UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR MEMMINGEN UND DAS UNTERALLGÄU | ALLGÄUER ZEITUNG ... Memminger Zeitung Dunja Hayali Der nächste Talkshow-Star? Porträt, Seite 2 DONNERSTAG, 28. JULI 2016 Erdöl Probeförderung im Unterallgäu Allgäu-Rundschau Besser Es bleibt trocken und es wird wärmer. Bis 22 Grad Wetter www.all-in.de NR. 173 Ansbacher Attentäter vom IS eingeschleust? PREIS ¤ 1,70 Fast zu schön, um wahr zu sein Pferde gehen durchs Feuer Bei den Reiterspielen anlässlich der Wallenstein-Woche haben ein Wettstreit und eine Showgruppe aus der Ukraine das Publikum im Reichshain begeistert. » Seite 25 Terror Syrer wurde über Handy-Chat gesteuert. Münchner Amokläufer angeblich Rechtsextremist VON HOLGER SABINSKY-WOLF UND HENRY STERN Ansbach/St. Quirin Der islamistische Attentäter von Ansbach ist nach neuesten Erkenntnissen der Ermittler über einen Handy-Chat von einem Dritten gesteuert worden. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat bei der CSU-Klausurtagung die direkte Verbindung zu einem Hintermann bestätigt: „Es hat offensichtlich einen unmittelbaren Kontakt mit jemandem gegeben, der maßgeblich auf dieses Attentatsgeschehen Einfluss genommen hat“, sagte Herrmann. Damit mehren sich die Hinweise, dass die Terrorgruppe IS den 27-Jährigen angeworben und nach Deutschland geschleust hat. Bisher wissen die Ermittler zwar noch nicht, wer die Kontaktperson ist und wo sie sich aufgehalten hat, doch die Kommunikation mit dem Unbekannten endete offenbar erst kurz vor dem Bombenanschlag. Bei dem Attentat waren 15 Menschen teils schwer verletzt worden. Der Täter Mohammad D. starb durch die Detonation. Schon früh hatte es Berichte gegeben, dass D. am Eingang zu dem Konzert in Ansbach bis kurz vor der Tat hektisch mit seinem Handy telefoniert habe. Ob der Chat-Kontakt schon vor D.s Einreise nach Deutschland bestanden hat, wollen die Ermittler noch klären. Auffällig ist außerdem, dass bei dem abgelehnten Asylbewerber eine größere Geldsumme in einer Rolle aus 50-Euro-Scheinen gefunden worden ist. Mohammad D. hatte keinen Job, war mittellos. Die Höhe des gefundenen Betrages mache es unwahrscheinlich, dass es sich um das Taschengeld eines Asylbewerbers in Deutschland handle, sagte Innenminister Herrmann. Es gibt Hinweise, dass der Syrer vom IS aus Bulgarien nach Deutschland geschickt wurde. Demnach sagte er seinem Therapeuten, dass er in Bulgarien zwei Monate im Gefängnis gesessen hatte, mit Stöcken geschlagen und dann mittellos auf die Straße gesetzt wurde. Dann habe sich sein Schicksal gewendet, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ein Syrer soll ihm einen Flug nach Österreich spendiert haben. In Deutschland war Mohammad D. in therapeutischer Behandlung, unter anderem im Therapiezentrum des Lindauer Flüchtlingshilfe-Vereins „Exilio“. Ein Therapeut schrieb Anfang 2015 in einem Gutachten, dass er D. einen „spektakulären“ Suizid zutraue. Wörtlich heißt es in dem Gutachten laut Bild: „Herr D. ist ein extremer Geist, und es ist ihm durchaus zuzutrauen, dass er selbst seinen Selbstmord noch spektakulär in Szene setzt.“ Allerdings sind der Verein „Exilio“ und die von ihm gefertigten Gutachten nach Informationen unserer Zeitung in Fachkreisen umstritten. Eine Wendung gibt es auch im Fall des Amokläufers von München. David S. hat am selben Tag Geburtstag wie Adolf Hitler Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen war der 18-jährige Deutsch-Iraner David Ali S. ein Rechtsextremist. Er soll es als „Auszeichnung“ verstanden haben, dass sein Geburtstag, der 20. April, auf den Geburtstag von Adolf Hitler fiel. Wie die Zeitung weiter berichtet, gehen die Ermittler daher auch dem Verdacht nach, dass der Amokläufer am Freitag gezielt Menschen ausländischer Herkunft getötet hat. Nach den Attentaten der vergangenen Wochen stellt die Bayerische Staatsregierung heute ein umfangreiches Paket mit Sicherheitsmaßnahmen vor. So will Bayern die Polizei personell aufstocken und besser ausrüsten. In einem Strategiepapier ist die Rede von Elektroschockern, modernen Dienstwaffen und besonders stabilen Titanhelmen. Die Deutsche Bahn kündigte an, die Videoüberwachung auszubauen und 500 neue Sicherheitskräfte einzustellen. (mit afp) »Bayern Blickpunkt Lokales Kommentar VON TOBIAS SCHAUMANN » [email protected] Volkssport billig tanken B Neue Serie: Womit die Dörfer zu kämpfen haben Wer kein Postkartenmotiv bei seiner letzten Landpartie entdeckt hat: Hier haben wir eine liebliche Szenerie nahe des Weilers Kirch-Siebnach im Landkreis Unterallgäu. In einem Schwerpunkt befasst sich heute der Bayern-Teil mit der Lage der Dörfer. Das Interview, das Till Hofmann mit Dorfexpertin Gerlinde Augustin geführt hat, ist der Auftakt einer neuen Sommerserie auf Bayern. In den einzelnen Folgen wird beschrieben, vor welchen Herausforderungen kleine Gemeinden stehen und was sie tun, um attraktiver zu werden. Heute macht Augustin zunächst einmal Vorschläge. Luft nach oben, stellt sie fest, ist durchaus. Doch auch in den Städten, in die es so viele Menschen zieht, läuft nicht alles bestens. Den Beleg liefert das Feuilleton, das sich mit Bausünden beschäftigt. Foto: Stefan Hefele, Mauritius Images Wo sich Tanken noch lohnt Urlaub Im Ausland ist Sprit oft billiger. Aber nicht in allen Ländern VON MARIUS SCHEITLE Augsburg Viele Familien fahren in den kommenden Wochen mit dem Auto in den Urlaub. Aber wo lohnt es sich, vorher zu tanken? Und wo sollte man lieber bis nach der Grenze warten? Der ADAC hat recherchiert. Demnach liegt der durchschnittliche Preis für einen Liter Diesel in Deutschland momentan bei 1,11 Euro. Für einen Liter Super zahlt man 1,42 Euro. Wie sieht es nun im Ausland aus? Hunderttausende Deutsche zieht es nach Italien. Doch fast nirgends in Europa ist das Tanken so teuer wie im Land der Pizza. Laut ADAC kostet dort ein Liter Diesel 1,39 Euro, ein Liter Benzin sogar 1,55 Euro. In anderen Mittelmeerländern ist dies anders: Sowohl in Spanien als auch in Kroatien ist der Sprit günstiger als in Deutschland. Wenn man in Frankreich Urlaub macht, kommt es darauf an, mit welchem Kraftstoff das Auto fährt. Diesel ist teurer als in Deutschland (1,20 Euro). Benzin kostet dagegen zwölf Cent weniger. Im Norden sieht es da im Vergleich ganz anders aus. Dänemark und die Niederlande haben mit die höchsten Spritpreise in ganz Europa. Und wie sieht es in unserem Tankland Nummer Eins, Österreich, aus? Gut! 1,06 Euro zahlt man hier laut ADAC im Durchschnitt für den Liter Diesel und nur 1,15 Euro für den Liter Benzin. »Kommentar illig tanken ist Volkssport. Der deutsche Autofahrer zelebriert die Jagd nach dem letzten Cent mit Leidenschaft. Wer könnte es der „Melkkuh der Nation“ auch verdenken? Pkw-Besitzer werden vom Staat geschröpft wie keine zweite Bevölkerungsgruppe. Ein Blick auf die Straßen verrät aber: Ein bisschen Geld ist schon noch da. Die Deutschen neigen mehr denn je zu PS-starken Wagen. Besonders beliebt sind martialische Straßen-Geländewagen. In den meisten Autos sitzt nur eine Person. Schnell schaltende Automatikgetriebe laden zu herzhaften Ampel- und Zwischensprints ein. Wer überholen kann, überholt. Spritspar-Experten finden in der Autofahrer-Lobby eher weniger Gehör. Das ist schade, denn sie haben längst ausgerechnet, dass das Verhalten des Fahrers den Verbrauch um 30 bis 50 Prozent beeinflusst. Sprich: Der Gewinn wird nicht mit der Zapfpistole gemacht, sondern mit dem Gasfuß. In die Kategorie „Augenwischerei“ gehört denn auch das günstige Tanken im Ausland. Zu Beginn der Sommerferien ist das eine schöne Geschichte. Aber wer wirklich sparen will, sollte das besser in den vielen Wochen vor und nach dem Urlaub tun. Heute in Ihrer Zeitung Das Dilemma der Kanzlerin „Wir schaffen das“ hat Angela Merkel 2015 zur Flüchtlingskrise gesagt. Die Anschläge in Bayern sind da ein Alptraum. Nun muss die Kanzlerin Bilanz und Ausblick liefern. Eine Analyse in der Politik. In dieser Ausgabe Hillary Clinton schreibt Geschichte Philadelphia Hillary Clinton ist von ihrer demokratischen Partei in einer historischen Abstimmung auf den Weg geschickt worden, als erste Frau Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden. Der Parteitag der Demokraten wählte am Dienstag (Ortszeit) in Philadelphia die frühere First Lady, Außenministerin und Senatorin zur Präsidentschaftskandidatin. Die 68-Jährige tritt bei der Wahl am 8. November gegen den Republikaner Donald Trump, 70, an. Clinton selbst wird am Donnerstag am Rednerpult in der Stadt erwartet, in der die Vereinigten Staaten im Jahr 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten. Clinton wird dann aller Voraussicht nach ihre Nominierung formell annehmen. (dpa) »Leitartikel und Politik 70 000 neue Leser Analyse Augsburger Allgemeine/Allgäuer Zeitung erhöhen Reichweite Augsburg/Kempten Die Augsburger Allgemeine und die Allgäuer Zeitung mit all ihren Heimatausgaben gehören zu den großen Gewinnern der Media-Analyse 2016. In unserem Verbreitungsgebiet zwischen Bodensee und DonauRies, zwischen Neu-Ulm und den oberbayerischen Landkreisen Landsberg und Neuburg-Schrobenhausen erreicht unsere gedruckte Zeitung rund jeden Zweiten: Es sind exakt 49,7 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. In den Zahlen ist das e-Paper nicht enthalten. Hochgerechnet nutzen 830 000 Leserinnen und Leser unsere Zeitung – 70 000 mehr als im Jahr 2015. Bundesweit erreicht die Augsburger Allgemeine mit der Allgäuer Zeitung sogar 840 000 Leser. Gemessen an der Auflage gehören wir zu den drei größten regionalen Abo-Zeitungen Deutschlands. Die Media-Analyse wird jährlich bundesweit von neutralen Marktforschungsinstituten durchgeführt. Leserzahlen Augsburger Allgemeine mit Allgäuer Zeitung gesamt Media-Analyse 2016 830000 Leser Media-Analyse 2015 760000 Leser AZ INFOGRAFIK Sie ist die Leitwährung bei der Werbeplanung für gedruckte Medien. Für die Untersuchung wurden 136 555 Menschen ab 14 Jahren nach ihrer Zeitungslektüre befragt. „Die erhöhte Reichweite bestätigt unseren Anspruch, den Leserinnen und Lesern täglich eine Qualitätszeitung zu bieten. Unser Ziel ist es, dauerhaft die wichtigste Quelle für verlässliche Informationen aus der Region zu bleiben“, bewertet Uli Hagemeier, Redaktionsleiter der Allgäuer Zeitung, die Media-Analyse. Auch Markus Brehm, Geschäftsführer der Allgäuer Zeitung, freut sich: „Diese guten Ergebnisse bestätigen unsere Arbeit. Die Allgäuer Zeitung ist der mit Abstand größte Werbeträger in der Region.“ (AZ) Wo die Bergwacht in einer Halle trainiert Bad Tölz Um schwierige Einsätze zu üben, muss jeder aktive Bergwachtler einmal im Jahr nach Bad Tölz fahren. Dort betreibt die Bergwacht Bayern eine moderne Trainingsanlage, die weltweit einzigartig sein soll. Nach zwei Jahren Umbau wurde die 1500 Quadratmeter große Halle im April dieses Jahres wiedereröffnet. Vier Millionen Euro hat der Umbau gekostet, der Freistaat Bayern bezahlte 3,6 Millionen Euro, den Rest steuerte die Stiftung Bergwacht bei. Dank eines zweiten Hubschrauber-Simulators können dort nun bis zu 40 Einsatzkräfte gleichzeitig verschiedene Szenarien der Luftrettung üben. Wie ein solches Training abläuft und welche Anforderungen die ehrenamtlichen Bergretter heutzutage erfüllen müssen, lesen Sie auf der Dritten Seite. (jsn) » Wochenblatt extra mit: Leute vor der Kamera, Horoskop und vielen Informationen aus der Region. Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 [email protected], Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. (08331) 109-170, Fax-188 [email protected] Anzeigen Tel. (08331) 109-0, Fax -105, -106 [email protected] Abo-Service Tel. 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