NACHRICHTEN AUS NETANJAHUS NEUE KOALITION: GRÖSSER, RECHTER, INSTABILER August 2016 / 5776 Nr. 8 2017 SOMMERREISE 5. – 12. MÄRZ 2017 mit PETER MALGO 13. – 20. AUGUST 2017 mit FREDI WINKLER FRÜHLINGSREISE HERBSTREISE 23. APRIL – 3. MAI 2017 15. – 25. OKTOBER 2017 mit SAMUEL RINDLISBACHER mit FREDY PETER PFINGSTREISE ISRAELREISE 55+ 28. MAI – 7. JUNI 2017 mit NORBERT LIETH 29. OKTOBER – 9. NOVEMBER 2017 inkl. 4 NÄCHTE AM TOTEN MEER – ENTSPANNUNG PUR! JUGENDREISEN für 18-35-JÄHRIGE mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER 10. – 18. JUNI 2017 SONNE, STRAND & MEER: Zusatztage mit Badeurlab am Roten und Toten Meer bis zum 23. Juni 2017 30. JULI – 11. AUGUST 2017 HIGHLIGHT: Aktives Wüstenprogramm 2017 ISRAEL INTENSIV bnis! e l E s e esonde b n i e e ied Imme w r ANMELDUNG & INFOS E-Mail: [email protected] Internet: www.beth-shalom.reisen CH Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 14 Fax 0041 (0)44 952 14 11 DE r Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 r r EDITORIAL LIEBE ISRAELFREUNDE 15 22 4 TITEL: Netanjahus neue Koalition: grösser, rechter, instabiler 6 Vom Tempelberg-Aktivisten zum Knesset-Mitglied 8 Rückt Israel zu weit nach rechts? POLITIK 10 Kurzmeldungen 12 25 Jahre israelisch-russische Beziehungen 13 Die Probleme der Hisbollah 14 Israel und Jordanien intensivieren ihre wirtschaftliche Kooperation 16 Mit EU-Geldern gefördert – von Israel abgerissen GESELLSCHAFT 18 Kurzmeldungen 20 Fronten gegen den Israel-Boykott 22 Das ultraorthodoxe Leben in der Moderne WISSENSCHAFT 24 Kurzmeldungen 26 Verfeindete Blutsbrüder 28 Das Auto als Computer 29 BIBEL: Israel, ein Volk von ganz besonderer Art Teil 5: Die zwölf Söhne Jakobs Israelische Offizielle sprachen wiederholt und öffentlich von einem stillschweigenden Bündnis mit Saudi-Arabien. Auch Ali Larijani, Sprecher des iranischen Parlaments, behauptete, dafür schlüssige Beweise zu haben. Schon im zweiten Libanonkrieg 2006 hätte Saudi-Arabien strategische Informationen an Israel weitergeleitet. Wie ist es zu dieser fast unglaublichen Verbindung gekommen? So, wie es in der Weltgeschichte schon oft geschehen ist: Ein gemeinsamer Feind hat sie zu «Freunden» werden lassen, in diesem Fall die Iraner. Jaakov Amidror, ein ehemaliger General der israelischen Armee und ehemaliger Sicherheitsberater der Regierung, erklärte vor einer kleinen Audienz, wie das Sinken der Ölpreise und die Konflikte in der islamischen Welt Saudi-Arabien zum Umdenken gezwungen hätten. In der Vergangenheit sei Saudi-Arabien zwar ein sehr reiches Königreich gewesen, habe aber darüber hinaus kaum Möglichkeiten gehabt, irgendetwas zu bewegen. Die heutige junge Generation sei besser gebildet und selbstbewusster und glaube, die Welt zu kennen und zu wissen, wie sie sich darin zu bewegen habe. Die junge Generation habe auch verstanden, dass die Schiiten, eigentlich die kleinere Gruppe des Islam, im Iran eine geeinte Führung habe, während hingegen die Hauptgruppierung der Sunniten nicht über eine einige Führung verfüge, sondern in verschiedenste Fraktionen zersplittert sei. Die Saudis hätten in der Vergangenheit versucht, die Aufgabe der Einigung auf sich zu nehmen, aber bald feststellen müssen, dass dies gar nicht so leicht sei, zumal sich die Sunniten schon untereinander nicht einigen könnten. Die Saudis hätten verstanden, dass sie in dieser Aufgabe Verbündete brauchten – wie die Golfstaaten und vor allem Ägypten, das grösste sunnitische Land mit einer richtigen Armee, und darüber hinaus, unglaublicher Weise, auch Israel. Amidror meinte, Israel stelle in den grössten Träumen der Saudis tatsächlich einen wichtigen Faktor dar. Zur grossen Erheiterung des Publikums zitierte Amidror den saudischen Prinzen Turki, der an einem Anlass des Washington Instituts erklärt habe: «Mit israelischem Geld und arabischer Klugheit können wir den Nahen Osten verändern.» Amidror sagte dann weiter: «Ich glaube wirklich, dass durch ein gemeinsames Vorgehen und den Einsatz unserer Fähigkeiten und derer von Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten wir in der Lage sind, einen anderen stabilen Nahen Osten aufzubauen, den Iran in seine Schranken zu weisen und seinen Erfolg zu stoppen und den ‹Islamischen Staat› zu vernichten.» Der Schlüssel zu einem solchen gemeinsamen Vorgehen sei allerdings ein Abkommen mit den Palästinensern. Und dies sei immer noch ein Hindernis, das Israel nicht habe überwinden können. Die Saudis würden dies deutlich und klar sagen. Wenn Israel ein wirkliches Bündnis wolle und nicht nur etwas unter dem Tisch, sondern etwas Handfestes auf dem Tisch, mit einer stabilen Basis, auf der man zusammen gehen könne, dann müsse Israel zuerst ein Abkommen mit den Palästinensern schliessen. Die Saudis würden dies nicht nur sagen, sondern auch meinen. Diese Aussagen kommen nicht von irgendjemand, sondern von einer Persönlichkeit, die in höchsten Verantwortungspositionen stand und Einblick in aktuelle politische Entwicklungen hat. Immer mehr wird deutlich, dass von einem Abkommen mit den Palästinensern für Israel politisch, aber auch wirtschaftlich sehr viel abhängt und dass ein Abkommen sozusagen zu einer politischen und strategischen Notwendigkeit geworden ist. Bei allen bedrohlichen Entwicklungen im Nahen Osten haben wir jedoch die sicheren Zusagen des Wortes Gottes, dass sich nicht etwa die Agenda des Iran oder des Islamischen Staates verwirklichen werden, sondern die Agenda des Reiches Gottes, worin Israel noch eine wichtige Rolle spielen wird. Im Vertrauen auf Gottes Zusagen grüsst Sie herzlich mit Shalom Nachrichten aus Israel | 8/2016 3 TITEL TITEL NETANJAHUS NEUE KOALITION: GRÖSSER, RECHTER, INSTABILER 4 Nachrichten aus Israel | 8/2016 TITEL Die Ernennung von Avigdor Liberman zum Verteidigungsminister erschütterte den Glauben der israelischen Öffentlichkeit an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. DER RÜCKTRITT JAALONS – EINES MANNES MIT WERTVORSTELLUNGEN, FÜR DIE ER EINTRITT, EINES GESCHÄTZTEN GENERALSTABSCHEFS UND EBENSO RESPEKTIERTEN VERTEIDIGUNGSMINISTERS – UND LIBERMANS ÜBERNAHME DIESES AMTES, LÖSTE IN DER ÖFFENTLICHKEIT EINE ART ERDBEBEN AUS. W Welche Koalition ist wohl stabiler, eine Koalition mit 61 Abgeordneten von insgesamt 120 oder eine Koalition, die auf 66 Abgeordneten aufbaut? Arithmetisch ist die Antwort eindeutig und danach richtete sich vor einigen Wochen auch Israels Ministerpräsident. In einem brillanten politischen Schachzug beförderte Netanjahu den amtierenden Verteidigungsminister Mosche Jaalon ins Abseits und ernannte Avigdor Liberman. Im Gegenzug schloss sich diese Partei mit ihren sechs Abgeordneten der bestehenden Koalition an, die somit von 61 auf 66 Parlamentarier anwuchs. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei durchaus um einen richtigen Schritt. Wer auf eine Regierung mit 61 von 120 Stimmen baut, ist auf jede Stimme angewiesen und wird daher politisch erpressbar; dies manchmal sogar in reichlich absurd anmutenden Bereichen. Der Aufbau einer Koalition mit einer grösseren Stimmenmehrheit und zudem die Aufnahme einer ebenfalls im rechten Spektrum anzusiedelnden Partei, rechts vom Likud, schien folglich ein angemessener Schritt, den Netanjahu zur Festigung seiner Regierung unternahm. Doch Politik hat selten etwas mit reiner Rechenkunst zu tun, erst recht nicht in Israel. Zwar ist die Koalition bezüglich ihrer Stimmenmehrheit tatsächlich angewachsen, doch man kann sie schwerlich als dadurch stabiler bezeichnen. Durch die Erweiterung der Regierung kamen zwar Stimmen, aber auch eine weitere Partei hinzu, die sich für die Umsetzung ihrer eigenen politischen Ziele einsetzt. Daher entsteht noch mehr Konkurrenz unter den Parteien, die der Regierung angehören, und diese Konkurrenz wird im Laufe der Zeit immer härter werden. Vor diesem Hintergrund meldet sich als erster der Leiter der Partei HaBeit HaJehudi, Naftali Bennett, zu Wort, der sich selbst als einen jener Kandidaten ansah, der den Posten des Verteidigungsministers bekleiden sollte. Er knüpfte die Ernennung Libermans in dieses Amt an eine Bedingung: Die Mitglieder des Sicherheitskabinetts müssen umfassender über alle entsprechenden Vorgänge informiert werden. Bennett, dessen Partei über acht Knesset-Sitze verfügt, deutete an, dass er im Falle einer Nichterfüllung seiner Kondition aus der Regierung aussteigen werde. Letztlich wurde seine Forderung mit leichten Modifizierungen übernommen. Auch Finanzminister Mosche Kachlon, der an der Spitze einer Partei mit zehn Knesset-Sitzen steht, meldete sich zu Wort. Er sperrte sich gegen die Abweichungen vom Budget, die bei Erfüllung der wirtschaftlichen Forderungen Libermans zum Koalitionsbeitritt anstanden. In dieser Sache gab schlussendlich Liberman nach. Mit diesen beiden Mini-Krisen sah sich Netanjahu innerhalb weniger Tage konfrontiert. Was vor uns liegt, so versprechen uns Experten, wird noch sehr viel schlimmer. Doch nicht nur in der Koalition wackelte es. Der Rücktritt Jaalons – eines Mannes mit Wertvorstellungen, für die er eintritt, eines geschätzten Generalstabschefs und ebenso respektierten Verteidigungsministers – und Libermans Übernahme dieses Amtes, der als draufgängerischer Politiker mit radikalen Ideen verschrien ist, dem man kein Vertrauen schenken kann und der obendrein zudem keinerlei militärische Erfahrung vorzuweisen hat, löste in der Öffentlichkeit eine Art Erdbeben aus. Die Tatsache, dass ein Mann in das Amt des Verteidigungsministers ernannt wurde, dem, wie es sogar Netanjahu nahestehende Personen abfällig formulierten, «im besten Fall Tennisbälle, jedoch noch nie Geschosse um die Ohren geflogen sind», hat das Vertrauen der Öffentlichkeit in Netanjahus Führungsstil erschüttert. Das gilt auch für politische Kommentatoren und Politikexperten, von denen einige Libermans Ernennung in dieses Amt mit «dem Wurf eines brennenden Streichholzes in das Pulverfass Westjordanland und Gaza» verglichen. Zudem muss man bedenken, dass Liberman nicht wirklich viel von Netanjahu hält. Im Verlauf des letzten Jahres, in dem Liberman die Oppositionsbank drückte, hat er kein einziges gutes Haar an Israels Premier gelassen. «Lügner» ist noch eine der gemässigteren Bezeichnungen, die Liberman für Netanjahu fand. Das Ergebnis dieser merkwürdigen Hochzeit – Libermans Ernennung Nachrichten aus Israel | 8/2016 5 TITEL zum Verteidigungsminister und der Beitritt seiner Partei zur Koalition – war sofort in den Meinungsumfragen zu spüren: Wesentlich weniger Wähler würden heute dem Likud ihre Stimme geben, während eine hypothetische Partei, die sich aus Netanjahu-Gegenspielern wie Jaalon zusammensetzen würde, sehr viel mehr Wählerstimmen auf sich vereinen könnte. Die Meinungsumfragen reflektierten jedoch noch etwas anderes: eine sich wandelnde öffentliche Meinung in der israelischen Gesellschaft. Die israelischen Wähler haben Netanjahu das Vergraulen Jaalons ebenso wie einige andere Affären, die mit Geldangelegenheiten in Verbindung stehen, extrem übel genommen. Zum ersten Mal haben viele den Eindruck, dass dennoch etwas an «Mr. Teflon» hängen bleibt, weil seine Antihaftschicht Abnutzungserscheinungen aufweist, weshalb in Israel immer mehr zu glauben scheinen, dass sich die Regierungszeit von Netanjahu lieber dem Ende zuneigen sollte. Ehud Barak fand dafür deutliche Worte: «Netanjahu ist aus der Spur gesprungen … der Rückwärtscountdown seiner Regierungszeit hat begonnen.» Zwi Lidar Vom Tempelberg-Aktivisten ZUM KNESSET-MITGLIED A Als Verteidigungsminister Mosche Jaalon seinen Abschied aus der Politik nahm, rückte Jehuda Glick im Mai 2016 als Abgeordneter der Likud-Partei in die Knesset nach. Glick, der rabbinische Studien im Rahmen eines Programms absolvierte, das Armeedienst mit Talmud-Studien kombiniert, und der nachfolgend an verschiedenen Universitäten studierte, lebt in der Siedlung Otniel, ist achtfacher Familienvater und fünffacher Grossvater. «einen der gefährlichsten Männer des Nahen Ostens» bezeichnete. Nach seiner Vereidigung nahm Glick in Interviews auf das von der Polizei gezeichnete Bild Bezug. «Die Polizei», so meinte er, «versucht seit Jahren, mich als Monster und Kriminellen darzustellen. Doch die Gerichte haben dem immer wieder einen Riegel vorgeschoben.» Das stimmt tatsächlich; verschiedene Anklagen Glicks wurden zurückgewiesen. Er Über Glick, der im Oktober 2014 nur knapp den Mordanschlag eines Palästinensers überlebte, findet man in den Medien verschiedene Porträts – das hängt davon ab, wie sich die berichtende Entität politisch positioniert. Von 2005 bis 2009 war er Geschäftsführer des Tempelinstituts. Seit 2009 ist er Vorsitzender der Stiftung für das Erbe des Tempelberges. Somit gehört er zu jenen gläubigen Juden, die sich auf den Bau des Dritten Tempels vorbereiten. Der staatlich lizenzierte Tourguide Glick rühmt sich damit, mehr als 1.000 Mal den Tempelberg betreten zu haben. Das lässt ihn im rechtskonservativen Likud ganz rechts aussen stehen. Doch nicht das macht vielen Sorgen, sondern die Einschätzung der Polizei, die ihn als 6 Nachrichten aus Israel | 8/2016 selbst porträtiert sich gerne als «Menschenrechts- und Friedensaktivist» und betonte, sich für Religionsfreiheit einzusetzen, sodass «jeder Zugang zum Tempelberg hat und dort zu seinem Gott sprechen kann. Es ist ein Ort, der Milliarden heilig ist, Juden, Christen und Muslimen. Ich möchte, dass wir alle zusammen beten können.» Daraufhin führte er Jesaja 56,7 an: «Mein Haus wird heissen ein Bethaus allen Völkern.» Mit dieser Haltung wiederum ist er im Likud nicht ganz allein, denn auch TITEL andere sehen es als eine Verfehlung des Staates an, dass Juden auf dem Tempelberg nicht beten dürfen und Muslime dort die Oberherrschaft haben. Diese «Diskriminierung von Juden durch den jüdischen Staat» bemängelt auch Glick, der der Dachvereinigung HaLiba vorsteht, deren Organisationen sich dem Ziel widmen, «für Juden auf dem Tempelberg volle Freiheit und zivile Rechte» zu erlangen. Glick wurde immer wieder verhaftet, weil man ihn betend auf dem Tempelberg erwischte. Das ist eine Verletzung des Status quo. Vor diesem Hintergrund kam er bei Gericht nicht ganz so gut weg, wie er glauben machen möchte. Zum letzten Mal urteilte ein israelisches Gericht im Juni 2014, dass seine Präsenz auf dem Tempelberg «das Risiko birgt, Gewalttätigkeiten auszulösen». Erst im Winter 2016 wurde ihm unter Auflagen gestattet, den Tempelberg erneut zu besuchen. Über Glick, der im Oktober 2014 nur knapp den Mordanschlag eines Palästinensers überlebte, findet man in den Medien verschiedene Porträts – das hängt davon ab, wie sich die berichtende Entität politisch positioniert. Im In- wie auch im Ausland stellen ihn einige als einen israelischen Gandhi hin, der als friedfertiger Mann niemals zu Gewalt aufrief. Während andere eher die Einstufung der Polizei für zutreffend halten. Dass Glick kein Leisetreter ist, wurde erneut nach seiner Vereidigung zum Abgeordneten deutlich, als er sagte: Falls Muslime ihre Haltung auf Alleinanspruch auf den Tempelberg beibehalten, könnte dies zu Massnahmen wie an den Patriarchengräbern in Hebron führen (getrennte Gebetszeiten für Juden und Muslime). Er schloss auch nicht aus, dass der Anspruch der muslimischen Welt letztlich «der Grund der Zerstörung des Felsendoms und der Al-AqsaMoschee sein könnte». Als Mitglied des israelischen Parlaments kann Glick, einerlei welche Aspirationen er hat, in einigen Angelegenheiten nicht mehr so frei handeln wie zuvor. Als er vor seiner Vereidigung nochmals den Tempelberg betrat, fing er sich einen heftigen Rüffel von Premier Netanjahu ein, der wegen der explosiven Lage in Jerusalem im Herbst 2015 allen israelischen Parlamentariern untersagte, den Tempelberg zu besuchen. Antje Naujoks Mitternachtsruf Freundestreffen Sonntag, 18. September 2016 (Dank-, Buss- und Bettag) Bern Sorell Hotel Ador (Saal Honegger-Gnägi) Laupenstrasse 15, CH 3001 Bern Nathanael Winkler spricht um 14.00 Uhr über das Thema: Zerfall des Christentums Besondere musikalische Umrahmung mit Govert Roos Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Herzlich willkommen! www.mnr.ch Nachrichten aus Israel | 8/2016 7 TITEL Rückt Israel zu weit nach N Nicht erst seit Premier Netanjahu seine Koalition durch die Erweiterung noch mehr ins rechte Spektrum rückte wird in Israel erörtert, ob dies auf eine bedenkliche Richtung deutet. Viele Ereignisse der letzten Zeit lassen nicht nur in der Opposition, sondern auch in den Medien und sozialen Foren die Frage aufkommen, ob das vielleicht sogar rechtsnationale Züge beinhaltet, die gar auf faschistische Tendenzen deuten. Umso sensibler ist das natürlich, weil die faschistische Ideologie, die man geschichtlich mit schwierigen Perioden Europas in Verbindung bringen muss, die gekoppelt mit der Rassentheorie des deutschen Nationalsozialismus zum dunkelsten Kapitel der Geschichte des jüdischen Volkes führte. Diese Frage beschäftigt naturgemäss viel intensiver die Linke des Landes. Doch längst widmen sich dem auch Politikwissenschaftler wie Prof. Zeev Sternhell, der international als Experte der Ideengeschichte des Faschismus gilt und 2008 selbst zur Zielscheibe eines rechtsradikalen jüdischen Attentäters wurde. Doch nicht nur er meldet sich mit Bedenken über Tendenzen in Politik und jüdischer Gesellschaft des Landes zu Wort. Zunächst sei ein Blick auf die Hintergründe geworfen. Da es sich um einen dynamischen und vielschichtigen Bereich handelt, kann man nicht nur ein Ereignis als «Startschuss» bezeichnen. Trotzdem muss man das, was als «jüdischer Terror» zu Tage trat, als einschneidend verstehen. Da sind zum einen die Taten, die u.a. Graffitis, Übergriffe und Brandanschläge auf christliche und palästinensische Einrichtungen sowie Mordtaten an Palästinensern umfassen. Doch viel auffälliger ist 8 Nachrichten aus Israel | 8/2016 das, was danach geschah oder, nach Ansicht der Linken, eben nicht geschah. Obwohl solche Akte offiziell verurteilt wurden, warfen viele den staatlichen Instanzen vor, bei der Aufdeckung und Strafverfolgung «auf dem rechten Auge blind zu sein». Natürlich stehen gefasste Täter vor Gericht; und weitere Aktivisten der rechts-nationalen und oftmals religiös-nationalen Kreise, darunter radikalste Siedler, sitzen in Verwaltungshaft. Einigen reicht das jedoch nicht, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Andere glauben, dass dadurch noch nicht einmal die Spitze des Eisberges und bestimmt nicht das angegangen wird, was sie als Nährboden ansehen. Eine weitere Ebene erreichte die intern-israelische Diskussion wegen eines Ereignisses in Hebron, als ein israelischer Soldat einen bereits wehrlos am Boden liegenden palästinensischen Attentäter erschoss. Dem entsprang eine heftige Diskussion um die Wertvorstellungen, die die Armee anleiten sollten. Noch heftiger wurde die Diskussion, als der stellvertretende Generalstabschef, Generalmajor Jair Golan, in einer Rede anlässlich des Holocaust-Gedenktages eine Verbindung zwischen dem europäischen Nazismus der 1930er-Jahre und Tendenzen in der israelischen Gesellschaft der Gegenwart herstellte. Schnell schwappte von da an die Diskussion nicht nur zu Fragen rund um Wertvorstellungen, sondern vor allem zu dem Wandel über, den Wertvorstellungen gerade im Zuge einer gesellschaftlichen Neudefinition aufgrund des Ringens von rechts gegen links durchzumachen scheinen. Die heterogene israelische Gesellschaft scheint mittlerweile nicht mehr vor separierenden Elementen wegen religiöser Anschauung und ethnischer Herkunft zu stehen. Von da gelangte man natürlich schnell bei einer Debatte um den Charakter der israelischen Demokratie an. Genau an diesem Punkt kommt Prof. Zeev Sternhell mit seiner Auslegung der Ideengeschichte des Faschismus ins Spiel, denn er ist folgender Ansicht: «Wenn man die Nation nicht als Kollektiv gleichberechtigter Bürger, sondern als Volksgemeinschaft definiert, brechen Gegensätze auf.» Dann wird nicht mehr betont, was die Menschen vereint, sondern was sie, ihre Nationen und Kulturen unterscheidet. «Der Fremde […] wird der Feind im Innern.» Weiter fügte er hinzu, dass dies in Israel nicht nur im Hinblick auf Palästinenser, Araber oder allgemein den anderen, wie z.B. Christen, zu beobachten ist, sondern auch mit Versuchen einhergeht, die Linke des Landes zu delegitimieren: «Man hat kaum jemals ein Land, ein Volk, eine Gesellschaft gesehen, die nicht der Versuchung erlegen wäre, ihre Überlegenheit auszuspielen. Das FreundFeind-Schema […] gibt es auch bei uns», sagte Prof. Sternhell in einem Interview schon vor Jahren. Er und auch andere sehen hier einen schleichenden Prozess vonstattengehen, der auf eine bedenkliche rechtsnationale Richtung weist, was sie keineswegs nur an der Bildung einer noch rechtskonservativeren Regierung festmachen. Diesbezüglich kommt auch dem öffentlichen Diskurs eine Rolle zu, und gerade in diesem Bereich sah Israel Auswüchse, die nicht nur Angriffe zur Schau stellen, sondern ausgrenzen, wie im Falle einer In- TITEL JEDES JAHR DASSELBE ternetgruppe zur Wohnungssuche im Raum Tel Aviv, dessen Administratoren kurzerhand alle Benutzer entfernten, die im Netz über ihre Teilnahme an Demonstrationen der Linken oder der Friedensbewegung berichteten. Viele knüpfen zudem Verbindungen zur politischen Linie, die z.B. Kulturministerin Miri Regev an den Tag legt: Alle, die sich nicht vollherzig hinter der israelischen Flagge versammeln, möchte sie nicht mehr staatlich gefördert wissen. Einige laufen nicht nur wegen solcher Drohungen gegen das Recht auf freie Meinungsäusserung Sturm, sondern glauben, dass hier Bestrebungen deutlich werden, alle auf «Linientreue» entsprechend ihres rechtsnationalen Weltbildes zurechtzustutzen. Dem halten andere entgegen, dass Israel eine intakte Demokratie ist, die ein gut funktionierendes Rechtssystem hat, das politischen Bestrebungen durchaus Grenzen zu setzen vermag. Viele jedoch sind besorgt, weil die gegenwärtige Regierung ihrer Ansicht nach bestrebt ist, auf das Rechtssystem und vor allem auf den Obersten Gerichtshof Einfluss entsprechend ihrer Ideologie zu nehmen. Der u.a. vor dem Hintergrund dieser Diskussion aus dem Amt vergraulte und auf eigenen Wunsch aus der Politik ausgeschiedene Mosche Jaalon sagte dazu: «Ich habe nach besten Kräften die Versuche bekämpft, dem Obersten Gerichtshof und dem israelischen Rechtssystem Schaden zuzufügen. Dies sind Tendenzen, die dem Rechtssystem grossen Schaden zufügen und katastrophal für das Land sein könnten.» Doch er sagte ebenfalls: «Grundsätzlich handelt es sich bei der israelischen Gesellschaft um eine gesunde Gesellschaft, und die grosse Mehrheit ist zurechnungsfähig und darauf bedacht, sich für einen jüdischen, demokratischen und liberalen Staat einzusetzen.» Antje Naujoks Würde Israel darüber berichten, hiesse es vermutlich: Propaganda. Die folgenden Angaben stammen jedoch von dem palästinensischen Journalisten Ahmad Abu Amer. Er verfolgte die Einschreibungen zu den Sommerferiencamps im Gazastreifen, die seit Mai 2016 laufen. Rund 170.000 Kinder wurden bereits für die sommerlichen Aktivitäten des UN-Hilfswerkes UNRWA eingeschrieben. Auch die Hamas, der Islamische Jihad und andere Bewegungen bieten solche Aktivitäten an, die eine vollkommen andere Agenda als Freizeitvergnügen für die minderjährigen Schüler verfolgen. Die HamasAktivitäten stehen dieses Jahr unter dem Motto «Jerusalem Intifada». Für die voraussichtlich 50.000 bis 80.000 Teilnehmer sind u.a. militärische Trainingseinheiten geplant; wie der Autor unterstrich: jedes Jahr dasselbe. AN∎ Nachrichten aus Israel | 8/2016 9 POLITIK ZWISCHEN GEBURTSTAGSKUCHEN, RAMADAN UND SCHUSSWAFFEN Israel wünschte allen Muslimen «Ramadan Kareem» und kündigte Reiseerleichterungen an, damit Palästinenser Familienangehörige in Israel und auch die Strände des Landes besuchen können. Doch kaum war das ausgesprochen, hörte man im Zentrum von Tel Aviv Schüsse. Zwei Cousins aus einem Dorf bei Hebron zückten in einem Café Waffen. Sie ermordeten vier und verletzten weitere Personen. Unzählige, darunter wegen der frühen Abendstunde auch viele Kinder, standen unter Schock. Premier Netanjahu und der gerade erst vereidigte Verteidigungsminister Liberman gaben am nächsten Morgen bekannt, etliche Erleichterungen anlässlich des Ramadans zurückzunehmen – nicht nur für den Familienclan der Attentäter, der Tausende Angehörige zählt. Zudem diskutiert Israels Regierung, den Sicherheitszaun in der betreffenden Region zum Westjordanland doch noch zu vervollständigen. AN∎ RÜCKZUG AUS DER POLITIK MIT FRAGEZEICHEN Mosche Jaalon sollte im Zuge der Koalitionserweiterung seinen Posten als Verteidigungsminister räumen. Politisch wie auch persönlich frustriert, stieg er ganz aus der Politik aus. Viele Medien in Israel kommentierten seine Karriere mit Sätzen wie: Hochdekorierter Soldat, herausragender Generalstabschef – lausiger Politiker. Jaalon hatte als Mitglied der Knesset mehrmals negative Schlagzeilen gemacht, weil er zur falschen Zeit unpassende Worte aussprach. Wie immer gingen in Israel sofort die Spekulationen los, wann und wo man diesen Mann wieder auf der politischen Bühne sehen würde. Jaalon machte erste Andeutungen ausgerechnet gegenüber potenziellen US-Spendern: «Ich werde zurückkehren und mich um die Führung des Landes bewerben.» Die Zeit wird zeigen, was daraus wird. AN∎ WIE ERKENNT MAN TERRORABSICHTEN AUCH VON ALLEINGÄNGERN FRÜHZEITIG? Israels Geheimdienste sind oftmals in der Lage, vor geplanten Attentaten zu warnen. Nach dem Anschlag in Tel Aviv wurde betont, dass keine konkrete Warnung vorgelegen habe. Das gilt auch für die meisten Anschläge, die Einzeltäter seit September 2015 ausführten, was den Geheimdiensten Kopfzerbrechen bereitet. Daher war man fieberhaft damit beschäftigt, dennoch einen Weg zu finden, der Rückschlüsse auf Pläne auch von Personen zulässt, die keiner Terrorvereinigung angehören und ausserdem spontan handeln. Zu Beginn des Sommers wurde bekannt, dass man elektronische Wege gefunden hat, in sozialen Netzwerken potenzielle Terroristen durch ihre Posts frühzeitig zu erkennen. Die eigens dafür entwickelten Algorithmen bezeichneten Experten als erneuten Beweis, dass Israelis besonders kreativ «über den Tellerrand hinausdenken». AN∎ SOLIDARITÄT UNTER PARTEIGENOSSEN? Der Chef der britischen Labour-Partei Jeremy Corbyn machte schon lange vor den Skandalen seiner Parteigenossen mit ähnlich unerhörten Äusserungen Schlagzeilen. Erst jetzt kam ans Tageslicht, dass er bereits 2012 einen Handelsboykott gegen Israel gefordert haben soll. Kurz zuvor geisterte durch die Presse, dass er eine Einladung durch einen persönlichen Brief von Jitzchak Herzog im Namen seiner israelischen Schwester-Partei, der Zionistischen Union, unbeantwortet liess. Aus den Reihen von Corbyns Partei hörte man erneut das Wort «skandalös» und war verärgert, dass Corbyn eine Einladung einer politisch nahestehenden Partei zu einer Diskussion rund um das Thema Antisemitismus noch nicht einmal beantwortet hat. AN∎ 10 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Ab sofort erhältlich: das neue Buch von Wayne Stiles Wayne Stiles Wenn Gott uns warten lässt Geduld lernen am Beispiel Josefs. Unser geistliches Leben besteht nicht nur aus Höhepunkten, sondern vor allem auch aus den als «Durststrecken» wahrgenommenen Phasen dazwischen. Wenn wir dann Leid und Trauer erfahren, besteht unser grösstes Problem oft nicht im Leid selbst, sondern im Gefühl, von Gott im Stich gelassen worden zu sein. Solche Krisen sind also Krisen unseres Glaubens und nicht so sehr der Umstände. Am Beispiel Josefs zeigt der Autor, wie wir diese Wartezeiten, in denen Gott nicht so schnell handelt, wie wir das gerne hätten, überstehen können, indem wir unseren Blick fest auf Gott gerichtet halten. Dann erhellt Er uns den Weg, den wir gehen sollen, Schritt für Schritt. >>> Bestelltelefon Schweiz: 044 952 14 14 Deutschland: 07745 8001 E-Mail: [email protected] Taschenbuch, 288 Seiten Bestell-Nr. 180045 CHF 23.50, EUR 16.90 POLITIK DIPLOMATIE 25 JAHRE ISRAELISCH-RUSSISCHE BEZIEHUNGEN Optimisten meinen, dass diese Beziehungen noch niemals so gut wie jetzt waren. Pessimisten halten dem entgegen: Das muss man mit Vorsicht geniessen, denn letztlich hängt das ausschliesslich von den Konditionen ab, die Putin vorgibt. 12 Nachrichten aus Israel | 8/2016 D Der Saal des Bolschoi Theaters war bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Hunderte Menschen in eleganter Abendgarderobe besuchten Mitte Juni 2016 ein besonderes Konzert anlässlich des 25. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Russland. In der Ehrenloge, die mit israelischen und russischen Fahnen geschmückt war, sassen drei Personen: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Gattin Sarah sowie der Gastgeber, Russlands Präsident Wladimir Putin. Es war die grandiose und auch beeindruckende Veranschaulichung dessen, was einige als «neue Liebesgeschichte» zwischen beiden Staaten bezeichnen. Letztlich war es nicht nur eine Visite mit vielen Ehrenbekundungen, sondern auch mit bedeutungsträchtigen Inhalten. Beide Staaten unterzeichneten ein Abkommen, das die Pensionsansprüche von hunderttausenden Russen regelt, die nach Israel eingewandert sind. Zudem wurde eine Absichtserklärung bezüglich einer Kooperation in der Landwirtschaft und in der Milchviehhaltung, einem Sektor, in dem modernste israelische Technologie zum Tragen kommt, unterzeichnet. Die eigentlichen Schlagzeilen machte jedoch die Zusammenkunft zwischen den beiden Führungs- persönlichkeiten. Es handelte sich bereits um die vierte Zusammenkunft von Netanjahu mit Putin innerhalb eines Jahres. Wenn man sich vor Augen hält, dass Netanjahu im selben Zeitraum lediglich ein einziges Mal mit US-Präsident Barack Obama zusammentraf, so wird die Tragweite noch deutlicher. Netanjahu und Putin besprachen politische Angelegenheiten, wie beispielsweise die neue Annährung zwischen Israel und der Türkei, der Putin, trotz eigenem Zerwürfnis mit der Türkei, seinen Segen gab. Ganz oben an standen bei dem Treffen jedoch Themen des sicherheitspolitischen Bereiches, darunter insbesondere ein Koordinationsmechanismus, der verhindern soll, dass im Zuge der russischen Involvierung im syrischen Bürgerkrieg russische und israelische Truppen aufeinanderstossen. Die Gespräche zu diesen Themen wurden von beiden Politikern auf einer nachfolgenden Pressekonferenz im Kreml als «gut» bezeichnet. «Wir haben uns über die Koordination unserer beiden Armeen unterhalten, um auf diese Weise ebenfalls zu gewährleisten, dass wir gegen Faktoren aktiv werden, die für uns beide eine Gefahr darstellen», führte Netanjahu aus. Putin fügte dem hinzu: «Wir haben unsere Kooperation mit Israel im Kampf gegen den Terror POLITIK TERRORISMUS NETANJAHU KEHRTE SICHTLICH ZUFRIEDEN NACH HAUSE ZURÜCK. LAUT SEINEN ANGABEN WAREN DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN ISRAEL UND RUSSLAND NOCH NIE SO GUT WIE GEGENWÄRTIG. intensiviert. Im Hinblick auf dieses Thema sind wir Bündnispartner.» Netanjahu kehrte sichtlich zufrieden nach Hause zurück. Laut seinen Angaben waren die Beziehungen zwischen Israel und Russland noch nie so gut wie gegenwärtig. Doch gerade vor dem Hintergrund dieser sich verbessernden Beziehungen sticht hervor, dass Russland in diplomatischen und sicherheitspolitischen Angelegenheiten auf eine Art und Weise aktiv ist, die grundlegende israelische Interessen verletzt. Erst kürzlich belieferte Russland den Iran mit fortschrittlichen Batterien der S-300-Raketen und plant zudem weitere bedeutsame Rüstungsgüterverkäufe an den Iran. In Syrien kämpfen die Russen an der Seite der Hisbollah und ignorieren, dass Rüstungsgüter von der syrischen Armee in den Besitz der Hisbollah wechseln. Auf der politisch-diplomatischen Ebene unterstützte Russland eine Resolution des UN-Menschenrechtsrates zur Anlage einer Schwarzen Liste, in der internationale Firmen erfasst werden sollen, die mit den Siedlungen in Verbindung stehen. Im April 2016 gab Russland seine Ja-Stimme zu einer UNESCO-Resolution, die jeglichen Bezug des jüdischen Volkes zum Tempelberg negiert. Man kann nur schwerlich sagen, ob Netanjahu dieses russische Verhalten in seiner Unterredung mit Putin anschnitt. Öffentlich wurde dazu nichts bekannt. Es könnte durchaus sein, dass der prestigevolle öffentliche Auftritt im Bolschoi Theater vertuschen sollte, was sich in der wirklichen Welt hinter den Kulissen tut: Putin und sein Russland gehen ausschliesslich im Sinne der eigenen nationalen Interessen vor und scheren sich dabei um nichts und nieZL∎ mand; auch nicht um Israel. DIE PROBLEME DER HISBOLLAH Wegen der Sanktionen verfügt diese im Libanon ansässige, gut bewaffnete Gruppierung erstmals seit Jahrzehnten nicht mehr über ausreichend Gelder, um ihre Aktivitäten zu finanzieren. U US-amerikanische Experten, die sich mit den Auswirkungen der Sanktionen beschäftigen, die schon vor Jahren gegen den Iran und die Hisbollah verhängt wurden, sind der Ansicht, dass die finanzielle Lage der libanesischen Terrorvereinigung ausgesprochen schlecht ist. Sie gehen zudem davon aus, dass sich die Finanzlage der Organisation im Zuge der Massnahmen, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten auf der internationalen Bühne umsetzen, noch weiter zuspitzen wird. Die Angaben zur Finanzlage der Hisbollah gehen auf eine Aussage vor dem US-Kongress zurück, die kürzlich der Abteilungsdirektor für Terror und Finanzspionage des US-amerikanischen Finanzministeriums, Adam Szubin, machte. Szubin, der als Architekt der US-Sanktionen gegen den Iran gilt, welche den Iran letztlich an den Verhandlungstisch brachten, beschrieb den Kongressabgeordneten eine Reihe von Massnahmen, die im Verlauf des vergangenen Jahres gegen die Hisbollah eingeleitet wurden und massgeblich zu deren Finanzkrise beitragen. Laut seiner Aussage gelang es im Januar 2016 das zentrale Finanzierungsnetz der Hisbollah zu blockieren, welches die Gelder für die terroristischen Aktivitäten bereitstellt. Das erfolgt mittels Geldwäsche, Drogenhandel und anderen kriminellen Machenschaften. Im Februar schnappte eine Falle zu, die man den Mitgliedern einer europäischen Hisbollah-Zelle gestellt hatte. Das geschah, als sie Waffen für die Hisbollah mittels Devisen erwerben wollten, die ihren Ursprung im südamerikanischen Kokain-Handel haben. Im März flog ein Kuriernetzwerk auf, das mit dem Eintreiben von Millionen Euro aus Drogengeschäften beschäftigt war. In diesem Kontext merkte Szubin an, dass ein Gesetz, das US-Präsident Obama im Dezember 2015 gegengezeichnet hat, nunmehr erste Ergebnisse zeigt. Nachrichten aus Israel | 8/2016 13 POLITIK WIRTSCHAFT Bei diesem Gesetz handelt es sich um die Möglichkeit, Sanktionen gegen Finanzinstitutionen zu verhängen, die Gelder an die Hisbollah, an mit ihr in Verbindung stehende Organisationen und Privatleute weiterleiten. Im Mai dieses Jahres begannen libanesische Banken die Konten von Hisbollah-Anhängern zu schliessen. Das löste politische Unruhen wie auch die Sorge aus, dass der Libanon finanziell zusammenbrechen könnte. Das Ergebnis dieser Massnahmen ist laut Szubin, dass die Hisbollah in einer «seit Jahrzehnten beispiellos schlechten Finanzlage steckt. Ich kann Ihnen versprechen», fügte er seinen Ausführungen vor dem US-Kongress hinzu, «wir sind zusammen mit unseren internationalen Partner sehr intensiv darum bemüht, die Hisbollah ganz ausser Gefecht zu setzen». In Israel nahm man diese Meldungen selbstverständlich mit grosser Zufriedenheit wahr. Dennoch wiesen Nachrichtendienstexperten darauf hin, dass der Iran die Hisbollah selbstverständlich weiterhin unterstützt. Es handelt sich um eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar jährlich, auf die die Hisbollah verlässlich bauen kann. Darüber hinaus ist nicht zu vergessen, so merkten diese Experten an, dass die Hisbollah nicht nur vom Iran, sondern auch von Syrien und verschiedenen Staaten, die zur Sowjetunion gehörten, Rüstungsmittel bezieht. Folglich kommt man in Israel zu der Schlussfolgerung, dass die Hisbollah, einerlei, wie prekär ihre Finanzlage auch sein mag, weiterhin ein gefährlicher und ernstzunehmender Feind ist und man auch zukünftig bestens vorbereitet bleiben muss. Vor diesem Hintergrund sind die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) seit einiger Zeit unter Hochdruck damit beschäftigt, die Grenzanlagen zum Libanon noch besser zu sichern. An dieser rund 100 Kilometer langen Grenze werden täglich zu diesem Zweck rund 100 schwere BauZL∎ geräte eingesetzt. 14 Nachrichten aus Israel | 8/2016 ISRAEL UND JORDANIEN INTENSIVIEREN IHRE WIRTSCHAFTLICHE KOOPERATION Beide Staaten planen gemeinsame Projekte rund um das Thema «Wasseraufbereitung». E Ende Mai 2016 löste der haschimitische König Abdullah II. von Jordanien das Parlament seines Landes auf und rief Neuwahlen aus. Im Nahen Osten, einer Region, in der die Nachrichten einander förmlich jagen, erregte dieser inner-jordanische Prozess wenig Aufsehen. Noch weniger Aufsehen erregte die Tatsache, dass das jordanische Parlament vor seiner Auflösung nach heftiger Debatte und zwei als dramatisch zu bezeichnenden Abstimmungen einen Gesetzentwurf annahm, der es Israel und israelischen Bürgern erlaubt, im jordanischen Königreich Investitionen zu tätigen. Die Annahme dieses Gesetzentwurfes veranschaulicht die At- mosphäre, die gegenwärtig die israelisch-jordanischen Beziehungen prägt. Langsam und sicher und zudem gar nicht wirklich geheim gehalten, nähern sich Amman und Jerusalem an, was sowohl die politischen Beziehungen als auch den wirtschaftlichen Sektor betrifft. Beide Staaten unternehmen diese Schritte einhergehend mit einer immer intensiveren sicherheitspolitischen Kooperation vor dem Hintergrund der Bedrohung, die für beide Länder vom selbsternannten Islamischen Staat und einigen Organisationen ausgeht, die in den syrischen Bürgerkrieg verwickelt sind. Beide Staaten beschreiten diesen Weg trotz Meinungsverschiedenheiten, die teil- IM RAHMEN DES VERTRAGS SIND INZWISCHEN RUND 1.000 JORDANISCHE ARBEITNEHMER IN DEN HOTELS VON EILAT BESCHÄFTIGT. SIE ÜBERQUEREN AM MORGEN IHRES ARBEITSTAGES DIE GRENZE VON JORDANIEN NACH ISRAEL UND TRETEN AM ABEND WIEDER DEN HEIMWEG ÜBER DIESE GRENZE AN. GESELLSCHAFT weise sogar zu verbalen Konfrontationen geführt haben und sich u.a. rund um die Themen des israelisch-palästinensischen Konfliktes und den Status des Tempelberges drehen, über den das haschemitische Königreich als Vertreter der muslimischen Welt wacht. Die pro-israelische Orientierung des jordanischen Königreiches erhielt kürzlich einen deutlichen Ausdruck, als der König nach Auflösung des Parlaments bekannt gab, Hani Mulki als neuen Premierminister einzusetzen. Mulki steht schon seit vielen Jahren im öffentlichen Dienst und ist in Israel nicht nur bestens bekannt, sondern auch respektiert. Zwischen 1994 und 1996 hatte er die Leitung des jordanischen Ausschusses inne, der für die Friedensverhandlungen mit Israel verantwortlich war. Nachfolgend diente er zwei Dekaden als Botschafter seines Landes in Ägypten und bekleidete in den letzten Jahren eine gehobene Position des wirtschaftlichen Verwaltungssektors von Aqaba, jener Stadt, die Eilat auf jordanischer Seite gegenüberliegt. In dieser Position spielte Mulki bei der Ausarbeitung eines Abkommens, das es jordanischen Arbeitnehmern ermöglicht, in den Hotels auf israelischer Seite zu arbeiten, eine entscheidende Rolle. Im Rahmen dieses Vertrags sind inzwischen rund 1.000 jordanische Arbeitnehmer in den Hotels von Eilat beschäftigt. Sie überqueren am Morgen ihres Arbeitstages die Grenze von Jordanien nach Israel und treten am Abend erneut den Heimweg über diese Grenze an. Dieses Abkommen löste auf israelischer Seite den Mangel an Arbeitskräften in der Eilater Tourismusbranche und bringt für die schwächelnde Region Aqaba einen bedeutsamen wirtschaftlichen Aufschwung. Es ist letztlich ein herausragendes Beispiel, dass alle Seiten im Zuge einer ohne viel Aufhebens eingeführten Regionalkooperation viel gewinnen können. Laut der jordanischen Verfassung ist sowohl die Ernennung als auch die Absetzung eines Ministerpräsidenten ausschliesslich Angelegenheit des royalen Regenten. Durchaus möglich ist, dass König Abdullah II. ausgerechnet Mulki zum Premierminister ernannte, damit er sich dafür einsetzt, dass das neue Gesetz bezüglich israelischer Investitionen in Jordanien mit praktischem Leben gefüllt wird. Solche Investitionen sind auf jordanischer Seite gegenwärtig erforderlich, um beispielsweise eine israelischjordanische Wasseraufbereitungsanlage aufzubauen, die beide Staaten mit insgesamt 65 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr versorgen soll. Ausserdem sind Investitionen erforderlich, um ein weiteres Wasserprojekt zu realisieren: die Zuführung von 50 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich vom See Genezareth in den Jordan. Jordanien hat seit einigen Jahren grosse Probleme mit seinem Wasserhaushalt, sodass das Land dringend auf die Umsetzung solcher Projekte angewiesen ist. Dafür braucht Jordanien Israels Unterstützung. ZL∎ AQABA, JORDANIEN Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Samuel Rindlisbacher spricht über das Thema: Wir predigen Christus! Mi. 07.09.2016 • 19.30 Uhr Feuchtwangen Schranne Saal, Untere Torstrasse 3, DE 91555 Feuchtwangen Do. 08.09.2016 • 19.30 Uhr München Innere Mission München, Buchdruckersaal, Landshuter Allee 40, DE 80637 München Fr. 09.09.2016 • 18.30 Uhr Ingolstadt Freie Baptistengemeinde Ingolstadt, FriedrichEbert-Strasse 68, DE 85055 Ingolstadt Sa. 10.09.2016 • 15.00 Uhr Frankfurt am Main Saalbau Griesheim, Clubraum 2, Schwarzerlenweg 57, DE 65933 Frankfurt am Main So. 11.09.2016 • 15.00 Uhr Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21, DE 90478 Nürnberg Mo. 12.09.2016 • 19.30 Uhr Erfurt CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a, DE 99089 Erfurt EILAT, ISRAEL Di. 13.09.2016 • 19.00 Uhr Aue/Sachsen Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2, DE 08280 Aue/Sachsen Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Nachrichten aus Israel | 8/2016 15 POLITIK AUSSENPOLITIK MIT EU-GELDERN GEFÖRDERT – VON ISRAEL ABGERISSEN Israel: «Diese Gebäude wurden nicht aus humanitären, sondern aus politischen Erwägungen heraus errichtet, weshalb wir fortfahren werden, sie abzureissen.» N Nach dem Wirbel, den die Entscheidung der Europäischen Union im Hinblick auf die Kennzeichnung israelischer Produkte machte, kündigten sich erneut europäische Turbulenzen in Israel an. Dieses Mal, so hat es den Anschein, könnte daraus eine weitere und sogar sehr viel heftigere Konfrontation zwischen der EU und Israel werden. Erst kürzlich traf in Israel eine recht scharf formulierte Mitteilung der EU ein, die wenig dezent darauf verweist, dass die Beziehungen Israels zur EU nachhaltigen Schaden nehmen könnten, wenn Israel nicht damit aufhört, Gebäude in der Zone C des Westjordanlandes abzureissen. Der Abriss solcher Gebäude in dieser ausschliesslich Israel unterstehenden Zone ist keineswegs neu, doch die gegenwärtige israelische Regierung, die sehr viel rechtskonservativer als die vorherige ist, verfolgt den Abriss entsprechender Gebäude noch unnachgiebiger. Die Regierung wies mit Nachdruck darauf hin, dass sie sich vorbehalten wird, Gebäude abzureissen, die ohne Baugenehmigung errichtet wurden. Israel sieht die Angelegenheit als politisch motiviert an, da man meint, dass die EU darauf bedacht ist, durch solche Gebäude vor Ort neue und handfeste Fakten zu schaffen. Ende Mai 2016 trafen sich der in Israel dienende Botschafter der Europäischen Union, Lars Faaborg-Andersen, und der zuständige General für die Koordination von Angelegenheiten in den betreffenden Gebieten, General Joav (Poli) Mordechai. Botschafter FaaborgAndersen brachte dabei seinen scharfen Protest wegen der israelischen Abrissaktivitäten vor, die seiner Aussage nach eine ohnehin schon schwachgestellte palästinensische Bevölkerung noch weiter verletzen. Der Botschafter machte deutlich, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten den Abriss von Gebäuden zudem als eine schwerwiegende 16 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Verletzung einer möglichen Zwei-Staaten-Lösung ansehen. «Die öffentliche Meinung in Europa ist gegen den Abriss von Gebäuden und gegen die Evakuierung der betroffenen Bewohner. Daher könnte die Fortsetzung der israelischen Politik den Beziehungen zwischen der EU und Israel massiven Schaden zufügen», führte der EU-Botschafter aus. Er meinte auch, dass man den Europäern die israelische Politik in dieser Angelegenheit schlichtweg nicht erklären könne, denn wenngleich Israel damit einerseits vorgibt, illegale Bauaktivitäten einzuschränken, würde es schliesslich andererseits jedoch keine Baugenehmigungen vergeben und somit das Recht der Palästinenser auf eine Entwicklung der Zone C beschneiden. Laut Schätzungen leben in der Zone C, die in zivilen wie auch militärischen Angelegenheiten ausschliesslich Israel untersteht und rund 60 Prozent des gesamten Territoriums des Westjordanlandes ausmacht, circa 250.000 Palästinenser. 2016 wurde die Zivilverwaltung in dieser Zone, die dafür verantwortlich ist, illegale Bauaktivitäten zu überwachen, noch aktiver als zuvor und ging vor allem gegen Bauaktivitäten von Palästinensern vor, die ohne Baugenehmigung erfolgen und zugleich eine finanzielle Förderung der EU geniessen. Die UN gibt an, dass Israel im Jahr 2015 insgesamt 75 Gebäude abriss, die mit Hilfe von EU-Fördergeldern errichtet wurden, und zudem gegen 531 illegale Bauprojekte von Palästinensern vorging. Anfang 2016 verschärfte Israel seine Gegenmassnahmen, sodass innerhalb von vier Monaten 591 palästinensische Gebäude abgerissen wurden, unter denen 75 Bauprojekte sind, die mit EU-Geldern entstanden. Der Grund für dieses verschärfte israelische Vorgehen gegen illegale Bauaktivitäten in dieser Region ist der von der rechtsgerichteten Koalition auf die Regierung ausgeübte Druck, um zu unterbinden, dass die Palästinenser in dieser Zone «harte Fakten» schaffen bevor im Rahmen von Verhandlungen über das Schicksal dieser Zone und ihrer Bewohner entschieden wird. Auf der anderen Seite steht auch der EUBotschafter unter verschärftem politischen Druck, den EU-Aussenbeauftragte Frederica Mogherini ausübt, weil sie selbst von einer grossen Gruppe im EU-Parlament bedrängt wird. Vor einigen Wochen musste die EU-Aussenbeauftragte Mogherini sogar vor einem parlamentarischen Ausschuss in dieser Sache Rede und Antwort stehen. Sie war es, die öffentlich bekannt gab, dass die EU-Mitgliedsstaaten darüber nachdenken, vor dem Hintergrund des Abrisses der von ihnen finanzierten Gebäude eine finanzielle KompensatiML∎ on von Israel einzufordern. Lars Faaborg-Andersen Bücher, die Sie weiterbringen und die weiterhelfen Arno Froese Offenbarung 13 – Satans letzter Sieg Offenbarung 13 zeigt den wahren Grund für die heute nahezu chaotischen globalen Zustände auf. Dieses Buch entlarvt Satan und seine Gefolgsleute in ihrem verzweifelten Versuch, Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle Menschen auf dem Planeten Erde zu schaffen. Darum geht es bei «Satans letzter Sieg». Eine drängende Offenbarung für unsere Tage! Gebunden, 284 Seiten Bestell-Nr. 180002 CHF 18.00, EUR 13.00 John MacArthur Kommentare zur Offenbarung Norbert Lieth Die Zukunft des Christen Denn die Zeit ist nahe – Die Offenbarung ist das einzige neutestamentliche Buch, das denjenigen einen geistlichen Segen verspricht, die es studieren und seine Botschaft anwenden. Diejenigen, die die Offenbarung ignorieren, entziehen sich selbst einem reichen Schatz göttlicher Wahrheit. Lassen Sie sich von John MacArthur das Buch der Offenbarung in einer Art erklären, die sowohl dogmatisch präzise als auch äussert praxisnah ist. Was ist die grosse Hoffnung eines Christen? Wann erfolgt die Auferstehung? Was bedeutet das Preisgericht? Norbert Lieth erklärt in einem umfassenden und anschaulichen Panorama den Glaubensweg des Christen – von der notwendigen Wiedergeburt am Anfang bis hin zum herrlichen Ziel: dem himmlischen Jerusalem. Dieses Buch ist eine grossartige Lebenshilfe, gerade auch für Neubekehrte! Taschenbuch, 208 Seiten Bestell-Nr. 187320 CHF 8.50, EUR 6.00 Taschenbuch, 436 Seiten Bestell-Nr. 180290 CHF 27.00, EUR 18.00 Wim Malgo Das Tausendjährige Reich – eine Utopie? Wird das Millennium Realität oder ist es symbolisch zu verstehen? Wim Malgo beweist einprägsam und biblisch fundiert, dass das Tausendjährige Friedensreich eines Tages Realität sein wird. Die zukünftige Herrschaft Christi auf Erden wird alles Bisherige weit übertreffen. Der Autor erklärt ein schwieriges Thema auf einfache Art und Weise und gibt so eine vorzügliche Argumentationshilfe zur Hand! Marcel Malgo Taschenbuch, 104 Seiten Bestell-Nr. 170100 CHF 7.00, EUR 5.00 Stecken und Stab Viele Menschen kennen Psalm 23. So mancher kann ihn sogar auswendig. Aber, ob auch alle die zahlreichen geistlichen Kostbarkeiten entdeckt haben, die er enthält? In diesem Buch führt der Autor den Lesern die meist verborgenen Schätze dieses wunderbaren Psalms vor Augen. Ist Ihnen seine reichhaltige Tiefe bekannt? Dieses Buch führt Sie auf den Grund und gibt Ihnen Stärkung für den Alltag. Taschenbuch, 112 Seiten Bestell-Nr. 180390 CHF 9.50, EUR 6.50 fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 07745 8001 Deut schland: mnr.ch E-Mail: verlag@ Nachrichten aus Israel | 8/2016 17 GESELLSCHAFT WETTLAUF GEGEN ANTIKENRÄUBER HUMANITÄRE GESTE JENSEITS POLITISCHER ANSCHAUUNGEN Auch in Israel scheiden sich an der Politik die Geister, doch wenn es um humanitäre Hilfe geht, hält man zusammen, wie der Fall von Jehuda Hajisraeli zeigt. Der Anfang-20-Jährige wurde während der Kampfhandlungen im Sommer 2014 schwer verletzt. Seit einiger Zeit macht er Fortschritte in der Genesung, sodass man ihn hätte nach Hause holen können, doch das Haus ist nicht behindertengerecht. Das Geld für den geplanten Ausbau hielt das Verteidigungsministerium mit der Begründung zurück, dass es sich um Baumassnahmen in einer Siedlung handelt. Die in Ofra, zwischen Jerusalem und Nablus lebende Familie rief eine Spendenkampagne aus, bei der über Internet-Crowdfunding innerhalb von 48 Stunden rund 350.000 Euro Spenden eingingen. Spender waren nicht nur rechtskonservative Kreise, sondern u.a. auch Politiker der linken Opposition sowie z.B. ExLeiter der Friedensbewegung «Peace Now». Der junge Familienvater, der nach der Kopfverletzung immer noch nicht sprechen kann, drückte seinen Dank durch Gesten aus. AN∎ Nicht nur die Israelische Antikenbehörde ist der Ansicht, dass die zahllosen Höhlen der Jüdischen Wüste noch längst nicht alle Geheimnisse offenbart haben. Das wurde 2009 sowie auch im Herbst 2014 bestätigt, als man Antikenräubern auf die Schliche kam. In einer Aktion, die einem James-Bond-Film gleicht, konnte man 2009 den Schwarzmarkthandel mit einem Schriftstück aus dem Jahr 139 n. Chr. verhindern. Um den Dieben zuvorzukommen, wurde nunmehr die Aktion «Rettet die Schriftrollen» ausgerufen, in deren Zuge unzählige Archäologen und fast 500 Ehrenamtliche die teilweise nur schwer zugänglichen Höhlen systematisch erforschen. Sie bewegen sogar grössere Steinbrocken, um die Bodenschicht darunter abzusuchen. Wie Israel Hasson, Generaldirektor der Israelischen Antikenbehörde, angab, entdeckte man im Rahmen dieses von der Regierung geförAN∎ derten Projektes fast in jeder Höhle «Spuren illegaler Suchaktionen». EIN ISRAELISCHER POLITIKER BERÜHRTE DIE HERZEN SEINER LANDSLEUTE Politiker stehen in Israel auch als Menschen im Rampenlicht. Sowohl in Ausübung ihres Amtes als auch im Privatleben schaffen sie es immer wieder, eher Kritik als Wohlwollen auf sich zu ziehen. Doch Jair Lapid, der Vorsitzende der Partei Jesch Atid, um den es in letzter Zeit still geworden ist, rührte kürzlich viele. Der stolze Vater berichtete auf Facebook von der Abschlusszeremonie des Wehrdienstes seiner Tochter. Das Besondere: Seine Tochter ist Autistin und kann nicht verbal kommunizieren, diente aber ein Jahr. Lapid schrieb: «Wenn dir das nächste Mal jemand sagt, dass Israels Armee nur mit Kämpfen beschäftigt ist, sende ihm meinen Post, denn das mag vielleicht für andere Armeen stimmen, doch unsere ist viel mehr als das.» AN∎ © Facebook.com, Yair Lapid - 7. Juni, 2016 MITSPRACHERECHT VON ELTERN BEIM WEHRDIENST IHRER KINDER BESCHRÄNKT Der Wehrdienst ist in Israel nicht nur für die jungen Menschen ein Einschnitt im Leben, sondern auch für alle Angehörigen. Auch ohne Krieg fallen in Israel Soldaten, u.a. an den Grenzen. Da die reale Gefahr gegeben ist, dass ein Wehrdienstleistender nicht zu seiner Familie zurückkehrt, mussten bisher Einzelkinder und Kinder von Familien, die bereits einen Gefallenen beklagen, für den Dienst in einer kämpfenden Einheit eine elterliche Einverständniserklärung erbringen. Eltern konnten diese Erklärung zurückziehen, was im Kriegsfall oftmals geschieht. Nunmehr wurden die Richtlinien im Hinblick auf Einzelkinder geändert, sodass Eltern ihre Entscheidung im Notfall nicht mehr ändern können. AN∎ 18 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Mitternachtsruf Freundestreffen Dienstag, 1. November 2016 Sindelfingen Stadthalle Sindelfingen Schillerstrasse 23 DE 71065 Sindelfingen 10.00 Uhr > Winrich Scheffbuch war 30 Jahre Pfarrer in der Ludwig-HofackerGemeinde in Stuttgart. Thema: Die Zeit, in der wir leben 14.00 Uhr > Norbert Lieth gehört dem Vorstand des Mitternachtsruf an. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Thema: Die Zeit, die da kommt Besondere musikalische Umrahmung mit Govert Roos Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Kinderbetreuung ab 6 Jahre mit Hans-Jürgen Braun und seinem rollenden Kindertreff Ein gutes und preiswertes Mittagessen kann vor Ort eingenommen werden Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit Ihnen! www.mnr.ch Nachrichten aus Israel | 8/2016 19 GESELLSCHAFT ZUFRIEDEN, ABER NICHT SORGENLOS Entsprechend einem neuen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rangiert Israel weltweit auf dem achten Platz bezüglich der Lebenserwartung, die in Israel für Männer bei 80,6 und für Frauen bei 84,3 Jahren liegt (globaler Durchschnitt: 71 Jahre). Damit können Israelis sehr zufrieden sein, die allerdings immer wieder die Lebenshaltungskosten im Land bemängeln. Dennoch zeigte eine neuere Studie, dass rund 60 Prozent ihre ökonomische Lage als befriedigend bezeichneten. Zugleich wurde klar, dass auch zufriedene Personen Zukunftsängste plagen. Dies bezieht sich vor allem auf die in den letzten Jahren immer wieder zurückgeschraubten Sozialleistungen. Somit kommt unter dem Strich heraus: Israelis sind nicht unbedingt unzufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lebenssituation, wünschen sich aber trotzdem für den Fall der Fälle einen robusteren Sozialstaat. AN∎ ANTISEMITISUS FRONTEN GEGEN DEN ISRAEL-BOYKOTT Die BDS-Bewegung, die gegen Israel gerichtete Massnahmen wie Boykott, Kapitalabzug und Sanktionen fordert, macht immer wieder wegen erfolgreicher Aktionen von sich reden. Inzwischen wächst die Front gegen diese antiisraelischen Bestrebungen. U Umfragen zeigen, dass rund 33 Prozent der US-Bürger und 40 Prozent der Briten «einen Boykott Israels für gerechtfertigt» halten. Vor diesem Hintergrund gaben 24 Prozent der befragten Amerikaner und 33 Prozent der im Rahmen dieser Umfrage interviewten Briten an, solche Aktionen auch aktiv zu unterstützen. Doch nicht weniger bemerkenswert ist: 76 Prozent der US-Bürger und 67 Prozent der befragten Briten sagten, dass sie solche Massnahmen ablehnen und dies auch kundtun würden. Trotzdem gibt es zwei Probleme: 1.) Gerade an den Hochschulen ist die BDS-Bewegung besonders weit verbreitet. 2.) Oftmals schwingt eine gehörige Portion Antisemitismus mit, den man als tradierten Antisemitismus in neuem Gewand bezeichnen muss. Wenn man bedenkt, dass Studenten die zukünftige intellektuelle Elite repräsentieren, die die öffentliche Meinung prägt, dann resultiert daraus ein gewaltiges Problem – keineswegs nur für Israel, sondern auch für Juden allgemein und ebenso für die betreffenden Gesellschaften, sie sich als aufgeklärt und tolerant sehen möchten. Daher kommt es an immer mehr Universitäten zu Gegenmassnahmen sowohl der Hochschulleitungen, als auch der beschäftigten Akademiker. Hier und da regt sich auch etwas im Kreis von Studenten, vorerst jedoch nur zaghaft. Hervorzuhe- 20 Nachrichten aus Israel | 8/2016 ben sind diesbezüglich vor allem Italien, Schottland, Kanada und die Vereinigten Staaten. In den USA beschreiten inzwischen einzelne Bundesstaaten den Weg, indem sie Gesetze gegen den BDS entweder erlassen haben oder im Begriff dazu sind. Insgesamt 20 US-Bundesstaaten haben sich dazu entschlossen, allen voran vor mehr als einem Jahr South Carolina. Ähnliche Bemühungen sind nunmehr auch an verschiedenen Hochschulen der USA angelaufen, wie Zeitungen in Israel und im Ausland zusammenfassten. Während studentische Kreise im April dieses Jahres im Zuge der «Apartheid-Woche» viele Schlagzeilen machen, sprechen sich inzwischen immer mehr Hochschulleitungen gegen BDS-Aktivitäten an ihren Institutionen aus. Auch akademische Vereinigungen folgen. Das renommierte MIT sowie die Leitungen aller zehn Hochschulen in Kalifornien gaben bekannt, sich explizit gegen einen akademischen Boykott Israels zu stellen. Die Cornell Universität, die immer wieder wegen ihrer engen Verbindungen zum Technion Haifa angegriffen wurde, ernannte einen neuen Direktor des Jacobs Technion-Cornell Instituts, der die Beziehungen zu Israel noch weiter intensivieren wird. Die American Anthropological Association verabschiedete im November 2015 eine Resolution zum akademischen Boykott gegen Israel, über die vor wenigen Wochen erneut ab- gestimmt wurde. In der zweiten Runde wurde sie abgelehnt, allerdings lediglich mit hauchdünner Mehrheit. In Schottland hat sich die Leitung der Universität Edinburgh gegen einen Beschluss des Studentenausschusses gestellt und den BDS als eine «gefährliche, spaltende und diskriminierende Kampagne» bezeichnet, die «Friedensgespräche und Zusammenhalt auf dem Campus» unterwandert. In Kanada haben 150 Professoren einen offenen Brief unterzeichnet, in dem die Aktionen des BDS als «den Prinzipien der akademischen Freiheit, der Gleichheit und der Inklusion sowie einem aufgeschlossenen Diskurs verantwortungsvoller Ideen widersprechend» bezeichnet werden. Die Hochschulen Italiens gehen noch einen Schritt weiter. Sie belassen es nicht bei Worten, sondern haben, nachdem rund 300 italienische Akademiker zu einem Boykott Israels aufriefen, Massnahmen ergriffen. Dazu meinte Italiens Botschafter in Israel, Francesco Talo: «Wir glauben, die beste Antwort auf einen solchen Aufruf sind handfeste Massnahmen. Wir werden die Zahl der israelischen Akademiker, die unser Land begrüsst, massgeblich steigern.» Zudem besuchte bereits die erste italienische Akademiker-Delegation im Rahmen dieser von der Regierung unterstützten BeAN∎ mühungen Kollegen in Israel. Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Termine vom 01.08. bis 31.08.2016 So 07.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Elia Morise So 07.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Ernst Kraft So 07.08. 16:00 DE 77694 Kehl am Rhein Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Str. 18 Reinhold Federolf Mi 10.08. 19:30 CH 3600 Thun Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestr. 10 Samuel Rindlisbacher Fr 12.08. 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Helmut Fürst Fr 12.08. 20:00 DE 73340 Hofstett-Emerbuch (Amstetten) Zeltstandort: Neue Str. 43 Elia Morise So 14.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 René Malgo So 14.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Thomas Lieth Do 18. bis 21.08. DE 61440 Oberursel (Taunus) Haus Heliand, Mühlenweg 16a Elia Morise So 21.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Nathanael Winkler So 21.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Norbert Lieth Di 23.08. 17:00 DE 35578 Wetzlar FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 Elia Morise So 28.08. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstr. 15 Nathanael Winkler So 28.08. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Philippe Otti Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch Nachrichten aus Israel | 8/2016 21 GESELLSCHAFT RELIGION DAS ULTRAORTHODOXE LEBEN IN DER MODERNE Ultraorthodoxe befolgen 365 Verbote, 248 Gebote und leben nach einem strengen Verhaltenskodex, der mit der modernen Welt kollidiert. Obschon sich diese Gemeinschaft gegen vieles abzuschotten versucht, werden dennoch auch moderne Innovationen genutzt; massgeschneidert für die eigene Lebenswelt. I In Israel wird die Zahl der ultraorthodoxen Juden auf ca. zehn Prozent der Bevölkerung geschätzt, d.h. über 800.000 Personen. Somit lebt die Mehrheit der weltweit auf rund 1,5 Millionen geschätzten Ultraorthodoxen in Israel. Ultraorthodoxe Juden führen einen distinguierten Lebensstil, der auf biblischen und rabbinischen Geboten sowie u.a. auf dem im 16. Jahrhundert verfassten Schulchan Aruch («gedeckter Tisch»), einer überarbeiteten autoritativen Zusammenfassung religiöser Vorschriften, beruht. Das bezieht sich keineswegs nur auf die Einhaltung von Sabbat, jüdischen Feiertagen und Speisegesetzen (Kaschrut), sondern auf viele alltägliche Dinge, die entsprechend dem jüdischen Religionskodex (Halacha) eingehalten werden, so z.B. auf die Thora zurückgehende Bekleidungsvorschriften, in die im Laufe der Jahrhunderte weitere Traditionen einflossen. «Der Herr sprach zu Mose: Rede zu den Israeliten und befiehl ihnen: Sie sollen sich Quasten (zizijot) an die Zipfel ihrer Kleider nähen …» (4. Mo 15,38), während sich die Kippa als Kopfbedeckung eines religiösen Juden erst im 16./17. Jahrhundert einzubürgern begann. Diese Gemeinschaft führt in allen Lebensbereichen ein von der modernen Gesellschaft abgeschottetes Leben. Trotzdem gibt es Berührungspunkte. Längst sind ultraorthodoxe Frauen nicht mehr nur Lehrerinnen in einem separaten Schulsystem, das streng zwischen Jungen und Mädchen trennt und Naturwissenschaften im besten Fall rudimentär vermittelt. Sie strömen u.a. als Grafikerinnen auf den Arbeitsmarkt, da ihnen der virtuelle Raum ermöglicht, einer Erwerbstätigkeit unter Einhaltung züchtiger Vorschriften nachzugehen. Ultraorthodoxe fahren Auto und fliegen mit dem Flugzeug, nutzen Elektrizität und machen sich dabei auch modernere Innovationen wie Sabbat-Uhren zunutze. Sie tragen digitale Uhren und verfügen über Bankkarten. Auch Radio wird gehört, allerdings ausschliesslich die eigenen Kanäle mit den entsprechenden Sendeinhalten. TVGeräte findet man in ultraorthodoxen Haushalten nicht. Computer werden genutzt, doch beim Internet tun sich erneut Abgründe auf, was ebenfalls bei den modernen Handys der Fall ist. 22 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Viele Rabbiner sehen mittlerweile im Internet nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen. Sich innerhalb der eigenen Lebenswelt zu informieren und zu vernetzen ist nicht grundsätzlich schlecht, meinen einige. Doch moderne Handys mit ihren Internet- und App-Funktionen gelten weiterhin als verwerflich. In Israel kann man schon lange «koschere Handys» kaufen, die Internet- und SMSFunktionen per Soft- wie auch Hardware blockierten. Der Apple-Konzern ging 2011 einen Schritt weiter: LG zog für das Android-Betriebssystem ein Jahr später nach. Sie brachten «koschere Smartphones» heraus, die Internet- und E-MailFunktionen sowie Apps, die mit GPS-, Bank-, Behörden- und Verkehrsmittel-Angelegenheiten in Verbindung stehen, gefiltert anbieten. Letztlich brachten sie ein Smartphone heraus, das eher einem transportablen Computer, denn einem Telefon glich. Doch seit einigen Jahren entwickelt sich zudem ein «koscheres Internet», dessen Websites am Sabbat und an Feiertagen nicht aufrufbar sind und die z.B. keine Frauen abbilden. Einige Ultraorthodoxe würden hier niemals hereinschauen, andere haben damit kein Problem. Kürzlich brachte der südkoreanische Konzern Samsung eine Smartphone-Marktneuheit für Ultraorthodoxe heraus: ein «koscheres Smartphone», das breiter gefassten Internetzugang bietet, aber dennoch über Filterfunktionen verfügt, die unerwünschte Inhalte nunmehr jedoch ausschliesslich durch Software-Filter blockieren. Dieses spezielle Betriebssystem, das Samsung bei der israelischen Firma Askan, die sich auf koschere Technologien spezialisiert hat, in Entwicklungsauftrag gab, funktioniert u.a. auf den aktuellsten Galaxy-Geräten. Ein ultraorthodoxer Journalist führte dazu aus: «Mehr und mehr Rabbiner verstehen, dass sie die Nutzung von ‹geschützten Smartphones› zulassen sollten. Solche Geräte ermöglichen es, auf dem modernen Arbeitsmarkt mitzuhalten.» Die Entwicklung, die Handys und Smartphones für diese Bevölkerungsgruppe durchgemacht haben, zeigt, dass die ultraorthodoxe Gemeinschaft einen Wandel durchläuft, der unter Rabbinern allerdings weiterhin heftig diskutiert wird. AN∎ GESELLSCHAFT Mitternachtsruf Freundestreffen Montag, 3. Oktober 2016 Glauchau Sachsenlandhalle An der Sachsenlandhalle 3 DE 08371 Glauchau Norbert Lieth spricht um 10.00 Uhr und 14.00 Uhr über das biblisch-prophetische Thema: Die prophetische Dimension des Vaterunser Besondere musikalische Umrahmung mit dem Allianzbläsercollegium Kinderbetreuung ab 6 Jahre mit Hans-Jürgen Braun und seinem rollenden Kindertreff Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit Ihnen! www.mnr.ch Nachrichten aus Israel | 8/2016 23 WISSENSCHAFT ISRAELISCHE VERKEHRSSICHERHEIT AM RHEIN NICHT-HACKBARES MOBILTELEFON Eine israelische Firma stellte ein Mobiltelefon vor, das als «super sicher» angepriesen wird. Das Telefon Solarin Android kann laut Angaben der Firma Sirin Labs weder abgehört noch digital gehackt werden. Geschützt ist das Handy u.a. durch biometrische Personenerkennung, chiffrierte E-Mails, gesicherte Telefon- und Textnachrichtensequenzen und besondere Erkennungsfähigkeiten von Cyberangriffen. Die Entwicklung dieses Handys förderten verschiedene Investoren mit einer Gesamtsumme von 72 Millionen US-Dollar. Diese auch von Fachkreisen als bemerkenswert bezeichnete israelische Innovation kann sich allerdings nicht jeder leisten, denn sie kostet rund 12.500 Euro. Dennoch glaubt Sirin Labs an einen guten Verkauf im Kreis reicher Geschäftsleute und Unternehmer. Zudem hofft man, dass sich Regierungen für das Handy interessieren werden. AN∎ Wiederholt berichteten wir über Innovationen der israelischen Firma MobilEye, die Verkehrssicherheit auf unterschiedlichsten Wegen verbessern möchte. Nunmehr testet Düsseldorf als eine der ersten europäischen Städte die MobilEye-Technologie in den Bussen seines Nahverkehrsunternehmens Rheinbahn AG. Die Unfallpräventionstechnologie ermöglicht Fahrern, drohende Unfälle dank strategisch platzierter Multifunktionskameras und Displaymodulen früher zu erkennen. Sie werden visuell und mittels Audiowarnungen über Gefahrenquellen wie Fahrrad- und Motorradfahrer oder Fussgänger informiert. Die Testphase ist bereits zur Hälfte absolviert und gilt als erfolgreich. Ob Düsseldorf das System übernehmen wird, so wie z.B. London und einige US-Städte, steht noch nicht fest. AN∎ VERBESSERTER SCHUTZ UNTER WIE AUCH ZU WASSER Israel ist darauf angewiesen, seine Gasförderstationen auf See vor feindlichen Angriffen zu schützen. Zu diesem Zweck wurde das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel, das seit rund fünf Jahren erfolgreich an Land zur Abwehr von Raketen mit einer Reichweite von 50 Kilometern eingesetzt wird, auf einem Schiff installiert. Dieses weltweit einzigartige System stellte bei Tests auch hier seine Leistungsfähigkeit unter Beweis. Ausserdem widmete man sich in Israel der Bedrohung von Terroristen, die sich unter Wasser anschleichen, so wie dies vom Gazastreifen während der militärischen Eskalation im Sommer 2014 geschah. Die israelische Marine nahm das System AquaShield in Betrieb, das dank der Kombination einer Reihe von Sonar-Sensoren vor Tauchern warnt, ohne AN∎ jedoch bei grösseren Tieren Fehlalarme abzusetzen. AUSVERKAUFT: BIBLISCHES BIER BESCHNEIDUNG GEGEN HIV Schon vor einigen Jahren berichteten wir über eine in Israel entwickelte Apparatur, dank der die im Judentum religiös vorgeschriebene Beschneidung auf eine einfache und dennoch akkurate Weise durchgeführt werden kann. Die Apparatur PrePex der israelischen Firma CircMedTech erhielt nunmehr die Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um von ausgebildeten Fachkräften in 14 Staaten Afrikas eingesetzt zu werden. Studien wie auch die praktische Erfahrung der letzten Jahre zeigten, dass eine fachgerechte Beschneidung das Risiko einer HIV-Infektion um bis zu 60 Prozent senkt. Auf den afrikanischen Kontinent entfallen rund 70 Prozent der weltweiten HIV-Infektionen. Bisher wurden in zwölf afrikanischen Ländern 125.000 Bescheidungen mit PrePex durchgeführt. Zukünftig fördert die WHO die Anschaffung der Apparatur, die Ausbildung von Personal sowie den Eingriff. AN∎ 24 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Die israelische Firma SodaStream, die mit ihren Geräten zur Herstellung von heimeigenem Sprudelwasser wegen einer Produktionsstätte im Westjordanland zur Zielscheibe des BDS wurde, gab einen Umsatzboom und eine Neuerung bekannt: Zukünftig kann man dem Sprudelwasser ein Konzentrat zumischen, sodass ein schmackhaftes Bier mit 4,5 Prozent Alkohol aus eigener Herstellung herauskommt. Parallel zu dieser Schlagzeile ging eine weitere Biermeldung durch die Medien: «Bier wie zu Zeiten Jesu». Die in Jerusalem ansässige Herzl Brauerei produzierte «biblisches Bier» aus Getreide, das Gentechniker der Tel Aviv Universität als seit 2.000 Jahren unverändert identifizierten und das schon damals zur Herstellung von Bier verwandt wurde. Von den 20 Litern «biblischen Biers» war schnell keine Flasche mehr übrig. AN∎ n Bestelltelefo14 Vortrag-CDs CH : 044 952 14 DE: 07745 8001 nr.ch E-Mail: verlag@ m Nahrung für die Seele, Erkenntnisschub fürs Glaubensleben Wolfgang Kühne Werner Gitt Armin Mauerhofer Thomas Lieth Ich gehörte zu den 144 000 Der Mensch: Produkt des Zufalls oder geniale Konstruktion? Ehe und Familie in der Zerreissprobe Was bleibt, ist die Freude Ein ehemaliger Zeuge Jehovas gibt ein beeindruckendes und ehrliches Zeugnis über seine Zeit bei dieser Sekte und über seine Suche nach der Wahrheit. Audio-Doppel-CD Bestell-Nr. 131530 CHF 10.00, EUR 7.00 Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk. Werner Gitt stellt beide Behauptungen – Schöpfung und Evolution – auf den Prüfstand. Audio-CD Bestell-Nr. 130031 CHF 5.50, EUR 4.00 Die Familie ist eine Schöpfungsordnung. Gott ist der Erfinder. Armin Mauerhofer erläutert, wie wir verantwortungsvoll mit dieser göttlichen Einrichtung umgehen. Audio-CD Bestell-Nr. 130630 CHF 5.50, EUR 4.00 Roger Liebi Die biblische Lehre über Auserwählung und Zuvorbestimmung Norbert Lieth Warum Israel massgebend ist Es gibt einige zwingende biblische Gründe, warum Israel noch eine massgebliche Rolle spielt und spielen wird. Auf eindrückliche Art und Weise legt Norbert Lieth dar, wie notwendig die Existenz Israels für die Erfüllung der Offenbarung und der Rückkehr Jesu ist. Audio-CD Bestell-Nr. 130084 CHF 5.50, EUR 4.00 Die Lehre über die Auserwählung ist in den letzten Jahren zu einem häufig diskutierten und kontroversen Thema geworden. Vermehrt setzt sich auch der einzelne Christ damit auseinander und stellt die Frage, wie es sich denn nun genau mit diesem Thema verhält und wie es im Gesamtzusammenhang der Bibel zu verstehen ist. In der Art eines Seminars erklärt Dr. Roger Liebi die Grundzüge dafür, wie man mit diesem Thema umgehen sollte und gibt einleuchtende Erklärungen. 2 Audio-CDs mit 12-seitigem Skript Bestell-Nr. 130075 CHF 14.00, EUR 10.00 Was hat die Himmelfahrt mit der Freude zu tun? Anhand von Lukas 24 legt Thomas Lieth eindrücklich das historische Ereignis der Himmelfahrt und ihre besondere Bedeutung für uns heute dar. Audio-CD Bestell-Nr. 130103 CHF 5.50, EUR 4.00 WISSENSCHAFT DROHNEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT Die Drohne «Hermes 450» aus der Entwicklung der israelischen Firma Elbit wird von vielen Ländern seit fast zwei Jahrzehnten vorwiegend für Aufklärungszwecke genutzt. Dieses unbemannte Flugobjekt kann für die Dauer von 20 Stunden in der Luft bleiben und liefert aus mehreren Kilometern Höhe genaue Aufnahmen der Vorgänge am Boden. Nunmehr zeigte diese militärische Entwicklung ihr ziviles Leistungsvermögen, denn Landwirte im US-Bundesstaat Nord-Dakota testeten sie über ihren Feldern und sind der Ansicht, dass die Luftaufnahmen von «Hermes 450» tatsächlich viel genauer als Satellitenbilder sind. AN∎ GENETIK VERFEINDETE BLUTSBRÜDER Breitangelegte genetische Studien deuten auf eine Verwandtschaft von Palästinensern, Syrern, Libanesen und Juden hin. JETZT AUCH ONLINE beth-shalom.reisen SOMMERREISE 14. – 21. AUGUST 2016 mit FREDI WINKLER HERBSTREISE HT ! BUC2016 E 10. – 20. U OKTOBER G S A mit SAMUEL RINDLISBACHER ARABISCHARAMÄISCHE REISE 13. – 21. NOVEMBER 2016 mit ELIA MORISE Schweiz: Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstr. 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 044 952 14 18, Fax 044 952 14 19 Deutschland: Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstr. 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 07745 8001, Fax 07745 201 E-Mail: [email protected] www.mnr.ch www.beth-shalom.co.il 26 Nachrichten aus Israel | 8/2016 D Die Schöpfung der Welt durch Gott, so wie sie im 1. Buch Mose dargestellt ist, verpflichtet uns, uns aufeinander mit Mitgefühl und Respekt zu beziehen, denn wir alle sind gleichberechtigt, einerlei welchen Herkunftshintergrund wir haben. Angesichts der gegenwärtigen Terrorwelle in Israel und des jüdisch-islamischen Konflikts vergessen viele nur allzu leicht diese wichtige Botschaft, die wir alle mit auf den Weg bekommen haben, denn schnell werden vor dem Hintergrund von Konflikten Ressentiments und Verallgemeinerungen laut, die nur allzu schnell in Hass umschlagen können. Genetische Studien, die in Israel und anderen Orten der Welt durchgeführt wurden, vermögen dieser Neigung Hoffnung entgegenzusetzen, denn sie deuten auf Blutsbrüderschaften von Gruppen hin, die eigentlich bis aufs Blut als verfeindet gelten. Die genetischen Studien, die im Laufe des vergangenen Jahrzehnts durchgeführt wurden, fanden in den Medien umfassende Aufmerksamkeit; dies vor allem in Israel wegen der sich fortwährend verschlechternden Beziehungen zwischen den jüdischen und den arabischen Bürgern des Staates. Somit darf man sagen, dass wirkliche Neuigkeiten im Hinblick auf genetische Studien eigentlich nicht zu vermelden sind – und dennoch unterliegt diesen Studien eine Botschaft, die ausgerechnet in dieser Zeit von zusätzlicher Bedeutung ist und deshalb erneut aufgegriffen wurde, um auch diejenigen zu erreichen, die sich davor verschliessen. Eine genetische Studie, die in diesem Kontext besonders hervorgehoben wurde, geht auf die Arbeit von Prof. Harry Ostrer zurück, der dem Institut für Genwissenschaften der Universität New York vorsteht. Die Studienergebnisse wurden u.a. im Magazin des Nationalen Instituts für Naturwissenschaften der USA veröffentlicht. Prof. Ostrer und sein Team untersuchten die YChromosomen von 1.000 Männern aus unterschiedlichen Regionen der Welt, die von Vater auf Sohn ohne Veränderungen vererbt werden. Im Rahmen dieser Studie fanden sie heraus, dass die genetischen Codes von männlichen Juden mit denen von nichtjüdischen Männern im Nahen Osten identisch sind, wobei sie WISSENSCHAFT den Kreis der Männer genau eingrenzen konnten: Palästinenser, Syrer und Libanesen. Diese gemeinsamen genetischen Kodierungen unterscheiden sich deutlich von denen, die Männer in anderen nahöstlichen Ländern aufweisen: Juden sind genetisch gesehen die Brüder von Palästinensern, Syrern und Libanesen. «Juden und Araber sind somit einwandfrei die Nachfahren von Abraham», sagte Prof. Ostrer dazu. «Bei ihnen findet man tatsächlich eine gemeinsame genetische Kodierung, die sich über 4.000 Jahre lang erhalten hat, denn sie haben von Eheschliessungen mit Angehörigen anderer Gruppen weitestgehend abgesehen.» Wer mit dem 1. Buch Mose vertraut ist, der weiss über die Blutsverwandtschaft von Juden und Arabern Bescheid. Trotzdem ist es irgendwie bewegend zu hören, dass dies von der modernen Wissenschaft bestätigt und untermauert wird. Die Studienergebnisse von Prof. Ostrer wurden durch weitere Untersuchungen gestützt, so beispielsweise durch die Ergebnisse einer Forschung an der Hebräischen Universität Jerusalem. Es handelt sich um eine Forschung, die von einem international besetzten Team ausgeführt wurde, das unter der Leitung von Prof. Ariela Oppenheim stand. Diese Studie führt Folgendes vor Augen: Zwei Drittel der Araber, die gegenwärtig in Israel und in den Gebieten leben, sowie ein ähnlich hoher Prozentsatz von Juden sind Nachfahren von gerade einmal drei Vorvätern, die vor Tausenden von Jahren in der Region lebten. Die Studienergebnisse, die in der Fachzeitschrift Human Genetics veröffentlicht wurden, beruhen ebenfalls auf einer Untersuchung der Y-Chromosomen. Dazu sagte Prof. Oppenheim: «Unsere Forschungsergebnisse belegen die historischen Zeugnisse, die besagen, dass Araber die Nachfahren von Einwohnern des Landes Israel sind, die in der Antike lebten und dass es sich bei einem nicht geringen Prozentsatz von ihnen genetisch betrachtet um Juden handelt, die sich dem Islam zuwandten.» Ein weiteres Zeugnis der Blutsverwandtschaft von Juden und Arabern stellte Prof. Shay Carmi vor, der ebenfalls an der Hebräischen Universität Jerusalem forscht und lehrt. Er beschäftigte sich mit der genetischen Abstammung von aschkenasischen Juden, d.h. Personen, die dem europäischen und osteuropäischen Judentum angehören und eine sehr viel hellere Hautfarbe haben. Er konnte anhand von genetischen Studien aufzeigen, dass auch sie ihren genetischen Ursprung im Nahen Osten haben. Verwandtschaft, das wissen wir, hat noch nie in der Geschichte der Menschheit Verbrechen verhindert. Das führten uns bereits Kain und Abel vor Augen. Trotzdem könnten diese genetischen Erkenntnisse zum Ursprung vor Tausenden von Jahren vielleicht beiden Seiten vor Augen führen, dass man lieber einen Moment innehalten sollte bevor es zum Blutvergiessen an Blutsverwandten kommt. ML∎ PATTERNS of EVIDENCE EXODUS Auf der DVD NEU! Suche nach den Spuren des Exodus 117019 „Patterns of Evidence“ (18,95 Euro Diese DVD dokumentiert Tim Mahoneys ehrliche bzw.Suche 19,90 CHF) nach der Wahrheit über den Auszug Israels aus Ägypten. Dabei macht er erstaunliche Entdeckungen. Mahoney recherchierte viele Jahre und lässt renommierte Archäologen zu Wort kommen. Er setzt Puzzleteil für Puzzleteil zusammen und kommt dabei auf eine völlig neue Zeitrechnung. Eine äusserst interessante Dokumentation, die zum eigenen Nachforschen anregt. GAM DVD Bestell-Nr. 117019 CHF 19.90, EUR 18.95 NEUE DVD! Nachrichten aus Israel | 8/2016 27 WISSENSCHAFT WIRTSCHAFT DAS AUTO ALS COMPUTER Die Rettung der globalen Automobilindustrie geht inzwischen unzweifelhaft über Israel. Mehr und mehr Autohersteller aus aller Welt blicken in Richtung der israelischen Hightech-Industrie, um von dort innovative Lösungen zu übernehmen und somit im Geschäft zu bleiben. I Im Verlauf von Jahrzehnten war Israel ein passiver Verbraucher, der im besten Fall neidisch auf die Entwicklungen in der weltweiten Automobilindustrie blickte. Israels Vermögen, sich in diesen bedeutsamen Marktsektor Europas, Asiens und der USA einzuschalten, galt lange Zeit als gegen Null tendierend. Doch die Hightech-Revolution hielt auch Einzug in diesen Marktsektor. Das moderne Auto ist mit immer mehr computerbasierten Systemen ausgestattet, die letztlich zur Folge haben, dass Israel nicht nur in diesen Markt einsteigen konnte, sondern heute dort diesbezüglich als tonangebend anzusehen ist. Inzwischen gibt es keinen grösseren Automobilhersteller der Welt mehr, der nicht längst ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Israel unterhält. Ist das nicht der Fall, so laufen fieberhafte Bemühungen, das zu ändern. Alleine im vergangenen Jahr organisierten Honda, Ford, Toyota und Hyundai Zusammenkünfte in Tel Aviv, die als «Wissensmarathon» angelegt sind, um sich einen Über- und auch tieferen Einblick in die diesbezügliche israelische Ideenschmiede zu verschaffen. Israel kann tatsächlich mit beeindruckenden Ideen aufwarten: sehr genau funktionierende Navigationsapps, Cybersicherheit für den Bordcomputer von Autos, Sicherheitssensoren, Entwicklungen rund um die Treibstoffeffizienz und vieles mehr. Dass die Autoindustrie nach Israel blickt und grösstes Vertrauen in den von Israel aufgezeigten Weg setzt, führte kürzlich die Firma Gett vor 28 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Augen, die einstmals GetTaxi hiess und als einer der härtesten Konkurrenten von Uber gilt. Das Unternehmen ermöglicht es, sich ein Taxi mit Hilfe einer App zu bestellen oder Mitfahrer einzusammeln. Im Mai 2016 gab der deutsche Volkswagen-Konzern bekannt, 300 Millionen USDollar in dieses israelische Unternehmen zu investieren. Laut Angabe von Volkswagen handelt es sich um eine «strategische Partnerschaft im Zuge der angestrebten Modernisierungsstrategie», denn Gett bietet die technologische Basis für die Entwicklung zukünftiger Mobilitäts-Geschäftsmodelle. Die israelische Navigationsapp Waze, die weltweit von sich reden macht, wurde bereits 2013 vom GoogleKonzern für eine schwindelerregende Summe aufgekauft. Auch der Börsengang von MobilEye, der sich ebenfalls um fantastisch anmutende Summen drehte, war das endgültige Zeichen, dass Israel sich an die Weltspitze dieses Sektors setzt. Doch die israelische Erfolgsgeschichte beschränkt sich keineswegs auf diese drei Unternehmen. Die israelische Firma für Cybersicherheit Argus erfreut sich seit einiger Zeit eines regen Interesses einiger grosser Automobilhersteller, da sie eine einzigartige Entwicklung vorzuweisen hat, die Autos vor Hackerangriffen sichert. Die Computersysteme an Bord von Autos bringen viele Vorteile, machen sie aber auch anfällig für digitale Angriffe von aussen. Vor rund einem Jahr schafften es zwei Hacker beispielsweise in das Bordsystem eines Jeeps von Chrysler während der Fahrt einzudringen. Sie übernahmen von aussen die Kontrolle über Radio und Klimaanlage, doch sie konnten ebenfalls die Geschwindigkeit des Wagens kontrollieren. Der Fahrer hinter dem Steuer hatte keine Macht mehr über diese wichtige Funktion. Die Firma Argus entwickelte eine Technologie, die Kommunikationsund Motoren- sowie Bremsfunktionen eines modernen Autos separiert. Die kanadische Firma Magna International, die Autozubehör produziert, und die deutsche Allianz-Versicherung setzen grosses Vertrauen in diese israelische Innovation und haben daher bereits in die Firma investiert. Die israelische Firma Phinergy konnte in letzter Zeit insgesamt 50 Millionen USDollar an Investitionen auftreiben, denn sie entwickelt eine neue Autobatterie, die auf Aluminium und Luft aufbaut und eine Fahrtstrecke von 1.500 Kilometern ohne Aufladen und ohne Umweltverschmutzung bewältigen kann. US-Präsident Barack Obama sah und bewunderte diese israelische Innovation bereits 2013, als man ihm während eines Besuches in Israel verschiedenste bahnbrechende Entwicklungen des Landes im Rahmen einer eigens zusammengestellten Ausstellung vorführte. Diese israelische Firma steht seither in engem Geschäftskontakt mit GM und Ford. ML∎ BIBEL BIBEL ISRAEL ein Volk von ganz besonderer Art Teil 6 DIE ZWÖLF SÖHNE JAKOBS Josef stellte, im Auftrag Gottes, womöglich ohne es selbst zu ahnen, seine Brüder auf die Probe, um herauszufinden, ob sie geeignet waren, in Gottes Programm weiter eingeschlossen zu werden. Von Thomas Lieth 1. Mose 37 schildert die Familiengeschichte Jakobs. Das Kapitel beschreibt den Neid der Söhne Jakobs auf ihren jüngsten Bruder Josef, der Jakobs Lieblingssohn war. Und als Josef ihnen von seinen Träumen erzählte, «wurden sie erst recht böse auf ihn». «Wir waren miteinander auf dem Feld», erzählte Josef über seinen ersten Traum, «schnitten Getreide und banden die Ähren zu Garben zusammen. Plötzlich stellte sich meine Garbe auf und blieb stehen. Eure Garben stellten sich im Kreis um sie herum und verneigten sich tief vor meiner Garbe.» Damit zog Josef den Hass seiner Brüder auf sich. Er machte es nicht viel besser, als er von seinem zweiten Traum erzählte: «Ich sah die Sonne, den Mond und elf Sterne, und alle verneigten sich tief vor mir.» Das war sogar seinem Vater zu viel, der zu ihm sagte: «Was für einen Unsinn träumst du da? Du glaubst wohl, dass dein Vater, deine Mutter und deine Brüder sich vor dir in den Staub werfen?» Die Bibel berichtet: «Die Brüder waren eifersüchtig auf Josef; sein Vater aber musste immer wieder über den Traum nachdenken.» Als dann Josef seine Brüder auf den Feldern besuchte, warfen sie ihn, den «Träumer», in eine Zisterne. Der älteste Bruder Ruben wollte Josef zwar später retten, aber während seiner Abwesenheit kam Juda auf eine Idee und sagte zu seinen Brüdern: «Was nützt es uns, wenn wir unseren Bruder umbringen? Wir werden nur schwere Blutschuld auf uns laden [vgl. 2.Mo 21,16]. Lassen wir ihn leben und verkaufen ihn den Händlern; er ist doch unser Bruder!» Und so verkauften sie Josef für 20 Silberstücke an die Ismaeliter, die ihn nach Ägypten verschleppten (vgl. 3.Mo 27,5). Damit war Josef, als Ruben zurückkehrte, bereits verschwunden. Ruben rief entsetzt aus: «Der Junge ist nicht mehr da! Wie soll ich das verantworten?» Als ältester Bruder trug er die Verantwortung. Später würde er allerdings aus anderen Gründen sein Erstgeburtsrecht verlieren (s. 1.Chr 5,1; 1.Mo 35,22; 49,3–4). Eigentlich hätte ihm als Erstgeborenem das doppelte Erbe zugestanden (5.Mo 21,15–17), das dann an seiner Stelle Josef bekam, und zwar durch die Verteilung des Erbes auf seine beiden Söhne Manasse und Ephraim. Es heisst weiter in 1. Mose 37, dass die Brüder das Gewand von Josef in das Blut eines Ziegenbocks tauchten und zu ihrem Vater schickten. Sie täuschten damit den Überfall eines Raubtieres vor. Jakob war daraufhin untröstlich. «Ich werde so lange um ihn trauern, bis ich selbst zu ihm in die Totenwelt komme», sagte er. Die Händler brachten Josef unterdessen nach Ägypten, wo sie ihn an Potifar, den Befehlshaber der Leibwache des Pharaos, verkauften. Neid war also der Auslöser dieses Familiendramas, so wie auch heute Neid und Eifersucht wie ein giftiger Pilz sogar bis in unsere Gemeinden eindringt und alles vergiftet. Eigentlich wollten die Brüder Josef töten, aber sie besannen sich eines besseren und verkauften ihn an «zufällig» vorbeikommende Ismaeliter und machten ihrem Vater weis, dass ihr Bruder von einem wilden Tier getötet worden war. Jakob, der ja zuvor seinen Vater betrogen hatte, als es um den Segen ging, wurde nun in gleicher Weise von Nachrichten aus Israel | 8/2016 29 Impressum BIBEL NACHRICHTEN AUS ISRAEL ® SCHWEIZ: seinen Söhnen betrogen und belogen. Josef landete in Ägypten und nach einer wechselvollen Geschichte, wo er sogar ins Gefängnis musste, stieg er schliesslich zum zweiten Mann im Land auf (1.Mo 39–41). Die Geschichte von Josef zeigt, wie Gott Sein Vorhaben durch die Treue eines Mannes, Josef, weiterführte. Dieser Mann stellte, im Auftrag Gottes, womöglich ohne es selbst zu ahnen, seine Brüder auf die Probe, um herauszufinden, ob sie geeignet waren, in Gottes Programm weiter eingeschlossen zu werden. Josef bewies seine Treue seinem Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen mit Norbert Lieth und Jonathan Malgo Thema: Die prophetische Dimension des Vaterunser Do. 29.09.2016 • 19.30 Uhr Kreuztal bei Siegen Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen Fr. 30.09.2016 • 19.30 Uhr Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21, DE 34117 Kassel Sa. 01.10.2016 • 15.00 Uhr Sa. 01.10.2016 • 17.30 Uhr So. 02.10.2016 • 10.00 Uhr Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstrasse, DE 30177 Hannover Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! 30 Nachrichten aus Israel | 8/2016 Gott gegenüber immer wieder aufs Neue. Er wurde gehasst und seine Brüder waren neidisch auf ihn. Doch Josef blieb treu. Auch als Knecht in Ägypten blieb er seinem Gott treu. Ebenso im Gefängnis und auch als mächtiger Mann Ägyptens stand er zu dem Gott seiner Väter. Er blieb treu trotz Neid, Hass, Versuchung, Knechtschaft oder Macht. Durch nichts liess er sich von seiner Treue seinem Gott gegenüber abbringen. Ob es ihm gut ging oder schlecht, nichts war für ihn ein Argument, den Gott seiner Väter zu vergessen. Dieser Charakterzug von Josef, im Kleinen wie im Grossen treu zu sein, ist erforderlich für alle, die dem Herrn dienen wollen. Treu zu sein, obwohl es einem schlecht geht, und treu zu sein, obwohl es einem gut geht. Schliesslich erfüllten sich die Träume Josefs, die mit ein Grund für den Neid seiner Brüder waren. In Kanaan, Ägypten und anderen Gebieten kam es zu einer grossen Hungersnot (s. auch 1.Mo 45,5–8). Dies veranlasst die Söhne Jakobs, nach Ägypten zu ziehen, um dort Nahrungsmittel zu bekommen. Ihr Bruder Josef stand mittlerweile im Dienst des Pharaos und verwaltete die Nahrungsvorräte, da er in einem Traum rechtzeitig von der Dürreperiode erfahren und dies dem Pharao mitgeteilt hatte. Als die Brüder Josephs, ausser Benjamin dem Jüngsten, der bei seinem Vater blieb, in Ägypten ankamen, begegneten sie ihrem Bruder Josef. Weil sie aber nichts von seinem Verbleib dort wussten und sich Josef am Hof des Pharaos äusserlich verändert hatte, erkannten sie ihn nicht. Josef hingegen erkannte seine Brüder, gab sich selbst aber nicht zu erkennen. Sein Traum, dass sich einst seine Brüder vor ihm verneigen würden, erfüllte sich: «Und Josef, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josefs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde» (1.Mo 42,6; vgl. 1.Mo 50,18). Mit einer List sorgte Josef dafür, dass sie ein zweites Mal nach Ägypten kommen mussten, und dieses Mal mit Benjamin dem Jüngsten. Nach einiger Zeit gab sich Josef dann zu erkennen. Und er sorgte dafür, dass sein Vater Jakob mit seiner Familie nach Ägypten kam, um die Hungersnot gut zu überstehen. So lenkte Gott die Geschicke Jakobs bzw. Israels, als sich das Volk ∎ langsam aber sicher bildete. Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 17 Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] ® DEUTSCHLAND: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Abteilung Beth-Shalom Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] ZEITSCHRIFTEN Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 E-Mail: [email protected] Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. INITIALEN DER AUTOREN DIESER AUSGABE ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks ABONNEMENTSPREISE JÄHRLICH Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage EINZAHLUNGEN Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0 BIC: POFICHBEXXX oder ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5 BIC: ZKBKCHZZ80A Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Österreich: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Herstellung: GU-Print AG, Zürich ISRAELREISEN Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] BETH-SHALOM HOTEL, ISRAEL Hanassi Avenue 110, P.O.B. 6208 31060 Haifa, Israel Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 E-Mail: [email protected] WWW.BETH-SHALOM.CO.IL Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Für die Inhalte der fremden Webseiten, auf die verwiesen wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten haben wir keinerlei Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist. Walter Nitsche/Benedikt Peters Dämonische Verstrickungen, biblische Befreiung Eine biblische Analyse in Theorie und Praxis Viele Menschen leben im Bann des Okkultismus und Spiritismus. Christen werden zunehmend mit der okkulten Welle konfrontiert. In verschiedensten christlichen Gemeinschaften lässt sich magisches Denken als fester Bestandteil von Glaubensinhalten entdecken. Menschen, die zum erlösenden Glauben an Jesus Christus gefunden haben, sind von ihrer okkulten, abergläubischen Vergangenheit her oft Taschenbuch, 160 Seiten Bestell-Nr. 180047 CHF 13.50, EUR 9.90 NEUES BUCH! sehr stark gezeichnet. Umso dringender stellt sich die Frage nach wirksamer, biblisch fundierter Seelsorge bei dämonischen Verstrickungen. Die Autoren versuchen, diese Frage zu beantworten und klären über haarsträubende, aber weitverbreitete Seelsorge-Praktiken und irreführende Meinungen auf. Mit Beiträgen von Benedikt Peters, Walter Nitsche, Thomas Schirrmacher, und Eckehard Strickert. TopBilder – TopQualität! Israelkalender 2017 Der neue Israel-Kalender ist da! Grosses Format, qualitativ sehr hochwertig, und in einem Design, das die Schönheit und Vielfalt Israels in den Vordergrund stellt. 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