Abgeordneten-Brief MdL Petersen Juli 2016

Kathi Petersen, MdL
Für Sie im Bayerischen Landtag
Abgeordneten-Brief
3. Ausgabe, Juli 2016
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit meinem neuen Abgeordneten-Brief möchte ich Sie darüber informieren,
was bei mir – und in der Landespolitik – so los war.
Ein Thema, für das ich mich stark mache, ist die Erwachsenenbildung in
Bayern. Hier liegt Einiges im Argen, wie ich kürzlich bei einer
Pressekonferenz im Landtag dargelegt habe (s. Seite 3).
Der von der Staatsregierung vorgelegte Entwurf für ein Bayerisches
Integrationsgesetz hat mit Integration nichts zu tun, sondern führt zur
Ausgrenzung von Menschen. Die SPD-Fraktion übt deswegen massive Kritik
daran (s. Seite 4).
Vor neuen Herausforderungen stehen wir angesichts eines veränderten
Drogenkonsums: Crystal Meth und sog. „Legal Highs“ werden bei vielen
Menschen immer beliebter. Das müssen wir stoppen (s. Seite 5).
Kontakt:
Abgeordnetenbüro
Siebenbrückleinsgasse 10-12
97421 Schweinfurt
Was mich sonst noch bewegt hat und was ich versucht habe zu bewegen,
finden Sie auf den folgenden Seiten.
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Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihre
Kathi Petersen, MdL
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Impressum:
Kathi Petersen, MdL (V.i.S.d.P)
Abgeordnetenbüro
Siebenbrückleinsgasse 10-12
97421 Schweinfurt
Die Themen
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Leitartikel
3
Neues aus dem Landtag
7
Die Landtagsfraktion lädt ein
8
Neulich im Stimmkreis
10 Impressionen
11 Termine (Auswahl)
Leitartikel
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SOLIDARISCH STATT ENGHERZIG – EINE-WELT-POLITIK ALS QUERSCHNITTSAUFGABE
Mehr als 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg,
Verfolgung, aber auch weil ihnen die globale Marktwirtschaft ihre
Lebensgrundlagen entzieht. Die meisten von ihnen sind Binnenflüchtlinge
oder suchen Schutz in armen Nachbarländern. Nur wenige schaffen es nach
Europa, das sich zunehmend vor den Hilfesuchenden abschottet.
Seit Jahrzehnten leisten Europa, Bund und Länder Entwicklungshilfe. Da
aber deren Höhe in Deutschland nicht einmal die schon lange
versprochenen 0,7% des BIP erreicht, ist diese Hilfe mehr als dürftig. Es
reicht aber nicht, den Almosengeber zu spielen; es gilt, Verantwortung zu
übernehmen!
Dazu hat sich der Bayerische Landtag in seinen Entwicklungspolitischen
Leitlinien einstimmig bekannt: "Es bedarf eines grundlegenden Wandels hin
zu einer nachhaltigen Entwicklung, die zugleich ökologische Tragfähigkeit,
soziale Gerechtigkeit und ökonomische Effizienz anstrebt. Der Mensch
steht dabei im Mittelpunkt“.
(MdL Petersen hält Laudation bei
Verleihung des Bayerischen „Eine-WeltPreises“ in der Staatskanzlei (Bild: EineWelt-Netzwerk Bayern e.V.))
Die SPD-Landtagsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass diese Leitlinien
nicht nur eine Absichtserklärung bleiben, sondern politisch umgesetzt
werden: Wir fordern die gezielte Unterstützung der Partnerländer, um dort
eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, die den Menschen Zukunftsperspektiven eröffnet. Das
Unterbinden von „Landgrabbing“ ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Maßnahme.
Darüber hinaus bedarf es eines größeren Engagements in Maghreb-Staaten zur Bekämpfung von
Fluchtursachen.
Wichtig ist dabei die Verstärkung der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit: Ausbau des Promotorenprogramms, finanzielle Unterstützung der Eine-Welt-Gruppen, stärkere Berücksichtigung sozialer und
ökologischer Kriterien in der öffentlichen Beschaffung, Eine-Welt-Politik als Thema politischer Bildung in
Schulen und Erwachsenenbildung sowie verbindliche Regelungen zu Lieferketten bei Vergabe
öffentlicher Aufträge.
Ganz grundsätzlich muss Eine-Welt-Politik eine
Querschnittsaufgabe sein, die nicht durch die
Wirtschaftspolitik konterkariert werden darf.
Papst Franziskus sagt es: "Diese Wirtschaft tötet". Wenn die
62 Reichsten genauso viel besitzen, wie die Hälfte der
Weltbevölkerung (Oxfamstudie), ist dies ein
himmelschreiendes Unrecht.
Für uns endet Solidarität nicht an Landesgrenzen, sondern
gilt weltweit!
(MdL Petersen tauscht sich mit Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller aus, (Bild: Dr. Friedrich Weckerlein))
Neues aus dem Landtag
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ERWACHSENENBILDUNG IN BAYERN REFORMIEREN
Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für eine Reform der
Erwachsenenbildung ein. Wir fordern dabei vor allem eine
stärkere staatliche Förderung für Kurse, die von besonderem
gesellschaftlichem Interesse sind.
Momentan ist für die Förderung z.B. einer Volkshochschule die
Zahl der Teilnehmer an Kursen und die Summe der jeweiligen
Stunden ausschlaggebend.
(MdL Petersen mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm
und Linda Schneider (Stellv. Landesbezirksleiterin verdi
Bayern) bei Festakt „70 Jahre Bayerischer
Volkshochschulverband“ (Bild: Bayerischer
Volkshochschulverband))
Dabei ist egal, ob es sich um Angebote wie Alphabetisierungskurse, politische Bildung oder Origami- und
Batikkurse handelt. Das müssen wir ändern!
Zur Analyse der Situation der Weiterbildung haben wir ein Gutachten bei Prof. Dr. Thomas Eckert
(Ludwig-Maximilians-Universität München) in Auftrag gegeben. Dabei stellte sich heraus, dass es große
Defizite gibt. Die Befunde zur Teilnahme, die ich bei einer Pressekonferenz im Landtag vorgestellt habe,
weisen in Bayern den sogenannten Matthäus-Effekt („Wer hat, dem wird gegeben“) auf.
Zudem gibt es deutliche Unterschiede: In wohlhabenderen Regionen gibt es mehr
Weiterbildungsangebote und sie werden auch besser genutzt.
Für uns liegen die Konsequenzen auf der Hand: Die Finanzierung der Erwachsenenbildung muss stärker
vom Staat kommen. Finanziell klamme Kommunen sind nicht in der Lage, die örtlichen Einrichtungen im
erforderlichen Maß zu unterstützen. Vor allem brauchen wir eine deutlich höhere Grundförderung,
damit nicht über Hobby-Kurse die Angebote für gesellschaftliche Grundbildung gegenfinanziert werden
müssen. Dafür ist eine Verdoppelung der staatlichen Fördergelder auf 39,6 Millionen Euro nötig.
Außerdem mache ich mich für eine Rückkehr der gewerkschaftlichen und möglichst auch der von der
Wirtschaft getragenen Bildungseinrichtungen in die Förderung nach dem Erwachsenenbildungsförderungsgesetz (EbFöG) stark. Derzeit sind die Volkshochschulen nahezu Monopolisten in
vielen Regionen Bayerns. Daneben gibt es die Einrichtungen der kirchlichen Erwachsenenbildungsträger
und das Bildungswerk des Bauernverbands. Mehr Vielfalt bedeutet einen besseren Zugang für
unterschiedliche Zielgruppen zu den wichtigsten Bildungsangeboten. Wir dürfen keine Chancen
auslassen, Menschen für lebenslanges Lernen zu gewinnen.
„Wir brauchen eine Verdoppelung der
staatlichen Fördermittel“
(MdL Petersen bei PK zum Thema
„Erwachsenenbildung“ in München, (Bild:
BayernSPD Landtagsfraktion))
Neues aus dem Landtag
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INTEGRATIONSGESETZ DER CSU GRENZT AUS – UND IST VERFASSUNGSWIDRIG
Um die Eingliederung der zu uns geflüchteten Menschen in die
Gesellschaft zu gestalten, ist ein Integrationsgesetz wichtig. Der von
der Staatsregierung am 1. Juni 2016 in den Landtag eingebrachte
Entwurf geht jedoch in die völlig falsche Richtung. Der offiziell
ausgegebene Grundsatz des Förderns und Forderns wird nicht
erfüllt.
(MdL Petersen im Gespräch mit jungen
Flüchtlingen in Mellrichstadt, (Bild: Büro MdL
Petersen))
Auf der einen Seite werden haufenweise Forderungen an die Migranten gestellt, die Förderung der
Menschen wird hingegen völlig vernachlässigt. Hinzu kommt: Alle Förderinstrumente stehen unter
Finanzierungsvorbehalt, eingeklagt werden können sie auch nicht.
MigrantInnen sollen sich an eine „Leitkultur“ halten, die im Gesetz aber gar nicht genau definiert wird.
Wenn sie dagegen verstoßen, drohen ihnen Sanktionen. Logisch ist das nicht! Wer nicht an einem
Sprachkurs teilnimmt, muss auch mit Sanktionen rechnen. Verschwiegen wird aber, dass es bei weitem
nicht genügend und vor allem nicht genug qualifizierte Sprachkurse gibt.
Die Menschen wollen lernen, weil sie wissen: Nur so können sie sich hier ein neues Leben aufbauen.
Lernen wollen vor allem die Kinder. Dies wird ihnen aber vielfach vorenthalten, weil sie nicht von Anfang
an eine Schule besuchen dürfen. Diejenigen, die in den sogenannten „Abschiebezentren“ leben müssen,
weil sie schlechte Aussichten auf ein Bleiberecht haben, werden oft generell von Unterricht
ausgeschlossen. Dies ist ein Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention. Alle Menschen – auch
Kinder aus „sicheren“ Herkunftsstaaten – haben ein Recht auf Bildung.
Und wenn wir schon beim Thema „Rechtsverstöße“ sind: Wer die verfassungsmäßige Ordnung
unterläuft, kann mit einer Geldstrafe bis zu 50.000€ bestraft werden. Damit würde quasi ein
„Nebenstrafrecht“ geschaffen.
Das Gesetz ist nicht nur viel zu schwammig, sondern diskriminierend gegenüber Migranten. Daher
überlegt die SPD-Landtagsfraktion vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof dagegen zu klagen.
„Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite zahlreiche Forderungen
an Migranten gestellt werden, die Förderung aber völlig
vernachlässigt wird“
Neues aus dem Landtag
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DROGENPROBLEMATIK IN BAYERN NIMMT ZU
Rauschmittel bleiben weiterhin ein großes Problem in Bayern. Auch wenn eine Studie kürzlich aufgezeigt
hat, dass immer weniger Jugendliche „Komasaufen“ betreiben oder rauchen – der Konsum illegaler
Drogen nimmt zu.
Sorgen bereitet uns auf der einen Seite Crystal Meth: Wie Recherchen des Bayerischen Rundfunks
ergeben haben, kommen die Konsumenten dieser Substanz mittlerweile aus allen gesellschaftlichen
Schichten und Berufen. Vom Bauarbeiter bis zum Banker – viele Menschen stehen unter starkem
Leistungsdruck und (miß-)brauchen Drogen nicht um aus dem Alltag zu flüchten, sondern um ihn zu
bewältigen.
Diese Tendenz ist beängstigend. Daher haben wir Crystal Meth den Kampf angesagt: Neben einer
Anfrage, die ich der Staatsregierung zu diesem Thema gestellt habe, haben wir als SPD-Landtagsfraktion
mit Anträgen u.a. ein Crystal-Präventionsprogramm für junge Frauen gefordert. Dies ist deshalb so
wichtig, weil immer mehr schwangere Frauen ebenfalls Crystal Meth nehmen. Die Folge ist, dass Kinder
schon entwicklungsverzögert und gesundheitlich geschädigt auf die Welt kommen.
Andererseits sind die sogenannten „Legal Highs“ ein großes Problem. Da niemand genau weiß, was in
diesen häufig bunt verpackten Substanzen eigentlich drin ist, ist die medizinische Behandlung von
Konsumenten ausgesprochen schwierig.
Auch in der Region Schweinfurt hat es schon Todesfälle gegeben. Die BayernSPD Landtagsfraktion hat
beantragt, dass die Staatsregierung über die diesbezügliche Situation im Gesundheitsausschuss
berichten muss.
Mit Anträgen und Anfragen (u.a. mit zwei von mir zur diesbezüglichen Lage in Unterfranken) versuchen
wir die Staatsregierung davon zu überzeugen, dass Handlungsbedarf besteht. Wir wurden damit
vertröstet, dass das Bundesgesundheitsministerium einen Gesetzentwurf plant, mit dem „Legal Highs“
verboten werden sollen. Dieser ist Anfang Mai 2016 vom Bundeskabinett verabschiedet worden. Der
Bundestag soll so schnell wie möglich nachziehen. Die erste Lesung hat glücklicherweise schon am 2.
Juni 2016 stattgefunden.
„Wir bekämpfen ,Legal Highs´, weil sie gefährliche Drogen mit
unvorhersehbaren Folgen für die Konsumenten sind“
Neues aus dem Landtag
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STUDIE BESTÄTIGT SPD-ANLIEGEN: MEHR FRAUENHAUSPLÄTZE NOTWENDIG!
Eine jetzt vom bayerischen Sozialministerium veröffentlichte Studie bestätigt die Kritik und die
Einschätzung der SPD-Fraktion, was die Ausstattung der bayerischen Frauenhäuser angeht. Demnach
reichen die finanziellen Mittel, die der Freistaat zur Verfügung stellt, bei weitem nicht aus. Eine
Aufstockung um 35 Prozent ist dringend erforderlich. Die Studie bestätigt außerdem unsere Forderung
nach der Schaffung von zentralem und bezahlbarem Wohnraum, damit die Frauen nach ihrem
Aufenthalt im Frauenhaus unabhängig leben können.
Viele Frauen werden von den Angeboten der Frauenhäuser zudem gar nicht erreicht. Flüchtlinge oder
Frauen mit Migrationshintergrund, Frauen mit Behinderungen, mit Suchtproblemen oder auch Frauen
auf dem Land, wo das Thema Gewalt in der Ehe oft noch ein Tabuthema ist.
Wir fordern deshalb:
Aufstockung des Personals in Frauenhäusern, Fachberatungsstellen/ Notrufen und
Interventionsstellen
Erhöhung der Regelaufenthaltsdauer im Frauenhaus von sechs aus zwölf Wochen
Landesweite Koordinierungsstelle zur Vernetzung, Austausch von Interventionsstellen und deren
Austausch mit Polizei sowie Familien- und Strafgerichten
LEHRERBILDUNGSGESETZ: KEINE ZULASSUNGSBESCHRÄNKUNG FÜR DAS
REFERENDARIAT
Mit den Stimmen der CSU-Fraktion wurde kürzlich eine Zulassungsbeschränkung für das Referendariat
in das Bayerische Lehrerfortbildungsgesetz aufgenommen.
Wir als SPD-Landtagsfraktion haben dies abgelehnt, da die jetzt eingebaute Zulassungsbeschränkung für
das Referendariat angesichts der dringend benötigten zusätzlichen Lehrkräfte kontraproduktiv ist. Auch
wenn die CSU immer wieder betont, man würde nur im Notfall dieses neue Instrument benützen, bleibt
die Einführung unsinnig. Es wäre viel sinnvoller, Referendaren für das Lehramt an Gymnasien und
Realschulen pädagogische und fachliche Beratung anzubieten, um sich für den Unterricht an anderen
Schulen zu qualifizieren.
Wenn ein Teil der künftigen Lehrkräfte nach dem ersten Staatsexamen bis zu drei Jahre auf die
Wartebank gesetzt werden, bringt das höchstens kurzfristig weniger arbeitslose LehrerInnen. Da aber
jeder Lehramtsstudierende ein Recht auf den Abschluss seiner Ausbildung hat, kommt er eben erst drei
Jahre später auf den „Markt“.
Wir fordern, angesichts des enormen Personalbedarfs für Inklusion, Ausbau des Ganztags und Abbau
des Unterrichtsausfalls, deutlich mehr Lehrer einzustellen. Darüber hinaus muss die Beratung der
angehenden Lehramtsstudierenden ausgebaut werden, damit junge Menschen besser erkennen
können, ob sie für den Beruf geeignet sind und ob sie in ihrer Fachrichtung eine realistische
Anstellungschance haben.
Die Landtagsfraktion lädt ein
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KULTUREMPFANG IN NIEDERWERRN
Ohne Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wäre unsere
Gesellschaft wesentlich ärmer. Dies gilt auch für einen Bereich, der
manchmal etwas stiefmütterlich behandelt wird – das traditionelle
Brauchtum.
Um das zu ändern, habe ich im Namen der BayernSPD Landtagsfraktion gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Georg Rosenthal
zu einem Kulturempfang nach Niederwerrn geladen.
(MdL Petersen spricht bei Kulturempfang (Bild:
Büro MdL Petersen))
Bei dieser Gelegenheit haben wir uns bei denjenigen bedankt, die kulturelles Erbe weitergeben und am
Leben erhalten. Besonders gefreut hat mich, dass die Niederwerrner Bürgermeisterin Bettina Bärmann
ein Grußwort gesprochen hat und natürlich, dass man mit vielen Menschen ins Gespräch kommen
konnte. Zu (Gruß-)Wort kam übrigens auch ihr Geldersheimer Amtskollege Oliver Brust, der – ganz
passend – in Tracht gekommen war.
Passend war auch die musikalische Umrahmung: Der Niederwerrner Musikverein präsentierte
traditionelle fränkische Musik. Wie integrativ so eine fränkische Kapelle sein kann, zeigte die Darbietung
des Deep Purple-Klassikers „Smoke on the water“.
ENTWICKLUNGSPOLITISCHER EMPFANG IN SCHWEINFURT
Eine gerechtere und solidarischere Welt – das ist ein sozialdemokratisches Ziel. Bis dahin ist es noch ein
weiter Weg. Als Entwicklungspolitische Sprecherin der BayernSPD Landtagsfraktion freut es mich daher
umso mehr, dass es auch in unserer Region viele Menschen gibt, die sich für fairen Handel,
Partnerschaften auf Augenhöhe, entwicklungspolitische Bildungsarbeit u.a. einsetzen.
Um dieses wichtige Engagement zu würdigen und ihnen die
Chance zu geben, sich mit „Profis“ und Ehrenamtlichen
auszutauschen, haben die unterfränkischen Abgeordneten
im Namen der SPD-Landtagsfraktion zu einem
Entwicklungspolitischen Empfang nach Schweinfurt
eingeladen. Was beim Thema fairer Handel und Eine-Welt
in Bayern von Organisationen und Gruppen alles gemacht
wird, das zeigten Dr. Hanns Hoerschelmann (Missio
EineWelt), Frank Braun (Eine-Welt-Promotor Region
Nordbayern) und Dr. Alexander Fonari (Vorstand Eine
(Musik bringt Menschen zusammen: Die Brüder Janid beim
Entwicklungspolitischen Empfang in Schweinfurt (Bild: Büro
MdL Petersen))
Welt-Netzwerk Bayern e.V.).
Vor den mehr als 50 Gästen sprachen Landrat Florian Töpper und Bürgermeisterin Sorya Lippert
Grußworte.
Für das musikalische Programm sorgten die Brüder Janid, die traditionelle syrische Musik präsentierten.
Neulich im Stimmkreis
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HANDWERK ENFAGIERT SICH FÜR AUSBILDUNG
Berufliche Bildung ist eines der Themen, die mir besonders am Herz liegen.
Daher stehe ich regelmäßig in Kontakt mit der Kreishandwerkerschaft in
Schweinfurt.
In einem Gespräch mit Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt und
ihrem Stellvertreter Jürgen Weth konnte ich einiges über die
überbetriebliche Ausbildung erfahren.
(„Handwerkspolitik für das politische Handwerk“, MdL Petersen mit J. Weth und M.
Rosentritt (Bild: Büro MdL Petersen))
Unter anderem ging es dabei um die sogenannten „ausbildungsbegleitenden Hilfsmaßnahmen“ (abH) der
Bundesagentur für Arbeit und die überbetrieblichen Unterweisungen, die in jeder handwerklichen Ausbildung
Pflicht sind. Bezahlt werden diese von den Betrieben, welche die Auszubildenden dafür auch freistellen. Hierbei
erlernen die Jugendlichen spezielle Fertigkeiten, die zwar prüfungsrelevant sind, aber nicht in jedem einzelnen
Betrieb ausreichend vermittelt werden können. So befassen sich die Auszubildenden in der Elektroinnung eine
Woche nur mit dem Thema Anschluss von Antrieben oder verschiedenen Kommunikationssystemen.
Dem Gespräch schloss sich ein Rundgang durch die Unterrichtsräume an. Hier konnten Rosentritt und Weth
demonstrieren, wie vor Ort gelernt wird.
Solche Termine sind für mich quasi auch „berufliche Bildung“: Ich lerne aus der Praxis und kann wichtige
Eindrücke für meine Arbeit im Bayerischen Landtag mitnehmen.
Es ist erfreulich zu sehen, welche Möglichkeiten den jungen Menschen hier geboten werden.
LANDTAG IN DER SCHULE
Anlässlich des ,Tages der freien Schulen in Bayern´ war ich in der
Montessori-Schule in Schweinfurt. Dort habe ich die beiden Lehrkräfte
Mahnas Cantignon und Andrea Ehrhardt ein wenig „entlastet“, indem ich
den Unterricht in der Klasse M9/10a übernommen habe – natürlich nur für
eine Doppelstunde.
Zu Beginn habe ich mich kurz vorgestellt und ein wenig von meiner Arbeit
im Parlament erzählt. Danach hatten die Schülerinnen und Schüler die
Möglichkeit, mir Fragen zu stellen. Zu meiner Freude kann ich sagen: Sie
hatten ihre Hausaufgaben gemacht.
(„Klassenzimmer statt Bildungsausschuss“, MdL
Petersen in der Schweinfurter Montessori-Schule
(Bild: Büro MdL Petersen))
Neben Fragen wie „Warum haben Sie sich für die SPD entschieden?“ und „Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am
meisten Spaß?“ haben sich die SchülerInnen vor allem für das Thema Flüchtlingspolitik interessiert. Wie ich die
Ansichten von Angela Merkel und Horst Seehofer bewerte und was man meiner Meinung nach dringend in der
Flüchtlingspolitik ändern müsse, wollten sie von mir wissen. Spannend für mich wiederum war zu hören, wie sie
das Ganze sehen und welche Erfahrungen sie selber mit Migration oder mit MigrantInnen gemacht haben.
Diskutiert haben wir aber auch über „schultechnische“ Fragen, wie z.B. den Ablauf von Prüfungen.
Diese Doppelstunde war für mich sehr lehrreich. Auch – oder vor allem? – als Mitglied des Bildungsausschusses
lernt man nie aus. Wie sich das so gehört, habe ich am Schluss natürlich ein Zeugnis bekommen – bestanden!
Neulich im Stimmkreis
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,PROMILESEN´ IN OBERTHERES
„Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflußt“. Diese
Weisheit des amerikanischen Schriftstellers Ralph Waldo Emerson konnte ich beim
,Promilesen´ in der Wagner-Schule in Obertheres an einige Schülerinnen und
Schüler weitergeben.
Dort war ich zum ,Promilesen´ eingeladen. Unter dem Motto ,1001 Nacht´ sollte
verdeutlicht werden, wie wichtig das Lesen für Allgemeinbildung und das
Verständnis anderer Kulturen ist.
(„Lesen erleuchtet“, MdL Petersen beim
,Promilesen´ (Bild: Büro MdL Petersen)
Nach dem gemeinsamen Beginn mit einem Tanz der Kinder und dem Vorlesen des Märchens „Aladin und die 40
Räuber“ (auf Deutsch und Arabisch), ging es für uns ,Promis´ in die Klassen.
Vorher gab es aber noch eine beeindruckende und nachdenklich stimmende Darbietung von zwei syrischen
Mädchen: Zuerst auf Arabisch, dann auf Deutsch trugen sie ein selbst geschriebenes Gedicht vor, in dem sie von
ihren Ängsten, die sie in der Heimat und auf der Flucht nach Europa hatten, aber auch von ihren Hoffnungen für
ihr neues Leben sprachen.
Danach war ich mit Michael Ziegler (Stellv. Landrat Landkreis Haßberge) in der dritten Klasse zu Gast. Ich las ein
Märchen aus 1001 Nacht vor und diskutierte anschließend mit den Kindern über ihre Lesegewohnheiten und
Märchenkenntnisse. Schön war's.
BEGEGNUNGEN IM BEGEGUNGS-CAFÉ
Nach ca. sechswöchigem Umbau hat das „Begegnungs-Café“ in der
Schweinfurter Erstaufnahmeeinrichtung wieder geöffnet. Organisiert und
betreut wird es gemeinsam von Caritas und Diakonie. Rund 15 ehrenamtliche
Helferinnen und Helfer sind zu den Öffnungszeiten immer vor Ort.
Wie gut es angenommen wird, davon konnte ich mich bei einem Besuch
überzeugen.
(MdL Petersen im Begegnungs-Café in den
„Ledward Barracks“ (Bild: Büro MdL Petersen))
Zusammen mit Asylsozialberaterin Stefanie Bader, Uwe Kraus (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit/
Ehrenamtskontaktstelle Diakonie Schweinfurt), Marion Both (freiwillige Helferin), weiteren Ehrenamtlichen sowie
einer jungen Syrerin und deren Schwiegermutter habe ich sehr interessante Gespräche geführt.
Dabei wurde einmal mehr offensichtlich: Es gibt zu wenig Deutschkurse. Ohne Deutschkenntnisse tut man sich in
der Schule, im Beruf oder auch bei der Wohnungssuche schwer.
Zum Glück wissen sich Viele da zu helfen und nutzen die Zeit, in der sie auf ihre Anerkennung warten müssen. Die
junge Syrerin, z.B. lernt Deutsch. Dies tut sie neben dem ehrenamtlich organisierten Deutschkurs mit ihrem Handy
– durch YouTube-Videos. Beeindruckend, wie gut sie schon nach wenigen Monaten unsere Sprache beherrscht.
Ich wünsche dem Begegnungs-Café viele Besucherinnen und Besucher, aus der Einrichtung, aber auch von außen.
Denn persönliche Begegnungen sind die Voraussetzung, damit aus Fremden Freunde werden.
Impressionen aus meiner Arbeit
(Mit den Gewinnern des Bayerischen
„Eine-Welt-Preises“, Nager IT. Die
Münchner Firma produziert faire
Computermäuse. Klare Sache: Auch im
Büro von MdL Petersen gibt es die…(Bild:
Eine-Welt-Netzwerk Bayern e.V.))
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(…und sie begeistert auch gestandene Eine-Welt-Experten. MdL Kathi
Petersen mit MdL Volkmar Halbleib, Dr. Alexander Fonari (Eine-WeltNetzwerk Bayern), Frank Braun (Eine-Welt Promotor Nordbayern),
Hanns Hoerschelmann (Missio EineWelt), (Bild: Anand Anders))
(Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zu Gast, umringt von Mitgliedern
der BayernSPD Landtagsfraktion (Bild: BayernSPD Landtagsfraktion))
(Die BayernSPD-Generalsekretärin in Schweinfurt: Mit Natascha Kohnen bei der
Sachs-Ausstellung (Bild: Büro MdL Petersen))
(Der VdK Schweinfurt lernt den Landtag kennen (Bild: Büro MdL Petersen))
Termine (Auswahl)
23. Juli 2016:
Sommerfest des VdK Schweinfurt Süd
30. Juli 2016:
Besuch der Erstaufnahmeeinrichtung Schweinfurt mit der BayernSPD
Generalsekretärin Natascha Kohnen
2. August 2016:
„Denkmal-Tour“ mit MdL Reinhold Strobl, Schweinfurt
4. August 2016:
Informationsbesuch im Landkreis Rhön-Grabfeld mit MdL Georg
Rosenthal
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