NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FÖRDER-ABO ab 49.- € im Jahr www.a3kultur.de FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #08 | August 2016 monatlich/gratis Sonderveröffentlichung S. I–VIII sound of God Die a3kultur-Redaktion bittet zur schöngeistigen Sommerfrische mit ausgewählten Ausstellungen, Kunstprojekten und Museumsbesuchen in Augsburg und München und empfiehlt, die anfallenden Wege mit Bus, Bahn, dem Rad und lustwandelnd zurückzulegen. Genießen Sie den Sommer! Silent House Reinhard Gupfinger ist Artist in Residence des Projekts »Welcome in der Friedensstadt«. Das bisherige Ergebnis ist u.a. eine Reihe von Tonaufnahmen im sakralen Kontext. Beim »Silent Event« am 4. August um 19 Uhr im abraxas wird ein Teil davon erlebbar. Der Eintritt zur Performance und zum anschließenden a3kultursalon mit Werkgespräch ist frei. Ab 20. September sind 3D-Arbeiten des Künstlers in der Galerie Berndt zu sehen. www.welcome-in-der-friedensstadt.de KULTURTERMINE für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land für den Zeitraum vom 01.08. – 31.08. Einem Teil dieser Ausgabe liegt die aktuelle Wittelsbacher-Land-Zeitung bei. www.wittelsbacherland.de Die polnische Sängerin und Multiinstrumentalistin Karolina Cicha ist eine Ausnahmekünstlerin. Seit vielen Jahren bewegt sie sich zwischen den traditionellen Sounds ihrer Heimat und experimentellen Ausdrucksformen. Dabei entstammen ihre in ein dichtes Klangbild verpackten Lieder der jiddischen Tradition oder gehen auf Psalmen des Alten Testaments zurück, teilweise lassen sie sich auf islamische Ursprünge oder gregorianische Motive zurückführen. Damit passt ihr künstlerisches Werk wie kein zweites zu den »Sounds of God«. Das von Girisha Fernando im Rahmen des Friedensfestes kuratierte Format präsentiert Künstlerinnen und Künstler, deren Musik tief in einem spirituellen oder religiösen Kontext verwurzelt ist. Neben Cicha darf am 5. August der pakistanische Khyal-Sänger Ustad Shafqat Ali Khan im Parktheater begrüßt werden. Der Abend startet um 19 Uhr mit indischen Spezialitäten, ab 19:45 Uhr sprechen die Interpreten über die Hintergründe ihrer Musik. Der Konzertbeginn ist um 21 Uhr. Weitere Highlights des Friedensfestprogramms im August und ein Interview mit der Leiterin des Friedensbüros, Christiane Lembert-Dobler, lesen Sie auf Seite 3. Theaterlandschaft der Zukunft Sommerfestivals Die Region feiert Erfüllungsort Der bestehende Plan steckt voller Tücken. In zwölf Diskussionsbeiträgen bezieht die a3kultur-Redaktion Position. S. 2 im August am liebsten outdoor. Reggae in Wulf und das Singoldsand-Festival glänzen mit starkem Line-up. S. 4 St. Anna liegt nicht nur im Herzen der Stadt, sondern bildet die Herzkammern von Reformation und Ökumene. S. 7 Augsburger HoHes FriedensFest 14. 7. — 8. 8. 2016 Konzerte · Theater · Vorträge · Diskussionen · Performances Ein Projekt von: Hauptsponsoren: Medienpartner: www.a3kultur.de Politik & Gesellschaft 1. bis 31. August 2016 02 Theaterlandschaft der Zukunft Der bestehende Plan, das Theater zu sanieren und in weiten Teilen neu zu bauen, steckt voller Tücken. Bislang werden die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung einer zukunftsweisenden Entwicklung der gesamten Theaterlandschaft nicht gerecht. In zwölf Diskussionsbeiträgen bezieht die a3kultur-Redaktion dazu Position. Von Jürgen Kannler Namensänderung Warum starten wir in die neue Zukunft der regionalen Theaterlandschaft nicht mit einer Namensänderung oder besser gesagt: Korrektur? Das Theater sollte wieder Stadttheater heißen, um ein Theater für alle Bürger der Stadt und Region werden zu können. Dem im jetzigen Titel »Theater Augsburg« mitschwingenden Alleinvertretungsanspruch konnte das städtische Haus nie gerecht werden. Freilichtbühne Es ist unsinnig, die Freilichtbühne, über die in einer guten Open-Air-Saison mehr als ein Drittel aller Theatertickets einer Spielzeit abgesetzt wird, nicht sofort zu sanieren. Es gibt mehr als einen guten Expertenplan, Bühne, Tribüne und Nebenräume für relativ kleines Geld – gemessen am anberaumten Gesamtetat für Theatersanierung und Neubau (Geld) – fit für die Theaterlandschaft der Zukunft zu machen. Außerdem ist es höchste Zeit, auch über eine effektivere Nutzung »einer der schönsten Freilichtbühnen Deutschlands« zu diskutieren. Warum laufen dort nachmittags keine Kinderstücke, warum gibt es kaum Konzerte aller Genres, Gastspiele und Kabarett und warum sind den Anwohnern am Plärrer an mehr als 30 Tagen im Jahr die immer gleichen Saufmusikkapellen zuzumuten, den Nachbarn der Freilichtbühne jedoch kein abwechslungsreiches Kulturprogramm? Dezentralisierung Augsburg wächst. Zusammen mit den Vororten wird unsere Region bald 500.000 Menschen zählen. Wer in dieser Phase auf ein monolithisches Theaterzentrum im dünn besiedelten Citybereich setzt, entscheidet sich gegen das Konzept einer Kulturversorgung vor Ort. Wertvoll für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung wäre eine Streuung der Sparten über das Stadtgebiet. Herz und Zentrum (Großes Haus) dieser neuen Theaterlandschaft würde das sanierte Große Haus am Kennedyplatz samt alter Brechtbühne und Hoffmannkeller werden. Mit dem Bau einer neuen Brechtbühne auf dem Gelände des Gaswerks schickt sich die Stadt gerade an, einen ersten entscheidenden Schritt in dieser Richtung zu gehen. Das im Ofenhaus geplante kleine Schauspiel und die neu zu schaffenden Strukturen für Verwaltung und Werkstätten werden schon jetzt als Impulsgeber für die angrenzenden Stadtteile Oberhausen, Kriegshaber und Bärenkeller gewertet. Warum also diese Stadtteilbelebung nach wenigen Jahren kostenintensiv in die City zurückholen? Wer überlegt, an welchen Orten weitere TheaterSatelliten installiert werden könnten, stößt schnell auf die ehemalige Staatsgalerie vis-à-vis dem Kongress am Park, dem Stammhaus der Augsburger Philharmoniker. Dieser leer stehende Kulturbau mit bester Verkehrsanbindung böte den Musikern samt Verwaltung glänzende Übungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zum Aufführungsort. Einen möglichen dritten Satelliten verrät ein Blick auf Karte: Die Positionierung des Balletts in Lechhausen könnte aus einem heute kulturell unterversorgten Stadtteil einen kulturellen Hotspot der Zukunft machen. Eine durchdachte Dezentralisierung würde enorme Raumpotenziale vor allem im Bereich der Kasernstraße frei werden lassen, die, einer marktgerechten Verwertung zugeführt, einen schönen Beitrag zur gesamten Projektfinanzierung (Geld) leisten könnten. Theaterviertel Vor Kurzem forderte der BDA im Zuge der Theatersanierung einen Architekturwettbewerb für das umliegende Quartier. Zuvor nahm sich schon der Bürgerbeteiligungsprozess (Bürgerbeteiligung) des Themas in Workshops an, in denen sich gute www.a3kultur.de und lebhafte Diskussionen entwickelten. Es ging um Erlebniswege quer durch das Viertel, verkehrsberuhigte Zonen, Achsen zwischen bestehenden und geplanten Kulturorten, gastronomische Angebote und eine Open-Air-Bürgerbühne, von der Konzeption her vergleichbar der »Palette«, die Augsburg zu Zeiten der Kulturhauptstadtbewerbung 2003 auf dem Rathausplatz begeisterte. Diese Ansätze müssen nun weitergeführt werden, und dazu muss ein Etat eingestellt werden (Geld). Hierarchie Das Ballett hat einen Direktor. Das Schauspiel eine künstlerische Leiterin. Die Philharmoniker haben einen Generalmusikdirektor. Das Musiktheater hat eine künstlerische Leiterin und einen künstlerischen Leiter. Die Technik hat einen Leiter. Die kaufmännische Abteilung hat einen Leiter. Das könnte auch in Zukunft so bleiben. In einer dezentralen Anlage des Stadttheaters (Dezentralisierung) fiele auf diese Posten mehr Kompetenz und Verantwortung. Spielpläne erstellen, Etas behaupten, Technik ordern und nicht zuletzt die Belegung des Großen Hauses koordinieren – das Theater könnte zur Probebühne für eine demokratische Prozessverständigung werden, verstärkt durch eine Geschäftsführung, die für die Belegung, Vermietung und Bewirtschaftung der sanierten Spielstätte und ihrer nächsten Nachbarschaft zuständig ist. Interimsspielstätten Die bisherigen Versuche, für die Spielzeit 2016/17 adäquate Übergangsspielstätten zu finden, gestalten sich katastrophal. Ein Theater, das seit bald einem Jahrzehnt von der Schließung durch die Feuerwehr bedroht ist, sollte einen Plan B in der Schublade haben und sich nicht von einer zwar etwas dubiosen, aber nun doch vollzogenen Schließungsverfügung in seinem Spielbetrieb ausbremsen lassen. Hier zeigen sich krasse handwerkliche Mängel im Prozessmanagement der Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung. Schon lange fordern Menschen, die es wissen müssen, den Spielbetrieb in ein Zelt zu verlegen, und verweisen auf dutzendfach positive Erfahrungen auf internationaler Ebene. Leider sind die Stimmen dieser Experten nicht gefragt. Auch hier beweist die Augsburger Politik, dass sie Nachholbedarf in Sachen Transparenz und Bürger- und Expertenbeteiligung hat (Bürgerbeteiligung). Aus finanziellen Gründen würde ein solches Zeltkonzept – im Wittelsbacher Park – nicht scheitern. Schließlich wurde für die Interimszeit ein zweistelliger Millionenbetrag im Haushalt eingestellt (Geld). Also: Her mit dem Zelt. Großes Haus Die emotionale Bindung der Augsburger, auch der Bürger, die nie oder nur sehr selten ins Theater gehen, an das Große Haus ist stark. Das haben die letzten Monate gezeigt. Eine besonnene Sanierung und damit verbundene inhaltliche Neuausrichtung (Dezentralisierung) des Großen Hauses ist ein wichtiges Projekt für die Zukunft der Stadt, nicht nur der hiesigen Theaterlandschaft. Es ist an der Zeit, das Haus zu öffnen. Neben hauseigenen Produktionen (Hierarchien) muss im Großen Haus Platz für externe Programmmacher mit Gastspielen, Konzerten oder Kabarett sowie für Tagungen, Festivals, Partys und Opernbälle sein. Ein breites, regional geprägtes, qualitativ hochwertiges gastronomisches Programm für alle Bürger der Region muss selbstverständlich sein. Auch an diesen Kriterien muss sich ein wirkliches Stadttheater der Zukunft messen lassen. Zukunft Wer wissen will, wie unglaublich leicht ein leistungsfähiges Trägerelement sein kann, der besucht am besten die Ausstellung »Carbon – Stoff der Zukunft« im tim. Und wer sich mit der Theaterlandschaft der Zukunft beschäftigt, sollte sich auch Gedanken darüber machen, wie unsere Welt in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird. Fahrzeuge werden »summ« machen und nicht mehr stinken. Farben, Tapeten und alle Arten von Struktur werden aus Pixeln geschaffen und über Interfaces aus zahlreichen Trägerstoffen erscheinen. Und Bauteile werden nichts mehr wiegen. Leider reflektiert die Theaterplanung in diesem Kontext im besten Fall die technische Machbarkeit der jüngsten Vergangenheit. Schon für die nächste Zukunft macht sie schlapp. Auch im Bürgerbeteiligungsprozess (Bürgerbeteiligung) wurden diesbezüglich keine Strategien diskutiert. Wir haben nun die einmalige Gelegenheit, im Rahmen der Theatersanierung ein Theater der Zukunft anzustreben – zumindest von der technischer Seite her. Mit den Kompetenzen, die unsere Region beispielsweise beim Zukunftsstoff Carbon oder bei der kreativen Anwendung neuer Technologien an den Hochschulen vereint, könnte hier Wegweisendes geschehen. Also: Material, Logistik, Technik des 21. Jahrhunderts nutzen. An Theatertechnik-Schulbüchern aus dem frühen 20. Jahrhundert sollen sich in Zukunft andere orientieren. Geld Die Finanzierung des neuen Theaters ist ein waghalsiges Unternehmen, selbst wenn die geschätzten Baukosten von ursprünglich rund 250 Millionen Euro auf heute knapp 200 Millionen Euro heruntergerechnet wurden. Dennoch könnte es gelingen, auch wenn Erfahrungswerte bei Bauprojekten der Stadt dagegensprechen. Wer die finanziellen Risiken bei diesem Projekt jedoch nicht sehen mag, ist entweder von Zweckoptimismus beseelt, mit Naivität gesegnet oder leidet schlicht an einem Anflug von Realitätsverlust. Der wohlhabende Teil der Bürgerschafft hält sich seit Jahren vornehm zurück, wenn es darum geht, die Sanierungs- und Neubaupläne rund um das Theater konkret mit Euro und Cent zu unterstützen. In vergleichbaren Städten summierte sich diese Form des bürgerschaftlichen Engagements zu Millionenbeträgen und wurde weithin als eindeutiges Bekenntnis zur Theaterlandschaft gewertet. Dieses Bekenntnis steht in Augsburg aus. Es verwundert nicht, dass einige Bürger Unterschriften sammeln, um das Finanzierungskonzept mittels Bürgerentscheid zu kippen. Obwohl gegenwärtig kaum ein Theaterfreund dazu bereit ist, ihre Frage »Soll die Stadt die Theatersanierung trotz finanziell schwieriger Situation über Neuverschuldung finanzieren?« mit Nein zu beantworten, wird die Initiative die nötige Unterstützung in Form von 11.000 Unterschriften bis zum Herbst beisammen haben. Auch wenn die prinzipielle Frage, ob das Große Haus saniert werden soll, kaum noch zur Debatte steht, sorgt die Finanzierung des Mammutprojekts nicht nur in den freien Szenen für reichlich Stirnrunzeln. Die Kulturmacher ahnen, dass ihre Stimme kaum mehr zu hören sein wird, wenn die Maschine Theaterneubau erst einmal läuft. Um dann noch wahrgenommen zu werden, bilden sich nun Lobbygruppen – auch mit der Absicht, sich gemeinschaftlich Stücke vom Etatkuchen zu sichern. Die Kulturpolitik begleitet diese Initiativen mit Sympathie und einer »Umarmungsstrategie«, die so manchem freien Kulturmacher verdächtig ist. Am liebsten wäre es der Politik, die Kulturmacher würden ihr fertige Förderkonzepte liefern. Dies kann jedoch nicht Aufgabe der Programmmacher und Kreativen sein. Diesen Schuh wird sich die Politik selbst anziehen müssen, auch wenn er an allen Ecken und Enden drückt. Der Schlüssel zu einer neuen Förderpolitik liegt nämlich nicht in einer neuen Aufteilung des alten Etats, sondern in der schrittweisen Aufsto- ckung desselben. Es ist noch viel Luft nach oben, bis Augsburg seine Pro-Kopf-Ausgaben für die Kultur auf ein Niveau bringt, auf dem vergleichbare Städte schon längst agieren. Hier steht auch der Kulturreferent im Wort. Werkstätten Natürlich sollen die Theaterwerkstätten fit gemacht werden für die Technologien von morgen (Zukunft). Gleichzeitig muss das handwerkliche Können und schöpferische Potenzial der verschiedenen Teams erkannt, gepflegt und auf möglichst breiter Basis weitergegeben werden. Offene Werkstätten sollten nicht nur der hiesigen Theaterlandschaft zur Verfügung stehen. So wie die Künstler des Theaters seit Jahren ihre Arbeit auch außerhalb der Bühnen präsentieren, könnten mit den Werkstätten Projekte entwickelt werden, in denen sie ihre Kompetenzen an Dritte weitergeben. Bürgerbeteiligung Nach massiven Forderungen aus der Bürgerschaft setzte die Politik 2015 kurzfristig einen Bürgerbeteiligungsprozess (BBP) zur Zukunft der Theaterlandschaft begleitend zu den laufenden Planungsverfahren zu Theaterneubau und -sanierung an. Dieser Prozess war ergebnisschwach, weil er naturgemäß vor der ersten Planungsphase hätte erfolgen müssen und nicht erst dann, wenn die Pläne bereits präsentiert sind. Wesentliche Punkte standen nie zur Debatte. Außerdem verfehlten die BBP-Moderatoren ihre selbst gesteckten Ziele, indem sie es nicht schafften, Stadtteile, Vororte, jüngere Bevölkerungsschichten oder Gruppen mit Migrationshintergrund wirkungsvoll in den Prozess zu integrieren. So blieben weite Teile der Bevölkerung vom Prozess ausgeschlossen und die Zusammensetzung der einzelnen Panels wirkte zuweilen wie ein Betriebsseminar für Beschäftigte des Theaters. Die wirtschaftliche Abhängigkeit der freiberuflichen BBP-Moderatoren von ihrem Auftraggeber war während aller Phasen des Bürgerbeteiligungsprozesses zu spüren. Trotzdem war es wichtig, diesen Prozess einzuleiten. Verwaltung, Politik und Bürger haben hier durchaus erfolgreich erprobt, auf Augenhöhe zu diskutieren. Diese Kompetenz ist in Augsburg in den kommenden Jahren gefragt. Die Stadt arbeitet seit geraumer Zeit an einem umfassenden Stadtentwicklungsplan, und dieser bekommt nur mit echter Bürgerbeteiligung Substanz. Hier gilt es Prozesse einzuüben, die auch eine demokratische Streitkultur beinhalten. Im Rückblick kann man sagen, dass der Bürgerbeteiligungsprozesses zur Zukunft der Theaterlandschaft in wesentlichen Bereichen als Vorlage dienen kann, wie man es nicht machen sollte. Aber aus Fehlern kann man ja bekanntlich lernen. Denkmalschutz Jüngste Abrisskommandos auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks, auf dem alten KerzenMiller-Areal in der Georgenstraße oder beim Gärtnerhaus im Martinipark belegen: Der Schutz historisch wertvoller Bausubstanz ist in Augsburg Verhandlungssache. So auch beim Theater, nur unter anderen Vorzeichen. Mit großem Aufwand, man spricht von rund 40 Millionen Euro, soll der Bühnenturm aus den 1950er-Jahren, der erst seit wenigen Monaten zum denkmalgeschützten Bereich des Stadttheaters gehört, saniert werden. Gleichzeitig wurde beim ehemaligen Gaswerk, immerhin ein Baudenkmal von europäischem Rang, ein kompletter Flügel des weltweit ersten Scheibengasbehälters platt gemacht. Im September feiert die Stadt den 100. Geburtstag des amputierten Ensembles. Eine klare Linie beim Denkmalschutz ist in Augsburg nicht zu erkennen. 03 fRieDeNsfest 1. bis 31. August 2016 a3kultur: In den vergangenen Jahren sind in ganz Europa Kräfte erstarkt, die mit ihrem Auftreten einen Mut zu Vorurteilen, Ausgrenzung und Diskriminierung propagieren. Salopp gefragt: Was unterscheidet guten Mut von schlechtem? Christiane Lembert-Dobler: Mut kann auch etwas Negatives sein – diese Stimmen kamen natürlich auch während unserer Planungen auf. Aufgrund des Erstarkens der AfD und anderer rechtspopulistischer Strömungen war es an der Zeit, über dieses Phänomen nachzudenken. Ist der viel zitierte Wahlkampfslogan »Mut zur Wahrheit« beispielsweise eine Wahrheit, um endlich mal wieder richtig diskriminieren zu können? Nach dem Motto »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!«? Ich empfinde solche Positionen jedenfalls nicht als Mut. Letztlich kamen wir zu dem Ergebnis, dass wir uns den Mut von solchen Gruppen nicht nehmen lassen sollten – und so wurde er zum Thema des diesjährigen Friedensfestes. Zur Eröffnung des Friedensfestprogramms im Rathaus setzte das Equal Rights Movement Augsburg – eine Gruppe von Geflüchteten, die hier in Duldung leben müssen – ein starkes Zeichen: »Wir wollen, wir können, aber wir dürfen nicht« war auf den Schildern der Aktivisten zu lesen. Ist das Friedensfest ein Ort für gesellschaftliche Veränderung? Warum nicht! Die Formate des Friedensbüros und auch das Friedensfestprogramm sehe ich als Plattform, um Themen zu diskutieren, die schließlich zu einer Veränderung führen können. Wir selbst verstehen uns jedoch nicht als Büro, das einen politischen Wandel operativ umsetzt. Gleichzeitig wünsche ich mir natürlich, dass während des Friedensfestprogramms Dinge angestoßen werden, die eine gewisse Nachhaltigkeit besitzen. Ein Beispiel: Zur Eröffnung hatten wir auch die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, zu Gast. In diesem Kontext haben wir bei den Stadtratsfraktionen nachgefragt, wie es eigentlich hier mit einer entsprechenden Stelle aussieht. Dabei sind wir auf einen Antrag der SPD aus dem Jahr 2014 gestoßen. Wir richten solche Stellen nicht ein, greifen das Thema jedoch auf und bringen es damit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Wir diskutieren mit und bringen Menschen und Themen zueinander. Auch mit Mitteln der Kunst. Ihre Kollegin Margret Spohn vom Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt sieht ihre Aufgabe darin, diese Themen nicht nur in die Stadtgesellschaft, sondern auch in die Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu tragen. Haben Mehr als nur eine Worthülse Christiane Lembert-Dobler zeichnet in diesem Jahr erstmals für das Rahmenprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest verantwortlich. Patrick Bellgardt traf sich mit der Leiterin des Friedensbüros im »Taubenschlag«, dem zentralen Anlaufpunkt während der rund vier Festivalwochen. Foto: Martin Kohnle Sie als Leiterin des Friedensbüros einen ähnlichen Anspruch? Ich begrüße die Arbeit meiner Kollegin sehr. Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung, die das Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt anstrebt, ist ein fortlaufender Prozess, der gerade in Gang gesetzt wurde. Margret Spohn und ihr Team arbeiten dabei auf der operativen Ebene, beispielsweise mit gezielten Trainings. Das machen wir als Friedensbüro eigentlich nicht. Wir verantworten eher die künstlerische und diskursive Herangehensweise. Um bei dem bereits angeführten Beispiel der Antidiskriminierungsstelle zu bleiben: Wir selbst führen keine Antidiskrimierungsberatung durch, stoßen solche Themen aber sehr wohl offensiv durch unser Programm an – zum Beispiel mit dem Auftritt der inklusiven Dance Company »Ich bin O.K.« bei der Eröffnung. Die Vernetzung der Verwaltung ist jedoch ein Aspekt, den ich sehr spannend finde. Hier gibt es sehr viele Schnittstellen. Um Leute aus den unterschiedlichen Referaten zusammenzubringen, finden seit einiger Zeit sogenannte Querschnittstreffen statt. Auch beim Friedensfestprogramm fände ich es toll, wenn noch weitere Akteure aus anderen Referaten mit im Boot wären. 2015 war das Geodatenamt dabei, das eine Veranstaltung zum Thema Grenzen gemacht hat. In diesem Jahr hat uns das Baureferat bei der »Mut«-Installation am Rathausplatz stark unterstützt. Wir arbeiten neben dem Büro für Migration unter anderem mit dem Kriminalpräventiven Rat und der Gleichstellungsstelle zusammen. Namhafte Unternehmen produzieren in unserer Region Rüstungsteile, die in die ganze Welt exportiert werden. Die Universität sprach sich zuletzt gegen eine Zivilklausel aus. Der Master-Studiengang »Friedens- und Konfliktforschung« verliert seinen Namen. Kurz gesagt: Die Friedensstadt Augsburg hat mit ihrem Ruf zu kämpfen. Was be- deutet das für die Arbeit Ihres Büros? Ich denke, dass die Bezeichnung »Friedensstadt« ein historisches Erbe und eine Verpflichtung zugleich darstellt. Ich kann mich als Leiterin des Friedensbüros aber nicht hinstellen und sagen: Die Rüstungsproduktion muss komplett aus der Stadt verschwinden! Das wäre mir zu einfach. Ich kann aber – wie gesagt – eine Plattform zur Auseinandersetzung anbieten. Es gibt Gesetze, Vorgaben und Zwänge, es gibt aber immer auch Spielräume. Ich trete dafür ein, diese politischen und gesellschaftlichen Spielräume in einer friedlichen Richtung zu leben und darin zu agieren. Zu sagen, dass wir hier in einem Utopia leben und alles gut ist, ist natürlich Unsinn. Nichtsdestotrotz ist der Versuch, sich dieser Vorstellung anzunähern, eine Herausforderung, der man sich immer wieder stellen sollte. Bei Ihrer Eröffnungsrede sprachen Sie davon, dass der Titel »Friedensstadt« nicht nur eine »sinnentleerte Worthülse« sein sollte. Diese Bezeichnung wurde zuletzt beim Besuch der AfD-Chefin Frauke Petry im Februar ganz groß an das Verwaltungsgebäude geschrieben. In diesem Zusammenhang wurde eine Resolution zur Friedensstadt Augsburg beschlossen. Um das Ganze auf den Weg zu bringen und die ersten Schritte zu diskutieren, laden wir nun am 4. August um 17 Uhr zu einem ersten Treffen in den »Taubenschlag«: Was sollte in einer solchen Resolution stehen? Welche Ziele sind damit verbunden? Wer ist an der Erstellung beteiligt? Die entscheidende Frage ist letztlich jedoch, welche Relevanz das Papier haben wird. Unter anderem bei diesem Thema wird sich zeigen, ob der Titel »Friedensstadt« mehr ist als nur eine Worthülse. Erstmals hat das Friedensfest eine eigene Festivalzentrale. Ist das Konzept des »Taubenschlags« am Moritzplatz bislang aufgegangen? Wir wollten ursprünglich eine Infozentrale zu Antidiskriminierung, an der wir ab und zu auch Veranstaltungen ermöglichen können, die Aktualität haben und nicht mehr den Weg ins Programmheft geschafft haben. Dass sich daraus ein »Mut-Laden« und ein so lebendiger »Taubenschlag« mit einer eigenen Programmschiene und einer eigenen Crew um Simson Hermann entwickelt haben, ist großartig! Diese Zentrale steht für den Mut zur Improvisation! Das ist kein routinierter Veranstaltungsort im herkömmlichen Sinne, sondern ein Probierfeld. Und er spricht auch die jungen Leute an. In diesem Sinn ist das Konzept aufgegangen. friedensfest – Programmauswahl august Das Rahmenprogramm zum Hohen Friedensfest geht seinem Höhepunkt am 8. August entgegen. Seit dem 14. Juli nähert sich die Reihe mit Ausstellungen, Theaterproduktionen, Konzerten, Diskussionen, Performances und vielem mehr dem Thema »Mut«. Der August steht dabei ganz im Zeichen der »Klassiker« am eigentlichen Feiertag, der Friedenstafel und des Kinderfriedensfests. Doch auch die Tage zuvor gilt es im Blick zu behalten. Drei Empfehlungen lesen Sie auf dieser Seite. Das komplette Friedensfest-Programm gibt es online unter: www.augsburg.de/kultur/kulturthemen/frieden Ebenfalls noch bis zum 8. August präsentiert sich der »Taubenschlag« am Moritzplatz. Die Friedenszentrale wird von den unterschiedlichsten Akteuren bespielt – als Wohnzimmer, Speakingcorner und kreative Plattform. So geht es am 2. August um 20 Uhr um »Sinti & Roma und die Stereotype«. Am 4. August um 14 Uhr lädt das Literaturhaus Augsburg zum Workshop »Wortsalat« für Kinder und Jugendliche. Das tagesaktuelle Programm des »Taubenschlags« lesen Sie auf: facebook.com/taubenschlag.gfconcept Das zickzack-Prinzip: 6. August, 21 Uhr, Höhmannhaus Alfred Hilsberg hat die deutsche Popkultur wie kein Zweiter geprägt, seit er 1980 sein Label Zickzack gründete. Allein mit dem (Über-)Mut des Enthusiasten: Lieber zuviel als zuwenig! Einige seiner Künstler gehören heute zur etablierten Kunstszene: Einstürzende Neubauten, FSK, Blumfeld. Wäre Pop-Deutschland ohne den Hamburger Hochschuldozenten eine »Echo«-Wüste? Christof Meueler hat jetzt die Biografie veröffentlicht: »Das Zickzack-Prinzip«. Der Berliner Journalist liest und diskutiert mit der Berliner Autorin Kerstin Grether, die mit ihrer Band Doctorella bei Zickzack ist. DJ Thomas Patsch hat die Platten. Franz Dobler übernimmt die Moderation. Augsburger Friedenstafel 8. August, 11:30 Uhr, Rathausplatz Traditionell lädt die Friedensstadt Augsburg alle Bürgerinnen und Bürger sowie ihre Gäste am Tag des Hohen Friedensfests zu einem öffentlichen Empfang an die Friedenstafel – ein gelebtes Sym- bol für die offene und friedliche Begegnung der Stadtgesellschaft. Mehrere hundert Tischnachbarn teilen von zu Hause mitgebrachte Speisen und Getränke, tauschen sich aus, lernen sich kennen. Im Anschluss übermitteln Vertreter in Augsburg ansässiger Religionsgemeinschaften ihre Friedensgrüße. Bei Regen wird in den Oberen Fletz des Rathauses umgezogen. Zuvor um jeweils 10 Uhr finden in der Katholischen Basilika St. Ulrich und Afra ein ökumenischer Festgottesdienst und in der Evang.-Luth. Pfarrkirche Heilig Kreuz ein ökumenischer Familiengottesdienst statt. die sich in Augsburg für Kinder, Frieden, interkulturellen Austausch, Annäherung der Religionen, Menschenrechte, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit engagieren. Der Eintritt für Kinder bis 15 Jahre ist frei! Anzeige: WEINFRAGE NR. 32 Aus welchem Weinland stammt der Chardonnay von Bassermann-Jordan? a) Österreich b) Deutschland c) Frankreich Kinderfriedensfest 8. August, 13 Uhr, Botanischer Garten/Zoo Mit rund 50 Mitmachangeboten setzen sich die Besucher spielerisch mit dem Thema »Frieden« auseinander. Ein Höhepunkt ist die Formierung des »lebenden Peace-Zeichens« aus einer Menschenkette. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie organisiert diesen Tag in enger Kooperation mit dem Botanischen Garten und Zoo sowie über 350 Freiwilligen aus Vereinen und Institutionen, Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: Ludwig v. Beethoven Ouvertüre Nr. 3 zur Oper Leonore, op. 72 Kongress am Park Augsburg Jean Sibelius Violinkonzert, d-moll Peter I. Tschaikowsky 4. Symphonie, f-moll, op. 36 Dirigent Allan Bergius Solist Albrecht Menzel, Violine Vorverkaufsstellen AZ-Kartenservice, Stadtzeitung weitere Informationen www.sjso.de, www.bezirk-schwaben.de Mellon Design UHR 18. 09. 19. 00 2016 Schwäbisches Jugendsinfonieorchester www.a3kultur.de liVeMUsik & clUBeVeNts 1. bis 31. August 2016 04 Popcity Schwabmünchen. Zu purem Gold ist das einst als Beachparty angetretene Singoldsand-Festival in Schwabmünchen angewachsen. Ehrenamtlich organisiert, gelegen an den Gestaden der Singold, mit einer Zugkraft für 6.000 Besucher, präsentiert es als zweitägiges Jugend- und Popkultur-Open Air am Freitag, 26., und Samstag, Foto: Thomas Schermer Tanz dir einen Wulf. Am Freitag, 5., und Samstag, 6. August, steigt wieder das »Reggae in Wulf«Festival in Friedberg-Wulfertshausen: Reggae, Dancehall, Camping, Bazar, International Food und mehr. Den Freitagabend krönt die Performance von Agent Sasco & Dub Akom. Agent Sasco aka Assassin gilt als einer angesagtesten Dancehall-DJs, entdeckt und gefördert von Spragga Benz. SamstagsHeadliner Kabaka Pyramid aka Keron Salmon fusioniert als aktuell herausragendste Neuentdeckung in der der jungen »Rasta Rebel«-Bewegung Hip-Hop-Wortspiele mit kraftvollem Reggae und Dancehall. Das groovende Timetable des ganzen Festivals sieht wie folgt aus: Am Freitag spielen Toke & The Soultree Collective, Ganjaman & Uwe Banton & Band und Agent Sasco & Dub Akom. Vibe-Masters am Samstag sind Trixstar & House of Riddim, Lord Tanahmed & His Rockets, Perfect Giddimani & House of Riddim sowie Kabaka Pyramid (Foto) & The Bebble Rockers. (msc) www.reggae-in-wulf.de 27. August, ein starkes Programm. Das Geheimnis besteht in einem Line-up aus einer bunten Auswahl internationaler, nationaler und regionaler Acts. Top-Bookings sind dieses Jahr bestimmt Isolation Berlin und Antilopen Gang (Foto), dazu kommen unter anderem die party-irren Bonaparte sowie Graham Candy und Kid Simius. Die Hi-Quality-Liste weiter: Golf, Vimes, Oliver Gottwald, auto.matic.music, King The Fu, The Shady Greys, Loisach Marci, Das Ding ausm Sumpf, Darjeeling, Iguana, Exchampion, Van Holzen, Pullup Orchestra, Sleeping Tree, Stacia, Yamanu & Samoa, Ship & Anchor und Adi Hauke. (msc) www.singoldsand-festival.de Live und kostenlos. Einen abwechslungsreichen Live-Monat mit lokalen und internationalen Bands bei freiem Eintritt und, wenn das Wetter es erlaubt, im Biergarten präsentiert im August die Reihe »Der Live Spielplatz« im Restaurant Reesegarden im Kulturhaus abraxas. Termin ist jeweils dienstags, 19:30 Uhr im Biergarten oder bei Regen oder Kälte ab 20:30 Uhr im Restaurant. Am 2. August präsentiert das weibliche AllgäuDuo Vivid Curls (Foto) Folkpop-Songwriting mit englischen, deutschen und allgäuerischen Texten. Das Trio Nearly Unplugged spielt am 9. August mit Akustik- und E-Gitarren plus Cajon Chicago Blues und Rock-Klassiker. Am 16. August folgt dann Acappella-Pop mit VoiceNet a cappella. Im Zeichen von Blues, Hillbilly und Rock’n’Roll steht die Musik von Accusticats, sie spielen unter dem Motto »Honkin’ Rockin’ Blues’n’Shoes« am 23. August. Infotelefon: 0821 – 439 85 10. (msc) www.reesegarden.de 23. APRIL BIS 4. SEPTEMBER 2016 Leinen los und ab auf See. Am 6. August wird das rheingold wieder zum »Love Boat« und sticht ab 16 Uhr in See: ein Flohmarkt und internationale Speisen erwarten die Besucher am Nachmittag. Für die kleinen Passagiere verwandelt sich ein Teil des Schiffs in ein großes Künstler- und Spieledeck: Hier darf nach Herzenslust alles bemalt werden, was die Crew vorbereitet hat. Mit an Bord sind Musiker und DJs aus Nah und Fern: Airman, Sancho del America und Bloody. Ab 19:30 Uhr öffnet die Livebühne auf dem Innendeck. Mit dabei: Tomi Simatupang (Remove Control), die Motherfunkers, Mr. Feat (Blindspot) feat. Girisha Fernando (Misuk), Lilijan Wawork (HanumanTribe), Kilian Bühler (Digilogue) sowie Bloody, Chico Lata und die rheingold Allstars. www.facebook.com/rheingoldlokal FORMEN UND GESTALTEN DER KÜNSTLER FRIEDRICH BRENNER Anzeige: ma x imilian museum LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM AUgUST DI 02.08. ABRAxAS/RESTAURANT REESEGARDEN – Vivid Curls (Folkpop/Songwriting) 19:30 MI 03.08. BOTANISCHER GARTEN – Christian Stock Trio feat. Sandy Patton & Ian Cumming (Jazz) 20:00 | BALLONFABRIK – Dr. Krapula (Latin/Ska) 21:00 FR 05.08. BOTANISCHER GARTEN – Voice 4 U (Romantische Songs) 20:00 | PARKTHEATER – Sounds of God: Mitternachtskonzert 21:00 SA 06.08. RHEINGOLD – The Love Boat 16:00 | KESSELHAUS – DJ Jellin (HipHop) 19:00 SO 07.08. ZEUGHAUS – Hallodrian Jazzband 11:00 | PARKHäUSL – Schwäbische Wirtshausmusikanten 16:00 | BALLONFABRIK – Nocontest (Punkrock) 20:45 MO 08.08. RATHAUSPLATZ GERSTHOFEN – Glassperlenspiel (Elektropop) 18:30 DI 09.08. ABRAxAS/RESTAURANT REESEGARDEN – Nearly Unplugged: Vom Chicago Blues bis zum Rock-Klassiker 19:30 MI 10.08. BOTANISCHER GARTEN – Avishai Cohen Quartett (Jazz) 20:00 FR 12.08. BOTANISCHER GARTEN – Cash-n-go (A-cappella) 20:00 IMPRESSUM – a3kultur kiNDeRkUltUR Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected] Titel: Andreas Holzmann, Foto: Tomasz Kaczor Grafik & Satz: Andreas Holzmann Auszubildender: Martin Kohnle (mk) Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho), Bettina Kohlen (bek) fReieR eiNtRitt Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #09/2016: 22. August PReMieRe Verlag: studio a UG, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck.de www.a3kultur.de FR 12.08. KULTUR-STADL WöRLESCHWANG – Kann denn Liebe Sünde sein? (Liederabend) 20:00 SA 13.08. DIE GANZE BäCKEREI – Flaub & Ingrid Thor| BRAUHAUS 1516 – wart (Experimentell) 20:00 Roxxdoxx: Rock nach Zehn 22:00 | SOHO STAGE – Bavarian Ghetto Stars (HipHop) 23:00 SO 14.08. KESSELHAUS – Get Lost Festival 15:00 | KULPERHüTTE – The Big Band Theory (Funk/Jazz/Pop) 16:00 | BOTANISCHER GARTEN – Maybebop (A-cappella) 20:00 DI 16.08. ABRAxAS/RESTAURANT REESEGARDEN – VoiceNet: A-capella-Pop 19:30 SO 21.08. KANTINE – Mad Caddies (Ska/Punk) 20:00 DI 23.08. ABRAxAS/RESTAURANT REESEGARDEN – AccustiCats: Blues, Hillbilly und Rock’n’Roll 19:30 SA 27.08. KANTINE – So What: Metallica Tribute 20:00 SO 28.08. KULPERHüTTE – Roberto Bianco & Die Abbrunzati Boys (Italienisch) 16:00 DI 30.08. ABRAxAS/RESTAURANT REESEGARDEN – Cadcatz (50ies, Rock’n’Roll- und Rockabilly) 19:30 oPeN aiR iNteRkUltUR ÜBeR DeN telleRRaND studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. 05 BilDUNG/filM 1. bis 31. August 2016 Kleinen erhebt sich Huber zum Widerstand und wird zum Symbol für Unruhe und Freiheit. Seine Botschaft: So geht’s nicht weiter! BILDUNg MO 01.08. MAxIMILIANMUSEUM – Der geöffnete Zunftschrein der Bäcker 12:30 DI 02.08. EVANGELISCHES FORUM ANNAHOF – Führung: Auf Luthers Spuren 15:00 MI 03.08. HOFGARTEN – Utopia und Bruderhof 19:00 DO 04.08. PUPPENKISTE – Schnitz-Workshop 10:00 | VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Upcycling. Bunte Körbe aus Altpapier (ab 8 J) 10:00 | SPARKASSEN-PLANETARIUM – Eine Sternennacht für Kinder 18:00 FR 05.08. INTERKULTURELLER GARTEN GROW UP – Landart. Kunst mit der Natur und in der Natur schaffen 15:00 | UMWELTZENTRUM SCHMUTTERTAL – Archäologie in der Mühle 15:00 | WERTACHBRUCKER TOR – Romantische Nachtführung 22:00 SA 06.08. TOURIST-INFORMATION – Führung: Martin Luther und der Kurzweil Viel 10:00 | MORITZKIRCHE – Führung 12:00 | SISI SCHLOSS AICHACH – Führung durch die Sonderausstellung »Drunter und Drüber« 14:00 | MARIENBRUNNEN FRIEDBERG – Romantische Stadtführung 20:30 | HöHMANNHAUS – Das Zickzack-Prinzip. Alfred Hilsberg und die deutsche Popkultur 21:00 SO 07.08. TOURIST-INFORMATION – Führung: Martin Luther und der Kurzweil Viel 10:00 | BAHNPARK – Unter Dampf 11:00 | TIM – Führung: Carbon, Stoff der Zukunft 13:00 | SCHAEZLERPALAIS – Rocci, die kleine Rocaille (ab 6 J) 14:00 | JüDISCHES KULTURMUSEUM – Kinderrally (ab 8 J) 14:30 | MAxIMILIANMUSEUM – Turnusführung 15:00 | ST. ULRICH – Heiko Michael Hartmann & Stefan Barcsay: Das Leben der Heiligen Afra 21:00 MO 08.08. EVANGELISCHES FORUM ANNAHOF – Führung: Auf Luthers Spuren 15:00 DI 09.08. VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Kreatives Museum. Do it yourself (ab 8 J) 10:00 | SCHAEZLERPALAIS – Kunst oder Krempel? (10–14 J) 10:00 MI 10.08. MAxIMILIANMUSEUM – Schatzstücke: Ein Augsburger Rokokosalon 12:00 FR 12.08. WERTACHBRUCKER TOR – Romantische Nachtführung 22:00 SA 13.08. GALERIE BEIM SCHLOSS FRIEDBERG – Friedberg auf anderen Wegen 18:00 SO 14.08. BAHNPARK – Unter Dampf 11:00 | TIM – Führung: Carbon, Stoff der Zukunft 13:00 | WITTELSBACHER MUSEUM AICHACH – Stadtführung 14:00 | SCHLOSS HöCHSTäDT – Pippi Langstrumpf & Co (ab 6 J) 15:00 | MAxIMILIANMUSEUM – Turnusführung im Lapidarium 15:00 FR 19.08. MARIENBRUNNEN FRIEDBERG – Brauereikellerführung 17:00 | WERTACHBRUCKER TOR – Romantische Nachtführung 22:00 SA 20.08. MORITZKIRCHE – Führung 12:00 SO 21.08. TIM – Führung: Carbon, Stoff der Zukunft 13:00 | SCHLOSS HöCHSTäDT – Ein Schloss wie im Märchen (ab 6 J) 15:00 | MAxIMILIANMUSEUM – Turnusführung 15:00 DI 23.08. VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Was wird hier gefeiert? (ab 7 J) 10:00 // Upcycling. Stricken ohne Nadeln (ab 8 J) 14:00 SA 27.08. PUPPENKISTE – Korbflecht-Workshop 10:00 | TOURIST-INFORMATION – Stadtrundgang: Casanovas Tour d‘Amour 20:30 SO 28.08. PUPPENKISTE – Schauwerkstatt im Museum. Goldschmiede 11:00 | TIM – Führung: Carbon, Stoff der Zukunft 13:00 | MAxIMILIANMUSEUM – Royals: Kaiser und Könige in Augsburg 11:00 // Turnusführung 15:00 DI 30.08. SPARKASSEN-PLANETARIUM – Eine Sternennacht für Kinder 18:00 Der dritte Spielfilm von Aron Lehmann schafft es, sowohl einen authentischen anarchistischen Geist durch seinen Film wehen zu lassen als auch eine Atmosphäre ständigen Staunens zu erzeugen. Gestaunt wird über eine verrückte Welt, in der Bauer Huber der Held ist, den diese Welt braucht, aber nicht verdient. Neu-Gesetzloser Huber (Golf Euler, links) ist in »Die letze Sau« kein bisschen zimperlich. sie müssen kein Muhackl sein Das Kinodreieck, Ausrichter des Lechflimmerns, besteht aus drei Programmkinos. Für gewöhnlich sind diese also dem anspruchsvollen Film und nicht dem Hollywood-Blockbuster-Einerlei verschrieben. Warum aber unter freiem Himmel nun einen anderen Kurs fahren? Auf den ersten Blick sind da ja ganz schön viele Filme aus der kalifornischen Metropole zu sehen. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass sich aber doch eine Vielzahl an filmischen Perlen abseits des gängigen Mainstreamkinos eingeschlichen hat, und das ist ja auch gut so. Ansonsten würden Sie jetzt hier ein fett gedrucktes »Verräter« in Großbuchstaben lesen. Ganz ohne Blockbuster ist man aber nicht konkurrenzfähig gegenüber den anderen Freiluftkinos in Königsbrunn, Dillingen oder Kleinaitingen. Denn schließlich ist mit dem Film-Connaisseur allein das Geld nicht verdient, da braucht es auch den letzten Augsburger Muhackl, um schwarze Zahlen zu schreiben, und der will natürlich da abgeholt werden, wo er steht, vor einem schreiend bunten Filmplakat mit dem Namen irgendeines Umhangträgers. FILMFIGUR DES MONATS: GOLO EULER Julieta (Adriana Ugarte) lebt ihr Leben in den 1980ern in vollen Zügen. Sie könnte kaum glücklicher sein. Im Jahr 2015 sieht die Situation allerdings ganz anders aus: Julieta (Emma Suárez) ist mit ihrer eigenen Existenz völlig überfordert und steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Nach dem Tod ihres Mannes Xoan (Daniel Grao) bleibt sie mit ihrer Tochter Antía (Blanca Parés) allein zurück. An ihrem 18. Geburtstag zieht Antía dann unvermittelt aus und lässt ihre verzweifelte Mutter zurück. Diese macht sich schließlich auf die Suche nach dem letzen Menschen der ihr geblieben ist. Pedro Almodóvars Drama »Julieta« (31. Juli, Lechflimmern/4. August, Cinemaxx, Kinodreieck) – Geboren: 8. September 1982 in Starnberg – Beruf: Schauspieler – Ausbildung: Bayerische Theaterakademie August Everding – Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch und Bayrisch – Erste Hauptrolle: 2006 in »Auftauchen« – Nebenrollen: unter anderem in »Westwind« und »Grand Budapest Hotel« – 2011 ausgezeichnet als »Bester Schauspieler« auf dem Filmfest München – Begeistert sich für Fechten, Aikido sowie für Skateboard-, Snowboard- und Skifahren – 2016 zu sehen in »Die letzte Sau« und »Fado« erzählt, welche Entscheidungen Julieta in 30 Jahren an diesen Punkt gebracht haben. Dieser bodenständige und ernsthafte Film ist wohl der beste des 66-jährigen Kultregisseurs seit Langem. Verschachtelt erzählt, glänzt das Drama vor allem in seinen stillen Momenten, die der Protagonistin zum Verhängnis werden. »Die letzte Sau« (tba, Lechflimmern) ist die Geschichte von Schweinebauer Huber (Golo Euler). Erst geht sein Hof pleite, dann wird dieser von einem Meteoriten vernichtet. Nur eine letzte Sau bleibt ihm, alles scheint verloren. Doch er beginnt ein Leben als Heimatloser, Vagabund und Indianer auf dem Stahlross. Hubert findet Gefallen an seinem rebellischen Leben und begegnet auf seiner Reise Menschen, denen es ähnlich erging wie ihm. Kleine, die von den Großen kaputt gemacht wurden. Für diese 28. April 2016, 19 Uhr Organische Elektronik – Licht und Strom aus Kunststoffen Prof. Dr. Wolfgang Brütting (Experimentalphysik) 7. Juli 2016, 19 Uhr Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen von Verhältnissen Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik) 20. Oktober 2016, 19 Uhr Magnetismus – Anziehend! Und Abstoßend. Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik) 24. November 2016, 19 Uhr Der verflixte Mond Prof. Dr. Urs Frauenfelder (Analysis und Geometrie) Die Geschichte von Marie Belhommes »Die fast perfekte Welt der Pauline« (28. August, Cinemaxx, Kinodreieck, Lechflimmern) ist zwar halbwegs vorhersehbar, deshalb aber nicht weniger emphatisch. Es fällt leicht, sich in die Situation von Pauline hineinzuversetzen. Dies liegt nicht zuletzt an der Hauptdarstellerin Isabelle Carré, die ihre sensible und unsichere Rolle bravourös meistert. Zudem weckt der Film nicht nur durch seinen Titel und die verträumte Filmmusik eine poetische Grundstimmung à la »Die fabelhafte Welt der Amélie«. FILMEVENTS Was Sie diesen Monat als Genießer oder wenn Sie sich die Muhacklmaske einmal vom Gesicht streifen wollen, sehen sollten, empfehle ich hier: eine Kolumne von Thomas Ferstl Pauline (Isabelle Carré) ist 39, kostümierte Alleinunterhalterin und erschrickt den nichts ahnenden Fabrice (Philippe Rebbot) eines Tages fast zu Tode. Pauline flüchtet, schließlich steht ihr nächster Auftrag auf dem Spiel. Später besucht sie den im Koma liegenden Mann und ist plötzlich von seinem Anblick, aber auch von ihrer eigenen Schuld so überwältigt, dass sie an nichts anderes mehr denken kann. Immer mehr dringt sie in sein Leben ein. Doch was passiert, wenn Fabrice aufwacht, wenn er überhaupt aufwacht? FR 05.08. ALLEEFLIMMERN KLEINAITINGEN – Der geilste Tag 22:00 SA 06.08. ALLEEFLIMMERN KLEINAITINGEN – Ice Age: Kollision voraus! 22:00 SO 07.08. ALLEEFLIMMERN KLEINAITINGEN – Spectre 22:00 SO 07.08. LECHFLIMMERN – »Schweinskopf al dente«-Darsteller zu Gast SO 07./14./21./28.08. CINEPLEx – Reisefilme über die USA, Kroatien, Bhutan, Neuseeland je 13:00 DO 11.08. CINEPLEx – Frauen-Film-Frühstück »Schweinskopf al dente« 10:00 | CINEMAxx – The Last: Naruto. The Movie 20:00 DO 25./SO 28.08. CINEMAxx – Sportfilm »Chasing Niagra« FR 26.08. CINEPLEx – Saisoneröffnung der Berliner Philharmoniker live 18:30 Weitere Kinostarts im August DO 04.08. CINEMAxx – Collide | CINEMAxx, CINEPLEx – Lights Out | CINEMAxx, KINODREIECK – Julieta // Maggies Plan | CINEMAxx, CINEPLEx, KINODREIECK – Ghostbusters DO 11.08. CINEMAxx, KINODREIECK – Genius | Willkommen im Hotel Mama | CINEMAxx, CINEPLEx – Jason Bourne // Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadow | CINEMAxx, CINEPLEx, KINODREIECK – Schweinskopf al dente DO 18.08. CINEMAxx, KINODREIECK – Alles was kommt // Antonio, ihm schmeckt’s nicht! | CINEMAxx, CINEPLEx – Suicide Squad | CINEMAxx, CINEPLEx, KINODREIECK – Conni & Co | KINODREIECK – Captain Fantastic DO 25.08. CINEMAxx – El Olivo // Mother’s Day // The Mechanic 2 | CINEMAxx, KINODREIECK – Die fast perfekte Welt der Pauline | CINEMAxx, CINEPLEx – Die Unfassbaren 2 // Elliot, der Drache // The Mechanic 2 VORTRAGSREIHE Faszination Mathematik Physik Ort aller Vorträge: Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116 Zeugplatz 4, 86150 Augsburg Veranstaltet von: Institut für Mathematik und Institut für Physik, Universität Augsburg www.a3kultur.de theateR/kaBaRett Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: THEATER IM AUgUST MO 01.08. EUKITEA DIEDORF – Learning Arts: Eine Reise um die Welt (ab 7 J) 10:00 | SCHLOSS HöCHSTäDT – Theater Fritz und Freunde: Pippi Langstrumpf (ab 4 J) 15:30 DO 04.08. JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 FR 05.08. JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 SA 06.08. WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 | JAKOBERWALLTURM – Kunst 20:30 SO 07.08. BALLONMUSEUM GERSTHOFEN – Die Welt von oben. Der Traum vom Fliegen (ab 6 J) 16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 FR 12.08. MARTINI-PARK – Du musst das fühlen! Best Scene (Improtheater) 20:30 SA 13.08. WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 | MARTINI-PARK – Manndeckung! Theatersport 20:30 SO 14.08. WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 DO 18.08. FUGGER UND WELSER ERLEBNISMUSEUM – Jakob Fugger Consulting 19:30 SA 20.08. PUPPENKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 FREITAg/SAMSTAg 12./13.08. 06 Ziemlich beste freunde 1. bis 31. August 2016 s Stadtsparkasse Augsburg SO 21.08. PUPPENKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 DI 23.08. PUPPENKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00/16:00 MI 24.08. PUPPENKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00/16:00 DO 25.08. PUPPENKISTE – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 14:00/16:00 FR 26.08. PUPPENKISTE – Die kleine Hexe (ab 5 J) 14:00/16:00 SA 27.08. PUPPENKISTE – Die kleine Hexe (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 SO 28.08. PUPPENKISTE – Die kleine Hexe (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 DI 30.08. PUPPENKISTE – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 14:00/16:00 MI 31.08. PUPPENKISTE – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 14:00/16:00 20:30 MARTINI-PARK – Das Sensemble Theater lädt zum 8. Open-Air-Theaterfestival. Unter dem Titel »Du musst das fühlen!« geht es am Freitag um die beste Szene: Birgit Linner, Jörg Schur (Sensemble Theater), Monika Eßer-Stahl und Christine Sittenauer (fastfood theater München) spielen, Marc Schmolling sorgt für die Musik. Jeder der vier Schauspieler ist als Regisseur für eine Szene verantwortlich, das Publikum mischt mit seinen Vorgaben kräftig mit. Beim Theatersport am Samstag kämpfen zwei Impro-Mannschaften um die Gunst des Publikums. Heißt die Partie Hosenträger gegen Latzröcke? Oder drei Frauen vs. einen Mann? Gibt es hochbezahlte Spielerwechsel? Bleibt der Klavierspieler unparteiisch? Eines ist jedenfalls klar: Das Publikum kürt am Ende den Sieger! Über geschmack lässt sich streiten: Das Sensemble Theater inszeniert Yasmina Rezas »Kunst« am Jakoberwallturm Ist das Kunst oder kann das weg? Ein weißes Bild mit weißen Streifen auf weißem Untergrund – ein echter Antrios. Serge (Jörg Schur) ist jedenfalls mächtig stolz auf seine neueste Errungenschaft. 100.000 Euro hat der kunstbegeisterte Dermatologe für das Gemälde hingeblättert. Sein Freund Marc (Heiko Dietz) versteht die Welt nicht mehr: Wie kann man nur so einen »Scheiß« kaufen? Der dritte im Bunde ist Yvan (Florian Fisch), der eigentlich gerade mit sich selbst zu kämpfen hat, von den beiden Streithähnen aber unvermittelt in die Auseinandersetzung hineingezogen wird. Das fragile Gebilde dieser Freundschaft wird in Yasmina Rezas »Kunst« bis an die Belastungsgrenze gebracht. Serge ist sich sicher: Das Gemälde hat einen Wert – ästhetisch und monetär. Während sich Marc zunächst scheinbar »nur« über den Kunstgeschmack seines Kumpels lustig macht, wird im Laufe des Stücks klar: Es geht um viel mehr! Dass Serge diesmal nicht mit ihm lachen kann, dass er auf seinem Standpunkt beharrt, kommt für Marc einem Verrat gleich. Der weiße Antrios hat ihn ausgestochen. Unterdessen steht Yvan zwischen den Stühlen. Mit der Angewohnheit, es allen irgendwie recht machen zu wollen, gerät auch er in die Schusslinie. Schur, Dietz und Fisch verkörpern – in einer herausragenden Ensembleleistung – keine Typen, wie wir sie aus launigen Slapstickkomödien kennen. »Kunst« ist herrlich lustig und doch überraschend berührend. Regisseurin Gianna Formicone lässt die Komplexität der Charaktere zu. Immer wieder friert die Szenerie ein, um so einer Figur die Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken und ihr Handeln zu reflektieren. Ein Kunstgriff, der dazu beiträgt, den Deckmantel eines harmlos anmutenden Zwists zu lüften und eine tragikomische Beziehungsanalyse zu offenbaren. Begleitet wird das Kammerspiel von heiteren, wohlüberlegten Soundeinspielungen (Lilijan Waworka, Hanuman Tribe). Gerade in Situationen, in denen das streitbare Gemälde auf die Bühne kommt, weiß die Musik allein feinste Ironie zu transportieren. Wunderbare Dialoge mit viel Wortwitz machen den Open-Air-Abend im wunderschönen Innenhof des Jakoberwallturms zu einem Highlight des Theatersommers. Ein großer Spaß und ein tolles Stück – weniger über die Kunst als vielmehr über die Freundschaft. (Patrick Bellgardt) Weitere Termine: 29. und 30. Juli sowie 4., 5. und 6. August. Bei schlechtem Wetter finden die Aufführungen im Sensemble Theater statt. www.sensemble.de Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: LITERATUR IM AUgUST MO 01.08. MäRCHENZELT – Höre Blumenmärchen, bastle Märchenblumen (ab 5 J) 09:00/14:00 | BUCHHANDLUNG AM OBSTMARKT – Petra Pau: Gottlose Type 16:00 MI 03.08. MäRCHENZELT – TrollZwergFeenFrühstück (ab 4 J) 10:00 DO 04.08. MäRCHENZELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 FR 05.08. MäRCHENZELT – Bayern-Afrika-Orient: Freundschaftsmärchen (ab 5 J) 09:00/14:00 SA 06.08. HöHMANNHAUS – Das Zickzack-Prinzip. Alfred Hilsberg und die deutsche Popkultur 21:00 SO 07.08. DREI KöNIGINNEN – Thomas Darchinger: A gmade Wiesn. Oder wo die Liebe auf die Knie fällt 19:00 DI 09.08. SCHAEZLERPALAIS – Literatur und Gespräch: Rendezvous mit dem Ich 18:00 MI 10.08. MäRCHENZELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 DO 11.08. MäRCHENZELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 FR 12.08. MäRCHENZELT – Langer Abend der Cowboystories (ab 6 J) 18:00 SA 13.08. MäRCHENZELT – Märchen bauen Brücken: Bayern-Afrika-Orient (ab 4 J) 16:00 // Märchen von sonnigen Inseln (ab 12 J) 20:00 SO 14.08. DREI KöNIGINNEN – Christian Ude: Öha. SONNTAg 07.08. s Stadtsparkasse Augsburg Und andere Geständnisse eines Bürgermeisters 19:00 DI 16.08. MäRCHENZELT – TrollZwergFeenFrühstück (ab 4 J) 10:00 MI 17.08. MäRCHENZELT – Eine Nacht im Märchenzelt (6-12 J) 19:00 FR 19.08. MäRCHENZELT – Langer IndianermärchenAbend (ab 6 J) 18:30 SA 20.08. MäRCHENZELT – Mitmachgeschichten aus dem Märchensack (ab 3 J) 16:00 SO 21.08. DREI KöNIGINNEN – Bernhard Butz & Michaela Dietl: Vom Pferd, das nicht tapezieren konnte und andere Viechereien 19:00 MI 24.08. ST. JAKOB FRIEDBERG – Literarisches Café am Bücherschrank 14:00 | NEUE STADTBüCHEREI – Briefträger Maus, von Marianne Dubuc (ab 4 J) 15:30 SA 27.08. MäRCHENZELT – Die Welt ist bunt (ab 4 J) 16:00 // Die Schöpfung neu erzählt 20:00 SO 28.08. DREI KöNIGINNEN – Dirk Heißerer: Masskriag statt Weltkriag 19:00 MO 29.08. MäRCHENZELT – Eine Nacht im Märchenzelt (6-12 J) 19:00 MI 31.08. MäRCHENZELT – Mitmach-Märchen für Kitas und Schulen 10:00 | NEUE STADTBüCHEREI – Zusammen! von Daniela Kulot (ab 2 J) 15:30 19:00 BIERGARTEN DREI KöNIGINNEN – Zum Auftakt der Reihe »Literatur im Biergarten« präsentiert Thomas Darchinger »eine Liebeserklärung an das Scheitern«. Der Schauspieler liest unter anderem Texte von Ottfried Fischer, Friedrich Ani, Georg Queri, Konstantin Wecker und Bonzo Keil. Begleitet wird Darchinger von Xaver Himpsl an der Trompete, Multiinstrumentalist Ludwig Himpsl und Gitarrist Luís Maria Hölzl. www.a3kultur.de 07 GlaUBe 1. bis 31. August 2016 erfüllungsort eines zweiten Religionsfriedens St. Anna liegt nicht nur im Herzender Stadt, sondern bildet die Herzkammern von Reformation und Ökumene. Ein Porträt von Martin Schmidt ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg St. Anna, im Zugang leicht verwinkelt, aber dennoch zentral gelegen zwischen Fuggerstraße und Annastraße, ist die evangelische Hauptkirche in Augsburg. Ihre Anfänge sind katholisch: Hervor ging sie aus einem im Jahr 1321 von Karmelitermönchen erbauten Kloster. Das baugeschichtlich kontrastreiche Ensemble aus Kreuzgang, Fugger-, Goldschmiede- und Heiliggrabkapelle vereint in seiner jahrhundertealten Geschichte alle Stilrichtungen von Gotik bis Klassizismus. Für Pfarrer Thomas Hegner ist nicht nur die immense geschichtliche und kulturelle, sondern auch die geistliche Bedeutung der Sakralräume regelrecht fühlbar: »Man spürt, wie die Kirche über Jahrhunderte bebetet wurde.« A Un Gu Ua Sr T Ja Hegner und Silke Kirchberger sind Pfarrer der Gemeinde unter Stadtdekanin Susanne Kasch. Die Anzahl der Gemeindemitglieder lässt sich derzeit zwischen 2.300 bis 2.400 Gläubige beziffern. Sie stammen vor allem aus der Innenstadt, dem Antons- und dem Thelottviertel. Einen zahlenmäßigen Überhang aufseiten der Männer oder der Frauen kann Hegner nicht erkennen, in der Altersstruktur bilden aber junge Familien, Menschen im Alter von 20 bis 35 Jahren sowie Senioren die 05-07 15 F R E I TA G – S O N N TA G mitt woch BEAD w i e n eDAYS r J o h a n n s t r a u s s k o n z e r t- g a l a DEINE MESSE FÜR PERLEN UND WORKSHOPS seID UMsCHLUngen MILLIonen… Einzigartige Schmuckstücke, Halbedelsteine, Kunstperlen, Gold und Silber sowie Schmuckzubehör. Eine Auslese an populären Schmankerln und begehrten Raritäten in erstklassigen Vielfältige Auswahl zum Einkaufen sowie ein hochwertiges Workshop-Programm zum Erstellen von InterpretationenFreitag der K&K Philharmoniker undmit des Österreichischen K&K Balletts. Perlenkreationen. ausschließlich Kurse – nur Voranmeldung. Januar SEPTEMBER 18 /19 03/04 s a m s ta g / s o n n ta g S A M S TA G / S O N N TA G t r au m fa b rik t r au m fa b rik t r au m fa b rik GUSTI – KULINARISCHER WANDERMARKT As PH A n tAVIA s t ICLAUDIA s C H e s H o w t H e At e r IDGUSTI DELLA Eine Mischung aus Akrobatik, Tanz, Comedy, Musik MitmachIn dertraumhafte Ausstellung werden Nahrungsmittel, Produkte undTheater, Streetfood vorgestellt wie esund in den Regionen entlangvoller der ViaPhantasie Claudia zu finden ist: von Molkereiprodukten über Fleisch, Wurst, Obst und GemüAktionen und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen. se bis hin zu Wein, Bier und allerlei weiteren Leckerbissen (gusti). Es kann nicht nur fleißig eingekauft und probiert, sondern vor allem auch mitgemacht oder bestaunt werden. Januar 21 10 SEPTEMBER In St. Anna wurde am 31. Oktober 1999 die »Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre« verabschiedet, ein zentrales Dokument der Ökumene, in der man auf katholischer und evangelischer Seite übereinkam, dass die lutherische Lehre der Rechtfertigung nicht kirchentrennend ist. (Fotos: Martin Schmidt) Schwerpunkte. 280 Gläubige engagieren sich aktiv, zum Beispiel als Kirchenführer, Musiker oder im Chor. Mit »St. Anna« trägt die evangelisch-lutherische Gemeinde samt ihrem Sakralbau den Namen einer katholischen Heiligen (Anna gilt als Mutter Marias und damit als Großmutter Jesu). Im Zuge der Reformation war St. Anna 1548 evangelisch geworden; bereits Weihnachten 1525 hatte hier der erste evangelische Gottesdienst stattgefunden. Den katholisch verwurzelten Gemeindenamen sieht man unaufgeregt als historische Referenz, identifikatorisch als eingebürgert und lieb gewonnen. »Würde man einen Wettbewerb für einen neuen Namen ausschreiben, würde man wohl einen Proteststurm in der Gemeinde ernten«, schmunzelt Pfarrer Hegner. Wie sehr in St. Anna die Schicksalsfäden der Reformation zusammenlaufen, spiegelt sich nicht nur darin, dass Martin Luther in St. Anna Unterschlupf fand (wovon das Museum Lutherstiege zeugt), sondern auch in jener Luther-Legende: Einst hatte der künftige Reformator – noch bevor er Mönch wurde –, bei schwerem Gewitter von Blitz und Sturm bedrängt, eben die heilige Anna um Hilfe angerufen: Er wolle Mönch werden, wenn sie ihn beschütze. Bezeichnenderweise ist St. Anna auch Schicksalsort der Ökumene: Am 31. Oktober 1999 – noch nicht einmal ganze 17 Jahre her – wurde hier in Augsburg die »Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre« verabschiedet. Der Lutherische Weltbund und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen kommen in diesem zentralen Dokument der Ökumene darin überein, dass die lutherische Lehre der Rechtfertigung nicht kirchentrennend sei. d i e n s ta g S Ai M m cS hTA l G müller »sCHL Uss! AUs! Fer t Ig!« – Der JA HresrüCk BL ICk Ein Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des NACHTKONSUM | NACHTFLOHMARKT Gemütlichmit flanieren, feilschen, trinken und stöbern ab 17 Uhr. Jahres Vollgas durch 365 Tage Nachrichten aus Politik, Sport und Gesellschaf t. Foodtrucks, Getränke und jede Menge Raritäten zu bestaunen gibt’s bis 23 Uhr. Infos und Standanmeldungen auf www.nachtkonsum.com. Januar 26 18 SEPTEMBER s o n n ta g Die wunderschöne Goldschmiedekapelle ist seit diesem Jahr neu saniert und wiedereröffnet, bis 2017 sollen nun die zwei Höfe – der eine im Kreuzgang, der andere an der Annastraße – renoviert werden. Und die Gemeinde hat, zusammen mit der Stadt Augsburg, noch einen weiteren Wunsch: Der ehemalige Klosterkomplex hat tatsächlich noch leer stehende Räume (über Teilen des Kreuzgangs und über der Schlosserschen Buchhandlung), hier möchte man ein Projekt für Flüchtlingsfrauen umsetzen. www.st-anna-augsburg.de SO g rN eNgTA oG rian MAsters oF ePIC CHAnts SCHWÄBISCHES JUGENDSINFONIEORCHESTER Sie sind mystisch, magisch, bewegend und ihre Konzerte ein Gänsehautgarant. Beethoven Leonoreaus Ouvertüre Nr.verneigen 3 • Jean Sibelius – Violinkonzert • Tschaikowsky – 4. Symphonie; Die zwölf – Sänger England sich vor den größten Filmmusiken. Dirigent: Allan Bergius • Solist: Albrecht Menzel, Violine Januar SEPTEMBER 26 24/25 s o n n ta g S A M S TA G / S O N N TA G Die St.-Anna-Kirche ist eine von acht Gemeinden, mit denen sich Reinhard Gupfinger im Rahmen seiner Artist-in-Residence-Zeit in Augsburg künstlerisch auseinandersetzen wird. www.welcomein-der-friedensstadt.de e r l e s e n e o r t e – l i t e r at u r r e i h e s tA n I s L Aw L eHOCHZEITSMESSE M UnD HL. Fr A nz von AssIsI TRAUT EUCH! LA Fest DIVA BRAUTMODEN Ein der Literatur mit Stefan Schön als Leser: ungewöhnliche Texte an außergeIdeen und Tipps rund um das Heiraten und Feiern: Brautmode, Trauringe, Hochzeitskarten, Fotografie, wöhnlichen Orten – das Stuhllager, das Dach oder der Heizungskeller werden aufgesucht. Floristik und vieles mehr. Inkl. musikalischer Unterhaltung und Brautmodenschau. ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 RELIgIÖSE FEIERTAgE IM AUgUST SA 06.08. Chökhor Düchen: gefeiert wird die erste Lehrrede des Buddha MO 08.08. Augsburger Hohes Friedensfest: ursprünglich feierten die Protestanten damit das Ende ihrer Unterdrückung während des Dreißigjährigen Krieges, seit 1950 gesetzlicher Feiertag in der Stadt Augsburg, weltweit der einzige staatlich geschützte städtische Feiertag SO 14.08. Fasten des 9. Aw: Fasttag nach dreiwöchigem Gedenken an die Katastrophen in der jüdischen Geschichte MO 15.08. Mariä Himmelfahrt: katholisches Fest zur leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel MI 17.08. Guijie/Zhongyuan: Geisterfest, mit Zeremonien und Gaben für die irrenden Seelen DO 18.08. Raksha Bandhan: Fest der geschwisterlichen Verbindung MO 22.08. Naw Ruz: Neujahr 1385 für die indischen Parsi DO 25.08. Janmashtami: Erinnerung an die Geburt von Krishna, 8. Verkörperung des Vishnu SA 27.08. Khordad Sal: Geburtstag des Zarathustra für die indischen Parsi DI 30.08. Paryushana Parva: mindestens siebentägige Zeit des Fastens, des Gebets und der Meditation Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e www.a3kultur.de klassik & JaZZ 1. bis 31. August 2016 freiluft-Jazz Der Internationale Augsburger Jazzsommer präsentiert sich mit zwei weiteren Highlights im August Foto: Herbert Heim Der Leiter des Festivals, Christian Stock, spielt mit seinem Trio am 3. August in Begleitung von Sandy Patton und Ian Cumming. Sandy Patton, aus New York stammende und in Bern lebende Sängerin mit charismatischer Stimme, betört bei ihren zahlreichen Auftritten mit viel Herz und Charme. Seltener zu hören ist der schottische Posaunist Ian Cumming, dessen warmer und voluminöser Ton das elektrisierende Timbre von Pattons Stimme kongenial umspielt. Avishai Cohen ist der Name, der dieses Jahr für Furore beim Festival sorgt. Neben dem israelischen Bassisten, der am 13. Juli das Publikum begeisterte, wird auch sein Namensvetter, der israelische Trompeter Avishai Cohen in Augsburg zu hören sein. Einer der pulsierenden Stars der internationalen Jazzszene gastiert am 10. August im Botanischen Garten. Modern und lyrisch swingt der Musiker in seinem Post-Bopartigen Stil und kombiniert diesen mit seinen hochenergetischen Improvisationen. Dabei formt er mit seinem Instrument nicht nur wunderschön klingelnde Gebilde, sondern spricht mit ihnen so eindringlich zu den Zuhörern, wie es nur ganz wenigen Musikern gelingt. www.a3kultur.de Der Beginn der beiden Konzerte ist jeweils um 20 Uhr am Rosenpavillon des Botanischen Gartens. Daneben präsentiert das Festival bis zum 14. August jeden Sonntag um 11 Uhr die DixielandMatineen im Brunnenhof des Zeughauses. www.internationaler-jazzsommer.de Anzeige: grafisches kabinett 22.06.–09.10.2016 Ein Blick zurück Alte Fotografien aus Augsburg 08 New York Brass Night unplugged. B3+ (B Vokales Musiktheater. Mit ihrem Vocal-only- Drei Plus), das bedeutet Trompete, Waldhorn und Bass-Posaune wie Sie es noch nie gehört haben. Franz Hackl, John Clark und Dave Tay- Album »Sacra Dea« liefert die italienische Sängerin Donatella Bartolomei eine exzentrische, dunkle Gothic-Oper aus schillernden Stimmen ab. »Sacra Dea« führt die aggressive Düsternis von Diamanda Galas mit dem opaken Erotizismus Gitane Demones überkreuz und erschafft ein atemraubendes Stimmengewebe aus Oper, Jazzgesang, Musical, Soul Music und Gospel. Donatella Bartolomei kreiert dabei ein verdreht-verschrobenes vokales Musiktheater, das seines Gleichen sucht. Donatella lässt Gesang, Spoken Word, Dichtung, Fantasiesprache und Extended Voice in einer einzigartigen Burlesque aufeinander treffen. Expressiv und fordernd, ist »Sacra Dea« ein Stimmjuwel aus schwarz funkelnder, dunkler Poesie – inklusive packender Vertonungen von Werken von Dante, Shakespeare und Gabriele D© Annunzio. Das Album erscheint als CDr und digital auf dem Augsburger Label www.atemwerft.de. lor kreieren ihre eigene Literatur. Im Spannungsbogen zwischen Improvisation und Komposition überrumpelt man die Kategorisierungen einzelner Stile. Ein spannendes virtuelles Treffen von Bartok, Pastorius, Schubert und Kollegen, von alter Musik mit Jazz (free und standardisiert) von auskomponierten, komplexen Strukturen sowie autorisierten und nicht autorisierten Interpretationen. Am 7. August um 19 Uhr spielt B3+ in der Mensa Grund- und Mittelschule Friedberg gemeinsam mit Peter Oswald (Trompete), der unter anderem an der Friedberger Schule für Musik tätig ist. www.friedberg.de KLASSIK & JAzz MI 03.08. BOTANISCHER GARTEN – Christian Stock Trio feat. Sandy Patton & Ian Cumming 20:00 SO 07.08. ZEUGHAUS – Hallodrian Jazzband 11:00 | GRUND- UND MITTELSCHULE FRIEDBERG – New York Brass Night unplugged: B3+ & Peter Oswald 19:00 | BASILIKA ST. ULRICH UND AFRA – Heiko Michael Hartmann und Stefan Barcsay: Das Leben der heiligen Afra 20:00 MO 08.08. ST. ANNA – Musik von Johann Sebastian Bach 20:00 MI 10.08. BOTANISCHER GARTEN – Avishai Cohen Quartett 20:00 SO 14.08. ZEUGHAUS – Peter Bühr and his Flat Foot Stompers 11:00 SO 21.08. WALDGASTSTäTTE PARKHäUSL – Crosspop: Jazz Meets Pop 16:00 FR 26.08. ST. ANNA – Die Fugger und die Musik 19:00 Nacht und Träume. Der Berliner Schriftsteller Heiko Michael Hartmann hat einen Text verfasst, der in emotionaler Weise angelehnt an Historie und Überlieferung das Leben des Flüchtlingskinds Afra bis hin zum Märtyrertod im Lechfeld beschreibt. Durch diesen Text werden Parallelen Foto: Wolfgang Mennel zu der Aktualität im Umgang mit Geflüchteten heute deutlich. Die Hl. Afra wird als mutige Frau dargestellt, die konsequent und mit Überzeugung ihren Weg geht. Der Gitarrist Stefan Barcsay stellt am 7. August ausgewählte Werke von Bröder, J. Schneider, SM Schneider, Blum, Vrhunc und Sor in Bezug zu diesem Thema. Der Beginn des Konzerts ist um 20 Uhr in der Krypta der Basilika St. Ulrich und Afra. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. www.stefan-barcsay.de NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FÖRDER-ABO ab FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND Sonderveröffentlichung Museumsexpress | August 2016 | 8 Seiten Die a3kultur-Redaktion bittet zur schöngeistigen Sommerfrische mit ausgewählten Ausstellungen, Kunstprojekten und Museumsbesuchen in Augsburg und München. Gönnen Sie sich diese Auszeiten im tim, Lenbachhaus, Stadtmuseum Münchner Stadtmuseum Diözesanmuseum www.a3kultur.de gratis und Schaezlerpalais. Der Fahrplan unseres Museumsexpress offeriert rund 30 Programme, die es zu entdecken gilt, und empfiehlt, die anfallenden Wege mit Bus und Bahn zurückzulegen. Genießen Sie den Sommer! MZ Galerie Schloss Höchstädt Haus der Kunst tim Galerie Noah 49.- € im Jahr h2 Bahnpark Höhmannhaus Architekturmuseum Schwaben Volkskundemuseum Oberschönenfeld Die Kiste Ecke Galerie Schaezlerpalais Lenbachhaus Jüdisches kulturmuseum augsburg schwaben Pinakotheken Kunstverein Augsburg Maximilianmuseum Fugger und Welser Erlebnismuseum Grafisches Kabinett Kunsthalle Jüdisches Museum München www.a3kultur.de GaleRie MZ a3kultur: Herr Ziegelmayr, Sie betreiben seit fünfzehn Jahren mit einem ebenso speziellen wie erfolgreichen Konzept die Galerie MZ am Dom. Auch als Künstler sind Sie ein gefragter Mann. Wurde Ihnen die Begeis terung für Kunst eigentlich in die Wiege gelegt? Martin Ziegelmayr: Überhaupt nicht. Aber meine Mutter hat immer erzählt, dass ich mir bei Ausflügen von meinem Heimatort Batzenhofen in die Stadt nur Kirchen und Juweliere angeschaut habe – alles, was blinkt, hat mich interessiert. Sonderveröffentlichung: Museumsexpress Zwei herzen, eine Brust Kreativität und geschäft, Kirche und moderne Kunst. Jürgen Kannler im gespräch mit Martin ziegelmayr II del erfolgt gerade ein großer Umbruch, dem ich sehr skeptisch gegenüberstehe. Auch Ihre eigenen Werke werden sehr geschätzt. Der Künstler Ziegelmayr spielt aber keine Rolle in der Gale rie MZ – warum ist das so? Ich möchte das strikt trennen. Kunst muss völlig unabhängig und frei sein. Darum mache ich auch generell keine Verträge mit meinen Künstlern. Ich verstehe mich selber als Einzelgänger und lehne aus diesem Verständnis heraus auch Netzwerke ab. Durch Ihre Werkstatt ist in den letzten Jahrzehnten sakrale Kunst aus allen Epochen gewandert. Sie haben es in Ihren Arbeiten dennoch geschafft, sakrale Anschau ungen und moderne Gegenwartskunst zusammenzu bringen. Wie reagiert darauf ein Auftraggeber wie zum Beispiel die katholische Kirche? Manchmal sehr heftig. Ich bin ja auch ehrenamtlich Verwalter der Kirche St. Peter am Perlach – was glauben Sie, was ich da manchmal für Reaktionen auf unsere Kunstaktionen bekomme! Aber das müssen die Leute ertragen. Ich kann nicht die sechsundfünfzigste barocke Madonna ausstellen. Sakrale Kunst ist Ihr Spezialgebiet. Wie kam es dazu? Nach einer Lehre zum Bankkaufmann habe ich eine Ausbildung als Goldschmied bei Wolfgang Eidel absolviert und die Silberschmiedetechniken vom damaligen Werkstattmeister Georg Schmied erlernt. Das sind eigentlich zwei Berufe. Ein Silberschmied bearbeitet größere Gegenstände, ein Goldschmied macht Schmuck. Aber nur Schmuck zu machen war mir zu wenig. Ich muss immer wieder an großen Objekten arbeiten – so kommt man zwangsläufig auf sakrale Gegenstände. Verstehen Sie sich als progressiven Katholiken, im Sinne von Papst Franziskus? Als sehr kritischen Katholiken, ja. Papst Franziskus packt die Themen gut an, aber ob er wirklich damit durchkommt, ist die andere Frage. Denn da sind wir wieder bei den Netzwerken, die für mich einfach ein Übel sind. In diesem Bereich gibt es einen attraktiven, wenn auch sehr exklusiven Markt. War dieser kommerzielle Aspekt wichtig für Sie? Auch. Aber vor allem fasziniert mich das Thema in all seinen mystischen Dimensionen. Gibt es etwas Faszinierenderes als einen viele Hundert Jahre alten Reliquienschrein? Sie haben diese bemerkenswert schönen Räume in direkter Nähe zum Dom. Wie sind Sie dazu gekommen? Ganz einfach. Angefangen habe ich 1985 mit einer Werkstatt im Haus von Leder Spring in der Karolinenstraße. Da hatte ich einen Fünfjahresvertrag und immer gesagt, dass ich nach diesen fünf Jahren keine Miete mehr zahlen, sondern ein eigenes Haus haben möchte, am besten mit ganz vielen Fenstern. Dafür wurde ich immer ausgelacht, weil die Leute meinte, dass es so etwas in der Innenstadt nicht gebe. 1989 habe ich dann einen Bischofsstab für den Vatikan gefertigt und bin nach Rom geflogen, um die Arbeit zu übergeben. Vor dem Abflug las ich am Flughafen im Immobilienteil der Süddeutschen Zeitung eine Anzeige: »Haus Nähe Dom zu verkaufen«. Ich rief sofort den Makler an, der mir sagte, er könne mir das Objekt leider nicht bis zu meiner Rückkehr reservieren. Als ich nach einer Woche wieder zurück war, meinte er, es sei wie verhext gewesen – kein Mensch hätte angerufen. Zehn Minuten später gehörte das Haus dann mir und ich begann sofort mit dem Umbau. Sie haben in Augsburg Ihre Galerie, Ihre Werkstatt und Ihre Wohnräume. Sie leben aber auch in Florenz. In Florenz habe ich nur eine Wohnung mit Werkstatt. Keine Galerie und keine Kundschaft. Dort will ich in Ruhe arbeiten. Es gibt kein Telefon, nur ein 20-Euro-Handy, das ich nie benutze. Der Galerist und Geschäftsmann lebt hier in Süd deutschland und der Künstler in der Toskana? Das kann man so sagen. In Florenz kommen mir die besten Einfälle, weil ich dort meine Ruhe habe. Wo lebt es sich besser? Sagen wir es so: Wenn ich in Augsburg bin, zieht es mich nach Florenz, und wenn ich in Florenz bin, möchte ich nach Augsburg. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Florenz ist sehr elegant, das Motto ist »Leben und leben lassen«. Augsburg ist da anders: Da gibt es schon auch den Neidfaktor. In Florenz besteht natürlich auch ein ganz anderes kulturelles Angebot, und ich lebe da mitten im Zentrum. Dort herrscht auch eine Freundlichkeit, die man in Augsburg leider nicht vorfindet. Zu Ihrem Portfolio zählen auch einige italienische Künstler. Haben Sie die in der Toskana entdeckt? Einige davon. Gabriele Grones zum Beispiel bin ich zum ersten Mal in Florenz begegnet. Das ist auch eine amüsante Geschichte: Ich war in seiner Ausstellung, ging aber zuerst an den Bildern vorbei, weil ich dachte, das seien Fotografien. Als ich danach zufällig an einem Zeitschriftenstand in einem Magazin geblättert habe, war darin eines seiner Werke abgebildet – und darunter stand: Öl auf Holz. Ich bin dann gleich wieder zurück zur Galerie, weil ich diesen Mann unbedingt kennenlernen wollte. Für die erste Ausstellung in meiner Galerie hat er neun wunderbare, kleinformatige Porträts gemalt und wir haben alles noch bei der www.a3kultur.de Foto: Martin Kohnle Sie haben also Ihren Weg selbst gefunden? Ja. Bei uns waren sakrale Kunst oder Kunst im Allgemeinen nie ein Thema. Ich habe Menschen bewundert, die zu Hause Bilder an den Wänden hatten, wir hatten keine. Darum habe ich begonnen, selber welche zu malen. Meine Eltern sind einfache Leute, aber sie haben uns Kindern immer alle Freiheiten gelassen. Ich kann mich noch erinnern: Als ich zehn Jahre alt war, hat mich meine Mutter gefragt hat, mit welchen Farben wir die Wände streichen sollen. Ich durfte wählen, und das wurde dann auch so gemacht. In seiner Galerie MZ in der Peutingerstraße 10 + 16 beim Dom betreut Martin Ziegelmayr seit 15 Jahren eine stetig wachsende Gruppe von Künstlern. Zu ihnen gehören u.a. Christopher Baker, Jonas Hafner, Helmut Hien, Elisa Bertaglia, Bea Emsbach, Gernot Hausner, Gaetano Lenti-Melle und Gabriele Grones. 2 Dom/Stadtwerke Vernissage verkauft. Die Nachfrage war enorm. Da wurde ich natürlich gefragt, warum ich nicht mehr Arbeiten hänge. Die Antwort darauf war einfach: Jedes dieser Bilder braucht seinen Platz. Mehr als diese neun wollte ich nicht ausstellen. Eines dieser Bilder war ein Selbstbildnis von Grones. Ist es nun Teil Ihrer privaten Sammlung? Aber natürlich. Ich sammle ja nur Selbstbildnisse, das ist meine Passion. Irgendwann muss man als Sammler anfangen, sich auf ein Thema zu konzentrieren. Ist das Zusammentreffen mit Gabriele Grones beispiel haft dafür, wie Ihnen die Kunst begegnet? Das kann man so sagen. Ich laufe aus Prinzip niemandem nach und setze eher auf Künstler, die schon eine gewisse gefestigte Richtung in ihrer Arbeit erkennen lassen. Das schließt in der Regel die Zusammenarbeit mit ganz jungen Künstlern aus. Idee und Handwerk sollten zusammenpassen – doch da hapert es oft gewaltig. Aber nicht generell, wie Sie im Herbst sehen werden. Viele Arbeiten Ihrer Schauen finden in der Regel Abneh mer, sofern sie zum Verkauf stehen. Wie haben Sie sich Ihre Kundschaft aufgebaut? Schon während meiner Zeit als Gold- und Silberschmied konnte ich schöne Geschäftspartnerschaften aufbauen. Das hat sich im Lauf der Jahre eben weiterentwickelt. Es liegt vielleicht auch daran, dass ich ein sehr bodenständiger und treuer Mensch bin. Mit einigen Händlern arbeite ich zum Beispiel schon seit dreißig Jahren zusammen, obwohl andere Quellen günstiger liefern könnten. Das interessiert mich aber nicht. Ich setze auf Beständigkeit und Verlässlichkeit. Das ist bei meiner Kundschaft vielleicht ebenso. Sie haben Ihre Galerie quasi auf persönlichen Empfeh lungen aufgebaut? So ist es. Ich mache aus Prinzip keine Reklame. Trotzdem kommen die Leute für manche Ausstellungen aus Frankfurt oder Hamburg. Früher bin ich noch auf die Art Basel gefahren, um mich zu informieren, das mache ich heute nicht mehr. Ich glaube, im Kunsthan- Sie bewerben Ihre Kunstaktionen in St. Peter gerne mit riesigen Transparenten. Funktioniert »laute« Werbung für diesen ruhigen Raum? Natürlich, vor allem wegen unserer sehr prominenten Lage direkt am Rathaus. Im Schnitt kommen jeden Tag 500 bis 600 Leute nach St. Peter. Das ruft natürlich Reaktionen hervor, positive und negative. Teilweise kommen auch böse Briefe zu unseren Kunstaktionen, aber damit muss man leben. Ich weiß jedoch, wo die Grenze ist. Wir sind immerhin der älteste noch stehende Kirchenbau (1182) der Stadt – nur Teile des Doms sind noch älter – und haben mit unserer Knotenmadonna eine Bildikone, die weltweit große Verehrung und Bewunderung erfährt und gegenwärtig oftmals als Kopie bei Pressekonferenzen im Vatikan zu sehen ist. Sie organisieren momentan ein Kunstprojekt in St. Peter, das in die Zeit des Hohen Friedensfestes fällt. Wie gefällt Ihnen die Ausrichtung des Festivals? Ich finde, das artet aus, der eigentliche Sinn geht verloren. Bei so großen Events bin ich sehr skeptisch – irgendwie ist da vieles dilettantisch. Wenn wir gerade schon beim Thema Events sind: Erzäh len Sie doch noch etwas über die nächsten beiden Pro jekte, die Sie planen. Als Nächstes kommt Ende September ein junger Augsburger, der gerade ein Jahr auf Reisen war. Was er bisher gemacht hat, hat mir sehr gut gefallen – es sind Collagen. Ich will jetzt aber noch keinen Namen nennen. Ende des Jahres werde ich das Thema »Zensur« aufgreifen – die gibt es nicht nur im Nahen Osten, sondern auch hier in Augsburg. www.galerie-mz.de III schaeZleRPalais Sonderveröffentlichung: Museumsexpress klewan – leiwand! »Rendezvous der Künstler«: Das Schaezlerpalais zeigt bis in den Herbst hinein eine berauschende Schau mit Meisterwerken aus der Sammlung Klewan. Von Jürgen Kannler Folgerichtig sind hervorragende Arbeiten dieser Maler auch eine der Säulen, die die Schau in den Räumen der Augsburger Barockgalerie tragen. Empfangen werden die Besucher jedoch in einem Saal, der von Alberto Giacomettis filigranen Figurenabstraktionen beherrscht wird. An den Wänden Ölbilder des Meisters, einige wunderbare Arbeiten von Francis Bacon und Bernard Buffet. Sensationell dessen großformatige Arbeit »Le Bar du Liberty’s« von 1950. Anzeige: die arge lola on democracy 01.07.–25.09.2016 NEUE GALERIE IM HÖHMANNHAUS Von hier aus wandelt man durch die Flucht der Kabinette des Palais und begegnet dabei auf Schritt und Tritt den großen Namen der Kunstgeschichte. So sind Jean Dubuffet und Pablo Picasso wunderbare Stationen gewidmet, ausgestattet mit Zeichnungen, aber auch einigen größeren Arbeiten, die in dieser Präsentationsform allesamt eine gelassene Intimität schaffen. Neben großartigen Vertretern der Art brut wie Gaston Chaissac und Louis Soutter wird auch den Positionen des Surrealismus eindrucksvoll Reverenz erwiesen. Salvador Dalí und Meret Oppenheim, vor allem aber Giorgio de Chirico, um nur drei der hier Vertretenen zu nennen, wird viel Platz beim Rendezvous eingeräumt. Die »Piazza d’Italia con cavallo« des Letzteren wirbt auf Plakaten für die Ausstellung und wurde von Helmut Klewan auch als Titelbild des Ausstellungskatalogs bestimmt. Dieser Band empfiehlt sich nicht nur durch die hervorragenden Abbildungen auf den gut 200 großformatigen Seiten, sondern auch wegen seiner ebenso spannend wie unterhaltsam zu lesenden Beiträge, die allesamt einen guten Einblick in das Leben und die Arbeit von Helmut Klewan gestatten. Neben Auszügen aus seinem Buch» 60 Jahre im Galopp« gelingt vor allem dem Freund Alfred Gulden ein leidenschaftliches Porträt des Sammlers. Er lernte Klewan in den frühen 1970er-Jahren im Rahmen einer rauschhaften Session und Plattenpräsentation in dessen damaliger Galerie in der Wiener Dorotheergasse kennen. Der gemeinsame Freund Hermann Nitsch hatte sie bekannt gemacht und Gulden, nach eigenen Worten zu jener Zeit des Wienerischen noch nicht mächtig, verstand im allgemeinen Trubel »Leiwan«, als sich Klewan vorstellte. Nitsch ereilte ein gehöriger Lachanfall, als Gulden ihn Tage später auf diesen Herrn Leiwan ansprach, damals noch nicht wissend, das in Wien »leiwand« als gängiger Begriff für großartig oder kolossal gebräuchlich ist. Also Klewan gleich leiwand gleich großartig. Passt eh. So beginnen große Freundschaften und Alfred Gulden verstand es, gemeinsame Begegnungen, Gespräche und Feste in einem erfrischenden Protokoll über Klewans Zeit in Wien und seinen späteren Umzug nach München festzuhalten. Dort betrieb er ab 1976, immer in besten Lagen, seine Galerie und verhalf nicht nur seinen österreichischen Künstlern zu internationalem Durchbruch und Absatz. Neben seiner Eigenschaft als Kunsthändler und Sammler – sein wirtschaftlicher Erfolg kam dieser Leidenschaft sehr zugute – avancierte Helmut Klewan zu einer belebenden Figur nicht nur des Münchner Kulturlebens. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der Galerist und Kaufmann auch seine gesellige Ader pflegte. Als DJ brachte es Klewan unter diversen Künstlernamen zu einer beachtlichen Reihe von wilden Tanzpartys und laut Gulden zu einem geachteten Meister im Tischfußball. Auch dem 1875 in Belgien geborenen Maler Armand Henrion widmet der Katalog einen feinen Aufsatz. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil der 1950 in Paris verstorbene Künstler nicht zu den ganz großen Namen der Kunstgeschichte zählt, mittlerweile jedoch weltweit wachsendes Interesse vor allem an seinen geschätzt über tausend Selbstbildnissen als Pierrot weckt und damit nun auch in der Augsburger Ausstellung entdeckt werden kann. Seinen Verehrern wie Helmut Klewan – der Sammler besitzt vierzig dieser Porträts, zehn davon sind in Augsburg zu sehen – gilt Henrion mit diesem Werk als Vorläufer der Moderne. In logischer Konsequenz schließt sich seinen Arbeiten eine feine Auswahl von Künstlerporträts an, die den Weg zur Abstraktion veranschaulichen. Ganz stark darunter die Zeichnungen von Walter Pichler, Ludwig Meidner oder Alfred Kubin. Die hintersten Säle im Schaezlerpalais sind der Aktionskunst des 20. Jahrhunderts gewidmet. Hier trifft der Besucher, sofern er das 18. Lebensjahr erreicht hat, vor allem auf die bereits erwähnten Künstler aus Klewans Heimat, aber auch auf Arbeiten von Joseph Beuys, Dieter Roth oder Piero Manzonis »Merda d’artista«. Noch nicht volljährigen Besuchern bleibt der Zugang zum letzten Raum der Ausstellung verwehrt. Das hiesige Jugendamt will es so. Frei bleibt dem Nachwuchs der Blick in den als jugendfrei erachteten Katalog. Kein Besucher sollte die Ausstellung nach diesen Sensationen verlassen, ohne sich Zeit für den knapp 30-minütigen Film zu nehmen, in dem Helmut Klewan wunderbar im Gespräch mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Christiane Lange zu erleben ist. Die Dokumentation wurde speziell für die Ausstellung in der Münchner Wohnung des Sammlers aufgenommen. Hier begegnen dem Zuschauer zahlreiche Arbeiten, die nun auf Zeit in Augsburg zu bewundern sind. Eng gehängt in allen Räumen und durchmischt mit allerhand Edelkitsch aus aller Welt vermitteln diese Bilder die großartige Selbstverständlichkeit, mit der der Sammler mit seinen Kunstwerken lebt. Angesichts der Meisterwerke, die auch über dem Küchenherd ihren Platz behaupten, dürfte so manchem Museumsmitarbeiter der kalte Schweiß auf die Stirn treten. Vielleicht wird sich Helmut Klewan in den kommenden Monaten etwas einsam in seinen vier Wänden fühlen, solange diese wunderbare Auswahl seiner Sammlung nun in Augsburg, später in Wien und Liberec zu sehen ist. Doch Klewan möchte seine Sammlung zeigen, auch um der Antwort auf die Frage nach ihrem irgendwann endgültigen Verbleib näherzukommen. Flankiert wird der provisorische Filmsaal von figurativen Positionen von Rita Götz, Heinz Stangl und einigen anderen Künstlern. Foto: Kunst Bonn Foto: Kunst Bonn Foto: Maria Lassnig Stiftung Foto: Kunst Bonn Foto: Kunst Bonn Die Liebe zur Kunst wurde Helmut Klewan in die Wiege gelegt. Schon die Eltern des Galeristen und Sammlers waren mit ihrem »Haus der Bilder« eine bedeutende Adresse der Wiener Kunstszene in der Nachkriegszeit. Über gemeinsame Geschäfte mit Jugendstilvasen lernte er in den 1960er-Jahren Arnulf Rainer kennen und seine Serie der schwarzen Übermalungen lieben. Bis dahin vorwiegend den alten Meistern verpflichtet, wurde der angehende Kunsthändler zum frühen Sammler dieses heute hochpreisig gehandelten Künstlers. Dieser war es auch, der Klewan als Schlüsselfigur in die Gruppe der Wiener Aktionisten einführte. Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Otto Mühl, Günter Bruns und Christian Ludwig Attersee gehören neben Rainer zu den prominenten österreichischen Künstlern dieser Generation, deren Werk Klewan früh zu schätzen gelernt hatte und mit denen ihn eine oft Jahrzehnte überdauernde Freundschaft verbindet. Buffet gehört zu den großen Leidenschaften des Helmut Klewan. Die großformatige Arbeit »Le Bar du Liberty’s« (oben) erwarb er natürlich zu einem noch günstigen Zeitpunkt. Bacon traf er einmal in einem Londoner Auktionshaus. Er bewunderte die Haltung des damals 81-jährigen komplett in schwarzes Leder gewandeten Meisters ebenso wie seine Kommentare zu den angebotenen Arbeiten. Seine Aquatintaradierung aus dem Jahr 1983 trägt den Titel »Seated figure«. Maria Lassnig hätte er um ein Haar zur Namenspatronin einer Straße in ihrem Heimatort gemacht. Seine langjährige Freundin protestierte. Hier von ihr gezeigt: »Fruchtbarkeit«, Öl auf Leinwand, 1964. Unten links der rechte Flügel von Attersees »Kätzchen-Triptychon« von 1971. Daneben die Gouache »Homme et femme nus debout« von Picasso, datiert 1969. Ganz unten Klewan am Tischfußball in seiner Wohnung. Foto: Daniel Biskup Die wohlverdiente Schale Kaffee nach der Schau genießt der Besucher am besten im hauseigenen Café des Schaezlerpalais. Unter Uwe Lausens Arbeit »Der blonde Teppich« findet sich zum sportlichen Ausklang natürlich ein funktionsfähiger Kicker, eine Leihgabe der a3kultur-Redaktion zum Rendezvous der Künstler in diesem Haus. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de 1+2 Moritzplatz www.a3kultur.de aUsstellUNGeN aUGsBURG Goldenes Zeitalter Das Fugger und Welser Erlebnismuseum präsentiert die Geschichten der bedeutendsten Augsburger Kaufmannsfamilien des späten 15. und 16. Jahrhunderts. Handelsbeziehungen und Geschäftsfelder, Kommunikationsstrukturen und gesellschaftliche Netzwerke sowie die Bedeutung Augsburgs für die Wirtschaft an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit werden beleuchtet. Das Museum geht vor allem der Frage nach, welche Erfolgsfaktoren die beiden Familien reich werden Sonderveröffentlichung: Museumsexpress Jüdisches Leben Nach 1990 kamen in wenigen Jahren mehr als 1.200 Juden aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion nach Augsburg. Und veränderten die bis dahin knapp 200 Mitglieder zählende Gemeinde und das jüdische Leben in der Stadt grundlegend. Die Ausstellung »Im übergang. Jüdische Gegenwart, 1990 – 2010« im Jüdischen Museum porträtiert die Zuwanderer und fragt, wie sich die prägende biografische Erfahrung dieses Aufbruchs ausgewirkt hat. Die Schau unter der Schirmherrschaft von Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ist der vierte und letzte Teil der Ausstellungsreihe »Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe«, bevor die Augsburger Synagoge 2017 das 100-jährige Jubiläum ihrer Einweihung begehen wird. Bis zum 11. Dezember ist der Besuch noch möglich. 1–4 Königsplatz www.jkmas.de IV Nostalgisch und kunstvoll Die Ausstellung »Ein Blick zurück« im Grafischen Kabinett zeigt bis zum 9. Oktober alte Fotografien aus Augsburg. Im Archiv der Kunstsammlungen und Museen befinden sich einige kostbare Aufnahmen aus der Frühzeit des Lichtbilds. Sie wurden in den 1860er-Jahren von Carl und Alfred Jochner angefertigt. Die Brüder übernahmen 1862 das Atelier von Josep Albert, das sie zusammen bis 1864 führten, danach war Carl Jochner bis 1878 alleinverantwortlich tätig. Beide gehören zu den ersten dokumentierten Fotografen Augsburgs und schufen schon während ihrer Tätigkeit unter Albert erste Außenaufnahmen. Die Fotos spiegeln die Augsburger Baugeschichte des 19. Jahrhunderts wieder, zeigen sie zum Beispiel die Stadttore vor deren Abbruch anlässlich der Entfestigung der Stadt. 1+2 Moritzplatz www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Foto: Rudolf Morbitzer ließen. Doch auch unsere heutige Zeit lässt die Ausstellung nicht außer Acht. Im Museum finden Besucher zahlreiche Erlebnisstationen. So hören sie eine fiktive Unterhaltung von Jakob Fugger »dem Reichen« und Bartholomäus V. Welser oder sie belauschen beim Geschlechtertanz die Mitglieder der Herrenstube beim Klatsch und Tratsch über Politik und Religion. Dabei kommt im gesamten Haus modernste Technik mit innovativen Präsentationsideen zum Einsatz. Monatlich zu sehen ist das Theaterstück »Jakob Fugger Consulting«, öffentliche Museumsführungen finden jeweils am zweiten Sonntag im Monat um 11 Uhr statt. 2 Mozarthaus www.fugger-und-welser-museum.de IMPRESSUM Sonderveröffentlichung Museumsexpress, Sommer 2016 Herausgeber & Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.) [email protected] Titel: Andreas Holzmann Grafik & Satz: Andreas Holzmann Auszubildender: Martin Kohnle Redaktionsleitung: Patrick Bellgardt (pab) Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho) Schlussredaktion: Christiane Kühn Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt) Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de | Tel.: 0821 – 508 14 57 Druck: Megadruck.de Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. Formen und Gestalten Der 1939 in Augsburg geborene Medailleur Friedrich Brenner zählt zu den Großen seines Fachs. Viele seiner prägnanten Entwürfe für Münzen und Medaillen wurden preisgekrönt wie z.B. erst jüngst sein Vorschlag für die 20-Euro-Gedenkmünze zu Ehren von Otto Dix. Die Medaillenkunst ist jedoch nur eine, wenngleich wichtige Facette in Brenners Werk. Ebenso ausdrucksstark und unverwechselbar sind seine bildhauerischen Arbeiten – Skulturen, Bronzen und Reliefs. Vor allem letztere – wenig bekannte Schöpfungen des Künstlers – bilden den Schwerpunkt der BrennerSchau im Maximilianmuseum. Unter dem Titel »Formen und Gestalten« ist sie bis zum 4. September zu besichtigen. 1+2 Moritzplatz www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Alltagsbeobachtungen »Das eigentliche Mysterium der Welt ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.« Oscar Wildes Erkenntnis liegt jenen Straßenfotografien zugrunde, die der Augsburger Fotograf Fabian Schreyer ab dem 4. August – Vernissage: 19 Uhr – in der Schwarzen Kiste am Königsplatz präsentiert. Unter dem Ausstellungstitel »Schwarz auf weiß« sind dort bis zum 11. September Aufnahmen aus Amsterdam, Augsburg, Barcelona, Berlin, Florenz, Miami, München, New York und Rom zu sehen. Die im öffentlichen Raum aufgegriffenen Motive zeigen kleine Alltagsbeobachtungen – eine flüchtige Verabschiedung, einen sehnsüchtigen Blick, das Zusammenspiel geometrischer Formen. 1–4 Königsplatz www.shootingcandid.com Mozarts Ursprünge Im einstigen Handwerkerhaus in der Frauentorstraße 30, in dem heute das Mozarthaus Augsburg beheimatet ist, wurde am 14. November 1719 Leopold Mozart geboren. Bekannt ist er vor allem als Vater, Lehrer und Manager seines berühmten Sohnes Wolfgang Amadé. Viele Jahre diente er als Konzertmeister am Salzburger Hof und verfasste mit seinem »Versuch einer gründlichen Violinschule« eine der ersten bedeutenden Abhandlungen des Violinspiels in deutscher Sprache. Die heutige Ausstellung im Mozarthaus widmet sich dem Leben und Wirken Leopolds, der Beziehung Wolfgang Amadés zu Augsburg sowie der Geschichte der Familie in Schwaben. Es sind unter anderem zahlreiche Stiche, Handschriften und Musikinstrumente ausgestellt, darunter ein Hammerflügel von Stein, auf dem beide Mozarts gespielt haben. Mit zahlreichen Angeboten bespielt die Regio Augsburg das Museum. Zum Geburtstag von Mozarts »Bäsle« am 25. September um 18 Uhr bietet Dr. Martha Schad mit dem Vortrag »Mozarts erste Liebe« eine objektive Sicht auf die berühmte Cousine. Für die passende musikalische Begleitung sorgt Stephanie Knauer am Hammerflügel. Zuvor erzählt Maria Anna Thekla Mozart ab 16 Uhr selbst aus ihrem Leben. 2 Mozarthaus www.augsburg-tourismus.de AUSSTELLUNgEN IM AUgUST ABRAxAS – Volldabei Kunst-Passagen. Bilder aus der Asylunterkunft Calmbergstraße / bis 12.08. // Oda Klonk: Ein Haus das klingt / bis 11.09. | ARCHITEKTURMUSEUM – Mut zur Partizipation. Bauwerkstatt für Gemeinschaftsbereiche in Flüchtlingsunterkünften / bis 28.08. // Studierende der HS Augsburg: Mittendrin. Langfristige Integrationsmöglichkeiten für Heimatsuchende / bis 28.08. // Jason Peters. Carved Space / bis 30.10. | CAFE SAMOCCA – Monika Mendat: Sehnsucht nach Heimat / bis 10.10. | ECKE GALERIE – Künstlervereinigung Augsburg Die Ecke: Neue Mitglieder / bis 13.08. | EDWIN SCHARFF MUSEUM NEU-ULM – Der Berliner Skulpturenfund / bis 28.08. | EV. FORUM ANNAHOF – Wahrnehmung von Frauen in Augsburg / bis 28.10. | GALERIE NOAH – Gerhard Richter / bis 18.09. | GRAFISCHES KABINETT – Ein Blick zurück. Alte Fotografien aus Augsburg / bis 09.10. | H2 – Rompeflasche / bis 19.10. | HAMMERSCHMIEDE NAICHEN – Landlerisch / bis 06.11. | HöHMANNHAUS – Andreas Langen & Kai Loges (die arge lola): on Democracy / bis 25.09. | HOLBEINHAUS – Philipp Fürhofer: Reflexzone / ab 07.08. | JüDISCHES KULTURMUSEUM – Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe. Teil 4: Im Übergang. Jüdische Gegenwart, 1990 – 2010 / bis 11.12. // Pessach. Erinnerung an den Auszug aus Ägypten / bis 25.09. | KAHNFAHRT – Piratenbiergarten / ab 28.08. | KüNSTLERHAUS MARKTOBERDORF – Junge Kunst / bis 11.09. | MAxIMILIANMUSEUM – Friedrich Brenner: Formen und Gestalten / bis 04.09. // Wunderkammer. Reichsstädtische Erinnerungen / bis Sept. | MEWO MEMMINGEN – Günther Förg / bis 25.09. | PARKTHEATER – Holzbildhauer Olli Marschall / bis 28.10. | PUPPENKISTE – Wer will fleißige Handwerker seh© n. Handwerkkunst im Puppenspiel / bis 15.01. | RATHAUS BOBINGEN – Eun-Ja Koo: Drei Geschichten / bis 30.09. | SCHAEZLERPALAIS – Rendezvous der Künstler. Meisterwerke aus der Sammlung Helmut Klewan / bis 13.11. | SCHLOSS HöCHSTäDT – Heimatfront Kinderzimmer / bis 09.10. | SCHWARZE KISTE KöNIGSPLATZ – Fabian Schreyer: Schwarz auf weiß / ab 04.08. | SISISCHLOSS AICHACH – Drunter & Drüber. Kaiserin Sisi. Samt und Seide vom Barock bis zur Biedermeierzeit / bis 23.10. | ST. ANNA – Mutig: Friedensbilder / 02.08.-28.08. | STAATSGALERIE MODERNE KUNST – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis 16.10. | STADTBüCHEREI – Mut.begegnen / bis 19.08. | STADTMUSEUM AICHACH – Kindheit in der Nachkriegszeit / bis 19.10. | STADT- UND STAATSBIBLIOTHEK – Brechts Augsburger Sonett Nr. 1 und ein spektakulärer Mordfall / bis 26.08. | TIM – Carbon. Stoff der Zukunft / bis 06.11. | VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Do it yourself. Mach’s doch selber! / bis 09.10. // Kilian Lipp: Gratwanderung / bis 11.09. | WITTELSBACHER MUSEUM AICHACH – Im mittelalterlichen Skriptorium / bis 03.08. www.a3kultur.de V aUsstellUNGeN aUGsBURG Sonderveröffentlichung: Museumsexpress Leben in der Fremde Ein Besuch der Buchegger-Villa im Thelottviertel lohnt sich jetzt gleich vierfach: Im Architekturmuseum Schwaben können zwei Architekturprojekte und eine Designkonzeption neue Anregungen geben, im Garten kann man eine Installation umwandern. Die Zahl der Geflüchteten, die nach Augsburg kommen, ist zwar gesunken, doch dies kann sich wieder ändern. Die hier Angekommenen müssen sich auf engstem Raum arrangieren, Privatsphäre und Gemeinschaftsbereiche sind Mangelware. Münchner Architekturstudenten haben mit Bewohnern einer Unterkunft im Rahmen einer Bauwerkstatt eine Lösung für vielfältig nutzbare gemeinsame Bereiche erarbeitet. Die aktuelle Ausstellung des Architekturmuseums Schwaben zeigt dieses und weitere Projekte. Spitzenreiter im Glaspalast Die Galerie Noah zeigt im Sommer erstmals den Ranglistenführer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler weltweit (»Kunstkompass Weltkunst« 2015): Gerhard Richter. Mit Arbeiten aus über sechs Jahrzehnten stellt diese Ausstellung eine große Retrospektive seines Schaffens mit musealem Charakter dar. Vom 29. Juli bis 18. September präsentiert Galeristin Wilma Sedelmeier rund 30 Exponate, ausgesuchte Malerei sowie Druckgrafik, die einen kompakten Überblick über das legendäre Werk Richters verschaffen. www.galerienoah.com 33 glaspalast »Rompeflasche«, ein Austauschprojekt zwischen dem Centro de Arte Contemporáneo in Quito, Ecuador, und dem H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast, ist nicht nur ein Austausch zwischen Museums-Institutionen über zwei Kontinente hinweg, sondern vor allem ein Austausch künstlerischer Ideen, die für das Projekt entstehen, und in einen Dialog mit allen daran Beteiligten treten sollen. Die seit April laufende Augsburger Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Ecuador macht den Auftakt, ihr soll im Herbst eine Präsentation deutscher Gegenwartskunst in Quito folgen. Das Projekt ist ein offener Prozess, bei dem nicht der klassische, physische Transport von Kunstwerken im Mittelpunkt steht, sondern derjenige von Konzepten in Form von Skizzen, Zeichnungen, Texten, digitalen Dateien und elektronischer Kommunikation. Daraus entstehen Kunstwerke erst vor Ort. Sie sind das Produkt des vorhergehenden Informationsaustauschs, einer neuzeitlichen Flaschenpost, die sich in Performances, fotografischen Bildern, Videos, Rauminstallationen und medialen Entwürfen widerspiegelt. »Rompeflasche« ist noch bis zum 9. Oktober im H2 zu bewundern. www.rompeflasche.com 33 glaspalast Bereit machen zum Kielholen! Am 26. August findet von 16 bis 23 Uhr die Eröffnung der Ausstellung »Piratenbiergarten« in der Kahnfahrt statt. Anlass ist die Veröffentlichung des Das zweite demonstriert, dass menschenwürdiger Wohnraum für Geflüchtete nicht nur für diese, sondern auch für die Stadtstruktur ein Gewinn ist. Architekturstudenten der HS Augsburg haben ohne Denkverbote Konzepte für brachliegende innerstädtische Bereiche entwickelt. Für das dritte Projekt entwickelten interdisziplinäre Teams mobile Schutzbehausungen für Einsatzkräfte in Krisengebieten – eine Zusammenarbeit der Hilfsorganisation Humedica und der HS Augsburg. Alle drei, bis zum 28. August präsentierten Ausstellungsteile werden anschaulich mit Modellen und Originalentwürfen vorgestellt. Das vierte Projekt, »Carved Space«, eine Lichtinstallation von Jason Peters, findet sich hinter der Buchegger-Villa: Die (Noch-)Ecke-Galeristen Anette Urban und Wolfgang Reichert haben den New Yorker Künstler eingeladen, den alten Obstgarten zu bespielen. Peters kreiert Konstruktionen, die unsere Wahrnehmung und Meinung infrage stellen – eine Einladung an den Betrachter, Erfahrungen über Bord zu werfen und in eine Welt einzutreten. Zu sehen ist »Carved Space« bis zum 30. Oktober. (bek) 3 Rosenaustr. www.eckegalerie.de www.architekturmuseum.de/am-schwaben/home »on Democracy« ist ein Langzeitprojekt der Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen (»die arge lola«). Seit Jahren beobachten sie demokratische Prozesse und Phänomene zwischen drögem Alltag und dramatischen Höhepunkten: Parteilisten-Aufstellungen, Ehrennadel-Verleihungen, Wahlkampf, Talkshows, Brandanschläge. Ihre Aufnahmen sind dokumentarisch, unterscheiden sich aber deutlich von konven-tionellem Bildjournalismus. Das liegt vor allem am Blick auf die scheinbaren Nebensächlichkeiten abseits der üblichen News-Höhepunkte. Loges und Langen schauen, statt ins Scheinwerferlicht der Medien, neben die Bühnen, auf denen Redner stehen oder sich Historisches vollzieht. Für die noch bis zum 25. September laufende Ausstellung im Höhmannhaus haben die Fotografen Bilder aus den letzten acht Jahren zusammengestellt. Die Motive stammen aus Deutschland, Frankreich, Litauen, Wales und vom Maidan in Kiew. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Wer will fleißige Handwerker seh’n Die hölzernen Arbeiter der Augsburger Puppenkiste symbolisieren in besonderem Maße die spannende Verbindung zwischen dem Werken mit Händen und der Kunst. Denn schon für die Entstehung der Figuren erfordert es eine gewisse Begabung, um in kunstvoller Weise einem Stück Holz mit Hilfe von Farbe und Fäden Leben einzuhauchen. »Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein« – dieser und andere Reime aus dem bekannten Kinderlied werden bis zum 15. Januar 2017 im Puppentheatermuseum »die Kiste« liebevoll mit Leben gefüllt. Dabei bringt die Sonderausstellung »Wer will fleißige Handwerker seh’n ...« den Besuchern auch das Handwerk näher. www.diekiste.net 3 Rotes Tor 1+2 Moritzplatz Comicbuchs »Kauboi und Kaktus: Süßwasserpiraten« des Augsburger Zeichners und Grafikdesigners Christian Schmiedbauer. Im Traditionsgasthaus hat man nicht nur einen fantastischen Blick auf den Wasserkanal im Stadtgraben, Leihbootkapitäne und die alte Kastanienallee an der Bert-Brecht-Straße, sondern auch auf die kleinformatigen Siebduckarbeiten. Ab 18 Uhr wird dann zur lustigen Comiclesung mit Livemusik geladen. Nach Biergartenschluss haben feierwütige »Bieranjas« die Möglichkeit, in Augsburgs gemütlichster Wohnzimmerkneipe, dem »Kreuzweise«, die »Süßwasserpiraten-Afterhour« mit dem »Ratisbonanza Deejay Team« zu besuchen. Christian Schmiedbauer betreibt seit einigen Jahren den Comicblog www.kauboiundkaktus.de, der im Mai von Spiegel-Online zu den »elf besten deutschen Webcomics« gekürt wurde. 1 Jakobertor Brechts Geburtshaus Im Obergeschoss des Handwerkerhauses »Auf dem Rain 7«, gleich hinter dem Augsburger Rathaus kam Eugen Berthold Friedrich Brecht am 10. Februar 1898 zur Welt. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich eine Feilenhauerei, deren dröhnendes Hämmern die Familie (die sich das Obergeschoss mit zwei weiteren Mieterinnen teilte) im September 1898 zum Umzug veranlasste. Seit 1985 ist das Brechthaus (Foto: Rudolf Grillhiesl) eine Gedenkstätte mit Exponaten zur Kindheit und Jugend sowie zum weiteren Lebenslauf und zu den Werken des großen Dichters. Im Erdgeschoss lädt eine Leselounge zum Schmökern ein. Die Regio Augsburg präsentiert diverse Führungsangebote, Literaturund Musikveranstaltungen. So singt und rezitiert Sieglinde Hahn zum 60. Todestag am 14. August Brecht’sche Schätze – vom Pflaumenbaum, der »zu wenig Sonn’« hat, vom Augsburger Kreidekreis bis zur Ballade vom angenehmen Leben. Begleitet wird sie von Stephanie Knauer am Piano. Der Beginn ist um 11 Uhr. 1 Pilgerhausstr. www.augsburg-tourismus.de www.a3kultur.de aUsstellUNGeN MÜNcheN Sonderveröffentlichung: Museumsexpress VI Klassiker neu geordnet Nach dem erfolgreichen Auftakt 2014 und der Fortsetzung 2015 gehen die »Neuen Nachbarschaften« in der Alten Pinakothek in die dritte Runde: Bis zum 30. September präsentieren sich Hauptwerke aus den wegen Baumaßnahmen geschlossenen Sammlungsbereichen in neuen Konstellationen. Nach Rubens, Rembrandt und Poussin stehen nun Werke der altdeutschen und der niederländischen Malerei im Fokus. Dramatisch gestimmte Landschaften von Altdorfer und Jan Brueghel d. Ä. Oder Figurenbilder von Cranach und den niederländischen Romanisten zeigen überraschende Übereinstimmungen, und selbst zwischen den selbstzufrieden Schlummernden in Bruegels »Schlaraffenland« und Strigels »Schlafenden Grabwächtern« eröffnen sich neue Bezüge. www.pinakothek.de The Estate Of Rochelle F. »Find Your Own Die Welt zu Gast in München Ein auf Herkunft und Heimat fußendes, statisches Verständnis von Identität ist heute mehrheitlich einem transnationalen und veränderlichen gewichen. In der zeitgenössischen Kunst ist Raum in erster Linie politisch und sozial definiert: durch geschichtliche Ereignisse, Heimat, Exil, Diaspora und hybride Identitäten – wie etwa Afrikanisch-Amerikanisch, Latino, Türkisch-Deutsch, Afro-Brasilianisch. Die aktuelle Ausstellung der zeitgenössischen Sammlung des Pariser Centre Pompidou im Münchner Haus der Kunst rückt neben Positionen europäischer Künstler besonders diese veränderte Geografie ins Zentrum, hier vor allem Osteuropa, China, den Nahen Osten, Indien, Afrika und Lateinamerika. »Eine Geschichte: Zeitgenössische Kunst aus dem Centre Pompidou« läuft bis zum 4. September. Filme, Fotografien, Skulpturen und Camera-obscura-Installationen des portugiesischen Künstlerduos João Maria Gusmão und Pedro Paiva (bis 18. September) sowie eine Retrospektive des im Allgäu geborenen Michael Buthe (bis 20. November) mit Zeichnungen, großformatigen Stoffbildern, Gemälden und Assemblagen sind zwei weitere Beispiele des umfangreichen Ausstellungsangebots. www.hausderkunst.de Damn Voice«, »I Made A Terrible Mistake«, »Wrong! – wie diese drei Werktitel vermuten lassen, haben die Arbeiten der US-amerikanischen Künstlerin Rochelle Feinstein viel zu sagen. Über mehr als 30 Jahre hat die New Yorkerin, langjährige Professorin für Malerei und Drucktechnik an der Yale University, ein Werk entwickelt, das sich mit den kulturellen und politischen Zusammenhängen des Kunstmachens im Allgemeinen und der Malerei im Besonderen auseinandersetzt. Sprache – als Ausruf, als Ansage, als Klischee – drängt von allen Seiten in Feinsteins Werk. Der Schwerpunkt der Ausstellung »I Made A Terrible Mistake« im Lenbachhaus liegt auf Feinsteins Malerei-Serien und -Installationen, die seit Mitte der 90er-Jahre entstehen. Zu sehen ist die Schau bis zum 18. September. Die Professoren und Absolventen der Münchner Akademie der Bildenden Künste stehen für eine Ausstrahlung der hiesigen Kunstszene in die internationale Kunstwelt. Das Lenbachhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, in regelmäßigen Abständen die Kunst zu präsentieren, die in der unmittelbaren Gegenwart entsteht. Diese Szene exemplarisch darzustellen ist das Anliegen der vom 26. Juli bis 30. Oktober laufenden Ausstellung »Favoriten: Neue Kunst aus München«. www.lenbachhaus.de Alles nur Show? Sind wir nur Schauspieler in unserem eigenen Leben? Ist unsere Realität nichts als Inszenierung? Solche Fragen sind in unserem von Medien bestimmten Alltag von größter Aktualität und gewinnen durch die sozialen Netzwerke zunehmend an Dringlichkeit. Auch zeitgenössische Künstler thematisieren mit Fotografien und Filmen, mit Skulpturen und Installationen das heikle Verhältnis von Schein und Sein. Dabei beziehen sie sich auf die schillernden Welten des Theaters, der Oper und des Balletts und lassen sich inspirieren von prunkvoller Architektur, opulenten Bühnenbildern und Spektakeln, von Rollenspiel und Maskerade. nserman bei Bas gebaut ie d , n rsorte hre an ung 0er-Ja rgunde Die Bu nde der 199 agenbezeichn n L de it E ll ohne erst se akter in Jordan , sind prinzipie bsortenchar h frische e werden rt, um den R Dieser herrlic ischen . etikettie nd zu stellen le eines klass keit u r ma g itzig r k r e e Me Vord nd Spr zeigt all die Frische u Frankreich y a n n Chardo ay, wobei ihn Kollegen aus fach gut. nn en Ein Chardo tlich von sein terscheidet. olis! n i Vinop u e deu n b e li iv a s It lu r k e x od sburg e In Aug Hopfen und Malz, Gott erhalts! Das Münchner Stadtmuseum zeigt anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des bayerischen Reinheitsgebots die Ausstellung »Bier.Macht.München«. In einer über 700 Objekte versammelnden Schau werden die Geschichten zu einem der bedeutendsten Industriezweige und wesentlichen kulturellen Quellen der Stadt erzählt. Die noch bis zum 8. Januar 2017 laufende Präsentation thematisiert die Produktion und den Konsum von Bier und legt dabei den Schwerpunkt auf die Entwicklung ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Parallel dazu widmet sich auch das Jüdische Museum Hopfen, Wasser, Hefe und Malz: »Bier ist der Wein dieses Landes: Jüdische Braugeschichten« heißt die dort zu sehende Schau. Bis zum 25. September wirft das Münchner Stadtmuseum mit der Ausstellung »musée imaginaire« zudem einen Blick auf das fotografische Werk von Samuel Henne. Seine seriell konzipierten Arbeiten zeigen eindrückliche, für die Kamera inszenierte Bildkonstruktionen und Bildwelten, deren künstlerischer Ausgangspunkt Variationen einzelner Objekte bilden. Im Studio arrangierte Motive werden mittels Setting, Licht- und Farbregie in prägnante, eigenständige Bildkompositionen übersetzt. Im permanenten Wechsel zwischen räumlicher und flächiger Wirkung stellen sie ihre Realität als Konstrukt einer medialen Praxis konsequent zur Schau. www.muenchner-stadtmuseum.de Foto: Thomas Meyer OLIS P VINO rg ugsbu 167 A 16 Uhr 6 8 / 0a 0– l-Str. 1 .30 / Sa 1 0 02 90 renze 9 7 Curt-F – Fr 10 – 1 el. 0821 – T Mo lis.de po .vino www www.a3kultur.de Konsumtempel in der Krise Die Ausstellung »World of Malls« widmet sich einem Bautypus, der erst vor knapp sechzig Jahren erfunden wurde und sich dann weltweit verbreitete, gegenwärtig aber vor einer Krise steht. Viele der Malls stehen leer und müssen umgenutzt werden, während aber zugleich spektakuläre Neueröffnungen in Amerika, Asien, den arabischen Emiraten und Europa angekündigt werden. Wohin geht also die Entwicklung, die mit den Shopping Malls des österreichischen Architekten Victor Gruen im Amerika der 1950er-Jahre begonnen hat? Kaum eine Bautypologie wirkt so polarisierend wie diese. Bedeutet die Shopping Mall nun den Tod der Stadt, wie ihre Kritiker behaupten, oder fördert sie eher deren Wiederbelebung, wie es die Politiker gerne versprechen? Zu sehen ist die Schau des Architekturmuseums der TU München bis zum 16. Oktober in der Pinakothek der Moderne. www.architekturmuseum.de Die Ausstellung »Inszeniert! Spekatakel und Rollenspiel in der Gegenwartskunst« in der Kunsthalle München versammelt vom 19. August bis 6. November rund 90 Highlights aus der Sammlung Goetz. Mehr als 20 Künstler – unter ihnen Matthew Barney, Stan Douglas, Nan Goldin, Candida Höfer, Ulrike Ottinger, Cindy Sherman, Jeff Wall – setzen sich mit Theaterarchitektur als kulturellem und gesellschaftlichem Raum und mit dem Illusionismus der Bühne auseinander. Gezeigt werden verblüffende Weltentwürfe zwischen Poesie und Trash, politischem Zeitgeschehen und Science Fiction, klassischer Kunsttradition und Multimedia. www.kunsthalle-muc.de VII Sonderveröffentlichung: Museumsexpress aUsstellUNGeN aUGsBURG UND ReGioN Textil is coming home Mach’s doch selber! In seiner neuen Sonderschausstellung erzählt das Staatliche Textil- und Industriemuseum tim die geschichte des Carbons – dem Stoff der zukunft Das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld beleuchtet den Trend zum »do it yourself« gestern und heute Foto: Manuel Branz Umhäkelte Bäume im Park, »Ladies Night« im Baumarkt, ein Repair-Café in der Innenstadt, boomende Online-Marktplätze für individuell Handgemachtes – seit einiger Zeit ist in vielen Lebensbereichen wieder ein Trend zum »Selbermachen« zu beobachten. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass dies ganz selbstverständlich zum Alltag gehörte. In erster Linie wurde aus wirtschaftlichen Gründen repariert, umfunktioniert, geflickt, gestrickt und ausgebessert. Gerade unsere Region, wo zahlreiche Forschungseinrichtungen, Industrie- und Handwerksbetriebe mit kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen arbeiten, hat sich in den vergangenen Jahren eine weltweit führende Stellung auf dem Gebiet Carbon erarbeitet – wohin würde die nun deutschlandweit größte Ausstellung zu diesem Thema also besser passen als nach Augsburg? Auf über 1.000 Quadratmetern präsentiert das tim rund 200 Exponate aus den Bereichen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Architektur, Design, Lifestyle, Gesundheit und Sport. Als leichter und überaus stabiler Werkstoff bietet Carbon vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten. Zahlreiche in unserer Region gefertigte Objekte finden sich in der Ausstellung wieder. So zeigt das tim unter anderem ein Segment der Rumpfschale des Airbus A350, das Kabinengerüst eines Helikopters oder ein Teil der Ariane 5-Rakete. An zahlreichen Mit-Mach-Stationen können die Besucher selbst testen und ausprobieren, was Carbon zu einem solch einzigartigen Stoff macht. Auch Fragen nach Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Recycling kommen nicht zu kurz. Verweilstationen und ein verstärkter Medieneinsatz ergänzen das Programm – das tim wäre nicht das tim, wenn der Spaß zu kurz kommen würde. Bei gebuchten Führungen sind die verschiedenen Verarbeitungsschritte anhand laufender Web-, Flecht- und Strickmaschinen live zu erleben. »Carbon – Stoff der Zukunft« ist bis zum 9. November zu sehen. Begleitend zur Ausstellung ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Gesprächsrunden und Konzerten geplant. Neben Führungsangeboten für Erwachsene gibt es ein spezielles Programm für Kindergärten und Schulen. Weitere Infos dazu gibt es unter: www.timbayern.de 6 Textilmuseum Foto: Barbara Magg Von der mühseligen Notwendigkeit ist das Selbermachen heute zu einer erfüllenden Freizeitbeschäftigung geworden. Diesen Bedeutungswandel der letzten rund hundert Jahre beleuchtet die Ausstellung »Do it yourself – Mach’s doch selber!« im Schwäbischen Volkskundemuseum. Die bis zum 9. Oktober laufende Schau gibt Einblicke in verschiedene Praktiken und Ursachen des »DIY« und zeigt, wie männliche und weibliche Rollenmuster Handwerk und Handarbeiten bis heute prägen. Dabei sind zahlreiche individuelle Einzelstücke zu entdecken: von einem eingestrickten Fahrrad bis hin zum Wohnzimmer aus »Upcycling-Möbeln«. Gleich nebenan präsentiert die Schwäbische Galerie bis zum 11. September Werke von Kilian Lipp. Die Einzelausstellung des Allgäuer Malers unter dem Titel »Gratwanderung« zeigt rund 30 Gemälde, die vorwiegend in den letzten beiden Jahren entstanden sind. Lipp malt vorzugsweise seine eigene Umgebung und greift dabei immer wieder ähnliche Sujets auf: Die Bergwelt um seinen Geburtsort und Lebensmittelpunkt Bad Hindelang bietet ihm seine Motive. Doch das umwerfend schöne Bergpanorama, das der Besucher beim Blick vom Gailenberg aus bewundernd entdeckt, ist nicht das, was wir auf den Bildern des Malers wiederfinden. Lipp gibt die Berge aus einer ganz anderen Perspektive wieder. Er sieht sie nicht als Kulissen aus der Entfernung, sondern er erspürt das Detail. Im August und September bietet das Schwäbisches Volkskundemuseum zahlreiche Führungen und Workshops für Kinder und Erwachsene an. Weitere Infos: www.schwaebisches-volkskundemuseum.de Volldampf voraus! Kriegsspiele Die Saison im Bahnpark Augsburg läuft noch bis Oktober. In den Sommerferien machen drei »Dampftage« den Besuch zu einem besonderen Erlebnis Foto: Markus Hehl Jeden Sonntag öffnet der Bahnpark von 11 bis 17 Uhr seine Tore. Erstmals ist in diesem Jahr das aufwändig sanierte Rundhaus Europa wieder zugänglich. Besucher können den faszinierenden Innenraum des Industriedenkmals und die historischen Botschafter-Lokomotiven aus verschiedenen Ländern Europas entdecken. Erheblich erweitert wurde die Modellbahnanlage, die mittlerweile als größte öffentlich zugängliche Fahrzeugsammlung der berühmten Rhätischen Bahn in der Schweiz gilt. An den »Dampftagen« am 31. Juli, 7. und 14. August herrscht ein besonderer Betrieb im Bahnpark: In der Schmiede lodert das Feuer, der Schmied arbeitet an Amboss und Esse. Die Mini-Bahn dreht zur Freude der Kinder ihre Runden durch das Museumsgelände. Im historischen Bahnpostwagen erzählt ein ehemaliger Beamter von der harten Arbeit bei der früheren Bahnpost. Eine stationäre Dampfmaschine aus dem Jahr 1911 setzt sich fauchend und zischend in Bewegung. Die Hauptattraktion der Dampftage ist jedoch die Einfahrt einer Dampflokomotive, die mit der Ammersee-Dampfbahn aus Utting in den Bahnpark kommt. Weitere Infos und Termine finden Sie unter: www.bahnpark-augsburg.de 41 Henchstraße Die Ausstellung »Heimatfront Kinderzimmer« auf Schloss Höchstädt zeigt, wie der Krieg Einzug in den Alltag der Kleinsten hält – vom Ersten Weltkrieg bis heute Wilde Piraten schwingen ihre Säbel, edle Ritter zücken ihr Schwert: Eine Szene aus finsterer, militaristischer Vorzeit? Nein, auch heute noch verwandeln Kinder sich gerne in Helden oder Schurken und haben Spaß an Schwertern und Pistolen. Im Kaiserreich und unter dem Naziregime wurden Spielzeug und Kinderliteratur im Sinne der Erziehung zu Nationalismus und Kriegsbegeisterung instrumentalisiert, heute wird Krieg spielen eher problematisiert und abgelehnt. Die Schau »Heimatfront Kinderzimmer« möchte weder verteufeln, noch verherrlichen, sondern durch einen Blick auf die Geschichte zu eigenem Nachdenken anregen: Alle spielen Krieg, wie spielt man Frieden? Ins Jetzt und Heute und vom Spiel in die Realität geholt wird das Thema durch die Ausstellung in der Ausstellung »Kriegskinder – Begegnungen heute« des Anne Frank Zentrums Berlin. Bei diesem Projekt befragten Jugendliche Menschen in ihrem Umfeld, die als Kinder einen Krieg erlebt hatten: ältere Zeugen des Zweiten Weltkriegs ebenso wie junge Menschen, die erst vor kurzem vor einem Krieg geflohen sind. Begleitend zu dem bis zum 9. Oktober laufenden Projekt »Heimatfront Kinderzimmer« bietet der Bezirk Schwaben auf Schloss Höchstädt ein umfangreiches Rahmenprogramm. Weitere Infos: www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de www.a3kultur.de kUNstVeReiN aUGsBURG Sonderveröffentlichung: Museumsexpress VIII Reflexzonen Philipp Fürhofer bespielt ab dem 7. August den Kunstverein Augsburg. Schon seit einigen Monaten sind Arbeiten und Konzepte von ihm im neuen Restaurant August in der alten Haag-Villa zu sehen. Von Jürgen Kannler I Der 1982 in Augsburg geborene Künstler Philipp Fürhofer (Foto unten) verwandelt die Räume des Kunstvereins zu interagierenden Welten zwischen Kunst und Realität. Seine Großformate beschäftigen sich nicht allein in motivischer Darstellung mit dem menschlichen Körper. Sie beziehen ihn in Person des Betrachters auch mit ein. Sei dies durch Reflexionen in den Spiegelfolien, die wesens-bestimmender Bestandteil der Arbeiten Fürhofers sind, oder durch wechselnde Lichtschaltungen innerhalb der Kunstwerke, die dem Betrachter unterschiedliche Ein- und Durchblicke gewähren. Fürhofer lebt in Berlin und findet auch als Bühnenbildner international Beachtung. Seine Malerei ordnet sich der Physiognomie der oft geschwungenen und gekrümmten Bildflächen unter, fließt an ihnen entlang und wird durch die meist eingesetzten Leuchtmittel scheinbar zum Schmelzen gebracht. Durch die Einbeziehung realer Materialien wie Glühbirnen, Kabel oder auch Plastikmüll verschwimmen die Grenzen zwischen Material und Bildschöpfung, zwischen Ware und Projektion. So wirken seine – teils hängenden, teils im Raum stehenden – Malerei-Objekte wie absurde Bildmaschinen, die selbstständig Bilder produzieren und verwerten. Die Ausstellung »Reflexzone« ist vom 7. August bis zum 13. Oktober im Kunstverein Augsburg zu sehen. Ein Werkgespräch mit Philipp Fürhofer ist für den 29. September um 19 Uhr angesetzt. www.kunstverein-augsburg.de 1+2 Moritzplatz Foto: Henning Moser Foto: Oliver Mark II Christian Grünwald ist nicht der einzige Sternekoch in Bayern. Doch auf seine Art ist er einzigartig. Vor mehr als fünfundzwanzig Jahren begann er sein Restaurantprojekt August im Augsburger Domviertel. Früher als die meisten seiner Kollegen verstand Grünwald einen Besuch in seinem Haus als interdisziplinäres Genuss- und Kunsterlebnis. Diese Haltung, seine Intoleranz in Qualitätsfragen und nicht zuletzt seine herausragende Kreativität in der Küche festigten in den letzten zehn Jahren seine Top-Platzierungen in den führenden Gastro-Rankings. Zu Jahresbeginn wechselte Grünwald seine Spielstätte und translozierte sein August-Know-how vom Domviertel in die imposante Gründerzeitvilla von Johannes Haag, dem Erfinder und erfolgreichen Vermarkter von Dampfheizungen. Dass Grünwald, der virtuose Spieler mit den Aggregatzuständen, große Sympathien für einen Menschen empfinden muss, der sein Lebensglück auf Wasserdampf baute, dürfte sich von selbst verstehen. Die Stadtwerke als Besitzer der Immobilie boten Grünwald akzeptable Konditionen für die bis dahin leer stehende Beletage der Anlage und zeigten sich einmal mehr als verlässliche Unterstützer von Kunst und Kultur vor Ort. Christian Grünwald machte sich ans Werk, ließ aber nicht nur eine spektakuläre offene Küche für das neue Haus entwerfen, sondern ersann gleich noch eine neue Dramaturgie und sensationelle Präsentationstechnik für das August in der Haag-Villa. Von Anfang an an diesem Prozess beteiligt war der Künstler Philipp Fürhofer, in jungen Jahren Mitarbeiter im August und bis heute mit den Grünwalds freundschaftlich verbunden. Der zentrale Gastsaal im neuen August, einst das Spielzimmer des alten Haag, ist ausgelegt für 12 bis 16 Besucher sowie zwei großformatige Arbeiten Fürhofers: wie im Kunstverein dreidimensional, illuminiert und faszinierend genug, um sie eine lange August-Nacht vor Augen zu haben, ohne dabei zu ermüden. Besonders wenn die letzten Strahlen der Abendsonne durch die dichten Baumkronen im parkähnlichen Garten rings um die Villa brechen und ihre letzte Kraft durch das alte Glas der Flügeltüren und Fenster werfen, glaubt man immer wieder für wunderbare Augenblicke, Fürhofers Objekte seien lebendig. Man darf schon heute gespannt auf die Installationen sein, die sich der Künstler für den Garten der Haag-Villa überlegt hat. Die Stahlrahmen dafür sind bereits montiert, allerdings noch verwaist. Den Saal erreicht man über einige kleinere Salons und Terrassen, die allesamt dem Gast zur Verfügung stehen, bevor er letztendlich an seinen Platz geleitet wird. Gegessen wird an für das August konzipierten Glastischen auf Metallrahmen. Der Clou dieser Entwicklung besteht darin, dass eine variable, illuminierte Schublade über die gesamte Tischfläche vom Personal herausgefahren werden kann, um nach Bedarf bestückt zu werden. Je nach Speisefolge finden sich dort köstlich-erlesene, auf Glas- und Tonsplitter drapierte Vorspeisen und Desserts, die sorgsam vom Filet befreite Karkasse einer Felsenrotbarbe oder der lichtdurchflutete Querschnitt einer exquisiten Schweinskopfsülze. Die Düfte, das sorgsame Arrangement der Speisen, aber auch die ästhetische Einbindung der für die Menüzubereitung nicht unmittelbar relevanten Bestandteile der Zutaten üben den einen Reiz dieser Präsentationsform aus. Der andere besteht schlicht in der Vorfreude auf den kommenden Gang, die durch diese starken visuellen Eindrücke befeuert wird. Grünwald und Fürhofer ist das Konzept einer einzigartigen Präsentation gelungen, die einen Besuch im neuen August zu einem noch stärkeren Erlebnis werden lässt. Es wird andernorts wohl bald Nachahmer finden. Wie schön, dass wir hier leben und jederzeit das Original besuchen können. Öffnungszeiten: Mi – Sa 19 – 23 | Tel. 0821 – 35279 23 Jakobertor rendezvous der künstler … de Chirico, Giacometti, Lassnig, Picasso … unterstützt durch www.a3kultur.de In Kooperation mit
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