Alles über dem Sparren

Alles über dem
Sparren
AUFSPARRENDÄMMUNG ❯❯ Aufsparren-Dämmlösungen bilden einen vollflächig schützenden
Dämmmantel oberhalb des Dachtragwerkes.
Moderne Systemkomponenten überzeugen
dabei durch ihre hohe Leistungsfähigkeit. Unser
Sonderdruck erklärt die fachgerechte und rationelle
Verarbeitung der wichtigsten Details bei der
Aufsparrendämmung.
Sonderdruck
Aus der Fachzeitschrift DDH
Fotos: Wienerberger/Koramic
T ECH N I K
Die Luftdichtigkeitsebene muss sich wie eine Membran über den gesamten
Baukörper ziehen. Durchdringungen und Aufbauten müssen luftdicht
angeschlossenen sein.
Der Ballon-Effekt
STEILDACH Der luftdichte Einbau neuer Dämmlagen ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Dies gilt besonders für Dachsanierungen mit Aufsparrendämmungen, bei denen die vorhandene
Altkonstruktion als nicht luftdicht eingestuft wird. Moderne Systemkomponenten tragen zu einem
Gerard Halama
fachgerechten Ergebnis bei.
D
ie Rechtslage ist eindeutig: Der
Dachdeckerunternehmer ist verpflichtet, seinen Kunden im Fall
einer wärmtechnischen Dachsanierung
ein luftdichtes Dach zu gewährleisten.
Die DIN 4108, Teil 7, die zurzeit geltende
EnEV 2009 und das Merkblatt „Wärmeschutz bei Dach und Wand“ des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks, ZVDH, fordern die gleichen
Werte: Die mit einem Blower-Door-Test
ermittelte Luftwechselrate darf bei einer
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DDH
15. 2012
Druckdifferenz zwischen innen und
außen von 50 Pa bei Gebäuden mit natürlicher Lüftung, bezogen auf das Raumluftvolumen, einen dreifachen Luftwechsel pro Stunde nicht überschreiten. Bei
Gebäuden mit einer kontrollierten Lüftung darf die Luftwechselrate nicht über
1,5 liegen. Das ist heute Stand der Technik.
In der DIN steht jedoch auch folgender
Satz: „Die Einhaltung der Anforderungen
an die Luftdichtheit schließt lokale Fehlstellen, die zu Feuchteschäden infolge von
Konvektion führen können, nicht aus.“
Und weiter heißt es darin: „Insbesondere
bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ist eine deutliche Unterschreitung
des oben angegebenen Grenzwertes sinnvoll.“ Aber selbst diese verschärfte DINAussage beschreibt das Thema noch nicht
komplett. Vor Gericht können einzelne,
selbst kleine Leckagen bereits als fehlerhafte Ausführung gelten, und das auch, wenn
die mit einem Blower-Door-Test gemessene
Gesamtluftwechselrate unter 1,0 liegt.
T ECH N I K
Die Verbindung zweier übereinanderliegender Klebestreifen sorgt für eine optimale Luftdichtheit. Ein weiterer Vorteil: Leichter Druck genügt, um die Bahnen homogen zu verbinden.
Luftdicht wie ein Ballon
Wie kann das Dachdeckerhandwerk unter
Baustellenbedingungen zuverlässig und
reproduzierbar ein maximal luftdichtes
Dach erstellen, zumal der immer komplexer werdende Schichtenauf bau vom
Dachdecker ein immer umfangreicheres
Wissen und zum Teil filigrane handwerkliche Lösungen fordert. Hersteller bieten
mittlerweile komplette Aufsparrendämmlösungen an, deren wichtiger Bestandteil
die Erstellung einer Luftdichtheitsschicht
aus Unterspannbahnen, Klebestoffen und
Klebebändern darstellt. Bei der Herstellung einer Luftdichtheitsschicht spielt
die moderne, aufeinander abgestimmte
Klebetechnik eine sehr große Rolle. Eine
alte Kleberegel besagt, dass Verklebungen
nur unter Druck zustande kommen. Noch
vor Jahren war dazu die Andruckrolle ein
weitverbreitetes Werkzeug. Doch wie soll
eine Unterspannbahn, die quer über die
Sparren gelegt ist, sicher und luftdicht
Die traufseitige Verbindung erfolgt mit pastösem Kartuschenkleber. Auch Ortgang oder
Kamindurchdringungen werden mit der Klebemasse ausgebildet, gegebenenfalls in Kombination
mit Klebestreifen.
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19 . 2012
DDH
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❙ STATEMENTS
Alles aus einer Hand
Verarbeiter und Hersteller vor Ort
im Dialog.
Dachdeckermeister Armin Prell aus
Haag/Unternschreez ist langjähriger
Kunde von Hersteller Wienerberger.
Prell: „Ich kann meinen Kunden keramische Lösungen und den kompletten
Dachaufbau aus einer Hand anbieten.
Das ist ein entscheidender Vorteil und
bedeutet für mich zusätzliche Sicherheit.“
Bei der Eindeckung eines der Sanierungsobjekte von DDM Prell unweit von
Bayreuth war ein Koramic-Produktmanager dabei: „Unser Anliegen ist zum einen
die Optimierung unserer Produkte im
baupraktischen Einsatz, zum anderen
aber auch der intensive Dialog mit dem
ausführenden Dachdeckerunternehmen.
Als sicherheitsrelevantes Bauteil im Hinblick auf die Bauphysik sind Unterspannund Unterdeckbahnen mit ihren integrierten doppelten Selbstklebestreifen für
den Bau von Luftdichtheitsschichten
konzipiert. Der Dachhandwerker erstellt
hiermit eine Membran. Bereits kleine
Fehler können Auswirkungen auf das Ergebnis haben.
Aus Erfahrungen und Gesprächen mit
Verarbeitern und Sachverständigen wissen wir, dass Bauherren erst dann wirklich mit ihrer Dachsanierung zufrieden
sein können, wenn eine technisch nicht
vermeidbare, minimale Luftwechselrate
erreicht wird. Selbst vereinzelte Leckagen in der Funktionsschicht der Luftdichtigkeit führen zu Konvektion und stellen
eine Tauwassergefahr dar. Dieser hohe
Anspruch wird an das Dachdeckerhandwerk in Sachen Luftdichtheitsschicht
heute gestellt. Deshalb ist es um so wichtiger, abgestimmten Lösungskomponenten vertrauen zu können, die die Hersteller anbieten“.
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DDH
15. 2012
miteinander verklebt werden, wenn sie
zwischen den Sparren frei durchhängt?
Wienerberger hat zum Beispiel Unterspann- und Unterdeckbahnen „2S“ im
Portfolio. Das „2S“ steht für zwei in die
Bahn integrierte Selbstklebestreifen, auf
jeder Bahnseite einer. Bei der Verlegung
der Luftdichtheitsschicht werden die zwei
Klebestreifen übereinander positioniert,
die Schutzfolien der Klebestreifen entfernt und die Dachbahnen mithilfe der
zwei frisch aktivierten Kleberflächen und
leichtem Handdruck miteinander verklebt. Die auf diese Weise aus einzelnen
Bahnen entstehende Dachmembran ist
sprichwörtlich so luftdicht wie ein Ballon.
Dach als „Ganzes“ sehen
Die Luftdichtheitsebene wird von Dunstrohren, Leitungen oder Gauben durchbrochen. Auch diese gilt es, sorgfältig
abzudichten. Bei einer Gaube wird gern
übersehen, dass sie kein eigenständiges Bauteil, sondern Teil der luftdichten
Dachmembrane ist. Das riesige Gaubenloch muss deshalb äußerst sorgfältig
integriert werden. Dabei gilt es, von den
Fensterlaibungen der Gaube ausgehend,
eine dichte Gaubenmembrane bis zur
Dachmembrane zu erstellen und diese
im Verschneidungsbereich sorgfältig luftdicht anzuschließen. Dafür und auch für
die Anschlüsse von Entlüftungen über
Dach sind weitere Zubehörteile erforderlich: Zum fachgerechten Anschließen
der Unterspannbahn zum Beispiel an die
Fensterlaibung bieten namhafte Hersteller gitterverstärkte Klebebänder, für rauen
Untergrund (Holz/ Mauerwerk) pastöse Anschlusskleber in der Kartusche an.
Von der Verklebung an den Fensterlaibungen ausgehend, werden die Bahnen nach
unten, unter die spätere Fensterbank, auf
die Dachmembran geklebt. Gleiches gilt
für die Gaubenwange und das Gaubendach. Die luftdichte Membran muss sich
als Ganzes von der Fensterlaibung bis zur
eigentlichen Dachmembran erstrecken
und dort penibel genau anschließen. Bei
allen Klebeverbindungen von Bahnen an
andere Bauteile – hier gibt es kaum eine
Klebefläche-in-Klebefläche-Verbindung –
empfiehlt Hersteller Wienerberger sowohl
mit dem pastösen Kartuschen-Anschlusskleber zu arbeiten, als auch die Klebenaht
mit dem Klebeband auszubilden, damit ein
dauerhafter, UV-stabiler und aufeinander
abgestimmter Anschluss gewährleistet ist.
Giebel- und Traufanschluss
Die erstellten Luftdichtheitsebenen werden zwangsläufig an den unzähligen
Anschlussvarianten an Giebel und Traufe enden. Hier ist die Luftdichtung vom
Dachdecker mit seiner handwerklichen
Sachkenntnis an das Bauwerk anzuschließen. Am Giebelmauerwerk ist beispielsweise ein fester, tragfähiger, nicht sandender Untergrund zu suchen. Grundsätzlich
empfiehlt sich nach dem Abfegen der Giebelwände eine kritische Begutachtung des
Untergrundes. Häufig finden sich grobe
Ausbrüche auf dem Glattstrich der Mauerkrone, die mit schnell abbindenden kunststoffvergüteten Spachtelmassen rasch
ausgebessert werden können. Spezielle
Primer (Grundierungen) zum Verfestigen mineralischer Untergründe helfen, bei
sandigen Putzen oder Mörteloberflächen
eine Haftfläche für den pastösen Kleber zu
schaffen. An der Traufe gilt es, rund um
die rauen Sparren sorgfältig abzudichten.
Auch hier hilft nicht allein das Klebeband,
sondern die Kombination mit dem füllenden pastösen Kleber.
Die Erstellung von Luftdichtheitsschichten ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Neben hohem handwerklichem Geschick
und Professionalität des Dachdeckerhandwerks unterstützten auch durchdachte
und vollständig aufeinander abgestimmte
Lösungskomponenten, um eine zuverlässig funktionierende Luftdichtung erfolgreich umsetzen zu können. ❮❮
Luftdicht ist es nur, wenn Klebestreifen
auf Klebestreifen liegt.
Abbildung: Wienerberger/Koramic
T ECH N I K
Abbildung 1: Luftdichtheitsebene, Dämmung und Winddichtung an einer Gaube.
Diese Abbildung zeigt eine einwandfreie Ausführung sämtlicher Lagen.
Die Gauben im Blick
STEILDACH Zur Dachsanierung mit Aufsparrendämmungen gehören auch die Gauben.
Im Baufortschritt sollten sie konsequent und möglichst früh ausgeführt werden. Dann ergeben sich
Thomas Schwidder, Gerard Halama
besonders rationelle Arbeitsfolgen und vorteilhafte Details.
F
achgerecht ausgeführte Dachsanierungen mit Aufsparrendämmungen erzeugen einen luft- und winddichten vollflächigen Dämmmantel und sind dadurch
besonders wirkungsvoll. Eine spürbare Energieeinsparung ist die Folge. Umso wichtiger
ist es, auch die Gauben in den vollflächigen
Dämmmantel zu integrieren. Luftdichtigkeit, Wärmedämmung und Winddichtung
fordern sorgfältiges und gezieltes Vorgehen.
Geschieht dies nicht, kann eine klassisch zwischen den Ständerwerken gedämmte Gaube,
die vor einer Dachsanierung klaglos funktionierte, anschließend Kondensate und in Folge
Bauschäden aufweisen.
Dach und Gauben zugleich
Wie bereits im Fachbeitrag „Der Ballon-Effekt“ in DDH 15/2012 dargestellt,
müssen alle Gauben eines Daches in die
Luftdichtheitsebene sorgfältig integriert
werden. Der luftdichte Einbau einer Aufsparrendämmung ist für eine einwandfreie Funktion zusätzlicher Dämmschichten absolut zwingend. Führende Hersteller
empfehlen, die Luftdichtheitsebene des
Daches und der Gauben in einem Arbeitsschritt zu lösen. Als Unterdecklösungen
eignen sich Unterspannbahnen mit 2 in
die Bahnen integrierte Selbstklebestreifen.
Dazu passende Klebebänder, Nageldicht-
materialien und pastöse Anschlusskleber
helfen bei der zuverlässigen Verklebung
der Bahnen zu einer vollflächigen luftdichten Dachmembran. Im Dachdeckerhandwerk wird üblicherweise zuerst die
Dachfläche mit Unterspannbahnen gesichert, um bei etwaigen Regenfällen Schäden zu vermeiden. Idealerweise sollten die
Gauben dabei gleichzeitig eingebunden
werden. Denn: Jede Unterspannbahn und
jede Ziegeldeckung wird von der Traufe
regensicher überlappend in Richtung First
verlegt. Gleiches muss auch für die Unterspannbahnen der Gauben gelten, die hier
auch als Luftdichtheitsebene im Bauzu19 . 2012
DDH
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Foto: Wienerberger/Koramic
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Zukunftsmarkt: Dachsanierung mit Aufsparren-Dämmsystemen. Der „luftdichte“
Einbau einer Aufsparrendämmung ist für eine einwandfreie Funktion zusätzlicher
Dämmschichten zwingend erforderlich.
stand vor Regen sichern. Anhand einer
Schleppdachgaube mit einer klassischen
Traufe-First-Situation ist die Logik der
Arbeitsfolgen leicht erkennbar (Abb. 1).
Die Unterspannbahnen, gleichzeitig
Luftdichtheitsebene, die im Fall einer
Dachsanierung mit Aufsparrendämmungen vorübergehend die Regensicherung
übernehmen, beginnen an der Traufe der
Gaube. Sie verlaufen vom Fensterrahmen
des Gaubenfensters über die Dachfläche
der Gaube Richtung First. Hersteller Wienerberger empfiehlt für die Herstellung
einer fachgerechten Luftdichtheitsebene
einer Gaube folgende Lösung: Im ersten
Schritt gilt es, wenn möglich, die Gaube
von allen nicht zum Tragwerk gehörenden Überständen zu befreien. Das sind
beispielsweise alte Dachdeckungen, Verblechungen, Ortgangbretter oder Verschalungen. Ziel ist es, einen einfachen
Baukörper zu schaffen, der möglichst
ohne Durchdringungen mit einer Luftdichtheitsebene überzogen werden kann.
Verarbeitung im System
Beginnend am Fensterrahmen werden
die Unterspannbahnen mit einem pastösen Kleber am äußeren Rand des Fensterrahmens aufgeklebt und mit dem speziel6
DDH
19. 2012
len Klebeband zusätzlich gesichert. Die
auf diese Weise erstellte Luftdichtheitsebene der Gaube wird in einem weiteren
Arbeitsschritt unter die Luftdichtheitsebene der Dachfläche gelegt und fachlich
sinnvoll in Fließrichtung des Wassers von
oben nach unten überlappend verklebt.
Vorteil dieser Vorgehensweise: einfache
Baukörper, übersichtliche, prüffähige
Situation der Luftdichtigkeit/Regensicherheit und eine bessere Logistik für
die darauf folgende Aufsparrendämmung. Während die Dachdämmung nach
EnEV 2009 einen U-Wert von mindestens 0,24 W/m²K aufweisen muss, wird
für Wangen und Spiegel der Gauben
ein U-Wert von mindestens 0,3 W/m²K
gefordert. EDV-gestützte Programme
helfen bei der Berechnung der richtigen Dämmdicke und eine tabellarische
Übersicht zeigt, dass beispielsweise bei
einer üblicherweise im Gaubenbereich
wirksamen 60 mm dicken MW-Altdämmung und einer zusätzlichen 80 mm
dicken Aufsparrendämmung Comfort
ein U-Wert von etwa 0,22 W/m²K erreicht
wird (Quelle: Dämmelement-Planer Wienerberger).
Die Dämmung der Gauben beginnt
mit den Gaubenwangen. Dazu wird bei
Schleppgauben in vielen Fällen ein Aufsparren-Dämmelement diagonal geteilt
und angepasst. Dann folgt die Dämmung
der Gaubenspiegel und der Pfosten. Das
Gaubendach wird in einem Arbeitsgang
zusammen mit der Aufsparrendämmung
der Dachfläche eingedeckt, verklebt und
verschraubt. Bei einer solchen Vorgehensweise werden die verschiedenen
Anschlüsse der Aufsparrendämmung
praxisgerecht und leichter lösbar.
Winddichtigkeit herstellen
Die winddichte Montage einer Dämmung wird heute zwar noch nicht gefor-
„Winddichte AufsparrenDämmlösung“
Abbildung: Wienerberger/Koramic
T ECH N I K
Abbildung 2: Der Dämmstoff-Planer von Wienerberger zeigt das zu
erwartende Dämmstoff-Niveau anhand einer Ampel-Grafik.
dert, ist aber anerkanntermaßen ein
wichtiges Thema. Dämmstoffe können
nur funktionieren, wenn sie von Winden nicht durchweht und ausgekühlt
werden können. Hochwertige PUR-Aufsparren-Dämmlösungen erzielen durch
ihre geschlossene Zellstruktur und die
aufkaschierten untereinander verklebten
Unterdeckbahnen eine sehr hohe Winddichtigkeit. Robuste Unterdeckbahnen,
pastöse Kleber, Klebebänder als auch
spezielle First- und Kehlbänder sorgen
dafür, dass die Aufsparrendämmung
in allen ihren Details regensicher und
winddicht hergestellt werden kann. Im
Fall einer Gaube bietet es sich an, rund
um die Gaubenfenster einen Kragen aus
Unterspannbahnen, analog der üblichen
Lösungen bei Dachf lächenfenstern, zu
gestalten. Vom Fensterrahmen ausge-
❙ BERECHNUNG
Mehr Dämmung – geringerer Energieverbrauch
Der U-Wert einer Dachkonstruktion, beispielsweise 0,8 W/m²K, beschreibt die Menge
an Energie (W-Watt), die durch 1 m² der
Dachkonstruktion bei einer Temperaturdifferenz von innen nach außen von einem Grad
Kelvin (K-Kelvin, gleiche Skala wie °C) verloren geht. Daraus lässt sich der Energiebedarf
eines Dachraumes leicht errechnen: Besitzt
ein Wohnraum unter dem Dach eine zu beheizende Außenfläche (Dachfläche) von beispielsweise 20 m² mit einem U-Wert von
0,8 W/m²K, ergibt sich bei einer üblichen
Temperaturdifferenz von 30 °K (innen +20 °C
zu außen –10 °C) folgender Energiebedarf:
20 m² × 0,8 W/m²K × 30 °K = 480 W
Wärmeenergie. Diese Energie liefert üblicherweise ein Heizkörper unter dem Fenster
in der Gaube. Nach der Sanierung benötigt
der gleiche Raum bedeutend weniger Heizenergie, nämlich beispielsweise:
20 m² × 0,15 W/m²K × 30 °K = 90 Watt.
Der in der Gaube integrierte Heizkörper muss
nun statt ursprünglich 480 W nur noch 90 W
Heizenergie zur Verfügung stellen, um den
gleichen Raum auf 20 °C zu erwärmen. Die
enorme Reduktion des Energiebedarfs auf 1/5
des ursprünglichen Wertes freut den Bewohner, hat aber auch Folgen: Der schwächer gedämmte Gaubenbereich (Fensterrahmen, Fensterbretter, ungedämmte Holzpfosten) kühlt bedingt durch die geringere Energiezufuhr stärker aus als die übrige gedämmte Dachfläche.
Mögliche Folgen können Kondensate an Wärmebrücken der Gaube sein. Sie sind oft Folge
einer partiell ausgeführten Sanierung.
hend, kann eine Aufsparrendämmung
mit USB-Bahnenstreifen und Klebebändern winddicht geschlossen werden.
Verschraubung der
Gaubenbekleidung
Beginnend am Fenster mit einer Zarge,
erstreckt sich die Bekleidung einer Gaube vom Spiegel über die Wangen. Die
Last dieser Bekleidung muss abgefangen
werden. Dazu wäre als Unterkonstruktion beispielsweise eine nagelbare und
wasserfeste Holzplatte einsetzbar. Diese
kann mit schrägen und geraden Schrauben durch die neue Dämmung der Gaube hindurch in das Tragwerk der Gaube
abgehängt werden. Als Faustformel für
die Tragfähigkeit einer schrägen Schraube kann das Dachdeckerhandwerk rund
20 kg pro Schraube annehmen.
Bei Dachsanierungen mit Aufsparrendämmungen sollten Gauben gleichzeitig
mit der Dachfläche behandelt und eingebunden werden. Dies sichert eine bessere Kontrolle der Luftdichtheitsebene,
eine sicherere Wasserführung, günstigere Details und eine hohe Funktionalität.
Sind Unterspannbahnen, Dämmungen,
Unterdeckungen, Klebebänder oder
Klebstoffe professionell aufeinander
abgestimmt, erhält das Handwerk eine
zuverlässige Dachlösung. ❮❮
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DDH
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Anschluss
Winddichtigkeit:
möglichst weit außen
an kalte Außenflächen
Fotos: Wienerberger/Koramic
T ECH N I K
monolithisches
Mauerwerk
Anschluss
Luftdichtigkeit:
möglichst weit innen
an warme Innenflächen
Optimale Position von Luft- und
Winddichtung am Giebelmauerwerk
(blau = kalte Seite/rot = warme Seite)
Dach begegnet
Mauerwerk
STEILDACH Ob Neubau oder Sanierung – die Dampfbremse sollte an
Giebel und Traufe möglichst weit innen, die Luftdichtung möglichst weit
außen montiert werden. Wir stellen ein System vor, bei dem Dach- und
Wandlösungen zusammentreffen. Thomas Schwidder, Gerard Halama
D
ie Anschlüsse der Luftdichtheitsebenen/Dampfbremsen und der
Winddichtungen an Giebel und
Traufe sind außerordentlich wichtig für
den Erfolg einer Dachsanierung. Hier
gilt es, nicht nur sorgfältig luftdicht zu
arbeiten, sondern auch die Temperaturverläufe im Anschlussbereich von Dach
an Wand zu berücksichtigen. An diesem
Punkt treffen Dach- und Wandlösungen
von Wienerberger zusammen. Techniker
des Ziegelherstellers arbeiten an praxisnahen Details.
Anschluss richtig wählen
Warme Innenluft enthält bedeutend mehr
Feuchtigkeit als kalte Außenluft. Während beispielsweise 20 °C warme Innenluft rund 18 g Wasser pro m3 in Form von
Wasserdampf enthalten kann, vermag
0 °C kühle Außenluft nur noch 4 g/m³
aufzunehmen. Berührt warme Innenluft
8
DDH
20. 2012
kühle Außenwände, kann es zu Kondensaten kommen. Deshalb: Wenn das Handwerk eine Luftdichtheitsebene/Dampfbremse an ein umschließendes Mauerwerk anschließt, sollte die Bahn an einer
möglichst warmen Stelle befestigt werden.
Die wärmste Stelle eines Mauerwerkes ist
in der Heizperiode grundsätzlich dem
Innenraum zugewandt. Deswegen sollten
Luftdichtheitsebenen an Mauerwerken
möglichst weit innen verklebt werden.
Einen ähnlichen Effekt gilt es bei der
Luftdichtung zu berücksichtigen. Die
Luftdichtung verhindert, dass Winde und
Stürme bis in die Konstruktion hineingeblasen werden und diese auskühlen. Deshalb wird die Luftdichtung möglichst weit
außen auf der kalten Seite der Konstruktion befestigt. Sind der innere Anschlusspunkt der Luftdichtung/Dampf bremse
und der äußere Anschluss der Winddichtung maximal weit voneinander entfernt,
kann sich in dem Wandraum zwischen
den Anschlüssen ein breites Wärmepolster aufbauen.
Die Mauerwerksflächen, die an die Luftdichtheitsebenen oder Winddichtungen
anschließen, müssen tragfähig und weitgehend trocken sein. Tragfähig sind Oberflächen, wenn sie nicht sanden und so fest
sind, dass sich der hierfür eingesetzte
pastöse Kleber fest mit dieser Oberfläche
verbinden kann. Ein Test-Streifen Unterspannbahn, vor Feierabend verklebt, sollte
am nächsten Morgen eine spürbare Zugkraft aufnehmen können. Lösen sich die
Kleberaupe oder Teile des Putzes bzw. der
Verspachtelung, sollte dieser Anschlussbereich für eine fachmännische Verklebung zuerst ertüchtigt werden. Losen Putz
gilt es abzuschlagen und nachzuspachteln.
Dafür sind schnell abbindende kunststoffvergütete Spachtel verfügbar. Feste, aber
an der Oberfläche sandige Putze oder Verspachtelungen können mit mineralischen
Grundierungen (Primern) ertüchtigt werden. Diese bewirken eine oberflächennahe
Verfestigung der Mörtel. Die so entstehende feste, kieselige Oberfläche ist ein guter
Untergrund für eine Verklebung.
Auch feucht verkleben?
Bei Ertüchtigungen von alten Oberflächen spielen stets die Verarbeitungs- und
Trocknungszeiten eine Rolle, weil viele
Kleber nur auf trockenen Untergründen
funktionieren. Was dabei als trockener
Untergrund gilt, ist allerdings eine komplexe Frage. Während sich Putze mit rund
Anschluss auf Giebelmauerwerk: Ausbrüche
spachteln, sandige Putze verfestigen.
T ECH N I K
Luftdichtung (rot) und Winddichtung (blau) in einem hoch gedämmten Neubau
15 Vol.-% Gleichgewichtsfeuchte im materialtypischen Gleichgewicht befinden, ist
ein mit vielen Kapillaren durchsetzter
Poroton-Ziegel bei 1,5 Vol.-% im Gleichgewicht. Und wie ist ein Giebelmauerwerk
zu beurteilen, wenn sich Morgentau auf
dem Mauerwerk niedergelassen hat? Ein
Nachweis, ob ein Material feucht oder
trocken ist, wird auf der Baustelle kaum
gelingen. Dafür müsste man spezielle
Gerätschaften haben oder eine Probe im
Labor prüfen lassen. Umso wichtiger ist
es, einen Kleber zu benutzen, der auch auf
feuchten Untergründen haftet. Die angebotenen pastösen Anschlusskleber werden
Traufdetail: Die zweite Wasser führende
Ebene entwässert unterhalb der Regenrinne.
aus der Kartusche etwa 7 mm dick auf das
Mauerwerk aufgetragen und beim Verkleben die Unterspannbahnen darin eingebettet. Nach der Verklebung sollte die
Kleberaupe eine Restdicke von etwa 3 bis
4 mm aufweisen.
Allein der Klebetest bringt
Gewissheit
In der Praxis bringt allein ein Klebetest die erforderliche Gewissheit. Ist die
Test-Kleberaupe vom Vortag belastbar,
funktioniert die Verklebung. Dachdecker
werden auf lange Sicht diese Prüfprozeduren in ihre täglichen Arbeitsabläufe
einbauen, Erfahrungen mit den verschiedenen Untergründen sammeln und die
Anschlussbereiche entsprechend optimieren. Putzleisten, Streckmetall-Profile,
zusätzliche Expansionsbänder mit Lattensicherungen, Holz- und Aluminiumblenden vollenden je nach Vorlieben die
Wandanschlüsse an Giebeln.
Mischkonstruktion beherrschen: Während am Giebel weitgehend feste Mauerwerke den Anschluss darstellen, ist an der
Traufe eine Materialkombination aus Holz
und Ziegel üblich. Das Erstellen einer
eindeutigen Ebene wird hier im Bereich
der Durchdringungen von Sparren und
Mauerwerk schwieriger. Selbst wenn das
Mauerwerk sehr sauber an die Sparren
angearbeitet ist, wird in den Fugen rund
um die Sparren die Luftdichtheitsebene
unterwandert, das Dach undicht. Hier
sollte das Handwerk deshalb im ersten
Schritt alle Fugen zwischen Holz und
Mauerwerk rundum mit dem pastösen
Anschlusskleber verschließen. Dieser
Kleber sollte genügend Haftkraft entwickeln. Es gilt deshalb, was für alle Klebeuntergründe gilt: Tragfähig und fest sollen
sie sein. Ist das nicht der Fall, muss zuerst
gespachtelt oder grundiert werden. Erst
dann wird die Luftdichtheitsebene möglichst weit im warmen Bereich aufgeklebt.
Die Winddichtung wird in den meisten
Fällen unterhalb des Dachüberstandes auf
rauem Untergrund mit pastösem Kleber
und gegebenenfalls zusätzlicher Fixierung
mit einem Klebeband hergestellt. Diese
Winddichtung erstreckt sich vom Mauerwerk bis unter die Aufsparrendämmung.
Traufe sicher entwässern: Seit der Einführung der kontinuierlichen Lastabtragung mittels schräger Schrauben hat sich
die Konstruktion der Traufe entscheidend
vereinfacht, weil das Handwerk keine aufwendigen Knaggenkonstruktionen mehr
verwenden muss. Bei der vorherrschenden Traufkonstruktion läuft die zweite
wasserführende Ebene gerade durch und
endet unterhalb der Regenrinne mit einem
Tropfblech. ❮❮
20 . 2012
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T ECH N I K
Fotos: Wienerberger/Koramic
Anschlussdetail
eines Dachfensters
mit Dämmzarge: Es
gilt, das Konstrukt
aus Dachfenster und
Dämmzarge innen luftdicht und außen winddicht anzuschließen.
Durchdringung mit
System
STEILDACH Luft- und winddicht verbaute Aufsparrendämmungen sind
hoch wirksam. Um Schwachstellen im Dämmmantel zu vermeiden, gilt es
Schornsteine, Dunstrohre oder Dachfenster besonders sorgfältig zu verbauen.
Wichtig hierbei, ist die Betrachtung jeder einzelnen Ebene.
Thomas Schwidder, Gerard Halama
D
urchdringungen müssen je nach
Ebene luftdicht, dämmend, wasserdicht oder regensicher sein.
Im System werden die einzelnen Schritte für das Handwerk überschaubarer.
Im klassischen Sanierungsfall mit einer
Aufsparrendämmung auf alter Zwischensparrendämmung übernimmt die
neu einzubauende Luftdichtheitsschicht
nicht nur die Funktion der Dampfbremse/Luftdichtung, sondern in der Bauphase auch eine wichtige, schützende Funk10
DDH
24. 2012
tion für den Bestand. Deshalb sind alle
Durchbrüche auf dieser Ebene dauerhaft
fugendicht auszuführen. Wie Anschlüsse und Durchdringungen von Dampfbremsen auszubilden sind, beschreibt die
DIN 4108, Teil 7. Allerdings sind dort nur
Dampf bremsen/Luftdichtungen innerhalb von Gebäuden beschrieben. Für
den hier dargestellten Sonderfall einer
Luftdichtung, die zugleich eine Unterdeckung ist, kann das Handwerk nur Teile
der technischen Erläuterungen adaptie-
ren. So sind beispielsweise die für einen
Dachdecker wichtigen Anschlusshöhen
nicht beschrieben oder festgelegt. Das
Handwerk muss davon ausgehen, dass
alle Anschlüsse dauerhaft und werkstoffgerecht ausgeführt werden müssen. Dies lässt sich gewährleisten durch
System-Zubehörmaterialien wie Klebebänder und Dichtmassen. Abgeleitet aus
dem Flachdachbereich wäre es allerdings
sinnvoll, eine Luftdichtheitsschicht 5 cm
oberhalb der Dämmlage anzuschließen.
Durch die Dampfbremse/
Luftdichtung
Im Normalfall werden Dunstrohrdurchbrüche mit einem rechteckigen Flicken aus
einem Stück Unterspannbahn abgedeckt
und von unten nach oben mit entsprechend
elastischen Klebebändern abgeklebt. Hier
empfiehlt sich der Einsatz einer dehnbaren Unterspannbahn, welche hochfest und
zugleich elastisch sein sollte. In den rechteckigen Flicken aus Unterspannbahn wird
eine runde Öffnung um etwa 2 cm kleiner
als der Rohrdurchmesser hineingeschnitten
und die Bahn anschließend, straff anliegend, über das Rohr gezogen. Die auf diese
Weise entstehende individuelle und variable Stülpe wird dann rundum mit dem entsprechenden Klebeband fixiert, um einen
dichten Anschluss zu erzeugen. Anschlüsse
an Schornsteinen sind, bedingt durch die
oftmals vielen Mauerfugen zwischen den
Ziegeln, nicht nur mit einem Klebeband zu
schließen. Vor der abschließenden Verklebung gilt es stets, den unebenen Untergrund
mit einem pastösen Kleber auszugleichen
und damit eine sichere luftdichte Verklebung herzustellen. Grundvoraussetzung für
eine einwandfreie Verbindung zum Mauerwerk sind die Säuberung und eine eventuelle
Vorbehandlung mit Grundierung, um eine
Haftung des Klebebandes zu gewährleisten.
T ECH N I K
Anschluss eines Dunstrohres mittels elastischer Dachbahn. Ein später aufzubringendes
Klebeband fixiert die gedehnte Manschette
wirkungsvoll.
Schornsteine sind mit einem mindestens 5 cm
dicken Kragen aus nicht brennbaren Materialien
zu bekleiden.
Wärmebrücken minimieren
winddicht anzuschließen. Der winddichte
Anschluss außen wird rundum mit einem
Streifen Unterspannbahn hergestellt. Er
muss vom Fensterrahmen bis zur Unterdeckung reichen und dort sicher und sinnvoll,
oberhalb des Fensters beispielsweise schräg
zur Seite abführend, verklebt sein. Damit
wird sichergestellt, dass etwaige oberhalb
eines Dachfensters anstehende Feuchte in
ein seitliches Sparrenfeld am Dachfenster
vorbei abgeleitet wird. Dabei ist besonders
hervorzuheben, dass sich alle Verklebungen auf einer harten Aufsparrendämmung
druckvoll, sicher und damit dauerhaft
ausführen lassen. Für die Anschlüsse des
Unterdaches werden im „Merkblatt für
Unterdächer, Unterdeckungen, Unterspannungen“ eindeutige Vorgaben gemacht. Im
Merkblatt heißt es sinngemäß, dass die
Unterdeckung 5 cm über die Oberfläche der
Dachdeckung geführt werden soll. Daraus
ergibt sich im günstigsten Fall (4 cm Konterlatte + 3 cm Dachlatte + 6 cm Dachziegel
+ 5 cm Überdeckung laut Merkblatt) eine
Anschlusshöhe von mindestens 18 cm.
Bei höher profilierten Dachziegeln oder
dickeren Dachlatten werden auch 20 cm
Anschlusshöhe erforderlich. Für die dauerhafte Verklebung des Unterdaches gelten
darüber hinaus die gleichen Anforderungen
wie bei der Dampfbremse/Luftdichtheitsschicht. Die Bahnen sind an Dunstrohren
und Dachfenstern sorgfältig zu verkleben
und an den unebenen Wänden von Schornsteinen zusätzlich mithilfe eines pastösen
Klebers abzudichten.
Moderne Aufsparren-Dämmsysteme sind
mit ihren Lambda-Werten um 0,024 bis
0.029 W/mK und U-Werten bis hinunter
auf 0,1 W/m²K hoch leistungsfähig. Umso
wichtiger wird es, Öffnungen jeder Art
besonders sorgfältig in dieses System zu
integrieren. Um etwaige Wärmebrücken
möglichst klein zu halten, sind die Durchbrüche in Aufsparrendämmungen sorgfältig und möglichst passgenau auszuschneiden und der verbleibende Spalt mit Bauschaum auszuschäumen. Schornsteine sind
mit einem mindestens 5 cm dicken Kragen
aus nicht brennbaren Materialien zu bekleiden. Dazu wird üblicherweise druckfeste
Mineralwolle in einen entsprechend groß
ausgesparten Spalt rund um den Schornstein verfüllt.
Unterdeckung hochführen und
verkleben
Wohndachfenster sind heute zwar mit
guten wärmedämmenden Eigenschaften
verfügbar, beispielsweise Passivhausfenster mit U-Werten um 0,8 W/m²K, weisen
aber im Vergleich zum Leistungspotenzial einer Aufsparrendämmung mit einem
U-Wert von beispielsweise 0,14 W/m²K
eine rund sechsfach schlechtere Dämmung
auf. Entsprechend groß ist die Gefahr von
Wärmebrücken und Kondensaten speziell
im Anschlussbereich des Rahmens an die
Dämmung. Durch den Einbau von Dämmrahmen/Dämmzargen wird der Anschluss
zur hochwirksamen Dachdämmung verbessert. Die Dämmzarge wird zusammen
mit dem Fensterrahmen auf die Aufsparrendämmung gelegt und durch die Zarge
hindurch im Holztragwerk darunter befestigt. Oft ersetzt die Zarge auch eine Konterlatte rund ums Dachfenster. Abschließend
gilt es, das Konstrukt aus Dachfenster und
Dämmzarge innen luftdicht und außen
Beste Lösung: das System
Die Anforderungen an Durchbrüche
durch keramische Dachdeckungen, seien es Dunstrohr- und Antennensysteme
aus Ton, Schornsteine oder Wohndachfenster, sind dem Handwerk weitgehend
bekannt. Hier sei lediglich auf die Höhen
Durchbruch eines Dunstrohres durch eine
keramische Deckung.
der Metallverwahrungen laut Fachregel für Metallarbeiten im Dachdeckerhandwerk verwiesen. Je nach Dachneigung sind Anschlusshöhen oberhalb
des Durchbruches von 150 mm, seitlich
zwischen 100 und 150 mm und unterhalb des Durchbruches zwischen 80 und
150 mm zu verwirklichen. Speziell bei
besonders flach geneigten Dächern sind
universelle Systeme schnell an ihren Grenzen angelangt. Zu jedem Dachziegelmodell
gibt es deshalb passende Zubehörlösungen.
Bei Dachsanierungen mit Aufsparrendämmungen gilt es, Bauteile wie Schornsteine
oder Dunstrohre in der Luftdichtung, der
Dämmung und der Unterdeckung dauerhaft anzuschließen und die keramische
Deckung mit allen ihren Details regensicher herzustellen. Dafür gelten unterschiedliche Regeln. Komplette, aufeinander
abgestimmte Dachlösungskomponenten
vereinfachen diese Arbeitsschritte erheblich und sparen Zeit.
Autoren
Dachdeckermeister Thomas Schwidder
(links) ist Produktmanager
bei der Wienerberger GmbH.
Dipl.-Ing. Gerard Halama ist Baufachjournalist und leitet ein Büro
für Fachpublizistik in Bremen.
24 . 2012
DDH
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