Ab September werden «Motörli» montiert - Stadt

AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG
Donnerstag, 28. Juli 2016
Nr. 30
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Amtliches Publikationsorgan von Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen und Glattpark
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg, Schaffhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg, Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77
Ab September werden «Motörli» montiert
Zwei Geräte sollen Bewohner im Süden des Flughafens vor morgendlichem
Lärm und Aufwachreaktionen schützen. Die «Motörli» und Lüfter kann man
ansehen und ausprobieren.
Roger Suter
Die morgendlichen Südanflüge auf
den Flughafen Kloten wecken täglich
Tausende von Menschen. Dem muss
der Flughafen Abhilfe schaffen, hielt
das Bundesgericht fest, als es das
vorläufige Betriebsreglement 2010 zu
beurteilen hatte. Dieser hat in der
Folge das «Schallschutzkonzept Süd»
ausgearbeitet. Nach diversen Rekursen und deren Beurteilung will der
Flughafen nun Ende September mit
der Umsetzung beginnen und diese
bis Ende 2017 abschliessen.
Vorerst Minimallösung
Das Gebiet, das von den Massnahmen profitiert, ist dabei sehr eng gefasst: Der Perimeter umfasst das Gebiet, in dem der Flughafen seinerzeit
Dachziegelklammern
anbringen
musste – damit die Luftwirbel, die
tieffliegende Flugzeuge verursachen,
keine Ziegel von den Dächern wehen.
«Ein klar definierter Sektor», fand
Stefan Conrad, Chief Operating Officer, beim kurzfristig einberufenen
Medienanlass am Freitag. Der Verein
Flugschneise Süd – Nein (VFSN),
aber auch die Städte Opfikon und Dübendorf erachten ihn als zu klein,
sind aber mit ihren Rekursen nur
teilweise durchgekommen. Immerhin
verlangt das Bundesgericht, dass der
Flughafen bis Dezember 2017 einen
Perimeter vorlegt, der auf Lärmdaten
Fleissige Feuerwehr
Die Feuerwehr war in den vergangenen zwei Wochen wieder fleissig: Am
19. und 23. Juli rückte sie wegen
Brandmeldeanlagen an die Thurgauerstrasse aus. Die Meldungen entpuppten sich dabei als Fehlalarme.
Am 15. Juli gab es gleich vier Einsätze: Um 9.35 Uhr verlor ein Reisecar
an der Dufaux-Strasse Öl, um 16.50
Uhr brannte an der Eichstrasse beim
Bahnhof Glattbrugg ein Papierkorb,
um 20.45 Uhr meldete eine weitere
Brandmeldeanlage ein vermeintliches
Feuer an der Dufaux-Strasse und um
21.27 Uhr musste sie an der Thurgauerstrasse Wasser entfernen, das
durch eine undichte Stelle in ein Gebäude gelangt war. Und auch am
14. Juli entfernte sie eine Ölspur von
der nassen Strasse, die sich durch
Glattbrugg nach Zürich zog, wo sich
die dortige Feuerwehr drum kümmerte. Der Verursacher konnte jedoch nicht eruiert werden. (rs.)
Drogenkurierin
verhaftet
Zwei Mittel gegen morgendlichen Landelärm: Fensterantrieb (links) oder Schalldämmlüfter.
statt Wirbelschleppen basiert. In den
Genuss der Massnahmen kommen
gemäss Flughafen rund 10 000
Schlafzimmer. In Opfikon sind das 28
Gebäude mit 319 Wohnungen und
772 Schlafzimmern; in Wallisellen 40
Häuser mit 182 Wohnungen und 492
Schlafzimmern; in Schwamendingen
656 Häuser mit 3359 Wohnungen
und 6992 Schlafzimmern sowie Dübendorf mit 351 Häusern, 599 Wohnungen und 1951 Schlafzimmern.
Pressesprecherin Sonja Zöchling
betont, dass man die Definition
«Schlafzimmer» dabei grosszügig
auslegt: «Es kommt nicht auf die momentane Nutzung an», sagt sie gegenüber «Zürich Nord/Stadt-Anzei-
ger». Denn viele der Objekte seien
Mietwohnungen mit entsprechenden
Wechseln und geänderten Bedürfnissen. So könne es sein, dass mehrere
Zimmer einer Wohnung ausgerüstet
würden – wie dies auch Opfikon verlangt hatte. «Das wird bei einer Begehung vor Ort entschieden», so
Zöchling. Die Liegenschaftsbesitzer –
nicht die Mieter – seien mit einem
Brief informiert worden.
Opfiker Besuchszeit schon vorbei
Der Information dient auch der Pavillon, der in den nächsten Wochen in
Opfikon, Wallisellen, Schwamendingen und Gockhausen platziert wird.
Der offizielle Besichtigungstermin für
Fotos: Roger Suter
Opfikon ist bei Erscheinen dieser Zeitung zwar bereits vorbei, doch der
Flughafen versichert, auf Anfrage
auch alternative Zeiten anzubieten
(siehe Infotext am Schluss).
Im Pavillon sind je zwei Modelle
für Fensterantrieb und Schalldämmlüfter zu besichtigen, die ausprobiert
werden können. Fensterantriebe – im
Volksmund «Motörli» genannt – sind
Mechanismen, mit denen gekippte
oder geöffnete Fenster zur frei programmierbaren Zeit – am besten vor
der ersten Morgenlandung – automatisch geschlossen werden. Es gibt
zwei Varianten. Bei beiden lassen
Fortsetzung auf Seite 2
Die Kantonspolizei Zürich hat bereits
am Samstag, 2. Juli, eine Drogenkurierin verhaftet und mehr als ein Kilogramm Kokain sichergestellt.
Die Passagierin kam im Flugzeug
von São Paulo nach Zürich und wollte weiter nach Budapest. Die Frau
verhielt sich nach der Landung in Zürich aber sehr auffällig und aggressiv
gegenüber den anderen Reisenden
und hatte offensichtlich ein gesundheitliches Problem. Beim medizinischen Untersuch im Spital stellte die
Ärztin fest, dass die Dame in Fingerlinge abgepackte Drogen im MagenDarm-Bereich transportiert hatte. Die
24-jährige Brasilianerin wurde nach
der medizinischen Versorgung der
Staatsanwaltschaft zugeführt. (sa.)
Gebräu
Gewinn
Gezänk
Während sich die Multis mit Sponsoring von Grossanlässen
gegenseitig überbieten, boomen Kleinbrauereien. Seit wenigen Wochen hat auch Opfikon sein eigenes, hier gebrautes
Bier. Am 1. August kann man es probieren.
Seite 7
Am 5. August richten sich aller Augen auf Südamerika: In
Rio de Janeiro starten die 31. Olympischen Spiele der Neuzeit. Wie man schon im Vorfeld von A bis Z Bescheid weiss,
steht auf
Seite 9
Lange wurde um den Ausbau des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich gezankt. Nun ist der provokative Neubau
erstellt und der gut 100-jährige Altbau saniert. Kommendes
Wochenende wird Eröffnung gefeiert.
Seite 11
Hiltebrand GmbH
Transporte, Umzüge
Einlagerungen
Inhaber M. Hiltebrand
Telefon 044 810 58 82
044 810 15 69
Natel
079 404 53 76
Wallisellerstrasse 127
8152 Glattbrugg
E-Mail: [email protected]
«Stadt-Anzeiger»
nach dem 1. August
Der Nationalfeiertag fällt dieses
Jahr auf einen Montag. Der
«Stadt-Anzeiger» passt deshalb
seinen Redaktions- und Inserateschluss an. Inserateschluss für
die Ausgabe vom 4. August ist am
Freitag, 29. Juli, um 10 Uhr; Redaktionsschluss ist ebenfalls am
Freitag, 29. Juli, um 13.30 Uhr.
Der «Stadt-Anzeiger» erscheint
aber wie gewohnt am Donnerstag.
Verlag und Redaktion
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Nr. 30
AKTUELL KIRCHE
28. Juli 2016
Ab September werden «Motörli» montiert
Fortsetzung von Seite 1
sich die Motoren mit einem Handgriff
aushängen und die Fenster so normal öffnen und schliessen (sowie putzen). Allerdings werden die Fenstergriffe dazu demontiert und separat
aufgewahrt, um nicht den Motor oder
die Mechanik zu beschädigen, sollte
man das Fenster versehentlich von
Hand öffnen.
Beide Systeme arbeiten beim
Schliessen sehr leise, beim Öffnen ist
ein etwas lauteres Summen zu hören.
Der Vorgang dauert rund eine Minute
und sollte stoppen, wenn etwas eingeklemmt wird. Bezahlt werden beide Mechanismen vollumfänglich aus
dem Fluglärmfonds des Flughafens.
Die einfachere «Motörli»-Variante
für Kippfenster hält das Fenster mit
dem Anpressdruck des Motors geschlossen, aber ohne es mechanisch
zu verriegeln. Dem Lärm- und Kälteschutz dürfte damit Genüge getan
sein. Ob es gegen Einbruchsversuche
ebenfalls genügt, wird sich weisen.
Im vorsichtigen Selbsttest jedenfalls
liess sich der Fensterflügel in einer
oberen Ecke mit einigem Kraftaufwand etwas aus dem Rahmen ziehen.
Die zweite, naturgemäss etwas
klobigere Ausführung schliesst Flügelfenster und verriegelt diese dann
auch mit dem vorhandenen Mechanismus.
Wärmetauscher nicht inbegriffen
Derjenige, den die Motoren stören,
kann sich für einen Schalldämmlüfter
entscheiden. Dessen einfachere Variante versorgt das Zimmer durch ein
Loch in der Wand mit Frischluft von
draussen, dämmt aber den Schall.
Die teurere Variante – die Differenz
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde
von 850 Franken muss dabei vom Eigentümer bezahlt werden – verfügt
zudem über einen Wärmetauscher,
gleicht also die Temperaturen von Innen- und Aussenluft aneinander an.
Bei beiden Modellen lässt sich der
seitliche Luftaustritt mit Lamellen regulieren, um zum Beispiel keine Zugluft im Bett zu erhalten.
Sonntag, 31. Juli
Gottesdienst fällt aus
Montag, 1. August
10.30 Ökum. Gottesdienst
im Festzelt
Pfrn. Cindy Gehrig und
Thomas Lichtleitner
Musik: Trio René Glauser
anschliessend
Festwirtschaft
Donnerstag, 4. August
12.00 Zäme Zmittag ässe
im Kirchgemeindehaus
Bitte sich anmelden bis
Mittwoch, 3. 8., 9 Uhr,
044 828 15 15 oder
[email protected]
Aus Brand- wird Lärmschutz
Die nun vorgestellten Geräte wurden
wie vorgeschrieben mit einer internationalen Ausschreibung evaluiert.
Die Fensterantriebe der Firma Jomos
Rauchschutz AG stammen dabei aus
der Gebäudesicherheitstechnik: Ähnliche Geräte öffnen im Brandfall
Dachluken, um Rauchansammlungen
zu vermeiden. Die Schalldämmlüfter
werden von Siegenia hergestellt. Für
die Planung und Umsetzung des
Schutzkonzepts Süd wird die Flughafenbetreiberin mit externen Partnern
zusammenarbeiten. Ein Projektkoordinator terminiere und koordiniere
die Umsetzung mit den Eigentümern
und den beauftragten Firmen. Bei
der Abnahme würden die Eigentümer in die Funktionsweise der Geräte
eingeführt. Die Garantiezeit der Geräte beträgt die gesetzlich vorgeschriebenen zwei Jahre. Danach ist
der Unterhalt Sache der Besitzer.
KIRCHENZETTEL
Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Anna
Der Kippfensterschliesser ist kleiner, aber weniger robust.
Infopavillon in Opfikon (bei ref. Kirche):
25. Juli–2. Aug., besetzt am 27. Juli 9–12
Uhr; Wallisellen (Parkplatz hinter TramHaltestelle Herti): 2.–9. Aug., Info 4. Aug.,
14–17 Uhr; Schwamendingen (Kreuzung
Altwiesen-Luchswiesenstrasse):
9.–26.
Aug., Info 11. Aug. 9–12, 13. Aug. 14–17,
17. Aug. 9–12, 19. Aug. 14–17, 23. Aug.
9–12 Uhr; Gockhausen (beim Primarschulhaus): 26. Aug.–19. Sept., Info 31. Aug.
14–17, 2. Sept. 9–12, 8. Sept. 14–17, 13.
Sept. 9–12, 17. Sept. 14–17 Uhr. Für andere Zeiten: Tel. 043 816 21 31, oder
www.flughafen-zueich.ch/laermkontakt.
18. Sonntag im Jahreskreis
31. Juli 2016
Samstag, 30. Juli 2016
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 31. Juli 2016
10.00 Eucharistiefeier
11.30 Santa Messa con Predica
Montag, 1. August 2016
10.30 Ökum. Gottesdienst
zum Nationalfeiertag
im Festzelt Dorf Opfikon
Dienstag, 2. August 2016
9.00
Eucharistiefeier entfällt
Donnerstag, 4. August 2016
10.00 ökum. GibeleichGottesdienst
Freitag, 5. August 2016
18.00 Rosenkranz (ital.)
Evangelisch-methodistische Kirche
Sonntag, 31. Juli
9.45
Gottesdienst in Kloten
Pfr. Max Huber,
Kinderhüeti
ZVV wird teurer
Der Regierungsrat hat die geplante
Anpassung des Tarifs des Zürcher
Verkehrsverbunds (ZVV) genehmigt.
Wie er mitteilte, werden sich die Ticketpreise im ZVV im Dezember
2016 um durchschnittlich drei Prozent erhöhen. Angebotsausbauten,
erhöhte Trassenpreise, neue Vorgaben des Kantonsrats zur Kostenunterdeckung sowie die Leistungsüberprüfung des Regierungsrats würden
diese Anpassung erforderlich machen. (li.)
Gegründet 1955, 62. Jahrgang
Amtliches Publikationsorgan
Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen, Glattpark
Erscheint donnerstags
Normalauflage (Wemf-beglaubigt): 1581
Edith Hug, Projektleiterin des Schutzkonzeptes Süd, erläutert den Lüfter
mit Wärmetauscher: Er braucht mehr Strom, spart aber Heizkosten.
In den farbig markierten Gebäuden dieser Schneise will der Flughafen
auch Fensterantriebe oder Schalldämmlüfter installieren.
Grafik: zvg.
Grossauflage (Wemf-beglaubigt): 9055
(1 x monatlich in alle Haushaltungen)
Online unter www.stadt-anzeiger.ch
Herausgeberin: Lokalinfo AG
Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg
Schaffhauserstrasse 76
8152 Glattbrugg
Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77
Redaktion: Roger Suter
E-Mail: [email protected]
Einsendeschluss Text: Montag 13.30 Uhr
Anzeigen/Verkauf: Patrizia De Tomi
E-Mail: [email protected]
Einsendeschluss Inserate: Montag, 10 Uhr
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg
Regelmässige freie Mitarbeiter: Marianne
Grant (mg.), Friedjung Jüttner, Dounya Reiwald (rei.), Esther Salzmann (es.), Alfred
Spaltenstein (as.), Werner Spath (sp.), Attila
Szenogrady (sz.), Béatrice Christen(ch.),
Julia Fischer (jfi.), Luzia Montandon (mon.)
Layout: Roger Suter, Roland Wellinger
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: AZ Print, Aarau
www.wuest-bildhauer.ch
Jahresabonnement adressiert: Fr. 83.–
Einzelexemplar Fr. 2.-
A K TU E L L FE L I C I TAS
Nr. 30
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28. Juli 2016
Von der 100-jährigen Idee des Durchgangsbahnhofs
Die jahrelangen Diskussionen um die Frage «Kopfoder Durchgangsbahnhof?»
und warum das Flussbett
der Sihl für eine Bahnlinie
doch nicht trockengelegt
wurde, sind nur zwei der
spannenden Themen eines
Buches über den Zürcher
Hauptbahnhof.
Lorenz Steinmann
Das reich illustrierte Buch mit 240
Seiten aus dem Verlag Scheidegger
& Spiess lässt die wechselvolle Geschichte des Hauptbahnhofs Zürich
auch für Bahn- und Architekturlaien
sehr interessant Revue passieren.
Angefangen wird mit dem Beschrieb
des Baus von 1847, also ein Jahr vor
Gründung unseres Bundesstaates.
Der folgende Weg zum ersten Umbau inklusive Güterbahnhofsbau
1897 war steinig.
Aus finanziellen Gründen verworfen wurde dann 1918 (!) eine
erste Idee eines Durchgangsbahnhofs, und auch der Ableitung der
Sihl zugunsten einer Trockenlegung
des Flussbettes für ein Bahntrassee
war kein Erfolg beschieden.
Die heute noch bestehende Querhalle wurde 1930 gebaut.
Das legendäre Bahnhofskino in einer Aufnahme von 1959.
Die Baustelle Museumsstrasse im Jahre 1984.
Der Wannerbau von 1867.
ne Querdenkeridee «Gambit» (SihlExpressstrasse als Bahnlinie) präsentieren.
vom Ende. Ob jedoch die heutige Europaallee mit den acht grossen Baufeldern die bessere Lösung ist, nur
dazu gibt das Buch keine Antwort.
Dies soll aber keine Kritik am kompetenten Autor Werner Huber sein, der
als Redaktor für Architektur bei der
Zeitschrift «Hochparterre» arbeitet.
Man weiss heute schlichtweg noch
Die Bahnrenaissance ab 1981
Weiter geht das gelungene, von Werner Huber verfasste Buch auf die
1930 erstellte, heute noch funktionierende neue Perronhalle ein und
beleuchtet die Bahnrenaissance ab
1981, die Erfolgsstory um das SBahn-Netz und jüngst die Inbetriebnahme der Durchmesserlinie inklusive
längster
Bahnbrücke
der
Schweiz (Letzigraben-Brücke: 1156
Meter). Doch auch Flops werden angesprochen, etwa der Wettbewerb
für einen kompletten Bahnhofsneubau in den 1970er-Jahren – zum
Glück ohne Sieger. Der Leser erfährt, dass schon damals klar wurde, wie wertvoll das Gebiet um den
Bahnhof als Renditeobjekt war. Karl
Jakob Wegmann konnte im damals
meinungsbildenden «Tagi-Magi» sei-
Gescheitertes und Verwirklichtes
Natürlich wird auch dem Hickhack
um den HB Südwest und dem späteren Euro-Gate (ein Gestaltungsplan
von 1980, nach dem ein Teil des
Gleisvorfeldes hätte überbaut werden
sollen) ein grosses Kapitel gewidmet.
Eine Rolle spielte auch der damalige
Gemeinderat Bruno Hohl, indem er
eine Motion für die Redimensionierung des Projekts HB Südwest einreichte, noch bevor das Projekt der
Öffentlichkeit präsentiert wurde. Eigentlich war das schon der Anfang
Bündnerverein
Opfikon-Glattbrugg
Fredy Kofler
3. August 1936
Lättenwiesenstrasse 24, Glattbrugg
80 Jahre
Der Vorstand des Bündnervereins
wünscht seinem Mitglied
von Herzen viel Freude, Glück,
Gesundheit und noch viele fröhliche
Stunden in dieser Runde.
Barbara Zika
3. August 1958
Fabian Hegi
31. Juli 1983
Die Kameraden und
das Kommando gratulieren
herzlichst zum Geburtstag!
Auf der Seite Felicitas können Sie,
liebe Leserinnen und Leser,
Ihren Bekannten kostenlos gratulieren,
Vereine ihre Geburtstagskinder
beglückwünschen oder Firmen ihre
erfolgreichen Mitarbeiter ehren.
Senden Sie uns einen (kurzen) Text und,
falls gewünscht und vorhanden,
ein hochauflösendes Bild via E-Mail
an [email protected]
oder per Post an die
Redaktion Stadt-Anzeiger
Schaffhauserstrasse 76
8152 Glattbrugg
Einsendeschluss ist jeweils
der Freitagmorgen der Vorwoche.
Fotos: zvg./ Scheidegger & Spiess
nicht abschliessend, wie sich dieses
Neubaugebiet entwickeln wird.
Hauptbahnhof Zürich 1847–2015 Hrsg.
SBB-Fachstelle für Denkmalpflege; Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte
GSK. Autor: Werner Huber. 240 Seiten mit
vielen Fotos, Plänen und Landkarten.
Preis: Fr. 71.–. ISBN 978-3-85881-490-6.
Verlag: Scheidegger & Spiess.
Urs Remund
2. August 1962
Franziska Yarcy
2. August 1975
Barbara Zika
3. August 1958
Der Gewerbeverein Opfikon-Glattbrugg
gratuliert seinen Mitgliedern herzlich
zum Geburtstag und wünscht
für die Zukunft viel Glück.
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Nr. 30
D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N
28. Juli 2016
Verwaltung
Notfalldienste
Stadtverwaltung Opfikon
Oberhauserstrasse 25
8152 Glattbrugg
Tel. 044 829 81 11
Fax 044 829 83 38
www.opfikon.ch
Öffnungszeiten Stadtverwaltung
Montag und Donnerstag 8 bis 12 Uhr
13.45 bis 18.30 Uhr
Dienstag und Mittwoch 8 bis 12 Uhr
13.45 bis 16.30 Uhr
Freitag 8 bis 14 Uhr (durchgehend)
Senioren
Bei plötzlicher schwerer Erkrankung oder in Notfällen am Samstag und/oder
Sonntag sowie während Feiertagen stehen folgende Notfalldienste zur Verfügung:
Montags (ausser an Feiertagen)
8 Uhr: Juni, Juli, August
9 Uhr: übrige Monate
Parkplatz Familiengärten Hauächer
Ärztefon: Telefon 044 421 21 21
Walking im Hardwald
Zahnärztlicher Notfalldienst:
Die Zahnärzte des Zürcher Unterlandes betreiben einen organisierten Notfalldienst.
Dieser Notfalldienst hat eine eigene Telefonnummer: 079 819 19 19
Kontakt:
Fredy Tschamper, 044 810 58 09
Karl Mäder, 044 810 77 83
Ärztlicher Notfalldienst
Apotheker-Notfalldienst, Telefon: 044 813 30 31
Sanitäts-Notruf, Telefon 144
Montags (nur auf Anmeldung)
10 bis 12 Uhr, Alterszentrum Gibeleich
Raum der Stille
CompuKurs
Schalteröffnungszeiten
Alterszentrum Gibeleich
Montag bis Freitag
9 bis 11 Uhr
14 bis 16 Uhr
Tox-Zentrum: Bei Vergiftungen aller Art (täglich 24h, kostenlos): Telefon 145
Elektrizitäts- und Wasserversorgung
Energie Opfikon AG, Schaffhauserstrasse 121, 8152 Opfikon
Während der Bürozeit: Telefon 044 829 82 82 • Pikett-Nummer: Telefon 0848 44 81 52
Haben Sie gewusst,
dass die Stadt Opfikon SBB-Tageskarten günstig anbietet? Rund um
die Uhr gibt unsere Homepage Auskunft über deren Verfügbarkeit. Auch
lassen sich Reservationen bequem von zu Hause aus vornehmen.
www.opfikon.ch
– Quicklinks – SBB-Tageskarte
Dienstags (ausser Feiertagen)
9 bis 10 Uhr, Europastrasse 11
(Solis-Haus, Glattbrugg)
Fit/Gym für Frauen – Bewegung,
Kraft, Entspannung, Atmung
Kontakt:
Annmaria Mägerli, 079 319 23 89
Gasversorgung
Während der Bürozeit: Energie 360° AG, Telefon 043 317 22 22
Notfalldienst Nummer: Telefon 0800 024 024
Spitex-Verein
Kultur
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Opfikon-Glattbrugg, Bettackerstrasse 18,
erreichbar von Montag bis Freitag unter
Telefon 044 811 07 77 oder Telefonbeantworter
Ambulatorium und Gesundheitsberatung
Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18
Krankenmobilien-Magazin
Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18
Dienstags
(ausser Schulferien und Feiertagen)
9 bis 10 Uhr
Reformierter Kirchgemeindesaal Halden
Fit/Gym mit Musik und Bodenturnen
Kontakt:
Therese Kümin, 044 830 71 23
Dienstags
(ausser Schulferien und Feiertagen)
9.30 bis 10 Uhr und 10.15 bis 10.45 Uhr
Hallenbad Bruggwiesen
Wassergymnastik mit Musik
SRK-Fahrdienst: Telefon 079 800 80 90
Montag bis Freitag, 08.00 bis 11.00 Uhr, übrige Zeit Combox
Abteilung Bau und Infrastruktur
Bauausschreibungen
Verein Wunderkammer Glattpark c/o Vesna Tomse, Austrasse 4, 8045 Zürich;
Zwischennutzungen als Bikepark, Amphitheater mit Bühne, Zauberwald, Eventfläche und weitere befristete Nutzungen, Kat.-Nrn. 8731 und 8464, Wright-Strasse /
Boulevard Lilienthal / Glattparkstrasse, Sonderbauvorschriften Glattpark, Mischbereich (Ma).
Die Pläne und Unterlagen liegen in der Abteilung Bau und Infrastruktur Opfikon,
Büro 21, während 20 Tagen zur Einsicht auf. Begehren um die Zustellung von
baurechtlichen Entscheiden sind innert 20 Tagen seit der Ausschreibung bei der
Abteilung Bau und Infrastruktur Opfikon schriftlich zu stellen. Wer das Begehren
nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab
Zustellung des Entscheids (§§ 314–316 PBG).
Dienstag, 2. August 2016, 10 Uhr
Parkplatz gegenüber Hotel Airport
Freitag, 29. Juli 2016
14 Uhr, Restaurant Gibeleich
Velotour für geübte Fahrer
Schieber-Jass 2016
Rund um den Pfäffikersee (65 km)
Picknick mitnehmen
Kontakt: Kurt Müller
044 810 20 06 / 079 205 62 90
Jassleitung: Giuliana Frei
Freitag, 29. Juli 2016
10 Uhr, Bahnhof Glattbrugg
Wanderung
Am 23. Juni verstarb:
– Marty, Heinrich Franz, Jg. 1936,
Glattbrugg
Kontakt:
Therese Kümin, 044 830 71 23
Donnerstags (ausser an Feiertagen)
9 Uhr (bei jedem Wetter)
Parkplatz Familiengärten Hauächer
Laufträff
Kontakt:
Karl Mäder, 044 810 77 83
Donnerstags (ausser an Feiertagen)
12 Uhr
Mittagstisch im Restaurant Gibeleich
Das Essen wird Ihnen serviert!
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Montag und Freitag (ausser
Sommerferien und Feiertagen)
14 bis 16 Uhr, Alterszentrum Gibeleich
Raum der Stille
Senioren
Todesfall
Mittwochs
(ausser Schulferien und Feiertagen)
9 bis 10 Uhr
Reformierter Kirchgemeindesaal Halden
Fit/Gym mit Musik
F50 AG, Flughofstrasse 50, 8152 Glattbrugg; Projektverfasser: René Schmid
Architekten AG, Ellen-Widmann-Weg 6, 8050 Zürich; Fassadensanierung bestehendes Gebäude, Anbau Schulungsräume mit Cafeteria, 20 neue PP in Parkgarage und 2 neue PP im Freien, Kat.-Nr. 8783, Flughofstrasse 50, Zentrumszone
Arbeitsplatzgebiet / BZ 7 (ZA2).
Bestattungsamt
Kontakt: Bethli Imhof
044 862 54 44, 079 253 57 39
Oberembrach–Rorbas via Haumühle
(2 Std.)
Tageskarte Embrach–Rorbas (Fahrt mit
Tram und Bus) / Picknick mitnehmen
Kontakt: Bruno und Vreni Schild
044 810 51 72 / 079 364 36 90
Computeria
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Jeden 1. Mittwoch
ab 13.30 Uhr, Treffpunkt Rest. Gibeleich
Senioren-Video-Club
Kontakt:
Wolfgang Schrade, 044 810 17 85
Donnerstag, 4. August 2016
10 Uhr, Alterszentrum Gibeleich
Raum der Stille
Ökumenischer
Gibeleich-Gottesdienst
D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N
Nr. 30
28. Juli 2016
Beziehungen
gegen Sucht
Stadtverwaltung
Exotische Pflanzen im Garten – was tun?
Verzichten Sie der Natur zuliebe auf exotische Problempflanzen, es gibt genügend
attraktive Alternativen! Problempflanzen im Garten halten sich nicht an Gartenzäune. Einige exotische Gartenpflanzen sind heute verwildert, breiten sich explosionsartig aus und nehmen den einheimischen Pflanzen und Tieren die Lebensgrundlage. Diese Problemarten – sogenannte invasive Neophyten – können zudem Bauten des Hochwasserschutzes und Verkehrs schädigen oder die Gesundheit gefährden.
Alternativen zu invasiven Neophyten. Die folgenden einheimischen Arten zeigen Ihnen einige Möglichkeiten auf. Lassen Sie sich in einem Fachgeschäft beraten, welche weiteren einheimischen Arten Ihren Ansprüchen am besten entsprechen.
Elf verbotene Pflanzenarten
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist in der Schweiz für elf Pflanzenarten jeglicher «Umgang» verboten (Freisetzungsverordnung des Bundes). Zum
«Umgang» gehören das Pflanzen, Pflegen und Vermehren dieser Arten sowie das
Verbreiten in Blumensträussen. Erlaubt sind einzig Massnahmen zu deren Ausmerzung.
Folgende Pflanzenarten sind verboten: Aufrechte Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), Nadelkraut (Crassula helmsii), Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttalli),
Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), Grosser Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides), Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera), Südamerikanische Heusenkräuter (Ludwigia spp.), Asiatische Staudenknöteriche
inkl. Hybride (Reynoutria spp.), Essigbaum (Rhus typhina), Schmalblättriges
Greiskraut (Senecio inaequidens), Amerikanische Goldruten inkl. Hybride
(Solidago spp.)
Anstatt Kirschlorbeer (links) sollen einheimische Arten verwendet werden z. B. Eibe (Mitte)
oder Gemeiner Liguster (rechts).
Eine Zusammenarbeit zwischen Forstbetrieb Zweckverband Forstrevier Hardwald
Umgebung, Naturschutzverein Mittleres Glattal, Stadt Opfikon (Bau und Infrastruktur) und Gemeinde Wallisellen (Abteilung Tiefbau und Landschaft)
Aktionstage 2016 in Wallisellen und Opfikon
Gerne möchten wir der Bevölkerung das Thema Neophyten näherbringen und
laden Sie gerne ein:
Fachgerechte Bekämpfung ist entscheidend
Um eine weitere Verbreitung von Problempflanzen zu vermeiden, sind folgende
Regeln wichtig:
1. Problempflanzen wenn immer möglich entfernen.
2. Blütenstände vor der Samenreife abschneiden.
3. Kein Pflanzenmaterial aus dem Garten in der freien Natur deponieren.
4. Wurzeln und Samenstände invasiver Neophyten im Kehricht entsorgen,
nicht kompostieren!
Schöne und ökologisch wertvolle Alternativen
Ob Wirtspflanze für Schmetterlinge und Bienen, Sichtschutz oder Blütenfarbe –
sicher haben Sie verschiedene Ansprüche an die Pflanzen in Ihrem Garten. Auf diese müssen Sie nicht verzichten. Es gibt für die Umwelt und den Menschen wertvolle
Stadtverwaltung
Die Büros der Stadtverwaltung, des Betreibungsamtes, der Schulverwaltung und
der KESB sind am
Montag, 1. August 2016, geschlossen
Kultur
Freitag, 2. September 2016, 17.30–19.30 Uhr, Infoveranstaltung mit Vortrag
und Begehung
Treffpunkt: Reformiertes Kirchgemeindehaus Wallisellen, Zentralstrasse 10
in Wallisellen.
Vortrag und Rundgang durch die Fachperson Günther Gelpke von Naturschutz –
Planung und Beratung.
Samstag, 3. September 2016, 9.00–11.30 Uhr, Bekämpfungsaktion im Wald
Treffpunk: Forsthaus Wallisellen, Erlenholzstrasse 2 in Wallisellen.
Bekämpft werden das Berufskraut und die Kanadische Goldrute in Opfikon
und Wallisellen.
Nutzen Sie die Gelegenheit: Informieren Sie sich und helfen Sie mit!
Abteilung Gesellschaft
Öffnungszeiten 1. August
Opfikon, 28. Juli 2016
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Stadtrat und Stadtverwaltung Opfikon
«Hilfe, ich habe beim Waschen in den Hosen meines
Sohnes einen Joint entdeckt! Was soll ich jetzt
tun?» (Frau Kaufmann
[50]*, Mutter von Kevin
[14] und Leandra [17]).
Wenn Eltern herausfinden, dass ihr
Kind gekifft hat, sind die unmittelbaren Reaktionen wie Wut, Angst und
Verunsicherung verständlich. Gross ist
die Enttäuschung darüber, dass sich
die Kinder den Eltern nicht anvertraut
und die bisherigen Gespräche über
die Gefahren bei Drogenkonsum vermutlich nichts genützt haben. Die
Angst, dass der Sohn oder die Tochter
auf Abwege gerät, die Lehrstelle verliert, später auch härtere Drogen konsumiert, ist nachvollziehbar.
Es gibt Langzeitstudien, die zeigen,
dass Cannabis in den seltensten Fällen
eine Einstiegsdroge ist. Das Rauchen
von Cannabis ist mehrheitlich ein Jugendphänomen. Viele Jugendliche experimentieren mit dieser Droge und
die wenigsten entwickeln ein problematisches Konsumverhalten.
Diese Argumente beruhigen Frau
Kaufmann nur bedingt. Schliesslich
gibt es auf der anderen Seite auch Experten, die berechtigterweise vor den
Gefahren des zu häufigen und zu frühen Cannabiskonsums warnen. Die
Grenze zwischen Genuss und Sucht ist
nicht eindeutig definiert, was ebenfalls
zur Unsicherheit der betroffenen Eltern beiträgt. Schliesslich kann Frau
Kaufmann nicht wissen, ob Kevin zu
denjenigen gehört, die kein problematisches Konsumverhalten entwickeln.
Auch ist der Mutter bewusst, dass der
Konsum von Cannabis im Gegensatz
zu Alkohol oder Tabak verboten ist.
Sollte Kevin beim Kiffen erwischt werden, könnte das auch strafrechtliche
Konsequenzen für ihn haben.
Keine Kurzschlussreaktionen
Frau Kaufmann sollte in dieser Situation weder überstürzt handeln noch
Kevin mit Vorwürfen, Drohungen oder
Beschimpfungen überhäufen. Dies
könnte dazu führen, dass der Jugendliche sich zurückzieht und mit den Eltern nicht mehr über das Kiffen
spricht.
Am wichtigsten ist es, dass die
Mutter mit ihrem Sohn in Kontakt
bleibt. Frau Kaufmann sollte in einem
ruhigen Moment das Gespräch suchen
und offen ihre eigenen Befürchtungen
und Sorgen äussern. Sie zeigt damit
Interesse für ihren Sohn und für das
Thema. Dabei kann sie fragen, warum, wann und wie oft er Cannabis
konsumiert. Kevin wird offener und
ehrlicher darüber sprechen, wenn er
anstelle von Vorwürfen ein echtes Interesse der Mutter spürt. Klare Abmachungen in Bezug auf das Konsumieren sind nun nötig («Wir wollen nicht,
dass du zu Hause kiffst», «Wir wollen
nicht, dass du unter der Woche oder
in der Schule kiffst»).
Frau Kaufmann bleibt in regelmässigem Austausch mit Kevin über
seinen Cannabiskonsum und die Abmachungen. So kann sie zusammen
mit Kevin feststellen, ob das Kiffen im
vereinbarten Rahmen bleibt oder
Überhand gewinnt. Kevin fühlt sich
von seiner Mutter ernst genommen
und er zieht sie möglicherweise auch
bei anderen Dingen ins Vertrauen, die
ihn beschäftigen.
Sandra Grubenmann,
Erziehungsberaterin, Kjz Kloten
* Namen geändert.
Amt für Jugend und Berufsberatung, Geschäftsstelle der Bezirke Bülach und Dielsdorf, Schaffhauserstrasse 53, Bülach. Tel.
043 259 95 00, www.ajb.zh.ch.
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Nr. 30
D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N / A K TU E L L
28. Juli 2016
Kultur
Beim Essen auf dem Schiff liessen sich viele zweimal schöpfen.
Foto: zvg.
Spaghettiplausch auf dem Greifensee
Der Ausflug von InsiemeZwirniträff auf den Greifensee ist ein Höhepunkt –
nicht nur für die Menschen
mit Behinderung.
Der Verein Insieme-Zwirniträff der
Region Zürich Nord und Zürcher Unterland zur Förderung von Menschen
mit einer geistigen Behinderung verfügt über ein vielfältiges Angebot an
Kursen und Freizeitaktivitäten. Am
20. Juli trafen sich 43 erwartungsfrohe Menschen mit einer geistigen Behinderung und 10 Betreuungspersonen um 18.45 Uhr beim Schiffsteg in
Maur.
Das grösste Schiff vor Ort, die
«Stadt Uster», füllte sich kurz darauf
mit der quirligen, gut gelaunten
Schar. Routiniert platzierten die Betreuerinnen und Betreuer zusammen
mit der Besatzung die Teilnehmer an
die Tische. Sofort merkte man, dass
dieser Anlass ein Highlight im Sommerprogramm des Vereins ist. Sogar
der Grossteil der Schiffsbesatzung
war schon mehrfach mit von der Partie. Eine der Matrosinnen erklärte,
sie hätte sich sehr gefreut, als sie auf
ihrem Dienstplan gesehen hätte, dass
sie auch dieses Jahr wieder zugeteilt
worden sei.
Um 19.15 Uhr begrüsste die Geschäftsleiterin von Insieme-ZwirniANZEIGEN
träff, Claudia Aschwanden, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ihre
Vorankündigung, dass es zum Dessert für alle eine Glace gäbe, löste angesichts des sonnigen, heissen
Abends spontanen Applaus aus. Danach wandte sich auch Kapitän Wengi an die Anwesenden, er stellt alle
Crewmitglieder vor und brachte mit
seinem Bonmot, «Bei diesem Wetter
werden wenigstens eure Spaghetti
nicht kalt», zusätzlich Stimmung in
die Gesellschaft. Um 19.35 Uhr hiess
es dann «Leinen los» und die «Stadt
Uster» entfernte sich gemächlich vom
Steg und nahm dann immer mehr
Fahrt auf. Zuerst ging es Richtung
Ahspitz, wo das Schiff in der Bucht
abdrehte, weiter am Hafen Niederuster vorbei in flotter Fahrt Richtung
Fällanden. Das hatte seinen wohlüberlegten Grund: Die Besatzung
wollte das Spaghettibuffet auf der
sonnenabgewandten Seite haben.
Auf der Brücke und am Mikrofon
Kurz nach der Wende um 20.05 Uhr
wurde das Buffet eröffnet. Alle griffen
mit herzhaftem Appetit zu. Manch einer musste von den Betreuerinnen
motiviert werden, doch besser ein
zweites Mal zu kommen und dafür
noch eine andere Sauce zu probierten. Nach dem Essen gab die Leitung
das Oberdeck frei. Da oben präsentierte sich der See von seiner schöns-
ten Seite. Die Reflexionen der untergehenden Sonne tanzten auf dem
Wasser. Der Alpenkranz zeigte sich
imposant in der milden Abendsonne.
Dann wurden die versprochenen
Glaces verteilt, was die Stimmung
nochmals steigen liess. Zwischenzeitlich hatte die «Stadt Uster» schon
wieder Kurs Richtung Schiffsteg
Maur aufgenommen. Das untrügliche
Zeichen, dass sich die Fahrt nach
rund zwei Stunden dem Ende zuneigte. Da der nette Kapitän seine Brücke
längst für die jungen Besucher geöffnet hatte, ergatterte sich Markus
Baumgartner das Bordmikrofon und
setzte zu einer fulminanten Dankesrede an, bei dem er nichts und niemanden ausliess. So konnte sich Kapitän Wengi knapp vor dem Landemanöver nur noch ganz kurz im Namen seiner Crew verabschieden und
den Teilnehmern für den Besuch auf
dem Greifensee und der «Stadt Uster» danken.
Draussen vor dem Landungssteg
wurden die Kinder und Erwachsenen
wieder von ihren Eltern oder von ihren Betreuungspersonen in Empfang
genommen. Sofort bekamen sie die
Begeisterung für den Anlass mit.
Ganz oft hörte man den Satz «Das
war lässig, nächstes Jahr komme ich
bestimmt wieder.» (e.)
www.insieme-zwirni.ch
AKTUELL
Nr. 30
28. Juli 2016
«Opfiker» kann auch ein Bier sein
Noch immer wissen viele
nicht, dass es echten Opfiker Wein gibt. Und noch
weniger, dass hier auch Bier
gebraut wird. Am 1. August
kann man davon probieren.
nen weiteren Plänen zu erzählen:
«Ein Ingwer- oder ein Weissbier, ein
dunkles Weizen, ein ‹Chriesibier› mit
Sauerkirschen, vielleicht ein Weihnachtsbier? Aber auf jeden Fall ein
‹OPA›, ein Opfiker Pale Ale.» Im Wesentlichen werde dafür mehr Hopfen
verwendet und es hat mehr Alkohol.
Von der Biersorte her ist es ein «India Pale Ale» und wurde tatsächlich
von Grossbritannien in seine Kolonie
Indien verschifft. «Die Bitterstoffe im
Hopfen und Alkohol konservieren»,
erklärt Schumacher. «Schliesslich
wurden die Fässer während dreier
Monate um die halbe Welt gefahren.»
Umgekehrt transportierte man Teeblätter in die Heimat – was in der
Ära der «Teaclipper» mitunter in
wahre Segelrennen ausartete.
Roger Suter
Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für den Nationalfeiertag (siehe «Stadt-Anzeiger» vom 21. Juli)
wurde beiläufig erwähnt, dass es
dort auch Opfiker Bier zu trinken gäbe. Und tatsächlich: Im eidgenössischen «Verzeichnis der steuerpflichtigen Inlandbrauereien», das 679 aktive Betriebe umfasst, steht mit Nummer 876 «Brauerei Opfikon» – die
drittjüngste in der Schweiz. «Stimmt,
seit rund zehn Wochen ist das so»,
sagt René Schumacher. Der Eintrag
in Bern ist zwingend nötig, wenn
man das selbst gebraute Bier nicht
nur selbst trinken, sondern verkaufen
oder verschenken will.
Und genau das tut Schumacher
am 1. August: 200 Flaschen seines
selbst gebrauten «Turmbiers» werden dann in der Festwirtschaft auf
Durstige warten. «Nach Rezept ist es
in etwa ein Klosterbier», erklärt
Schumacher, während er bereits eine
Charge für einen anderen Besteller
braut. Will heissen: Gersten- und etwas weniger Weizenmalz wird unter
Beigabe von Wasser, Bitter- und Aromahopfen erhitzt, geläutert, umgefüllt, gekühlt und mit Brauhefe in Gärung versetzt. «Ich verwende weniger
Bitter- und mehr Aromahopfen», so
Schumacher. Das Bier wird so – richtig! – weniger bitter und auch von
vielen lieber getrunken.
Etikettenschwindel? – Mitnichten!
Die Bezeichnung «Opfiker Turmbier»,
die neben einer Zeichnung des Chappeleturms auf der Etikette prangt, ist
dabei kein Etikettenschwindel: Nicht
nur das Wasser – Hauptbestandteil
eines jeden Bieres – stammt aus Opfikon, sondern auch der Hopfen: zum
Teil vom benachbarten Hof der Familie Güttinger, zum Teil sogar aus
Schumachers eigenem Garten. Dort
rankt sich eine Hopfenpflanze mehrere Meter die Telefonstange hoch. Nur
beim Malz muss Schumacher mit seiner Kleinstproduktion passen und auf
einen Lieferanten aus Deutschland
ausweichen. «Selbst mälzen, ist äusserst schwierig und für mich kaum in
gleichbleibender Qualität möglich»,
gibt er zu.
Aber natürlich wird das Bier in
Opfikon gebraut – sogar im Schatten
des Turmes, der die Flasche ziert.
«Er steht sozusagen in meinem Garten», lacht Schumacher. Er hat im
ehemaligen Bauernhaus vor einigen
AUF
EIN WORT
«Mich fasziniert das Brauen»
René Schumacher lässt den Sud in den Kühlkessel laufen.
Jahren eine Wohnung gekauft und
renoviert. Geblieben sind die typisch
niedrigen Räume, doch die Küche
weist den IT-Koordinator an der
Schweizerischen Textilfachschule in
Zürich bereits als ambitionierten
Hobbykoch aus: Neben einem gewöhnlichen Wasserhahn findet man
dort unter anderem eine Brause mit
langem Schlauch wie in professionellen Grossküchen.
Seine ersten Biere hat Schumacher noch in einem Topf für Glühwein gekocht. «Das war vor etwa einem Jahr», rechnet er zurück. Etwas
später hat er sich eine kleine Braumaschine mit 34 Litern Inhalt zugelegt: Ein Kessel mit rund 50 Zentimetern Durchmesser, der programmiert
werden kann und danach selbstständig erhitzt und rührt – worüber Schumacher genauestens Buch führt.
«Sonst findet man die Ursache nie,
wenn etwas schiefgehen sollte.»
Inzwischen ist das Würzekochen
um, und Schumacher öffnet den
Hahn, um den heissen Malz-undHopfen-Sud in den Kühlkessel abzulassen. Doch statt einem satten Strahl
fliesst nur ein kleines Rinnsal in den
Chromstahlbehälter – eine Hopfendolde muss sich im Hahn verklemmt
haben. Nach dem Einsatz einer kleinen Bürste aber füllt sich der Kessel
mit Sud und die Küche mit dem Duft
von werdendem Bier.
Ab dem Wasseranschluss auf der
Terrasse wird der Sud nun auf 20 bis
23 Grad Celsius abgekühlt – der Bierhefe liebste Arbeitstemperatur. Sie
wird in einem Becher mit abgekühltem Sud vermischt und beginnt nach
wenigen Minuten zu schäumen. Später wird sie die Stärke im Sud in Alkohol umwandeln.
Bier hin, Tee her
Schumacher hat inzwischen den Saccharose- oder Stärkegehalt seines
Suds gemessen: 17 Grad Plato, so die
Einheit, mit der diese Ausschlagwürze gemessen wird. Eine kleine ExcelTabelle errechnet ihm, dass er 10,8
Liter Wasser zugeben muss, damit
sein Bier die gewünschten 12,7 Grad
Plato und 4,7 Volumenprozent Alkohol erhält. Aber für die Zugabe der
Hefe ist es noch immer zu heiss, die
Hefepilze würden absterben.
Bierbrauen braucht Geduld. Das
Turmbier vom 1. August hat er sechs
Wochen zuvor hergestellt und sorgfältig gelagert. «An einem Wochenende oder einem freien Tag wie heute
mache ich einen Sud», erläutert
Schumacher. Er hat auch schon zwei
geschafft, aber da war er von sechs
Uhr morgens bis nach Mitternacht
beschäftigt. Während der Sud abkühlt, hat Schumacher Zeit, von sei-
Exzesse aller Art sind Schumacher
aber fremd. «Ich selbst trinke gar
nicht so viel Bier – aber wenn, dann
ein gutes», sagt der Hobbytriathlet.
«Mich fasziniert das Brauen.» Auch
das Malz, das nach dem Läutern übrig bleibt, wirft er nicht einfach auf
den Kompost. «Ich brauche es zum
Brotbacken», sagt der Hobbykoch.
Auch die Bauernfamilie Güttinger
verwendet Schumachers Malz ab und
zu in ihrem Brot, und den Rest essen
die Kühe – mit Wonne, hat Schumacher festgestellt.
Nun wird es Zeit, die Hefe in den
abgekühlten Sud zu geben, diesen gut
zu mischen und in den Gärtank zu
füllen. Diesen wird er zusammen mit
seiner Frau in den alten Keller
schleppen, der mit seiner konstanten
Temperatur ideal fürs Gären sei.
Auch die Braumaschine verschwindet, nachdem sie gewaschen ist, wieder im Keller. Einen eigenen Raum
zum Brauen hat Schumacher noch
nicht. Und später wird er für seine
Frau Pasta en masse kochen – sie
startet am Sonntag am Zürcher Ironman.
Das Bier vom Turm
Opfiker Turmbier ist an der Opfiker Bundesfeier auf der Dorfwiese und ab Samstag, 6. August, in
Güttingers Hofladen, Bassersdorferstrasse 7, erhältlich.
Pascal Wiederkehr
Wild sieht es aus, mit seinen
scharfen Zähnen und fiesen Krallen. Das Rattfratz hat seine natürliche Umgebung im öffentlichen WC am Bahnhof Altstetten
und lauert ahnungslosen Pendlern auf. Doch nicht nur dort.
Überall in der Stadt und auch in
den umliegenden Orten wurden
sie gesichtet. Rattenähnliche Tiere, die Angst und Schrecken verbreiten.
Drache auf
dem Grossmünster
Dabei gehören sie noch zu den
harmlosesten Pokémons, die aktuell Zürich unsicher machen.
Man stelle sich vor, ein Glurak
(ein feuerspeiendes Ungeheuer,
das wie ein Drache aussieht,
aber ein Flug- und kein Drachenpokémon ist) würde sich auf dem
Grossmünster einnisten. Die tapferen Ritter, die sich noch mit
Drachen auskannten und uns
von diesem Elend befreien könnten, sind alle ausgestorben.
Trotzdem scheinen sich weder
die städtische Beratungsstelle für
Schädlingsbekämpfung noch der
Zoo Zürich genötigt zu fühlen,
auszurücken und diese Viecher
einzufangen. Im Moment stellen
sie direkt auch noch keine Gefahr dar, weil sie nur virtuell im
Smartphone-Spiel «Pokémon Go»
existieren.
Die ganze Welt scheint die
kleinen und grossen Monster zu
jagen – auch Erwachsene. Die
Faszination macht die Vermischung von Realität und Virtualität aus. Während man auf dem
Handy ein virtuelles Zürich sieht,
fängt man die Pokémon in der
Realität. Über die Handykamera
sehen wir unsere reale Umgebung, und die virtuellen Figuren
werden darin eingeblendet. Die
Augmented-Reality-App («erweiterte Realität») macht die Welt
zur Spielwiese. Die meisten
Monster befinden sich draussen
und werden mit GPS lokalisiert.
Die grösste Gefahr dieses
Spiels geht deshalb von seinen
Benutzern aus, die, ohne auf den
Verkehr zu achten, über die
Strasse rennen, weil auf der anderen Seite ein Pokémon lauern
könnte. Die Suva hat deshalb
schon Verhaltenstipps veröffentlicht: Man solle vorsichtig gehen,
beim Treppensteigen nicht auf
das Display, sondern auf die Stufen schauen und am Tag und
nicht am Abend jagen, da man
im
Dunkeln
Stolperfallen
schlechter sehe. Ist alles ziemlich
sinnvoll. Ausser der letzte Tipp.
Einige Pokémons erscheinen
nämlich nur nachts.
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Schaffhauserstrasse 50 • 8152 Glattbrugg
Telefon 044 810 63 16
JETZT AKTUELL BEI UNS:
Der Opfiker Hopfen wächst neben dem Chappeleturm.
Mit dem Refraktometer misst René Schumacher den Würzegehalt.
Feine Grill-Spiesse
und Grill-Bratwürste
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Nr. 30
AKTUELL / MARKTPLATZ
28. Juli 2016
Die letzten Tage im – schönen und
liebgewonnenen – Provisorium
Publireportage
Die neuen Räume der Optik
B&M werden demnächst fertig. Letzte Gelegenheit, das
gelungene Provisorium am
selben Ort zu besuchen.
Die Tage des Provisoriums sind gezählt: Im August zieht B&M Optik im
Zentrum von Glattbrugg ins komplett
renovierte neue Ladenlokal an der
Schaffhauserstrasse 117.
«Wir zügeln mit einem lachenden
und einem weinenden Auge», sagt
Inhaber Marcel Weishäupl. Das lachende freut sich auf die neuen,
grosszügigen Räume; das weinende
trauert ein bisschen dem Provisorium
im Container nach: «Wir haben es
richtig lieb gewonnen.»
In der Tat vermissen weder Kunden noch Angestellte in dem zweistöckigen Container etwas – ausser etwas Platz: Das ganze Sortiment, viele
Möbel und die komplette Werkstatt
standen während der eineinhalbjährigen Umbauzeit zur Verfügung. «Natürlich mussten wir uns etwas anders
organisieren», gibt Augenoptikerin
Susanne Benedek zu. Doch dies und
die Nähe hätten dem Arbeitsklima
auch gutgetan. Dafür hatte Weishäupl
mit grossen Investitionen à fonds
perdu gesorgt: Eine bunte, nachts beleuchtete Fassade, ein kleiner Balkon, eine eigens gefertigte, formschöne Treppe im Innern sowie die gemütliche Einrichtung samt Kaffeemaschine sorgten auch im kompakten
Provisorium für den Wohlfühlfaktor,
den Weishäupls Kunden so schätzen.
«Das wird auch im neuen Lokal so
bleiben», versichert er. «Ein grosser
Teil der bewährten Einrichtung, die
den Kunden so gefällt, findet wieder
Verwendung.» So zum Beispiel die
GEDANKENSPLITTER
Friedjung Jüttner
Glattbrugg hat eine neue Brücke. Kräftig und elegant schwingt sie sich über die
Glatt. So eine Konstruktion muss erst einmal entworfen und gebaut werden.
Wer Brücken baut, war für die alten Römer ein Pontifex. Pontifices waren schon
im Altertum eine Menschengruppe mit besonderen Aufgaben. So berichtet der
Schriftsteller Varo im Jahr 7 v. Chr., dass diese Pontifices einerseits für die Instandhaltung der Brücken über den Tiber, aber auch für religiöse Funktionen
verantwortlich waren. Woher, können wir uns fragen, kommt diese doppelte
Bedeutung des Wortes Pontifex? Zum einen meint es den Zimmermann oder Ingenieur, der die Brücke baut, und zum anderen Menschen, die mit religiösen
Aufgaben betraut sind. Vermutlich deshalb, weil Letztere zwischen Diesseits
und Jenseits oder zwischen Gott und Mensch Brücke zu schlagen versuchen.
Brückenbauer
Susanne Benedek, Michaela Paule und Marcel Weishäupl arbeiten die
letzten Tage im gemütlich eingerichteten Übergangslokal.
Foto: rs.
gemütliche Teppichinsel mitten im
Laden und die Chaiselongue. Dazu ist
für September, nach den Sommerferien, auch die eine oder andere Überraschung angedacht.
Starts verzögern Sehtests
Das Weishäupl-Team konnte bei den
Kunden auch auf viel Verständnis
zählen: Wenn es in der Werkstatt
oben ein höfliches Klopfen an der
Tür (die höchstens wegen Kälte oder
Baustaub geschlossen wurde) nicht
gehört hatte, wenn ein Sehtest unterbrochen werden musste, weil gerade
ein Flugzeug über Glattbrugg donnerte (dann wackelte die Projektions-
wand), oder wenn es Kunden nicht
durchs Schaufenster zuwinken konnte. «Abgesehen davon konnten wir
aber immer den vollen Service bieten», so Benedek. «Von daher ist der
Begriff Provisorium, der nach Einschränkung tönt, hier falsch.»
Auch der Transfer ins rundum erneuerte alte Lokal geht unter vollem
Betrieb vonstatten. Bis Ende Juli ist
aber noch Gelegenheit, den Container
direkt vor der Schaffhauserstrasse
117 zu besuchen – und zu sehen, wie
man aus der Not eine Tugend machen kann. (rs.)
Optik B&M, Schaffhauserstrasse
8152 Glattbrugg, www.4eye.ch/
117,
Ich will hier nicht untersuchen, ob denen das immer gelingt. Vielmehr möchte
ich die Aufmerksamkeit auf uns selbst lenken. Auch wir müssen nämlich selbst
Brückenbauer sein. Vielleicht stutzen Sie jetzt und fragen sich, wie das gemeint
ist. Das ist leicht erklärt. Unsere Welt ist voller Gegensätze. Um uns herum, aber
auch in uns selbst. Ich nenne nur mal drei, die uns alle persönlich betreffen: Eigenliebe und Nächstenliebe, Aktivität und Passivität, Güte und Bosheit.
Alle diese sechs hier aufgezählten Neigungen gehören zu unser menschlichen Existenz. Ohne sie wären wir nicht lebensfähig. Gilt das auch für den Gegensatz von gut und böse?, werden Sie jetzt fragen. Ja. Wozu das Bösewerden
gut sein kann, will ich hier nicht erörtern. Aber es gehört zu unserer menschlichen Natur. Wir versuchen zwar alle gut zu sein, aber es ist eine Illusion, zu
glauben, dass wir es immer sind.
Mit böse meine ich hier unsere groben Affekte wie Eifersucht, Neid, Rache,
Wut und oft sogar Mordswut. Vielleicht ist es unsere christliche Erziehung, die
uns diese Gefühle und vor allem die Mordswut verbieten möchte. Wir haben sie
aber trotzdem. Wir können versuchen sie zu verdrängen, aber sie kann uns
Kopfschmerzen und schlaflose Nächte bereiten. Hin und wieder zeigen wir sie
sogar, indem wir ganz beiläufig sagen: «Den könnte ich zum Mond schiessen»,
oder «Dem könnte ich den Hals rumdrehen». Das sind nicht mal mehr versteckte Mordgedanken.
Alles ganz normal. Und weiter nicht schlimm, wenn wir überbrücken und
uns sagen, eigentlich gehört immer beides zu mir. Der Psychiater C. G. Jung
nannte das, den eigenen Schatten integrieren. Das ist nur ein anderer Ausdruck
für das Brückenbauen, von dem hier die Rede ist. Unserer Gefühle, auch der sogenannten negativen, müssen wir uns nie schämen. Entscheidend ist nur, wie
wir damit umgehen. Aber der Umgang mit allen unseren Gefühlen und Neigungen fällt uns leichter, wenn wir Brücken gebaut haben zwischen den verschiedenen Gegensätzen in uns. Eine Aufgabe, die uns ein ganzes Leben nicht loslässt. Viel Erfolg beim Brückenbau!
H I N TE R G R U N D
Nr. 30
28. Juli 2016
9
Rio de Janeiro 2016: Das Olympia-ABC
Nächste Woche entflammt
in Rio de Janeiro das
olympische Feuer. 109
Schweizer Athleten träumen
von einer Medaille.
«Stadt-Anzeiger» und
«Wochenspiegel» haben
wissenswerte Fakten zu
den Olympischen Spielen
zusammengetragen.
Austragungsorte
Olympische Spiele werden weit im
Voraus geplant. Die Austragungsorte
wollen sich während des Events von
ihrer besten Seite zeigen. Die letzten
Spiele trug London aus, nun ist Rio
an der Reihe und in vier Jahren wird
Tokio Gastgeber sein.
Behindertensport
Für die Paralympics, die im September durchgeführt werden, reisen
Sportler mit körperlichen Einschränkungen nach Rio. Die Paralympischen Spiele finden traditionell nach
den Olympischen Spielen am selben
Austragungsort statt. 4350 Athleten
aus 178 Ländern nehmen teil.
Caipirinha
Der populäre Cocktail ist das Nationalgetränk von Brasilien. Die übliche
Variante enthält eine Limette, braunen Zucker, Cachaça (Zuckerrohrschnaps) und Crushed Ice.
Disziplinen
Die Athleten werden in 28 verschiedenen Sportarten mit 48 Einzeldisziplinen gegeneinander antreten. Sieben Disziplinen bewarben sich für
die Aufnahme ins Wettkampfprogramm von Rio de Janeiro. Golf, Rugby (in der 7er-Variante), Squash, Karate, Inlineskating sowie Baseball
und Softball. Aufgenommen wurden
lediglich Rugby und Golf.
Eröffnungsfeier
In rund einer Woche, am Freitag,
5. August, werden die Olympischen
Spiele eröffnet. Die Feierlichkeiten
finden im Maracanã-Stadion statt
und laufen immer gleich ab: Das
Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes
wird empfangen und die olympische
Flamme entzündet. Die Mannschaften betreten in alphabetischer Reihenfolge der Landessprache des
Gastgebers das Stadion. Mit einer
Ausnahme: Die griechischen Athleten
laufen immer an der Spitze.
Feijoada
Das Nationalgericht Brasiliens ist ein
Eintopf aus schwarzen Bohnen und
verschiedenen Fleischsorten (Schwein,
Rind). Serviert wird das Ganze
hauptsächlich mit geröstetem Maniokmehl, weissem Reis, warmem Kohl
und Orangenscheiben.
Griechenland
Ohne Griechenland keine Olympischen Spiele. Entstanden sind diese
nämlich im Ort Olympia auf der
Halbinsel Peloponnes. Der Mythos
besagt, dass der Halbgott Herakles
die Spiele zu Ehren seines Vaters
Zeus, des höchsten Gottes der griechischen Götterwelt, begründet hat.
Die ersten Spiele fanden 776 vor
Christus statt. Dies besagen zumindest historische Siegerlisten.
Hundert-Meter-Finale
Das 100-Meter-Finale der Männer in
der Leichtathletik ist die wahrscheinlich populärste Entscheidung an den
Olympischen Spielen. In London sahen 178 Millionen Menschen live zu,
als Usain Bolt Gold holte. Nur der
WM-Final im Fussball zieht noch
Das olympische Feuer wird traditionell in der griechischen Stadt Olympia entzündet. Von dort gelangt es über zahlreiche Zwischenstationen zum
Austragungsort der jeweiligen Winter- oder Sommerspiele. Diesen sogenannten Fackellauf gibt es seit dem Jahr 1936.
Foto: IOC/Ian Jones
mehr Leute vor die Bildschirme.
Events wie das Endspiel der EM oder
der Super Bowl haben gegenüber
dem olympischen 100-Meter-Sprint
das Nachsehen.
IOC
Das IOC (englisch: International
Olympic Committee) organisiert und
betreut die Spiele. Die nicht staatliche Organisation hat ihren Sitz in
Lausanne und besteht aus rund 115
Mitgliedern. Das IOC bestimmt über
die olympische Bewegung.
Jugendspiele
Seit 2010 organisiert das IOC Jugendspiele. Teilnahmeberechtigt sind
Sportler im Alter von 14 bis 18 Jahren. Die Anzahl Athleten ist beschränkt: Bei den Sommerspielen
sind 3500 Athleten und 875 Betreuer
zugelassen, bei den Winterspielen
1000 Athleten und 500 Betreuer. So
werden die Kosten tiefgehalten.
Kosten
Apropos Kosten: Die steigen beim
Megaevent ins Unermessliche. Der
Grossteil des Geldes dürfte in die Infrastruktur fliessen. In Rio wurden
bisher rund 10,7 Milliarden Franken
für die Spiele ausgegeben. Damit liegen die Brasilianer deutlich unter
den Kosten von London 2012 und
Sotschi 2014. Im allgemeinen Vergleich ist Rio dennoch weit vorne.
Logo
Das Logo von Rio 2016 zeigt drei
Menschen (grün, gelb und blau), die
sich an den Händen halten. Grün widerspiegelt die Natur, Gelb repräsentiert die Sonne und Blau das Meer.
Weiter sind das die Farben, die auf
Brasiliens Flagge zu sehen sind.
Medaillen
Insgesamt werden in 306 Wettbewerben Medaillen vergeben: 136 für
Frauen, 161 für Männer und 9 in
Mixed-Wettbewerben. Im ewigen Medaillenspiegel liegen die USA auf dem
ersten Rang gefolgt von Russland und
Deutschland. Die Schweiz steht auf
Platz 17 (97x Gold, 113x Silber und
113x Bronze).
Nationalismus
Die Sportler treten an den Olympischen Spielen für ihr Heimatland an.
Der Nationalismus spielt deshalb eine
prägende Rolle. In der Schweiz ist
dieser weniger ausgeprägt als in anderen Ländern. Doch auch bei uns
werden die «eigenen» Erfolge gebührend gefeiert, während die Taten
fremder Länder für weit weniger
Schlagzeilen sorgen.
Olympisches Feuer
Die Tradition des olympischen Feuers reicht bis in die griechische Antike zurück. Dort wurde es zu Ehren
einer Göttin entzündet. In der Neuzeit entflammt das Feuer bei der Eröffnungszeremonie und wird meist
durch einen Sportler oder Prominenten entfacht. Es brennt danach bis
zur Abschlussfeier.
Proteste
Wo ein Grossanlass stattfindet, da
sind auch Proteste nicht weit. In Rio
machen Polizisten und Feuerwehrbeamte auf die Missstände im Land aufmerksam. Grund: Sie bekommen ihre
Löhne nicht. Am Flughafen entrollten
sie kürzlich ein Plakat mit der Aufschrift «Willkommen in der Hölle».
Bei 500 000 Touristen bleibt also nur
zu hoffen, dass deren Sicherheit gewährleistet ist.
Qualifikation
Die Startplätze sind stark limitiert.
Deshalb lautet ein alter Spruch: «Dabei sein ist alles.» Die Athleten können sich mit guten Resultaten für die
Olympischen Spiele qualifizieren.
Rio de Janeiro
Rio de Janeiro ist die zweitgrösste
Stadt Brasiliens. Bis 1960 war Rio
die Hauptstadt. Danach trat sie diese
Funktion an Brasilia ab. Rio ist nach
São Paulo das wichtigste Handelsund Finanzzentrum von Brasilien.
Die Wahrzeichen sind der Zuckerhut,
die 38 Meter hohe Christusfigur auf
dem Gipfel des Corcovado und der
Strand des Stadtteils Copacabana.
Sportlerdorf
Die Athleten wohnen während ihren
Wettkämpfen alle zusammen in einem «Dorf». Insgesamt 34 Appartementblocks mit zwölfstöckigen Häusern bieten Platz für 17 700 Athleten
und Funktionäre. Die zentrale Lage
des Dorfes soll fast der Hälfte der
Athleten ermöglichen, innerhalb von
zehn Minuten von ihrem Appartement zu ihren Wettkampfstätten gelangen zu können.
Tokio
Wie bereits angesprochen werden die
nächsten Sommerspiele in Tokio ausgetragen. Die Japaner haben das Logo bereits vor einem Jahr veröffentlicht. Der Buchstabe «T» und der
Schriftzug «Tokyo 2020» sollen die
lebhafte Art der Stadt und die Gastfreundschaft repräsentieren.
Unterhaltung
Die amerikanische Sängerin Katy
Perry liefert mit dem Song «Rise» die
Hymne zu den Olympischen Spielen
in Rio. Heroische Melodie und ein
animierender Songtext machen diesen zum perfekten Olympialied.
Verbotene Substanzen
Nicht alle Athleten spielen mit fairen
Mitteln. Einige steigern ihre Leistungsfähigkeit mit unerlaubten Mitteln. Doping geniesst einen schlechten Ruf und wird verachtet. Und doch
kommen immer wieder neue Fälle
ans Licht. Erst kürzlich bestätigte die
Wada
(Welt-Anti-Doping-Agentur)
Staatsdoping in Russland. Das Moskauer Dopinglabor liess positive Proben verschwinden. Dazu wurden
während den Winterspielen in Sotschi positive Proben durch solche mit
sauberem Urin vertauscht. Verhee-
rend: Koordiniert wurden die Manipulationen direkt vom russischen
Sportministerium.
Weltrekorde
Schwimmer Michael Phelps (USA) ist
mit 22 gewonnenen Medaillen (18
davon Gold) der erfolgreichste Olympionike. Ungarn ist Rekordsieger des
olympischen Fussballturniers (dreimal). So schnell wie er rannte an
Olympia noch keiner: Usain Bolt
brauchte vor vier Jahren in London
gerade mal 9,63 Sekunden für die
100 Meter. Seinen Weltrekord von
9,58 Sekunden stellte der Jamaikaner aber bereits 2009 in Berlin auf.
X-Chromosom
Das Geschlecht eines Menschen wird
von den Geschlechtschromosomen
bestimmt. Frauen haben zwei XChromosomen. Männer besitzen ein
X- und ein Y-Chromosom. Schon in
der Vergangenheit wurden Chromosomentests durchgeführt. Zum Beispiel bei Caster Semenya. Wegen des
männlichen Erscheinungsbildes waren bei der Südafrikanerin Zweifel an
ihrem Geschlecht aufgetreten. Sie
durfte aber nach dem Test weiterhin
bei den Frauen an den Start gehen.
Youngsters
Seit 1997 müssen Olympiaathleten
mindestens 16 Jahre alt sein. Grund:
Kinder zwischen 12 und 15 Jahren
befinden sich noch im Wachstum, sodass ihnen im schlimmsten Fall
Knorpelschädigungen drohen, wenn
sie Hochleistungssport betreiben.
Zuschauer
Ein Drittel der Eintrittskarten ist
noch nicht verkauft. Das heisst: 1,7
Millionen Tickets warten noch auf
Abnehmer. Es sind aber nicht nur Tickets für die vermeintlich unattraktiven Sportarten wie Taekwondo oder
Ringen erhältlich. Auf der offiziellen
Homepage gibt es sogar noch Tickets
für das 100-Meter-Finale der Herren.
Flavio Zwahlen
10
Nr. 30
H I N TE R G R U N D / A K TU E L L
28. Juli 2016
Der wichtige Unterschied zwischen Arbeit und Leistung
Im zweiten Teil der Serie
«Strommarkt Schweiz –
europäische Integration
oder Autarkie?» geht es um
die Frage: «Ist die Schweiz
auf Stromimporte angewiesen?»
pro Jahr auftritt. Bei einer Leistungsbetrachtung kann die Schweiz somit
aus eigener Kraft kurzfristig für Versorgungssicherheit sorgen und ist
nicht auf Stromimporte angewiesen.
Stromexporte trotz Knappheit
Ein Blick auf die jährliche Strombilanz der Schweiz lässt aber aufhorchen. Bei der Betrachtung über einen
Monat oder ein Jahr wird nicht mehr
von Leistung, sondern von Arbeit
oder eben Stromproduktion und -verbrauch gesprochen. Also von der
durchschnittlichen Leistung über eine
definierte Zeit. Die monatliche
Schweizer Strombilanz zeigt nun eindeutig auf, dass die Schweiz im Sommerhalbjahr deutlich mehr Strom im
Inland produziert, als zur Befriedigung der Inlandnachfrage nötig wäre.
Silvan Rosser
Elektrischen Strom nutzt die Menschheit seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Wenig später entwickelte Werner von
Siemens den ersten elektrischen Generator, den er als Zündmaschine für
die Zündung von Sprengladungen
vermarkten konnte. Gegen Ende des
19. Jahrhunderts entwickelten sich
diese Generatoren immer mehr zu
Grossmaschinen, um den Strombedarf der immer grösser werdenden
Stromnetze befriedigen zu können. In
erster Linie dienten diese Netze zur
Bereitstellung
von
elektrischem
Strom für die Beleuchtung mit Glühlampen in der Öffentlichkeit und in
ersten Privathaushalten.
Seither nimmt die Bedeutung des
elektrischen Stroms als Energieform
stetig zu und ist heute – rund 150
Jahre später – im Alltag nicht mehr
wegzudenken. In jeder einzelnen Sekunde wird Strom nachgefragt und
genutzt, jedoch nicht zu jeder Stunde
gleich viel.
Stromverbrauch im Tagesablauf
Die sogenannte Lastkurve des Stromverbrauchs weist einen charakteristischen Tages-, Wochen- und Jahreszeitverlauf auf. In der Nacht wird
deutlich weniger Strom nachgefragt
als tagsüber, wobei vor allem zur Mittagszeit und am frühen Feierabend
die Stromlast besonders hoch ist,
weil dann unter anderem die ganze
Schweiz kocht. Die Wochenenden
weisen gegenüber den Werktagen eine deutlich geringere Stromnachfrage auf, da dann in den Gewerbeund Dienstleistungssektoren reduziert oder nicht gearbeitet wird. Die
Jahreszeiten spielen ebenfalls eine
wichtige Rolle. Während der kurzen,
dunklen und kalten Wintertage wird
deutlich mehr Strom für Beleuchtung
und Heizbedarf aufgewendet, verglichen mit den hellen, warmen Sommertagen. Die berühmt-berüchtigte
Jahreshöchstlast des elektrischen
Stroms, also jene Stunde im Jahr mit
der höchsten Stromnachfrage, tritt
demzufolge an einem eiskalten Wintertag mit hohem Heizbedarf nach
Sonnenuntergang auf, wenn viele Geschäfte noch geöffnet haben, aber
auch schon viele private Anwendungen für Beleuchtung und Kochen eingeschaltet sind. Diese Jahreshöchstlast der Inlandstromnachfrage liegt in
Während des ganzen Jahres exportiert und importiert die Schweiz viel Strom. Im Winter kann die Schweiz bei
einer langfristigen Arbeitsbetrachtung nur dank Stromimporten die Versorgungssicherheit gewährleisten.
Serie Strom
«Strommarkt Schweiz – europäische Integration oder Autarkie?»
heisst unsere fünfteilige Serie, deren zweiten Teil mit dem heutigen
Beitrag publiziert wird. Alle vier
Wochen wird ein neuer Teil publiziert.
• Teil 1: Kann die Schweiz ihren
Energiehunger selber stillen?
• Teil 2: Ist die Schweiz auf
Stromimporte angewiesen?
• Teil 3: Droht mit dem Atomausstieg eine Stromlücke?
4: Kosten erneuerbare
Energien nichts?
• Teil 5: Ist der Strommarkt einem massiven Wandel ausgesetzt?
• Teil
der Schweiz bei rund 10 Gigawatt
und wird nur während weniger Stunden im Jahr nachgefragt. Doch wie
viel sind 10 Gigawatt?
Wenn die Schweiz Haare föhnt
Nach dem Duschen am Morgen muss
zum Trocknen der Haare ein Föhn
her. Dieser hat typischerweise eine
Leistung von 1000 Watt. Eine Stunde
lang Föhnen würde somit einen
Stromverbrauch (Arbeit) von 1000
Wattstunden (= 1 kWh) auslösen.
Wenn nun an einem Morgen eine
Million Schweizer gleichzeitig eine
Stunde lange ihre Haare föhnen,
würde dies einer Leistung von
1 000 000 000 Watt (= 1 Gigawatt)
entsprechen, also in etwa der Leistung eines grossen Kernkraftwerks in
der Schweiz pro Stunde. Somit ist
auch der wichtige Unterschied zwi-
Eine kleine Reserve besteht: Zur Deckung der höchsten jährlichen Stromnachfrage ist die Schweiz bei einer kurzfristigen Leistungsbetrachtung
nicht auf Stromimporte angewiesen.
Grafiken: Silvan Rosser
schen Leistung und Arbeit erläutert.
Leistung ist, was in einem Moment
nachgefragt wird. Wenn eine Leistung über eine bestimmte Zeit nachgefragt wird (zum Beispiel eine Stunde), kann daraus eine Arbeit (Stromverbrauch) berechnet werden.
Ausgelegt auf die Höchstlast
Zurück zur Jahreshöchstlast von 10
Gigawatt in der Schweiz. Obwohl eine solch hohe Leistung in der
Schweiz nur während weniger Stunden im Jahr nachgefragt wird, muss
das Stromsystem in der Lage sein,
diese Situation zu bedienen. Ansonsten würde es genau in diesen Stunden zu Stromunterbrüchen und
Blackouts kommen und die Versorgungssicherheit wäre nicht gewährleistet. Der Jahreshöchstlast sind deshalb die verfügbaren Kraftwerks-
kapazitäten gegenüberzustellen, um
die Frage beantworten zu können, ob
die Schweiz zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit auf Stromimporte angewiesen ist. In der
Schweiz sind zurzeit rund 3 Gigawatt
Kernkraftwerke und mehr als 14 Gigawatt Wasserkraftwerke (und andere erneuerbare Energien) installiert.
Zum Zeitpunkt der Jahreshöchstlast –
also voraussichtlich an einem kalten
Winterabend – sind möglicherweise
aufgrund einer winterlichen Trockenheit und fehlender Sonneneinstrahlung nicht alle Wasserkraftwerke und
anderen erneuerbaren Energien verfügbar. Die anrechenbare Leistung
wird dadurch reduziert. Trotzdem
bleibt eine Kraftwerksleistung von
rund 13 Gigawatt verfügbar und somit mehr als die maximale 10 Gigawatt Inlandnachfrage, die nur selten
Im Winter mehr Nachfrage,
weniger Produktion
Im Winter hingegen wird auf einer
Monatsbasis weniger produziert, als
total nachgefragt wird. Die Frage ist,
ob die Schweiz im Winter am Produktionsmaximum ist und die Inlandnachfrage trotzdem nicht befriedigen
kann. Oder ob sie nicht mehr produzieren will, beispielsweise weil
Stromimporte billiger sind. Es dürfte
eine Kombination daraus sein. Der
wichtigste Grund liegt jedoch in der
Schaffung und der Kopplung der europäischen Strommärkte, wo auch
die Schweiz eine wichtige Rolle
spielt. So wird die Gesamtzahl der
Kraftwerke in Europa so eingesetzt,
dass es insgesamt am kosteneffizientesten geschieht.
Der Marktplatz dafür sind die europäischen Strombörsen. So zeigt die
Strombilanz der Schweiz, dass selbst
im Winter, wenn im Inland weniger
Strom produziert als eigentlich verbraucht wird, trotzdem noch Strom
ins Ausland exportiert wird. Gleichzeitig wird im Sommer, obwohl mehr
Strom im Inland produziert als in der
Schweiz verbraucht wird, zusätzlich
noch Strom aus dem Ausland importiert. Das geht natürlich nur gut,
wenn im Winter noch mehr importiert wird als eigentlich nötig und im
Sommer viel mehr exportiert wird als
der eigentliche Überschuss aus der
Inlandproduktion. Dies zeigt, wie nahe die Schweizer Stromwirtschaft an
den europäischen Strommärkten
agiert und immer dann exportiert
bzw. importiert, wenn es aus wirtschaftlicher Sicht optimal – sprich
günstig – ist. Es zeigt aber auch, dass
bei einer Arbeitsbetrachtung die
Schweiz jederzeit Strom importiert
und somit zur langfristigen Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit
auf Stromimporte aus den Nachbarländern angewiesen ist.
Spatenstich für ein neues Wahrzeichen?
In Oerlikon haben die Bauarbeiten für den Andreasturm begonnen. Die Totalunternehmerin Implenia ist
dabei für Spezialtiefbau,
Hochbau- und Baumeisterleistungen zuständig.
Implenia hat vergangene Woche gemeinsam mit der Bauherrin SBB Immobilien, der Ankermieterin Amstein
+ Walthert AG, Behördenmitgliedern
sowie den Architekten den Start der
Bauarbeiten für den Andreasturm in
Oerlikon gefeiert. In rund zwei Jahren wird der 80 Meter hohe Geschäftsturm der Architekten Gigon/
Guyer die Skyline von Zürich Nord
prägen – wie das schon der Prime
Tower aus demselben Büro beim
Bahnhof Hardbrücke in Zürich tut.
Implenia realisiert das Projekt mit
einer Investitionssumme von über
100 Millionen Franken als Totalunternehmerin. Der Andreasturm mit
über 20 000 Quadratmetern Büro-,
Verkaufs- und Gastronomiefläche auf
22 Geschossen sowie einem direkten
Zugang zum Perron werde gemäss
dem von der Schweizer Gesellschaft
für Nachhaltige Immobilienwirtschaft
(SGNI) adaptierten Label «DGNB Platin» erstellt und entspreche den hohen Nachhaltigkeitsbestrebungen der
Bauherrschaft und der Ankermieterin. Dank gebündelter Kompetenzen aus den Bereichen Spezialtiefbau, Hochbau und Baumeisterleis-
tungen könne Implenia eine massgeschneiderte technisch anspruchsvolle
– und nicht zuletzt prestigeträchtige –
Gesamtlösung aus einer Hand anbieten.
Unterm Deckel weitergraben
Um die Termineinhaltung gegenüber
der Bauherrschaft zu gewährleisten,
wird das Gebäude in der sogenannten «Deckelbauweise» erstellt. Bei
dieser komplexen Methode werden
ab der Betondecke des zweiten Untergeschosses die darunterliegenden
Geschosse zeitgleich mit den Stockwerken über Terrain erstellt. Das
neue Wahrzeichen des aufstrebenden
Zürcher Stadtteils wird voraussichtlich im Mai 2018 an die Bauherrschaft übergeben. (pd./sa.)
Andreasturm: das Glattaler Pendant zum Prime Tower.
Illustration: SBB CFF FFS
LANDESMUSEUM
Nr. 30
28. Juli 2016
11
Das Landesmuseum eröffnet den Neubau am 1. August
Am Wochenende vom
1. August wird während
26 Stunden die Eröffnung
des Erweiterungsbaus des
Landesmuseums mit vielen
Attraktionen gefeiert.
Gleich zwei Ausstellungen
finden statt.
Pia Meier
Vor 16 Jahren packte man das Vorhaben an. Es brauchte die Zustimmung des eidgenössischen Parlaments, zwei Volksabstimmungen
(Kanton und Stadt Zürich) und zweimal ein positives Urteil des Bundesgerichts. Aber nicht nur die Planungszeit, sondern auch der Umbau
und der Neubau brauchten lange.
2006 begannen im Bahnhofflügel die
Sanierungsarbeiten, die 2009 mit der
Eröffnung der beiden neuen Dauerausstellungen «Geschichte Schweiz»
und «Galerie Sammlungen» abgeschlossen wurden. 2012 kam der
Umbau des Kunstgewerbeschulflügels an die Reihe. Im März wurde die
Museumserweiterung mit dem Neubau gestartet. Von 2014 bis 2016
wurde auch der Hofflügel des Altbaus
saniert. Seit seiner Erbauung vor
über 100 Jahren ist das Landesmuseum nie substanziell saniert worden.
Der Erweiterungsbau bietet dem
Museum den notwendigen Platz für
flexible Werkhallen für Wechselausstellungen und moderne Infrastruktur wie ein Auditorium und Studienzentrum für die Zusammenarbeit mit
Der Erweiterungsbau des Landesmuseums Zürich kann am 1. August erstmals besichtigt werden.
Schulen und Hochschulen sowie Museumsrestaurant, Bistro und Bar.
Erstes P-Eco-Museum
Der Neubau aus Beton der jungen
Basler Architekten Christ & Gantenbein ergänze das Gebäude von Gustav Gull, einem Schüler von Gottfried
Semper, aus dem Jahr 1898 perfekt,
wie das Landesmuseum festhält. Im
Unterschied zu Gulls Bau sind die
Ausstellungsräume im Neubau neutral mit unterschiedlichen Raumhöhen, die sich in der Erschliessung
von alten und neuen Elementen sowie in der Verbindung von Räumen
und Raumfunktionen mit Rampen
und Treppen manifestieren. Besonders die neckischen runden Bullaugen wirken wie ein Gegenentwurf zur
alten «Burganlage» mit den Türmchen, trutzigen Mauern und Butzenscheiben von Gustav Gull.
Der Neubau ist im Minergie-PEco-Standard erstellt worden. Damit
ist das Landesmuseum Zürich das
erste mit Minergie-P-Eco zertifizierte
Museum der Schweiz. Der Erweite-
Die neckischen Bullaugen wirken wie ein Gegenentwurf zur alten «Burganlage» mit den
Türmchen und trutzigen Mauern.
rungsbau bietet 6100 Quadratmeter
Nutzfläche und 2200 Quadratmeter
flexibel unterteilbare Ausstellungsfläche.
Zwei Ausstellungen
Nun sind insgesamt 111 Millionen
Franken verbaut – für «das grösste zivile Bauprojekt des Bundes», wie
Hanspeter Winkler, Abteilungsleiter
Bundesamt für Bauten und Logistik
(BBL), es nannte. Der grössere Teil
des Budgets floss jedoch in die Sanierung des schlossähnlichen Altbaus.
Fotos. zvg.
Der neue Trakt wird mit zwei Ausstellungen, «Archäologie Schweiz» und
«Europa in der Renaissance», eröffnet. Dass die Eröffnung am 1. August
stattfindet, sei symbolisch richtig, sind
die Organisatoren überzeugt. «Europa
in der Renaissance. Metamorphose
1400–1600» thematisiert den Dialog
und den kulturellen Transfer dieser
Epochen. In «Archäologie Schweiz»
werden die wichtigsten Entwicklungsschritte der Menschheitsgeschichte
präsentiert. Auch die Domestizierung
von Wildtieren ist ein Thema.
Der Neubau ist im Minergie-P-Eco-Standard erstellt worden. Das Landesmuseum Zürich ist
das erste Museum dieser Art.
Eröffnungsprogramm 31. Juli, 18 Uhr bis 1. August
• Ausstellungen
– «Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400–1600». Die Renaissance war geprägt von bedeutenden Umbrüchen der Weltgeschichte: die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung eines unbekannten Kontinents, die Begründung eines neuen Weltbilds und die
Schaffung von Bildern und Bauten,
Skulpturen und Literatur. Was alles
an Neuem ersonnen wurde, wäre
ohne vielfältigen Austausch nicht
denkbar gewesen.
– «Archäologie Schweiz». Pfahlbauer, Kelten, Römer, Alemannen sind
ein Begriff. Ihre Hinterlassenschaften, Errungenschaften und Weltvorstellungen werden in der neuen
Dauerausstellung präsentiert. Sie
zeigt zudem die Domestizierung
von Wildtieren und Pflanzen durch
den Menschen auf dem Gebiet der
heutigen Schweiz.
– «Geschichte Schweiz», «Galerie
Sammlungen», «Waffenturm» und
«Möbel & Räume Schweiz». Die permanenten Ausstellungen geben einen
umfassenden Einblick in die Schweizer Kulturgeschichte. Sie führt von
der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und gewährt einen Überblick
über die Sammlungsbestände des
Schweizerischen Nationalmuseums.
• Führungen
– Das neue Landesmuseum, Fokus
Architektur: Ein Rundgang durch den
Erweiterungsbau und den sanierten
Kunstgewerbeschulflügel mit Fokus
auf das Gesamtprojekt.
– Das neue Landesmuseum. Fokus
Technik. Ein etwas anderer Rundgang durch den Erweiterungsbau mit
Blick hinter die Kulissen der Technik.
– Das neue Landesmuseum. Fokus
Studienzentrum. Ein Überblick über
die Nutzungsmöglichkeiten des neuen Studienzentrums mit Bibliothek,
Studiensammlungen, Bildarchiv und
Sammlungsdokumentation.
– Das neue Landesmuseum. Fokus
Grafik und historische Fotografie.
Präsentation einiger Highlights aus
den umfangreichen und bedeutenden
Sammlungen.
– Das neue Landesmuseum. Fokus
Handling und Lagerung von Objekten. Wie müssen grafische und fotografische Objekte konserviert werden?
– Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400–1600
– Archäologie Schweiz
– Nachtführung
– Turmbesteigung
• Konzerte
– Jazz mit District Five Quartet
– Kinderlieder mit Silberbüx
– Beatbox mit Max Urban, ZeDe &
Ayo Hope
• Tanz
– Tanzhaus Zürich und Nunzio Impellizzeri Dance Company
– Tanzkurs Renaissance
• Kino
– Schweizer Spielfilme
• Party
– Heisser Sound und coole Rhythmen
mit Rundfunk.fm
• Podien
• Dies und Das
– Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400 – 1600
– Archäologie Schweiz
– Architekten bauen ein Museum
– Museumsdirektoren erhalten
Museen
– Yoga für Frühaufsteher
– Schwingen lernen
– Planetarium, Blick ins Universum
– Fotobox
– Massage zwischendurch
– Armbrustschiessen
– Geschichten-Box
– Kutschenfahrt mit Gotthard-Pferdepost
– Digitales Quiz
• Kinder
– Kinderwerkstatt
– Kindergeschichten «Heut’ gibt’s
was auf die Ohren»
– Kinderführung «Schwert, Schild
und Pferd machen einen Ritter»
– Kinderführung «6000 Zinnsoldaten in Aktion. Die Schlacht von
Murten en miniature»
– Kinderführung «Einhorn, Löwe,
Drache. Fabelhaften Tieren auf
der Spur»
– Kinderführung «Mit der Zeitmaschine unterwegs. Eine Reise
durch 100 000 Jahre Geschichte
– Entdeckungskoffer für Kinder
Eintritt frei
Zusätzliche Informationen unter
www.opening.landesmuseum.ch
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Nr. 30
28. Juli 2016
Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die Stadtbibliothek Opfikon
(www.stadtbibliothekopfikon.ch)
empfiehlt:
Die Jagd
Was als Fotosafari-Urlaubsreise anfängt,
entwickelt sich
zu
einer
schrecklichen
Grosswildjagd:
Die Afrikareisenden werden
Zeugen des illegalen Abschusses
eines Nashorns; sie finden das
Versteck der Wilderer und nehmen die Hörner mit. Das ist der
Auftakt einer abenteuerlichen
Flucht vor der Wilderer-Mafia
quer durch den Kontinent.
Dem Schweizer Autor Dieter
Leuenberger gelingt es in seiner
packenden Erzählung die Probleme zu thematisieren, die sich
durch die grassierende Wilderei in
Afrika ergeben. Die Gier im asiatischen Raum nach Nashörnern als
Potenzmittel und die sozialen Probleme des südlichen Afrikas bilden
eine unheilvolle Melange, die den
Wildtierbestand bedroht.
Dieter Leuenberger, geboren
1951, arbeitete als Primarlehrer,
ehe er ein Studium der Kunstgeschichte an der Universität Zürich
begann und als freischaffender
Kunstmaler tätig wurde. Er gab
das Studium auf und widmet sich
seitdem der Malerei. 2013 erschien sein erstes Buch unter dem
Titel «Der Besuch».
DER GUTE RAT
Also zuallererst einmal ein grosses Bravo
Ich schreibe Ihnen in grosser Sorge,
denn einer unserer drei Söhne stellt
uns vor die bittere Tatsache, für ein
paar Jahre nach Südafrika auswandern zu wollen, weil er hierzulande
einfach keine rechte Stelle mehr finde. Er ist gelernter Facharbeiter und
tüchtig in seinem Beruf, hat aber vor
zwei Monaten seine Stelle verloren,
weil die Firma Konkurs machte. Es
stimmt, dass Felix bis heute keinen
Arbeitsplatz gefunden hat, vor allem
weil wir in einem abgelegenen Winkel wohnen. Trotzdem hätte unser
Sohn auf dem Bauernhof Arbeit genug, und auch finanziell stehen wir
ordentlich da, sodass die Arbeitslosigkeit ihn nicht sonderlich treffen
müsste. Seine beiden älteren Brüder
arbeiten auswärts, sodass es uns sogar freuen würde, den Jüngsten
noch daheim zu haben. Wir lassen
ihm auch die nötige Freiheit. Felix
aber sagt, dass er nicht von Vaters
Hosentasche abhängig sein möchte
und ihm ein Auslandaufenthalt nur
«Vertrauen Sie Ihrem
‹Buben› und lassen Sie
ihn ziehen, wenn er
selbst das will»
nützen könnte. Zudem handle es sich
um eine Schweizer Firma, und der
Arbeitsvertrag verpflichte nur für ein
Jahr. Mein Mann und ich möchten
dem Buben nicht im Weg stehen, machen uns aber trotzdem Sorgen,
denn er kann nicht gut Englisch und
ist erst 23 Jahre alt.
KREUZWORTRÄTSEL
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
Widder 21.03.–20.04.
Im Job erwartet Sie nun eine chancenreiche Zeit, wenn Sie sich anpassen. Das wird Ihnen nicht leicht fallen. Eine heikle Aufgabe sollten Sie nur im Team angehen.
Stier 21.04.–20.05.
Wenn Sie nicht ein bisschen mehr Ihr
Tempo drosseln, werden Sie alsbald
die Quittung dafür erhalten. Dabei gibt es Menschen, die gern für Sie einspringen würden.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Wenn Sie jetzt ganz mutig sind und
sich verabreden, werden Sie merken,
wie gut das tut. Zu lange haben Sie sich zurückgezogen. Neue Bekanntschaften tun sich auf.
Krebs 22.06.–22.07.
Sie stehen plötzlich mit einer Glanzleistung im Rampenlicht. Sie geben
nicht auf, ehe Sie andere nicht für sich gewonnen haben. Schließen Sie jetzt Kompromisse.
Löwe 23.07.–23.08.
Neue Ideen sind jetzt das, was Ihr
Chef von Ihnen erwartet. Nehmen Sie
sich Zeit für ein konsequentes Brainstorming
und lassen Sie sich gut die Ziele erläutern.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Durch den Einsatz von Vorgesetzen
oder Behörden werden Sie in Ihrer
Entwicklung weiterkommen. Sie sind gefragt.
Beruflich steht Ihnen jetzt noch einiges bevor.
Waage 24.09.–23.10.
Niemand kennt einige Tricks im Job so
gut wie Sie. Daher ist nach wie vor Ihr
Fachwissen in bestimmten Bereichen gefragt.
Jetzt geht es um einen neuen Auftrag.
Schütze 23.11.–21.12.
Sie müssen im Job jetzt keine Rücksicht darauf nehmen, ob jemand Sie
mag oder nicht. Wenn Sie wissen, dass Sie fair
arbeiten, kann Ihnen alles andere egal sein.
Steinbock 22.12.–20.01.
Wenn Ihnen jetzt etwas komisch vorkommt, sollten Sie auf jeden Fall mit
einem Freund darüber reden. Wenn Sie aus
Rücksicht zu lange zögern, schadet Ihnen das.
Hinter
dem Regenbogen
Hinter dem Regenbogen. Nadia Hashimi.
Lübbe. 2016.
In diesem Alter ist Felix bestimmt
immer noch Ihr «Bub», jedoch für alle anderen Menschen ein erwachsener, handlungsfähiger und verantwortungsbewusster Mann. Ausserdem zeigt er Achtung vor seinen Eltern, sonst würde er kaum darunter
leiden, auf deren Tasche zu sitzen.
Also zuallererst einmal ein Bravo.
Trotzdem verstehe ich natürlich Ihren Kummer: Südafrika ist weit weg
und vor allem für Sie, die Sie einsam
wohnen, eine völlig andere Welt.
Nichtsdestotrotz lehren wir Eltern
unsere Kinder lediglich laufen; den
Pfad aussuchen müssen sie später
selbst. Ein paar Jahre Ausland hat
noch keinem geschadet, und warme,
elterlich-heimatliche Verbundenheit
gibt Kraft, weit über die Grenzen hinaus, bis ans Ende der Welt! Vertrauen Sie Ihrem «Buben» und lassen Sie
ihn ziehen, wenn er selbst das will.
Skorpion 24.10.–22.11.
Bleiben Sie gelassen, und tun Sie
das, was ohne Probleme funktioniert,
das ist genug! Ihre Begeisterung für ein neues
Vorhaben kann jetzt Pessimisten mitreissen.
Die Jagd. Dieter Leuenberger. Elster. 2015.
Unter
dem
strengen
Regime der Taliban dürfen Rahima und ihre
vier
Schwestern weder zur
Schule gehen
noch auf der
Strasse spielen. Da ihnen ein
Sohn fehlt, beschliessen die Eltern, aus Rahima einen Bacha
Posh zu machen, ein Mädchen in
Jungenkleidung. Fortan wird sie
wie ein Sohn behandelt und geniesst eine ungeahnte Freiheit –
bis sie mit 13 an einen mächtigen
Warlord verheiratet wird. Doch
die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben gibt Rahima niemals auf. Ihr grosses Vorbild ist
ihre Vorfahrin Shekiba, die hundert Jahre zuvor als Mann lebte
und zum Wächter des königlichen
Harems aufstieg …
Nadia Hashimi wurde als
Tochter afghanischer Auswanderer in New York geboren. In ihrem epischen, faszinierenden Romandebüt hat Nadia Hashimi eine einfühlsame und wunderschöne Familiengeschichte geschrieben. Ihr bezaubernder Mehrgenerationenroman ist ein schillerndes Porträt Afghanistans in all
seiner Pracht und zeigt die alltäglichen Herausforderungen afghanischer Frauen.
HOROSKOP
Wassermann 21.01.–19.02.
Sie müssen jetzt einige herbe Rückschläge hinnehmen. Sie sollten sich
auf keinen Fall übernehmen. Der erfolgreiche
Abschluss einer beruflichen Aufgabe folgt.
Fische 20.02.–20.03.
Sie lassen sich nicht beirren und sind
überzeugt, das Richtige zu tun. Dabei
lassen Sie sich nicht von permanenten Miesmachern einschüchtern und denken positiv.
Die Lösung ergibt eine Wanderroute mit Aussicht auf mehrere Viertausender im Wallis.
AUFLÖSUNG
14
So
a Esti
ar t
e
mm rkar
va te
C
Nr. 30
Salve!
Der Sommer ist da
und wir haben für Sie
eine spezielle Karte
mit herrlichen italienischen
Sommergerichten
vorbereitet.
Geniessen Sie diese Gerichte
jetzt auf unserer
Gartenterrasse
und fühlen Sie sich
wie in den Ferien!
Buon Appetito!
Ihr Paulo Figueiredo
Mamma Mia
Giebeleichstrasse 9
8152 Glattbrugg
Telefon 044 810 44 00
Beim Bahnhof Opfikon
täglich geöffnet
separates, bedientes Fumoir
KULTUR / WIRTSCHAFT
28. Juli 2016
Uhren-Reparatur-Atelier
Versierter Uhrmacher mit langjähriger
Erfahrung, spezialisiert auf Pendulen
und Wanduhren, repariert Ihre Uhren
prompt und zuverlässig mit Garan e.
Die Uhren werden abgeholt und
gebracht.
Gra sofferte
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Telefon 079 739 58 02
oder 044 371 58 88
Stringfever: Drei Brüder und ein Cousin spielen Ravels «Bolero» – auf einem einzigen Cello. Mit britischem
Humor klappt das vorzüglich. Von links: Cousin Graham, Ralph (oben), Neal und Giles Broadbent.
Foto: zvg.
Schön schräg: Walliseller Musikfesttage
Publireportage
An den 10. Musikfesttagen
Wallisellen wird Aussergewöhnliches geboten.
Die Musikfesttage Wallisellen schreiben dieses Jahr ihre zehnjährige Geschichte. Dies ist beim reichhaltigen
Kulturangebot der nahen Stadt Zürich für ein Festival in der Agglomeration nicht selbstverständlich.
Die stetig wachsenden Besucherzahlen bestätigen das Erfolgsrezept,
das auf Stilvielfalt setzt. Dabei wird
auch dieses Jahr von Country über
Jazz, Crossover und Klassik bis hin
zum Mundartrock und Kinderkonzert
für jeden Geschmack und jedes Alter
Bestklasse geboten.
So wird das zehnjährige Bestehen
vom 16. bis zum 24. September mit
einem «Best of & Specials» gebührend
gefeiert. Klingende Namen wie: Andrew Bond, das Londoner Streichquartett Stringfever, das Sinfonische
95 Prozent der Aktien an HNA
Bis zum Ablauf der Nachfrist am
21. Juli wurden der chinesischen
HNA 95,03 Prozent der knapp 26,6
Millionen
Gategroup-Aktien
zum
Kauf angeboten. Dieses Ergebnis ist
provisorisch. Das definitive Ergebnis
wurde gestern Mittwoch nach Redaktionsschluss veröffentlicht.
Die HNA Aviation (Hong Kong) Air
Catering Holding Co., Ltd. ist eine
Tochtergesellschaft der HNA Group
Co., Ltd. 1993 als lokale Fluggesellschaft gegründet, umfasst HNA heute
eine Flotte über 820 Flugzeugen, unter anderem Hainan Airlines, Tianjin
Airlines, Deer Jet, Lucky Air, Capital
Airlines, West Air, Urumqi Air, Beibu
Gulf Airlines, Yangtze River Airlines,
My Cargo, Africa World Airlines und
Aigle Azur.
Das Unternehmen mit 180 000
Mitarbeitern bedient fast 700 Routen
und befördert dabei 77,4 Millionen
Passagiere pro Jahr. Der Umsatz betrug 2015 umgerechnet 28,5 Milliarden Franken. (pd./sa.)
UUFGABLET
Marianne Grant
Wir sassen gemütlich in einer Landbeiz beim Nachtessen. Nach und nach gesellten sich einige Ehepaare rund um den Holztisch zu uns. Schräg vis-à-vis
von mir setzte sich eine dicke Dame mit Ehemann, nehme ich an, bestellte ein
Eis und machte sich kampflustig an die 15 Zentimeter hohe Kalorienbombe
ran. Bösartig dachte ich noch, dass die ohnehin Dicke solch eine Sünde hätte
vermeiden sollen.
Die Wegschnecke
Stille herrschte, als wir alle plötzlich eine grosse Wegschnecke auf der mittleren Holzplatte entdeckten, die sich langsam, aber sicher dem Brotkörbchen
näherte.
Wie der Blitz nahm ich das Brotkörbchen weg, während einer der Herren ein
Messer zückte – ich dachte schon, der
wird die arme Schnecke entzweischneiden, was nun nicht sehr appetiterregend
gewesen wäre – aber nein, er fügte das
Messer sachte unter den Bauch des Tieres und wollte sie offensichtlich ins nahe
Gebüsch schicken. Alle sahen fasziniert
zu, kauten nicht mehr, sogar die dicke
Frau stoppte mit dem Löffel in der Höhe,
als die Schnecke in hohem Bogen direkt
im Décolleté der Dame landete.
Was dann losging, übertraf die grösste Komödienschau – einige lachten
laut, der neben mir rief: «Tor!» und die Dicke schrie wie am Messer, ihr Löffel
flog irgendwo ins Gebüsch, und was nun? Siegesbewusst erhob sich der Herr
neben der schreienden Dame – nicht ihr Ehemann – und griff ohne Zögern
zwischen den Busen des Opfers, holte die nun zusammengerollte Schnecke
heraus, die er dann zielgerecht ins Gebüsch schleuderte. Alle applaudierten,
nur die Dame erholte sich nicht vom Schreck, wies das Eis von sich weg und
Ehemann und Frau entschieden, wegzugehen.
Alles Elend hat auch immer eine gute Seite – die Kalorienbombe landete
doch nicht im Magen der Frau!
Blasorchester der Schweizer Armee,
die legendären Piccadilly Six, Carlo
Brunner, Nicolas Senn, Lisa Stoll, Marco Gottardi, A-live, Sutter & Pfändler
und Baschi werden das Publikum bestimmt erneut begeistern. (pd.)
10. Musikfesttage Wallisellen: 16.–24. September 2016, Saal zum Doktorhaus, Alte
Winterthurerstrasse 31, 8304 Wallisellen;
www.musikfesttage.ch. Vorverkauf: Starticket und Bahnhofapotheke Wallisellen ab
15. August 2016.
Flughafen: Dufry AG
bis mindestens 2028
Die Flughafen Zürich AG hat den Vertrag mit ihrem langjährigen Partner
Dufry AG vorzeitig bis 2028 verlängert. Dufry AG wird in den nächsten
zwei Jahren an den Duty-free-Standorten am Flughafen Zürich ihr neues
Shopkonzept einführen.
Der neue Vertrag umfasst sämtliche Duty-free-Flächen am Flughafen
Zürich. Er beinhaltet zudem «eine
Verbesserung der finanziellen Eckwerte für die Flughafen Zürich AG»,
was wohl höhere Mietzinsen bedeutet. In den kommenden zwei Jahren
wird die Dufry AG zudem alle nun
langfristig gesicherten Standorte am
Flughafen nach einem neuen Konzept gestalten.
Zusätzlich wird die Dufry AG mit
5000 Quadratmetern Fläche Ankermieterin für das Modul «Brands &
Dialogue» im neuen Dienstleistungszentrum «The Circle». Gemeinsam
werde man «neue Wege der kommerziellen Aktivitäten am bedeutendsten
Schweizer Flughafen» beschreiten.
(pd./sa.)
Jeder fünfte Car hielt
Ruhezeit nicht ein
Die Kantonspolizei Zürich hat am
vergangenen Freitag, 22. Juli, beim
Flughafen Zürich 21 Reisecars und
deren Fahrer kontrolliert. Vier Chauffeure hielten die Ruhezeiten nicht
ein, zwei kleinere technische Mängel
wurden festgestellt.
Die Kontrollen der 21 Reisecars
fanden zwischen 7 Uhr und 12 Uhr
beim Carparkplatz statt. Ein besonderes Augenmerk richteten die Polizisten auf die Betriebssicherheit der
Fahrzeuge und die Einhaltung der
Ruhezeiten der Lenkerinnen und
Lenker.
Ein Carunternehmen wird wegen
des Verdachts illegaler Inlandtransporte der Eidgenössischen Zollverwaltung zur weiteren Überprüfung
gemeldet. In vier Fällen wurden die
Carchauffeure wegen Verstössen gegen die Arbeits- und Ruhezeitverordnung verzeigt. An zwei Fahrzeugen
wurden kleine Mängel festgestellt, die
mit Ordnungsbussen erledigt werden
konnten. (pd.)