Stuhlentleerungsstörung – Behandlung bei Darmoperation nach dem FastTrack-Prinzip Fast Track bedeutet nichts anderes, als dass die Zeit, die die Patienten nach einer Operation im Krankenhaus verbleiben, abgekürzt wird (Kurze Spur oder Kurzes Gleis). Im Zusammenhang mit der Darmoperation geht es um eine spezielle Vor- und Nachbehandlung seitens der Anästhesie und der Chirurgie. Durch die laparoskopischen Operationen weiß man, dass die Zeit im Krankenhaus abgekürzt werden kann, ohne dass die Patienten schlechter versorgt sind. Ganz im Gegenteil, die meisten Patienten wollen schnell wieder in ihre gewohnte Umgebung zurück. Die laparoskopisch operierten Patienten bekamen und vertrugen schneller Nahrung und waren schneller wieder mobil als die konventionell operierten Patienten. Was ist aber bei der laparoskopischen Operation anders? Die Wunden am Bauch sind kleiner und der Darm wird weniger berührt als bei der konventionellen Operation. Dadurch entstehen weniger wunde Stellen am Darm. Aber sind die wunden Stellen wirklich das Problem ? Offenbar reicht es aus, wenn die Schmerzen und die vegetative Aktivierung effektiv vermindert oder ganz geblockt werden. Durch diese Blockierung sind die Patenten eher wieder in der Lage, sich ausreichend zu bewegen und auch die Darmmotilität nimmt nach der Operation zu. Das führt zu einer Kräftigung der Patienten und zu der viel zeitigeren Aufnahme von Nahrung. Als “Erfinder” des Fast Track-Verlaufes gilt der Däne Prof. Dr. Kehlet. In Deutschland ist die Einführung der Fast-Track-Methode mit Prof. Dr. Schwenk in Berlin verbunden. Inzwischen hat diese Modifikation des Behandlungsverlaufes nach größeren Operationen viele Kliniken erreicht und wird zumindest für einen Teil der Patienten angewendet. Vor dem Eingriff wird überprüft, ob der zur OP anstehende Patient sich für diese Art des Vorgehens eignet, dann wird das Vorgehen besprochen und umgesetzt. Nach konventioneller Operation und komplikationslosem, herkömmlichem Verlauf ist der Zeitpunkt der Entlassung nach ca. 8 bis 10 Tagen gekommen. Im Rahmen der Anwendung der Fast-Track-Methode (sowohl bei laparoskopischen als auch bei konventionellen Operationen (Bauchschnitt)) gibt es für die Vor- und Nachbehandlung keine wesentlichen Unterschiede bezogen auf die Art des Zugangs. Der Patient kann bis 3 Stunden vor der Operation trinken. Flüssige Nahrung ist bis zum Vorabend der OP erlaubt. Eine orale (sog. anterograde) Darmspülung vor der Operation ist nicht mehr notwendig, es genügt ein Einlauf am Vorabend. Die Infusionstherapie im Umfeld der Operation wird über eine Handrücken- oder Armvene durchgeführt, ein herznaher Venenkatheter (zentraler Venenkatheter (ZVK)) ist nicht mehr notwendig. Zur Schmerztherapie während und nach der Narkose wird vor dem Eingriff vom Narkosearzt zusätzlich ein rückenmarksnaher Katheter eingebracht (thorakale PDA). Dadurch werden bei und nach der Operation Schmerzmittel eingespart, deren Nebenwirkungsspektrum u. a. die Verlangsamung der Darmpassage bewirkt – eine für die Wiederaufnahme der Darmfunktion nach dem Eingriff unerwünschte Nebenwirkung. Die Verwendung einer nasalen Magensonde nach dem Eingriff ist nur selten nötig. Ein über die Bauchdecke Blasenkatheter kann nach einigen Tagen wieder entfernt werden. Zieldrainagen in der Bauchhöhle werden frühzeitig entfernt, oft wird ganz auf sie verzichtet. Der Patient wird praktisch unmittelbar nach der Operation mobilisiert (da wegen der Periduralanästhesie schmerzfrei!), spätestens am ersten Tag nach dem Eingriff ist der Gang über die Station möglich. Am Abend nach der Operation kann der Patient bereits wieder trinken und z. B. Joghurt zu sich nehmen, die weitere Ernährung schließt sich am Folgetag im Rahmen des Kostaufbaus an. Konstitution, Alter und vorhandene Grunderkrankungen beeinflussen natürlich den Verlauf von Operation und Genesung wesentlich. In der Wahl des Vorgehens bei und nach der Operation wird darauf individuell Rücksicht genommen. Nach laparoskopischer Operation und Fast Track kann deutlich früher entlassen werden als nach den klassischen Baucheingriffen mit ihrer (früher üblichen) Nachbehandlung. Tabelle 1: Unterschiede Fast-Track – konventionelle perioperative Betreuung
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