MITTELBADISCHE PRESSE www.bo.de Samstag, 23. Juli 2016 ORTENAU Einkochen Tipps und Tricks ◼ Zum Einkochen von Obst wird nicht immer ein spezieller Topf be nötigt. Laut Ilse Hille vom Amt für Landwirt schaft am Landratsamt Ortenaukreis kann da für auch der Backofen, ein Dampfdrucktopf oder ein Dampfgarer genutzt werden. »Für kleinste Mengen kann sogar die Mikrowelle eingesetzt werden«, weiß die Exper tin. Sie rät deshalb, die Bedienungsanleitung der Geräte genau zu studie ren. »Da stehen auch die genauen Einkochzeiten drin.« ◼ Das eingemachte Obst wird zur Vorratshaltung in Gläser abgefüllt. Damit diese sich lang halten, werden zwar keine Gerä te zur Lagerung benötigt, jedoch sollten die Gläser in einem dunklen, kühlen Lagerraum stehen. ◼ Bei Zwetschgen oder Kirschen können wäh rend des Einkochens Ge würze, wie etwa eine Zimtstange oder etwas Sternanis dazu gegeben werden. Hübsch deko rierte Gläser sind auch immer schöne Geschenk ideen für Freunde und Familie. red/fk Marmelade, Gelee, Fruchtstückchen: Wer zur Erntezeit fleißig ist und einkocht, kann den fruchtigen Geschmack des Sommers auch in den WIntermonaten Foto: Fotolia / Olga Kriger genießen. Sommer in Gläsern und Beuteln Viele Früchte eignen sich zum Tiefgefrieren, Einkochen und Dörren / Ein Vorrat für den Winter Eingemachtes oder gedörrtes Obst sind vor allem Genussmittel. Seien es getrocknete Apfelringe zum Snacken, gekochte Birne zum Vanilleeis oder frische Erdbeer-Marmelade zum Frühstück im Winter – es gibt Dinge, auf die möchte man nicht verzichten. Von F lorence -A nne K älble Hübsch verpackt sind Gelee & Co. eine schöne GeschenkFoto: pixabay idee. Stichwort Aufbewahrung Beim Einfrieren sollte laut Ilse Hille vom Amt für Landwirtschaft im Landratsamt Ortenau kreis auf die geeigne te Verpackung geachtet werden: »Bitte nur ge friergeeignete Behälter oder Beutel verwenden.« Nur so könne gewähr leistet werden, dass kei ne unerwünschten Stof fe aus der Verpackung ins Gefriergut übergehen können. Zudem sollten die Beutel bevorzugt flach befüllt sein – so gefrie ren sie schneller und tau en auch besser auf. Vor dem Verschließen muss zudem der Sauerstoff et was herausgedrückt wer den. Anschließend den Beutel mit einem Clip verschließen. fk Ortenau. Freunde von frischem Obst tendieren zur Vorratshaltung. Hierbei gibt es drei Möglichkeiten: Einfrieren, Einkochen und Dörren. Wichtig beim Haltbarmachen ist die Frische sowie die Qualität der Früchte. »Beim Einfrieren müssen manche Kulturen wie Äpfel, Aprikosen oder auch Birnen im Vorfeld blanchiert werden«, erläutert Ilse Hille vom Amt für Landwirtschaft im Landratsamt Ortenaukreis. Dabei werden die Früchte für zwei bis drei Minuten in kochendes Wasser gegeben, anschließend in Eiswasser schnell abgekühlt, bevor sie verpackt eingefroren werden können. Durch dieses Verfahren bleiben, weiß die Expertin, Farbe, Aroma und Vitamingehalt auf Dauer besser erhalten. Es gibt aber auch Blanchier-Ausnahmen: Beeren- wie auch Steinobst muss vor dem Einfrieren nicht blanchiert werden. Erdbeeren lassen sich am bes- ten püriert einfrieren, da ganze Früchte nach dem Auftauen meist ihre Form verlieren – da sich das Wasser in der Frucht bei Kälte ausdehnt, platzen die Zellwände. Steinobst sollte vor dem Gefrieren entsteint werden. Das gehe laut Expertin Hille meist nach dem Auftauen nur noch recht mühsam. Rosa Karcher, Präsidentin des Landfrauen-Verbands Südbaden, hat einen Tipp für Naschkatzen: »Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen einfach in ein Kilo-Portionen einfrieren und daraus regelmäßig frische Marmelade kochen.« Der Vorteil sei, stellt die engagierte Landfrau fest, dass die Marmelade frischer schmecke als die bevorratete Version und auch farblich immer appetitlich rot sei. Einmachen ist eine gute Alternative zum Einfrieren. »Zum Einkochen eignet sich am besten ein Einkochtopf, da die neueren über eine Temperatur- und Zeitautoma- süß & sa ftig Äpfel lassen sich hervorragend dörren und sind ein gesunder Snack. Foto: Fotolia / TwilightArtPictures Ernährungsfakten Vitamine und Nährstoffe Den höchsten Vitaminver lust gibt es beim Dörren. Beim Einfrieren gehen die wertvollen Nährstoffe kaum verloren. Je länger das Obst eingefroren ist, desto rapi der ist der Vitaminverlust. Beim Einkochen hat man zu kleiner die Früchte, desto weiOBSTPA RA cher werORTENA DIES U den sie durchs Kochen. Hilles Tipp: »Himbeeren etwa eignen sich zum Einfrieren, da sie so Konsistenz und Farbe behalten.« Dörren war früher eine weit verbreitete Methode, um Nahrung haltbar zu machen. Doch aufgrund der ständigen Verfügbarkeit zahlreicher Lebensmittel ist es schon fast in Vergessenheit geraten. »Diese Art der Bevorratung ist die Älteste, denn Trocknen funktioniert ganz ohne Technik«, sagt die Expertin vom Amt für Landwirtschaft. Hierbei werde Obst in dünne Scheiben oder Stücke geschnitten und zum Trocknen auf einen Rost in den Schatten gelegt. »Schneller und kontrollierter geht das mit einem Dörrautomaten«, weiß Ilse Hille. Diese verfügten über eine Zeituhr, die Temperatur werde konstant gehalten. Laut der Expertin kann auch der Backofen zum Dörren genutzt werden – was aber viel Strom ziehe. Zum Dörren eignet sich jede Kultur. Zu beachten ist nur, je höher der Wasseranteil ist, desto länger dauert der Trocken-Prozess und die Masse, die am Schluss übrig bleibt, ist auch geringer. Der Energiegehalt des Obstes steigt zudem durch den Wasserentzug erheblich an. Ilse Hille empfiehlt deshalb einen maßvollen Genuss. Beginn einen höheren Nähr stoffverlust, da die Früchte erhitzt werden. Der dann er reichte Wert bleibt aber rela tiv konstant. Insgesamt sollte darauf geachtet werden, die ein gelagerten Früchte bis zur nächsten Saison verbraucht zu haben. fk tik verfügen«, sagt Ilse Hille. Gläser und Obst müssen einwandfrei sein.« Damit die Früchte haltbar bleiben und auch ihre Farbe behalten, rät die Expertin an, Zucker hinzuzufügen: »Die Menge ist von der Fruchtsüße abhängig.« Eingekocht werden kann sämtliches Obst. Je Alle Folgen im Überblick 28. Mai: Was wächst 4. Juni: Erdbeere 18. Juni: Kirsche 2. Juli: Beerenwelt wo in der Ortenau? 16. Juli: Zwetschge, Pflaume & Co 11. JUNI: Warum ist Obst so wichtig? 25. Juni: Düngen und Schädlingsbekämpfung 9. Juli: Backen und Kochen mit Obst Heute: Einmachen, Einfrieren und Dörren 30. Juli: Weinbergpfirsich und Aprikose 13. August: Exoten in 27. August: Apfel 6. August: Eis & Sor- 20. August: 3. September: Streu- bet Smoothies, Saft & Most obstwiesen der Ortenau 10. September: Bir- 24. September: Ta- nen, Quitten feltrauben 17. September: Wie lagere ich richtig? 1. Oktober: Pflanzen und Schneiden
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