Informationen für Eltern

Vorstellungsverfahren für Viereinhalbjährige in 2016
Informationen für Eltern
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Ziele des Vorstellungsverfahrens
Für die eine langfristig positive Entwicklung von Kindern und für ihr späteres Lernen in der Schule ist es
wichtig, die Entwicklung von Kindern bereits zu einem möglichst frühen Zeitpunkt in den Blick zu nehmen
und sie bei Bedarf frühzeitig zu fördern. In Hamburg werden seit dem Winter 2005/06 alle Kinder und ihre
Eltern etwa 18 Monate vor der vorgesehenen Einschulung in die Schulen zu einem Vorstellungsgespräch
eingeladen, das durch eine Einschätzung des kindlichen Entwicklungsstands in den Kitas vorbereitet wird.
Dabei gewinnen die Pädagoginnen und Pädagogen der Grundschulen einen Eindruck vom
Entwicklungsstand der Kinder. Sie informieren die Eltern über Erwartungen, die vonseiten der Schule
zukünftig an die Kinder gestellt werden und beraten sie hinsichtlich der Möglichkeiten zur weiteren
Förderung ihrer Kinder.
Anhand eines Protokollbogens werden für jedes Kind wichtige Aspekte des Entwicklungsstandes
dokumentiert. Dieser Protokollbogen besteht aus zwei Teilen ("Kompetenzeinschätzung",
"Zusammenfassung der Ergebnisse"), die in Kitas und Schulen gemeinsam eingesetzt werden sollen.
Wenn Hinweise auf Förderbedarf im Bereich Sprache bestehen, wird zusätzlich das diagnostische
Verfahren „Bildimpuls“ eingesetzt. Falls ein ausgeprägter Sprachförderbedarf festgestellt wird, nehmen die
Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung verpflichtend an Fördermaßnahmen in einer Vorschulklasse
oder Kita teil. So sollen die Kinder im Jahr vor Schuleintritt unterstützt werden, damit sie zu Schulbeginn an
einem Gespräch in deutscher Sprache aktiv teilnehmen und dem Unterricht folgen können.
Das Vorstellungsverfahren für Viereinhalbjährige in Hamburg soll dazu beitragen, dass
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pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen die Kompetenzeinschätzung der Kinder nach
einheitlichen Kriterien vornehmen,
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Schulen differenzierte und ausführlichere Informationen aus den Kitas erhalten,
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Kooperationsmöglichkeiten verstärkt werden,
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Eltern gemeinsam besser beraten werden,
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im Bedarfsfall eine gemeinsam verantwortete Förderplanung möglich wird.
Inhalte der Protokollbögen
Anhand der Bögen können pädagogischen Fachkräfte dokumentieren, über welche Kompetenzen die
Kinder in verschiedenen Kompetenzbereichen verfügen. Damit kann sicherer an Stärken der Kinder
angeknüpft werden und Schwächen bzw. Förderbedarfe werden frühzeitig sichtbar. Die im den
Einschätzungsbögen aufgeführten Kompetenzen orientieren sich an den gemeinsamen Bildungszielen, die
in den „Hamburger Bildungsempfehlungen“ (BASFI 2012) und in den „Hamburger Richtlinien für
Vorschulklassen“ (BSB 2005, redaktionell überarbeitet in 2016) sowie in den Bildungsplänen benannt
werden. Es wurde eine Auswahl von Kernkompetenzen zusammengestellt, die Kinder bei altersgemäßer
Entwicklung jeweils im Wesentlichen mitbringen sollten. Zugrunden gelegt werden vier
Kompetenzbereiche:
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Selbstkonzept und Motivation (auch: „Ich -Kompetenzen“)
Soziale Kompetenzen
Lernmethodische Kompetenzen und
Sachkompetenzen
G:\IfBQ-BQ_21\03_Monitoring\05_Viereinhalb\2016\Instrumente 2016\BegleitInfos 2016 muster\Informationen für Eltern VVV 2106.docx
Vorstellungsverfahren Viereinhalbjährige 2016
Informationen für Eltern
Im Bereich der Sachkompetenzen werden die folgenden Themenfelder unterschieden:
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Bewegung und Körper
Musik und Gestalten
Mathematische Grunderfahrungen
Naturwissenschaftliche Grunderfahrungen
Sprache und Schrifterwerb
ggf. Sprachkenntnisse von mehrsprachigen Kindern
Aufbau des Protokollbogens
Für jeden Kompetenzbereich werden einzelne Teilkompetenzen benannt, die zentrale Aspekte dieses
Bereichs abdecken und mit Beispielen die Bandbreite der vielfältigen Themen widerspiegeln. Neben der
Kompetenzbenennung und den Beispielen findet sich eine Skala, nach der eingeschätzt wird, inwieweit die
Kinder, gemessen an den in der Altersgruppe üblicherweise gestellten Anforderungen, über die genannten
Kompetenzen verfügen. Es wird nach den folgenden Ausprägungen differenziert:
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sehr schwach / sehr wenig: trifft nur sehr wenig zu; liegt deutlich unter den altersgemäßen
Erwartungen
schwach / wenig: trifft wenig zu; liegt unter den altersgemäßen Erwartungen
altersgemäß: trifft auf ihn/sie normalerweise zu; erfüllt die altersgemäßen Erwartungen
stark / weit: trifft stark zu; liegt über den altersgemäßen Erwartungen
sehr stark / sehr weit: trifft sehr stark zu; liegt deutlich über den altersgemäßen Erwartungen
Mit der Bearbeitung des Einschätzungsbogens soll nicht nur eine Momentaufnahme der
Kompetenzentwicklung der Kinder abgebildet werden. Vielmehr wird damit eine Gesamteinschätzung der
Kompetenzen bzw. Einstellungen oder Bereitschaften der Kinder erstellt, die sich auf Beobachtungen im
Verlauf der vergangenen Monate bezieht.
Die Skala ist nicht mit einer Notenskala zu verwechseln! Sie orientiert sich an einem breiten Normalbereich
in der Mitte („altersgemäß“ - das ist positiv zu verstehen) und sie differenziert in beide Richtungen, um
sowohl besonders stark ausgeprägte Kompetenzen zu erkennen und weiter zu fördern, als auch besonders
schwach ausgeprägte Kompetenzen zu identifizieren und hier gemeinsam mit den Eltern geeignete
Unterstützungswege zu entwickeln.
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Links und Ansprechpersonen
Bei Rückfragen zu den Protokollbögen und zur Ergebnisauswertung wenden Sie sich bitte an
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das IfBQ, Dr. Meike Heckt, [email protected], Tel.: 040 42 88 51 / 492
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sowie an die zuständigen pädagogischen Fachkräfte in Ihrer Kita oder Grundschule.
Auf der Homepage des IfBQ finden Sie weitere Informationen zum Vorstellungsverfahren:
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http://www.hamburg.de/bsb/monitoring-evaluation- diagnoseverfahren/4025966/artikel-vorstellung4-5-jaehrigen/
Auf der Homepage der BSB finden Sie Übersetzungen der Inhalte der Bögen in verschiedene Sprachen
(arabisch, englisch, farsi, französisch, polnisch, russisch, türkisch):
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http://www.hamburg.de/einschulung/
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