Kathi Petersen, MdL Für Sie im Bayerischen Landtag Abgeordneten-Brief 3. Ausgabe, Juli 2016 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mit meinem neuen Abgeordneten-Brief möchte ich Sie darüber informieren, was bei mir – und in der Landespolitik – so los war. Ein Thema, für das ich mich stark mache, ist die Erwachsenenbildung in Bayern. Hier liegt Einiges im Argen, wie ich kürzlich bei einer Pressekonferenz im Landtag dargelegt habe (s. Seite 3). Der von der Staatsregierung vorgelegte Entwurf für ein Bayerisches Integrationsgesetz hat mit Integration nichts zu tun, sondern führt zur Ausgrenzung von Menschen. Die SPD-Fraktion übt deswegen massive Kritik daran (s. Seite 4). Vor neuen Herausforderungen stehen wir angesichts eines veränderten Drogenkonsums: Crystal Meth und sog. „Legal Highs“ werden bei vielen Menschen immer beliebter. Das müssen wir stoppen (s. Seite 5). Kontakt: Abgeordnetenbüro Siebenbrückleinsgasse 10-12 97421 Schweinfurt Was mich sonst noch bewegt hat und was ich versucht habe zu bewegen, finden Sie auf den folgenden Seiten. Bürozeiten: Mo - Fr von 08:00 – 16:00 Uhr E-Mail: kathi.petersen.sk@ bayernspd-landtag.de Telefon: 09721 - 715718 Fax: 09721 - 715764 Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Ihre Kathi Petersen, MdL Internet: www.kathi-petersen.de Facebook: www.facebook.com/kathipetersen2013 Impressum: Kathi Petersen, MdL (V.i.S.d.P) Abgeordnetenbüro Siebenbrückleinsgasse 10-12 97421 Schweinfurt Die Themen 2 Leitartikel 3 Neues aus dem Landtag 7 Die Landtagsfraktion lädt ein 8 Neulich im Stimmkreis 10 Impressionen 11 Termine (Auswahl) Leitartikel 2 SOLIDARISCH STATT ENGHERZIG – EINE-WELT-POLITIK ALS QUERSCHNITTSAUFGABE Mehr als 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, aber auch weil ihnen die globale Marktwirtschaft ihre Lebensgrundlagen entzieht. Die meisten von ihnen sind Binnenflüchtlinge oder suchen Schutz in armen Nachbarländern. Nur wenige schaffen es nach Europa, das sich zunehmend vor den Hilfesuchenden abschottet. Seit Jahrzehnten leisten Europa, Bund und Länder Entwicklungshilfe. Da aber deren Höhe in Deutschland nicht einmal die schon lange versprochenen 0,7% des BIP erreicht, ist diese Hilfe mehr als dürftig. Es reicht aber nicht, den Almosengeber zu spielen; es gilt, Verantwortung zu übernehmen! Dazu hat sich der Bayerische Landtag in seinen Entwicklungspolitischen Leitlinien einstimmig bekannt: "Es bedarf eines grundlegenden Wandels hin zu einer nachhaltigen Entwicklung, die zugleich ökologische Tragfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Effizienz anstrebt. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt“. (MdL Petersen hält Laudation bei Verleihung des Bayerischen „Eine-WeltPreises“ in der Staatskanzlei (Bild: EineWelt-Netzwerk Bayern e.V.)) Die SPD-Landtagsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass diese Leitlinien nicht nur eine Absichtserklärung bleiben, sondern politisch umgesetzt werden: Wir fordern die gezielte Unterstützung der Partnerländer, um dort eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, die den Menschen Zukunftsperspektiven eröffnet. Das Unterbinden von „Landgrabbing“ ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Maßnahme. Darüber hinaus bedarf es eines größeren Engagements in Maghreb-Staaten zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Wichtig ist dabei die Verstärkung der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit: Ausbau des Promotorenprogramms, finanzielle Unterstützung der Eine-Welt-Gruppen, stärkere Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien in der öffentlichen Beschaffung, Eine-Welt-Politik als Thema politischer Bildung in Schulen und Erwachsenenbildung sowie verbindliche Regelungen zu Lieferketten bei Vergabe öffentlicher Aufträge. Ganz grundsätzlich muss Eine-Welt-Politik eine Querschnittsaufgabe sein, die nicht durch die Wirtschaftspolitik konterkariert werden darf. Papst Franziskus sagt es: "Diese Wirtschaft tötet". Wenn die 62 Reichsten genauso viel besitzen, wie die Hälfte der Weltbevölkerung (Oxfamstudie), ist dies ein himmelschreiendes Unrecht. Für uns endet Solidarität nicht an Landesgrenzen, sondern gilt weltweit! (MdL Petersen tauscht sich mit Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller aus, (Bild: Dr. Friedrich Weckerlein)) Neues aus dem Landtag 3 ERWACHSENENBILDUNG IN BAYERN REFORMIEREN Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für eine Reform der Erwachsenenbildung ein. Wir fordern dabei vor allem eine stärkere staatliche Förderung für Kurse, die von besonderem gesellschaftlichem Interesse sind. Momentan ist für die Förderung z.B. einer Volkshochschule die Zahl der Teilnehmer an Kursen und die Summe der jeweiligen Stunden ausschlaggebend. (MdL Petersen mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Linda Schneider (Stellv. Landesbezirksleiterin verdi Bayern) bei Festakt „70 Jahre Bayerischer Volkshochschulverband“ (Bild: Bayerischer Volkshochschulverband)) Dabei ist egal, ob es sich um Angebote wie Alphabetisierungskurse, politische Bildung oder Origami- und Batikkurse handelt. Das müssen wir ändern! Zur Analyse der Situation der Weiterbildung haben wir ein Gutachten bei Prof. Dr. Thomas Eckert (Ludwig-Maximilians-Universität München) in Auftrag gegeben. Dabei stellte sich heraus, dass es große Defizite gibt. Die Befunde zur Teilnahme, die ich bei einer Pressekonferenz im Landtag vorgestellt habe, weisen in Bayern den sogenannten Matthäus-Effekt („Wer hat, dem wird gegeben“) auf. Zudem gibt es deutliche Unterschiede: In wohlhabenderen Regionen gibt es mehr Weiterbildungsangebote und sie werden auch besser genutzt. Für uns liegen die Konsequenzen auf der Hand: Die Finanzierung der Erwachsenenbildung muss stärker vom Staat kommen. Finanziell klamme Kommunen sind nicht in der Lage, die örtlichen Einrichtungen im erforderlichen Maß zu unterstützen. Vor allem brauchen wir eine deutlich höhere Grundförderung, damit nicht über Hobby-Kurse die Angebote für gesellschaftliche Grundbildung gegenfinanziert werden müssen. Dafür ist eine Verdoppelung der staatlichen Fördergelder auf 39,6 Millionen Euro nötig. Außerdem mache ich mich für eine Rückkehr der gewerkschaftlichen und möglichst auch der von der Wirtschaft getragenen Bildungseinrichtungen in die Förderung nach dem Erwachsenenbildungsförderungsgesetz (EbFöG) stark. Derzeit sind die Volkshochschulen nahezu Monopolisten in vielen Regionen Bayerns. Daneben gibt es die Einrichtungen der kirchlichen Erwachsenenbildungsträger und das Bildungswerk des Bauernverbands. Mehr Vielfalt bedeutet einen besseren Zugang für unterschiedliche Zielgruppen zu den wichtigsten Bildungsangeboten. Wir dürfen keine Chancen auslassen, Menschen für lebenslanges Lernen zu gewinnen. „Wir brauchen eine Verdoppelung der staatlichen Fördermittel“ (MdL Petersen bei PK zum Thema „Erwachsenenbildung“ in München, (Bild: BayernSPD Landtagsfraktion)) Neues aus dem Landtag 4 INTEGRATIONSGESETZ DER CSU GRENZT AUS – UND IST VERFASSUNGSWIDRIG Um die Eingliederung der zu uns geflüchteten Menschen in die Gesellschaft zu gestalten, ist ein Integrationsgesetz wichtig. Der von der Staatsregierung am 1. Juni 2016 in den Landtag eingebrachte Entwurf geht jedoch in die völlig falsche Richtung. Der offiziell ausgegebene Grundsatz des Förderns und Forderns wird nicht erfüllt. (MdL Petersen im Gespräch mit jungen Flüchtlingen in Mellrichstadt, (Bild: Büro MdL Petersen)) Auf der einen Seite werden haufenweise Forderungen an die Migranten gestellt, die Förderung der Menschen wird hingegen völlig vernachlässigt. Hinzu kommt: Alle Förderinstrumente stehen unter Finanzierungsvorbehalt, eingeklagt werden können sie auch nicht. MigrantInnen sollen sich an eine „Leitkultur“ halten, die im Gesetz aber gar nicht genau definiert wird. Wenn sie dagegen verstoßen, drohen ihnen Sanktionen. Logisch ist das nicht! Wer nicht an einem Sprachkurs teilnimmt, muss auch mit Sanktionen rechnen. Verschwiegen wird aber, dass es bei weitem nicht genügend und vor allem nicht genug qualifizierte Sprachkurse gibt. Die Menschen wollen lernen, weil sie wissen: Nur so können sie sich hier ein neues Leben aufbauen. Lernen wollen vor allem die Kinder. Dies wird ihnen aber vielfach vorenthalten, weil sie nicht von Anfang an eine Schule besuchen dürfen. Diejenigen, die in den sogenannten „Abschiebezentren“ leben müssen, weil sie schlechte Aussichten auf ein Bleiberecht haben, werden oft generell von Unterricht ausgeschlossen. Dies ist ein Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention. Alle Menschen – auch Kinder aus „sicheren“ Herkunftsstaaten – haben ein Recht auf Bildung. Und wenn wir schon beim Thema „Rechtsverstöße“ sind: Wer die verfassungsmäßige Ordnung unterläuft, kann mit einer Geldstrafe bis zu 50.000€ bestraft werden. Damit würde quasi ein „Nebenstrafrecht“ geschaffen. Das Gesetz ist nicht nur viel zu schwammig, sondern diskriminierend gegenüber Migranten. Daher überlegt die SPD-Landtagsfraktion vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof dagegen zu klagen. „Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite zahlreiche Forderungen an Migranten gestellt werden, die Förderung aber völlig vernachlässigt wird“ Neues aus dem Landtag 5 DROGENPROBLEMATIK IN BAYERN NIMMT ZU Rauschmittel bleiben weiterhin ein großes Problem in Bayern. Auch wenn eine Studie kürzlich aufgezeigt hat, dass immer weniger Jugendliche „Komasaufen“ betreiben oder rauchen – der Konsum illegaler Drogen nimmt zu. Sorgen bereitet uns auf der einen Seite Crystal Meth: Wie Recherchen des Bayerischen Rundfunks ergeben haben, kommen die Konsumenten dieser Substanz mittlerweile aus allen gesellschaftlichen Schichten und Berufen. Vom Bauarbeiter bis zum Banker – viele Menschen stehen unter starkem Leistungsdruck und (miß-)brauchen Drogen nicht um aus dem Alltag zu flüchten, sondern um ihn zu bewältigen. Diese Tendenz ist beängstigend. Daher haben wir Crystal Meth den Kampf angesagt: Neben einer Anfrage, die ich der Staatsregierung zu diesem Thema gestellt habe, haben wir als SPD-Landtagsfraktion mit Anträgen u.a. ein Crystal-Präventionsprogramm für junge Frauen gefordert. Dies ist deshalb so wichtig, weil immer mehr schwangere Frauen ebenfalls Crystal Meth nehmen. Die Folge ist, dass Kinder schon entwicklungsverzögert und gesundheitlich geschädigt auf die Welt kommen. Andererseits sind die sogenannten „Legal Highs“ ein großes Problem. Da niemand genau weiß, was in diesen häufig bunt verpackten Substanzen eigentlich drin ist, ist die medizinische Behandlung von Konsumenten ausgesprochen schwierig. Auch in der Region Schweinfurt hat es schon Todesfälle gegeben. Die BayernSPD Landtagsfraktion hat beantragt, dass die Staatsregierung über die diesbezügliche Situation im Gesundheitsausschuss berichten muss. Mit Anträgen und Anfragen (u.a. mit zwei von mir zur diesbezüglichen Lage in Unterfranken) versuchen wir die Staatsregierung davon zu überzeugen, dass Handlungsbedarf besteht. Wir wurden damit vertröstet, dass das Bundesgesundheitsministerium einen Gesetzentwurf plant, mit dem „Legal Highs“ verboten werden sollen. Dieser ist Anfang Mai 2016 vom Bundeskabinett verabschiedet worden. Der Bundestag soll so schnell wie möglich nachziehen. Die erste Lesung hat glücklicherweise schon am 2. Juni 2016 stattgefunden. „Wir bekämpfen ,Legal Highs´, weil sie gefährliche Drogen mit unvorhersehbaren Folgen für die Konsumenten sind“ Neues aus dem Landtag 6 STUDIE BESTÄTIGT SPD-ANLIEGEN: MEHR FRAUENHAUSPLÄTZE NOTWENDIG! Eine jetzt vom bayerischen Sozialministerium veröffentlichte Studie bestätigt die Kritik und die Einschätzung der SPD-Fraktion, was die Ausstattung der bayerischen Frauenhäuser angeht. Demnach reichen die finanziellen Mittel, die der Freistaat zur Verfügung stellt, bei weitem nicht aus. Eine Aufstockung um 35 Prozent ist dringend erforderlich. Die Studie bestätigt außerdem unsere Forderung nach der Schaffung von zentralem und bezahlbarem Wohnraum, damit die Frauen nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus unabhängig leben können. Viele Frauen werden von den Angeboten der Frauenhäuser zudem gar nicht erreicht. Flüchtlinge oder Frauen mit Migrationshintergrund, Frauen mit Behinderungen, mit Suchtproblemen oder auch Frauen auf dem Land, wo das Thema Gewalt in der Ehe oft noch ein Tabuthema ist. Wir fordern deshalb: Aufstockung des Personals in Frauenhäusern, Fachberatungsstellen/ Notrufen und Interventionsstellen Erhöhung der Regelaufenthaltsdauer im Frauenhaus von sechs aus zwölf Wochen Landesweite Koordinierungsstelle zur Vernetzung, Austausch von Interventionsstellen und deren Austausch mit Polizei sowie Familien- und Strafgerichten LEHRERBILDUNGSGESETZ: KEINE ZULASSUNGSBESCHRÄNKUNG FÜR DAS REFERENDARIAT Mit den Stimmen der CSU-Fraktion wurde kürzlich eine Zulassungsbeschränkung für das Referendariat in das Bayerische Lehrerfortbildungsgesetz aufgenommen. Wir als SPD-Landtagsfraktion haben dies abgelehnt, da die jetzt eingebaute Zulassungsbeschränkung für das Referendariat angesichts der dringend benötigten zusätzlichen Lehrkräfte kontraproduktiv ist. Auch wenn die CSU immer wieder betont, man würde nur im Notfall dieses neue Instrument benützen, bleibt die Einführung unsinnig. Es wäre viel sinnvoller, Referendaren für das Lehramt an Gymnasien und Realschulen pädagogische und fachliche Beratung anzubieten, um sich für den Unterricht an anderen Schulen zu qualifizieren. Wenn ein Teil der künftigen Lehrkräfte nach dem ersten Staatsexamen bis zu drei Jahre auf die Wartebank gesetzt werden, bringt das höchstens kurzfristig weniger arbeitslose LehrerInnen. Da aber jeder Lehramtsstudierende ein Recht auf den Abschluss seiner Ausbildung hat, kommt er eben erst drei Jahre später auf den „Markt“. Wir fordern, angesichts des enormen Personalbedarfs für Inklusion, Ausbau des Ganztags und Abbau des Unterrichtsausfalls, deutlich mehr Lehrer einzustellen. Darüber hinaus muss die Beratung der angehenden Lehramtsstudierenden ausgebaut werden, damit junge Menschen besser erkennen können, ob sie für den Beruf geeignet sind und ob sie in ihrer Fachrichtung eine realistische Anstellungschance haben. Die Landtagsfraktion lädt ein 7 KULTUREMPFANG IN NIEDERWERRN Ohne Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wäre unsere Gesellschaft wesentlich ärmer. Dies gilt auch für einen Bereich, der manchmal etwas stiefmütterlich behandelt wird – das traditionelle Brauchtum. Um das zu ändern, habe ich im Namen der BayernSPD Landtagsfraktion gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Georg Rosenthal zu einem Kulturempfang nach Niederwerrn geladen. (MdL Petersen spricht bei Kulturempfang (Bild: Büro MdL Petersen)) Bei dieser Gelegenheit haben wir uns bei denjenigen bedankt, die kulturelles Erbe weitergeben und am Leben erhalten. Besonders gefreut hat mich, dass die Niederwerrner Bürgermeisterin Bettina Bärmann ein Grußwort gesprochen hat und natürlich, dass man mit vielen Menschen ins Gespräch kommen konnte. Zu (Gruß-)Wort kam übrigens auch ihr Geldersheimer Amtskollege Oliver Brust, der – ganz passend – in Tracht gekommen war. Passend war auch die musikalische Umrahmung: Der Niederwerrner Musikverein präsentierte traditionelle fränkische Musik. Wie integrativ so eine fränkische Kapelle sein kann, zeigte die Darbietung des Deep Purple-Klassikers „Smoke on the water“. ENTWICKLUNGSPOLITISCHER EMPFANG IN SCHWEINFURT Eine gerechtere und solidarischere Welt – das ist ein sozialdemokratisches Ziel. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Als Entwicklungspolitische Sprecherin der BayernSPD Landtagsfraktion freut es mich daher umso mehr, dass es auch in unserer Region viele Menschen gibt, die sich für fairen Handel, Partnerschaften auf Augenhöhe, entwicklungspolitische Bildungsarbeit u.a. einsetzen. Um dieses wichtige Engagement zu würdigen und ihnen die Chance zu geben, sich mit „Profis“ und Ehrenamtlichen auszutauschen, haben die unterfränkischen Abgeordneten im Namen der SPD-Landtagsfraktion zu einem Entwicklungspolitischen Empfang nach Schweinfurt eingeladen. Was beim Thema fairer Handel und Eine-Welt in Bayern von Organisationen und Gruppen alles gemacht wird, das zeigten Dr. Hanns Hoerschelmann (Missio EineWelt), Frank Braun (Eine-Welt-Promotor Region Nordbayern) und Dr. Alexander Fonari (Vorstand Eine (Musik bringt Menschen zusammen: Die Brüder Janid beim Entwicklungspolitischen Empfang in Schweinfurt (Bild: Büro MdL Petersen)) Welt-Netzwerk Bayern e.V.). Vor den mehr als 50 Gästen sprachen Landrat Florian Töpper und Bürgermeisterin Sorya Lippert Grußworte. Für das musikalische Programm sorgten die Brüder Janid, die traditionelle syrische Musik präsentierten. Neulich im Stimmkreis 8 HANDWERK ENFAGIERT SICH FÜR AUSBILDUNG Berufliche Bildung ist eines der Themen, die mir besonders am Herz liegen. Daher stehe ich regelmäßig in Kontakt mit der Kreishandwerkerschaft in Schweinfurt. In einem Gespräch mit Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt und ihrem Stellvertreter Jürgen Weth konnte ich einiges über die überbetriebliche Ausbildung erfahren. („Handwerkspolitik für das politische Handwerk“, MdL Petersen mit J. Weth und M. Rosentritt (Bild: Büro MdL Petersen)) Unter anderem ging es dabei um die sogenannten „ausbildungsbegleitenden Hilfsmaßnahmen“ (abH) der Bundesagentur für Arbeit und die überbetrieblichen Unterweisungen, die in jeder handwerklichen Ausbildung Pflicht sind. Bezahlt werden diese von den Betrieben, welche die Auszubildenden dafür auch freistellen. Hierbei erlernen die Jugendlichen spezielle Fertigkeiten, die zwar prüfungsrelevant sind, aber nicht in jedem einzelnen Betrieb ausreichend vermittelt werden können. So befassen sich die Auszubildenden in der Elektroinnung eine Woche nur mit dem Thema Anschluss von Antrieben oder verschiedenen Kommunikationssystemen. Dem Gespräch schloss sich ein Rundgang durch die Unterrichtsräume an. Hier konnten Rosentritt und Weth demonstrieren, wie vor Ort gelernt wird. Solche Termine sind für mich quasi auch „berufliche Bildung“: Ich lerne aus der Praxis und kann wichtige Eindrücke für meine Arbeit im Bayerischen Landtag mitnehmen. Es ist erfreulich zu sehen, welche Möglichkeiten den jungen Menschen hier geboten werden. LANDTAG IN DER SCHULE Anlässlich des ,Tages der freien Schulen in Bayern´ war ich in der Montessori-Schule in Schweinfurt. Dort habe ich die beiden Lehrkräfte Mahnas Cantignon und Andrea Ehrhardt ein wenig „entlastet“, indem ich den Unterricht in der Klasse M9/10a übernommen habe – natürlich nur für eine Doppelstunde. Zu Beginn habe ich mich kurz vorgestellt und ein wenig von meiner Arbeit im Parlament erzählt. Danach hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mir Fragen zu stellen. Zu meiner Freude kann ich sagen: Sie hatten ihre Hausaufgaben gemacht. („Klassenzimmer statt Bildungsausschuss“, MdL Petersen in der Schweinfurter Montessori-Schule (Bild: Büro MdL Petersen)) Neben Fragen wie „Warum haben Sie sich für die SPD entschieden?“ und „Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?“ haben sich die SchülerInnen vor allem für das Thema Flüchtlingspolitik interessiert. Wie ich die Ansichten von Angela Merkel und Horst Seehofer bewerte und was man meiner Meinung nach dringend in der Flüchtlingspolitik ändern müsse, wollten sie von mir wissen. Spannend für mich wiederum war zu hören, wie sie das Ganze sehen und welche Erfahrungen sie selber mit Migration oder mit MigrantInnen gemacht haben. Diskutiert haben wir aber auch über „schultechnische“ Fragen, wie z.B. den Ablauf von Prüfungen. Diese Doppelstunde war für mich sehr lehrreich. Auch – oder vor allem? – als Mitglied des Bildungsausschusses lernt man nie aus. Wie sich das so gehört, habe ich am Schluss natürlich ein Zeugnis bekommen – bestanden! Neulich im Stimmkreis 9 ,PROMILESEN´ IN OBERTHERES „Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflußt“. Diese Weisheit des amerikanischen Schriftstellers Ralph Waldo Emerson konnte ich beim ,Promilesen´ in der Wagner-Schule in Obertheres an einige Schülerinnen und Schüler weitergeben. Dort war ich zum ,Promilesen´ eingeladen. Unter dem Motto ,1001 Nacht´ sollte verdeutlicht werden, wie wichtig das Lesen für Allgemeinbildung und das Verständnis anderer Kulturen ist. („Lesen erleuchtet“, MdL Petersen beim ,Promilesen´ (Bild: Büro MdL Petersen) Nach dem gemeinsamen Beginn mit einem Tanz der Kinder und dem Vorlesen des Märchens „Aladin und die 40 Räuber“ (auf Deutsch und Arabisch), ging es für uns ,Promis´ in die Klassen. Vorher gab es aber noch eine beeindruckende und nachdenklich stimmende Darbietung von zwei syrischen Mädchen: Zuerst auf Arabisch, dann auf Deutsch trugen sie ein selbst geschriebenes Gedicht vor, in dem sie von ihren Ängsten, die sie in der Heimat und auf der Flucht nach Europa hatten, aber auch von ihren Hoffnungen für ihr neues Leben sprachen. Danach war ich mit Michael Ziegler (Stellv. Landrat Landkreis Haßberge) in der dritten Klasse zu Gast. Ich las ein Märchen aus 1001 Nacht vor und diskutierte anschließend mit den Kindern über ihre Lesegewohnheiten und Märchenkenntnisse. Schön war's. BEGEGNUNGEN IM BEGEGUNGS-CAFÉ Nach ca. sechswöchigem Umbau hat das „Begegnungs-Café“ in der Schweinfurter Erstaufnahmeeinrichtung wieder geöffnet. Organisiert und betreut wird es gemeinsam von Caritas und Diakonie. Rund 15 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind zu den Öffnungszeiten immer vor Ort. Wie gut es angenommen wird, davon konnte ich mich bei einem Besuch überzeugen. (MdL Petersen im Begegnungs-Café in den „Ledward Barracks“ (Bild: Büro MdL Petersen)) Zusammen mit Asylsozialberaterin Stefanie Bader, Uwe Kraus (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit/ Ehrenamtskontaktstelle Diakonie Schweinfurt), Marion Both (freiwillige Helferin), weiteren Ehrenamtlichen sowie einer jungen Syrerin und deren Schwiegermutter habe ich sehr interessante Gespräche geführt. Dabei wurde einmal mehr offensichtlich: Es gibt zu wenig Deutschkurse. Ohne Deutschkenntnisse tut man sich in der Schule, im Beruf oder auch bei der Wohnungssuche schwer. Zum Glück wissen sich Viele da zu helfen und nutzen die Zeit, in der sie auf ihre Anerkennung warten müssen. Die junge Syrerin, z.B. lernt Deutsch. Dies tut sie neben dem ehrenamtlich organisierten Deutschkurs mit ihrem Handy – durch YouTube-Videos. Beeindruckend, wie gut sie schon nach wenigen Monaten unsere Sprache beherrscht. Ich wünsche dem Begegnungs-Café viele Besucherinnen und Besucher, aus der Einrichtung, aber auch von außen. Denn persönliche Begegnungen sind die Voraussetzung, damit aus Fremden Freunde werden. Impressionen aus meiner Arbeit (Mit den Gewinnern des Bayerischen „Eine-Welt-Preises“, Nager IT. Die Münchner Firma produziert faire Computermäuse. Klare Sache: Auch im Büro von MdL Petersen gibt es die…(Bild: Eine-Welt-Netzwerk Bayern e.V.)) 10 (…und sie begeistert auch gestandene Eine-Welt-Experten. MdL Kathi Petersen mit MdL Volkmar Halbleib, Dr. Alexander Fonari (Eine-WeltNetzwerk Bayern), Frank Braun (Eine-Welt Promotor Nordbayern), Hanns Hoerschelmann (Missio EineWelt), (Bild: Anand Anders)) (Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zu Gast, umringt von Mitgliedern der BayernSPD Landtagsfraktion (Bild: BayernSPD Landtagsfraktion)) (Die BayernSPD-Generalsekretärin in Schweinfurt: Mit Natascha Kohnen bei der Sachs-Ausstellung (Bild: Büro MdL Petersen)) (Der VdK Schweinfurt lernt den Landtag kennen (Bild: Büro MdL Petersen)) Termine (Auswahl) 23. Juli 2016: Sommerfest des VdK Schweinfurt Süd 30. Juli 2016: Besuch der Erstaufnahmeeinrichtung Schweinfurt mit der BayernSPD Generalsekretärin Natascha Kohnen 2. August 2016: „Denkmal-Tour“ mit MdL Reinhold Strobl, Schweinfurt 4. August 2016: Informationsbesuch im Landkreis Rhön-Grabfeld mit MdL Georg Rosenthal 11
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