SPORT M o n t a g , 2 5 . J u l i 2 0 1 6 – N r. 1 7 0 WUES - Seite 18 Eine Woche mit Senfschnitzel und Tiramisu Regionalliga-Männer des TC Weiß-Blau Würzburg sind nur einen Wimpernschlag von der Meisterschaft entfernt ................................................................................... Von unserem Redaktionsmitglied KIRSTEN MITTELSTEINER ................................................................................... WÜRZBURG „Das ist einfach nur der Hammer“, lautete das Fazit von Christopher Enser-Bönisch, Mannschaftsführer der Regionalliga-Männer des TC Weiß-Blau Würzburg kurz und knapp nach dem letzten überaus erfolgreichen Doppelspieltag dieser Saison mit den Siegen Nummer fünf und sechs. Sagen musste er auch gar nichts weiter, sprachen sein glückliches Lächeln und der verklärte Blick in die Ferne doch Bände – als visiere er bereits gedanklich die finale Begegnung am kommenden Samstag in Leipzig an. Eigentlich hatte im Vorfeld jeder gedacht, die Dramatik der vergangenen Spieltage sei nicht mehr zu toppen. Aber weit gefehlt, denn gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Rosenheim legten die Regionalliga-Männer des TC Weiß-Blau Würzburg zum Auftakt des Wochenendes noch eine Schippe drauf. Es war der erwartet große Showdown, den eine Begegnung verlustpunktfreier Erster gegen den – ebenfalls bis dato unbesiegten – Verfolger auf Rang zwei zu bieten hat. Daraus entwickelte sich im Verlauf ein echter Krimi, dessen Regieführung wohl der Glücksgöttin Fortuna oblag. Oder wie anders sollten in dieser spannungsgeladenen Situation gleich drei gewonnene Match-Tie-Breaks zu erklären sein? Sowohl Nummer eins Jorge Aguilar als auch Enser-Bönisch an Position sechs verbuchten ihre Match-TieBreaks jeweils mit 10:8. An Spannung noch nicht genug, stellte Neuzugang Pedro Martinez Portero die Nerven aller auf eine Zerrreißprobe. Bereits einen Matchball gegen sich, nahm er sein Kämpferherz in beide Hände und gewann 13:11. Allerdings waren zuvor ganz gemäß einer Redensart ........................ „Wir werden alle nur möglichen Kräfte bündeln und alles mobilisieren, was irgendwie geht.“ Christopher Enser-Bönisch, Mannschaftsführer ........................ „Blut, Schweiß und Tränen“ gefordert. Jorge Aguilar, in Abwesenheit des Spaniers Albert Alcaraz Ivorra auf Position eins vorgerückt, musste mächtig beißen, traf er doch auf keinen Geringeren als Christopher Kas, ehemaliger Davis-Cup-Spieler und bis Mitte Mai 2016 noch Trainer der deutschen Topspielerin Sabine Lisicki. Kas hatte sich in seiner bis 2014 andauernden Profikarriere insgesamt 1,3 Millionen US-Dollar Preisgeld erkämpft. Im Doppel einst 17. der Weltrangliste (2012) trumpfte er mit diesem Können gegen Würzburg aber Fußball Toto-Pokal, Kreis Würzburg, 2. Runde FC Hopferstadt – FC Eibelstadt 7:6 n.E. SV Sickershausen – Dettelbach u. O. 3:4 SV Hoheim – SV Markt Einersheim 5:3 n.E. Wombach – FC Wiesenfeld-Halsbach 2:0 Esselbach-Steinmark – Greußenheim 2:7 FV Bachgrund – TSV Retzbach 2:3 FC Zell – FV 05 Helmstadt 1:5 Winterhausen – Post SV Sieboldshöhe 0:1 SG Randersacker – SB Versbach 3:4 SV Kist – SG Hettstadt 0:12 TSG Sommerhausen – ETSV Würzburg 0:1 Gaukönigshofen – SpVgg Giebelstadt 2:4 FV Holzkirchen Remlingen – SV Altfeld 0:1 TSV Duttenbrunn – SV Erlenbach 4:5 n.E. Geroldshsn. – Maidbronn/Gramschatz 1:2 SB DJK Würzburg – SV Waldbrunn 4:2 Oberpleichfeld/Dipbach – Grombühl 2:0 SG Burggrumbach/Erbshausen-Sulzwiesen – SV Bergtheim 3:2 SV Bütthard – TSV Reichenberg 5:1 FC Ruppertshütten – TSV Lohr 3:1 Ochsenfurter FV – SV Sonderhofen 4:1 Mainsondheim – Willanzheim 7:6 n.E. TSG Waldbüttelbrunn – Uettingen 0:11 Thüngersheim – Veitshöchheim 6:4 n.E. Schwarzenau–Stadt. – Repperndorf 7:1 Kleinrinderfeld holt einen Punkt 1:1 beim FC Coburg FUSSBALL (SGS) Landesliga Nordwest FC Coburg – TSV Kleinrinderfeld 1:1 (0:0) Viel Schweiß kostete Würzburgs Nummer eins, Jorge Aguilar, das wichtigste Match der Saison beim Titelkonkurrenten TSV Rosenheim, das der Chilene im Match-Tie-Break gewann. FOTO: KIRSTEN MITTELSTEINER nicht mehr auf, denn er hatte sich im Einzel verletzt und bewegte sich beim deutlichen 6:0, 6:3-Sieg des GästeDuos gehandicapt. Die beiden Akteure Aguilar und Pablo Figueroa konnten es nach dem verwandelten Matchball selbst kaum glauben. In der Tat hatte das Drehbuch nichts an Spannung vermissen lassen. Und als diese finale Klappe fiel, hatten die Würzburger ihren fünften und wohl wichtigsten Saisonsieg unter Dach und Fach. Und das gegen einen Gegner, der in der Vergangenheit immer eine Nummer zu groß gewesen war. Man wurde das Gefühl nicht los, dass es gar nicht anders kommen konnte und durfte. Das Wohlwollen Fortunas hatte sich über die Würzburger ergossen. Und auch bei der Wahl der Doppelaufstellung schien es, als ob sie aus dem Hintergrund die Fäden dirigierend in der Hand hielte. Lange diskutierte die Mannschaft beim Stand von 4:2 nach den Einzeln, welche Doppelaufstellungen die größten Gewinnchancen hätten. Bis Cheftrainer Goran Popov ein Machtwort sprach und festlegte, wer mit wem antreten soll. Goldrichtig, wie sich schnell herausstellte. „Wir wollen jetzt auf jeden Fall die Meisterschaft holen“, stellte EnserBönisch sofort nach der Begegnung mit Nachdruck fest. Und Aguilar stimmte ihm auf spanisch zu: „Si, vamos“, was im übertragenen Sinne soviel heißen sollte wie „klar, das werden wir“. Das Heimspiel gegen Bamberg sollte da nicht zum Stolperstein werden. Wurde es auch nicht! Vielmehr – zum letzten Mal auf heiTennis, Regionalliga Männer (001) MTTC Iphitos München – RW Landshut TSV Rosenheim – WB Würzburg RB Regensburg – Leipziger TC TC Bamberg – TC Ismaning MTTC Iphitos München – RB Regensburg WB Würzburg – TC Bamberg RW Landshut – TSV Rosenheim Leipziger TC – TC Ismaning 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. (2.) WB Würzburg (1.) TSV Rosenheim (3.) RB Regensburg (4.) TC Ismaning (5.) RW Landshut (6.) Leipziger TC (7.) MTTC Iphitos München (8.) TC Bamberg 6 6 6 5 6 5 6 6 6 5 4 3 2 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 2:7 3:6 5:4 2:7 3:6 9:0 1:8 0 1 2 2 4 4 5 5 37:17 12:0 40:14 10:2 29:25 8:4 23:22 6:4 26:28 4:8 20:25 2:8 18:36 2:10 14:40 2:10 mischem Terrain unter den Augen vieler Zuschauer – eher ein Schaulaufen für die Galerie. Zu euphorisiert waren die WeißBlau-Mannen ob des tollen Erfolges gegen Rosenheim, als dass sie etwas hätten anbrennen lassen. Eindeutig die Spielverläufe und diesmal – oh Wunder – war kein einziger MatchTie-Break dabei. Dafür Riesenfreude bei Christian Kosolowski ob seines ersten Saisonerfolgs, den er höchst konzentriert vor toller Zuschauerkulisse besiegelte. Ebenso René Rügamer, der sowohl im Einzel als auch im Doppel an der Seite von Johannes Markel einen Siegpunkt beisteuerte. Die Recken um Mannschaftsführer Enser-Bönisch wollen sich nun keinesfalls noch die sprichwörtliche Butter vom Brot nehmen lassen. „Wir werden alle nur möglichen Kräfte bündeln und alles mobilisieren, was irgendwie geht“, betonte der Leitwolf mit Nachdruck und fügte mit einem Schmunzeln in Erinnerung an den gewinnbringenden Ernährungsplan der ersten Spiele hinzu: „Die Woche über gibt es Tiramisu und Senfschnitzel satt.“ Die Statistik der Spiele TSV Rosenheim – TC Weiß-Blau Würzburg 3:6 TC Weiß-Blau Würzburg – TC Bamberg 9:0 Einzel: Kas – Aguilar 0:6, 6:1, 8:10; Turini – Martinez Portero – 7:6, 3:6, 11:13; Trevisan – Figueroa 7:6, 6:2; Hampel – Bergevi 3:6, 4:6; Jastraunig – Rügamer 6:0, 6:2; Weihs – EnserBönisch 6:2, 3:6, 8:10. Doppel: Kas/Weihs – Aguilar/Figueroa 0:6, 3:6; Trevisan/Hampel – Martinez Portero – Bergevi 5:7, 2:6; Turini/Jastraunig – Rügamer/Markel 7:6, 6:3. Einzel: Aguilar – Strickroth 6:0, 6:2; Martinez Portero – Tattermusch 6:1, 6:1; Figueroa – Göllner 6:2, 6:3; Bergevi – Schmitt 6:3, 6:2; Rügamer – Witzlinger 6:2, 6:1; Kosolowski – Hofmann 6:1, 7:6. Doppel: Aguilar/Martinez Portero – Strickroth – Göllner 6:1, 6:2; Figueroa/Bergevi – Witzlinger/ Hofmann 6:2, 6:4; Rügamer/Markel – Schmitt/ Struckmeier 6:1, 7:6. Zwei Spiele, ein Punkt – so richtig rund läuft es noch nicht beim TSV Kleinrinderfeld. Trainer Hennes Scheder lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. „Das passt schon, es wird nicht gejammert“, sagt Scheder. Die Mannschaft ziehe gut mit, und das bislang fehlende Glück werde auch wieder kommen. In Coburg hätte es durchaus zu einem Dreier reichen können, „aber mit dem Punkt sind wir auch zufrieden“, so Scheder. Nach einer weitgehend ereignislosen ersten Hälfte mit einem kleinen Übergewicht bei den Gästen passierte im zweiten Abschnitt in Coburg schon wesentlich mehr. Nach einer Kleinrinderfelder Ecke war der sprungstarke Abwehrmann Simon Sommer per Kopf zur Stelle und nickte zum 1:0 ein (67.). Doch die Führung der Gäste hielt nur acht Minuten. Dann zirkelten die Coburger einen Freistoß aufs lange Eck, ein Spieler verlängerte per Kopf und kurz vor dem Tor musste Lukas Mosert nur noch den Fuß hinhalten – 1:1 (75.). Kurz darauf wechselten die Kleinrinderfelder Peter Endres für Marco Kramosch ein – und der einstige Torjäger hätte seinem Ruf um ein Haar alle Ehre gemacht. Doch zum einen scheiterte er mit einem Kopfball am Gestänge des Coburger Gehäuses, zum anderen flog die Kugel nach einem artistischen Seitfallzieher knapp am Tor vorbei. „Wenn eine von beiden Chancen zum Tor führt, nehmen wir drei Punkte mit“, sagte Trainer Scheder. So müssen die Kleinrinderfelder halt weiter auf ihr erstes richtiges Erfolgserlebnis warten. Kleinrinderfeld: Krämer – Heberlein, Sommer, Jäger, K. Engert – Schlachter, Rentzsch – B. Engert (88. Spingler), Christ, S. Kramosch – M. Kramosch (78. Endres). Tore: 0:1 Sommer (67.), 1:1 Mosert (75.) Schiedsrichter: Zimmermann (Lauf). Zuschauer: 175. Unterpleichfeld macht alles richtig Rimpar leistet sich zu viele Fehler Acht Ausfälle bringen das Team von Thomas Redelberger nicht vom Weg ab Der ASV schlägt sich beim 1:2 gegen Aufsteiger Fuchsstadt vor allem selbst FUSSBALL (URS) FUSSBALL (SGS) Landesliga Nordwest TSV Karlburg – TSV Unterpleichfeld 0:2 (0:1) Zweiter Sieg im zweiten Saisonspiel für Aufsteiger Unterpleichfeld. „Es war Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben“, erklärte Gästecoach Thomas Redelberger angesichts der Tatsache, dass bei seinem Team acht Akteure fehlten und mit Simon Schönfeld und Andre Schmitt sogar zwei etatmäßige Kreisklassen-Spieler in der Startformation standen. Nur: Die personelle Schwächung war den Gästen nicht anzumerken. Sie standen ungemein kompakt in der Abwehr und im Mittelfeld und erreichten es so, dass gerade in der ersten Hälfte nahezu jeder Karlburger Ball nach vorne verloren ging. Die zahlreichen Ballverluste ermöglichten es Unterpleichfeld, das zu tun, was es besonders gerne macht – nämlich schnelle Konter fahren. Einen davon verwertete Manuel Örtel nach 23 Minuten zum 0:1. Nach der Pause schien es so, als solle Karlburg irgendwie in die Spur kommen. Als aber nach gut einer Stunde Karlburgs Tobias Wießmann verletzt ausschied, war der Schwung der Einheimischen dahin. Nun gelang Karlburg kaum noch etwas Landesliga Nordwest ASV Rimpar – FC Fuchsstadt 1:2 (0:1) Brust raus: Unterpleichfelds Keeper Björn Trott (links) lässt Karlburgs Dominik Bathon keine Chance. Weitere Bilder vom Spiel gibt’s im Internet unter www.mainpost.de/sport/mainspessart FOTO: YVONNE VOGELTANZ nach vorne, während angesichts der Klarheit der Torchancen bei Gästekontern der zweite Unterpleichfelder Treffer nur noch eine Frage der Zeit war. Zunächst scheiterte Marcial Weisensel noch völlig freistehend an Karlburgs Keeper Michael Hollenbach (70.), drei Minuten später vergab dann Leon Vollmuth das 0:2. Den verpassten Treffer holte der ein- gewechselte Stürmer dann in der 81. Minute nach. Konter – 0:2 – die Entscheidung. Unterpleichfeld: Trott – Flockerzi, Schönfeld, Wagner, Horn – Göbel, Adrow – Bude (81. Friedrich), Örtel, Weisensel (90.+1 Scheller) – Schmitt (67. Vollmuth). Tore: 0:1 Manuel Örtel (23.), 0:2 Leon Vollmuth (81.). Schiedsrichter: Söllner (Aidhausen). Zuschauer: 350. Nach dem glänzenden Auftakt mit dem 4:0-Erfolg in Lichtenfels sind die Rimparer von ihrem kurzen Höhenflug vor heimischer Kulisse jäh abgestürzt. Dabei lag die 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger Fuchsstadt weniger am Gegner, als vielmehr an einer Kette von eigenen Fehlern. „Wir haben zwar nicht gut gespielt, hätten aber keineswegs verlieren müssen“, fasste Rimpars Trainer René Grimm das Geschehen zusammen. Dass es dennoch zur Niederlage kam? „Wir sind an uns selbst gescheitert“, sagte Grimm, „weil wir insgesamt viel zu viele Fehler gemacht haben – und die meisten davon auch noch ohne Not.“ Wahrscheinlich hätte die Partei einen ganz anderen Verlauf genommen, wenn Philipp Loew nach zwei Minuten bei seiner Bogenlampe über den weit vor seinem Tor postierten Gästekeeper ins Netz und nicht an den Pfosten getroffen hätte. So aber führte eine halbe Stunde später ein Patzer von ASV-Torhüter Patrick Meier, der den Ball Gästestürmer Dominik Halbig unbedrängt in die Füße spielte, zum Rückstand (37.). Als Kein Pardon: Schiedsrichter Steffen Ehwald schickt Rimpars Martin Eck nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz. Weitere Bilder vom Spiel gibt’s unter www.mainpost.de/sport/wuerzburg FOTO: HEIKO BECKER dann auch noch Martin Eck mit Gelb-Rot vom Platz musste (55.), schien es richtig schlecht um den ASV zu stehen. Aber zu zehnt trumpfte Rimpar auf, kam zu guten Chancen und auch zum 1:1 durch Nico Schipp. Doch dann passierte abermals ein dicker Patzer, Markus Köhler traf ins eigene Tor (73.) und die Rimparer Fehlerkette hatte den Gästen aus Fuchsstadt endgültig drei leicht verdiente Punkte beschert. Rimpar: Meier – Weidner, Moskwiak, Eck, Späth (36. Hodeck) – Schnepf, Köhler, Hüsam, Schipp – Rüttiger (46. Hüfner), Loew (66. Hetterich). Tore: 0:1 Halbig (37.), 1:1 Schipp (59.), 1:2 Köhler (73., Eigentor). Gelb-Rot: Eck (55., wdh. Foulspiel). Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim). Zuschauer: 200.
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