada
Reposatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in GBP
GBP in USD
21.07.
3M
6M
12M
0,50
0,53
0,83
85
0,83
1,32
0,50
0,60
1,20
130
0,90
1,19
0,50
0,60
1,65
155
0,85
1,27
0,50
0,75
1,80
160
0,85
1,32
O/N-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CAD
USD in CAD
NORD/LB Economics
21.07.
3M
6M
12M
0,50
0,51
1,10
112
1,44
1,31
0,50
0,55
1,30
140
1,40
1,31
0,50
0,55
1,40
130
1,43
1,32
0,50
0,65
1,60
140
1,50
1,34
Seite 12 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Mexiko
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
Überschaubare direkte Lasten durch Brexit
•
Fokus liegt auf den USA
•
Sorgenkind Wechselkurs
Änderungen
Das im II. Quartal zu erwartende Anziehen des
Wachstums in den USA wird auch Mexiko helfen. Da die US-Ökonomie unserer Auffassung
nach nicht nachhaltiger unter dem Brexit leiden
sollte, dürfte es durch den nun drohenden EUAustritt Großbritanniens auch keine stärkeren
Belastungen für die Wirtschaft Mexikos geben.
Ein Problem könnte sich aber durch die erhöhte
Nervosität am Devisenmarkt ergeben. Der
Wechselkurs des Peso zum US-Dollar ist in der
Tat das Sorgenkind der Wirtschaftspolitiker in
Mexiko. Die Zentralbank fürchtet höhere Inflationsraten und eine Schwäche des Wechselkurses. Diese Bedenken könnten die Notenbank
dazu bewegen, abermals noch vor einem geldpolitischen Handeln der US-Zentralbank die Leitzinsen in Mexiko anzuheben. Dies ist zwar nicht
unser Basisszenario, die Gefahr für einen zeitnahen Zinsschritt der Banxico hat sich jüngst
aber erhöht. Dennoch glauben wir weiterhin,
dass sich die Notenbank mit etwas höherer
Wahrscheinlichkeit dazu durchringen wird, zunächst auf eine Anhebung der US-Leitzinsen zu
warten. Wenn der Handlungsdruck durch einen
zu schwachen Peso allerdings doch zu stark
werden sollte, dürfte die Banxico dazu neigen,
klare Signale an den FX-Markt zu senden, was
dann wohl eher für einen größeren Zinsschritt
nach oben sprechen würde.
Fundamentalprognosen Mexiko
2015
2016
2017
2,5
2,7
4,3
-3,5
-2,8
2,5
2,9
4,3
-3,1
-3,0
2,8
3,1
4,2
-2,8
-2,7
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Mexiko
O/N-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in MXN
USD in MXN
Hinweise
21.07.
3M
6M
12M
4,25
4,39
5,97
599
20,48
18,57
4,25
4,30
6,20
630
19,26
18,00
4,25
4,40
6,30
620
18,90
17,50
4,50
4,60
6,50
630
19,04
17,00
Die in der vorliegenden Publikation ausgewiesenen historischen Daten stammen von Feri
sowie Bloomberg (Finanzmarktzeitreihen). Alle
Finanzmarktzeitreihen (Wechselkurse, Zinsen,
Renditen) werden auf Schlusskursbasis ausgewiesen.
NORD/LB Economics
Seite 13 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve Euroland
Renditen
(in %)
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
Prognosen Zinsstrukturkurve
aktuell
3M
6M
12M
0,50 %
3M
-0,30
-0,40
-0,40
-0,40
0,25
1J
-0,60
-0,75
-0,65
-0,60
2J
-0,62
-0,75
-0,70
-0,60
3J
-0,64
-0,73
-0,68
-0,58
-0,25
4J
-0,59
-0,69
-0,62
-0,55
-0,50
5J
-0,50
-0,65
-0,55
-0,50
6J
-0,47
-0,59
-0,47
-0,41
7J
-0,39
-0,50
-0,36
-0,31
8J
-0,27
-0,41
-0,26
-0,19
9J
-0,14
-0,27
-0,10
-0,02
10J
-0,02
-0,10
0,10
0,20
0,00
-0,75
-1,00
3M
1
2
3
Aktuell
4
5
3M
6
7
8
9
6M
10
12M
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
Einschätzung: Seit dem Brexit-Votum haben sich die Märkte rasch wieder erholt. EZB-Präsident Mario
Draghi sprach diesbezüglich von einer „ermutigenden Widerstandsfähigkeit“, mit der die Finanzmärkte
reagiert hätten. Hierzu haben sicher auch die Stellungnahmen der Notenbanken beigetragen, wonach
man zur Bereitstellung notwendiger Liquidität bereit stünde. Allerdings dürften die Märkte volatil bleiben.
Neue Fluchtbewegungen in deutsche Bundesanleihen sind jederzeit möglich. Mit der Bekanntgabe der
Stresstestergebnisse, der schwierigen Lage italienischer Banken, einer möglichen weiteren Stimmungseintrübung und dem im Oktober bevorstehenden Referendum in Italien sind bereits jetzt genügend potenzielle Stressmomente für die nächsten Monate absehbar. Auf Sicht von drei Monaten erwarten wir noch
einmal durchweg niedrigere Bundrenditen, was in positiven Total Returns resultiert. Dies dürfte auf
Zwölfmonatssicht aber anders aussehen. Die prognostizierten leicht steigenden Kapitalmarktrenditen lassen mittelfristige Investments im Rahmen einer Total-Return-Analyse wenig vorteilhaft erscheinen.
Total Returns (in %)
auf Sicht von
3M
6M
12M
3M
-0,07
-0,17
-0,37
1,5
1J
-0,03
-0,27
-0,60
1,0
2J
0,07
-0,23
-0,64
0,5
3J
0,10
0,23
-0,72
0,0
4J
0,27
-0,08
-0,62
-0,5
5J
0,66
0,15
-0,28
6J
0,66
0,00
-0,31
-1,0
7J
0,77
-0,02
-0,28
8J
1,12
0,12
-0,05
9J
1,33
0,22
0,19
10J
1,23
-0,17
0,01
2,0
Erwartete Total Returns
in %
-1,5
-2,0
3M
1
2
3M
3
4
6M
5
6
7
12M
8
9
10
Quelle: NORD/LB Economics
Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen
Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. -verluste.
NORD/LB Economics
Seite 14 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve international – 3-Monats- und 12-Monatssicht
Auf 3-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
0,0
3,2
-7,5
3,1
0,4
1J
0,2
-0,1
-0,1
-0,2
2J
0,1
3,3
-7,8
3,1
0,7
2J
0,3
-0,4
-0,1
0,0
3J
0,1
3,5
-8,2
3,0
0,7
3J
0,4
-0,8
-0,2
0,0
4J
0,3
3,8
-8,4
3,0
0,8
4J
0,7
-1,1
-0,2
0,2
5J
0,7
4,2
-8,8
2,9
0,9
5J
1,1
-1,5
-0,3
0,2
6J
0,7
4,4
-8,8
2,8
1,0
6J
1,4
-1,5
-0,5
0,3
7J
0,8
4,5
-8,9
2,7
1,1
7J
1,4
-1,6
-0,6
0,4
8J
1,1
4,4
-8,9
2,8
1,5
8J
1,3
-1,6
-0,5
0,9
9J
1,3
4,1
-9,5
3,0
1,9
9J
1,0
-2,2
-0,3
1,2
10J
1,2
3,8
-10,0
3,0
2,1
10J
0,7
-2,8
-0,2
1,4
Kurzfristige 3M-Strategie (in Euro): Die durch das Brexit-Votum ausgelösten Turbulenzen hinterlassen
auch offensichtliche Spuren in unserer internationalen Rentenmarkt-Portfolio-Strategie. Die Kombination
aus einer abwertenden Währung und einer durch Sovereign Credit Risk anziehenden Verzinsung von
Gilts lassen britische Staatsanleihen für Investoren in Euroland unattraktiv werden. Kurzfristig viel interessanter erscheinen uns dagegen US-Papiere. Hier sollte ein stärkerer Dollar in den kommenden drei Monaten wohl helfen können. In diesem Kontext werden Anleger natürlich die weitere Geldpolitik der Fed genau
im Auge behalten müssen.
Auf 12-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
JPY
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,6
-1,0
-1,8
-9,2
-1,3
1J
0,6
0,1
-0,3
-1,0
2J
-0,6
-0,9
-2,3
-9,3
-1,2
2J
0,6
-0,3
-0,5
-0,9
3J
-0,7
-0,8
-2,7
-9,4
-1,1
3J
0,7
-0,7
-0,6
-0,9
4J
-0,6
-0,9
-3,5
-9,6
-1,0
4J
0,7
-1,6
-0,8
-0,7
5J
-0,3
-0,9
-4,5
-9,8
-0,8
5J
0,6
-2,5
-1,0
-0,6
6J
-0,3
-1,1
-4,9
-10,0
-0,9
6J
0,5
-3,0
-1,3
-0,6
7J
-0,3
-1,4
-5,8
-10,3
-0,9
7J
0,1
-3,9
-1,6
-0,6
8J
-0,1
-1,6
-6,2
-10,3
-0,6
8J
-0,1
-4,3
-1,7
-0,3
9J
0,2
-1,9
-6,9
-10,5
-0,6
9J
-0,4
-5,0
-1,8
-0,3
10J
0,0
-2,4
-7,9
-10,7
-0,7
10J
-0,8
-6,1
-2,1
-0,4
Quelle: NORD/LB Economics
Langfristige 12M-Strategie (in Euro): Auch längerfristig gesehen dürften sich Anlagen in britischen Staatsanleihen unserer Auffassung nach als weniger attraktiv erweisen. Die erstaunlichen Ergebnisse des
Brexit-Votums im Vereinigten Königreich sollten somit an den Finanzmärkten wohl noch eine gewisse
Weile nachhallen.
NORD/LB Economics
Seite 15 von 22
Economic Adviser ♦ August 2016
Portfoliostrategien
Aktienmarktstrategie – 3-Monats-, 6-Monats- und 12-Monatssicht
Wert am
21.07.2016
Vormonat
Stand
Jahresbeginn
Performance seit
Vormonat
Jahresbeginn
DAX
10.156,21
9.680,09
10.743,01
4,92%
-5,46%
MDAX
20.783,90
19.843,43
20.774,62
4,74%
0,04%
EuroSTOXX50
2.968,49
2.864,74
3.267,52
3,62%
-9,15%
STOXX50
2.877,50
2.813,33
3.100,26
2,28%
-7,19%
STOXX600
340,58
329,88
365,81
3,24%
-6,90%
Dow Jones
18.595,03
17.929,99
17.425,03
3,71%
6,71%
S&P 500
2.173,02
2.098,86
2.043,94
3,53%
6,32%
Nikkei
16.810,22
15.575,92
19.033,71
7,92%
-11,68%
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
Einschätzung: Nach den Turbulenzen blicken die internationalen Aktienmärkte verstärkt in die USA. Größere Sorgen bereitet weiterhin das Votum der Briten für den Brexit. Hier drohen vor allem in Europa spürbare Belastungen der ökonomischen Aktivität und eine generelle Erhöhung der Risikoaversion der Anleger. Beide Faktoren belasten die Aktienkurse. Positiv für die Dividendenpapiere ist dagegen der am Markt
mittlerweile sehr nachhaltig aufkommende Konjunkturoptimismus beim Blick auf die US-Ökonomie. Die
Bedeutung der beiden Themen für das Marktgeschehen zeigen auch die verschiedenen Stimmungsindikatoren des ZEW. Die an der Umfrage beteiligten Analysten, Fondsmanager und Volkswirte in Deutschland blicken im Berichtsmonat Juli besorgt auf den drohenden EU-Austritt Großbritanniens. Die Konjunkturerwartungen für das Vereinigte Königreich sind entsprechend regelrecht eingebrochen und notieren im
Juli nur noch bei -77,2 Zählern! Positiv zu bewerten sind dagegen die Ergebnisse der ZEW-Befragung für
die USA. Nach zuletzt starken Konjunkturdaten aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage recht deutlich auf nun immerhin 42,0 Punkte. Die Hoffnung auf
mehr Wirtschaftswachstum in den USA ist unserer Auffassung nach auch alles andere als unrealistisch.
Gestützt auf den privaten Konsum sollte sich in den Vereinigten Staaten im II. Quartal ein deutlicherer
Anstieg der realen ökonomischen Aktivität ergeben. Der US-Aktienmarkt preist dieses Szenario allerdings
bereits weitgehend ein. Dividendenpapiere im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind entsprechend
nicht mehr „billig“! Das KGV des US-Leitindexes S&P500 notiert auf Basis der Konsens-Gewinnprognose
für 2016 bei nur knapp unter 18,50. Aktuell muss die Berichtssaison genau im Auge behalten werden. An
den asiatischen Aktienmärkten geben die großen Notenbanken gewissermaßen die Richtung vor. Die
abwartende Haltung der EZB und die Erwartung einer ebenfalls nicht noch expansiver ausgerichteten
Bank of Japan sind klar als Stimmungsdämpfer zu werten.
Index
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
3800
3M
6M
12M
DAX
9900
10000
10500
MDAX
20000
20500
21500
EuroSTOXX50
2900
2950
3050
STOXX50
2775
2850
2950
STOXX600
330
335
345
Dow Jones
17750
17750
18000
S&P 500
2100
2100
2150
Nikkei
16400
16700
17300
2300
2200
3600
2100
3400
2000
3200
1900
3000
1700
1800
1600
2800
1500
2600
2400
22.07.2015
22.10.2015
EuroSTOXX50
S&P 500 (r.S.)
1400
22.01.2016
1300
22.04.2016
22.07.2016
200-Tage-Linie
200-Tage-Linie (r.S.)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics. Weitere aktuelle Informationen finden Sie im wöchentlich erscheinenden Strategy Weekly.
NORD/LB Economics
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Economic Adviser ♦ August 2016
Übersicht Prognosen
Fundamentalprognosen
BIP-Wachstum
in %
Haushaltssaldo2
Arbeitslosenquote1
Inflationsrate
2015
2016
2017
2015
2016
2017
2015
USA
2,4
1,7
2,1
0,1
1,3
2,0
5,3
4,7
4,6
-4,4
-4,2
-3,7
Euroland
1,6
1,5
1,2
0,0
0,2
1,0
10,9
10,1
10,1
-2,1
-1,8
-2,0
Deutschland
1,7
1,6
1,0
0,1
0,3
1,2
6,4
6,1
6,1
0,7
0,5
0,0
Frankreich
1,2
1,6
1,2
0,1
0,3
1,0
10,4
10,0
9,8
-3,5
-3,5
-3,4
Italien
0,6
0,9
0,9
0,1
-0,1
1,0
11,9
11,3
10,5
-2,6
-2,5
-2,4
Spanien
3,2
2,6
1,8
-0,6
-0,4
1,1
22,1
19,9
17,8
-5,1
-4,1
-3,3
Japan
0,5
0,6
1,1
0,8
0,2
1,8
3,4
3,3
3,7
-5,4
-6,0
-5,0
Großbritannien
2,2
0,9
-0,8
0,1
0,8
2,5
5,4
5,2
5,6
-4,4
-3,8
-3,7
Schweiz
0,9
0,9
1,3
-1,1
-0,3
0,2
3,2
3,3
3,4
0,0
-0,1
0,2
China
6,9
6,6
6,5
1,5
2,4
2,7
4,3
4,2
4,2
-2,4
-3,1
-3,2
Kanada
1,1
1,4
2,0
1,1
1,6
2,0
6,9
7,2
7,1
-1,7
-1,5
-1,4
Mexiko
2,5
2,5
2,8
2,7
2,9
3,1
4,3
4,3
4,2
-3,5
-3,1
-2,8
1
2016
2017
2015
2016
2017
2
Veränderung ggü. Vj. in %; in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition); in % des BIP
Quelle: Feri, NORD/LB Economics
Leitzinsen
Wechselkurse
EUR
in %
21.07.16
3M
6M
12M
in...
USD
JPY
GBP
CHF
CNY
CAD
MXN
USD
EUR
JPY
GBP
CHF
CNY
CAD
0,50
0,00
0,10
0,50
-0,75
1,50
0,50
0,50
0,00
-0,40
0,50
-1,00
1,50
0,50
0,50
0,00
-0,40
0,50
-1,00
1,50
0,50
0,75
0,00
-0,40
0,50
-1,00
1,50
0,50
MXN
4,25
4,25
4,25
4,50
21.07.16
1,10
117
0,83
1,09
7,36
1,44
20,48
3M
6M
12M
1,07
113
0,90
1,08
7,22
1,40
19,26
1,08
119
0,85
1,09
7,24
1,43
18,90
1,12
128
0,85
1,09
7,45
1,50
19,04
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
Zinsen (Staatsanleihen)
3M-Sätze
21.07.
3M
6M
Renditen 2J
12M
21.07.
3M
6M
Renditen 5J
12M
21.07.
3M
6M
Renditen 10J
12M
21.07.
3M
6M
12M
USD
0,71
0,65
0,70
0,90
0,68
0,75
0,80
1,00
1,09
1,00
1,20
1,45
1,56
1,60
1,80
2,00
EUR
-0,30
-0,40
-0,40
-0,40
-0,62
-0,75
-0,70
-0,60
-0,50
-0,65
-0,55
-0,50
-0,02
-0,10
0,10
0,20
JPY
0,06
-0,10
-0,10
-0,10
-0,34
-0,29
-0,25
-0,19
-0,33
-0,28
-0,26
-0,15
-0,21
-0,20
-0,18
0,07
GBP
0,53
0,60
0,60
0,75
0,17
0,45
0,50
0,70
0,39
0,75
1,05
1,25
0,83
1,20
1,65
1,80
CHF
-0,76
-1,00
-1,00
-1,00
-0,97
-1,15
-1,10
-1,10
-0,92
-1,00
-1,00
-0,90
-0,54
-0,70
-0,60
-0,50
CNY
2,86
3,10
3,25
3,25
#NV
2,45
2,55
2,65
2,62
2,70
2,75
2,80
2,81
2,90
3,00
3,05
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
Spreads (Bp)
3M EURIBOR
2J Bund
5J Bund
10J Bund
21.07.
3M
6M
12M
21.07.
3M
6M
12M
21.07.
3M
6M
12M
21.07.
3M
6M
12M
USD
101
105
110
130
130
150
150
160
159
165
175
195
157
170
170
180
JPY
36
30
30
30
29
46
45
41
16
37
29
36
-20
-10
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Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics
NORD/LB Economics
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Economic Adviser ♦ August 2016
Ihre Ansprechpartner
NORD/LB Economics
Torsten Windels (Chefvolkswirt): Tel. 0511/361-2008, E-Mail: [email protected]
Tobias Basse (USA, Kanada, Mexiko, Strategy): Tel. 0511/361-9473, E-Mail: [email protected]
Dr. Stefan Große (Euroland, Deutschland, Japan, Strategy): Tel. 0511/361-2365, E-Mail: [email protected]
Dr. Jens Kramer (Euroland, Deutschland, Italien, Spanien, UK, Strategy): Tel. 0511/361-6083, Mail: [email protected]
Bernd Krampen (USA, Kanada, Mexiko, Strategy): Tel. 0511/361-9472, E-Mail: [email protected]
Frederik Kunze (China, Strategy): Tel. 0511/361-5380, E-Mail: [email protected]
Christian Lips (Euroland, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Strategy): Tel. 0511/361-2980, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: 22. Juli 2016
Der nächste Economic Adviser erscheint am 26.08.2016.
Kontakt
Dr. Jens Kramer:
Christian Lips:
[email protected],
[email protected],
NORD/LB Economics
Tel. 0511/361-6083
Tel. 0511/361-2980
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Economic Adviser ♦ August 2016
Disclaimer
Diese Finanzanalyse (nachfolgend als „Analyse“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE
(„NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108,
D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Analyse durch Ihre Sparkasse überreicht
worden ist, unterliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht
erfolgt.
Diese Analyse richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Analyse werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der
Entgegennahme dieser Analyse ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, zu kopieren und/oder zu reproduzieren. Die in dieser Analyse untersuchten Werte sind nur an die relevanten Personen
gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf diese Analyse vertrauen. Insbesondere darf weder diese
Analyse noch eine Kopie hiervon nach Japan, Kanada oder in die Vereinigten Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden.
Diese Analyse wurde in Übereinstimmung mit den anwendbaren Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und der Verordnung
über die Analyse von Finanzinstrumenten erstellt. Der Bereich Research der NORD/LB ist in organisatorischer, hierarchischer, funktioneller und örtlicher Hinsicht unabhängig von Bereichen, die für die Emission von Wertpapieren und für Investment Banking, für den
Wertpapierhandel (einschließlich Eigenhandel) mit und Verkauf von Wertpapieren und für das Kreditgeschäft verantwortlich sind.
Diese Analyse und die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Analyse einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt.
Sie wird für die persönliche Information des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine individuelle Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt.
Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von der NORD/LB
für zuverlässig erachtet wurden. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird, kann die
NORD/LB keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen.
Die aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Analyse geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile der
Analysten der NORD/LB dar. Veränderungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen
haben. Weder die NORD/LB, noch ihre Organe oder Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der
Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden, Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die
Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Analyse vertrauen (unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser
Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung oder Haftung übernehmen.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der
Finanzinstrumente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Analyse in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines
Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen.
Diese Analyse stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder
eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Analyse stellt eine
persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Analyse dar. Auf die in dieser Analyse Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstrumente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Empfängers geeignet.
Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Analyse im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Analyse enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer
möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten
oder Geschäften, die im Zusammenhang mit dem Gegenstand dieser Analyse stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbindlich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der
jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrierungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumentation getroffen werden. Diese Analyse ersetzt nicht
die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von
Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Analyse sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhängigen Anlageberater
konsultieren.
Jedes in dieser Analyse in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen Wertverlust bis hin zum Totalverlust des Investments erfahren. Jede Transaktion sollte nur aufgrund einer eigenen
Beurteilung der individuellen finanziellen Situation, der Angemessenheit und der Risiken des Investments erfolgen.
Die NORD/LB und mit ihr verbundene Unternehmen können an Geschäften mit den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten
oder deren Basiswerte für eigene oder fremde Rechnung beteiligt sein, weitere Finanzinstrumente ausgeben, die gleiche oder ähnliche
Ausgestaltungsmerkmale wie die der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente haben sowie Absicherungsgeschäfte zur Absicherung von Positionen vornehmen. Diese Maßnahmen können den Preis der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente beeinflussen.
NORD/LB Economics
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Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um Derivate handelt, können diese je nach Ausgestaltung
zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses einen aus Kundensicht anfänglichen negativen Marktwert beinhalten. Die NORD/LB behält
sich weiterhin vor, ihr wirtschaftliches Risiko aus einem mit ihr abgeschlossenen Derivat mittels eines spiegelbildlichen Gegengeschäfts
an Dritte in den Markt abzugeben.
Nähere Informationen zu etwaigen Provisionszahlungen, die im Verkaufspreis enthalten sein können, finden Sie in der Broschüre „Kundeninformation zum Wertpapiergeschäft“. die unter www.nordlb.de abrufbar ist.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen ersetzen alle vorherigen Versionen einer entsprechenden Analyse und beziehen sich
ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung der Analyse. Zukünftige Versionen dieser Analyse ersetzen die vorliegende Fassung.
Eine Verpflichtung der NORD/LB, die Informationen in dieser Analyse zu aktualisieren und/oder in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, besteht nicht. Eine Garantie für die Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann daher nicht gegeben werden.
Mit der Verwendung dieser Analyse erkennt der Empfänger die obigen Bedingungen an.
Die NORD/LB gehört dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe an. Weitere Informationen erhält der Empfänger
unter Nr. 28 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NORD/LB oder unter www.dsgv.de/sicherungssystem.
Vorkehrungen zur vertraulichen Behandlung von sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten, zur Vermeidung von Interessenkonflikten und
zum Umgang mit Interessenkonflikten
Die NORD/LB hat Geschäftsbereiche, die Zugang zu sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten haben können (Vertraulichkeitsbereiche),
funktional, räumlich und/oder durch dv-technische Maßnahmen von anderen Bereichen (z.B. dem NORD/LB-Research) abgeschottet.
Zusätzliche Informationen für Empfänger im Vereinigten Königreich
Die NORD/LB unterliegt einer teilweisen Regulierung durch die „Financial Conduct Authority“ (FCA) und die „Prudential Regulation Authority“ (PRA). Details über den Umfang der Regulierung durch die FCA und die PRA sind bei der NORD/LB auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse ist “financial promotion“. Empfänger im Vereinigten Königreich sollten wegen möglicher Fragen die Londoner Niederlassung der NORD/LB, Abteilung Investment Banking, Telefon: 0044 / 2079725400, kontaktieren.
Ein Investment in Finanzinstrumente, auf die in dieser Analyse Bezug genommen wurde, kann den Investor einem signifikanten Risiko
aussetzen, das gesamte investierte Kapital zu verlieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Frankreich
Die NORD/LB ist teilweise reguliert durch die „Autorité des Marchés Financiers“. Details über den Umfang unserer Regulierung durch die
zuständigen Behörden sind von uns auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.v. Art. 24 Abs. 1 der Richtlinie 2006/73/EG, Art. L.544-1 und R.621-30-1 des Französischen
Geld- und Finanzgesetzes dar und ist als Finanzanalyse gemäß der Richtlinie 2003/6/EG und 2003/125/EG zu qualifizieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Österreich
Keine der in dieser Analyse enthaltenen Informationen stellt eine Aufforderung oder ein Angebot der NORD/LB oder mit ihr verbundener
Unternehmen dar, Wertpapiere, Terminprodukte oder andere Finanzinstrumente zu kaufen oder zu verkaufen oder an irgendeiner Anlagestrategie zu partizipieren. Nur der veröffentlichte Prospekt gemäß dem Österreichischen Kapitalmarktgesetz kann die Grundlage für
die Investmententscheidung des Empfängers darstellen.
Aus Regulierungsgründen können Finanzprodukte, die in dieser Analyse erwähnt werden, möglicherweise nicht in Österreich angeboten
werden und deswegen nicht für Investoren in Österreich verfügbar sein. Deswegen kann die NORD/LB ggf. gehindert sein, diese Produkte zu verkaufen bzw. auszugeben oder Anfragen zu akzeptieren, diese Produkte zu verkaufen oder auszugeben, soweit sie für Investoren mit Sitz in Österreich oder für Mittelsmänner, die im Auftrag solcher Investoren handeln, bestimmt sind.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Belgien
Die Bewertung individueller Finanzinstrumente auf der Grundlage der in der Vergangenheit liegenden Erträge ist nicht notwendigerweise
ein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die Empfänger sollten beachten, dass die verlautbarten Zahlen sich auf vergangene Jahre beziehen.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Zypern
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.d. Abschnitts über Begriffsbestimmungen der Zypriotischen Richtlinie D1444-2007-01 (Nr.
426/07) dar. Darüber hinaus wird diese Analyse nur für Informations- und Werbezwecke zur Verfügung gestellt und stellt keine individuelle Aufforderung oder Angebot zum Verkauf, Kauf oder Zeichnung eines Investmentprodukts dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Dänemark
Diese Analyse stellt keinen Prospekt i.S.d. Dänischen Wertpapierrechts dar und dementsprechend besteht keine Verpflichtung, noch ist
es unternommen worden, sie bei der Dänischen Finanzaufsichtsbehörde einzureichen oder von ihr genehmigen zu lassen, da diese
Analyse (i) nicht im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt i.S.d. Dänischen Wertpapierhandelsgesetzes oder darauf erlassenen Durchführungsverordnungen erstellt worden ist oder (ii) im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt unter Berufung auf einen oder mehrere Ausnahmetatbestände von dem
Erfordernis der Erstellung und der Herausgabe eines Prospekts nach dem Dänischen Wertpapierhandelsgesetz oder darauf erlassenen
Durchführungsverordnungen erstellt worden ist.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Griechenland
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen beschreiben die Sicht des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und dürfen vom
Empfänger nicht verwendet werden, bevor nicht feststeht, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verwendung zutreffend und aktuell sind.
Erträge in der Vergangenheit, Simulationen oder Vorhersagen sind daher kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Investmentfonds haben keine garantierten Erträge und Renditen in der Vergangenheit garantieren keine Erträge in der Zukunft.
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Zusätzliche Informationen für Empfänger in Irland
Diese Analyse wurde nicht in Übereinstimmung mit der Richtlinie 2003/71/EG (in der gültigen Fassung) betreffend Prospekte (die „Prospektrichtlinie“) oder aufgrund der Prospektrichtlinie ergriffenen Maßnahmen oder dem Recht irgendeines Mitgliedsstaates oder EWRVertragsstaates, der die Prospektrichtlinie oder solche Maßnahme umsetzt, erstellt und enthält deswegen nicht alle diejenigen Informationen, die ein Dokument enthalten muss, das entsprechend der Prospektrichtlinie oder den genannten Bestimmungen erstellt wird.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Luxemburg
Unter keinen Umständen stellt diese Analyse ein individuelles Angebot zum Kauf oder zur Ausgabe oder eine Aufforderung zur Abgabe
eines Angebots zum Kauf oder zur Abnahme von Finanzinstrumenten oder Finanzdienstleistungen in Luxemburg dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in den Niederlanden
Der Wert Ihres Investments kann schwanken. Erzielte Gewinne in der Vergangenheit bieten keinerlei Garantie für die Zukunft. (De waarde van uw belegging kan fluctueren. In het verleden behaalde resultaten bieden geen garantie voor de toekomst).
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Polen
Diese Analyse stellt keine Empfehlung i.S.d. Regelung des Polnischen Finanzministers betreffend Informationen zu Empfehlungen zu
Finanzinstrumenten oder deren Aussteller vom 19.10.2005 dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Portugal
Diese Analyse ist nur für institutionelle Kunden gedacht und darf nicht (i) genutzt werden von, (ii) in irgendeiner Form kopiert werden für
oder (iii) verbreitet werden an irgendeine andere Art von Investor, insbesondere keinen Privatkunden. Diese Analyse stellt weder ein
Angebot noch den Teil eines Angebots zum Kauf oder Verkauf von in der Analyse behandelten Wertpapiere dar, noch kann sie als eine
Anfrage verstanden werden, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, sofern diese Vorgehensweise für ungesetzlich gehalten werden
könnte. Diese Analyse basiert auf Informationen aus Quellen, von denen wir glauben, dass sie verlässlich sind. Trotzdem können Richtigkeit und Vollständigkeit nicht garantiert werden. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, sind alle hierin enthaltenen Ansichten
bloßer Ausdruck unserer Recherche und Analyse, die ohne weitere Benachrichtigung Veränderungen unterliegen können.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Schweden
Diese Analyse stellt keinen Prospekt, kein öffentliches Angebot, kein sonstiges Angebot und keine Aufforderung (und auch keinen Teil
davon) zum Erwerb, Verkauf, Zeichnung oder anderen Handel mit Aktien, Bezugsrechten oder anderen Wertpapieren dar. Sie und auch
nur Teile davon dürfen nicht zur Grundlage von Verträgen oder Verpflichtungen jeglicher Art gemacht oder hierfür als verlässlich angesehen werden. Diese Analyse wurde von keiner Regulierungsbehörde genehmigt. Jedes prospektpflichtige Angebot von Wertpapieren
erfolgt ausschließlich gemäß der EG-Prospektrichtlinie und diese Analyse ist nicht an Personen oder Investoren in einer Jurisdiktion
gerichtet, in der eine solche Analyse vollständig oder teilweise rechtlichen Beschränkungen unterliegt oder wo eine solche Analyse einen
zusätzlichen Prospekt, Registrierungen oder andere Maßnahmen erfordern sollte.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in der Schweiz
Diese Analyse wurde nicht von der Bundesbankenkommission (übergegangen in die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA am
01.01.2009) genehmigt.
Die NORD/LB hält sich an die Vorgaben der Richtlinien der Schweizer Bankvereinigung über die Unabhängigkeit von Finanzanalysen (in
der jeweils gültigen Fassung).
Diese Analyse stellt keinen Ausgabeprospekt gemäß Art. 652a oder Art. 1156 des Schweizerischen Obligationenrechts dar. Diese Analyse wird allein zu Informationszwecken über die in dieser Analyse erwähnten Produkte veröffentlicht. Die Produkte sind nicht als Bestandteile einer kollektiven Kapitalanlage gemäß dem Bundesgesetz über Kollektive Kapitalanlagen (CISA) zu qualifizieren und unterliegen daher nicht der Überwachung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Kanada
Diese Analyse wurde allein für Informationszwecke im Zusammenhang mit den hierin enthaltenen Produkten erstellt und ist unter keinen
Umständen als ein öffentliches Angebot oder als ein sonstiges (direktes oder indirektes) Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in einer Provinz oder einem Territorium Kanadas zu verstehen.
Keine Finanzmarktaufsicht oder eine ähnliche Regulierungsbehörde in Kanada hat diese Wertpapiere dem Grunde nach bewertet oder
diese Analyse überprüft und jede entgegenstehende Erklärung stellt ein Vergehen dar.
Mögliche Verkaufsbeschränkungen sind ggf. in dem Prospekt oder anderer Dokumentation des betreffenden Produktes enthalten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Estland
Es ist empfehlenswert, alle Geschäfts- und Vertragsbedingungen der von der NORD/LB angebotenen Dienstleistungen genau zu prüfen.
Falls notwendig, sollten sich Empfänger dieser Analyse mit einem Fachmann beraten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Finnland
Die in dieser Analyse beschriebenen Finanzprodukte dürfen, direkt oder indirekt, Einwohnern der Republik Finnland oder in der Republik
Finnland nicht angeboten oder verkauft werden, es sei denn in Übereinstimmung mit den anwendbaren Finnischen Gesetzen und Regelungen. Speziell im Falle von Aktien dürfen diese nicht, direkt oder indirekt, der Öffentlichkeit angeboten oder verkauft werden – wie im
Finnischen Wertpapiermarktgesetz (746/2012, in der gültigen Fassung) definiert.
Der Wert der Investments kann steigen oder sinken. Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in
der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Tschechischen Republik
Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige
Ergebnisse. Der Wert der Investments kann steigen oder sinken.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen werden nur auf einer unverbindlichen Basis angeboten und der Autor übernimmt keine
Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts.
NORD/LB Economics
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Die Weitergabe vertraulicher Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben kann, wird durch die von den Handels-, Geschäftsund Abwicklungsabteilungen unabhängige Compliance-Stelle der NORD/LB überwacht. Diese neutrale Stelle kontrolliert täglich die von
der NORD/LB und ihren Mitarbeitern durchgeführten Transaktionen, um sicherzustellen, dass diese den Marktbedingungen entsprechen.
Die Compliance-Stelle kann evtl. erforderliche Handelsverbote und -beschränkungen aussprechen, um sicherzustellen, dass Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben können, nicht missbräuchlich verwendet werden und um zu verhindern, dass vertrauliche
Informationen an Bereiche weitergegeben werden, die nur öffentlich zugängliche Informationen verwenden dürfen. Um Interessenkonflikte bei der Erstellung von Finanzanalysen zu verhindern, sind die Analysten der NORD/LB verpflichtet, die Compliance-Stelle über die
Erstellung von Studien zu unterrichten und dürfen nicht in die von ihnen betreuten Finanzinstrumente investieren. Sie sind verpflichtet,
die Compliance-Stelle über sämtliche (einschließlich externe) Transaktionen zu unterrichten, die sie auf eigene Rechnung oder für
Rechnung eines Dritten oder im Interesse von Dritten tätigen. Auf diese Weise wird die Compliance-Stelle in die Lage versetzt, jegliche
nicht-erlaubten Transaktionen durch die Analysten, wie Insiderhandel und Front- und Parallel Running, zu identifizieren. Bei der Erstellung einer Finanzanalyse, bei der offen zu legende Interessenkonflikte innerhalb der NORD/LB Gruppe bestehen, werden Informationen
über Interessenkonflikte erst nach der Fertigstellung der Finanzanalyse von der Compliance-Stelle verfügbar gemacht. Eine nachträgliche Änderung einer Finanzanalyse kommt nur nach Einbindung der Compliance-Stelle in Betracht, wenn sichergestellt ist, dass die
Kenntnis dieser Interessenkonflikte das Ergebnis der Studie nicht beeinflusst. Weitere Informationen hierzu sind unserer Finanzanalyse
bzw. Interessenkonflikt-Policy zu entnehmen, die auf Nachfrage bei der Compliance Stelle der NORD/LB erhältlich ist.
Redaktionsschluss
22. Juli 2016 15:41h
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der NORD/LB nach § 34b Abs. 1 WpHG und § 5 FinAnV
Keine
Zusätzliche Angaben
Quellen und Kursangaben
Für die Erstellung der Finanzanalysen nutzen wir emittentenspezifisch jeweils Finanzdatenanbieter, eigene Schätzungen, Unternehmensangaben und öffentlich zugängliche Medien. Wenn in der Studie nicht anders angegeben, beziehen sich Kursangaben
auf den Schlusskurs des Vortages. Im Zusammenhang mit Wertpapieren (Kauf, Verkauf, Verwahrung) fallen Gebühren und
Provisionen an, welche die Rendite des Investments mindern.
Bewertungsgrundlagen und Aktualisierungsrhythmus
Für die Erstellung der Finanzanalysen verwenden wir jeweils volkswirtschaftliche Modelle fundamentaler Art, quantitative / statistische Methoden und Modelle sowie Verfahrensweisen aus der technischen Analyse. Hierbei ist zu beachten, dass die Ergebnisse der Analysen Momentaufnahmen sind und die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Erträge ist. Die Bewertungsgrundlagen können sich jederzeit und unvorhersehbar ändern, was zu abweichenden Urteilen
führen kann. Die vorstehende Studie wird monatlich erstellt. Ein Anspruch des Empfängers auf Veröffentlichung von aktualisierten Studien besteht nicht.
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