Die Digitalisierung der Versicherungsbranche

Kommentar
„Die Digitalisierung der Versicherungsbranche braucht Vermittler“
Schon 37 Prozent der Bundesbürger haben mindestens einmal online eine Versicherung abgeschlossen,
zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschers Heute und Morgen. Bei den Endkunden ist die Digitalisierung
also schon mal angekommen. Nun muss nur noch der Makler nachziehen, schreibt Axel Stempel,
Geschäftsführer von Heute und Morgen, in einem Kommentar.
Die Studie „Digitalisierung in der Assekuranz“ von Heute und Morgen zeigt, dass das Thema
Digitalisierung beim Bundesbürger schon ganz deutlich angekommen ist. So hat sich jeder Dritte online
schon mal zum Thema Versicherungen informiert, jeder vierte hat online schon mal einen
Versicherungsbeitrag berechnen lassen und 37 Prozent haben im Netz schon mal eine Versicherung
gekauft.
Ein Aussterben des physischen Versicherungsvermittlers sieht Axel Stempel, Geschäftsführer von
Heute und Morgen, in seinem Kommentar auf dem Portal consulting.de trotzdem nicht. Ihm kämen im
Gegenteil nun zentrale und neue Rollen zu. Denn nach wie vor bevorzugen 55 Prozent den
persönlichen Kontakt im Informationsprozess. „Frisch gegoogelt bedeutet aus Kundensicht also nicht
automatisch, auf gute individuelle Beratung verzichten zu wollen oder zu können“, schreibt Stempel.
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Auf die Frage, welche digitale Unterstützung sich Verbraucher wünschen, antworten diese etwa mit der
Online-Vertragsverwaltung: persönliche Daten online anpassen oder Schäden online melden gehören
etwa dazu. Nur: Viele Kunden wissen gar nicht, ob ihr Versicherer solch einen Service anbiete.
Hier sieht Stempel eine wichtige Rolle des Vermittlers. Er müsse den Kunden an digitale Services und
Mehrwerte heranführen. Denn: „Trotz ausdrücklichem Wunsch nach digitalen Unterstützungsangeboten
zur Vertragsverwaltung gelingt es den Versicherern aktuell noch nicht, wesentliche Anteile ihrer Kunden
für Kundenportale zu gewinnen.“
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Showrooming statt Omni-Kanal-Vertrieb
Stempel plädiert außerdem dafür, statt auf einen Omni-Kanal-Vertrieb zu setzen, bei dem alle
Vertriebswege mehr oder weniger autark nebeneinander herlaufen, das sogenannte „Showrooming“
auszuprobieren. Darunter versteht man das Verhalten von Kunden, sich etwa ein Handy im Laden
anzuschauen und es dann aber im Internet zu kaufen.
Dieser Ansatz könne dem Berater entscheidende Vorteile bieten, ist Stempel überzeugt. Wenn der
Kunde etwa nach einer Beratung zum Thema Rentenversicherung nachher online noch einmal auf alle
für seine persönliche Situation wesentlichen Angebotsvorteile zugreifen könnte, gleichzeitig
gegebenenfalls noch weitere mögliche Vergleiche oder Alternativen vorfände, per Mausklick das
Produkt final abschließen könnte und es eine Online-Kündigungsmöglichkeit gäbe, wäre das auch von
Vorteil für den Vermittler.
Dieser Artikel erschien am 22.07.2016 unter folgendem Link:
http://www.pfefferminzia.de/kommentar--die-digitalisierung-der-versicherungsbranche-braucht-vermittler-1469176862/
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