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ift-FACHINFORMATION SC-09/1
Holzdecken in der Altbausanierung – schalltechnische Planung und Optimierung
Holzdecken in der Altbausanierung –
schalltechnische Planung und Optimierung
Inhalt
1
1.1
1.2
Vorwort
2
Planungswerte Holzbalkendecke
ohne Flankenübertragung
4
Analyse Bestandsdecken
Einfluss der flächenbezogenen
Masse von Holzbalkendecken auf
die Trittschallübertragung
4
2
Mögliche Sanierungsmaßnahmen
6
2.1
2.2
Sanierung der Unterdecke
Sanierung des Tragwerks
6
8
3
Planungsdaten für Ln,w und Rw
9
4
Planungsdaten für die Flankenübertragung im Altbau
4.1
5
11
4.3.1
4.3.2
Prognosemodell für die Luft- und
Trittschallübertragung
Labormessungen zur Ermittlung der
Planungsgrundlagen
Planungswerte für die
Altbausanierung
Baumessungen
Bestandsdaten
5
Zusammenfassung
18
Literatur
19
A
Anhang
20
A1
A2
Anwendungsbeispiel
Matrizen zur Prognose der
Schalldämmung von Holzdecken
– Zement- und Fließestriche auf
Holzbalkendecken
– Trockenestriche auf
Holzbalkendecken
– Holz-Beton-Verbunddecken und
Massivholzdecken
20
4.2
4.3
 ift Rosenheim 2016
11
12
14
15
16
25
25
26
27
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A Anhang
Die Planungsdaten der Deckenkonstruktionen werden zur übersichtlicheren Darstellung in
Form von Matrizen dargestellt. Bei geprüften Deckenaufbauten wird für die Trittschallübertragung der bewerte Norm-Trittschallpegel Ln,w mit Spektrumanpassungswert für den erweiterten Frequenzbereich CI,50-2500 angegeben. Für die Luftschalldämmung wird das bewertete Schalldämm-Maß ebenfalls mit Spektrumanpassungswerten für den erweiterten
Frequenzbereich angegeben. Bei prognostizierten Deckenaufbauten wurde der bewerte
Norm-Trittschallpegel Ln,w und die mittlere Standardabweichung der Berechnung angegeben.
A1
Anwendungsbeispiel
Die Berechnung erfolgte mit den Gleichungen aus [1] und Tabellenwerten für die Berücksichtigung der Flankenübertragung.
Berechnungsbeispiel
Aufbau Holzdecke im Bestand
24 mm Dielung
220 mm Balken
Einschub m’ = 80 kg/m²
Rohrputz m’ = 26 kg/m²
Ln,w = 65 (0) dB, Rw = 50 (-1;-10) dB
Aufbau optimierte Sanierung
Ln,w = 53 (3) dB, Rw = 60 (–5;–17) dB
Mit 50 mm Zementestrich und 40 mm Trittschalldämmung ergibt sich eine Verbesserung auf
Ln,w = 39 (7) dB, Rw = 80 (–14;–29) dB
Grundriss Wand
24 mm Dielung
220 mm Balken
Abhänger, 100 mm Dämmung
2 x 12,5 mm GF
Wand 1: m’ = 1.228 kg/m², lBau = 5,70 m, nicht tragend
Dn,f,w = 65 dB, Ln,DFf,w = 31 dB
Wand 2: m’ = 1.228 kg/m², lBau = 2,80 m, tragend
Dn,f,w = 65 dB, Ln,DFf,w = 31 dB
Wand 3: m’ = 300 kg/m², lBau = 5,70 m, nicht tragend
Dn,f,w = 60 dB, Ln,DFf,w = 35 dB
Wand 4: m’ = 540 kg/m², lBau = 2,80 m, tragend
Dn,f,w = 65 dB, Ln,DFf,w = 31 dB
Bild A.1 Prognosebeispiel für eine sanierte Altbaudecke
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Bild A.2 Matrix „Zementestrich auf Holzbalkendecken“ mit Sanierungsvarianten, Kennwerten und
Ablesebeispiel für die Sanierungsvariante 11.
In [1] sind weitere Matrizen für Holz-Beton-Verbunddecken sowie „Trockenestriche auf
Holzbalkendecken“ enthalten.
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Berechnung der Luftschalldämmung
1. Eingangswert für Rw aus der Ergebnismatrix anhand der vorliegenden Konstruktion:
Rw = 80 dB
2. Ablesen der Norm-Flankenpegeldifferenz aus Tabelle A.1 für jedes Flankenbauteil in
Abhängigkeit der flächenbezogenen Masse:
Wand 1: m’ = 1228 kg/m² → Dn,f,w = 65 dB
Wand 2: m’ = 1228 kg/m² → Dn,f,w = 65 dB
Wand 3: m’ = 300 kg/m² → Dn,f,w = 60 dB
Wand 4: m’ = 540 kg/m² → Dn,f,w = 65 dB
Tabelle A.1
Norm-Flankenpegeldifferenzen Dn,f,w in Abhängigkeit der flächenbezogenen Masse der
flankierenden Wand. Ergebnisse bezogen auf l0 = 2,80 m, S0 = 10 m² und Ts,situ nach [7]
Flächenbezogene Masse der flankierenden Wände
in kg/m²
Dn,f,w in dB
100
150
200
250
300
350
400
450
 500
49
53
56
58
60
61
63
64
65
3. Berechnung von RFf,w für jede Flanke
Wand 1: lFf = 5,7 m
Wand 2: lFf = 2,8 m
Wand 3: lFf = 5,7 m
Wand 4: lFf = 2,8 m
→ 10 log (5,7 m/2,8 m) = 3,1 dB
→ 10 log (2,8 m/2,8 m) = 0 dB
→ 10 log (5,7 m/2,8 m) = 3,1 dB
→ 10 log (2,8 m/2,8 m) = 0 dB
10 log (STr/S0) = 10 log (16 m² / 10 m²) = 2,0 dB
RFf,w,1 = 65 dB + 2,0 dB – 3,1 dB
RFf,w,2 = 65 dB + 2,0 dB – 0 dB
RFf,w,3 = 60 dB + 2,0 dB – 3,1 dB
RFf,w,4 = 65 dB + 2,0 dB – 0 dB
= 63,9 dB
= 67,0 dB
= 58,9 dB
= 67,0 dB
4. Berechnung von R’w nach Gleichung
 0,1RDd , w n 0,1RFf , w 
 10
R ' w  10 log10

i 1


dB
R ' w  10 log(10 8,0  10 6,39  10 6,70  10 5,89  10 6,7 )
dB
R’w = 57 dB
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Berechnung der Trittschalldämmung
1. Eingangswert für Ln,w aus der Ergebnismatrix anhand der vorliegenden Konstruktion:
Ln,w = 39 dB
2. Ablesen des Korrektursummanden K aus Tabelle A.2 in Abhängigkeit der Deckenkonstruktion und der mittleren flächenbezogenen Masse der Wände mit Balkeneinbindung:
m’mittel = 884 kg/m² → K = 1 dB
3. Bestimmung von L’n,w mittels Korrektursummand K
L’n,w = 39 + 1 = 40 dB
Tabelle A.2
Korrektursummanden K, in Abhängigkeit von der mittleren flächenbezogenen Masse
der flankierenden Wände mit Balkenauflager und für verschiedene Rohdeckenkonstruktionen. K wird bezogen auf eine mittlere Raumgröße (l = 2 x 4,5 m, S = 10 m²)
und Ts,situ nach [7]
Flächenbezogene Masse der
flankierenden Wände
Rohdeckenaufbau
Balken teilweise sichtbar
oder Unterdecke direkt
montiert
Decke mit
entkoppeltem
Sekundärträger
Unterdecke
abgehängt
Bestandsdecke vor
Sanierung
1
mit
Sanierungsmaßnahmen
2
Eigenfrequenz Unterdecke
BestandsAuflager
zusätzlich
unterdecke
f0 ≤ 80 Hz
zum Bestand
entfernt
3
4
5
100 kg/m²
0
1
3
8
13
150 kg/m²
0
1
3
7
12
200 kg/m²
0
1
2
6
10
250 kg/m²
0
1
2
5
9
300 kg/m²
0
1
2
4
8
350 kg/m²
0
1
1
3
6
400 kg/m²
0
1
1
2
5
450 kg/m²
0
1
1
2
4
 500 kg/m²
0
1
1
1
3
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4. Ablesen des Wertes für Ln,DFf,w für jede Flanke aus Tabelle 3 in Abhängigkeit der flächenbezogenen Masse:
Wand 1: m’ = 1228 kg/m² → Ln,DFf,w = 31 dB
Wand 2: m’ = 1228 kg/m² → Ln,DFf,w = 31 dB
Wand 3: m’ = 300 kg/m² → Ln,DFf,w = 35 dB
Wand 4: m’ = 540 kg/m² → Ln,DFf,w = 31 dB
Tabelle A.3
Norm-Trittschallpegel Ln,DFf,w für den Übertragungsweg DFf in Abhängigkeit von der
flächen-bezogenen Masse der flankierenden Wand. Ergebnisse bezogen auf l0 =
4,50 m, S0 = 10 m² und Ts,situ nach [7]
Flächenbezogene Masse der flankierenden Wände
in kg/m²
Dn,f,w in dB
100
150
200
250
300
350
400
450
 500
43
40
38
36
35
33
32
31
31
5. Berechnung der geometrischen Korrekturen für jede Flanke:
Wand 1: lFf = 5,7 m
Wand 2: lFf = 2,8 m
Wand 3: lFf = 5,7 m
Wand 4: lFf = 2,8 m
→ 10 log (5,7 m/4,5 m) = 1,0 dB
→ 10 log (2,8 m/4,5 m) = –2,1 dB
→ 10 log (5,7 m/4,5 m) = 1,0 dB
→ 10 log (2,8 m/4,5 m) = –2,1 dB
(→ 31 – 2 + 1 = 30 dB)
(→ 31 – 2 – 2,1 = 26,9 dB)
(→ 35 – 2 + 1 = 34 dB)
(→ 31 – 2 + 1 = 26,9 dB)
10 log (S0/STr) = 10 log (10 m² / 16 m²) = -2,0 dB
6. Berechnung von L’n,w unter detaillierter Berücksichtigung aller Flankenwege
L' n,w

l
 S  

0,1 Ln,DFf ,w ,i 10 log  Bau,i 0   

n


0,1Ln,w K 
 l0  STr   
 10 log10
  10 


i 1




L'n,w  10 log(10 4,0  10 3,0  10 2,69  10 3,4  10 2,69 )
dB
dB
L’n,w = 42 dB
Das Beispiel zeigt den starken Einfluss der Flankenübertragung bei der Berechnung des
Bau-Schalldämm-Maßes R’w (R’w = 57 dB gegenüber Rw = 80 dB). Den größten Einfluss
hat hierbei die flankierende Innenwand mit m’ = 300 kg/m². Wird eine höhere Schalldämmung angestrebt, so ist diese Wand mit einer schalltechnisch wirksamen Vorsatzschale
zu versehen. Für die Berechnung des Norm-Trittschallpegels am Bau L’n,w spielte die
Flankenübertragung bei diesem Beispiel eine geringere Rolle (L’n,w = 40 dB gegenüber
Ln,w = 39 dB, bzw. L’n,w = 42 dB gegenüber Ln,w = 39 dB bei Berücksichtigung von Ln,DFf,w).
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