Zeitu ng der Juli 2 30 - 27. e b a Landwirts g s u A chaftskammer Oberösterreich - 016 Immer mehr heimische Lebensmittel werden als Aktionsware zu Diskontpreisen abgesetzt. Die Landwirtschaftskammer fordert: Schluss mit Dumpingpreisen bei Lebensmitteln. LANDWIRTSCHAFTSKAMMER OÖ Die in Österreich stark ausgeprägte Praxis, mit Diskontpreisen für ausgewählte Lebensmittel Lockangebote im Lebensmitteleinzelhandel zu schaffen, ist aus Sicht der Landwirtschaftskammer kontraproduktiv: „Dadurch wird bei den Konsumenten ein völlig falsches ,Preisgefühl‘ erzeugt – mit der Folge, dass die nicht vom Diskontangebot erfassten Warengruppen automatisch als (zu) teuer (Lesen Sie weiter auf Seite 2) Schwerpunktthema Raps: wichtigste Ölsaat in den ge[8] mäßigten Gebieten. AMA MARKETING Lebensmittel: Qualität muss ihren Preis haben Waldwirtschaftspläne: Studienergebnisse zu Kundenanforderungen liegen vor. [ 26 ] Direktvermarktung: weitere Vertriebsmöglichkeiten wer[ 28 ] den vorgestellt . DK EXPLICIT Größer. Stärker. Besser. NATÜRLICH DIE SAAT O N L IN E EN BESTELL Drahtbügelgläser www.etivera.com +43 (0) 3115 / 21 999 2 AKTUELLES Der Bauer 27. Juli 2016 Lebensmittel: Qualität muss ihren Preis haben (Fortsetzung von Seite 1) eingestuft werden. Die Landwirtschaftskammer fordert, dass Lebensmittel nicht bei Aktionen im Supermarkt zu Dumpingpreisen verschleudert werden. Damit soll erreicht werden, dass der im EU-Vergleich extrem hohe Anteil an Diskontpreisen bei Lebensmitteln in Österreich wirksam unterbunden wird“, erläutert Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Für Lebensmittel werden in Österreich nur mehr 11,6 Prozent des Haushaltseinkommens ausgegeben, 1970 waren es im Vergleich dazu noch 25 Prozent. Trotz dieses geringen Anteils der Lebensmittelausgaben werden in Österreich knapp ein Viertel der Frischeprodukte als Lockangebote angeboten: bei Milch- und Milchprodukten 24,8 Prozent, bei Fleisch und Geflügel 34,8 Prozent, 22,3 Prozent bei Wurst und Schinken. Das ergab eine Erhebung der RollAMA der Agrarmarkt Austria. „Die Wegwerfgesellschaft und auch die ,Geiz ist geil‘-Mentalität sind im Lebensmittelbereich traurige Normalität geworden. Dem kann nur entgegengesteuert werden, indem der aktuel- So kann Herkunftskennzeichnung funktionieren, zeigen Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker und Kammerdirektor Mag. Friedrich Pernkopf: Bei den Gourmetfein-Bratwürsteln ist angegeben, von welchem Bauernhof das Rind- und das Schweinefleisch stammen. LK OÖ/STITZ le Irrweg bei der Preisgestaltung von Lebensmitteln gestoppt wird“, ist Reisecker überzeugt. Denn prinzipiell sind die Österreicher bereit für die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln zu zahlen: 54 Prozent würden für österreichische Produkte mehr zahlen. „Darauf können bäuerliche Betriebe mit einer konsequenten Qualitätsstrategie aufbauen. Doch die Mehrkosten müssen am Markt auch abgegolten werden“, betont Reisecker. Die Lebensmittel Milch, Fleisch und Äpfel zeigen klar auf: 2012 war der „Bauernanteil“ am Endverbraucherpreis bei die- sen Lebensmitteln höher als Ende 2015 (siehe Grafiken). „Der zunehmende Verkauf von Lebensmitteln zu Aktionspreisen wirkt sich negativ auf den Anteil der Landwirtschaft am Verkaufserlös aus. Auf längere Sicht werden wir so die höheren Qualitätsstandards nicht mehr halten können“, ist Reisecker überzeugt. Nachvollziehbare Herkunft Immer mehr Konsumenten wollen eine nachvollziehbare Herkunft, gleichzeitig werden aber immer mehr Convenience-Produkte gekauft. Auf EU-Ebene gibt es derzeit ein kräftiges Tauziehen zwischen der Lebens- Von dem Preis, den die Konsumenten für Lebensmittel bezahlen, bekommen die Bauern immer weniger. GRAFIKEN: LK STEIERMARK Das zeigen die Grafiken bei den Äpfeln, beim Fleisch und bei der Milch. mittelindustrie, den Verbraucherverbänden und der Landwirtschaft, ob und wie eine Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel insbesondere im Milch- und Fleischbereich umgesetzt wird. Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Frischfleisch ist bereits Realität. „Wenig nachvollziehbar ist die Meinung der Lebensmittelindustrie, dass diese Transparenz bei verarbeiteten Lebensmitteln nicht möglich sei. Es gibt Rückverfolgungssysteme über die gesamte Verarbeitungskette und das AMA-Gütesiegel schafft für alle Lebensmittel Klarheit“, betont Friedrich Pernkopf, Kammerdirektor der LK OÖ. Palmöl in Diskussion Eine Zutat, bei der die Konsumenten aufmerksamer geworden sind, ist das Palmöl. Dieses wird verstärkt in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und es steht mit der Abholzung des Regenwaldes in Südostasien in Zusammenhang. Mit 52 Prozent gesättigten Fettsäuren gehört es nicht zu den empfehlenswerten Fetten. Rapsöl hat beispielsweise nur sieben Prozent gesättigte Fettsäuren. „Generell tritt die Landwirtschaftskammer OÖ dafür ein, dass pflanzliche Öle und tierische Fette, die in Österreich erzeugt werden, für Lebensmittel verwendet werden. Die Produktionsstandards sind transparent und Transporte werden minimiert. Es ist für die Landwirtschaftskammer nicht verständlich, dass zB in der Speiseeiserzeugung immer mehr Palmöl oder Kokosfett verwendet wird und damit Schlagobers aus Österreich ersetzt wird“, so Kammerdirektor Pernkopf. 27. Juli 2016 Der Bauer AKTUELLES 3 Entlastung für landwirtschaftliche Betriebe Auf Vorschlag von Bundesminister Andrä Rupprechter wurde kürzlich im Ministerrat ein Entlastungspaket im Ausmaß von 170 Millionen Euro für Österreichs Bauern beschlossen. Ein Quartalsbeitrag für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zur Sozialversicherung wird für 2016 ausgesetzt. Die dafür notwendigen Mittel werden aus vorhandenen Rücklagen der Sozialversicherung bereitgestellt. Das bedeutet keine zusätzliche Belastung des laufenden Budgets. „Mit dieser Maßnahme helfen wir unseren bäuerlichen Familienbetrieben schnell und direkt. Durch das mittlerweile vierte Einkommensminus in Folge sind die Bauern in einer schwierigen Lage. Der Beschluss bringt eine deutliche Entlastung für die Betriebe“, so Rupprechter. Für Frost- und Hagelschäden steht zudem ein Hilfspaket von 100 Millionen Euro bereit, das aus dem Katastrophenfonds von Bund und Ländern finanziert wird. Einkommensrückgang Im Jahr 2015 gingen die landwirtschaftlichen Einkommen im Schnitt um 17 Prozent zurück. Auch 2016 werden Einbußen erwartet. Die Situation wird zudem durch zunehmend extreme Wetterverhältnisse verschärft. „Durch das Aussetzen der Beiträge gewinnen die heimischen Bauern finanziellen Spielraum in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit“, so Rupprechter. Die Einkünfte sanken 2015 gegenüber dem Vorjahr auf durchschnittlich 19.478 Euro je Betrieb. QUELLE: GRÜNER BERICHT 2016 Ursachen für Einkommensrückgänge sieht Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, in den negativen Folgen des Klimawandels: „Dürreperioden, Überschwemmungen, Frost und Stürme über Jahre hinweg sowie der russische Lebensmittel-Importstopp treffen die heimische Landwirtschaft stark.“ Die Abwärtsspirale droht sich auch im heurigen Jahr weiter fortzusetzen. Preise für Milch, Fleisch, Getreide, Ölsaaten, Zurckerrü- „Die Dramatik ist groß. Es muss rasch gehandelt werden“, so ÖR Ing. Hermann Schultes, PräsiLK NÖ dent der LK Österreich. ben sind derzeit alles andere als rosig. „Eine Entlastung bei der SVB-Quartalszahlung ist ein wichtiger Schritt, aber nicht genug“, betont Schultes: „Wir brauchen auch rasch Ergebnisse was den Milchmarkt betrifft. Zudem müssen wir unsere Bauern schnell von den Steuern beim Treibstoff (Diesel) entlasten.“ Zusätzlich setzt die Agrarpolitik auf mittel- und längerfristige Maßnahmen, mit denen die heimische Landwirtschaft nachhaltig weiterentwickelt wird. So setzt Österreich auf eine konsequente Qualitätsstrategie, mit der sich die heimi- schen Produkte vom Weltmarkt abheben können. Unterstützt wird dieser Weg mit der Weiterführung und Weiterentwicklung des Programms zur Ländlichen Entwicklung, mit dem Österreich eine in Europa einzigartige und zukunftsweisende agrarpolitische Ausrichtung beschreitet. „Gemeinsam werden wir die österreichische Landwirtschaft aus der Krise führen. Mit der Stärkung der Konsumentenorientierung, der Innovationskraft und der betrieblichen Weiterentwicklung werden wir Perspektiven für die Zukunft geben“, sagt Minister Rupprechter. BMLFUW/AIZ.INFO „Das Entlastungspaket bringt 170 Millionen Euro für die heimische Landwirtschaft“, so Minister DI Andrä Rupprechter. BMLFUW/HAIDEN SVB bietet Zahlungserleichterung bei Frost- und Schneedruckschäden Frost und Schneedruck richteten heuer in Österreich große Schäden in der Landund Forstwirtschaft an. Aufgrund der zu erwartenden Ernteeinbußen wird es vielen Betriebsführern nicht möglich sein, ihre Sozialversicherungsbeiträge rechtzeitig zu entrichten. Zahlungserleichterung Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) kann in die Berechnung der Beiträge nicht eingreifen. Jedoch kann sie betroffenen Bauern in Form von Ratenzahlungen oder Beitragsstundungen eine Zahlungserleichterung gewähren. So hat der Vorstand der SVB einen entsprechenden Beschluss für von Frost- und Schneedruckschäden betroffene Betriebe gefasst. Für die Gewährung einer Zahlungserleichterung in Form von zinsenfreien Ratenzahlungen und Stundungen für die Dauer von bis zu einem Jahr müssen die Betroffenen einen schriftlichen Antrag (formloses Schreiben) an die SVB stellen. Einzelfallprüfung Voraussetzung ist, dass eine sofortige Bezahlung der Beiträge mit erheblichen Härten verbunden wäre, wobei hier von der SVB eine Einzel- fallprüfung erfolgt. Außerdem muss eine Anspruchsberechtigung beim Katastrophenfonds bzw. eine finanzielle Abgeltung durch Landesmittel nachgewiesen werden. SVB Wetter www.ooe.lko.at 4 RECHT Der Bauer 27. Juli 2016 Beitragsabrechnung zum kurzen Praktikum Es gibt häufig Probleme mit der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze von 415,72 Euro. DR. RAPHAEL WIMMER Sie darf nicht überschritten werden, weil sonst eine Vollversicherungspflicht mit ca. 36 Prozent SV-Pflicht besteht. Die monatliche Mindestentschädigung von 415 Euro muss bei einer Beschäftigungsdauer unter 30 Tagen im jeweiligen Kalendermonat aliquotiert werden. Für diese Beschäftigungsdauer gelten alle Tage (nicht nur Arbeitstage). Die Aliquotierung der Mindest- entschädigung ist beim Ausfüllen des Jahreslohnzettels zu beachten. Praktische Beispiele dazu ß Beispiel 1: Der Praktikant wird für eine vierwöchige Praxis von 4. Juli bis 31. Juli beschäftigt. Das aliquote Entgelt beträgt 387,33 Euro (415 : 30 x 28 Tage). ß Beispiel 2: Ein Praktikant wird von 4. Juli bis 14. August beschäftigt. Die aliquote Mindestentschädigung für Juli beträgt 387,33 Euro (415 : 30 x 28) und für August 193,66 Euro (415 : 30 x 14). Das gesamte Entgelt beträgt 580,99 Euro für die Zeit von 4. Juli bis 14. August. Hauptfeststellungsbescheide Für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe ist der Einheitswert die Grundlage zur Feststellung der Pflichtversicherung und Bemessung der Beitragsgrundlage nach dem Bauern-Sozialversicherungsgesetz (BSVG). Die SVB ist dabei an die rechtskräftigen Bescheide der Finanzbehörden gebunden. Im Zuge der Hauptfeststellung 2014 werden die Einheitswerte neu festgestellt. Mehr als drei Viertel der Bescheide wurden bereits versandt. Für die Sozialversicherung werden die neuen Einheitswerte ab 1. Jänner 2017 wirksam. Bei Erhalt des Hauptfeststellungsbescheides sollte geprüft werden, ob die Betriebsdaten zutreffen und die Bewertung von Zuschlägen korrekt erfolgt ist. Innerhalb eines Monats kann beim Finanzamt ein Rechtsmittel erhoben werden. Wird eine inhaltliche Un- richtigkeit erst zu einem späteren Zeitpunkt festgestellt, ist die SVB an diesen fehlerhaften Einheitswertbescheid gebunden. Eine Korrektur des Einheitswertes kann von der SVB erst nach Erlassung eines berichtigten Einheitswertbescheides durch das Finanzamt berücksichtigt werden. Auch wenn derartige Änderungen finanzrechtlich bereits rückwirkend gelten, werden Änderungen des Einheitswertes sozialversicherungsrechtlich erst mit dem 1. Tag des Kalendervierteljahres wirksam, das der Zustellung des Bescheides durch die Finanzbehörde folgt. Es ist der SVB somit nicht möglich, in die Berechnung der vorzuschreibenden Beiträge einzugreifen, sondern ab 1. Jänner 2017 sind die Einheitswerte laut Hauptfeststellungsbescheid heranzuziehen. SVB Augen auf beim Online-Kauf Immer öfter werden Kaufverträge online im Internet oder auch telefonisch abgeschlossen. Diese Vertragsabschlüsse haben aber ihre Tücken. MAG. MANUELA LANG Immer wieder werden gerade beim Telefonverkauf ältere Menschen „Opfer“ von Anbietern dubioser Gesundheitsprodukte zu überhöhten Preisen oder anderen Produkten. Grundsätzlich gibt es bei einem einmal abgeschlossenen Kaufvertrag, auch wenn dieser mündlich erfolgt, kein Rücktrittsrecht. Man kann allerdings von Verträgen, die man im sogenannten Fernabsatz (also im Internet, über telefonische Bestellung oder bei Katalogbestellungen) oder außerhalb von den Geschäftsräumen des Verkäufers abgeschlossen hat, innerhalb von 14 Tagen zurücktreten. Wichtig ist, dass man den Rücktritt binnen 14 Tagen ab Vertragsabschluss zB bei Dienstleistungen, Wasser- und Energiebezug bzw. bei Waren binnen 14 Tagen ab dem Tag der Lieferung erklären muss. Hat der Verkäufer nicht über das Rücktrittsrecht aufgeklärt, hat man eine Rücktrittsfrist von zwölf Monaten. Die Rücktrittserklärung ist an keine besondere Form gebunden, allerdings ist zu Beweiszwecken, der Versand mit eingeschriebenen Brief (Postbeleg aufbewahren) oder eine E-Mail mit Lesebestätigung zu empfehlen. Achtung: Das bloße Zurückschicken der Ware reicht für den erfolgreichen Rücktritt Jeder Kaufvertrag sollte vor der Zustimmung bzw. vor der Unterschrift gründlich gelesen werDIETER SCHÜTZ/PIXELIO.DE den. nicht aus. Von diesem speziellen Rücktrittsrecht gibt es auch einige Ausnahmen zB bei Waren, die speziell für Sie angefertigt wurden, bei geöffneten Waren, die aus hygienischen Gründen nicht mehr zurückgegeben werden können, bei Hotelbuchungen und Konzertkarten, bei geöffneter Computersoftware oder CDs und DVDs. Generell muss vor einem voreiligen Vertragsabschluss gewarnt werden. Verträge sind einzuhalten. Da Verträge, wenn sie zu Stande gekommen sind, nur unter den obigen Voraussetzungen rückgängig gemacht werden können, ist zu empfehlen, jeden Vertrag vor der Unterschrift bzw. vor der Zustimmung im Internet gründlich und in Ruhe durchzulesen. Auch das „Kleingedruckte“, wie zB allgemeine Geschäftsbedingungen wird mit der Unterschrift zum Vertragsinhalt. Es besteht auch kein Rechtsanspruch auf Auflösung eines Vertrages durch Zahlung einer Stornogebühr. Dabei ist man auf die Kulanz des Vertragspartners angewiesen. 27. Juli 2016 Der Bauer RECHT 5 Handwerkerbonus für Landwirte Mit dem Handwerkerbonus erhalten Privatpersonen (auch Land- und Forstwirte für den Privatbereich) eine Förderung von bis zu 600 Euro für die Renovierung, Erhaltung oder Modernisierung ihres selbst genützten Wohnraumes. Schwerarbeit ING. DIPL.-PÄD. INGRID HUMMER Dies gilt, wenn dabei Arbeitsleistungen eines Handwerkers in Anspruch genommen werden. Pro Antragsteller kann je Jahr für ein Wohnobjekt (Hauptoder Nebenwohnsitz) ein Förderungsantrag gestellt werden. Die Förderung beträgt 20 Prozent der förderungsfähigen Gesamtkosten. Es können Gesamtkosten in der Höhe von maximal 3.000 Euro gefördert werden. Daraus ergibt sich eine maximal ausschöpfbare Förderung pro Wohnobjekt von 600 Euro. Als Mindestbetrag für die Gesamtkosten gelten insgesamt 200 Euro, dies entspricht einer Förderung von 40 Euro. Wurde für einen Antrag bereits die maximale Förderungshöhe von 600 Euro für ein Wohnobjekt gewährt, kann für weitere Anträge für dasselbe Wohnobjekt keine Förderung mehr vergeben werden. Das heißt, Frau X und Herr Y könnten für ihr gemeinsames Wohnhaus jeweils einen Förderungsantrag mit unterschiedlichen Endrechnungen stellen, die maximale Förderung für das gesamte Wohnobjekt ist pro Förderaktion aber mit 600 Euro begrenzt. Der Antragsteller muss das Wohnobjekt, an dem die Arbeiten durchgeführt werden, für priva- Sanierungen im Wohnbereich, vom Fachmann durchgeführt, können durch den Handwerkerbonus gefördert werden. RAINER STURM/PIXELIO.DE te Wohnzwecke nutzen und dort mit Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldet sein. Förderungsfähige Arbeitsleistungen Es werden Arbeitsleistungen gefördert, welche von Handwerkern und befugten Gewerbetreibenden bei der Renovierung, Erhaltung oder Modernisierung eines in Österreich gelegenen Wohnobjekts (inklusive dessen Gebäudehülle) erbracht werden. Die zur Förderung eingereichten Arbeitsleistungen dürfen frühestens mit 1. Juni 2016 begonnen worden und müssen bis spätestens 31. Dezember 2017 abgeschlossen sein. Wenn im Jahr 2017 keine Fördermittel zur Verfügung stehen, müssen die Arbeitsleistungen bis 31. Dezember 2016 abgeschlossen sein, um gefördert werden zu können. Nicht Gegenstand der Förderung sind Material- und Entsorgungskosten, Arbeitsleistungen zur Neuschaffung oder Erweiterung von bestehendem Wohnraum und Arbeitsleistungen außerhalb des eigentlichen Wohnobjekts sowie gesetzlich vor- geschriebene Wartungsarbeiten, Gutachten und Ablesedienste. Zudem sind Arbeitsleistungen von der Förderung ausgeschlossen, die zB von einer Versicherung rückvergütet werden. Auch eine „Mehrfachbegünstigung“ – etwa wenn dieselbe Arbeitsleistung auch steuerlich geltend gemacht wird oder bei einer anderen Förderung eingereicht wurde – ist unzulässig. Ebenso sind bereits einmal für den Handwerkerbonus eingereichte und geförderte Arbeitsleistungen nicht mehr förderfähig. Antrag stellen Eine Antragstellung ist erst nach Umsetzung und Bezahlung der Maßnahmen möglich. Der Antrag für den Handwerkerbonus muss für das Jahr 2016 bis 28. Februar 2017 vollständig ausgefüllt und mit allen geforderten Beilagen zB Meldezettel, formrichtige Endrechnung, Zahlungsnachweis bei einer der Bausparkassenzentralen, einlangen. Nähere Informationen, das Antragsformular und die erforderlichen Beilagen sind online unter help. gv.at: Förderaktion „Handwerkerbonus“ abrufbar. Personen, die einen Antrag auf Schwerarbeitspension, Schwerarbeits-Hacklerregelung oder auf Feststellung von Schwerarbeitszeiten stellen, erhalten einen Fragebogen von der SVB zugesandt. Schwerarbeit liegt vor, wenn Männer 2.000 und Frauen 1.400 Arbeitskilokalorien verbrauchen, das heißt, Männer acht Stunden und Frauen 5,6 Stunden land- und forstwirtschaftlicher Arbeit leisten. In dem Fragebogen ist auszufüllen, wie viele Arbeitsstunden man täglich bei der Feldarbeit, Viehbetreuung, im Gemüsebau, etc. aufwendet. Bei der Viehbetreuung sind nicht bloß die reinen Fütterungszeiten oder Melkarbeiten heranzuziehen, sondern auch Tätigkeiten, die nicht täglich durchgeführt werden, wie dies etwa bei Reinigungsarbeiten, Instandhaltungsarbeiten, etc. der Fall ist. Die Tätigkeiten Feldarbeit, Gemüsebau, Forstarbeit, Weinbau, Obstbau oder Sonderkulturen sind saisonale Arbeiten. Hier ist der Jahresarbeitszeitaufwand zu eruieren und durch 260 zu dividieren, wodurch sich die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit ergibt. Wichtig beim Ausfüllen des Formulars ist, dass man Besonderheiten des Betriebes hervorhebt und dies auch allenfalls handschriftlich ergänzt. Solche Besonderheiten können sich etwa aus der Betriebsstruktur und der technischen Ausstattung ergeben. Schließlich ist nicht jeder Betrieb voll automatisiert. Auch land- und forstwirtschaftliche Nebentätigkeiten sind anzuführen. MAG. GABRIELE HEBESBERGER 6 TIERPRODUKTION Der Bauer 27. Juli 2016 Hochleistungssportler: Was unsere Kühe brauchen Folge 4 von 15: Die richtige Anordnung von Ventilatoren im Milchviehstall vermeidet Hitzestress für die Kühe. trocknen und verstärkt Ammoniak freigesetzt wird. WOLFGANG SCHRATTENECKER Bei der Anbringung von Ventilatoren werden oftmals entscheidende Fehler gemacht. In diesem Beitrag geht es um die richtige Anordnung von Ventilatoren im Milchviehstall, um den Kühen auch bei hohen Temperaturen ein günstiges Stallklima zu ermöglichen. Hitzestress im Milchviehstall sollte möglichst vermieden werden. Gerade in niedrigen, sehr breiten oder nicht optimal angeströmten Ställen staut sich die Luft. Abhilfe schaffen Ventilatoren. Mit diesen soll die Luft im Stall bewegt werden, wodurch sich der isolierende Luftpolster um die Tiere auflöst und ein Abkühleffekt geschaffen wird. Mit Ventilatoren die Luft in Bewegung bringen Die Kühe befinden sich den Großteil des Tages in den Mit Beratung zum Erfolg Die richtige Platzierung der Ventilatoren ist entscheidend. LK OÖ Liegeboxen zum Wiederkauen. Den größten Nutzen erreicht man daher bei einer Anordnung der Ventilatoren über den Liegeflächen. Dabei soll versucht werden, möglichst alle Liegeboxen zu erreichen. Dazu sollten die Ventilatoren leicht schräg nach unten über die Liegeboxen blasen. Ebenfalls als wichtiger Bereich gilt der Vorwartebereich beim Melkstand. Hier hilft die Belüftung auch, die Fliegen fernzuhalten. Über dem Fressplatz bringen Ventilatoren ebenfalls Vorteile, weil die Futteraufnahme bei hohen Temperaturen verbessert wird. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass das Futter nicht austrocknet. Über den Laufgängen sind Lüfter nicht sinnvoll, weil dadurch die Laufflächen ab- So wird ein großer Kühleffekt erreicht Grundsätzlich wirken Lüfter besser drückend als saugend. Die Ventilatoren sollen in der Hauptwindrichtung kühlere Luft von der Nord- oder Ostseite des Stalles nach Süden oder Westen befördern (Blasrichtung). Auf der Druckseite sind Tore und Fenster zu öffnen, damit die mit Feuchtigkeit und Gasen angereicherte Luft entweichen kann. Speziell die Höhe, in der die Lüfter eingebaut werden, ist entscheidend. Oftmals werden diese viel zu hoch montiert. Die optimale Einbauhöhe liegt bei 2,5 bis 3,0 m über dem Boden und in einer Entfernung von ca. 3 bis 4 m zur ersten Liegeboxenreihe. In der Praxis ist eine Montage über den Fressgittern am Futtertisch optimal. Die Lüfter sollten leicht nach vorn gekippt in einem Winkel von ca. zehn Grad schräg nach unten blasen. Längere Ställe brauchen zwingend mehrere hintereinander angebrachte Ventilatoren, um über die ganze Länge des Stalles am Tier eine Luftbewegung von mindestens 1 m pro Sekunde (Idealwert 2,5 m) zu erreichen. Denn bei dieser Geschwindigkeit kommt es zu einer Verdunstung der Schweißtropfen auf der Haut der Kühe. Wird diese Luftbewegung nicht erreicht staut sich hingegen die Körperwärme. Als erreichbare Wurfweite des Luftstroms kann vom 12-fachen des Ventilatorendurchmessers ausgegangen werden. So beträgt die Luftstrom-Wurfweite eines Ventilators mit 90 cm Durchmesser ca. 11 m. Ob die Wirkung der Ventilatoren ausreicht kann sehr einfach mittels Rauchpatronen überprüft werden. In der nächsten Folge der Serie „Hochleistungssportler – Was unsere Kühe brauchen“ wird das Thema „Überbelegung – Auswirkungen bei Hitze“ in „Der Bauer“ genauer beleuchtet. ß Details zum Thema sind auf LK Online unter www. ooe.lko.at, Rubrik Tiere/Rinder, zu finden. Ebenso steht die Broschüre „Hitzestress bei Kühen“ zum Download bereit. Beratungsprodukt 6WDOONOLPD.XKNRPIRUW Das Stallklima und den Kuhkomfort vor Ort überprüfen lassen durch die Berater der Beratungsstelle für Rinderproduktion (BRP): 050 6902 1650 27. Juli 2016 Der Bauer TIERPRODUKTION 7 Ganzjährige Haltung von Schafen im Freien Die Bewirtschaftung von Steil- und Rest grünlandflächen sowie Obstgärten und Christbaumkulturen mit Schafen wird zunehmend bedeutender und beliebter. DI MAGDALENA MAYRHOFER Oft werden die Schafe dazu ganzjährig im Freien gehalten. In diesem Fall müssen folgende Punkte der Tierhaltungsverordnung eingehalten werden: Steht für die Tiere kein Stall zur Verfügung, so muss eine überdachte, trockene und eingestreute Liegefläche mit Windschutz zur Verfügung stehen, wobei allen Tieren ein gleichzeitiges ungestörtes Liegen ermöglicht wird. Diese Forderung ist erfüllt wenn: ß eine technisch erstellte Überdachung (einfacher Unterstand, Dach) vorhanden ist ß die Liegefläche trocken ist (kein nasses oder schmutziges Haarkleid aufgrund unzureichend trockener Liegefläche) ß ausreichende Mengen Stroh oder ähnlich strukturiertes Material eingestreut werden ß Windschutz gewährleistet ist, indem der Unterstand zumindest von der Hauptwindrichtung seitlich Mit Beratung zum Erfolg Im Unterstand sollten alle Schafe gleichzeitig liegen können. LK OÖ geschlossen ist. Die überdachte Liegefläche ist dann ausreichend groß dimensioniert, wenn aus der Beobachtung der Tiere darauf geschlossen werden kann, dass alle Tiere gleichzeitig liegen können. Als Anhaltspunkt kann von den Mindestliegeflächen in untenstehender Tabelle ausgegangen werden. Wenn Fütterung und Tränke ständig am gleichen Ort erfolgen, ist der Boden in diesem Bereich zu befestigen. Es können jedoch die Fütterungs- und Tränkeein- richtungen auch regelmäßig an einen anderen Platz überstellt und der Boden dann entsprechend gepflegt werden, sodass keine Verschmutzung und kein Morast entstehen. Kann der Futterbedarf nicht ausreichend durch die Weide gedeckt werden, muss zusätzliches Futter angeboten werden. Auch bei tiefen Temperaturen muss sichergestellt sein, dass Menge und Energiegehalt des Futters ausreichen, um den Energiebedarf der Tiere zu decken. Den Tieren muss ständig Wasser zur freien Aufnahme angeboten werden. Kranke und verletzte Tiere sind gesondert und geschützt unterzubringen. Zu beachten ist, dass vor Errichtung eines Unterstandes bei der zuständigen Gemeinde eine entsprechende Bauanzeige durchzuführen ist. Freilandhaltung während der Weideperiode Wenn die Schafe nicht ganzjährig sondern nur während der Weideperiode im Freien gehalten werden, ist nicht zwingend ein Unterstand erforderlich. Hier reicht auch ein Witterungsschutz – beispielsweise durch Bäume. Tiere: empfohlene Mindestliegeflächen Mutterschaf ohne Lamm 0,65 m²/Mutterschaf Mutterschaf mit 1 Lamm 0,95 m²/Mutterschaf mit Lamm Mutterschaf mit mehr als 1 Lamm 1,20 m²/Mutterschaf mit Lämmern Lämmer bis 6 Monate 0,40 m²/Tier Jungschafe über 6 bis 12 Monate 0,50 m²/Tier Widder 1,20 m²/ Tier Versammlung ARGE Rind Die Zukunft der Rindfleischerzeugung und Vermarktung in Österreich stand im Mittelpunkt der Generalversammlung der ARGE Rind, die kürzlich stattgefunden hat – 80 Personen haben daran teilgenommen. Die ARGE Rind koordiniert die Aktivitäten der sieben Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern, entwickelt Rindfleischqualitätsprogramme und stimmt die Vermarktungs- und Preiskonditionen für die Bauern mit den Abnehmer ab. Durch die kontinuierliche Interessenvertretung und Betreuung sowie durch die aktive Marktbearbeitung der ARGE Rind können heimische Landwirte bei den verschiedenen Qualitätsrindfleisch-Programmen gute Mehrerlöse erzielen. „Die Vermarktungsmengen der Erzeugergemeinschaften der ARGE Rind sind auf über 282.000 Stück Schlacht- und Lebendrinder angewachsen. Der Gesamtumsatz ist um 5,4 Prozent auf 255 Millionen Euro gestiegen. Zudem lief der Großteil der Vermarktung über Qualitätsprogramme“, so Geschäftsführer Rudolf Rogl zum Jahresbericht. Zudem ist die ARGE Rind seit April Abwicklungsstelle für das Qplus-Programm zum Qualitätsverbesserungsprogramm in der Rindermast und Mutterkuhhaltung. Ausblick 2016 konnten bis dato die Preiserwartungen nicht erreicht werden. Spürbare Preisrückgänge bei den Schlachtrinderpreisen sind leider derzeit der Fall. 8 SONDERTHEMA RAPS Der Bauer 27. Juli 2016 Raps: Nummer 1 in Europa Raps ist die wichtigste Ölsaat in den gemäßigten Gebieten. Raps ist weltweit gesehen die zweitwichtigste Ölsaat nach Sojabohne. Gerade in Europa hat Raps aber eine ganz besondere Bedeutung, denn Raps ist klassisch die Ölsaat der gemäßigten Gebiete. Einen Überblick über die Raps-Produktion bietet die Tabelle 1. „Die aktuell hohen Sojaernten bringen Preisdruck, aber mittel- bis langfristig zeigen die Rapspreise sicher nach oben“, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker optimistisch. Faktum ist: Die Weltproduktion für Raps ist rückläufig, gleichzeitig gibt es aber einen steigenden Bedarf für Ölsaaten. Für die Rapspreise ergibt sich für die letzten drei Jahre die in der Tabelle 2 dargestellte Entwicklung. Die Preisentwicklung zeigt, dass 2016 die (relativ guten) Preise von 2015 nicht ganz erreicht werden. Allerdings liegen die Erträge heuer teilweise doch recht deutlich über dem Vorjahresniveau. In Österreich gibt es das Vorzeigeprojekt RAPSO. Regionalität und Nachhaltigkeit sind hier vereint. LK OÖ/KÖPPL Gute Bedingungen für Raps 2016 Die Bestandsentwicklung war heuer durchwegs zufriedenstellend und abgesehen von regionalen Blütenfrösten war es für Raps ein güns- die besten Bedingungen vor. Raps ist allerdings eine Kultur, die intensive Betreuung, viel Beobachtung und zeitgerechtes Handeln braucht. Raps ist ein hervorragender Verwerter von Wirtschafts- dünger. Keine andere Kultur bietet ausgangs Winter oder im beginnenden Frühjahr so guten Erosionsschutz – ein Umstand, der immer wichtiger wird, wie uns das Frühjahr 2016 gezeigt hat. Tab. 1: Weltproduktion für Raps, in der EU und in Österreich Gebiet/Region/Land Ernte 2016 in Millionen Tonnen Ernte 2015 in Millionen Tonnen 66 68 Davon EU 18,0 18,5 Davon Österreich 0,12 0,1 Welt QUELLE: USDA, COPA Tab. 2: Entwicklung des Rapspreises in € pro Tonne Jahr Rapspreis in € pro Tonne inkl. MWSt RAPSO-Raps Normalraps 2016 418,10 372,90 2015 439,60 394,80 2014 352,24 307,44 tiges Jahr. In der Abreife gab es nur wenige Tage mit extremer Hitze. Hitzetage und eine zu schnelle Abreife sind regelrecht Gift für gute Rapserträge. Die Landwirtschaftskammer OÖ rechnet im Landesdurchschnitt heuer wieder mit Erträgen recht deutlich über 3.000 kg pro Hektar. Intensiver Züchtungsfortschritt Raps ist eine Kulturpflanze, die – nicht zuletzt darum, weil sie global bedeutend ist – von den Pflanzenzüchtern intensiv bearbeitet wird. Es gibt einen ganz klaren Züchtungsfortschritt – allerdings auch getragen von den immer mehr sich durchsetzenden Hybridsorten. Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Kultur ist der Züchtungsfortschritt ein wichtiger Baustein. Raps ist in Mitteleuropa unverändert die wichtigste Ölsaat, denn er findet in unserem Klimaraum Raps ist ein wertvoller Bestandteil der Fruchtfolge Mit den Sorten von Die Saat schickt man das Top-Team aufs Feld. Der frühe Arsenal bringt in OÖ nicht nur Besterträge, er ist auch standfest und überzeugt mit hervorragender Schotenplatzfestigkeit. Arsenal ist im RapsoProgramm gelistet. Neu ist Naiad, eine frühe Sorte, die viele Landwirte in ganz Europa überzeugt hat. Kompakt im Wuchs und mit rascher Entwicklung im Herbst und Frühjahr ist Naiad hoch ertragreich. Für alle Lagen und unter allen Bedingungen ist Dk Exmore einzuplanen. Ein weiterer Vorteil ist die erstaunliche Toleranz gegenüber Sklerotinia. Mit angepasster Saatstärke ist auch der Anbauzeitraum sehr flexibel wählbar. Ebenso für 2016 verfügbar ist Dk Explicit. Dieser wuchtige Hybrid Jetzt Raps-Saatgut bestellen. FOTO: RWA eignet sich besonders für engere Rapsfruchtfolgen. Dk Explicit ist ebenfalls zum Anbau von Rapso-Raps gelistet. Sollte man Probleme mit der Kohlhernie im Boden haben, ist die Empfehlung die Hybrid-Rapssorte Mendelson. Infos: Die Saat Fachberater Hubert Kronberger, Tel. 0664/6274234 oder Gabriele Hirsch, Tel. 0664/6274242. Mehr Informationen auch unter www.diesaat.at + 27. Juli 2016 Der Bauer SONDERTHEMA RAPS 9 DAS ORIGINAL • ernährungsphysiologisch besonders wertvoll • 100% reines Rapsölschonend gepresst : Programm Weiter im ng • für Salate, zum Backen, Braten und Frittieren acku XXL-Rapsp n und • Vertragsanbau aus Österreich er kaufe 1,7 Mio. Körnörner zahlen !* K nur 1,5 Mio. DK EXPLICIT Größer. Stärker. Besser. • Wuchtige, standfeste Pflanze • Kommt gut mit Stress und Trockenheit zurecht ARSENAL Mit Frühreife zur Höchstleistung. • Platzfeste Schoten • Hervorragende Eignung zur Spätsaat ich s * Mit einer XXL-Rapspackung können Sie bis zu 3,4 ha Hybridraps anbauen. Die XXL-Rapspackung ist in folgenden Sorten erhältlich: NAIAD, ARSENAL, DK EXPLICIT, DK EXSTORM und DK EXMORE. Die Vergleichsbasis für die Aktion sind unsere Hektar Packungen zu je 500.000 Korn. Ö us ha lic tür Na www.diesaat.at NATÜRLICH DIE SAAT re ter Weitere Informationen können angefordert werden bei: VOG AG Bäckermühlweg 44, A-4030 Linz oder unter www.rapso.at 10 SONDERTHEMA RAPS Der Bauer 27. Juli 2016 Raps ist wertvolle Alternative in Veredlungsbetrieben Raps holt tiefer lagernde Nährstoffe wieder hoch. ING. PETER KÖPPL Die guten Ertrags- und Marktbedingungen 2016 machen den Rapsanbau insgesamt, besonders in viehintensiven Betrieben, nach wie vor interessant. Bei einer Feldbestellung sind folgende Faktoren wichtig zu beachten: ß Anbauabstände zu anderen Kreuzblütlern von vier bis fünf Jahren einhalten. Zwischenfrüchte wie Senf, Ölrettich und Rübsen zählen auch zu den Kruziferen Raps auf optimale PflanzenverLK OÖ/KÖPPL teilung achten. und können ebenfalls zu einer Verstärkung von Fruchtfolgekrankheiten im Winter- Rapsanbau 2016 – Top bei Linie und Hybrid Die Probstdorfer Saatzucht bietet den oberösterreichischen Rapsanbauern sowohl bei Hybriden als auch im Linienbereich äußerst leistungsfähige Sorten. Beispielsweise liegt der Hochleistungshybrid Gordon KWS in den offiziellen Versuchen der AGES ertraglich regelmäßig deutlich über den Standardsorten. Gordon KWS zeigt neben den üblichen positiven Eigenschaften ein überragendes Verzweigungsvermögen. Mit der Neuzüchtung Atora kommt eine neue Dimension im Ölertrag auf den Markt. Die Rapso-Sorte Harry glänzt durch Winterhärte und eine frühe und gleichmäßige Abreife bei sehr guten Erträgen und hohem Ölgehalt. Die Ertragsleistun- Hochleistungshybrid Gordon für mehr Erfolg am Feld. FOTO: PROBSTDORFER SAATZUCHT gen lagen in den LK-Versuchen meist im Bereich der besseren Hybridsorten. Sherlock zeigt schon mehrjährig sein Leistungsvermögen auf höchstem Niveau und ist absolut spätsaatverträglich. Info: www.probstdorfer.at + raps beitragen. ß Kalken vor dem Anbau oder gekörnter Kalk nach dem Auflaufen auf trockene Pflanzen verringert die Kolhernie-Gefahr (PH-Wert über 6,0 ist anzustreben). ß Fördern eines starken Wurzelwachstums im Herbst durch tiefes Lockern und oberflächliches Rückverfestigen. ß Aussaat nicht vor dem 20. (25.) August bei Liniensorten. Hybridsorten sind spätsaat-verträglicher und können auch noch bis in die zweite Septemberwoche gesät werden. Der Raps sollte vor Winter acht bis zehn Laubblätter und ein Wurzelhals mit einem Durchmesser von etwa 8 mm erreichen. ß Auf exakte Pflanzenverteilung achten – nicht zu schnelle Fahrten mit Sämaschinen. ß Saatstärke bei Liniensorten von max. 30 bis 40 Pflanzen/m², bei Hybridsor- ten max. 15 bis 25 Pflanzen/ m². Aufgangsverluste im Herbst von etwa zehn Prozent sind oftmals gegeben. ß Ablagetiefe auf schweren Böden höchstens 1,5 cm; bei humosen, lockeren Böden 2,5 cm und bei trockenem Herbstwetter ist gutes Andrücken der Saat wichtig. ß Erdfloh und Schneckengefahr nach der Saat beobachten bzw. allenfalls vorbeugen. Berechnung der Aussaatmenge Keimfähige Körner je qm x TKG / Keimfähigkeit = Aussaatmenge Beispiel: 60 Körner/qm x 7,4 g / 97 % = 4,6 kg/ha In der nachstehenden Sortenliste sind Sorten welche in Österreich eingetragen sind enthalten. Die Firma Saatbau Linz hat zusätzlich im Programm noch die bekannte Sorte Casoar (Fortsetzung auf Seite 11) 27. Juli 2016 fügbar. Die XXL Rapspackung im Lagerhaus enthält 1,7 Mio. Körner, man bezahlt aber nur 1,5 Mio. Körner. Darüber hinaus bieten aus der EU Sortenliste die Fa. Pioneer PX113 als Maximushybrid, als Hybriden PR44D06, PR45D03, PT211, PR46W20, PT242 und als kolhernierestistent die Sorte PT235 an. Bei Frühbestellung gibt es 20 Euro/Einheit als Rabatt. Mit Beratung zum Erfolg DK Drückt Höchstertrag aus • Sieger im Korn- und Ölertrag in allen Anbaugebieten • platzfeste Schoten • sehr robust und stresstolerant • RAPSO-Sortenliste Kornertrag [Rel-Wert in %] 95 Sortiment in Österreich. Vorteile: Überragendes Ertragspotential auf Trockenlagen, rasche Jugendentwicklung, sehr standfest, gute Winterhärte und vitaler Frühlingsstart, gute Phoma Toleranz, guter Ölgehalt, mittlerer Blühbeginn, großrahmige Sorte mit gutem Ve r z w e i g u n g s p o t e n t i a l , breites Erntefenster - gleichmäßige Abreife, sehr gute Druscheignung. Infos: www.kwsaustria.at + KWS Berater Thomas Sturm informiert zu Raps. Tel. 0664/8222172 FOTOS: KWS Höchstertrag bei GORDON KWS Raps Streifenversuche LK NÖ, 2014/2015, Ertr. dt/ha bei 91% TS 35,6 35,4 34,1 34 33,8 32,6 32 30,9 30,8 Artoga DK Expertise 30 28 GORDON KWS Arsenal DK Explicit DK Expression Graf Quelle: LK NÖ, Raps Streifenversuche 2014/2015, Hybridsorten. Aderklaa, Nonndorf/Gars, Waldkirchen/Th. 104 102 90 dk explicit 100 naiad 105 arsenal 110 85 80 36 EXPRESSION 115 Gordon KWS – überragendes Ertragspotential auf allen Lagen „Meine Raps-Empfehlung für Ihre erfolgreiche Aussaat“, Thomas Sturm, KWS Berater: Die mittelfrühe Hybridsorte Gordon KWS repräsentiert eine neue Generation im Hybridrapssortiment. Die Sorte zeigt wie alle Hybriden eine rasche Jugendentwicklung und ist auch im Frühjahr eine robuste und schnellwüchsige Sorte mit sehr guter Standfestigkeit und sehr guter Stängelgesundheit. Mehrjährig in den Prüfjahren mit stabilen Höchsterträgen auf allen Lagen, zeigt diese Sorte vor allem im Trockengebiet eine deutliche Steigerung im Korn- und Ölertrag gegenüber dem restlichen SONDERTHEMA RAPS 11 Der Raps(o)hit 2016! DK EXPRESSION (Fortsetzung von Seite 10) (ist auch im RAPSO Programm enthalten) und die kohlhernieresistente Sorte SY Alister im Anbot. Interessant ist, dass die Sorte DK Expression mit Opticare gebeizt wurde und diese neben den üblichen Beizen bei Raps auch zusätzlich das Spurenelement Molybdän enthält. Im Programm „Maxipack mit zehn Prozent Preisvorteil sind die Sorten DK Expression, Graf, Artoga und DK Expower. DieSaat/RWA bietet die Sorte Mendelson (3 Hektarpackung) als kolhernieresistente Sorte an. Die Sorte Ametyst ist auch ungebeizt ver- Der Bauer 75 113 100 Quelle: AGES – Institut für nachhaltige Pflanzenproduktion, 10 Ergebnisse, 2014; 100 % = 5.790 kg/ha OPTICARE – die Premiumbeize! Um eine ausreichende Versorgung mit Spurennährstoffen zu CARE erzielen, bietet die saatbau linz die Spezialbeize OPTICARE an. OPTICARE bedeutet, dass das Spurenelement Molybdän am Saatgutkorn aufgebracht ist. www.saatbau.com 12 SONDERTHEMA RAPS Der Bauer 27. Juli 2016 Raps - Sortenanbote OÖ BLÜHBEGINN REIFEZEIT WUCHSHÖHE LAGERUNG TAUSENDKORNMASSE SCLEROTINIA PHOMA Mehrj. KORNERTRAG IN REL% Übergangslagen SCHOSSEN Mehrj. KORNERTRAG IN REL% Trockenlagen AUSWINTERUNG 2011 H 3 3 3 5 5 7 3 3 3 3 98 99 Arsenal, RWA 2013 H R 3 2 2 4 4 7 5 4 4 4 102 102 R 3 3 2 5 4 Artoga, SL 2010 H Astronom, RWA 2014 H Atora, PrSz 2016 H DK Exmore, RWA 2015 H DK Explicit, RWA 2013 H DK Expower, SL 2011 H DK Expression, SL 2015 H DK Exssence, RWA 2013 H Graf, SL 2013 H Kinetic, RWA 2014 Allison, SL Sorte im Programm Albatros, PrSz SORTE, Vertrieb Liniensorte Halbzweg (Hz) Hybridtyp GLUCOSINOLATGEHALT RAPSO (R) (L) oder (H) ZULASSUNGSJAHR In der ö. Sortenliste derder AGES enthaltenen sind die von Firmen besonders empfohlenen Sorten Die in der ö. Sortenliste AGES enthaltenenund undFett fett geschrieben geschriebenen Sorten werden von Firmen besonders empfohlen. 3 3 3 5 5 Noch keine mehrj. Ergebnisse 6 3 4 3 4 99 99 7 3 6 4 6 101 106 3 3 3 5 5 6 5 5 3 4 109 110 4 3 4 7 5 7 3 5 3 3 98 104 3 3 3 4 4 6 4 6 4 5 101 101 3 3 1 4 5 6 5 5 4 5 112 113 5 3 3 4 5 6 5 6 5 6 107 105 3 3 1 4 4 7 5 5 4 5 103 104 H 3 3 1 5 4 6 4 5 5 5 106 106 2015 H 5 2 2 5 4 7 3 5 5 4 112 108 DK Exonie, RWA 2015 H 4 2 3 4 5 7 4 5 4 3 109 111 Gordon, PrSz 2015 H 4 3 3 6 4 7 4 5 4 4 109 105 DK Expertise, PrSz 2012 H 5 3 4 6 6 7 4 4 4 3 100 102 DK Exstorm, RWA 2012 H 4 3 4 6 5 7 4 6 3 3 100 100 Naiad, RWA 2014 H 3 3 2 4 4 6 6 6 4 6 102 104 Sensation, RWA 2011 H 3 3 3 6 6 7 3 4 3 4 Sherpa, RWA 2011 H 3 3 3 4 4 6 3 5 4 4 R R R Standardmittel dt/ha DK Sequoia, RWA 2010 PX109, Pio 2014 Hz Hz 2013 Berny, PrSz 2016 Gloria, SL 2011 Harry, PrSz 2012 Sherlock, PrSz 2010 Sidney 2013 Adriana, RWA 2008 Chagall, RWA 2008 L L L L L L L L 3 7 6 4 4 2 5 4 5 99 100 3 3 6 5 5 3 2 5 5 5 101 103 40,7 52,2 6 5 5 5 5 99 97 3 3 4 5 5 Noch keine mehrj. Ergebnisse R 98 55,7 3 Standardmittel dt/ha Ametyst, RWA 95 51,5 2 3 4 4 5 6 4 5 4 4 100 99 3 3 2 4 4 6 6 5 5 5 103 101 3 3 1 4 5 7 6 6 4 5 97 100 2 3 4 6 7 6 5 4 3 3 99 105 2 2 3 5 6 6 5 4 3 3 98 98 3 3 3 4 5 6 5 5 4 5 95 100 44,8 53,2 Standardmittel dt/ha Nachstehend Sorten ohne aktuelle Ertragsmessung Casoar, SL 2006 Catalina 2006 Henry 2007 Komando 2008 Pamela 2011 Sammy 2010 L L L L L L R 5 3 3 4 6 5 4 4 4 3 6 3 2 3 5 5 6 3 5 4 6 3 4 5 4 4 6 4 4 4 3 3 5 6 5 5 6 5 3 4 3 3 5 5 7 6 4 5 4 3 5 2 1 3 6 5 5 5 4 3 Erklärung: RWA= DieSaat bzw. Lagerhaus, SL=Saatbau Linz, Pio=Pioneer, PrSz=Probstdorfer Saatzucht Note 1= fehlend bis sehr gering; Neigung zu: Auswinterung, Lager, Anfälligkeit für: Krankheiten usw.; Glucosinolatgehalt: Note 9 = sehr stark, sehr hoch. 27. Juli 2016 Der Bauer SONDERTHEMA RAPS 13 Raps: Pflanzenschutz im Herbst Raps ist im Rahmen einer geregelten Fruchtfolge eine sehr attraktive Kultur. Als Vorfrucht hinterlässt er einen gut durchwurzelten und nährstoffnachliefernden Boden. Gänsefuß, Amaranth, Knöterich-Arten, die jedoch über den Winter abfrieren. Die Wirkungsspektren der einzelnen Produkte und Produktkombinationen sind der Tabelle auf LK Online zu entnehmen. Zu beachten sind auch die Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern und auf abtragsgefährdeten Flächen sowie die speziellen Auflagen bei der Ausbringung von metazachlorhältigen Produkten. DI HUBERT KÖPPL Unkrautbekämpfung Im Herbst können Vogelmiere, Taubnessel, Ehrenpreis-Arten, Hirtentäschel und Ausfallgetreide ebenso Platzräuber sein wie Klettenlabkraut und Kamille – letztere bereiten auch noch bei der Ernte Probleme (schwieriger Drusch, höhere Erntefeuchte). Die Wirkung der zur Verfügung stehenden Produkte ist nicht immer ganz zufriedenstellend. Ausfallgetreide (insbesondere Winterweizen) kann generell gut erfasst werden. In der Jugendphase konkurrieren zusätzlich Sommerkeimer, welche aber über den Winter absterben. In den feuchteren Anbaulagen findet man zunehmend Ampfer-Arten, die im Raps selbst wenig Schaden verursachen, aber für die Klettenlabkraut behindert die Ernte. Folgekulturen problematisch werden können. Breit wirksame Produkte stehen nur im Herbst bis in den frühen Nachauflauf der Kultur zur Verfügung, später sind nur mehr Korrekturen möglich. Ungräser und Ausfallgetreide werden durch spezielle Produkte auch noch im Frühjahr erfasst. In der Praxis finden fast nur Präparate im Vorauflaufverfahren oder im frühen Nachauflauf Verwendung. Diese benötigen für die optimale Wirkung genügend Niederschläge nach der Saat und einen feinkrümeligen, gut abgesetzten Boden – zu fein sollte er aber auch nicht sein, damit Verschlämmungen vermieden werden. Große Erdknollen zerfallen über den Winter und die darin enthaltenen Samen keimen auch bei kühleren Temperaturen. Aufgrund der sehr langen Vegetation im Herbst und der immer milder werdenden Winter leidet in letzter Zeit die Dauerwirkung der Produkte. Bleiben die Bestände aufgrund eines schlechten Aufganges lange offen, so kann noch bis ins Frühjahr Unkraut auflaufen. In solchen Fällen soll bei Vegetationsbeginn nochmals eine FOTOS: LK OÖ/KÖPPL Bestandskontrolle auf Problemunkräuter wie Klettenlabkraut und Kamille erfolgen. Generell eine schlechte Wirkung besteht bei allen Rapsherbiziden, gegen „Sommerkeimer“, wie zB Weißen Strategien im Vorauflauf bis frühen Nachauflauf Die Basis der frühen Herbstunkrautbekämpfung ruht praktisch auf zwei Wirkstoffen (Clomazone, Metazachlor), die anderen Vorauflaufwirkstoffe wie Napropa(Fortsetzung auf Seite 14) Eins für Alle für Eins! Fuego® Top Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. ® reg. WZ ADAMA Deutschland GmbH; Pfl. Reg. Nr. 3352 Aus dem Blickwinkel des Pflanzenschutzes ist er ein gutes Beispiel für den integrierten Pflanzenbau, wo vor allem im Bereich der Schädlinge nach Schadschwellen gearbeitet werden kann. Aus pflanzenschützerischer Sicht gibt es im Herbst einige Problemfelder wie Schnecken, Erdflöhe und andere tierische Schaderreger sowie die eingeschränkte Herbizidpalette. Neue Wirkstoffe stehen nicht zur Verfügung, es gibt lediglich Produkte mit neuen Wirkstoffkombinationen. Das Verwendungsverbot für neonicotinoide Beizen ist weiterhin aufrecht. ADAMA Deutschland GmbH, Zweigniederlassung Österreich, Ludwig-Boltzmann-Straße 2, A-7100 Neusiedl am See Telefon 05 90 10-2 85 40 | Telefax 05 90 10-2 85 41 | [email protected] | www.adama.com/at 14 SONDERTHEMA RAPS (Fortsetzung von Seite 13) mide, Dimethachlor und Pethoxamid unterstützen diese. Clomazone ist ein Spezialist gegen Klettenlabkraut und kreuzblütige Unkräuter wie Hirtentäschel und Hellerkraut – Taubnessel und Vogelmiere werden ebenfalls gut erfasst, eine Lücke besteht bei Ackerstiefmütterchen. Der Wirkstoff ist im Produkt Centium CS (und Nachbauprodukten) sowie in den Kombi-Produkten Colzor Trio, Nero und dem neuen Circuit SyncTec enthalten. Der Einsatz muss unmittelbar nach der Saat (je nach Produkt drei bis fünf Tage Zeitfenster) erfolgen. Abdrift ist unbedingt zu vermeiden, da vom Spritznebel getroffene Pflanzen deutlich Aufhellungssymptome zeigen. Die Verträglichkeit der Produkte ist bei normaler Witterung gut, bei starken Niederschlägen können leichte Aufhellungen der jungen Blätter auftreten. Auch bei großer Hitze sind diese durch Clomazonedämpfe möglich. Optimal ist die Anwendung bei Temperaturen unter 20 Der Bauer 27. Juli 2016 Erdflöhe können bis Mitte Oktober auftreten. Grad Celsius. Colzor Trio erfasst auch Besenrauke und Klatschmohn sehr gut, eine Schwäche besteht bei Stiefmütterchen. Nero kombiniert Centium CS und Successor 600 in einer Fertigmischung. Klettenlabkraut und Kamille werden gut erfasst, leichte Schwächen bestehen bei Stiefmütterchen und Besenrauke. Die Ausbringung muss unmittelbar bis zwei Tage nach der Saat erfolgen. Neu ist das Produkt Circuit SyncTec, es enthält neben Clomazone auch noch den Wirkstoff Metazachlor. Es besteht ein breites Wirkungsspektrum Auflagen für metazachlorhältige Herbizide Produkte mit dem Wirkstoff Metazachlor (siehe Tabelle in LK Online) dürfen in Wasserschutz- und Schongebieten (ausgenommen Heilquellen, Heilmoore bzw. Thermalwässer) nicht mehr eingesetzt werden. Je nach Bundesland findet man diese Gebiete auf der Homepage der jeweiligen Landesregierung. Weiters haben sie die Auflage, dass sie insgesamt nicht mehr als einmal in einem Zeitraum von drei Jahren auf der gleichen Fläche angewendet werden dürfen, es sind auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diesen Wirkstoff enthalten, möglich. Für die Praxis bedeutet dies, dass eine metazachlorfreie Unkrautbekämpfung nur mehr mit breit wirksamen Vorauflaufprodukten wie Colzor Trio, Nero, Centium CS oder Successor 600 möglich ist. Im frühen Nachauflauf steht kein Produkt mehr zur Verfügung, es sind nur mehr eingeschränkt wirksame Korrekturen im Spätherbst (Kerb FLO) bzw. Frühjahr (Effigo, Lontrel 100 und andere Clopyralidprodukte) möglich. Diese Einschränkung gilt auch für Betriebe in Oberösterreich, die im Rahmen des ÖPUL Programmes an der Maßnahme Grundwasser 2020 teilnehmen. mit leichten Schwächen bei Klatschmohn. Der zweite breit verwendete Wirkstoff ist Metazachlor. Es ist in den Produkten Butisan Gold, Butisan Top, Fuego Top und Fuego enthalten. Diese Kombinationen sind vom Vorauflauf bis in den frühen Nachauflauf einsetzbar. Das neue Circuit Synctec ist aber nur bis fünf Tage nach der Saat einsetzbar. Gegen Klettenlabkraut besteht eine Schwäche, in Kombinationen mit anderen Wirkstoffen wird diese bei Butisan Gold, Butisan Top, Circuit Synctec und Fuego Top ausgeglichen. Wichtig ist, dass der Einsatz dieser Kombiprodukte (v.a. Butisan Gold) spätestens drei bis fünf Tage nach der Saat (wenn eine Zulassung besteht) erfolgt. Sobald das Unkraut den ersten Quirl schiebt, besteht keine volle Wirkung mehr. Eine leichte Schwäche des Wirkstoffes gibt es bei Hirtentäschel- und Hellerkraut, auch wieder dann, wenn der Einsatz erst beim Auflaufen des Unkrautes erfolgt. Um die Schwäche von Fuego auszugleichen ist auch eine Kombination aus 0,25 l/ha Centium CS und 1,5 l/ha Fuego möglich. Strategien im Nachauflauf Für eine Behandlung im späten Nachauflauf stehen (fast) keine Produkte mehr zur Verfügung. Effigo darf nur mehr im Frühjahr eingesetzt werden. Lediglich Kerb FLO (1,25 l/ha) kann im Spätherbst und Winter bei Bodentemperaturen unter 10 Grad Celsius gegen Ausfallgetreide, Windhalm, Ackerfuchsschwanzgras sowie Vogelmiere und Ehrenpreis noch verwendet werden. Betriebe, die Probleme mit Ackerfuchsschwanzgras haben, können hier eine effektive Behandlung durchführen und den Aufbau eines Samenvorrats im Boden verhindern. Wir haben immer mehr das Phänomen, dass der Spätherbst und der Winter mild und feucht sind. Darum muss im Frühjahr die Wirkung der Herbstbehandlung genau kontrolliert werden. Nur gegen Klettenlabkraut und Kamille sowie Kornblume besteht noch eine Korrekturmöglichkeit mit 0,35 l/ha Effigo. Das Einsatzfenster ist zeitlich eng, da das wuchstoffähnliche Produkt nur bei warmer, wüchsiger Witterung ohne Nachtfröste und in Raps, bei dem die Knospen noch von den Hüllblättern umschlossenen sind, eingesetzt werden darf. Clopyralid-hältige Produkte (Lontrel-Produkte, Cliophar 600 SL oder Vivendi 200) erfassen hauptsächlich Kamille. Ungräser können sowohl im Herbst als auch im Frühjahr behandelt werden. Ausfallgetreide soll durch eine flache Bodenbearbeitung zum Auflaufen gebracht werden. Es kann auch gemeinsam mit dem Fungizid- bzw. Wachstumsreglereinsatz bekämpft werden. Optimale Wirkung wird bei warmer, wüchsiger Witterung erzielt. Schädlinge Der Anbau von neonicotinoidgebeiztem Raps ist seit zwei Jahren in der gesamten EU nicht mehr erlaubt. Die europäische Behörde für (Fortsetzung auf Seite 15) 27. Juli 2016 (Fortsetzung von Seite 14) Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüft seit einem Jahr, ob einer Wiederzulassung der Wirkstoffe Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxam für die Anwendung in blühenden Kulturen als Beize bzw. zur Spritzung stattgegeben werden kann. Mit einer Entscheidung ist frühestens Ende dieses Jahres zu rechnen. Damit muss der Kontrolle der Schädlinge im Herbst eine große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eigene Beobachtungen zB mittels Gelbschale bei Erdfloh und Nutzung von Monitoring-Ergebnissen unter www.warn dienst.at bekommen größere Bedeutung. Wichtig ist es, optimale Startbedingungen für die Kultur zu schaffen, d.h. Saat ab 20. August und eine ausreichende Saatstärke (ca. 50 bis 55 Korn/m2). Gut entwickelte Pflanzen im Herbst können einen Befall besser verkraften. Geschädigte Pflanzen sind auch anfälliger für Krankheiten. Biologie der Rapserdflöhe Rapserdflöhe sind etwa drei bis fünf Millimeter groß, besitzen eine länglich ovale Körperform und sind glänzend blau-schwarz gefärbt. Ihre Hinterbeine sind stark verdickt, damit können sie 20 bis 30 Zentimeter springen. Die Larve ist bis zu sieben Millimeter lang mit schmutzig-weißer Farbe und dunkelbraunem Kopf. Hauptnährpflanzen sind Winterraps, Winterrübsen, sowie kreuzblütige Unkräuter (zB Hirtentäschel, Ackerhellerkraut). Nach der Sommerruhe frisst der Käfer an den Keimblättern und jungen Laubblättern des frisch aufgelaufenen Rapses. Kennzeichen sind rundliche Löcher, wo die Blatthaut teilweise erhalten bleibt. Bei starkem Befall sehen Der Bauer SONDERTHEMA RAPS 15 die Blätter siebartig durchlöchert aus. Nach etwa zehn bis 14 Tagen Blattfraß werden bis in den Winter Eier in den feuchten Boden nahe der jungen Rapspflanze abgelegt. Der Käfer ist auch bei Temperaturen von fünf bis sechs Grad Celsius noch aktiv. Das konnte im milden Winter 2013/14 beobachtet werden, wo trotz geringer Käferanzahl deren Aktivität lange anhielt. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen aus den Eiern Larven. Beutender ist dann der Fraß dieser Larven in den Blattstielen. Sie können auch den Vegetationskegel zerstören. Dadurch wird die Anfälligkeit gegen Phoma-Wurzelhalsund Stängelfäule sowie Verticillium deutlich erhöht. Darüber hinaus sinkt die Winterhärte, da Wasser in die Fraßstellen eintritt und gefriert. Je nach Alter der Larven können diese auch noch im Frühjahr minieren. Es gibt nur eine Generation pro Jahr. Der Zuflug kann bis Mitte Oktober erfolgen. Bekämpfung Die Bekämpfung nach Schadschwellen erfordert eine gezielte Beobachtung. Vom Auflaufen bis zum 4-Blattstadium dürfen max. zehn Prozent der Blattfläche durch Käferfraß zerstört werden. Ab dem 4- bis zum 6-Blattstadium dürfen max. 25 bis 35 Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen gefangen werden. Am besten ist es mehrere Gelbschalen ab Auflaufen der ersten Rapspflanzen aufzustellen. Zur Reduktion der Oberflächenspannung einige Tropfen Spülmittel beigeben und bespmders bei warmer, trockener Witterung alle zwei bis drei Tage kontrollieren. Informationen über das Auftreten auf ausgewählten Standorten gibt (Fortsetzung auf Seite 16) Rapsfatz alles sauber! Einfach mit überlegener Wirkungsbreite einmal behandeln Sicher mit überragender Wirkungssicherheit auf allen Böden Passt immer unter allen Witterungsbedingungen TM Syngenta Agro GmbH Anton Baumgartner Straße 125/2/3/1, 1230 Wien Beratungshotline: 0800/20 71 81, www.syngenta.at Zul.Nr. (Ö): 3060. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Bitte beachten Sie die Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. 16 SONDERTHEMA RAPS (Fortsetzung von Seite 15) es auch unter www.warndienst.at. Zur Behandlung sind aktuell nur synthetische Pyrethroide zugelassen (siehe Tabelle auf LK Online). Ein Netzmittelzusatz wird empfohlen. Erfasst werden nur die Käfer und die Larven dann, wenn sie sich noch nicht in den Blattstiel eingebohrt haben. Im Extremfall können mehrere Behandlungen notwendig werden. Synthetische Pyrethroide wirken bei warmer, strahlungsintensiver Witterung maximal drei bis fünf Tage, bei kühlen Temperaturen und bedecktem Himmel acht bis zehn Tage. Die Ausbringung kann auch je nach Auftreten mit einer Herbizid- oder einer Fungizidbehandlung erfolgen – die Larven sind in Befallsjahren bis Ende Oktober bekämpfungswürdig. Als Richtwert für eine Behandlungsempfehlung gegen die Larven können 30 bis 40 Prozent befallener Blattstiele herangezogen werden. Diese sind an den punktförmigen Einstichstellen erkennbar. Weitere Schädlinge Diverse Kohlerdflöhe können auch auftreten. Diese sind in der Regel kleiner als die Rapserdflöhe und Der Bauer 27. Juli 2016 können auch gelb- bzw. gewelltstreifig sein. Sie befallen alle Kreuzblütler. Sehr bedeutend ist hier der Blattfraß, bei warmer, trockener Witterung und Massenauftreten kann dies bis zum Absterben des Keimlings führen. Blattstielund Minierfraß sind dagegen nicht so gefährlich wie beim Rapserdfloh. Die Schadschwelle sind zehn Prozent Blattflächenverlust. Einsetzbar sind die bei Rapserdfloh genannten Insektizide. Die Kleine Kohlfliege wird in der Praxis nur an den bräunlich-länglichen Fraßschäden an der Wurzel bemerkt. Die Tiere werden durch warme, trockene Witterung begünstigt. Die Fraßgänge der sieben bis acht Millimeter großen Maden sind ideale Eintrittsstellen für Pilze und Bakterien. Es gibt mehrere Generationen pro Jahr. Die Eier werden bevorzugt an größeren Pflanzen abgelegt (Gefahr bei Frühsaaten). Eine rechtzeitige Entfernung von Rapsdurchwuchs ist vorteilhaft. Eine Bekämpfung mit Insektizidspritzungen ist sehr schwierig, hier werden in der Regel nur „Zufallstreffer“ gelandet. Momentan kann man nur mit pflanzenbaulichen Maßnahmen größere Schäden verhindern, d.h. keine Frühsaaten, ausreichende Saatmengen und alles unternehmen, dass sich Raps optimal entwickeln kann. Bei frühem Anbau kann in trockenen Jahren auch die Rübsenblattwespe schädigend auftreten. Die Wespen sind sechs bis acht Millimeter lang, besitzen einen gelblich-orangen Hinterleib, Kopf und Brustseiten sind schwarz. Die schädigenden Larven können bis zu 18 Millimeter lang werden, die Farbe reicht von hell- bis dunkelgrün, manchmal auch samtschwarz. Die äußerst gefräßigen Larven können innerhalb kurzer Zeit Zwischenfruchtbestände von Senf oder Rübsen kahlfressen, angrenzen- de Körnerrapsflächen werden dann ebenfalls befallen. Als Richtwert gelten ein bis zwei Raupen pro gut entwickelter Pflanze. Zugelassene Produkte sind der Tabelle in LK Online zu entnehmen. Schnecken Das Schneckenauftreten hat in den letzten Jahren zugenommen. Lediglich längere Trockenphasen wie im Vorjahr dezimieren Jungtiere und Eier. Das bis Ende Juni feuchte Jahr 2016 hat die Ausbreitung wieder massiv begünstigt. Ein grobscholliges Saatbett bietet beste Unterschlupfmöglichkeiten während kurzer Trockenphasen. Das Auftreten der Tiere ist (Fortsetzung auf Seite 17) #VUJTBO¥(PME+&5;513&*43&%6;*&35 EBIFSTDIPOFOEGàS}T(FMEUÊTDIFMBCFSXFJUFSIJOLPNQSPNJTTMPTHFHFO)JSUFOUÊTDIFM VOEOBUàSMJDIBMMFBOEFSFOXJDIUJHFO6OLSÊVUFSJN3BQT &SGPMHSFJDIF#FTUBOEFTGàISVOHNJUEFSRAPSTECHNOLOGIE RAPSTECHNOLOGIE Butisan® Gold gegen Herbstunkräuter Focus® Ultra - gegen Ungräser Carax® im Herbst Carax® im Frühjahr Cantus® Gold für Winterhärte und homogene Bestände für Verzweigung und Einkürzung für Schotenfestigkeit und sichere Erträge Insektizid - gegen den Erdfloh (z.B.: Kaiso® Sorbie) +FU[U"ONFMEVOH[VNOFVFO#FSBUVOHTTFSWJDFVOUFS XXXBHSBSCBTGBU 1GMBO[FOTDIVU[NJUUFMWPSTJDIUJHWFSXFOEFO7PS7FSXFOEVOHTUFUT&UJLFUUVOE1SPEVLUJOGPSNBUJPOFOMFTFO8BSOIJOXFJTFVOETZNCPMFCFBDIUFO ;VM/S#VUJTBO¥(PME$BSBY¥$BOUVT¥(PME'PDVT¥6MUSB,BJTP¥4PSCJFFJOHFUSBHFOF.BSLFEFS/VGBSN 27. Juli 2016 (Fortsetzung von Seite 16) schon vor dem Anbau unbedingt zu kontrollieren. In manchen Jahren sieht man die Tiere in Getreidebestände bis hinauf in die Ähre kriechen. Einerseits wandern von Straßenrändern, Bei feuchter Witterung ist auf Ackerschnecken zu achten. Böschungen, Brachen aber auch angrenzenden Maisfeldern Nacktschnecken (insbesondere die Spanische Wegschnecke) ein. Vielfach finden sich aber auch im Feld selbst kleine, graue und genetzte Ackerschnecken. Zur Kontrolle sollen zB nasse Bretter an mehreren Stellen des Feldes mit einigen Schneckenkörnern darunter ausgelegt werden. Bei Vorhandensein von Schnecken soll unmittelbar bis wenige Tage nach der Saat eine Behandlung erfolgen. Manchmal wird auch mit einer Randbehandlung das Auslangen gefunden. Schnecken lieben Hohlräume, darum ist im Zuge des Anbaues auf eine Rückverfestigung des Saatbetts zu achten. Die eingesetzten Produkte sollen regenstabil sein, das trifft bei angebotenen Nasspressungen zu. Angeboten werden nur mehr Produk- Der Bauer SONDERTHEMA RAPS 17 te auf Basis des Wirkstoffes Metaldehyd (zB Allowin, Axcela, Delicia-Schneckenlinsen, Metarex Inov) sowie das Bio-Produkt Sluxx HP (Eisen-III-Phosphat). Wachstumsregler und Fungizide In den feuchteren Anbaulagen und bei angestrebtem, höherem Ertragsniveau hat sich im Feuchtgebiet eine gezielte Bestandesregulierung im Herbst bewährt. Der Einsatz von wachstumsregulatorisch wirkenden Fungiziden erhöht die Winterhärte. Die Wurzelmassebildung wird gefördert, außerdem bleibt die Blattrosette der Pflanzen am Boden und es kommt zu keinem Überwachsen. Die letzten Winter waren eher mild, sollten jedoch Kahlfröste unter Minus 15 Grad Celsius auftreten, ist bei Pflanzen mit gestrecktem Haupttrieb mit Schäden zu rechnen. In Jahren mit feuchter Herbstwitterung kann Phoma-Wurzelhals- und Stängefäule zu einem Problem werden. Der ideale Zeitpunkt für eine Bestandesregulierung ist ab dem 4-Blattstadium. Nur wenn kleinere Bestände schon stark mit Phoma-Wurzelhals und Stängelfäule befallen wären, dann würde eine frühzeitige Behandlung Sinn machen. Eine sehr gut kürzende Wirkung zeigen Carax und Toprex sowie Folicur/Mystic 250 EW/Tebu Super 250 EW/Orius/Orefa Tebuconazol 250 und Sirena, weiters zugelassen ist Ampera. Sehr stark gegen Phoma ist Tilmor, es besitzt mit dem Wirkstoff Tebuconazole auch eine wachstumsregulatorische Wirkung. Cantus Gold hat keinen wachstumsregulatorischen Effekt, erfasst aber Phoma sehr gut. Wie soll Raps im Herbst gedüngt werden? Raps ist unter den Winterungen jene Kultur, die im Herbst im Vergleich zu anderen Winterungen ein großes Nährstoffaufnahmepotenzial aufweist. DI CHRISTIAN REICHINGER Aufgrund des ausgeprägten Wurzelsystems können vorhandene Nährstoffe im Boden sehr gut genutzt werden. Aus Sicht des Gewässerschutzes ist eine Stickstoffdüngung im Herbst, besonders auf austragungsgefährdeten Böden, kritisch zu be- urteilen. Eine Düngung darf nur bedarfs- und standortangepasst durchgeführt werden. Herbstentwicklung ist entscheidend Raps bildet seine Ertragsanlagen im Herbst und muss daher ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Eine optimale Herbstentwicklung von Raps beeinflusst den Ertrag bis zu 70 Prozent. Das primäre Ziel im Herbst ist ein kräftiges Wurzelwachstum mit einem Wurzelhalsdurchmesser von mindestens einem Zentimeter. Hingegen darf sich der Blattapparat im Herbst nicht zu üppig entwickeln. Ziel sind acht bis zehn Blätter pro Pflanze. Bedarfsgerechte Stickstoffversorgung Stickstoff ist jener Nährstoff, (Fortsetzung auf Seite 18) Bei Raps sind folgende Stickstoffobergrenzen einzuhalten Ertragslage Ertrag Raps [t/ha] mittel hoch 1 hoch 2 hoch 3 2,0 – 3,0 3,0 – 4,0 > 4,0 > 5,0 CC max. N [kg/ha] 155 180 195 210 GW 2020 N [kg/ha] 1401) 1602) - - 1) GW 2020 Düngerobergrenze für NÖ; 2) GW 2020 Düngerobergrenze für OÖ (Fortsetzung von Seite 17) der den Ertrag und Ölgehalt der Rapspflanze am größten beeinflusst. Eine zu hohe Stickstoffdüngung im Herbst ist aber unbedingt zu vermeiden. Raps ist eine Kohlpflanze, welche bei zu viel Stickstoffangebot viel Kraut und wenig Körner bildet. Raps gehört deswegen, wie Getreide, schossbetont (im Frühjahr) gedüngt. Für hohe Erträge sind im Herbst oft 40 kg N/ha, je nach Standort und Stickstoffnachlieferung aus dem Boden, ausreichend. Zwar kann Raps im Herbst bei intensiver Düngung bis zu 100 kg N/ha aufnehmen, ist aber aus pflanzenbaulicher Sicht nicht sinnvoll, da der Krankheits- und Schädlingsdruck sowie die Gefahr von Frostschäden erheblich steigen. Weiters wird bei zu hohem Stickstoffangebot das Wurzeltiefenwachstum gebremst. Steht dem Raps zu viel Stickstoff im Wurzelraum zur Verfügung, sind die Wurzeln nicht bemüht, sich dementsprechend zu entwickeln, um Nährstoffe zu finden. Ein gut entwickeltes Wurzelsystem ist aber entscheidend, um diverse Stresssituationen, wie zB Frühjahrstrockenheit, gut zu überstehen. Raps darf aber auch nicht an Stickstoff- Der Bauer 27. Juli 2016 mangel leiden. Ein Stickstoffmangel zeichnet sich durch Gelbverfärbung der älteren Blätter ab. Wird eine Stickstoffdüngung durchgeführt, so sollte diese nicht vor dem 4-Blattstadium erfolgen, um die Wurzelentwicklung zu fördern. Ist Getreide Vorfrucht, so kann eine Strohausgleichsdüngung von ca. 20 kg N/ha sinnvoll sein. Ebenso ist bei schwach entwickelten Beständen (sechs bis acht Blätter) eine spätere Stickstoffgabe von ca. 20 kg N/ha sinnvoll. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine späte Stickstoffgabe bis spätestens Ende September abgeschlossen werden muss, damit die Rapspflanze vor Vegetationsruhe noch ausreichend Zeit hat, den aufgenommenen Stickstoff in Biomasse umzusetzen. Bei Böden mit guter Bonität bzw. Nährstoffverfügbarkeit kann auf die Herbstdüngung ganz verzichtet werden. Bei der Wahl der Düngerform sollte der Raps im Herbst nitratfrei gedüngt werden. Einerseits um die Wurzelentwicklung zu fördern (Ammonium fördert Wurzelwachstum) und andererseits führt Nitrat zur Wasseranreicherung in den Blättern, was die Gefahr von Frostrissen erhöht. Grunddüngung sicherstellen Um eine Ausgangsbasis für gute Erträge zu schaffen, muss der Raps bereits im Herbst ausreichend mit Phosphor, Kalium, Schwefel versorgt werden. Der Bedarf an Phosphor, Kalium und Schwefel kann zB mit einem organischen Dünger wie Gülle überwiegend abgedeckt werden. setzlichen Vorgaben unbedingt zu beachten. Die Ausbringung rasch wirksamer stickstoffhältiger Düngemittel wie Handelsdünger, Gülle, Jauche und Klärschlamm ist nur bei Bodenbedeckung oder unmittelbar vor dem Anbau erlaubt. Bei der Anlage von Gründecken (inklusive Raps) dürfen im Zeitraum von der Ernte der Vorfrucht bis zum Beginn des Verbotszeitraums maximal 60 kg N/ha (feldfallend) gedüngt werden. Für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen“ (GW 2020) beginnt auf Rapsflächen der Düngungsverbotszeitraum bereits ab 15. Oktober. ß Nähere Informationen bei der Boden.Wasser.Schutz.Beratung unter 050 6902 1426 bzw. www. bwsb.at. gelmäßige Erhaltungskalkung ist daher notwendig, um die Versauerung im Boden durch Wurzelausscheidungen, Humusabbau, ammonium- und schwefelhaltige Düngemittel wieder auszugleichen. Je nach Bodenschwere werden etwa eine (leichter Ackerboden) bis 1,5 Tonnen (schwerer Ackerboden) CaO/ha (Reinkalk) im Rahmen einer Fruchtfolge alle drei Jahre empfohlen. Das Kalken hebt nicht nur den pH-Wert im Boden, sondern sorgt auch für eine gute Bodenstruktur und wirkt vorbeugend gegen Fruchtfolgekrankheiten wie Kohlhernie. Gesetzliche Rahmenbedingungen beachten Zur Vermeidung von Gewässerbelastungen sind bei der Herbstdüngung die ge- Düngeempfehlung von Raps bei einem Ertragsniveau von 4 to/ha Nährstoff Herbst [kg/ha] Gesamt [kg/ha] Stickstoff 40 < 160 Phosphor 50 – 60 < 85 Kalium Schwefel Bor 110 < 200 15 – 20 50 – 60 0,15 – 0,30 0,80 – 1,00 400 Ernterückstände Entzug 350 300 160 250 kg/ha 18 SONDERTHEMA RAPS 140 200 120 240 150 100 200 36 175 120 24 140 50 160 30 210 100 18 108 105 90 72 54 30 50 40 60 0 Raps braucht ein starkes Wurzelwerk, um Nährstoffe effizient BWSB/REICHINGER aufzunehmen. Kalk sorgt für gute Nährstoffdynamik und Bodenstruktur Raps gedeiht am besten auf neutralem Boden. Eine re- 3t 4t 5t N 6t 3t 4t 5t P2O5 6t 3t 4t 5t 6t K2O N - P2O5 - K2O Entzüge und Ernterückstände bei unterschiedlichem Ertragsniveau im Winterraps; N-Gesamtbedarf inkl. Herbst-N-AufALPMANN, 2013 nahme und mineralisierter N im Boden. 27. Juli 2016 Der Bauer ACKERBAU 19 Phosphor – eine Zukunftsfrage der Landwirtschaft mit vielen Facetten Phosphor – so sagt es die Pflanzenbaulehre – ist ein essentieller bzw. Makronährstoff – also einer jener Nährstoffe, der in vergleichsweise großen Mengen von der Pflanze aufgenommen wird. DI CHRISTIAN KRUMPHUBER Phosphor ist Bestandteil der Erbinformation, am Aufbau vieler Enzyme beteiligt und hat im Energiehaushalt der Zelle vielfältige Funktionen. Weltweite Situation Gemäß dem Bericht der Ernährungsorganisation der UNO – der FAO – stellt sich die Entwicklung des Phosphorbedarfes für Düngerzwecke folgendermaßen dar: Aus der Tabelle „Entwicklung Phosphorbedarf“ (siehe unten) geht hervor, dass die weltweiten Zuwachsraten relativ gleich sind. Allerdings ist das absolute Niveau des Phosphorverbrauches zu berücksichtigen. Während Asien knapp 60 Prozent des weltweiten Phosphordüngers verbraucht, liegt diese Zahl für Afrika bei drei Prozent. Die afrikanische Landwirt- schaft leidet unter einem permanenten Phosphormangel. Es ist absehbar, dass Phosphor bzw. die abgebauten Rohphosphate langfristig knapp und vermutlich teurer werden. Die größten Vorräte liegen in Afrika. Europa selbst hat faktisch keinerlei relevante Phosphatvorkommen. Daher stellt Phosphor ein knappes Gut dar. Situation in Österreich Bedingt durch das Umweltprogramm, viele Umsteiger in die biologische Landwirtschaft und auch zeitweise hohe Preise ist die Phosphoranwendung stark zurückgegangen. Wurden Mitte der 90er Jahre noch ca. 55.000 Tonnen Phosphor (P2O5) angewendet, ist dies kontinuierlich zurückgegangen. Aktuell werden in Österreich rund 30.000 Tonnen Phosphor mineralisch gedüngt. In OÖ werden pro Jahr etwa 7.000 bis 8.000 Tonnen Phosphor mineralisch gedüngt – etwa 40 Prozent weniger als vor 20 Jahren. Überschuss und Mangel In vielen Gebieten – vor allem reinen Ackerbaugebieten oder auch Gebieten mit Entwicklung Phosphorbedarf (als P2O5) in Millionen Tonnen nach Kontinenten 2013 bis 2018 2013 2018 Änderung in % Welt 41,7 46,6 2,2 Europa 3,78 4,2 2,2 davon Westeuropa 1,88 1,9 1,0 Afrika 1,38 1,59 2,7 Amerika 11,4 12,75 2,3 Asien 24,0 26,8 2,2 Zahlen in Millionen Tonnen P2O5, Quelle FAO: world fertilizer trends and outlook Phosphor ist ein Hauptnährstoff der Pflanze – Leguminosen haben vergleichsweise einen hohen Bedarf. Als Bestandteil der Erbsubstanz sowie für den Aufbau vieler Pflanzenenzyme, den Energietransport in der Zelle, das Wurzelwachstum usw. ist LK OÖ Phosphor unerlässlich. eher extensiver Grünlandbewirtschaftung – ist daher eine Tendenz zu fallenden Phosphorgehalten im Boden feststellbar. Anders sieht die Situation in Gebieten mit sehr hohen Viehdichten aus – allen voran sind hier Gebiete intensiver Veredelung wie zB im deutschen Niedersachsen gemeint. Hier liegen oftmals regional die Anfallswerte für Phosphor aus Wirtschaftsdünger sehr deutlich über den Entzügen der ortsüblichen Fruchtfolge. Absehbar ist, dass die künftige deutsche Düngeverordnung hinsichtlich Phosphordüngung in Gebieten mit hoher Veredelungsdichte sehr restriktiv sein wird. Auf die ohnehin unter Druck stehenden Veredelungsbetriebe kommen möglicherweise neue Kosten zu. Phosphatrückgewinnung aus Klärschlamm Klärschlamm kann relevante Gehalte an Phosphor ha- ben. Viele Experten sehen Klärschlamm als eine wichtige Quelle für Phosphor, um dem Phosphor-Mangel entgegenzuwirken. In OÖ wird die Klärschlammanwendung in der Landwirtschaft durch das oö. Bodenschutzgesetz streng aber zukunftsweisend geregelt. Klärschlamm, welcher in der Landwirtschaft angewendet wird, braucht eine Eignungsbescheinigung – ebenso müssen Böden, auf denen Klärschlamm ausgebracht wird, untersucht werden. Bestimmte Klärschlämme sind von vornherein für eine Ausbringung in der Landwirtschaft nicht vorgesehen bzw. erlaubt. In bestimmten Kulturen ist die Klärschlammanwendung überhaupt untersagt. Insgesamt sind etwa vom gesamten Klärschlammanfall unseres Bundeslandes (knapp 40.000 Tonnen Trockenmasse) etwas mehr als die Hälfte (21.000 Tonnen Trockensubstanz) in der Landwirtschaft ausgebracht worden (Quelle Land OÖ: Klärschlammanfall und Verwertung in OÖ 2015). Strategie erforderlich Das Thema Phosphor ist ein Thema, welches die Landwirtschaft weiter beschäftigen wird. Im Spannungsfeld zwischen schwindenden und damit teurer werdenden Rohstoffen und der Notwendigkeit vorhandene Ressourcen besser zu nutzen, wird eine tragfähige Strategie unablässlich. ß Weiterführende Informationen zum Thema sind auf LK Online (ooe.lko.at) in der Rubrik Pflanzen/Ackerbau zu finden. 20 MARKT Der Bauer 27. Juli 2016 Schlachtrinder Nutzkälber Bei Jungstieren ist EU-weit Angebot und Nachfrage weitestgehend ausgeglichen, die Preise sind stabil bis leicht steigend. Bei Schlachtkühen besteht regional ein Angebotsüberhang, die Preise tendieren von stabil bis leicht rückläufig. Die Nutzkälberversteigerungen liefen zuletzt weiter recht zügig. Damit bleibt auch ab Hof und auf den Sammelstellen das Preisniveau in bisheriger Höhe. Für qualitativ gute Kälber wird auf den RZO-Sammelstellen diese Woche etwa folgender Preis erzielt: Stierkälber, Fleckvieh und Fleischrassen, bis 90 kg: 5,30 €/ kg netto (6,00 €/kg inkl. Mwst.); bis 100 kg: 5,10 €/kg netto (5,75 €/kg inkl. Mwst.), Kuhkälber bis 90 kg: etwa 3,50 €/kg netto (3,95 € inkl. MwSt.). DI FRANZ VOGELMAYER In Österreich ist das Angebot bei Jungstieren rückläufig, die Nachfrage stabil, die Preise sind nach Schwächen in den letzten Wochen wieder leicht steigend. Bei Kühen ist das Angebot leicht steigend, die Nachfrage stabil, die Preise sind leicht rückläufig. Bei Schlachtkälbern ist Angebot und Nachfrage ausgeglichen, die Preise sind stabil. Preiserwartungen netto für Woche 30/2016: (Die angegebenen Basispreise sind Bauernauszahlungspreise ohne Berücksichtigung von Qualitäts- und Mengenzuschlägen.) Jungstier HK R2/3: 3,30 € Kalbin HK R2/3: 3,06 € Kuh HK R2/3: 2,33 € Schlachtkälber HK R2/3: 5,25 € ING. RUDOLF ROGL Ab-Hof-Preise 18. bis 23. 7. 2016 Verkauf, Basis Lebendgewicht, Preise in €/kg, inkl. 13 % MwSt. von – bis Ø-Preis Vorwoche Stiere, Kl. U mit Gütesiegel 2,11 – 2,18 2,15 - 0,02 Stiere, Kl. R mit Gütesiegel 2,03 – 2,08 2,05 - 0,01 Bankkühe (E, U, R) 1,15 – 1,52 1,34 - 0,02 Wurstkühe (O, P) 0,91 – 1,18 1,03 - 0,01 Kalbinnen 1,63 – 1,80 1,73 +/- 0,00 Schlachtkälber 3,28 – 3,43 3,38 +/- 0,00 Mastschweine 1,37 – 1,54 1,52 +/- 0,00 Zuchten 0,87 – 0,96 0,92 +/- 0,00 Qualitätslämmer, lebend 2,30 – 3,20 2,80 +/- 0,00 Qualitätslämmer, geschlachtet 7,50 – 9,50 8,50 +/- 0,00 Altschafe, lebend 0,60 – 1,10 1,00 +/- 0,00 Rinderpreise Südbayern 11. 7. bis 17. 7. 2016 Klasse R3, Auszahlungspreis in €/kg ohne MwSt., einschließlich Mengen- und Qualitätszuschlägen Stiere: 3,31 Kühe: 2,81 Kalbinnen: 3,29 Wels DI, 23. 8., 11 Uhr Wels DI, 23. 8., 11 Uhr Freistadt MI, 17. 8., 10.45 Uhr Ried DI, 30. 8., 10.30 Uhr Vöcklabruck MO, 16. 8., 13 Uhr DI, 23. 8., 11 Uhr Holstein-Friesian Wels Freistadt MI, 3. 8., 10.45 Uhr, Nutzkälber Kälber (FV) Freistadt MI, 17. 8., 10 Uhr, Zuchtkälber Ried MO, 8. 8., 10.45 Uhr, Nutzkälber Ried MO, 22. 8., 10.45 Uhr, Nutzkälber Vöcklabruck MO, 1. 8., 10 Uhr Wels DI, 23. 8., 10.30 Uhr Wels DI, 23. 8., 10.30 Uhr Kälber (BV, HF) Eber und Sauen Ab Hof 07242/27884-41 Direktvermittlung 050 6902 4880 Ferkel Wels SA, 30. 7., 11.30 Uhr Schafe Wels SA, 30. 7., 10.30 Uhr Ziegen Maria Neustift DO, 25. 8., 12 Uhr Einsteller Braunvieh Fleckvieh 2015 2016 Kühe Basispreis Rinderbörse R3 2,55 €/kg 2,45 €/kg 2,35 €/kg 2,33 2,25 €/kg 2,15 €/kg 2015 2016 Stiere Basispreis Rinderbörse R3 Marktkalender Jän. Feb. März April Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. Dez. 2015 2016 Kalbinnen Basispreis Rinderbörse R3 3,25 €/kg 3,68 €/kg 3,20 €/kg 3,56 €/kg 3,15 €/kg 3,44 €/kg 3,10 €/kg 3,32 €/kg 3,20 €/kg Jän. Feb. März April Mai Juni Juli August 3,06 3,05 €/kg 3,30 Sept. Okt. Nov. Dez. 3,00 €/kg Jän. Feb. März April Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. Dez. Der Bauer Mastschweine MARKTTELEFON ß 050 6902 1495 www.ooe.lko.at – Markt und Preise Auskunft 050 6902 1345; [email protected] EU-Schweinemarkt: Die deutsche Leitnotierung veröffentlicht ein erwartetes „Unverändert“ Das Schlachtschweineaufkommen ist in der gesamten EU unterdurchschnittlich. Spanische, französische und italienische Marktbeobachter sprechen von freundlichen Fleischgeschäften (großteils bedingt durch den Tourismus). Deutsche Berichterstatter verweisen auf gedrosselte Absatzmengen und mühsame Geschäfte. Ferkel Die europäischen Ferkelmärkte weisen allesamt stabile Verhältnisse auf. In der aktuellen Vermarktungswoche halten sich Angebot und Nachfrage die Waage und so notieren die einzelnen Vermarktungsorganisationen im EU-Raum unverändert. In den nächsten Wochen wird die seit langer Zeit anhaltende Ferkelpreisstabilität von den weiteren Entwicklungen am Schlachtschweinemarkt abhängig sein. Dortige Preiseinbußen wären für das Ferkelgeschäft Gift. Derzeit wird aber wegen des derzeit sehr knappen Angebotes fertiger Schlachtschweine weiterhin von festen Preisen ausgegangen. Am heimischen Ferkelmarkt lässt sich das durchschnittliche Angebot gut und pünktlich absetzen, wobei die Nachfrage wegen aktuell verlängerter Mastdauer auf zahlreichen Betrieben leicht rückläufig ausfällt. Die Ferkelnotierung bleibt mit 2,30 Euro unverändert. Der Lebendmarkt bei Schweinen in Österreich ist nach wie vor unterversorgt. Zahlreiche Mäster klagen über Fressunlust bei ihren Tieren. Gründe sind wahrscheinlich eine notwendige Futterumstellung, weil die Vorräte bei Maiskornsilage zu Ende sind, aber auch Temperaturschwankungen und vereinzelte Grippefälle. Schlachtbetriebe ringen um Stückzahlen zwecks Auslastung, klagen aber über zähe Verkaufsgespräche bei den Teilstücken. Die Ö-Börse vereinbarte mit den Abnehmern ein einvernehmliches Gleichbleiben des Preises bei 1,52 Euro. ß Tendenz: Weitere Preissteigerungen sind derzeit vom Verhandlungstisch. Sofern sich das Angebot nicht drastisch erhöht und die Nachfrage anhält, ist weiter von einem gleichbleibenden Niveau auszugehen. DR. JOHANN SCHLEDERER Markt und Preise www.ooe.lko.at DI JOHANN STINGLMAYR SZV-ÖHYB F1-Jungsauen 25. bis 31. 7. 2016: 295,- € Ferkelmärkte 18. bis 23. 7. 2016 31 kg, 25 Stk., Mykoplasmen geimpft, (o. Fracht, o. MwSt.) Notierung +/- Vorwoche Erlös Ferkelerzeuger Einkauf Mäster MARKT 21 27. Juli 2016 OÖ VLV Bayern Ringgemeinschaft 2,30€ +/- 0,00 €/kg 64,66 € 65,53 € 53,00 € + 1,00 €/Stk. von 52,63 bis 57,63 € von 58,13 bis 63,13 € 11. 7. bis 17. 7. 2016 Preise in €/kg, ohne MwSt., Schlachthof Oberösterreich Südbayern 2015 2016 Ferkel (ÖHyb-Basispreis) Schweinepreise S E U R O S-P 1,71 1,68 1,59 1,61 1,40 1,50 – 1,27 – 1,10 1,66 1,64 2015 2016 Mastschweine (Basispreis Schweinebörse) 2,40 €/kg 2,30 1,52 2,24 €/kg 1,5 €/kg 2,08 €/kg 1,4 €/kg 1,92 €/kg 1,3 €/kg 1,76 €/kg 1,2 €/kg 1,60 €/kg Jän. Feb. März April Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. Dez. 1,1 €/kg Jän. Feb. März April Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. Dez. 22 MARKT Der Bauer 27. Juli 2016 Futtermittelmarkt Eiweißfuttermittelpreise Oberösterreich Versteigerung Klasse DI FRANZ TIEFENTHALLER kg Ø-€/kg St. Stierkälber (Nettopreise) Fleckvieh 334 106 5,40 Fleischr. Kr. 23 107 5,57 Sonst. R. 19 90 2,95 Braunvieh Kuhkälber 3 96 2,91 Fleckvieh 43 103 3,48 Fleischr. Kr. 25 104 3,88 Braunvieh 1 81 1,10 Versteigerung Regau: 18. Juli 2016 Klasse St. Ø-€/kg Ø-kg Stierkälber (Nettopreise) Fleckvieh 240 5,76 95 Fleischr.Kr. 23 5,84 97 Sonst. R. 8 2,46 weibliche Zuchtkälber 20 4,55 weibliche Nutzkälber 54 3,78 91 99 93 Ried: 19. Juli 2016 € von bis Ø € St. Stiere (Nettopreise) I 4 4200 - 31000 12500 II 5 1850 - 2200 III 1 1650 Erstlingskühe I 21 1420 - 2000 1980 1710 II 4 1420 - 1740 Kalbinnen 1555 I 291 1420 - 2180 Jungkalbinnen 1915 I 1 800 Zuchtkälber weiblich 165 320 - 820 Aushang 500 Rapsextraktionsschrot wurde wieder günstiger. LK OÖ/TIEFENTHALLER 2016 450 400 350 300 250 200 150 100 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 Kalenderwoche 2015 bzw. 2016 Sojaschrot HP Sojaschrot HP, GVO Rapsschrot ActiProt Sojaschrot 44, GVO Fruchtbörse Wels 14. Juli 2016 Produkte Grundverkehr ß Bezirksgrundver- Versteigerung Kl. Die oberösterreichische Fruchtbörse notierte mit 14. Juli für die wichtigsten Sojaextraktionsschrote fallende Preise. Für nicht kennzeichnungspflichtige „gentechnikfreie“ HP-Ware wurde keine Notierung veröffentlicht und daher die letzte aktuelle Notierung in der Übersicht fortgeführt. Auch die heimischen Eiweißfuttermittel folgten der fallenden Preistendenz der Sojaschrotsorten. Sowohl Rapsextraktionsschrot als auch Trockenschlempe wurden günstiger. Trockenschlempe liegt aktuell nach einem kurzen Preisanstieg wieder auf dem Preisniveau vom Mai dieses Jahres. €/t netto Ried: 11. Juli 2016 kehrskommission (BGVK) Rohrbach, Am Teich 1: Katastralgemeinde (KG) Klaffer, EZ 1067 und EZ 1101, Gesamtfläche 10.957 m², Frist: 6. August ß BGVK Schärding, Ludwig-Pfliegl-Gasse 11-13: KG Mayrhof, EZ 44, Gesamtfläche 13.431 m², Frist: 13. August Aktive Landwirte können ein verbindliches Kaufangebot mit ortsüblichem Kaufpreis stellen. 612 Schule FS Schlierbach Erstmals legten Schüler der FS Schlierbach die Jagdprüfung ab. Zehn Schüler und eine Schülerin bereiteten sich im „Schwerpunktseminar Jagd“ intensiv vor und bekamen von Landesjägermeister ÖR Sepp Brandmayr die Jagdprüfungszeugnisse. Mahlweizen, inl., mind. 12 % Prot.; Fallzahl 220 mind., HL 78 Futterweizen, HL 72 Mahlroggen, inl. 500 AE mind. Futtergerste, inl., HL-Gew. mind. 62 kg Mais, inl., Standard kl. Sojabohnen für Speisezwecke Sojaextraktionsschrot, HP: 49 % Rohprotein und Fett, max. n. n. n. n. n. n. 115 – 125 163 – 168 n. n. 445 – 450 3,5 % Rohfaser, lose; hergestellt aus gentechnisch veränderten Sojabohnen Sojaextraktionsschrot, 48 % Rohprotein und Fett, max. 7,0 n. n. % Rohfaser, lose; lt. EU-VO nicht kennzeichnungspflichtig Rapskuchen, 00, 32 % Rohpr. 8-10 % Fett Wiesenheu, süß, gepr. (Großballen) Stroh, inl. gepresst (Großballen) n. n. n. n. n. n. *AUSZUG AUS DEM AMTLICHEN KURSBLATT DER OÖ FRUCHTBÖRSE IN WELS. DIE PREISE VERSTEHEN SICH, WENN NICHT ANDERS BEZEICHNET, ALS GROSSHANDELSABGABEPREISE OHNE MEHRWERTSTEUER AB OÖ. VERLADESTATION PER 1.000 KG IN EURO, NETTO KASSA. Bezirke Schärding Bio-Bauernstammtisch im Bezirk Schärding: 1. August, 20 Uhr, Thema „Traditionelles Ahmd-Bier“, beim Biogreissler in Taufkirchen/Pram. Informationen dazu unter 0676/3589741. Linz-Land 190 Objekte, darunter 12 Traktore von Steyr, Lindner und Fendt, sowie Nutzfahrzeuge, Pickups, Absetzkipper und Frontgabelstapler werden am 29. Juli, 13 Uhr, im Dorotheum Traun, Bäckerfeldstr. 7, versteigert. Details: www.dorotheum-fahrzeuge.com. 27. Juli 2016 Der Bauer BODEN.WASSER.SCHUTZ 23 Wasserbauern-Exkursion zu Humuspapst & Regenwurmprediger Johann Bußer, Landwirt und Bodenexperte aus Brachstadt, Bayern, war bereits zweimal Gast bei der Boden.Wasser.Schutz. Tagung. Heuer besuchte die WasserbauernExkursion den Landwirt. ING. CHRISTOPH ÖMER Bußer begeisterte bereits zweimal die Zuhörer in Beurteilung der Bodenstruktur und des Bodengefüges. Oberösterreich bei Vorträgen, jetzt zeigte er seinen Betrieb. Der bayerische Landwirt verzichtet seit Jahren auf schweres Gerät und hat auf ultraflache Bodenbearbeitung mit geringen Eingriffen in das Bodengefüge umgestellt. Durch entsprechende Fruchtfolge und Zwischenfruchtanbau wird das Bodenleben aktiviert und so übernehmen Regenwürmer und Pflanzenwurzeln einen großen Teil der Bodenlockerung. Scheibenegge, Grubber und Schlegelmulcher sind für den Bodenexperten wichtige Arbeitsgeräte – das wichtigste Gerät aber ist für Bußer sein 30 Jahre alter Spaten. Bei der Begehung auf den teils hügeligen Ackerflächen konnten sich die Wasserbauern davon überzeugen, dass auch auf schweren Diskussion und Erfahrungsaustausch standen bei der Exkursion im FOTOS: BWSB/ÖMER Vordergrund. Tonböden gute Erträge trotz Pflugverzicht möglich sind. Voraussetzung dafür sind die Vermeidung von Radlasten über fünf Tonnen, die konsequente und intensive Anlage von Zwischenfrüchten, das Belassen von Ernterückständen auf dem Feld und nur minimale Eingriffe in die Bodenkrume zum richtigen Zeitpunkt. Zudem wurde am Rückweg noch kurz ein Betrieb mit Dammkulturen in Blindheim, Bayern, besucht. Neben Getreide und Alternativen wachsen auch 80 Hektar Wurzelgemüse auf Dämmen nach dem „Turiel-System“. Die Betriebsleiterin Barbara Knötzinger gewährte einen Einblick in dieses interessante Bewirtschaftungskonzept und begeisterte damit so manchen Wasserbauern. OÖ Almen sind wahre Naturjuwele Die Almbewirtschaftung hat im Land ob der Enns eine lange Tradition, bereits in der Bronzezeit nutzten keltische Bergleute die alpinen „Urweiden“. Heute sind im Almbuch des Landes Oberösterreich, geführt von der Agrarbehörde OÖ, 638 Almen eingetragen; 422 davon werden aktiv bewirtschaftet. Sie liegen, auf 65 Gemeinden verteilt, im Süden des Bundeslandes in den alpinen Bereichen der Bezirke Gmunden, Kirchdorf, Steyr und Vöcklabruck. Im Salzkammergut befinden sich 80 Prozent der Almen auf Flächen der österreichischen Bundesforste AG, die Almbauern sind dort mit Weidenutzungsrechten eingeforstet. Pro Jahr werden in Oberösterreich rund 5.000 Rinder, 50 Milchkühe, 850 Schafe, 70 Ziegen und 60 Pferde auf Almen aufgetrieben. „Durch Beweidung bleiben die Almen lebendig“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: „Die Bewirtschaftung sichert die Biotopvielfalt und die Regenerierung der Trinkwasser-Ressourcen. Sanfter Tourismus bildet eine Einkommensstütze für die Bewirtschaftung der Almhütten.“ Die Bewirtschafter brauchen Unterstützung, um ihre Almen zu erhalten. Für die Sicherung und Entwicklung der Almen wurden rechtliche Rahmenbedingungen im OÖ Alm- und Kulturflächenschutzgesetz geschaffen. Jedes Jahr werden vom Land OÖ rund 100 Almprojekte – zB Neubau oder Verbesserung von Wirtschaftsgebäuden, Versorgung mit Wasser, Neuschaffung und Kultivierung von Weideflächen, Erschließung von Almen durch Wege, gefördert. Um die Beudeutung der Almen – und die Arbeit der Bewirtschafter – der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, „Seit 2002 sind auf den oö. Almen in über 50 Projekten mehr als 250 Hektar neue Almweideflächen geschaffen worden“, so LAND OÖ LR Max Hiegelsberger. fand kürzlich mit LR Hiegelsberger eine Almbegehung statt. Dabei besichtigte er mit Journalisten die Hohe und Niedere Marxenalm wie auch die Rossalm in der Gemeinde Gosau. LAND OÖ 24 BODEN.WASSER.SCHUTZ Der Bauer 27. Juli 2016 Schnecken in der Zwischenfrucht: effektive Maßnahmen Die Bedingungen für Schnecken sind heuer wieder einmal ideal. Nach einem milden Winter und einem niederschlagsreichen Frühjahr ist der Druck dementsprechend hoch. ING. MATTHIAS GAISSBERGER Folgende Maßnahmen sollen dabei helfen, eine effektive Zwischenfrucht zu etablieren. Gründe für einen hohen Schneckendruck Grundsätzlich leisten auch Schnecken ihren Beitrag im Haushalt der Natur. Bei Überschreitung der verträglichen Populationsdichte wird oft der Zwischenfruchtanbau als Hauptverursacher verunglimpft. Veränderte Klimabedingungen, Witterungsverläufe oder Züchtungsentwicklungen (zB Wegzüchten von Bitterstoffen) tragen aber auch ihren Teil dazu bei. Schnecken können außerdem ihre Ernährung auf Erntereste, Algen, Flechten, etc. umstellen. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte sollte der Zwischen- Einem hohen Schneckendruck kann mit verschiedenen Maßnahmen BWSB entgegengewirkt werden. fruchtanbau mit seinen vielen Vorteilen nicht in Frage gestellt werden. Praktische Tipps Beginnend mit der Bodenbearbeitung kann man der Schnecke das Leben bereits etwas schwerer machen. Der Pflug kann gewisse Vorteile bieten. Eine gute Durchmischung der Erntereste und eine dementsprechende Rückverfestigung sind jedoch auch mit anderen Systemen möglich. Ein feines und abgesetztes Saatbeet mit wenigen Hohlräumen sollte das Ziel sein. Erosionsgefährdete Standorte müssen hier mit Au- Abbildung 1: Fraßanfälligkeit unterschiedlicher Zwischenfruchtkulturen. QUELLE: LOP – LANDWIRTSCHAFT OHNE PFLUG, 7/2016 genmaß bearbeitet werden. Eine oberflächliche Vorsaatkalkung mit 1.000 bis 1.500 Kilogramm Branntkalk hat ebenfalls positive Effekte. Auch mit der Wahl der Zwischenfruchtkomponenten kann man auf den Schneckendruck reagieren. Nach unseren langjährigen Erfahrungen bieten Kulturen wie Phacelia, Senf und Kresse hier Vorteile. Kleearten, Sonnenblumen und Mungo sind hingegen sehr vom Schneckenfraß gefährdet. Das Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften in Zürich hat einen ihrer Versuche in der Abbildung 1 zusammengefasst. Bezüglich der Ackerbohne haben wir, trotz ihrer Einstufung als mittel bis stark gefährdet, sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine Voraussetzung für einen guten Aufgang ist eine ausreichende Saattiefe. Allgemein kann man sagen, dass eine etwas tiefere Saatgutablage der Schnecke entgegenwirkt. Hier ist, je nach Wasserversorgung, der Kompromiss zwischen einer flachen Saat mit dem Vorteil eines schnelleren Feldaufganges zu finden. Worauf kommt es bei der Zwischenfrucht noch an? Die Mischungen sollten so vielfältig wie möglich gestaltet sein. Versuche der Universität für Bodenkultur belegen, dass Schnecken ihre Verdauung schlecht auf unterschiedliche Nahrungsangebote einstellen können. Zudem sollte auf die Saatgutqualität, wie Keimfähigkeit oder Überlagerung, geachtet werden. Umso vitaler die Pflanze in ihrer Jugendphase ist, umso früher ist sie in der Lage, pflanzeneigene Abwehrstoffe gegen die Schnecken zu bilden. Die Erhöhung der Saatstärke auf 130 bis 150 Prozent wäre ebenfalls als Möglichkeit zu nennen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, somit auch aller Schneckenpräparate, ist laut den geltenden ÖPUL-Vorgaben nicht gestattet. Natürliche Gegenspieler der Schnecke wie Larven, Käfer oder Fadenwürmer würden ebenfalls unter einer solchen Maßnahme leiden. Die Förderung weiterer natürlicher Feinde wie Vögel, Igel, etc. wäre beispielsweise durch die Bereitstellung von Hecken und Biotope umsetzbar. ß Fazit: Schnecken können ein großes Problem sein, mit Vorausschau und gezielter Kombination von den genannten Maßnahmen kann man die Chance auf einen zufriedenstellenden Zwischenfruchtbestand erhöhen. ß Nähere Informationen bei der Boden.Wasser.Schutz.Beratung unter 050 6902 1426 bzw. www. bwsb.at. 27. Juli 2016 Der Bauer FORSTWIRTSCHAFT 25 Forstgesetz regelt Borkenkäfer-Bekämpfung Broschüre Unser Wald im Klimawandel LK-Broschüre Die Linde – Plädoyer für einen Bienenbaum Bienen brauchen einen blühenden Lebensraum, dazu gehören auch die Bäume und vor allem die Linden. Diese drängen die Bienen in der zweiten Junihälfte (Sommer-Linde) bzw. im Juli (Winter-Linde) zum fleißigen Sammeln und bescheren dem Imker Ende Juli den begehrten aromatischen Sommerblütenhonig. Um die Bedeutung der Linden für die Imkerei verstärkt ins Bewusstsein zu rücken, hat die Landwirtschaftskammer OÖ eine Broschüre zum Thema „Die Linde – Plädoyer für einen Bienenbaum“ herausgegeben. ß Broschüre als Download auf www.ooe. lko.at – Rubrik Tiere/ Bienen Den Borkenkäfer nicht zu bekämpfen, widerspricht dem Forstgesetz. LK OÖ/REH Gemäß § 43 Forstgesetz 1975 haben Waldeigentümer ihr Augenmerk auf die Gefahr des Auftretens von Forstschädlingen wie Borkenkäfer zu richten und Wahrnehmungen über eine gefahrdrohende Vermehrung von Forstschädlingen umgehend der Behörde zu melden. Darüber hinaus hat der Waldeigentümer nach § 44 in geeigneter und ihm zumutbarer Weise einer gefährlichen Schädigung des Waldes vorzubeugen und Forstschädlinge, die sich bereits in gefahrdrohender Weise vermehren, wirksam zu bekämpfen. Überdies ist in § 45 festgehalten, dass es verboten ist, durch Handlungen oder Unterlassungen die gefahrdrohende Vermehrung von Forstschädlingen zu begünstigen. Maßnahmen Was genau im Falle einer gefahrdrohenden Vermehrung von Forstschädlingen zu tun ist, regelt die Forstschutzverordnung. Vom Borkenkäfer befallene Bäume sind umgehend zu fällen und aus dem Wald zu entfernen. Sind Schlägerungsarbeiten entlang von öffentlichen Straßen erforderlich, bedarf es mitunter einer behördlichen Bewilligung. Details dazu auf LK Online, Rubrik Forst/Waldbau & Forstschutz. DR. CHRISTIAN ROTTENSTEINER Mit Beratung zum Erfolg Heimischer Wald und Wacholderbeeren vereint im Glas als „Bier“ Die Österreichischen Bundesforste (ÖBF) setzen mit Wald-Braumeister Axel Kiesbye auf das „WaldBier“. Heuer steht dabei alles im Zeichen des Wacholders. „Mit dem Wald-Bier bringen wir den Wald auf den Speisen- und Wohnzimmertisch“, so ÖBF-Vorstand Rudolf Freidhager: „20 kg Wacholderzweige, Nadeln, Äste und Beeren wurden dafür gewonnen.“ Die Wald-Zutaten stammen aus Bundesforste-Wäldern. Über den Sommer wird das Wald-Bier eingebraut, ab Oktober ist es dann zum Kauf erhätlich. ß Details: www.bundesforste.at Der heimische Wald der Zukunft wird anders als der heutige aussehen. Angesichts steigender Temperaturen wird er sich an die klimatischen Bedingungen anpassen müssen. Da Bäume „sesshaft“ sind und Wälder sich nur langsam neue Lebensräume erschließen, sind sie von der Geschwindigkeit des Klimawandels überfordert. Daher sollte man jetzt die Regulierungsmechanismen des Waldes unterstützen und Baumarten an jenen Standorten pflanzen, an denen sie auch künftig wachsen können. Die Broschüre „Unser Wald im Klimwandel“ liefert den Waldbesitzern wertvolle Informationen zum Verständnis der zukünftigen Herausforderungen und zeigt gleichzeitig konkrete Handlungsempfehlungen auf. ß Kostenloser Download der Broschüre „Unser Wald im Klimwandel“ auf: bfw.ac.at. ß Bestellung beim Bundesforschungszentrum für Wald (BFW): 01/87838-1218. 26 FORSTWIRTSCHAFT Der Bauer 27. Juli 2016 Kundenorientierte Waldwirtschaftspläne Buchtipp Praxishandbuch der Land- und Forstwirtschaft: Sozialversicherung, Steuern, Zoll und sonstige Abgaben Das Praxishandbuch verschafft Spezialisten wie auch Laien einen systematischen und praxisorientierten Zugang zu Abgabenund Beitragsfragen der Land- und Forstwirtschaft. Die Autoren sind Experten im Sozialversicherungs-, Steuer- und Zollbereich, die auch mit der Prüfung der eingereichten Erklärungen vertraut sind. Die dargestellten Bestimmungen sind mit zahlreichen Fallbeispielen verdeutlicht, leicht lesbar und kompetent aufbereitet. Die aktuelle Auflage wurde unter Berücksichtigung der Steuerreform 2015/2016 auf den aktuellsten Stand der Dinge gebracht. Autor: Anton Trauner, Marian Wakounig Preis: 108 Euro 1.062 Seiten ISBN 978-3-7073-2298-9 www.lindeverlag.at Seit 2009 erstellte die Landwirtschaftskammer Oberösterreich für über 800 Waldbesitzer einen Waldwirtschaftsplan. Insgesamt ergibt das eine aufgenommene Waldfläche von mehr als 10.000 Hektar. DI HANNES SAUEREGGER Der Landwirtschaftskammer ist es wichtig, die Erfahrungen der Personen die bereits in der Praxis mit dem Plan gearbeitet haben, in die kontinuierliche Verbesserung miteinzubeziehen. Aus diesem Grund beauftragte die Landwirtschaftskammer einen Studenten der Universität für Bodenkultur im Rahmen einer Diplomarbeit die Kundenzufriedenheit abzufragen und Änderungsvorschläge zu erheben. Alle Personen, die sich von der Landwirtschaftskammer einen Waldwirtschaftsplan erstellen ließen, erhielten einen Fragebogen. In weiterer Folge wurden 19 Personen zufällig ausgewählt und dazu befragt. Diese Arbeit ist nun fertig und die Ergebnisse liegen vor. Die Information, dass die Landwirtschaftskammer Waldwirtschaftspläne erstellt, wird überwiegend von Mitarbeitern der LK/ BBK und zufriedenen Kunden mündlich weiter getragen. Die Übersicht über die eigenen Waldverhältnisse, sowie die fachliche Beratung durch den Forstberater und die fachliche Absicherung bei der Bewirtschaftung sind ausschlaggebend dafür, sich einen Plan erstellen zu lassen. Knapp zwei Kundenanforderungen fließen in die Weiterentwicklung ein. LK OÖ Drittel (64 Prozent) der Befragten wünschen sich eine Nachbetreuung durch den Forstberater oder Unterstützung durch den Waldhelfer. Insgesamt 94 Prozent erzielen durch den Waldwirtschaftsplan einen erkennbaren Mehrnutzen für ihren Betrieb. Es stellte sich auch heraus, dass die Waldbesitzer ihre Holzerntemengen durch den Plan steigern konnten. Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist vom Waldwirtschaftsplan überzeugt und ist bereit, diesen auch weiter zu empfehlen. Aus den geführten Interviews geht hervor, dass großes Interesse an einer vertiefenden Beratung im Bereich Waldbau und Erschließung besteht. Im Zuge der Erhebungen wurde auch festgestellt, dass bei den Waldbesitzern der Wunsch besteht, am Computer Aufzeichnungen über erfolgte Ernte- und Arbeitseinsätze bis hin zu den erzielten Erlösen direkt im Waldwirtschaftsplanprogramm durchführen zu können. Insgesamt sind die Personen, die bereits mit einem Waldwirtschaftsplan der Landwirtschaftskammer arbeiten, sehr zufrieden. Dies gilt auch für die fachliche Beratung während der Aufnahmen im Wald. Im Zuge dieser Befragung hatten die Waldbesitzer zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern und Verbesserungsvorschläge einzubringen. In einer Arbeitsgruppe werden nun die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und daraus Strategien abgeleitet, um den Waldwirtschaftsplan künftig noch kundenfreundlicher zu gestalten. Ein zentrales Thema wird dabei die Nachbetreuung sein, aber auch ein Kundeneinstieg zum Computerprogramm, mit dem die Waldbesitzer Veränderungen und Aufzeichnungen selbst durchführen können. Mit Beratung zum Erfolg 27. Juli 2016 Der Bauer BETRIEBSREPORTAGE 27 Meisterlicher Durchstarter Franz Eigner Junior bewirtschaftet seinen Betrieb vulgo „Weindl in der Wies“ in Wolfern, Bezirk Steyr, seit 2014 in konventioneller Form. Dabei startet der junge Meister der Landwirtschaft voll durch. VERONIKA PLONER Gemeinsam mit Ehefrau Ingrid und Tochter Jana wurde am Hof ein eigner Wohnbereich für die junge Familie adaptiert. Am Betrieb leben auch noch die Eltern des Betriebsführers, Anna und Franz Senior und Bruder Florian – sie arbeiten in Spitzenzeiten fleißig mit. Auch während den Ausbildungszeiten des Betriebsleiters war die gesamte Familie eine große Stütze für den Hofübernehmer. Ausbildung Seine ursprüngliche Berufsausbildung als Elektroinstallateur hat er erfolgreich als Lehrberuf abgeschlossen. Erst im zweiten Bildungsweg hat sich Franz Eigner Junior zu einer landwirtschaftlichen Ausbildung entschlossen. 2010 hat er die Facharbeiterprüfung der Landwirtschaft in der Abendschule Schlierbach absolviert. Im Frühjahr 2015 folgte sein Abschluss als Meister der Landwirt- Beim Besuch am Betrieb „Weindl in der Wies“ – v.l.: BBK-Obfrau Edeltraud Huemer, BBK-Dienststellenleiter DI Franz Schillhuber und die Familie Eigner bestehend aus ÖR Franz Senior, Anna, Franz Junior, BBK STEYR der kleinen Jana und Ingrid. schaft in der Bezirksbauernkammer Steyr. Während der Ausbildung hat er sich intensiv mit der Analyse seiner Kennzahlen beschäftigt und für die kommenden Jahre ein Konzept für eine nachhaltige Betiebsentwicklung erstellt. Die Erweiterung des bestehenden Hühnermaststalles steht in der künftigen Betriebsplanung im Vordergrund. Durch eine Zupachtung von Flächen wurden sinnvolle Voraussetzungen und Grundlagen dafür bereits geschaffen. „Die intensive Auseinandersetzung mit den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen meines Betriebes haben mir eine gute Basis für die künftige Betriebsausrichtung geboten. Ich habe meinen Betrieb während des Meisterkurses auch von ei- ner anderen Seite kennengelernt. Ich kann die Ausbildung jedem Hofübernehmer empfehlen der zukunftsorientiert arbeiten möchte. Die praktischen Fachteile bieten zusätzlich die Gelegenheit die Bewirtschaftung auf professionelle Beine zu stellen“, so Franz Eigner Junior ein Jahr nach seiner Ausbildung. Schwerpunkte am Hof Die Schwerpunkte am Betrieb liegen in den Bereichen Ackerbau und Hühnermast. Wichtigste Feldfrüchte sind neben Zuckerrüben und Raps auch noch Weizen und Mais. In der Hühnermast werden 100.000 Stück pro Jahr produziert und über die Firma Lugitsch in der Steiermark abgesetzt. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auch in der eigenen Kompostieranlage, die für den kleinen Ortsteil Losensteinleiten zur Verfügung steht. Mit einer Jahresmenge von ca. 300 Kubikmeter ist die Anlage seit 20 Jahren ein zentraler Bestandteil geworden. Weitere Betriebssparten sind noch eine eigene Fischzucht mit Direktvermarktung und die Bewirtschaftung von sieben Hektar Wald. Es wird ein großer Wert darauf gelegt den Betrieb auf möglichst vielen Standbeinen zu betreiben um wirtschaftlich schwierige Jahre leichter abfedern zu können. Ziel ist den Betrieb im Vollerwerb zu führen. Nebenbei ist Franz im Ausmaß von 20 Wochenstunden im Lagerhaus beschäftigt. Das Familienleben wird am Betrieb Eigner Groß geschrieben, dazu gehören natürlich auch die großen Kinder von Ingrid, Sarah und Sandro. Betriebsspiegel ß 30 ha LN, davon 15 ha in Pacht ß 7 ha Wald ß Hauptbetriebszweige: Hühnermast & Ackerbau ß Tierbestand: 15.000 Mastplätze; Fischzucht Einblick hinter die Kulissen: Der Betrieb Eigner setzt auf mehrere Standbeine – etwa auf Hühnermast und die Kompostieranlage. 28 VERMARKTUNG Der Bauer 27. Juli 2016 Mit neuen Vertriebswegen neue Kunden finden – Teil 2 Vertriebswege müssen nicht nur zum Kunden, sondern auch zum Landwirt passen. In diesem Beitrag werden weitere Vertriebswege vorgestellt. ING. GABRIELA STEIN Genussland OÖ Sortiment im Lebensmittelhandel In Oberösterreich beliefern 60 bäuerliche und gewerbliche Betriebe, 440 Handelsstandorte mit dem Genussland OÖ Sortiment. Die Bedeutung dieser Vertriebsschiene für Genussland Partner auf Grund der Nettowertschöpfung (3,2 Millionen im Jahr 2015) ist hoch. „Wichtig sind für uns Betriebe, die über Qualität wie zB Gutes vom Bauernhof, Bio Austria oder AMA Gütesiegel verfügen. Wir bieten unseren Partnern eine einfache, zeitsparende, professionelle und erfolgreiche Vertriebsschiene für regionale Produkte“, erläutert Josef Lehner, Genussland Marketing OÖ, Geschäftsführer Handel. Informationen unter: www.genussland.at Geschäftsinhaber Josef StrutzWinkler mit Obstlieferantin und Gutes vom Bauernhof Mitglied Judith Koller vom Apfelhof aus Goldwörth. LK OÖ/GSCHWANTNER Voll auf Regionalität und bäuerliche Produkte setzt der Winker-Markt in Linz-Auhof: „Wir sehen uns ganz klar als regionaler Nahversorger. Von unseren 450 Lieferanten stammen rund 150 aus Oberösterreich und davon wiederum mehr als die Hälfte aus der nahen Umgebung des Mühlviertels“, sagt Geschäftsführer Josef Strutz-Winkler. „Salate werden beispielsweise um fünf Uhr in der Früh geerntet und sind um neun Uhr bei uns im Geschäft. Frischer geht es wohl kaum noch“, so Strutz-Winkler. Auf die gute Zusammenarbeit mit den vielen bäuerlichen Produzenten ist Strutz-Winkler stolz, auch wenn es erhöhten Aufwand seitens Logistik und Verrechnung bedeutet. CSA – Solidarische Landwirtschaft „CSA“ – so wird der Zusammenschluss einer Gruppe von Konsumenten mit einem Partner-Landwirt bezeichnet. Konsumenten übernehmen das laufende oder Teile des Jahresbudgets eines Hofes durch Vorfinanzierung. Dafür verpflichten sich die Hofbetreiber, die Konsumenten ganzjährig oder saisonal mit qualitätsvollen Hoferzeugnissen in Form von Ernteanteilen unter Ausschaltung des Zwischenhandels zu versorgen. Gemüsefreude Fünfjährige Erfahrung hat Magdalena Mayr (www. gemuesefreude.at) aus Sattledt: „Ich könnte mir unseren Betrieb nicht mehr anders vorstellen. Ich mag es, unsere Ernteteiler direkt am Lebensmittel. Teils wird damit auch in den Standort investiert. Information unter: www.schafbauern.at. Ein Sau-Wohl Patenschaftschwein am Betrieb Windischbauer. PRIVAT/WINDISCHBAUER Wachsen und Gedeihen ihrer Lebensmittel mitleben zu lassen.“ Konsumenten werden Pate bzw. Patin eines Freilandschweines und erhalten bei monatlicher Bezahlung dreimal jährlich ein Schweinefleisch-Paket. Die Patenschaft ermöglicht dem Freiland-Schwein ein „sauwohles“ Leben und dem Konsumenten garantiert sein regionales „Schweinefleisch“. Informationen dazu auf: www.panoramalandwirt schaft.at. „Bewusste Konsumenten wollen sehen wo und wie ich produziere bzw. wer ich bin. Ich muss den Wert meiner Arbeit und meines Produktes erkennen, nur so kann ich auch gut verkaufen. Das Potential dieses Konzepts liegt in der nachhaltigen Abnahmesicherheit und gleichzeitig darin, genug Freiraum zu haben um Landwirt zu sein“, meint Franz Windischbauer. Genussgutschein – Schaf-Aktie Beim Kauf einer großen Schaf-Aktie der Weizer Schafbauern erhält der Konsument zehn Jahre jährlich Food Coops Unter Food Coop, also Lebensmitteleinkaufsgemeinschaft/Lebensmittelkooperative, versteht man den Zusammenschluss von Konsumenten zum gemeinsamen Einkauf. Oft auf Vereinsbasis basierend und je nach Organisation des „Einkaufs“ auch mit Handelsgewerbe. Für den Produzenten bleiben die Produktionsvoraussetzungen wie hygienische Auflagen gleich, jedoch kann er seinen Absatz durch die Vorbestellung exakt planen. Beispiel einer OÖ Food Coop: Verein Güterwege in Kirchdorf: www.gueterwege. at. Zustellung Innovative Zustellungsmodelle gibt es auch im Obstund Gemüsebereich. Diverse Gemüsekisterl wie zB Mikis Vitalbox und brandaktuell die 24 Stunden zugängliche Vitalecke am Betrieb Kirchgatterer. Infos unter: www.ge muese-kirchgatterer.at. Überlegen Sie, ob Ihr Produkt mit Ihrem derzeitigen Vertriebswegemix den Kunden erreicht, für den Sie produzieren. Mit Beratung zum Erfolg 27. Juli 2016 Der Bauer LEBEN 29 Palmöl – empfehlenswertes Pflanzenfett? Im Supermarkt nach der Lieblingsspeise gegriffen folgt schon mal der Blick auf das Etikett. Denn die Zutatenliste verrät, ob alle Zutaten auch nach den eigenen Vorstellungen sind. mit auch der Lebensraum verschiedener vom Aussterben bedrohter Tierarten vernichtet werden. Palmfett wird in der Kosmetik, in Waschmitteln, zur Biodieselerzeugung, aber auch zur Herstellung von Kerzen verwendet. In der Lebensmittelproduktion findet man das Fett zB im Blätterteiggebäck, in Müslimischungen, Müsliriegel, Schokoladecremen, Eis, Convenience-Produkten, Brotaufstrichen, Suppenwürzen, Knabbergebäck, Süßwaren, Margarine etc. KATRIN FISCHER, BSC Bei manchen Zutaten läuten schon mal die Alarmglocken: Waren vor einiger Zeit die gehärteten Fette gefürchtet, findet man sie heute schon seltener. Pflanzliches Fett als Zutat bringt oft die Erleichterung. Seit Dezember 2014 ist mit einer EU-Verordnung (EU-Richtlinie Nr. 1169/2011) auch transparent geworden, was sich hinter dem Pflanzenfett verbirgt. Neu ist, dass ihre botanische bzw. pflanzliche Herkunft angegeben werden muss – zB Palmfett oder Pflanzenfett (Kokos). Also, aus mit dem Versteckspiel hinter einem makellosen Image. Die Lebensmittelindustrie verwendet es gerne, weil es leicht zu verarbeiten ist und kostengünstig hergestellt werden kann. Durch einen hohen Rauchpunkt weist das Fett eine Hitze- und Oxidationsstabilität auf. Das bedeutet, dass es bei Zimmertemperatur eine hervorragende Konsistenz hat und so vielseitig einsetzbar ist. Palmfett gehört mit rund 52 Prozent gesättigten Fettsäuren nicht zu den empfehlenswertesten Fetten, da man in der täglichen Ernährung genug beziehungsweise zu viel von den gesättigten Fettsäuren aufnimmt. Wertvolle Pflanzenöle aus ÖsterAMA MARKETING reich. Neben den gesättigten Fettsäuren gibt es noch die einfach ungesättigten Fettsäuren und die mehrfachungesättigten Fettsäuren. Das Verhältnis dieser drei Fettsäuren sollte 1:1:1 betragen. Denn Fett ist nicht ungesund, sondern ein lebenswichtiger Stoff für den menschlichen Körper. Das „richtige“ Verhältnis zählt. Umweltschäden Zudem hat es einen bitteren Beigeschmack: Landraub, Abholzung von Regenwald und Zerstörung von Lebensräumen für Palmölplantagen. Die Gewinnung von Palmöl ist seit Jahren höchst umstritten, weil sie zu schweren Umweltschäden führt. Internationale Umweltorganisationen verurteilen bei den Anlagen von riesigen Plantagen, dass regelmäßig große Gebiete der tropischen Regenwälder und da- Palmöl: Ja oder Nein? Gänzlich auf Palmöl zu verzichten wird einerseits schwer umsetzbar sein, andererseits hat es auch seine Vorteile, denn der Ertrag von Palmöl ist hoch. Zu bevorzugen ist die biologische Produktion. Bio-Palmöl wird nach den Standards des ökologischen Landbaues erzeugt. Durch den Verzicht auf synthetische Pestizide und mineralische Düngemittel werden Trinkwasser und Boden geschont. Fette die in Österreich erzeugt werden, gibt es nicht nur aus tierischer Herkunft, sondern auch aus einer Vielfalt von pflanzlichen Ölen. So kann der Bedarf an Fett aus hochwertiger österreichischer Produktion gedeckt werden. Ansonsten empfiehlt es sich, Fertigprodukte, Knabbergebäck und Süßwaren nur selten zu essen und beim Einkauf dieser Lebensmittel auf jeden Fall Produkte mit biologisch produziertem Palmöl zu bevorzugen. Buchtipp Eis selbst gemacht ohne Zucker Süss, frisch, gesund und kalorienarm – willkommen in der neuen Eiszeit: Das Eis von heute muss keine gezuckerte Kalorienbombe sein und kommt auch gut ohne ungesunde und figurfeindliche Ingredienzien aus. Selbstgemachtes Eis ist pure Natur, schmeckt wunderbar und ist, dank frischer Früchte, auch gesund. Die Autorin liefert in ihrem Buch 50 zuckerfreie, schnelle Rezepte für jeden Geschmack. Alle Eiskreationen gelingen wunderbar – und zwar auch ganz ohne Eismaschine. Autor: Tanja Braune Preis: 12,99 Euro 80Seiten ISBN 978-3-7088-0676-1 www.kneippverlag.com Wetter Sieben-Tage-Wetter auf einen Klick: www.ooe.lko.at 30 LEBEN Der Bauer „Mein Hof “ in Wels 27. Juli 2016 Gartentipp Zeit für den Sommerschnitt bei Obstbäumen Buchtipp Direktvermarkter sich heuer in Wels. treffen MESSE WELS Erstmalig findet heuer auf der Welser Messe vom 7. bis 11. September eine Messeausstellung unter dem Titel „Mein Hof – die Messe für landwirtschaftliche Direktvermarkter“ statt. Das Angebot umfasst Informationen und Lösungen rund um die Verarbeitung und Vermarktung der Produkte, Beratung zu Steuer und Recht, Fachvorträge zur Produktion, Inputs zur Vermarktung und zum Verkauf sowie Beratung durch die Landwirtschaftskammer OÖ. G u t e s vom Bauernhof ist das Qualitätsprogramm für bäuerliche Direktvermarkter. Am Stand der Landwirtschaftskammer OÖ gibt es gezielte Informationen zu dieser Qualitätsmarke. Am ersten Messetag, dem 7. September, findet um 14 Uhr eine große „Gutes vom Bauernhof Verleihung“ in der Halle 19 („Mein Hof“) statt. Dabei wird an mehr als 20 oberösterreichische Direktvermarkter die GvB-Marke verliehen. DIPL.-PÄD. MARIA RITZBERGER Steinobst wird generell im Sommer nach der Ernte geschnitten. Nur Zwetschken und Pflaumen können auch im Winter geschnitten werden. LK OÖ/STREBL Die Steinobstarten Kirschen, Weichseln, Marillen und Pfirsiche werden hauptsächlich im Sommer nach der Ernte geschnitten. Die Pflaumenarten inklusive Zwetschken vertragen auch den Winterschnitt. Bei kleinen Baumformen des Kernobstes (Apfel, Birne, Quitte) wie Spindel oder Busch ergänzt der Sommerschnitt den Winterschnitt. Wirkung des Sommerschnittes Der Sommerschnitt hat die stärkste den Wuchs bremsende Kraft. Deshalb ist er geeignet, starkwüchsige Bäume in den Griff zu bekommen, speziell bei Kernobst, wo der frühe Winterschnitt das Wachstum nur verstärkt. Zeitraum des Sommerschnitts Der Sommerschnitt beginnt Ende Juni bis Anfang Juli mit der Ernte der Kirschen und Weichseln und kann bis maximal Mitte September durchgeführt werden. So wird’s richtig gemacht ß Entfernt werden Äste, welche schwer erreichbar und damit schwer abzuernten sind. Bei der Ernte von Kirschen und Weichseln kann es daher Sinn machen, solche Äste aus dem Baum zu schneiden und dann erst abzuernten. ß Steil stehende Triebe des laufenden Jahres , so genannte Reiter oder Wassertriebe, sowie sich kreuzende Triebe, welche man beim Winterschnitt ohnehin entfernen würde, werden herausgeschnitten. ß Beim Kernobst geht es auch darum, übermäßige Beschattung der Früchte zu vermeiden und somit die Fruchtreife zu unterstützen. Zu viel dürfen die Früchte allerdings auch nicht freigestellt werden, um Sonnenbrand zu vermeiden. Mit dem Sommerschnitt beim Kernobst kann man auch händisch die Früchte ausdünnen, um zu entsprechenden Fruchtqualitäten zu kommen. ß Abgebrochene, kranke oder von Schädlingen befallene Triebe werden ebenfalls entfernt. Sommerschnitt bedeutet somit auch mechanischen Pflanzenschutz! So werden etwa mit Monilia, Mehltau oder Feuerbrand befallende Triebe entfernt oder solche die stark mit Läusen befallen sind. DIPL.-PÄD. DIPL.-HLFL-ING. HEIMO STREBL New German Style für den Hausgarten New German Style für den eigenen Hausgarten? Ja, das geht. Erst mal einen Überblick verschaffen über die Entwicklung der modernen Staudenverwendung und die Entstehung des „New German Style“. Dann ganz kreativ an diesen modernen Gartenstilen orientieren und gleich an die Umsetzung im eigenen Garten gehen. So entstehen pflegeleichte, naturnahe, nachhaltige und dabei sehr attraktive Beete vor allem mit Stauden, aber auch mit Gräsern, Einjährigen und kleineren Ziergehölzen. Die ausführlichen Pflanzenporträts und vorgeschlagene Kombinationsmöglichkeiten erlauben eine standortgerechte Planung für dauerhaft erfolgreiche Pflanzungen. Autor: Franz M. von Bogner Preis: 25,60 Euro 144 Seiten ISBN 978-3-8001-0307-2 www.ulmer.de 27. Juli 2016 Der Bauer Erneut Hagelschäden in OÖ Genussland OÖ: Gute Zusammenarbeit von heimischen Bauern und Gastronomen Die Zusammenarbeit mit heimischen Bauern sowie regionalen Produzenten, aber auch die Pflege der echten österreichischen Gastfreundschaft spürt und schmeckt man in den heimischen Gasthäusern. „Die Beziehung zu mehr Regionalität, Saisonalität und Frische der Produkte werden von den Konsumenten besonders geschätzt“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. landesspezifischen Besonderheiten eingebracht, um das jeweilige typische kulinarische Profil spürbar und erlebbar zu verankern. „Jetzt wurde das Siegel mit dem Genussland Oberösterreich erweitert. Wirte, die vier regionaltypische Speisen sowie drei Getränke aus dem Genussland verwenden, können am Projekt ‚AMA-Gastrosiegel Region Plus‘ teilnehmen“, berichtet Hiegelsberger. an der Gastro-Initiative von Genussland Oberösterreich teilzunehmen“, so Margit Steinmetz-Tomala vom Genussland Marketing OÖ. Betriebe, die an der Gastro-Initiative teilnehmen, sind etwa das Traditionswirtshaus Wögerers, der Gutes vom Bauernhof Betrieb Sperl sowie der Steininger Showroom. ß Weitere Informationen auf www.genussland.at und http://hausgmacht.kulinari um-austria.at. Gastro-Initiative Die „Genussland Oberösterreich-Gastro-Initiative“ startet voll durch, die ersten Betriebe wurden aufgenommen und zertifiziert. „Das Genussland ist damit auch Teil des bundesweit einzigartigen Clusters ‚Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung‘, und trägt so zur Qualitätssteigerung der regionalen Produktversorgung bei“, sagt der Landesrat. Nun haben alle Bundesländer, aufbauend auf der Rohstoffzertifizierung des AMA-Gastrosiegels, ihre Mit der Zertifizierung können sich die teilnehmenden Wirte von Mitbewerbern abheben und zeigen, dass sie auf geprüfte regionale Qualität setzen. In der Speisekarte wird darüber informiert woher die Rohstoffe der typisch oberösterreichischen Speisen stammen. LAND OÖ „Seit April haben sich mehr als 50 Wirte aus unserem Bundesland entschieden, AKTUELLES 31 LR Max Hiegelsberger, Ercan Sevincgül, bäuerlicher Direktvermarkter, Karl Wögerer, KultiWirt, Thomas Mayr-Stockinger, MBA, WK OÖ. LAND OÖ/GRILNBERGER Am vergangenen Wochenende gingen in Oberösterreich erneut schwere Hagelschläge mit Sturm und Starkniederschlägen in den Bezirken Gmunden, LinzLand und Wels-Land nieder. Betroffene Kulturen: Getreide, Mais, Ackerbohne, Sojabohne, Grünland, Kürbis, Obst. Der Gesamtschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen durch die Österreichische Hagelversicherung auf 1,7 Millionen Euro auf einer Fläche von rund 8.000 Hektar. Die Schadenserhebungen durch die ÖHV-Sachverständigen laufen auf Hochtouren. Mit einem Agrarwetterservice der Österreichischen Hagelversicherung können Landwirte die Wetterlage beobachten und werden bei Gefahr alarmiert. Betroffene Landwirte können ihre Schäden online unter www.hagel.at melden. HAGELVERSICHERUNG CT- und MRT-Untersuchung: Termine für SVB-Versicherte Bei der Bundesschulmilch-Lehrfahrt reisten 50 österreichische Schulmilchbauern drei Tage lang durch Oberösterreich, besuchten dabei den Betrieb Stadler. Bei dem abwechslungsreichen Programm erhielten sie Informationen über das kommende Schuljahr und tauschten sich über Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge aus. Seit 25 Jahren versorgen rund 100 Schulmilchbauern aus Österreich Schulen und Kindergärten in ihrer Region mit frischen Schulmilchprodukten. In OÖ versorgen täglich 23 Schulmilchbauern mit rund 40.000 Portionen Schulmilch an die 800 Einrichtungen. Mit dabei waren u.a.: Ministerialrätin DI Michaela Zoch, Bundesschulmilch-Koordinator DI Josef Weber, OÖ Schulmilch-Obmann Hannes Strobl und Schulmilch-Koordinatorin Ing. Gabriela Stein. LK NÖ Wenn für Landwirte eine ambulante CT- bzw. MRT-Untersuchung notwendig ist und ein Termin mit einem entsprechenden Institut zu vereinbaren ist, kann es zu langen Wartezeiten kommen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) mit der Wirtschaftskammer Österreich und mit den CT- und MRT-Instituten zusätzliche Verträge abgeschlossen. Damit die SVB-Versicherten von diesen Regelungen profitieren, ist bereits bei der Terminanfrage darauf hinzuweisen, dass eine Kostentragung durch die SVB erfolgt. ß Hinweis: Die Terminvergabe hängt aber auch wesentlich mit der medizinischen Dringlichkeit zusammen. SVB www.ooe.lko.at 32 LANDJUGEND Der Bauer Wasserstände online Kampfgeist, Ausdauer und Spaß stehen beim „sport & fun“ im Mittelpunkt Der Hydrographische Dienst des Landes OÖ stellt hochwasserelevante Messdaten wie aktuelle Wasserstände und Niederschlagssummen sowie Hochwasserprognosen online zur Verfügung. Im Internet findet man hierbei auch Hochwasser- und Wasserstandsberichte sowie weitergehende Informationen zum Wasserkreislauf. ß Webseite: http://hydro. ooe.gv.at. LAND OÖ Bezirk Gmunden Die Almbauern vom „Sattel“ am Feuerkogel veranstalten am 31. Juli ein „Almerlebnis-Fest“. Dabei gibt es bei den Almen am Ebenseer Hausberg bäuerliche Schmankerl und Live-Musik bei den drei Hütten. Die Almen liegen zwischen Bergstation und Kranabethhütte und sind in ca. 15 Minuten zu Fuß leicht erreichbar. Programm: Frühschoppen, 11.30 Uhr Alm-Messe im Freien statt, Seilbahnbetrieb von 8.30 bis 19 Uhr. Weitere Informationen auf www.feuerkogel.net. 27. Juli 2016 Am 30. Juli begibt sich die Landjugend OÖ wieder auf die Suche nach den besten Einzelsportlern bzw. Teamplayern. STEFANIE SCHAUER Beim Landesentscheid „sport & fun“ in Oberneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) stellen die Landjugendmitglieder abermals ihr Können unter Beweis. Egal ob bei der Einzelwertung, der Kategorie Leichtathletik oder in den Mannschaftsspielen Fuß-, Völker- oder Volleyball – an diesem Tag steht Sportlichkeit, Kampfgeist, Ausdauer, aber nicht zuletzt Spaß im Mittelpunkt. Eingeladen zur Teilnah- Schneidig, sportlich, schnell. me sind alle Leichtathleten und Mannschaften, die sich heuer bei einem Bezirksentscheid der Landjugend qualifiziert haben. Die Vorjahrssieger beim LANDJUGEND OÖ Fuß-, Völker- und Volleyball sind ebenfalls dabei, um ihren Titel zu verteidigen. ß Weitere Infos gibt es unter www.ooelandjugend.at. Programm > 8.30 bis 9 Uhr: > 9 Uhr: > 9.30 Uhr: > bis 10 Uhr: > 10.30 Uhr: > 11 Uhr: > 14.30 Uhr: > bis ca. 17.00 Uhr: Anreise und Anmeldung der Teilnehmer Schiedsrichterbesprechung für die Mannschaftssportarten Eröffnung sport & fun 2016, anschließend Start der Vorrunden Fuß-, Völker- und Volleyball Anmeldung der TeilnehmerInnen für die Leichtathletikbewerbe Schiedsrichterbesprechung für Leichtathletik Beginn Leichtathletik (60 m-Lauf, Kugelstoßen, Weitspringen) Start Geländelauf Vorrundenspiele Fußball und Finalspiele Völker- und Volleyball, anschließend Finalspiele Fußball und Siegerehrung LFI aktiv bei Schul-Aktion: „Klasse im Boot“ Das Ländliche Fortbildungsinstitut wirkte beim Programm der Aktion „Klasse im Boot“ am Ausee in Asten mit. Den Schülern aus Hauptschulen bzw. Neuen Mittelschulen und Höheren Schulen wurde Wissen zur Milch, deren Erzeugung und Wertschätzung für die Milchprodukte vermittelt. An insgesamt elf Tagen vor Schulschluss konnten täglich bis zu 600 Schüler ihr Können beim Wettmelken beweisen und ihre eigene Butter „shaken“. Zudem gab es von Seminarbäuerinnen beim Milchlehrpfad Wissenswertes zur Milch. Beim Drachenboot-Wettbewerb wurden viele Preise überreicht, unter anderem wurde ein Sonderpreis für eine Klasse pro Tag von der Landwirtschaftskammer OÖ gesponsert. Die Gewinner dürfen sich über einen halben Tag auf einem Schule am Bauernhof-Betrieb ihrer Wahl und einem Korb mit Milchprodukten von Berglandmilch freuen. ß Zur Aktion „Klasse im Boot“: Die Veranstaltung bietet Schülern jedes Jahr die Wissen zur Milch wurde SchüLFI OÖ lern vermittelt. Möglichkeit, einen aktiven Projekttag am Aussee zu verbringen. Details dazu unter www.klasseimboot.at . LFI OÖ 27. Juli 2016 Der Bauer LANDJUGEND 33 Gold für Oberösterreich Von 14. bis 17. Juli fand in Bezau im Bregenzerwald, Vorarlberg der Bundesentscheid 4er-Cup und Reden statt. Zuhören angeregt werden, wobei die Sprache dominierend sein sollte. Die Landjugend Franking belegte den 8. Platz und die Landjugend Gilgenberg den 9. Platz, beide aus dem Bezirk Braunau. STEFANIE SCHAUER Zwei 4er-Cup-Teams und zwölf Redner warfen sich für Oberösterreich beim Bundesentscheid in den Kampf um die heißbegehrten Medaillen. Reden Redegewandtheit, der Einsatz von Mimik und Gestik, Auftreten, Inhalt und Argumentationsaufbau sind nur einige Kriterien, nach denen die Redner bewertet wurden. Dass die oö. Teilnehmer auf jeden Fall tolle Redekünstler sind, bewiesen auch die Platzierungen. In der Kategorie Rede unter 18 Jahre konnte Christina Endmayer von der Landjugend St.Marienkirchen (Bezirk Schärding) den Bundessieg holen. Mit dem Thema „Gewalt in der Erziehung“ konnte sie die Jury für sich begeistern. Sie war Die Bundessiegerin in der Kategorie „Rede unter 18 Jahre“ Christina LANDJUGEND OÖ Endmayer (vorne) bei der Siegerehrung. nicht nur beste bei den Reden unter 18 sondern hatte auch mehr Punkte als der Sieger der Kategorie Reden über 18. Maximilian Fröschl von der Landjugend Saxen (Bezirk Perg) sicherte sich den 9. Platz. Christina Huemer von der Landjugend Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf) belegte mit der Rede „Verhalten in der Integrationsgruppe“ den 10. Rang. Rainer Eckmair von der Landjugend Steinerkirchen (Bezirk Wels-Land) belegte den 16. Rang in dieser Kategorie. In der Spontanrede belegte Claudia Knieger von der Landjugend Franking (Bezirk Braunau) den 10. Rang und Hannah Burgstaller, Landjugend Gramastetten (Bezirk Urfahr-Umgebung), den 13. Rang. Zum ersten Mal gab es heuer die Kategorie Neues Sprachrohr. In Versform, als Kurzkabarett, mit Gitarrenbegleitung oder in einer ganz anderen Form sollte das Publikum zum 4er Cup (VielseitigkeitsTeamwettbewerb) Der gleichzeitig ausgetragene 4er-Cup forderte die 15 Teams aus ganz Österreich bei verschiedenen Wissensstationen zu Themen wie Allgemeinbildung, aktuelles Zeitgeschehen oder Landwirtschaft, aber auch bei Aufgaben, bei denen Geschicklichkeit und Kreativität gefragt waren. Nach zwei Tagen Wettkampf erreichten die beiden oberösterreichischen Teams die hervorragenden Plätze 7 und 8. Platz 7: LJ Allhaming, Bezirk Linz-Land (Isabella Linsbod, Sabrina Grauler, Roman Adelsgruber und Tobias Huber) Platz 8: LJ Hirschbach, Bezirk Freistadt (Sandra Horner, Christina Horner, Thomas Haghofer und Martin Ecker) Schulen FS Otterbach/ FS Waizenkirchen 25 Schüler haben vor kurzem das vierwöchige Ausbildungsmodul „Profi für Tier und Technik“ an der FS Otterbach erfolgreich abgeschlossen. Dieses Wahlpflichtseminar gab Schülern des dritten Jahrgangs einen Einblick in die Aufgaben eines Betriebshelfers und die Anforderungen der Einsatzbetriebe. Die Schüler wurden ausgebildet im Umgang mit schwierigen Tieren und Unfallverhütung. „Ein Highlight der Ausbildung ist der ,Muster-Betriebshilfeeinsatz‘, bei dem die Schüler ihr Wissen auf einem Einsatzbetrieb anwenden. Die Stallarbeit wird zuerst gemeinsam mit den Betriebsführern gemacht, dann alleine durch die Schüler“, so Reinhard Allerstorfer vom Maschinenring OÖ, der die Ausbildung zusammen mit der FS Otterbach entwickelt hat. Ein weiteres Ausbildungsmodul in Zusammenarbeit von Landwirtschaftlichen Fachschulen und Maschinenring OÖ sowie dem Verband der Lohnunternehmer fand in der FS Waizenkirchen statt. Dort haben 20 Schüler das vierwöchige Modul „Agrar-Service“ abgeschlossen. Die Schüler lernten die Aufgaben und Ziele einer professionellen Agrar-Dienstleistung kennen. Zum Seminar kamen Schüler aus Burgkirchen, Schlägl, Katsdorf, Schlierbach, Vöckla- MASCHINENRING bruck und Waizenkirchen. Inhalte waren sowohl rechtliche Grundlagen, Arbeitsplanung, Logistik und Kalulation als auch Praxis bei Lohnunternehmen und MR-Betrieben. 34 LANDJUGEND/AKTUELLES Der Bauer 27. Juli 2016 Bundesentscheid Mähen – Erfolg für oö. Teilnehmer Österreichs beste Handmäher trafen vergangenes Wochenende in Vöcklabruck aufeinander. leinsbach (Bezirk Rohrbach) konnte mit einer Gesamtzeit von 79,78 Sekunden die Jury überzeugen und ist somit Siegerin in dieser Kategorie. In der Disziplin Mädchen I konnte sich Alexandra Schnörch von der Landjugend Pettenbach (Bezirk Kirchdorf) die Bronze-Medaille sichern. MELANIE GSÖLLHOFER Unter den knapp 80 Mähern die sich durch zahlreiche Vorentscheide qualifiziert haben, war Oberösterreich mit insgesamt 20 Teilnehmern vertreten. Staatsmeister aus OÖ Den Titel des Staatsmeisters im Sensenmähen 2016 konnte Florian Reithuber von der Landjugend Steinbach am Ziehberg (Bezirk Kirchdorf) mit einer Gesamtzeit von 205,05 Sekunden für sich entscheiden. Gefolgt von Fabian Winder aus Vorarlberg und Bernhard Selinger von der Landjugend Offenhausen (Bezirk Wels) mit einer Gesamtzeit von 214,29 Sekunden. Burschenwertung In der neuen Kategorie Burschen Standard (Sensenlänge bis 90 cm) konnte sich Christoph Großbichler von der Landjugend Aschach an der Steyr (Bezirk SteyrLand) mit einer Gesamtzeit von 79,93 Sekunden die Goldmedaille sichern. Bei den Burschen II über 29 Jahren konnte Maximilian Topf von der Landjugend St. Marienkirchen (Bezirk Ried) mit einer Gesamtzeit von 205,29 Sekunden den ersten Platz erringen. Dicht gefolgt von Johann Reichl von der Landjugend Handenberg (Bezirk Braunau), der sich die Silbermedaille ermäht hat. Titelverteidigerin Maria Niederhauser von der Landjugend Uttendorf (Bezirk Braunau) wurden beim Bundesentscheid 2014 in Salzburg Bundessiegerin in der Kategorie Mädchen II (über 29 Jahre) und konnte 2016 ihren Titel erfolgreich verteidigen und erneut den Sieg mit einer Gesamtzeit von 78,16 Sekunden erringen. Über Platz zwei durfte sich Margit Steinmann von der Ortsgruppe Diersbach (Bezirk Schärding) freuen. Mit einer Zeit von 79,80 Sekunden musste sie sich nur knapp von Maria Niederhauser geschlagen geben. OÖ Frauenpower Bei den Mädchen konnte sich in der neuen Kategorie Mädchen Standard (Sensenlänge bis 90 cm) ebenfalls eine Oberösterreicherin den Sieg holen. Anna Thaller von der Landjugend Sar- Mannschaftssieg Aufgrund der hervorragenden Leistungen konnte auch der Mannschaftssieg für Oberösterreich entschieden werden. Gefolgt von den Bundesländern Salzburg und Niederösterreich. Florian Reithuber aus Steinbach am Ziehberg, amtierender Staatsmeister im Sensenmähen. LANDJUGEND OÖ Bezirk Urfahr-Umgebung Jeden ersten Freitag im Monat – dieses Mal am 5. August – findet am Ortsplatz von Lichtenberg ab 13 Uhr ein Markttag mit regionalen Anbietern statt. Geboten werden heimische Schmankerl wie etwa Brot, Käse, Eier, Öle, Imkereiprodukte, Wurstwaren und Schnäpse vom Bauern aus dem Ort. Weitere Termine: 2. September, 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember. ANDREAS STIX/PIXELIO.DE Aktiver Klimaschutz Das internationale Klimaschutzabkommen von Paris wurde kürzlich im Nationalrat beschlossen. Österreich ist damit das dritte EU-Mitglied, das den Prozess der Ratifizierung finalisieren wird. „Österreich übernimmt Verantwortung, bekennt sich zum Weltklimavertrag und setzt ein wichtiges Signal vor der COP22 in Marrakesch. Dieses historische Abkommen ist der Startschuss für eine ambitionierte globale Klimapolitik. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen auf nationaler und internationaler Ebene gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Bundesminister Andrä Rupprechter. 7HPSHUDWXUDQVWLHJ EHJUHQ]HQ Das Übereinkommen hat zum Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsisus zu begrenzen. Es tritt in Kraft, wenn mindestens 55 Staaten, die zusammen mindestens 55 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursachen, den Vertrag auf nationaler Ebene ratifiziert haben. Aktuell sind dies weltweit 17 Staaten. Zur Umsetzung der Klimaschutzziele erarbeitet Österreich eine integrierte Energie- und Klimastrategie. Seit 6. Juli ist das Papier online und offen für einen aktiven Beteiligungsprozess. Es beinhaltet einen Fragenkatalog, den alle Interessierten online beantworten können. ß Online-Diskussion zum „Grünbuch für integrierte Energie- und Klimastrategie“: www.konsultati on-energie-klima.at BMLFUW Der Bauer Blockbandsäge CTR520 solide Säge für Stammdurchmesser bis 60 cm für alle Holzarten, ab 3890 Euro, Holzprofi Pichlmann, www.forestor-pilous.de, 07613/5600 Kleinanzeigen MASCHINEN Wir kaufen gebrauchte Landmaschinen und Rasenmähertraktoren 0676/9465807 Suche Epple Silo 100m3, 0664/7934895 Suche gebrauchten Traktor ca. 60 PS, Allrad, bevorzugt aus Privatverkauf, gebrauchten Zapfwellen Roder und Miststreuer 2,5 to 0664/4650426 Suche Schwader, Mähwerke, Miststreuer 0676/9756204 New Holland T 5.95 Dual Command ,BJ 2014 , 1224 h, Lastschaltung , Power Shutle , 3 DW Steuergeräte , FH & FZ , Druckluftbremse , 540/65R38 Michelin Bereifung , VB 47.990 Euro 0664/5405460 Kreiselheuer Kuhn GF 440, Gelenkwelle 850 Euro 0664/6275697 Krone Heckscheibenmähwerk Easy CUT 400 , 4 m : Schwerpunktaufhängung Bj 2006 , VB 6.990 Euro 0664/5405460 Verkaufe gebrauchtes Fella Frontmähwerk 300 Preis auf Anfrage 0676/845230800 TOP Zustand !! 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In der Blüte und Reife findet sich DK Expression im Mittelfeld und kann dadurch die eingesetzten Nährstoffe gut in sichere Fortschritt mit DK Expression. FOTO: SAATBAU LINZ Ertragsfaktoren umsetzen. Seit 2013 steht DK Expression in der amtlichen Wertprüfung (AGES) und erreichte in allen drei Jahren den ersten Platz im Kornertrag. Die exzellente Schotenplatzfestigkeit von DK Expression ermöglicht ein langes Erntefenster und sichert die TopErträge ab. DK Expression ist zudem sehr stresstolerant und gleicht ungünstige Witterungs- oder Bodenverhältnisse gut aus. Infos: www.saatbau.com + Pöttinger Frontmähwerk CAT 270 F , Bj 96 , mit Anfahrschaden (1. Trommel) VB 990 Euro 0664/5405460 Pöttinger Sämaschine Vitasem 300 Bj.06, Elek. 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P.b.b., Anzeigen: AGRO Werbung GmbH, Harrachstr. 12, 4010 Linz, T: 0732/776641, Fax 784067, E-Mail: [email protected]; Kleinanzeigen T: 050 6902 1100, Fax: -91100, E-Mail: [email protected]. Für unaufgefordert eingesandtes Text- und Bildmaterial übernimmt die Landwirtschaftskammer Oberösterreich keine Haftung. Für leichtere Lesbarkeit sind die Begriffe, Bezeichnungen und Titel z. T. nur in einer geschlechterspezifischen Formulierung ausgeführt, sie richten sich an Frauen und Männer gleichermaßen. Mit + gezeichnete Beiträge sind von Firmen. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Eigentümer: Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker. Grundlegende Richtung: Mitteilungsblatt der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Information der Kammermitglieder über land- und forstwirtschaftliche Belange, Mitteilungen und Fachinformationen des land- und forstwirtschaftlichen Förderungsdienstes. 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