Westdeutsche Allgemeine WAZ vom 29.07.2016 Seite: 12 Ausgabe: Ressort: Rubrik: Weblink: Lokales WAZ Sprockhövel I http://www.funkemedien.de Gattung: Westdeutsche Allgemeine WAZ - Zeitung für EssenRüttenscheid, Hauptausgabe Tageszeitung Logopäden sollen digital lernen Die Schule für Logopädie der Awo EN nimmt an einem Forschungsprojekt teil. Frühestens in einem Jahr soll es das digitale Klassenzimmer geben Lernen und Üben mit dem Smartphone morgens im Bus auf dem Weg zur Schule oder nachmittags auf der Parkbank – für die Schüler der Schule für Logopädie der Arbeiterwohlfahrt Ennepe Ruhr in Hattingen wird dies bald möglich sein. In Teilbereichen der Fächer Anatomie und Pathologie werden sie die Bücher zur Seite legen und gemeinsam mit ihren Dozenten neue Lern-Wege erkunden. „Unsere Schule nimmt an einem Forschungsprojekt teil, in dem erstmals erarbeitet und praktisch erprobt werden soll, wie sich digitales Lernen in die Ausbildung von Logopäden integrieren lässt. Wir nehmen an dem Projekt teil, weil wir sehen, dass die Ausbildung zeitgemäßer werden muss“, so Cornelia Oestereich, Leiterin der Ausbildungsstätte für Logopäden. Der Umgang mit Smartphones und Tablets sei für die Schüler Alltag. „Da kann man nicht einfach darüber hinwegsehen, sondern muss moderne Lernkonzepte entwickeln“, meint Oestereich. Hauptakteur in dem auf drei Jahre angelegten Projekt ist die Fernuniversität Hagen, hier das Gebiet „Bildungstheorie und Medienpädagogik“. Von dort wird das Projekt gesteuert, werden Konzepte und Ergebnisse dokumentiert. Außerdem beteiligt sind eine Video-ProWörter: Urheberinformation: © 2016 PMG Presse-Monitor GmbH duktionsfirma zur Herstellung von Lehrfilmen, ein Software-Unternehmen für die Entwicklung der digitalen Inhalte, sowie ein Weiterbildungsanbieter für Hygienefachkräfte. wollen.“ Die Ausbildung an der Schule für Logopädie der Awo EN müssen die Schüler selbst bezahlen. Üben im virtuellen Raum Ziel sei es, das Lernen für die Schüler flexibler zu gestalten. Kappel: „Sowohl was die Zeit, als auch was den Ort betrifft. Logopäden müssen viel praktisch üben. Das können sie nun bald nicht nur mit Patienten, sondern auch im virtuellen Raum, wann und so oft sie Bild 2: Künftige Logopäden werden an der Hattinger Schule der Awo auf ihren Beruf vorbereitet. Digitales Lernen soll hier jetzt erprobt werden. Fotos: Bernd Henkel Werde das bisherige starre dreijährige Ausbildungskonzept flexibler, könnten Ministerium gibt eine Million Euro die Schüler „neben der Ausbildung besDas Bundesministerium für Bildung und ser jobben und damit wird es leichter, Forschung (BMBF) unterstützt das Pro- sich für diese Ausbildung zu entscheijekt mit rund einer Million Euro. Eine den“, so Cornelia Oestereich. Summe, die es insgesamt für alle beteiligten Projektpartner gibt. „Die Förde- Für die Logopädie-Schüler ändert sich rung zielt auf die Integration digitaler nach den Sommerferien erst einmal Medien in berufliche Bildung über- nichts. Frühestens in einem Jahr geht die haupt. In unserem Projekt wollen wir Tür zum digitalen Klassenzimmer auf. zwei Beispiele dafür erarbeiten, wie Zuvor gibt es für Cornelia Oestereich man digitale Medien in die Ausbildung und ihre Mitarbeiter viel zu tun. Denn von Logopäden und in die Weiterbil- allein die Frage, welche Lerninhalte sich dung von Hygienefachkräften einbauen für eine Digitalisierung eignen, ist gar kann“, erklärt Rolf Kappel, Leiter des nicht so leicht zu beantworten, wenn Fachbereichs „Arbeit und Qualifizie- man selber der Generation „Buch“ angerung“ bei der Awo EN. Die Konzepte hört. dazu sollten so aufgebaut werden, „dass sie hinterher auf andere Berufe sowohl Bild 1: für die Aus- als auch für die Weiterbil- Leitet die Ausbildungsstätte für Logopädung übertragbar und ausbaufähig sind“. den: Cornelia Oestereich. 482 FUNKE MEDIENGRUPPE GmbH & Co. KGaA
© Copyright 2024 ExpyDoc