AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 28. Juli 2016 Nr. 30 alle n i n ge g uflaltungetbrug a s t s a Gro aush n-Gla H fiko Op n vo Amtliches Publikationsorgan von Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen und Glattpark Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg, Schaffhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg, Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77 Ab September werden «Motörli» montiert Zwei Geräte sollen Bewohner im Süden des Flughafens vor morgendlichem Lärm und Aufwachreaktionen schützen. Die «Motörli» und Lüfter kann man ansehen und ausprobieren. Roger Suter Die morgendlichen Südanflüge auf den Flughafen Kloten wecken täglich Tausende von Menschen. Dem muss der Flughafen Abhilfe schaffen, hielt das Bundesgericht fest, als es das vorläufige Betriebsreglement 2010 zu beurteilen hatte. Dieser hat in der Folge das «Schallschutzkonzept Süd» ausgearbeitet. Nach diversen Rekursen und deren Beurteilung will der Flughafen nun Ende September mit der Umsetzung beginnen und diese bis Ende 2017 abschliessen. Vorerst Minimallösung Das Gebiet, das von den Massnahmen profitiert, ist dabei sehr eng gefasst: Der Perimeter umfasst das Gebiet, in dem der Flughafen seinerzeit Dachziegelklammern anbringen musste – damit die Luftwirbel, die tieffliegende Flugzeuge verursachen, keine Ziegel von den Dächern wehen. «Ein klar definierter Sektor», fand Stefan Conrad, Chief Operating Officer, beim kurzfristig einberufenen Medienanlass am Freitag. Der Verein Flugschneise Süd – Nein (VFSN), aber auch die Städte Opfikon und Dübendorf erachten ihn als zu klein, sind aber mit ihren Rekursen nur teilweise durchgekommen. Immerhin verlangt das Bundesgericht, dass der Flughafen bis Dezember 2017 einen Perimeter vorlegt, der auf Lärmdaten Fleissige Feuerwehr Die Feuerwehr war in den vergangenen zwei Wochen wieder fleissig: Am 19. und 23. Juli rückte sie wegen Brandmeldeanlagen an die Thurgauerstrasse aus. Die Meldungen entpuppten sich dabei als Fehlalarme. Am 15. Juli gab es gleich vier Einsätze: Um 9.35 Uhr verlor ein Reisecar an der Dufaux-Strasse Öl, um 16.50 Uhr brannte an der Eichstrasse beim Bahnhof Glattbrugg ein Papierkorb, um 20.45 Uhr meldete eine weitere Brandmeldeanlage ein vermeintliches Feuer an der Dufaux-Strasse und um 21.27 Uhr musste sie an der Thurgauerstrasse Wasser entfernen, das durch eine undichte Stelle in ein Gebäude gelangt war. Und auch am 14. Juli entfernte sie eine Ölspur von der nassen Strasse, die sich durch Glattbrugg nach Zürich zog, wo sich die dortige Feuerwehr drum kümmerte. Der Verursacher konnte jedoch nicht eruiert werden. (rs.) Drogenkurierin verhaftet Zwei Mittel gegen morgendlichen Landelärm: Fensterantrieb (links) oder Schalldämmlüfter. statt Wirbelschleppen basiert. In den Genuss der Massnahmen kommen gemäss Flughafen rund 10 000 Schlafzimmer. In Opfikon sind das 28 Gebäude mit 319 Wohnungen und 772 Schlafzimmern; in Wallisellen 40 Häuser mit 182 Wohnungen und 492 Schlafzimmern; in Schwamendingen 656 Häuser mit 3359 Wohnungen und 6992 Schlafzimmern sowie Dübendorf mit 351 Häusern, 599 Wohnungen und 1951 Schlafzimmern. Pressesprecherin Sonja Zöchling betont, dass man die Definition «Schlafzimmer» dabei grosszügig auslegt: «Es kommt nicht auf die momentane Nutzung an», sagt sie gegenüber «Zürich Nord/Stadt-Anzei- ger». Denn viele der Objekte seien Mietwohnungen mit entsprechenden Wechseln und geänderten Bedürfnissen. So könne es sein, dass mehrere Zimmer einer Wohnung ausgerüstet würden – wie dies auch Opfikon verlangt hatte. «Das wird bei einer Begehung vor Ort entschieden», so Zöchling. Die Liegenschaftsbesitzer – nicht die Mieter – seien mit einem Brief informiert worden. Opfiker Besuchszeit schon vorbei Der Information dient auch der Pavillon, der in den nächsten Wochen in Opfikon, Wallisellen, Schwamendingen und Gockhausen platziert wird. Der offizielle Besichtigungstermin für Fotos: Roger Suter Opfikon ist bei Erscheinen dieser Zeitung zwar bereits vorbei, doch der Flughafen versichert, auf Anfrage auch alternative Zeiten anzubieten (siehe Infotext am Schluss). Im Pavillon sind je zwei Modelle für Fensterantrieb und Schalldämmlüfter zu besichtigen, die ausprobiert werden können. Fensterantriebe – im Volksmund «Motörli» genannt – sind Mechanismen, mit denen gekippte oder geöffnete Fenster zur frei programmierbaren Zeit – am besten vor der ersten Morgenlandung – automatisch geschlossen werden. Es gibt zwei Varianten. Bei beiden lassen Fortsetzung auf Seite 2 Die Kantonspolizei Zürich hat bereits am Samstag, 2. Juli, eine Drogenkurierin verhaftet und mehr als ein Kilogramm Kokain sichergestellt. Die Passagierin kam im Flugzeug von São Paulo nach Zürich und wollte weiter nach Budapest. Die Frau verhielt sich nach der Landung in Zürich aber sehr auffällig und aggressiv gegenüber den anderen Reisenden und hatte offensichtlich ein gesundheitliches Problem. Beim medizinischen Untersuch im Spital stellte die Ärztin fest, dass die Dame in Fingerlinge abgepackte Drogen im MagenDarm-Bereich transportiert hatte. Die 24-jährige Brasilianerin wurde nach der medizinischen Versorgung der Staatsanwaltschaft zugeführt. (sa.) Gebräu Gewinn Gezänk Während sich die Multis mit Sponsoring von Grossanlässen gegenseitig überbieten, boomen Kleinbrauereien. Seit wenigen Wochen hat auch Opfikon sein eigenes, hier gebrautes Bier. Am 1. August kann man es probieren. Seite 7 Am 5. August richten sich aller Augen auf Südamerika: In Rio de Janeiro starten die 31. Olympischen Spiele der Neuzeit. Wie man schon im Vorfeld von A bis Z Bescheid weiss, steht auf Seite 9 Lange wurde um den Ausbau des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich gezankt. Nun ist der provokative Neubau erstellt und der gut 100-jährige Altbau saniert. Kommendes Wochenende wird Eröffnung gefeiert. Seite 11 Hiltebrand GmbH Transporte, Umzüge Einlagerungen Inhaber M. Hiltebrand Telefon 044 810 58 82 044 810 15 69 Natel 079 404 53 76 Wallisellerstrasse 127 8152 Glattbrugg E-Mail: [email protected] «Stadt-Anzeiger» nach dem 1. August Der Nationalfeiertag fällt dieses Jahr auf einen Montag. Der «Stadt-Anzeiger» passt deshalb seinen Redaktions- und Inserateschluss an. Inserateschluss für die Ausgabe vom 4. August ist am Freitag, 29. Juli, um 10 Uhr; Redaktionsschluss ist ebenfalls am Freitag, 29. Juli, um 13.30 Uhr. Der «Stadt-Anzeiger» erscheint aber wie gewohnt am Donnerstag. Verlag und Redaktion 2 Nr. 30 AKTUELL KIRCHE 28. Juli 2016 Ab September werden «Motörli» montiert Fortsetzung von Seite 1 sich die Motoren mit einem Handgriff aushängen und die Fenster so normal öffnen und schliessen (sowie putzen). Allerdings werden die Fenstergriffe dazu demontiert und separat aufgewahrt, um nicht den Motor oder die Mechanik zu beschädigen, sollte man das Fenster versehentlich von Hand öffnen. Beide Systeme arbeiten beim Schliessen sehr leise, beim Öffnen ist ein etwas lauteres Summen zu hören. Der Vorgang dauert rund eine Minute und sollte stoppen, wenn etwas eingeklemmt wird. Bezahlt werden beide Mechanismen vollumfänglich aus dem Fluglärmfonds des Flughafens. Die einfachere «Motörli»-Variante für Kippfenster hält das Fenster mit dem Anpressdruck des Motors geschlossen, aber ohne es mechanisch zu verriegeln. Dem Lärm- und Kälteschutz dürfte damit Genüge getan sein. Ob es gegen Einbruchsversuche ebenfalls genügt, wird sich weisen. Im vorsichtigen Selbsttest jedenfalls liess sich der Fensterflügel in einer oberen Ecke mit einigem Kraftaufwand etwas aus dem Rahmen ziehen. Die zweite, naturgemäss etwas klobigere Ausführung schliesst Flügelfenster und verriegelt diese dann auch mit dem vorhandenen Mechanismus. Wärmetauscher nicht inbegriffen Derjenige, den die Motoren stören, kann sich für einen Schalldämmlüfter entscheiden. Dessen einfachere Variante versorgt das Zimmer durch ein Loch in der Wand mit Frischluft von draussen, dämmt aber den Schall. Die teurere Variante – die Differenz Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde von 850 Franken muss dabei vom Eigentümer bezahlt werden – verfügt zudem über einen Wärmetauscher, gleicht also die Temperaturen von Innen- und Aussenluft aneinander an. Bei beiden Modellen lässt sich der seitliche Luftaustritt mit Lamellen regulieren, um zum Beispiel keine Zugluft im Bett zu erhalten. Sonntag, 31. Juli Gottesdienst fällt aus Montag, 1. August 10.30 Ökum. Gottesdienst im Festzelt Pfrn. Cindy Gehrig und Thomas Lichtleitner Musik: Trio René Glauser anschliessend Festwirtschaft Donnerstag, 4. August 12.00 Zäme Zmittag ässe im Kirchgemeindehaus Bitte sich anmelden bis Mittwoch, 3. 8., 9 Uhr, 044 828 15 15 oder [email protected] Aus Brand- wird Lärmschutz Die nun vorgestellten Geräte wurden wie vorgeschrieben mit einer internationalen Ausschreibung evaluiert. Die Fensterantriebe der Firma Jomos Rauchschutz AG stammen dabei aus der Gebäudesicherheitstechnik: Ähnliche Geräte öffnen im Brandfall Dachluken, um Rauchansammlungen zu vermeiden. Die Schalldämmlüfter werden von Siegenia hergestellt. Für die Planung und Umsetzung des Schutzkonzepts Süd wird die Flughafenbetreiberin mit externen Partnern zusammenarbeiten. Ein Projektkoordinator terminiere und koordiniere die Umsetzung mit den Eigentümern und den beauftragten Firmen. Bei der Abnahme würden die Eigentümer in die Funktionsweise der Geräte eingeführt. Die Garantiezeit der Geräte beträgt die gesetzlich vorgeschriebenen zwei Jahre. Danach ist der Unterhalt Sache der Besitzer. KIRCHENZETTEL Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Anna Der Kippfensterschliesser ist kleiner, aber weniger robust. Infopavillon in Opfikon (bei ref. Kirche): 25. Juli–2. Aug., besetzt am 27. Juli 9–12 Uhr; Wallisellen (Parkplatz hinter TramHaltestelle Herti): 2.–9. Aug., Info 4. Aug., 14–17 Uhr; Schwamendingen (Kreuzung Altwiesen-Luchswiesenstrasse): 9.–26. Aug., Info 11. Aug. 9–12, 13. Aug. 14–17, 17. Aug. 9–12, 19. Aug. 14–17, 23. Aug. 9–12 Uhr; Gockhausen (beim Primarschulhaus): 26. Aug.–19. Sept., Info 31. Aug. 14–17, 2. Sept. 9–12, 8. Sept. 14–17, 13. Sept. 9–12, 17. Sept. 14–17 Uhr. Für andere Zeiten: Tel. 043 816 21 31, oder www.flughafen-zueich.ch/laermkontakt. 18. Sonntag im Jahreskreis 31. Juli 2016 Samstag, 30. Juli 2016 18.00 Eucharistiefeier Sonntag, 31. Juli 2016 10.00 Eucharistiefeier 11.30 Santa Messa con Predica Montag, 1. August 2016 10.30 Ökum. Gottesdienst zum Nationalfeiertag im Festzelt Dorf Opfikon Dienstag, 2. August 2016 9.00 Eucharistiefeier entfällt Donnerstag, 4. August 2016 10.00 ökum. GibeleichGottesdienst Freitag, 5. August 2016 18.00 Rosenkranz (ital.) Evangelisch-methodistische Kirche Sonntag, 31. Juli 9.45 Gottesdienst in Kloten Pfr. Max Huber, Kinderhüeti ZVV wird teurer Der Regierungsrat hat die geplante Anpassung des Tarifs des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) genehmigt. Wie er mitteilte, werden sich die Ticketpreise im ZVV im Dezember 2016 um durchschnittlich drei Prozent erhöhen. Angebotsausbauten, erhöhte Trassenpreise, neue Vorgaben des Kantonsrats zur Kostenunterdeckung sowie die Leistungsüberprüfung des Regierungsrats würden diese Anpassung erforderlich machen. (li.) Gegründet 1955, 62. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen, Glattpark Erscheint donnerstags Normalauflage (Wemf-beglaubigt): 1581 Edith Hug, Projektleiterin des Schutzkonzeptes Süd, erläutert den Lüfter mit Wärmetauscher: Er braucht mehr Strom, spart aber Heizkosten. In den farbig markierten Gebäuden dieser Schneise will der Flughafen auch Fensterantriebe oder Schalldämmlüfter installieren. Grafik: zvg. Grossauflage (Wemf-beglaubigt): 9055 (1 x monatlich in alle Haushaltungen) Online unter www.stadt-anzeiger.ch Herausgeberin: Lokalinfo AG Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg Schaffhauserstrasse 76 8152 Glattbrugg Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77 Redaktion: Roger Suter E-Mail: [email protected] Einsendeschluss Text: Montag 13.30 Uhr Anzeigen/Verkauf: Patrizia De Tomi E-Mail: [email protected] Einsendeschluss Inserate: Montag, 10 Uhr Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg Regelmässige freie Mitarbeiter: Marianne Grant (mg.), Friedjung Jüttner, Dounya Reiwald (rei.), Esther Salzmann (es.), Alfred Spaltenstein (as.), Werner Spath (sp.), Attila Szenogrady (sz.), Béatrice Christen(ch.), Julia Fischer (jfi.), Luzia Montandon (mon.) Layout: Roger Suter, Roland Wellinger Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: AZ Print, Aarau www.wuest-bildhauer.ch Jahresabonnement adressiert: Fr. 83.– Einzelexemplar Fr. 2.- A K TU E L L FE L I C I TAS Nr. 30 3 28. Juli 2016 Von der 100-jährigen Idee des Durchgangsbahnhofs Die jahrelangen Diskussionen um die Frage «Kopfoder Durchgangsbahnhof?» und warum das Flussbett der Sihl für eine Bahnlinie doch nicht trockengelegt wurde, sind nur zwei der spannenden Themen eines Buches über den Zürcher Hauptbahnhof. Lorenz Steinmann Das reich illustrierte Buch mit 240 Seiten aus dem Verlag Scheidegger & Spiess lässt die wechselvolle Geschichte des Hauptbahnhofs Zürich auch für Bahn- und Architekturlaien sehr interessant Revue passieren. Angefangen wird mit dem Beschrieb des Baus von 1847, also ein Jahr vor Gründung unseres Bundesstaates. Der folgende Weg zum ersten Umbau inklusive Güterbahnhofsbau 1897 war steinig. Aus finanziellen Gründen verworfen wurde dann 1918 (!) eine erste Idee eines Durchgangsbahnhofs, und auch der Ableitung der Sihl zugunsten einer Trockenlegung des Flussbettes für ein Bahntrassee war kein Erfolg beschieden. Die heute noch bestehende Querhalle wurde 1930 gebaut. Das legendäre Bahnhofskino in einer Aufnahme von 1959. Die Baustelle Museumsstrasse im Jahre 1984. Der Wannerbau von 1867. ne Querdenkeridee «Gambit» (SihlExpressstrasse als Bahnlinie) präsentieren. vom Ende. Ob jedoch die heutige Europaallee mit den acht grossen Baufeldern die bessere Lösung ist, nur dazu gibt das Buch keine Antwort. Dies soll aber keine Kritik am kompetenten Autor Werner Huber sein, der als Redaktor für Architektur bei der Zeitschrift «Hochparterre» arbeitet. Man weiss heute schlichtweg noch Die Bahnrenaissance ab 1981 Weiter geht das gelungene, von Werner Huber verfasste Buch auf die 1930 erstellte, heute noch funktionierende neue Perronhalle ein und beleuchtet die Bahnrenaissance ab 1981, die Erfolgsstory um das SBahn-Netz und jüngst die Inbetriebnahme der Durchmesserlinie inklusive längster Bahnbrücke der Schweiz (Letzigraben-Brücke: 1156 Meter). Doch auch Flops werden angesprochen, etwa der Wettbewerb für einen kompletten Bahnhofsneubau in den 1970er-Jahren – zum Glück ohne Sieger. Der Leser erfährt, dass schon damals klar wurde, wie wertvoll das Gebiet um den Bahnhof als Renditeobjekt war. Karl Jakob Wegmann konnte im damals meinungsbildenden «Tagi-Magi» sei- Gescheitertes und Verwirklichtes Natürlich wird auch dem Hickhack um den HB Südwest und dem späteren Euro-Gate (ein Gestaltungsplan von 1980, nach dem ein Teil des Gleisvorfeldes hätte überbaut werden sollen) ein grosses Kapitel gewidmet. Eine Rolle spielte auch der damalige Gemeinderat Bruno Hohl, indem er eine Motion für die Redimensionierung des Projekts HB Südwest einreichte, noch bevor das Projekt der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Eigentlich war das schon der Anfang Bündnerverein Opfikon-Glattbrugg Fredy Kofler 3. August 1936 Lättenwiesenstrasse 24, Glattbrugg 80 Jahre Der Vorstand des Bündnervereins wünscht seinem Mitglied von Herzen viel Freude, Glück, Gesundheit und noch viele fröhliche Stunden in dieser Runde. Barbara Zika 3. August 1958 Fabian Hegi 31. Juli 1983 Die Kameraden und das Kommando gratulieren herzlichst zum Geburtstag! Auf der Seite Felicitas können Sie, liebe Leserinnen und Leser, Ihren Bekannten kostenlos gratulieren, Vereine ihre Geburtstagskinder beglückwünschen oder Firmen ihre erfolgreichen Mitarbeiter ehren. Senden Sie uns einen (kurzen) Text und, falls gewünscht und vorhanden, ein hochauflösendes Bild via E-Mail an [email protected] oder per Post an die Redaktion Stadt-Anzeiger Schaffhauserstrasse 76 8152 Glattbrugg Einsendeschluss ist jeweils der Freitagmorgen der Vorwoche. Fotos: zvg./ Scheidegger & Spiess nicht abschliessend, wie sich dieses Neubaugebiet entwickeln wird. Hauptbahnhof Zürich 1847–2015 Hrsg. SBB-Fachstelle für Denkmalpflege; Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Autor: Werner Huber. 240 Seiten mit vielen Fotos, Plänen und Landkarten. Preis: Fr. 71.–. ISBN 978-3-85881-490-6. Verlag: Scheidegger & Spiess. Urs Remund 2. August 1962 Franziska Yarcy 2. August 1975 Barbara Zika 3. August 1958 Der Gewerbeverein Opfikon-Glattbrugg gratuliert seinen Mitgliedern herzlich zum Geburtstag und wünscht für die Zukunft viel Glück. 4 Nr. 30 D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N 28. Juli 2016 Verwaltung Notfalldienste Stadtverwaltung Opfikon Oberhauserstrasse 25 8152 Glattbrugg Tel. 044 829 81 11 Fax 044 829 83 38 www.opfikon.ch Öffnungszeiten Stadtverwaltung Montag und Donnerstag 8 bis 12 Uhr 13.45 bis 18.30 Uhr Dienstag und Mittwoch 8 bis 12 Uhr 13.45 bis 16.30 Uhr Freitag 8 bis 14 Uhr (durchgehend) Senioren Bei plötzlicher schwerer Erkrankung oder in Notfällen am Samstag und/oder Sonntag sowie während Feiertagen stehen folgende Notfalldienste zur Verfügung: Montags (ausser an Feiertagen) 8 Uhr: Juni, Juli, August 9 Uhr: übrige Monate Parkplatz Familiengärten Hauächer Ärztefon: Telefon 044 421 21 21 Walking im Hardwald Zahnärztlicher Notfalldienst: Die Zahnärzte des Zürcher Unterlandes betreiben einen organisierten Notfalldienst. Dieser Notfalldienst hat eine eigene Telefonnummer: 079 819 19 19 Kontakt: Fredy Tschamper, 044 810 58 09 Karl Mäder, 044 810 77 83 Ärztlicher Notfalldienst Apotheker-Notfalldienst, Telefon: 044 813 30 31 Sanitäts-Notruf, Telefon 144 Montags (nur auf Anmeldung) 10 bis 12 Uhr, Alterszentrum Gibeleich Raum der Stille CompuKurs Schalteröffnungszeiten Alterszentrum Gibeleich Montag bis Freitag 9 bis 11 Uhr 14 bis 16 Uhr Tox-Zentrum: Bei Vergiftungen aller Art (täglich 24h, kostenlos): Telefon 145 Elektrizitäts- und Wasserversorgung Energie Opfikon AG, Schaffhauserstrasse 121, 8152 Opfikon Während der Bürozeit: Telefon 044 829 82 82 • Pikett-Nummer: Telefon 0848 44 81 52 Haben Sie gewusst, dass die Stadt Opfikon SBB-Tageskarten günstig anbietet? Rund um die Uhr gibt unsere Homepage Auskunft über deren Verfügbarkeit. Auch lassen sich Reservationen bequem von zu Hause aus vornehmen. www.opfikon.ch – Quicklinks – SBB-Tageskarte Dienstags (ausser Feiertagen) 9 bis 10 Uhr, Europastrasse 11 (Solis-Haus, Glattbrugg) Fit/Gym für Frauen – Bewegung, Kraft, Entspannung, Atmung Kontakt: Annmaria Mägerli, 079 319 23 89 Gasversorgung Während der Bürozeit: Energie 360° AG, Telefon 043 317 22 22 Notfalldienst Nummer: Telefon 0800 024 024 Spitex-Verein Kultur Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50 Opfikon-Glattbrugg, Bettackerstrasse 18, erreichbar von Montag bis Freitag unter Telefon 044 811 07 77 oder Telefonbeantworter Ambulatorium und Gesundheitsberatung Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18 Krankenmobilien-Magazin Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18 Dienstags (ausser Schulferien und Feiertagen) 9 bis 10 Uhr Reformierter Kirchgemeindesaal Halden Fit/Gym mit Musik und Bodenturnen Kontakt: Therese Kümin, 044 830 71 23 Dienstags (ausser Schulferien und Feiertagen) 9.30 bis 10 Uhr und 10.15 bis 10.45 Uhr Hallenbad Bruggwiesen Wassergymnastik mit Musik SRK-Fahrdienst: Telefon 079 800 80 90 Montag bis Freitag, 08.00 bis 11.00 Uhr, übrige Zeit Combox Abteilung Bau und Infrastruktur Bauausschreibungen Verein Wunderkammer Glattpark c/o Vesna Tomse, Austrasse 4, 8045 Zürich; Zwischennutzungen als Bikepark, Amphitheater mit Bühne, Zauberwald, Eventfläche und weitere befristete Nutzungen, Kat.-Nrn. 8731 und 8464, Wright-Strasse / Boulevard Lilienthal / Glattparkstrasse, Sonderbauvorschriften Glattpark, Mischbereich (Ma). Die Pläne und Unterlagen liegen in der Abteilung Bau und Infrastruktur Opfikon, Büro 21, während 20 Tagen zur Einsicht auf. Begehren um die Zustellung von baurechtlichen Entscheiden sind innert 20 Tagen seit der Ausschreibung bei der Abteilung Bau und Infrastruktur Opfikon schriftlich zu stellen. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheids (§§ 314–316 PBG). Dienstag, 2. August 2016, 10 Uhr Parkplatz gegenüber Hotel Airport Freitag, 29. Juli 2016 14 Uhr, Restaurant Gibeleich Velotour für geübte Fahrer Schieber-Jass 2016 Rund um den Pfäffikersee (65 km) Picknick mitnehmen Kontakt: Kurt Müller 044 810 20 06 / 079 205 62 90 Jassleitung: Giuliana Frei Freitag, 29. Juli 2016 10 Uhr, Bahnhof Glattbrugg Wanderung Am 23. Juni verstarb: – Marty, Heinrich Franz, Jg. 1936, Glattbrugg Kontakt: Therese Kümin, 044 830 71 23 Donnerstags (ausser an Feiertagen) 9 Uhr (bei jedem Wetter) Parkplatz Familiengärten Hauächer Laufträff Kontakt: Karl Mäder, 044 810 77 83 Donnerstags (ausser an Feiertagen) 12 Uhr Mittagstisch im Restaurant Gibeleich Das Essen wird Ihnen serviert! Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50 Montag und Freitag (ausser Sommerferien und Feiertagen) 14 bis 16 Uhr, Alterszentrum Gibeleich Raum der Stille Senioren Todesfall Mittwochs (ausser Schulferien und Feiertagen) 9 bis 10 Uhr Reformierter Kirchgemeindesaal Halden Fit/Gym mit Musik F50 AG, Flughofstrasse 50, 8152 Glattbrugg; Projektverfasser: René Schmid Architekten AG, Ellen-Widmann-Weg 6, 8050 Zürich; Fassadensanierung bestehendes Gebäude, Anbau Schulungsräume mit Cafeteria, 20 neue PP in Parkgarage und 2 neue PP im Freien, Kat.-Nr. 8783, Flughofstrasse 50, Zentrumszone Arbeitsplatzgebiet / BZ 7 (ZA2). Bestattungsamt Kontakt: Bethli Imhof 044 862 54 44, 079 253 57 39 Oberembrach–Rorbas via Haumühle (2 Std.) Tageskarte Embrach–Rorbas (Fahrt mit Tram und Bus) / Picknick mitnehmen Kontakt: Bruno und Vreni Schild 044 810 51 72 / 079 364 36 90 Computeria Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50 Jeden 1. Mittwoch ab 13.30 Uhr, Treffpunkt Rest. Gibeleich Senioren-Video-Club Kontakt: Wolfgang Schrade, 044 810 17 85 Donnerstag, 4. August 2016 10 Uhr, Alterszentrum Gibeleich Raum der Stille Ökumenischer Gibeleich-Gottesdienst D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N Nr. 30 28. Juli 2016 Beziehungen gegen Sucht Stadtverwaltung Exotische Pflanzen im Garten – was tun? Verzichten Sie der Natur zuliebe auf exotische Problempflanzen, es gibt genügend attraktive Alternativen! Problempflanzen im Garten halten sich nicht an Gartenzäune. Einige exotische Gartenpflanzen sind heute verwildert, breiten sich explosionsartig aus und nehmen den einheimischen Pflanzen und Tieren die Lebensgrundlage. Diese Problemarten – sogenannte invasive Neophyten – können zudem Bauten des Hochwasserschutzes und Verkehrs schädigen oder die Gesundheit gefährden. Alternativen zu invasiven Neophyten. Die folgenden einheimischen Arten zeigen Ihnen einige Möglichkeiten auf. Lassen Sie sich in einem Fachgeschäft beraten, welche weiteren einheimischen Arten Ihren Ansprüchen am besten entsprechen. Elf verbotene Pflanzenarten Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist in der Schweiz für elf Pflanzenarten jeglicher «Umgang» verboten (Freisetzungsverordnung des Bundes). Zum «Umgang» gehören das Pflanzen, Pflegen und Vermehren dieser Arten sowie das Verbreiten in Blumensträussen. Erlaubt sind einzig Massnahmen zu deren Ausmerzung. Folgende Pflanzenarten sind verboten: Aufrechte Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), Nadelkraut (Crassula helmsii), Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttalli), Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), Grosser Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides), Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera), Südamerikanische Heusenkräuter (Ludwigia spp.), Asiatische Staudenknöteriche inkl. Hybride (Reynoutria spp.), Essigbaum (Rhus typhina), Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens), Amerikanische Goldruten inkl. Hybride (Solidago spp.) Anstatt Kirschlorbeer (links) sollen einheimische Arten verwendet werden z. B. Eibe (Mitte) oder Gemeiner Liguster (rechts). Eine Zusammenarbeit zwischen Forstbetrieb Zweckverband Forstrevier Hardwald Umgebung, Naturschutzverein Mittleres Glattal, Stadt Opfikon (Bau und Infrastruktur) und Gemeinde Wallisellen (Abteilung Tiefbau und Landschaft) Aktionstage 2016 in Wallisellen und Opfikon Gerne möchten wir der Bevölkerung das Thema Neophyten näherbringen und laden Sie gerne ein: Fachgerechte Bekämpfung ist entscheidend Um eine weitere Verbreitung von Problempflanzen zu vermeiden, sind folgende Regeln wichtig: 1. Problempflanzen wenn immer möglich entfernen. 2. Blütenstände vor der Samenreife abschneiden. 3. Kein Pflanzenmaterial aus dem Garten in der freien Natur deponieren. 4. Wurzeln und Samenstände invasiver Neophyten im Kehricht entsorgen, nicht kompostieren! Schöne und ökologisch wertvolle Alternativen Ob Wirtspflanze für Schmetterlinge und Bienen, Sichtschutz oder Blütenfarbe – sicher haben Sie verschiedene Ansprüche an die Pflanzen in Ihrem Garten. Auf diese müssen Sie nicht verzichten. Es gibt für die Umwelt und den Menschen wertvolle Stadtverwaltung Die Büros der Stadtverwaltung, des Betreibungsamtes, der Schulverwaltung und der KESB sind am Montag, 1. August 2016, geschlossen Kultur Freitag, 2. September 2016, 17.30–19.30 Uhr, Infoveranstaltung mit Vortrag und Begehung Treffpunkt: Reformiertes Kirchgemeindehaus Wallisellen, Zentralstrasse 10 in Wallisellen. Vortrag und Rundgang durch die Fachperson Günther Gelpke von Naturschutz – Planung und Beratung. Samstag, 3. September 2016, 9.00–11.30 Uhr, Bekämpfungsaktion im Wald Treffpunk: Forsthaus Wallisellen, Erlenholzstrasse 2 in Wallisellen. Bekämpft werden das Berufskraut und die Kanadische Goldrute in Opfikon und Wallisellen. Nutzen Sie die Gelegenheit: Informieren Sie sich und helfen Sie mit! Abteilung Gesellschaft Öffnungszeiten 1. August Opfikon, 28. Juli 2016 5 Stadtrat und Stadtverwaltung Opfikon «Hilfe, ich habe beim Waschen in den Hosen meines Sohnes einen Joint entdeckt! Was soll ich jetzt tun?» (Frau Kaufmann [50]*, Mutter von Kevin [14] und Leandra [17]). Wenn Eltern herausfinden, dass ihr Kind gekifft hat, sind die unmittelbaren Reaktionen wie Wut, Angst und Verunsicherung verständlich. Gross ist die Enttäuschung darüber, dass sich die Kinder den Eltern nicht anvertraut und die bisherigen Gespräche über die Gefahren bei Drogenkonsum vermutlich nichts genützt haben. Die Angst, dass der Sohn oder die Tochter auf Abwege gerät, die Lehrstelle verliert, später auch härtere Drogen konsumiert, ist nachvollziehbar. Es gibt Langzeitstudien, die zeigen, dass Cannabis in den seltensten Fällen eine Einstiegsdroge ist. Das Rauchen von Cannabis ist mehrheitlich ein Jugendphänomen. Viele Jugendliche experimentieren mit dieser Droge und die wenigsten entwickeln ein problematisches Konsumverhalten. Diese Argumente beruhigen Frau Kaufmann nur bedingt. Schliesslich gibt es auf der anderen Seite auch Experten, die berechtigterweise vor den Gefahren des zu häufigen und zu frühen Cannabiskonsums warnen. Die Grenze zwischen Genuss und Sucht ist nicht eindeutig definiert, was ebenfalls zur Unsicherheit der betroffenen Eltern beiträgt. Schliesslich kann Frau Kaufmann nicht wissen, ob Kevin zu denjenigen gehört, die kein problematisches Konsumverhalten entwickeln. Auch ist der Mutter bewusst, dass der Konsum von Cannabis im Gegensatz zu Alkohol oder Tabak verboten ist. Sollte Kevin beim Kiffen erwischt werden, könnte das auch strafrechtliche Konsequenzen für ihn haben. Keine Kurzschlussreaktionen Frau Kaufmann sollte in dieser Situation weder überstürzt handeln noch Kevin mit Vorwürfen, Drohungen oder Beschimpfungen überhäufen. Dies könnte dazu führen, dass der Jugendliche sich zurückzieht und mit den Eltern nicht mehr über das Kiffen spricht. Am wichtigsten ist es, dass die Mutter mit ihrem Sohn in Kontakt bleibt. Frau Kaufmann sollte in einem ruhigen Moment das Gespräch suchen und offen ihre eigenen Befürchtungen und Sorgen äussern. Sie zeigt damit Interesse für ihren Sohn und für das Thema. Dabei kann sie fragen, warum, wann und wie oft er Cannabis konsumiert. Kevin wird offener und ehrlicher darüber sprechen, wenn er anstelle von Vorwürfen ein echtes Interesse der Mutter spürt. Klare Abmachungen in Bezug auf das Konsumieren sind nun nötig («Wir wollen nicht, dass du zu Hause kiffst», «Wir wollen nicht, dass du unter der Woche oder in der Schule kiffst»). Frau Kaufmann bleibt in regelmässigem Austausch mit Kevin über seinen Cannabiskonsum und die Abmachungen. So kann sie zusammen mit Kevin feststellen, ob das Kiffen im vereinbarten Rahmen bleibt oder Überhand gewinnt. Kevin fühlt sich von seiner Mutter ernst genommen und er zieht sie möglicherweise auch bei anderen Dingen ins Vertrauen, die ihn beschäftigen. Sandra Grubenmann, Erziehungsberaterin, Kjz Kloten * Namen geändert. Amt für Jugend und Berufsberatung, Geschäftsstelle der Bezirke Bülach und Dielsdorf, Schaffhauserstrasse 53, Bülach. Tel. 043 259 95 00, www.ajb.zh.ch. 6 Nr. 30 D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N / A K TU E L L 28. Juli 2016 Kultur Beim Essen auf dem Schiff liessen sich viele zweimal schöpfen. Foto: zvg. Spaghettiplausch auf dem Greifensee Der Ausflug von InsiemeZwirniträff auf den Greifensee ist ein Höhepunkt – nicht nur für die Menschen mit Behinderung. Der Verein Insieme-Zwirniträff der Region Zürich Nord und Zürcher Unterland zur Förderung von Menschen mit einer geistigen Behinderung verfügt über ein vielfältiges Angebot an Kursen und Freizeitaktivitäten. Am 20. Juli trafen sich 43 erwartungsfrohe Menschen mit einer geistigen Behinderung und 10 Betreuungspersonen um 18.45 Uhr beim Schiffsteg in Maur. Das grösste Schiff vor Ort, die «Stadt Uster», füllte sich kurz darauf mit der quirligen, gut gelaunten Schar. Routiniert platzierten die Betreuerinnen und Betreuer zusammen mit der Besatzung die Teilnehmer an die Tische. Sofort merkte man, dass dieser Anlass ein Highlight im Sommerprogramm des Vereins ist. Sogar der Grossteil der Schiffsbesatzung war schon mehrfach mit von der Partie. Eine der Matrosinnen erklärte, sie hätte sich sehr gefreut, als sie auf ihrem Dienstplan gesehen hätte, dass sie auch dieses Jahr wieder zugeteilt worden sei. Um 19.15 Uhr begrüsste die Geschäftsleiterin von Insieme-ZwirniANZEIGEN träff, Claudia Aschwanden, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ihre Vorankündigung, dass es zum Dessert für alle eine Glace gäbe, löste angesichts des sonnigen, heissen Abends spontanen Applaus aus. Danach wandte sich auch Kapitän Wengi an die Anwesenden, er stellt alle Crewmitglieder vor und brachte mit seinem Bonmot, «Bei diesem Wetter werden wenigstens eure Spaghetti nicht kalt», zusätzlich Stimmung in die Gesellschaft. Um 19.35 Uhr hiess es dann «Leinen los» und die «Stadt Uster» entfernte sich gemächlich vom Steg und nahm dann immer mehr Fahrt auf. Zuerst ging es Richtung Ahspitz, wo das Schiff in der Bucht abdrehte, weiter am Hafen Niederuster vorbei in flotter Fahrt Richtung Fällanden. Das hatte seinen wohlüberlegten Grund: Die Besatzung wollte das Spaghettibuffet auf der sonnenabgewandten Seite haben. Auf der Brücke und am Mikrofon Kurz nach der Wende um 20.05 Uhr wurde das Buffet eröffnet. Alle griffen mit herzhaftem Appetit zu. Manch einer musste von den Betreuerinnen motiviert werden, doch besser ein zweites Mal zu kommen und dafür noch eine andere Sauce zu probierten. Nach dem Essen gab die Leitung das Oberdeck frei. Da oben präsentierte sich der See von seiner schöns- ten Seite. Die Reflexionen der untergehenden Sonne tanzten auf dem Wasser. Der Alpenkranz zeigte sich imposant in der milden Abendsonne. Dann wurden die versprochenen Glaces verteilt, was die Stimmung nochmals steigen liess. Zwischenzeitlich hatte die «Stadt Uster» schon wieder Kurs Richtung Schiffsteg Maur aufgenommen. Das untrügliche Zeichen, dass sich die Fahrt nach rund zwei Stunden dem Ende zuneigte. Da der nette Kapitän seine Brücke längst für die jungen Besucher geöffnet hatte, ergatterte sich Markus Baumgartner das Bordmikrofon und setzte zu einer fulminanten Dankesrede an, bei dem er nichts und niemanden ausliess. So konnte sich Kapitän Wengi knapp vor dem Landemanöver nur noch ganz kurz im Namen seiner Crew verabschieden und den Teilnehmern für den Besuch auf dem Greifensee und der «Stadt Uster» danken. Draussen vor dem Landungssteg wurden die Kinder und Erwachsenen wieder von ihren Eltern oder von ihren Betreuungspersonen in Empfang genommen. Sofort bekamen sie die Begeisterung für den Anlass mit. Ganz oft hörte man den Satz «Das war lässig, nächstes Jahr komme ich bestimmt wieder.» (e.) www.insieme-zwirni.ch AKTUELL Nr. 30 28. Juli 2016 «Opfiker» kann auch ein Bier sein Noch immer wissen viele nicht, dass es echten Opfiker Wein gibt. Und noch weniger, dass hier auch Bier gebraut wird. Am 1. August kann man davon probieren. nen weiteren Plänen zu erzählen: «Ein Ingwer- oder ein Weissbier, ein dunkles Weizen, ein ‹Chriesibier› mit Sauerkirschen, vielleicht ein Weihnachtsbier? Aber auf jeden Fall ein ‹OPA›, ein Opfiker Pale Ale.» Im Wesentlichen werde dafür mehr Hopfen verwendet und es hat mehr Alkohol. Von der Biersorte her ist es ein «India Pale Ale» und wurde tatsächlich von Grossbritannien in seine Kolonie Indien verschifft. «Die Bitterstoffe im Hopfen und Alkohol konservieren», erklärt Schumacher. «Schliesslich wurden die Fässer während dreier Monate um die halbe Welt gefahren.» Umgekehrt transportierte man Teeblätter in die Heimat – was in der Ära der «Teaclipper» mitunter in wahre Segelrennen ausartete. Roger Suter Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für den Nationalfeiertag (siehe «Stadt-Anzeiger» vom 21. Juli) wurde beiläufig erwähnt, dass es dort auch Opfiker Bier zu trinken gäbe. Und tatsächlich: Im eidgenössischen «Verzeichnis der steuerpflichtigen Inlandbrauereien», das 679 aktive Betriebe umfasst, steht mit Nummer 876 «Brauerei Opfikon» – die drittjüngste in der Schweiz. «Stimmt, seit rund zehn Wochen ist das so», sagt René Schumacher. Der Eintrag in Bern ist zwingend nötig, wenn man das selbst gebraute Bier nicht nur selbst trinken, sondern verkaufen oder verschenken will. Und genau das tut Schumacher am 1. August: 200 Flaschen seines selbst gebrauten «Turmbiers» werden dann in der Festwirtschaft auf Durstige warten. «Nach Rezept ist es in etwa ein Klosterbier», erklärt Schumacher, während er bereits eine Charge für einen anderen Besteller braut. Will heissen: Gersten- und etwas weniger Weizenmalz wird unter Beigabe von Wasser, Bitter- und Aromahopfen erhitzt, geläutert, umgefüllt, gekühlt und mit Brauhefe in Gärung versetzt. «Ich verwende weniger Bitter- und mehr Aromahopfen», so Schumacher. Das Bier wird so – richtig! – weniger bitter und auch von vielen lieber getrunken. Etikettenschwindel? – Mitnichten! Die Bezeichnung «Opfiker Turmbier», die neben einer Zeichnung des Chappeleturms auf der Etikette prangt, ist dabei kein Etikettenschwindel: Nicht nur das Wasser – Hauptbestandteil eines jeden Bieres – stammt aus Opfikon, sondern auch der Hopfen: zum Teil vom benachbarten Hof der Familie Güttinger, zum Teil sogar aus Schumachers eigenem Garten. Dort rankt sich eine Hopfenpflanze mehrere Meter die Telefonstange hoch. Nur beim Malz muss Schumacher mit seiner Kleinstproduktion passen und auf einen Lieferanten aus Deutschland ausweichen. «Selbst mälzen, ist äusserst schwierig und für mich kaum in gleichbleibender Qualität möglich», gibt er zu. Aber natürlich wird das Bier in Opfikon gebraut – sogar im Schatten des Turmes, der die Flasche ziert. «Er steht sozusagen in meinem Garten», lacht Schumacher. Er hat im ehemaligen Bauernhaus vor einigen AUF EIN WORT «Mich fasziniert das Brauen» René Schumacher lässt den Sud in den Kühlkessel laufen. Jahren eine Wohnung gekauft und renoviert. Geblieben sind die typisch niedrigen Räume, doch die Küche weist den IT-Koordinator an der Schweizerischen Textilfachschule in Zürich bereits als ambitionierten Hobbykoch aus: Neben einem gewöhnlichen Wasserhahn findet man dort unter anderem eine Brause mit langem Schlauch wie in professionellen Grossküchen. Seine ersten Biere hat Schumacher noch in einem Topf für Glühwein gekocht. «Das war vor etwa einem Jahr», rechnet er zurück. Etwas später hat er sich eine kleine Braumaschine mit 34 Litern Inhalt zugelegt: Ein Kessel mit rund 50 Zentimetern Durchmesser, der programmiert werden kann und danach selbstständig erhitzt und rührt – worüber Schumacher genauestens Buch führt. «Sonst findet man die Ursache nie, wenn etwas schiefgehen sollte.» Inzwischen ist das Würzekochen um, und Schumacher öffnet den Hahn, um den heissen Malz-undHopfen-Sud in den Kühlkessel abzulassen. Doch statt einem satten Strahl fliesst nur ein kleines Rinnsal in den Chromstahlbehälter – eine Hopfendolde muss sich im Hahn verklemmt haben. Nach dem Einsatz einer kleinen Bürste aber füllt sich der Kessel mit Sud und die Küche mit dem Duft von werdendem Bier. Ab dem Wasseranschluss auf der Terrasse wird der Sud nun auf 20 bis 23 Grad Celsius abgekühlt – der Bierhefe liebste Arbeitstemperatur. Sie wird in einem Becher mit abgekühltem Sud vermischt und beginnt nach wenigen Minuten zu schäumen. Später wird sie die Stärke im Sud in Alkohol umwandeln. Bier hin, Tee her Schumacher hat inzwischen den Saccharose- oder Stärkegehalt seines Suds gemessen: 17 Grad Plato, so die Einheit, mit der diese Ausschlagwürze gemessen wird. Eine kleine ExcelTabelle errechnet ihm, dass er 10,8 Liter Wasser zugeben muss, damit sein Bier die gewünschten 12,7 Grad Plato und 4,7 Volumenprozent Alkohol erhält. Aber für die Zugabe der Hefe ist es noch immer zu heiss, die Hefepilze würden absterben. Bierbrauen braucht Geduld. Das Turmbier vom 1. August hat er sechs Wochen zuvor hergestellt und sorgfältig gelagert. «An einem Wochenende oder einem freien Tag wie heute mache ich einen Sud», erläutert Schumacher. Er hat auch schon zwei geschafft, aber da war er von sechs Uhr morgens bis nach Mitternacht beschäftigt. Während der Sud abkühlt, hat Schumacher Zeit, von sei- Exzesse aller Art sind Schumacher aber fremd. «Ich selbst trinke gar nicht so viel Bier – aber wenn, dann ein gutes», sagt der Hobbytriathlet. «Mich fasziniert das Brauen.» Auch das Malz, das nach dem Läutern übrig bleibt, wirft er nicht einfach auf den Kompost. «Ich brauche es zum Brotbacken», sagt der Hobbykoch. Auch die Bauernfamilie Güttinger verwendet Schumachers Malz ab und zu in ihrem Brot, und den Rest essen die Kühe – mit Wonne, hat Schumacher festgestellt. Nun wird es Zeit, die Hefe in den abgekühlten Sud zu geben, diesen gut zu mischen und in den Gärtank zu füllen. Diesen wird er zusammen mit seiner Frau in den alten Keller schleppen, der mit seiner konstanten Temperatur ideal fürs Gären sei. Auch die Braumaschine verschwindet, nachdem sie gewaschen ist, wieder im Keller. Einen eigenen Raum zum Brauen hat Schumacher noch nicht. Und später wird er für seine Frau Pasta en masse kochen – sie startet am Sonntag am Zürcher Ironman. Das Bier vom Turm Opfiker Turmbier ist an der Opfiker Bundesfeier auf der Dorfwiese und ab Samstag, 6. August, in Güttingers Hofladen, Bassersdorferstrasse 7, erhältlich. Pascal Wiederkehr Wild sieht es aus, mit seinen scharfen Zähnen und fiesen Krallen. Das Rattfratz hat seine natürliche Umgebung im öffentlichen WC am Bahnhof Altstetten und lauert ahnungslosen Pendlern auf. Doch nicht nur dort. Überall in der Stadt und auch in den umliegenden Orten wurden sie gesichtet. Rattenähnliche Tiere, die Angst und Schrecken verbreiten. Drache auf dem Grossmünster Dabei gehören sie noch zu den harmlosesten Pokémons, die aktuell Zürich unsicher machen. Man stelle sich vor, ein Glurak (ein feuerspeiendes Ungeheuer, das wie ein Drache aussieht, aber ein Flug- und kein Drachenpokémon ist) würde sich auf dem Grossmünster einnisten. Die tapferen Ritter, die sich noch mit Drachen auskannten und uns von diesem Elend befreien könnten, sind alle ausgestorben. Trotzdem scheinen sich weder die städtische Beratungsstelle für Schädlingsbekämpfung noch der Zoo Zürich genötigt zu fühlen, auszurücken und diese Viecher einzufangen. Im Moment stellen sie direkt auch noch keine Gefahr dar, weil sie nur virtuell im Smartphone-Spiel «Pokémon Go» existieren. Die ganze Welt scheint die kleinen und grossen Monster zu jagen – auch Erwachsene. Die Faszination macht die Vermischung von Realität und Virtualität aus. Während man auf dem Handy ein virtuelles Zürich sieht, fängt man die Pokémon in der Realität. Über die Handykamera sehen wir unsere reale Umgebung, und die virtuellen Figuren werden darin eingeblendet. Die Augmented-Reality-App («erweiterte Realität») macht die Welt zur Spielwiese. Die meisten Monster befinden sich draussen und werden mit GPS lokalisiert. Die grösste Gefahr dieses Spiels geht deshalb von seinen Benutzern aus, die, ohne auf den Verkehr zu achten, über die Strasse rennen, weil auf der anderen Seite ein Pokémon lauern könnte. Die Suva hat deshalb schon Verhaltenstipps veröffentlicht: Man solle vorsichtig gehen, beim Treppensteigen nicht auf das Display, sondern auf die Stufen schauen und am Tag und nicht am Abend jagen, da man im Dunkeln Stolperfallen schlechter sehe. Ist alles ziemlich sinnvoll. Ausser der letzte Tipp. Einige Pokémons erscheinen nämlich nur nachts. ANZEIGEN ★★★★ ME T ZGEREI Schaffhauserstrasse 50 • 8152 Glattbrugg Telefon 044 810 63 16 JETZT AKTUELL BEI UNS: Der Opfiker Hopfen wächst neben dem Chappeleturm. Mit dem Refraktometer misst René Schumacher den Würzegehalt. Feine Grill-Spiesse und Grill-Bratwürste 7 8 Nr. 30 AKTUELL / MARKTPLATZ 28. Juli 2016 Die letzten Tage im – schönen und liebgewonnenen – Provisorium Publireportage Die neuen Räume der Optik B&M werden demnächst fertig. Letzte Gelegenheit, das gelungene Provisorium am selben Ort zu besuchen. Die Tage des Provisoriums sind gezählt: Im August zieht B&M Optik im Zentrum von Glattbrugg ins komplett renovierte neue Ladenlokal an der Schaffhauserstrasse 117. «Wir zügeln mit einem lachenden und einem weinenden Auge», sagt Inhaber Marcel Weishäupl. Das lachende freut sich auf die neuen, grosszügigen Räume; das weinende trauert ein bisschen dem Provisorium im Container nach: «Wir haben es richtig lieb gewonnen.» In der Tat vermissen weder Kunden noch Angestellte in dem zweistöckigen Container etwas – ausser etwas Platz: Das ganze Sortiment, viele Möbel und die komplette Werkstatt standen während der eineinhalbjährigen Umbauzeit zur Verfügung. «Natürlich mussten wir uns etwas anders organisieren», gibt Augenoptikerin Susanne Benedek zu. Doch dies und die Nähe hätten dem Arbeitsklima auch gutgetan. Dafür hatte Weishäupl mit grossen Investitionen à fonds perdu gesorgt: Eine bunte, nachts beleuchtete Fassade, ein kleiner Balkon, eine eigens gefertigte, formschöne Treppe im Innern sowie die gemütliche Einrichtung samt Kaffeemaschine sorgten auch im kompakten Provisorium für den Wohlfühlfaktor, den Weishäupls Kunden so schätzen. «Das wird auch im neuen Lokal so bleiben», versichert er. «Ein grosser Teil der bewährten Einrichtung, die den Kunden so gefällt, findet wieder Verwendung.» So zum Beispiel die GEDANKENSPLITTER Friedjung Jüttner Glattbrugg hat eine neue Brücke. Kräftig und elegant schwingt sie sich über die Glatt. So eine Konstruktion muss erst einmal entworfen und gebaut werden. Wer Brücken baut, war für die alten Römer ein Pontifex. Pontifices waren schon im Altertum eine Menschengruppe mit besonderen Aufgaben. So berichtet der Schriftsteller Varo im Jahr 7 v. Chr., dass diese Pontifices einerseits für die Instandhaltung der Brücken über den Tiber, aber auch für religiöse Funktionen verantwortlich waren. Woher, können wir uns fragen, kommt diese doppelte Bedeutung des Wortes Pontifex? Zum einen meint es den Zimmermann oder Ingenieur, der die Brücke baut, und zum anderen Menschen, die mit religiösen Aufgaben betraut sind. Vermutlich deshalb, weil Letztere zwischen Diesseits und Jenseits oder zwischen Gott und Mensch Brücke zu schlagen versuchen. Brückenbauer Susanne Benedek, Michaela Paule und Marcel Weishäupl arbeiten die letzten Tage im gemütlich eingerichteten Übergangslokal. Foto: rs. gemütliche Teppichinsel mitten im Laden und die Chaiselongue. Dazu ist für September, nach den Sommerferien, auch die eine oder andere Überraschung angedacht. Starts verzögern Sehtests Das Weishäupl-Team konnte bei den Kunden auch auf viel Verständnis zählen: Wenn es in der Werkstatt oben ein höfliches Klopfen an der Tür (die höchstens wegen Kälte oder Baustaub geschlossen wurde) nicht gehört hatte, wenn ein Sehtest unterbrochen werden musste, weil gerade ein Flugzeug über Glattbrugg donnerte (dann wackelte die Projektions- wand), oder wenn es Kunden nicht durchs Schaufenster zuwinken konnte. «Abgesehen davon konnten wir aber immer den vollen Service bieten», so Benedek. «Von daher ist der Begriff Provisorium, der nach Einschränkung tönt, hier falsch.» Auch der Transfer ins rundum erneuerte alte Lokal geht unter vollem Betrieb vonstatten. Bis Ende Juli ist aber noch Gelegenheit, den Container direkt vor der Schaffhauserstrasse 117 zu besuchen – und zu sehen, wie man aus der Not eine Tugend machen kann. (rs.) Optik B&M, Schaffhauserstrasse 8152 Glattbrugg, www.4eye.ch/ 117, Ich will hier nicht untersuchen, ob denen das immer gelingt. Vielmehr möchte ich die Aufmerksamkeit auf uns selbst lenken. Auch wir müssen nämlich selbst Brückenbauer sein. Vielleicht stutzen Sie jetzt und fragen sich, wie das gemeint ist. Das ist leicht erklärt. Unsere Welt ist voller Gegensätze. Um uns herum, aber auch in uns selbst. Ich nenne nur mal drei, die uns alle persönlich betreffen: Eigenliebe und Nächstenliebe, Aktivität und Passivität, Güte und Bosheit. Alle diese sechs hier aufgezählten Neigungen gehören zu unser menschlichen Existenz. Ohne sie wären wir nicht lebensfähig. Gilt das auch für den Gegensatz von gut und böse?, werden Sie jetzt fragen. Ja. Wozu das Bösewerden gut sein kann, will ich hier nicht erörtern. Aber es gehört zu unserer menschlichen Natur. Wir versuchen zwar alle gut zu sein, aber es ist eine Illusion, zu glauben, dass wir es immer sind. Mit böse meine ich hier unsere groben Affekte wie Eifersucht, Neid, Rache, Wut und oft sogar Mordswut. Vielleicht ist es unsere christliche Erziehung, die uns diese Gefühle und vor allem die Mordswut verbieten möchte. Wir haben sie aber trotzdem. Wir können versuchen sie zu verdrängen, aber sie kann uns Kopfschmerzen und schlaflose Nächte bereiten. Hin und wieder zeigen wir sie sogar, indem wir ganz beiläufig sagen: «Den könnte ich zum Mond schiessen», oder «Dem könnte ich den Hals rumdrehen». Das sind nicht mal mehr versteckte Mordgedanken. Alles ganz normal. Und weiter nicht schlimm, wenn wir überbrücken und uns sagen, eigentlich gehört immer beides zu mir. Der Psychiater C. G. Jung nannte das, den eigenen Schatten integrieren. Das ist nur ein anderer Ausdruck für das Brückenbauen, von dem hier die Rede ist. Unserer Gefühle, auch der sogenannten negativen, müssen wir uns nie schämen. Entscheidend ist nur, wie wir damit umgehen. Aber der Umgang mit allen unseren Gefühlen und Neigungen fällt uns leichter, wenn wir Brücken gebaut haben zwischen den verschiedenen Gegensätzen in uns. Eine Aufgabe, die uns ein ganzes Leben nicht loslässt. Viel Erfolg beim Brückenbau! H I N TE R G R U N D Nr. 30 28. Juli 2016 9 Rio de Janeiro 2016: Das Olympia-ABC Nächste Woche entflammt in Rio de Janeiro das olympische Feuer. 109 Schweizer Athleten träumen von einer Medaille. «Stadt-Anzeiger» und «Wochenspiegel» haben wissenswerte Fakten zu den Olympischen Spielen zusammengetragen. Austragungsorte Olympische Spiele werden weit im Voraus geplant. Die Austragungsorte wollen sich während des Events von ihrer besten Seite zeigen. Die letzten Spiele trug London aus, nun ist Rio an der Reihe und in vier Jahren wird Tokio Gastgeber sein. Behindertensport Für die Paralympics, die im September durchgeführt werden, reisen Sportler mit körperlichen Einschränkungen nach Rio. Die Paralympischen Spiele finden traditionell nach den Olympischen Spielen am selben Austragungsort statt. 4350 Athleten aus 178 Ländern nehmen teil. Caipirinha Der populäre Cocktail ist das Nationalgetränk von Brasilien. Die übliche Variante enthält eine Limette, braunen Zucker, Cachaça (Zuckerrohrschnaps) und Crushed Ice. Disziplinen Die Athleten werden in 28 verschiedenen Sportarten mit 48 Einzeldisziplinen gegeneinander antreten. Sieben Disziplinen bewarben sich für die Aufnahme ins Wettkampfprogramm von Rio de Janeiro. Golf, Rugby (in der 7er-Variante), Squash, Karate, Inlineskating sowie Baseball und Softball. Aufgenommen wurden lediglich Rugby und Golf. Eröffnungsfeier In rund einer Woche, am Freitag, 5. August, werden die Olympischen Spiele eröffnet. Die Feierlichkeiten finden im Maracanã-Stadion statt und laufen immer gleich ab: Das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes wird empfangen und die olympische Flamme entzündet. Die Mannschaften betreten in alphabetischer Reihenfolge der Landessprache des Gastgebers das Stadion. Mit einer Ausnahme: Die griechischen Athleten laufen immer an der Spitze. Feijoada Das Nationalgericht Brasiliens ist ein Eintopf aus schwarzen Bohnen und verschiedenen Fleischsorten (Schwein, Rind). Serviert wird das Ganze hauptsächlich mit geröstetem Maniokmehl, weissem Reis, warmem Kohl und Orangenscheiben. Griechenland Ohne Griechenland keine Olympischen Spiele. Entstanden sind diese nämlich im Ort Olympia auf der Halbinsel Peloponnes. Der Mythos besagt, dass der Halbgott Herakles die Spiele zu Ehren seines Vaters Zeus, des höchsten Gottes der griechischen Götterwelt, begründet hat. Die ersten Spiele fanden 776 vor Christus statt. Dies besagen zumindest historische Siegerlisten. Hundert-Meter-Finale Das 100-Meter-Finale der Männer in der Leichtathletik ist die wahrscheinlich populärste Entscheidung an den Olympischen Spielen. In London sahen 178 Millionen Menschen live zu, als Usain Bolt Gold holte. Nur der WM-Final im Fussball zieht noch Das olympische Feuer wird traditionell in der griechischen Stadt Olympia entzündet. Von dort gelangt es über zahlreiche Zwischenstationen zum Austragungsort der jeweiligen Winter- oder Sommerspiele. Diesen sogenannten Fackellauf gibt es seit dem Jahr 1936. Foto: IOC/Ian Jones mehr Leute vor die Bildschirme. Events wie das Endspiel der EM oder der Super Bowl haben gegenüber dem olympischen 100-Meter-Sprint das Nachsehen. IOC Das IOC (englisch: International Olympic Committee) organisiert und betreut die Spiele. Die nicht staatliche Organisation hat ihren Sitz in Lausanne und besteht aus rund 115 Mitgliedern. Das IOC bestimmt über die olympische Bewegung. Jugendspiele Seit 2010 organisiert das IOC Jugendspiele. Teilnahmeberechtigt sind Sportler im Alter von 14 bis 18 Jahren. Die Anzahl Athleten ist beschränkt: Bei den Sommerspielen sind 3500 Athleten und 875 Betreuer zugelassen, bei den Winterspielen 1000 Athleten und 500 Betreuer. So werden die Kosten tiefgehalten. Kosten Apropos Kosten: Die steigen beim Megaevent ins Unermessliche. Der Grossteil des Geldes dürfte in die Infrastruktur fliessen. In Rio wurden bisher rund 10,7 Milliarden Franken für die Spiele ausgegeben. Damit liegen die Brasilianer deutlich unter den Kosten von London 2012 und Sotschi 2014. Im allgemeinen Vergleich ist Rio dennoch weit vorne. Logo Das Logo von Rio 2016 zeigt drei Menschen (grün, gelb und blau), die sich an den Händen halten. Grün widerspiegelt die Natur, Gelb repräsentiert die Sonne und Blau das Meer. Weiter sind das die Farben, die auf Brasiliens Flagge zu sehen sind. Medaillen Insgesamt werden in 306 Wettbewerben Medaillen vergeben: 136 für Frauen, 161 für Männer und 9 in Mixed-Wettbewerben. Im ewigen Medaillenspiegel liegen die USA auf dem ersten Rang gefolgt von Russland und Deutschland. Die Schweiz steht auf Platz 17 (97x Gold, 113x Silber und 113x Bronze). Nationalismus Die Sportler treten an den Olympischen Spielen für ihr Heimatland an. Der Nationalismus spielt deshalb eine prägende Rolle. In der Schweiz ist dieser weniger ausgeprägt als in anderen Ländern. Doch auch bei uns werden die «eigenen» Erfolge gebührend gefeiert, während die Taten fremder Länder für weit weniger Schlagzeilen sorgen. Olympisches Feuer Die Tradition des olympischen Feuers reicht bis in die griechische Antike zurück. Dort wurde es zu Ehren einer Göttin entzündet. In der Neuzeit entflammt das Feuer bei der Eröffnungszeremonie und wird meist durch einen Sportler oder Prominenten entfacht. Es brennt danach bis zur Abschlussfeier. Proteste Wo ein Grossanlass stattfindet, da sind auch Proteste nicht weit. In Rio machen Polizisten und Feuerwehrbeamte auf die Missstände im Land aufmerksam. Grund: Sie bekommen ihre Löhne nicht. Am Flughafen entrollten sie kürzlich ein Plakat mit der Aufschrift «Willkommen in der Hölle». Bei 500 000 Touristen bleibt also nur zu hoffen, dass deren Sicherheit gewährleistet ist. Qualifikation Die Startplätze sind stark limitiert. Deshalb lautet ein alter Spruch: «Dabei sein ist alles.» Die Athleten können sich mit guten Resultaten für die Olympischen Spiele qualifizieren. Rio de Janeiro Rio de Janeiro ist die zweitgrösste Stadt Brasiliens. Bis 1960 war Rio die Hauptstadt. Danach trat sie diese Funktion an Brasilia ab. Rio ist nach São Paulo das wichtigste Handelsund Finanzzentrum von Brasilien. Die Wahrzeichen sind der Zuckerhut, die 38 Meter hohe Christusfigur auf dem Gipfel des Corcovado und der Strand des Stadtteils Copacabana. Sportlerdorf Die Athleten wohnen während ihren Wettkämpfen alle zusammen in einem «Dorf». Insgesamt 34 Appartementblocks mit zwölfstöckigen Häusern bieten Platz für 17 700 Athleten und Funktionäre. Die zentrale Lage des Dorfes soll fast der Hälfte der Athleten ermöglichen, innerhalb von zehn Minuten von ihrem Appartement zu ihren Wettkampfstätten gelangen zu können. Tokio Wie bereits angesprochen werden die nächsten Sommerspiele in Tokio ausgetragen. Die Japaner haben das Logo bereits vor einem Jahr veröffentlicht. Der Buchstabe «T» und der Schriftzug «Tokyo 2020» sollen die lebhafte Art der Stadt und die Gastfreundschaft repräsentieren. Unterhaltung Die amerikanische Sängerin Katy Perry liefert mit dem Song «Rise» die Hymne zu den Olympischen Spielen in Rio. Heroische Melodie und ein animierender Songtext machen diesen zum perfekten Olympialied. Verbotene Substanzen Nicht alle Athleten spielen mit fairen Mitteln. Einige steigern ihre Leistungsfähigkeit mit unerlaubten Mitteln. Doping geniesst einen schlechten Ruf und wird verachtet. Und doch kommen immer wieder neue Fälle ans Licht. Erst kürzlich bestätigte die Wada (Welt-Anti-Doping-Agentur) Staatsdoping in Russland. Das Moskauer Dopinglabor liess positive Proben verschwinden. Dazu wurden während den Winterspielen in Sotschi positive Proben durch solche mit sauberem Urin vertauscht. Verhee- rend: Koordiniert wurden die Manipulationen direkt vom russischen Sportministerium. Weltrekorde Schwimmer Michael Phelps (USA) ist mit 22 gewonnenen Medaillen (18 davon Gold) der erfolgreichste Olympionike. Ungarn ist Rekordsieger des olympischen Fussballturniers (dreimal). So schnell wie er rannte an Olympia noch keiner: Usain Bolt brauchte vor vier Jahren in London gerade mal 9,63 Sekunden für die 100 Meter. Seinen Weltrekord von 9,58 Sekunden stellte der Jamaikaner aber bereits 2009 in Berlin auf. X-Chromosom Das Geschlecht eines Menschen wird von den Geschlechtschromosomen bestimmt. Frauen haben zwei XChromosomen. Männer besitzen ein X- und ein Y-Chromosom. Schon in der Vergangenheit wurden Chromosomentests durchgeführt. Zum Beispiel bei Caster Semenya. Wegen des männlichen Erscheinungsbildes waren bei der Südafrikanerin Zweifel an ihrem Geschlecht aufgetreten. Sie durfte aber nach dem Test weiterhin bei den Frauen an den Start gehen. Youngsters Seit 1997 müssen Olympiaathleten mindestens 16 Jahre alt sein. Grund: Kinder zwischen 12 und 15 Jahren befinden sich noch im Wachstum, sodass ihnen im schlimmsten Fall Knorpelschädigungen drohen, wenn sie Hochleistungssport betreiben. Zuschauer Ein Drittel der Eintrittskarten ist noch nicht verkauft. Das heisst: 1,7 Millionen Tickets warten noch auf Abnehmer. Es sind aber nicht nur Tickets für die vermeintlich unattraktiven Sportarten wie Taekwondo oder Ringen erhältlich. Auf der offiziellen Homepage gibt es sogar noch Tickets für das 100-Meter-Finale der Herren. Flavio Zwahlen 10 Nr. 30 H I N TE R G R U N D / A K TU E L L 28. Juli 2016 Der wichtige Unterschied zwischen Arbeit und Leistung Im zweiten Teil der Serie «Strommarkt Schweiz – europäische Integration oder Autarkie?» geht es um die Frage: «Ist die Schweiz auf Stromimporte angewiesen?» pro Jahr auftritt. Bei einer Leistungsbetrachtung kann die Schweiz somit aus eigener Kraft kurzfristig für Versorgungssicherheit sorgen und ist nicht auf Stromimporte angewiesen. Stromexporte trotz Knappheit Ein Blick auf die jährliche Strombilanz der Schweiz lässt aber aufhorchen. Bei der Betrachtung über einen Monat oder ein Jahr wird nicht mehr von Leistung, sondern von Arbeit oder eben Stromproduktion und -verbrauch gesprochen. Also von der durchschnittlichen Leistung über eine definierte Zeit. Die monatliche Schweizer Strombilanz zeigt nun eindeutig auf, dass die Schweiz im Sommerhalbjahr deutlich mehr Strom im Inland produziert, als zur Befriedigung der Inlandnachfrage nötig wäre. Silvan Rosser Elektrischen Strom nutzt die Menschheit seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Wenig später entwickelte Werner von Siemens den ersten elektrischen Generator, den er als Zündmaschine für die Zündung von Sprengladungen vermarkten konnte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten sich diese Generatoren immer mehr zu Grossmaschinen, um den Strombedarf der immer grösser werdenden Stromnetze befriedigen zu können. In erster Linie dienten diese Netze zur Bereitstellung von elektrischem Strom für die Beleuchtung mit Glühlampen in der Öffentlichkeit und in ersten Privathaushalten. Seither nimmt die Bedeutung des elektrischen Stroms als Energieform stetig zu und ist heute – rund 150 Jahre später – im Alltag nicht mehr wegzudenken. In jeder einzelnen Sekunde wird Strom nachgefragt und genutzt, jedoch nicht zu jeder Stunde gleich viel. Stromverbrauch im Tagesablauf Die sogenannte Lastkurve des Stromverbrauchs weist einen charakteristischen Tages-, Wochen- und Jahreszeitverlauf auf. In der Nacht wird deutlich weniger Strom nachgefragt als tagsüber, wobei vor allem zur Mittagszeit und am frühen Feierabend die Stromlast besonders hoch ist, weil dann unter anderem die ganze Schweiz kocht. Die Wochenenden weisen gegenüber den Werktagen eine deutlich geringere Stromnachfrage auf, da dann in den Gewerbeund Dienstleistungssektoren reduziert oder nicht gearbeitet wird. Die Jahreszeiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Während der kurzen, dunklen und kalten Wintertage wird deutlich mehr Strom für Beleuchtung und Heizbedarf aufgewendet, verglichen mit den hellen, warmen Sommertagen. Die berühmt-berüchtigte Jahreshöchstlast des elektrischen Stroms, also jene Stunde im Jahr mit der höchsten Stromnachfrage, tritt demzufolge an einem eiskalten Wintertag mit hohem Heizbedarf nach Sonnenuntergang auf, wenn viele Geschäfte noch geöffnet haben, aber auch schon viele private Anwendungen für Beleuchtung und Kochen eingeschaltet sind. Diese Jahreshöchstlast der Inlandstromnachfrage liegt in Während des ganzen Jahres exportiert und importiert die Schweiz viel Strom. Im Winter kann die Schweiz bei einer langfristigen Arbeitsbetrachtung nur dank Stromimporten die Versorgungssicherheit gewährleisten. Serie Strom «Strommarkt Schweiz – europäische Integration oder Autarkie?» heisst unsere fünfteilige Serie, deren zweiten Teil mit dem heutigen Beitrag publiziert wird. Alle vier Wochen wird ein neuer Teil publiziert. • Teil 1: Kann die Schweiz ihren Energiehunger selber stillen? • Teil 2: Ist die Schweiz auf Stromimporte angewiesen? • Teil 3: Droht mit dem Atomausstieg eine Stromlücke? 4: Kosten erneuerbare Energien nichts? • Teil 5: Ist der Strommarkt einem massiven Wandel ausgesetzt? • Teil der Schweiz bei rund 10 Gigawatt und wird nur während weniger Stunden im Jahr nachgefragt. Doch wie viel sind 10 Gigawatt? Wenn die Schweiz Haare föhnt Nach dem Duschen am Morgen muss zum Trocknen der Haare ein Föhn her. Dieser hat typischerweise eine Leistung von 1000 Watt. Eine Stunde lang Föhnen würde somit einen Stromverbrauch (Arbeit) von 1000 Wattstunden (= 1 kWh) auslösen. Wenn nun an einem Morgen eine Million Schweizer gleichzeitig eine Stunde lange ihre Haare föhnen, würde dies einer Leistung von 1 000 000 000 Watt (= 1 Gigawatt) entsprechen, also in etwa der Leistung eines grossen Kernkraftwerks in der Schweiz pro Stunde. Somit ist auch der wichtige Unterschied zwi- Eine kleine Reserve besteht: Zur Deckung der höchsten jährlichen Stromnachfrage ist die Schweiz bei einer kurzfristigen Leistungsbetrachtung nicht auf Stromimporte angewiesen. Grafiken: Silvan Rosser schen Leistung und Arbeit erläutert. Leistung ist, was in einem Moment nachgefragt wird. Wenn eine Leistung über eine bestimmte Zeit nachgefragt wird (zum Beispiel eine Stunde), kann daraus eine Arbeit (Stromverbrauch) berechnet werden. Ausgelegt auf die Höchstlast Zurück zur Jahreshöchstlast von 10 Gigawatt in der Schweiz. Obwohl eine solch hohe Leistung in der Schweiz nur während weniger Stunden im Jahr nachgefragt wird, muss das Stromsystem in der Lage sein, diese Situation zu bedienen. Ansonsten würde es genau in diesen Stunden zu Stromunterbrüchen und Blackouts kommen und die Versorgungssicherheit wäre nicht gewährleistet. Der Jahreshöchstlast sind deshalb die verfügbaren Kraftwerks- kapazitäten gegenüberzustellen, um die Frage beantworten zu können, ob die Schweiz zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit auf Stromimporte angewiesen ist. In der Schweiz sind zurzeit rund 3 Gigawatt Kernkraftwerke und mehr als 14 Gigawatt Wasserkraftwerke (und andere erneuerbare Energien) installiert. Zum Zeitpunkt der Jahreshöchstlast – also voraussichtlich an einem kalten Winterabend – sind möglicherweise aufgrund einer winterlichen Trockenheit und fehlender Sonneneinstrahlung nicht alle Wasserkraftwerke und anderen erneuerbaren Energien verfügbar. Die anrechenbare Leistung wird dadurch reduziert. Trotzdem bleibt eine Kraftwerksleistung von rund 13 Gigawatt verfügbar und somit mehr als die maximale 10 Gigawatt Inlandnachfrage, die nur selten Im Winter mehr Nachfrage, weniger Produktion Im Winter hingegen wird auf einer Monatsbasis weniger produziert, als total nachgefragt wird. Die Frage ist, ob die Schweiz im Winter am Produktionsmaximum ist und die Inlandnachfrage trotzdem nicht befriedigen kann. Oder ob sie nicht mehr produzieren will, beispielsweise weil Stromimporte billiger sind. Es dürfte eine Kombination daraus sein. Der wichtigste Grund liegt jedoch in der Schaffung und der Kopplung der europäischen Strommärkte, wo auch die Schweiz eine wichtige Rolle spielt. So wird die Gesamtzahl der Kraftwerke in Europa so eingesetzt, dass es insgesamt am kosteneffizientesten geschieht. Der Marktplatz dafür sind die europäischen Strombörsen. So zeigt die Strombilanz der Schweiz, dass selbst im Winter, wenn im Inland weniger Strom produziert als eigentlich verbraucht wird, trotzdem noch Strom ins Ausland exportiert wird. Gleichzeitig wird im Sommer, obwohl mehr Strom im Inland produziert als in der Schweiz verbraucht wird, zusätzlich noch Strom aus dem Ausland importiert. Das geht natürlich nur gut, wenn im Winter noch mehr importiert wird als eigentlich nötig und im Sommer viel mehr exportiert wird als der eigentliche Überschuss aus der Inlandproduktion. Dies zeigt, wie nahe die Schweizer Stromwirtschaft an den europäischen Strommärkten agiert und immer dann exportiert bzw. importiert, wenn es aus wirtschaftlicher Sicht optimal – sprich günstig – ist. Es zeigt aber auch, dass bei einer Arbeitsbetrachtung die Schweiz jederzeit Strom importiert und somit zur langfristigen Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit auf Stromimporte aus den Nachbarländern angewiesen ist. Spatenstich für ein neues Wahrzeichen? In Oerlikon haben die Bauarbeiten für den Andreasturm begonnen. Die Totalunternehmerin Implenia ist dabei für Spezialtiefbau, Hochbau- und Baumeisterleistungen zuständig. Implenia hat vergangene Woche gemeinsam mit der Bauherrin SBB Immobilien, der Ankermieterin Amstein + Walthert AG, Behördenmitgliedern sowie den Architekten den Start der Bauarbeiten für den Andreasturm in Oerlikon gefeiert. In rund zwei Jahren wird der 80 Meter hohe Geschäftsturm der Architekten Gigon/ Guyer die Skyline von Zürich Nord prägen – wie das schon der Prime Tower aus demselben Büro beim Bahnhof Hardbrücke in Zürich tut. Implenia realisiert das Projekt mit einer Investitionssumme von über 100 Millionen Franken als Totalunternehmerin. Der Andreasturm mit über 20 000 Quadratmetern Büro-, Verkaufs- und Gastronomiefläche auf 22 Geschossen sowie einem direkten Zugang zum Perron werde gemäss dem von der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) adaptierten Label «DGNB Platin» erstellt und entspreche den hohen Nachhaltigkeitsbestrebungen der Bauherrschaft und der Ankermieterin. Dank gebündelter Kompetenzen aus den Bereichen Spezialtiefbau, Hochbau und Baumeisterleis- tungen könne Implenia eine massgeschneiderte technisch anspruchsvolle – und nicht zuletzt prestigeträchtige – Gesamtlösung aus einer Hand anbieten. Unterm Deckel weitergraben Um die Termineinhaltung gegenüber der Bauherrschaft zu gewährleisten, wird das Gebäude in der sogenannten «Deckelbauweise» erstellt. Bei dieser komplexen Methode werden ab der Betondecke des zweiten Untergeschosses die darunterliegenden Geschosse zeitgleich mit den Stockwerken über Terrain erstellt. Das neue Wahrzeichen des aufstrebenden Zürcher Stadtteils wird voraussichtlich im Mai 2018 an die Bauherrschaft übergeben. (pd./sa.) Andreasturm: das Glattaler Pendant zum Prime Tower. Illustration: SBB CFF FFS LANDESMUSEUM Nr. 30 28. Juli 2016 11 Das Landesmuseum eröffnet den Neubau am 1. August Am Wochenende vom 1. August wird während 26 Stunden die Eröffnung des Erweiterungsbaus des Landesmuseums mit vielen Attraktionen gefeiert. Gleich zwei Ausstellungen finden statt. Pia Meier Vor 16 Jahren packte man das Vorhaben an. Es brauchte die Zustimmung des eidgenössischen Parlaments, zwei Volksabstimmungen (Kanton und Stadt Zürich) und zweimal ein positives Urteil des Bundesgerichts. Aber nicht nur die Planungszeit, sondern auch der Umbau und der Neubau brauchten lange. 2006 begannen im Bahnhofflügel die Sanierungsarbeiten, die 2009 mit der Eröffnung der beiden neuen Dauerausstellungen «Geschichte Schweiz» und «Galerie Sammlungen» abgeschlossen wurden. 2012 kam der Umbau des Kunstgewerbeschulflügels an die Reihe. Im März wurde die Museumserweiterung mit dem Neubau gestartet. Von 2014 bis 2016 wurde auch der Hofflügel des Altbaus saniert. Seit seiner Erbauung vor über 100 Jahren ist das Landesmuseum nie substanziell saniert worden. Der Erweiterungsbau bietet dem Museum den notwendigen Platz für flexible Werkhallen für Wechselausstellungen und moderne Infrastruktur wie ein Auditorium und Studienzentrum für die Zusammenarbeit mit Der Erweiterungsbau des Landesmuseums Zürich kann am 1. August erstmals besichtigt werden. Schulen und Hochschulen sowie Museumsrestaurant, Bistro und Bar. Erstes P-Eco-Museum Der Neubau aus Beton der jungen Basler Architekten Christ & Gantenbein ergänze das Gebäude von Gustav Gull, einem Schüler von Gottfried Semper, aus dem Jahr 1898 perfekt, wie das Landesmuseum festhält. Im Unterschied zu Gulls Bau sind die Ausstellungsräume im Neubau neutral mit unterschiedlichen Raumhöhen, die sich in der Erschliessung von alten und neuen Elementen sowie in der Verbindung von Räumen und Raumfunktionen mit Rampen und Treppen manifestieren. Besonders die neckischen runden Bullaugen wirken wie ein Gegenentwurf zur alten «Burganlage» mit den Türmchen, trutzigen Mauern und Butzenscheiben von Gustav Gull. Der Neubau ist im Minergie-PEco-Standard erstellt worden. Damit ist das Landesmuseum Zürich das erste mit Minergie-P-Eco zertifizierte Museum der Schweiz. Der Erweite- Die neckischen Bullaugen wirken wie ein Gegenentwurf zur alten «Burganlage» mit den Türmchen und trutzigen Mauern. rungsbau bietet 6100 Quadratmeter Nutzfläche und 2200 Quadratmeter flexibel unterteilbare Ausstellungsfläche. Zwei Ausstellungen Nun sind insgesamt 111 Millionen Franken verbaut – für «das grösste zivile Bauprojekt des Bundes», wie Hanspeter Winkler, Abteilungsleiter Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), es nannte. Der grössere Teil des Budgets floss jedoch in die Sanierung des schlossähnlichen Altbaus. Fotos. zvg. Der neue Trakt wird mit zwei Ausstellungen, «Archäologie Schweiz» und «Europa in der Renaissance», eröffnet. Dass die Eröffnung am 1. August stattfindet, sei symbolisch richtig, sind die Organisatoren überzeugt. «Europa in der Renaissance. Metamorphose 1400–1600» thematisiert den Dialog und den kulturellen Transfer dieser Epochen. In «Archäologie Schweiz» werden die wichtigsten Entwicklungsschritte der Menschheitsgeschichte präsentiert. Auch die Domestizierung von Wildtieren ist ein Thema. Der Neubau ist im Minergie-P-Eco-Standard erstellt worden. Das Landesmuseum Zürich ist das erste Museum dieser Art. Eröffnungsprogramm 31. Juli, 18 Uhr bis 1. August • Ausstellungen – «Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400–1600». Die Renaissance war geprägt von bedeutenden Umbrüchen der Weltgeschichte: die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung eines unbekannten Kontinents, die Begründung eines neuen Weltbilds und die Schaffung von Bildern und Bauten, Skulpturen und Literatur. Was alles an Neuem ersonnen wurde, wäre ohne vielfältigen Austausch nicht denkbar gewesen. – «Archäologie Schweiz». Pfahlbauer, Kelten, Römer, Alemannen sind ein Begriff. Ihre Hinterlassenschaften, Errungenschaften und Weltvorstellungen werden in der neuen Dauerausstellung präsentiert. Sie zeigt zudem die Domestizierung von Wildtieren und Pflanzen durch den Menschen auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. – «Geschichte Schweiz», «Galerie Sammlungen», «Waffenturm» und «Möbel & Räume Schweiz». Die permanenten Ausstellungen geben einen umfassenden Einblick in die Schweizer Kulturgeschichte. Sie führt von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und gewährt einen Überblick über die Sammlungsbestände des Schweizerischen Nationalmuseums. • Führungen – Das neue Landesmuseum, Fokus Architektur: Ein Rundgang durch den Erweiterungsbau und den sanierten Kunstgewerbeschulflügel mit Fokus auf das Gesamtprojekt. – Das neue Landesmuseum. Fokus Technik. Ein etwas anderer Rundgang durch den Erweiterungsbau mit Blick hinter die Kulissen der Technik. – Das neue Landesmuseum. Fokus Studienzentrum. Ein Überblick über die Nutzungsmöglichkeiten des neuen Studienzentrums mit Bibliothek, Studiensammlungen, Bildarchiv und Sammlungsdokumentation. – Das neue Landesmuseum. Fokus Grafik und historische Fotografie. Präsentation einiger Highlights aus den umfangreichen und bedeutenden Sammlungen. – Das neue Landesmuseum. Fokus Handling und Lagerung von Objekten. Wie müssen grafische und fotografische Objekte konserviert werden? – Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400–1600 – Archäologie Schweiz – Nachtführung – Turmbesteigung • Konzerte – Jazz mit District Five Quartet – Kinderlieder mit Silberbüx – Beatbox mit Max Urban, ZeDe & Ayo Hope • Tanz – Tanzhaus Zürich und Nunzio Impellizzeri Dance Company – Tanzkurs Renaissance • Kino – Schweizer Spielfilme • Party – Heisser Sound und coole Rhythmen mit Rundfunk.fm • Podien • Dies und Das – Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400 – 1600 – Archäologie Schweiz – Architekten bauen ein Museum – Museumsdirektoren erhalten Museen – Yoga für Frühaufsteher – Schwingen lernen – Planetarium, Blick ins Universum – Fotobox – Massage zwischendurch – Armbrustschiessen – Geschichten-Box – Kutschenfahrt mit Gotthard-Pferdepost – Digitales Quiz • Kinder – Kinderwerkstatt – Kindergeschichten «Heut’ gibt’s was auf die Ohren» – Kinderführung «Schwert, Schild und Pferd machen einen Ritter» – Kinderführung «6000 Zinnsoldaten in Aktion. Die Schlacht von Murten en miniature» – Kinderführung «Einhorn, Löwe, Drache. Fabelhaften Tieren auf der Spur» – Kinderführung «Mit der Zeitmaschine unterwegs. Eine Reise durch 100 000 Jahre Geschichte – Entdeckungskoffer für Kinder Eintritt frei Zusätzliche Informationen unter www.opening.landesmuseum.ch 12 Nr. 30 28. Juli 2016 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon (www.stadtbibliothekopfikon.ch) empfiehlt: Die Jagd Was als Fotosafari-Urlaubsreise anfängt, entwickelt sich zu einer schrecklichen Grosswildjagd: Die Afrikareisenden werden Zeugen des illegalen Abschusses eines Nashorns; sie finden das Versteck der Wilderer und nehmen die Hörner mit. Das ist der Auftakt einer abenteuerlichen Flucht vor der Wilderer-Mafia quer durch den Kontinent. Dem Schweizer Autor Dieter Leuenberger gelingt es in seiner packenden Erzählung die Probleme zu thematisieren, die sich durch die grassierende Wilderei in Afrika ergeben. Die Gier im asiatischen Raum nach Nashörnern als Potenzmittel und die sozialen Probleme des südlichen Afrikas bilden eine unheilvolle Melange, die den Wildtierbestand bedroht. Dieter Leuenberger, geboren 1951, arbeitete als Primarlehrer, ehe er ein Studium der Kunstgeschichte an der Universität Zürich begann und als freischaffender Kunstmaler tätig wurde. Er gab das Studium auf und widmet sich seitdem der Malerei. 2013 erschien sein erstes Buch unter dem Titel «Der Besuch». DER GUTE RAT Also zuallererst einmal ein grosses Bravo Ich schreibe Ihnen in grosser Sorge, denn einer unserer drei Söhne stellt uns vor die bittere Tatsache, für ein paar Jahre nach Südafrika auswandern zu wollen, weil er hierzulande einfach keine rechte Stelle mehr finde. Er ist gelernter Facharbeiter und tüchtig in seinem Beruf, hat aber vor zwei Monaten seine Stelle verloren, weil die Firma Konkurs machte. Es stimmt, dass Felix bis heute keinen Arbeitsplatz gefunden hat, vor allem weil wir in einem abgelegenen Winkel wohnen. Trotzdem hätte unser Sohn auf dem Bauernhof Arbeit genug, und auch finanziell stehen wir ordentlich da, sodass die Arbeitslosigkeit ihn nicht sonderlich treffen müsste. Seine beiden älteren Brüder arbeiten auswärts, sodass es uns sogar freuen würde, den Jüngsten noch daheim zu haben. Wir lassen ihm auch die nötige Freiheit. Felix aber sagt, dass er nicht von Vaters Hosentasche abhängig sein möchte und ihm ein Auslandaufenthalt nur «Vertrauen Sie Ihrem ‹Buben› und lassen Sie ihn ziehen, wenn er selbst das will» nützen könnte. Zudem handle es sich um eine Schweizer Firma, und der Arbeitsvertrag verpflichte nur für ein Jahr. Mein Mann und ich möchten dem Buben nicht im Weg stehen, machen uns aber trotzdem Sorgen, denn er kann nicht gut Englisch und ist erst 23 Jahre alt. KREUZWORTRÄTSEL Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten Widder 21.03.–20.04. Im Job erwartet Sie nun eine chancenreiche Zeit, wenn Sie sich anpassen. Das wird Ihnen nicht leicht fallen. Eine heikle Aufgabe sollten Sie nur im Team angehen. Stier 21.04.–20.05. Wenn Sie nicht ein bisschen mehr Ihr Tempo drosseln, werden Sie alsbald die Quittung dafür erhalten. Dabei gibt es Menschen, die gern für Sie einspringen würden. Zwillinge 21.05.–21.06. Wenn Sie jetzt ganz mutig sind und sich verabreden, werden Sie merken, wie gut das tut. Zu lange haben Sie sich zurückgezogen. Neue Bekanntschaften tun sich auf. Krebs 22.06.–22.07. Sie stehen plötzlich mit einer Glanzleistung im Rampenlicht. Sie geben nicht auf, ehe Sie andere nicht für sich gewonnen haben. Schließen Sie jetzt Kompromisse. Löwe 23.07.–23.08. Neue Ideen sind jetzt das, was Ihr Chef von Ihnen erwartet. Nehmen Sie sich Zeit für ein konsequentes Brainstorming und lassen Sie sich gut die Ziele erläutern. Jungfrau 24.08.–23.09. Durch den Einsatz von Vorgesetzen oder Behörden werden Sie in Ihrer Entwicklung weiterkommen. Sie sind gefragt. Beruflich steht Ihnen jetzt noch einiges bevor. Waage 24.09.–23.10. Niemand kennt einige Tricks im Job so gut wie Sie. Daher ist nach wie vor Ihr Fachwissen in bestimmten Bereichen gefragt. Jetzt geht es um einen neuen Auftrag. Schütze 23.11.–21.12. Sie müssen im Job jetzt keine Rücksicht darauf nehmen, ob jemand Sie mag oder nicht. Wenn Sie wissen, dass Sie fair arbeiten, kann Ihnen alles andere egal sein. Steinbock 22.12.–20.01. Wenn Ihnen jetzt etwas komisch vorkommt, sollten Sie auf jeden Fall mit einem Freund darüber reden. Wenn Sie aus Rücksicht zu lange zögern, schadet Ihnen das. Hinter dem Regenbogen Hinter dem Regenbogen. Nadia Hashimi. Lübbe. 2016. In diesem Alter ist Felix bestimmt immer noch Ihr «Bub», jedoch für alle anderen Menschen ein erwachsener, handlungsfähiger und verantwortungsbewusster Mann. Ausserdem zeigt er Achtung vor seinen Eltern, sonst würde er kaum darunter leiden, auf deren Tasche zu sitzen. Also zuallererst einmal ein Bravo. Trotzdem verstehe ich natürlich Ihren Kummer: Südafrika ist weit weg und vor allem für Sie, die Sie einsam wohnen, eine völlig andere Welt. Nichtsdestotrotz lehren wir Eltern unsere Kinder lediglich laufen; den Pfad aussuchen müssen sie später selbst. Ein paar Jahre Ausland hat noch keinem geschadet, und warme, elterlich-heimatliche Verbundenheit gibt Kraft, weit über die Grenzen hinaus, bis ans Ende der Welt! Vertrauen Sie Ihrem «Buben» und lassen Sie ihn ziehen, wenn er selbst das will. Skorpion 24.10.–22.11. Bleiben Sie gelassen, und tun Sie das, was ohne Probleme funktioniert, das ist genug! Ihre Begeisterung für ein neues Vorhaben kann jetzt Pessimisten mitreissen. Die Jagd. Dieter Leuenberger. Elster. 2015. Unter dem strengen Regime der Taliban dürfen Rahima und ihre vier Schwestern weder zur Schule gehen noch auf der Strasse spielen. Da ihnen ein Sohn fehlt, beschliessen die Eltern, aus Rahima einen Bacha Posh zu machen, ein Mädchen in Jungenkleidung. Fortan wird sie wie ein Sohn behandelt und geniesst eine ungeahnte Freiheit – bis sie mit 13 an einen mächtigen Warlord verheiratet wird. Doch die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben gibt Rahima niemals auf. Ihr grosses Vorbild ist ihre Vorfahrin Shekiba, die hundert Jahre zuvor als Mann lebte und zum Wächter des königlichen Harems aufstieg … Nadia Hashimi wurde als Tochter afghanischer Auswanderer in New York geboren. In ihrem epischen, faszinierenden Romandebüt hat Nadia Hashimi eine einfühlsame und wunderschöne Familiengeschichte geschrieben. Ihr bezaubernder Mehrgenerationenroman ist ein schillerndes Porträt Afghanistans in all seiner Pracht und zeigt die alltäglichen Herausforderungen afghanischer Frauen. HOROSKOP Wassermann 21.01.–19.02. Sie müssen jetzt einige herbe Rückschläge hinnehmen. Sie sollten sich auf keinen Fall übernehmen. Der erfolgreiche Abschluss einer beruflichen Aufgabe folgt. Fische 20.02.–20.03. Sie lassen sich nicht beirren und sind überzeugt, das Richtige zu tun. Dabei lassen Sie sich nicht von permanenten Miesmachern einschüchtern und denken positiv. Die Lösung ergibt eine Wanderroute mit Aussicht auf mehrere Viertausender im Wallis. AUFLÖSUNG 14 So a Esti ar t e mm rkar va te C Nr. 30 Salve! Der Sommer ist da und wir haben für Sie eine spezielle Karte mit herrlichen italienischen Sommergerichten vorbereitet. Geniessen Sie diese Gerichte jetzt auf unserer Gartenterrasse und fühlen Sie sich wie in den Ferien! Buon Appetito! Ihr Paulo Figueiredo Mamma Mia Giebeleichstrasse 9 8152 Glattbrugg Telefon 044 810 44 00 Beim Bahnhof Opfikon täglich geöffnet separates, bedientes Fumoir KULTUR / WIRTSCHAFT 28. Juli 2016 Uhren-Reparatur-Atelier Versierter Uhrmacher mit langjähriger Erfahrung, spezialisiert auf Pendulen und Wanduhren, repariert Ihre Uhren prompt und zuverlässig mit Garan e. Die Uhren werden abgeholt und gebracht. Gra sofferte . Telefon 079 739 58 02 oder 044 371 58 88 Stringfever: Drei Brüder und ein Cousin spielen Ravels «Bolero» – auf einem einzigen Cello. Mit britischem Humor klappt das vorzüglich. Von links: Cousin Graham, Ralph (oben), Neal und Giles Broadbent. Foto: zvg. Schön schräg: Walliseller Musikfesttage Publireportage An den 10. Musikfesttagen Wallisellen wird Aussergewöhnliches geboten. Die Musikfesttage Wallisellen schreiben dieses Jahr ihre zehnjährige Geschichte. Dies ist beim reichhaltigen Kulturangebot der nahen Stadt Zürich für ein Festival in der Agglomeration nicht selbstverständlich. Die stetig wachsenden Besucherzahlen bestätigen das Erfolgsrezept, das auf Stilvielfalt setzt. Dabei wird auch dieses Jahr von Country über Jazz, Crossover und Klassik bis hin zum Mundartrock und Kinderkonzert für jeden Geschmack und jedes Alter Bestklasse geboten. So wird das zehnjährige Bestehen vom 16. bis zum 24. September mit einem «Best of & Specials» gebührend gefeiert. Klingende Namen wie: Andrew Bond, das Londoner Streichquartett Stringfever, das Sinfonische 95 Prozent der Aktien an HNA Bis zum Ablauf der Nachfrist am 21. Juli wurden der chinesischen HNA 95,03 Prozent der knapp 26,6 Millionen Gategroup-Aktien zum Kauf angeboten. Dieses Ergebnis ist provisorisch. Das definitive Ergebnis wurde gestern Mittwoch nach Redaktionsschluss veröffentlicht. Die HNA Aviation (Hong Kong) Air Catering Holding Co., Ltd. ist eine Tochtergesellschaft der HNA Group Co., Ltd. 1993 als lokale Fluggesellschaft gegründet, umfasst HNA heute eine Flotte über 820 Flugzeugen, unter anderem Hainan Airlines, Tianjin Airlines, Deer Jet, Lucky Air, Capital Airlines, West Air, Urumqi Air, Beibu Gulf Airlines, Yangtze River Airlines, My Cargo, Africa World Airlines und Aigle Azur. Das Unternehmen mit 180 000 Mitarbeitern bedient fast 700 Routen und befördert dabei 77,4 Millionen Passagiere pro Jahr. Der Umsatz betrug 2015 umgerechnet 28,5 Milliarden Franken. (pd./sa.) UUFGABLET Marianne Grant Wir sassen gemütlich in einer Landbeiz beim Nachtessen. Nach und nach gesellten sich einige Ehepaare rund um den Holztisch zu uns. Schräg vis-à-vis von mir setzte sich eine dicke Dame mit Ehemann, nehme ich an, bestellte ein Eis und machte sich kampflustig an die 15 Zentimeter hohe Kalorienbombe ran. Bösartig dachte ich noch, dass die ohnehin Dicke solch eine Sünde hätte vermeiden sollen. Die Wegschnecke Stille herrschte, als wir alle plötzlich eine grosse Wegschnecke auf der mittleren Holzplatte entdeckten, die sich langsam, aber sicher dem Brotkörbchen näherte. Wie der Blitz nahm ich das Brotkörbchen weg, während einer der Herren ein Messer zückte – ich dachte schon, der wird die arme Schnecke entzweischneiden, was nun nicht sehr appetiterregend gewesen wäre – aber nein, er fügte das Messer sachte unter den Bauch des Tieres und wollte sie offensichtlich ins nahe Gebüsch schicken. Alle sahen fasziniert zu, kauten nicht mehr, sogar die dicke Frau stoppte mit dem Löffel in der Höhe, als die Schnecke in hohem Bogen direkt im Décolleté der Dame landete. Was dann losging, übertraf die grösste Komödienschau – einige lachten laut, der neben mir rief: «Tor!» und die Dicke schrie wie am Messer, ihr Löffel flog irgendwo ins Gebüsch, und was nun? Siegesbewusst erhob sich der Herr neben der schreienden Dame – nicht ihr Ehemann – und griff ohne Zögern zwischen den Busen des Opfers, holte die nun zusammengerollte Schnecke heraus, die er dann zielgerecht ins Gebüsch schleuderte. Alle applaudierten, nur die Dame erholte sich nicht vom Schreck, wies das Eis von sich weg und Ehemann und Frau entschieden, wegzugehen. Alles Elend hat auch immer eine gute Seite – die Kalorienbombe landete doch nicht im Magen der Frau! Blasorchester der Schweizer Armee, die legendären Piccadilly Six, Carlo Brunner, Nicolas Senn, Lisa Stoll, Marco Gottardi, A-live, Sutter & Pfändler und Baschi werden das Publikum bestimmt erneut begeistern. (pd.) 10. Musikfesttage Wallisellen: 16.–24. September 2016, Saal zum Doktorhaus, Alte Winterthurerstrasse 31, 8304 Wallisellen; www.musikfesttage.ch. Vorverkauf: Starticket und Bahnhofapotheke Wallisellen ab 15. August 2016. Flughafen: Dufry AG bis mindestens 2028 Die Flughafen Zürich AG hat den Vertrag mit ihrem langjährigen Partner Dufry AG vorzeitig bis 2028 verlängert. Dufry AG wird in den nächsten zwei Jahren an den Duty-free-Standorten am Flughafen Zürich ihr neues Shopkonzept einführen. Der neue Vertrag umfasst sämtliche Duty-free-Flächen am Flughafen Zürich. Er beinhaltet zudem «eine Verbesserung der finanziellen Eckwerte für die Flughafen Zürich AG», was wohl höhere Mietzinsen bedeutet. In den kommenden zwei Jahren wird die Dufry AG zudem alle nun langfristig gesicherten Standorte am Flughafen nach einem neuen Konzept gestalten. Zusätzlich wird die Dufry AG mit 5000 Quadratmetern Fläche Ankermieterin für das Modul «Brands & Dialogue» im neuen Dienstleistungszentrum «The Circle». Gemeinsam werde man «neue Wege der kommerziellen Aktivitäten am bedeutendsten Schweizer Flughafen» beschreiten. (pd./sa.) Jeder fünfte Car hielt Ruhezeit nicht ein Die Kantonspolizei Zürich hat am vergangenen Freitag, 22. Juli, beim Flughafen Zürich 21 Reisecars und deren Fahrer kontrolliert. Vier Chauffeure hielten die Ruhezeiten nicht ein, zwei kleinere technische Mängel wurden festgestellt. Die Kontrollen der 21 Reisecars fanden zwischen 7 Uhr und 12 Uhr beim Carparkplatz statt. Ein besonderes Augenmerk richteten die Polizisten auf die Betriebssicherheit der Fahrzeuge und die Einhaltung der Ruhezeiten der Lenkerinnen und Lenker. Ein Carunternehmen wird wegen des Verdachts illegaler Inlandtransporte der Eidgenössischen Zollverwaltung zur weiteren Überprüfung gemeldet. In vier Fällen wurden die Carchauffeure wegen Verstössen gegen die Arbeits- und Ruhezeitverordnung verzeigt. An zwei Fahrzeugen wurden kleine Mängel festgestellt, die mit Ordnungsbussen erledigt werden konnten. (pd.)
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