36. Jahrgang GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG Nr. 29 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Hintergrund Schlusspunkt Der Star unter den Höremer Äpfeln Sportliche Bulldogs aus dem Rafzerfeld Höri: Wasserbauprojekt fertig Der Obstsortengarten von Fructus in Höri beherbergt auf mehr als 350 Obststammbäumen 230 alte Obstsorten. Zu ihnen zählt auch der Sternapi. Die sternförmige Apfelsorte sieht gut aus, ist aber von geringer Qualität. Seite 3 Geringere Verletzungsgefahr, grössere Dynamik. Flag Football, eine abgeschwächte Art des American Footballs, wird auch im Unterland gespielt. Der «Wochenspiegel» schaute den Bulldogs aus Rafz über die Schultern. Seite 7 Nach 14 Monaten Bauzeit ist das Reservoir auf dem Höriberg letzte Woche eingeweiht worden. Nun ist die Wasserversorgung in vier Gemeinden wieder sicher. Seite 12 Flughafen: Abholer werden nun immer zur Kasse gebeten Gäste direkt bei Terminal 3 abzuholen, war bislang während fünf Minuten gratis möglich. Nun müssen Abholer immer zahlen. ANZEIGEN Fax 044 863 72 01 Die meisten Unterländer verbringen ihre Sommerferien in Spanien oder im Norden Flüchtlingsströme und Terrorismus beeinflussen das Reiseverhalten der Unterländer grundlegend. Während einzelne Ferienländer tabu sind, platzen andere aus allen Nähten. Daniel Jaggi Paula Müller (Name geändert), 66, aus Kloten kennt den Flughafen seit ihrer Kindheit. Sie weiss auch, bei der sogenannten Vorfahrt kann man Passagiere unmittelbar beim Terminal ein- und ausladen. Benötigt man dafür nicht länger als fünf Minuten, öffneten sich die Ausfahrtsschranken ohne eine Entwertung des Tickets. Es ist also gratis. Nicht so, als Paula Müller letzte Woche den Abholbereich wieder verlassen wollte. «Es war chaotisch», so Müller, «kaum einer wusste, dass der Abholerbereich nun von der ersten Sekunde an kostenpflichtig ist. Vor der Schranke bildete sich eine lange Autokolonne, bis endlich eine Person in gelber Weste das Problem erklärte, die Automobilisten aufforderte auszusteigen und zu bezahlen.» Flughafensprecherin Raffaela Stelzer bestätigt, dass der Abholbereich, das Kurzzeit P4, nun immer kostenpflichtig sei. «Das ist seit dem 15. Juni so.» Damals seien die Umbauarbeiten der Vorfahrten nach drei Jahren abgeschlossen worden. Der Flughafen verlangt nun gemäss Tarifliste für 15 Minuten 5 Franken. Das Verlag Tel. 044 863 72 00 Mittwoch, 20. Juli 2016 Flavio Zwahlen Kostenpflichtig: Durchfahrt für Abholer am Flughafen. Foto: dj. Am Wochenende haben die Sommerferien begonnen. Die Zeit, in der die Unterländer in die ganze Welt verreisen, um sich zu entspannen. Das war zumindest in den letzten Jahren der Fall. Nun sieht das ein wenig anders aus. Die Unterländer werden zwar immer reisefreudiger, doch kommen für sie einige Destinationen nicht mehr infrage. Flüchtlinge und Terroristen neue Tarifsystem diene primär der Optimierung des Verkehrsflusses und der Verhinderung von Rückstaus. Anders in der darüber befindlichen «Drop off»-Zone, also im Bring-Bereich. Zum Ausladen der Gäste sind die ersten fünf Minuten weiterhin gratis. Tipp: In der «Drop off»-Zone können Gäste auch eingeladen werden. Bedingt allerdings ein gutes Timing. Tarife unter www.flughafen-zuerich.ch –› An- & Abfahrt –› Bringen & Abholen. Zu den No-Gos zählen die Türkei, Ägypten und Griechenland; kürzlich waren all diese Länder noch beliebte Urlaubsziele der Unterländer. Grund: die nie aufhörenden Anschläge durch Terroristen in Ägypten und der Türkei sowie die Flüchtlingsströme an den Stränden Griechenlands. Brigitte Klose, Besitzerin des Reisebüros Flugladen in Bülach, sagt: «Die Leute haben ein bisschen die Hosen voll.» Sie rate ihren Kunden nicht von Reisen in diese Länder ab. Das Online-Reisebüro webook.ch, das Noch nie wollten so viele Unterländer nach Spanien in die Sommerferien reisen. Viele von werden wohl auch in Barcelona Halt machen. Foto: fzw. auch gezielt Unterländer bei deren Ferienplanung berät, orientiert sich an den Reisehinweisen des eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Geschäftsführerin Nathalie Sassine sagt: «Wenn mich die Kunden fragen, ob ich selbst mit meinen Kindern an diese Orte reisen würde, bin ich ehrlich mit ihnen.» Spanien und Norden im Trend Des einen Leid ist des anderen Freud. So boomen bei den Touristen in diesem Sommer vor allem Spanien und Länder im Norden Europas. «Mallorca ist extrem überfüllt», sagt Nathalie Sassine. Spanien sei aber allgemein Reiseziel Nummer eins der Unterländer. Neben Spanien gehören auch Länder im Norden Europas zu den Lieblingsdestinationen von Unterländern. Sandra Gartmann, Leiterin des Kuoni Reisebüros in Regensdorf, glaubt aber nicht, dass dies mit der aktuellen Situation zusammenhängt: «Seit Jahren steigen bei uns die Buchungen für nördliche Länder an. Ich glaube aber, die Leute haben die Mittelmeerregionen langsam gesehen und wollen mal etwas Neues entdecken.» Island und Schweden zählen dort zu den beliebtesten Reisezielen. 2 Wochenspiegel Nr. 29 TRIBÜNE 20. Juli 2016 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Blick nach vorne, nicht zurück Daniel Frei * «Die Macht der Verwaltung und von Lobby-Gruppierungen wird immer grösser»: Diese in den Medien oft gemachte Aussage trifft meines Erachtens durchaus zu. Dass dem so ist, hat stark mit unserem politischen System zu tun: Die Parlamentsmitglieder und die allermeisten Exekutiv- und Behördenmitglieder auf Gemeindeebene arbeiten milizamtlich. Es ist also weniger die Schuld der Verwaltung oder von Lobbys, dass sie über grossen Einfluss verfügen, sondern es ist der Wille der Politik, sich selber zu limitieren, da milizamtliche Politikerinnen und Politiker über weniger Ressourcen und – nicht immer, aber doch häufig – über weniger Erfahrung und weniger Fachwissen verfügen. Mehr als einmal habe ich im politischen Alltag schon gehört: «Ich verlasse mich auf das, was mir gesagt wurde, ich kann es selber nicht beurteilen.» Ebenfalls bekannt ist der Satz: «Ich habe keine Zeit, mich damit zu befassen, ich bin schliesslich nur nebenamtlich tätig.» Vertrauenserweckend ist das nicht. Und mit Verlaub: Manchmal merkt man Entscheiden an, dass sie vor einem solchen Hintergrund getroffen wurden. Als Parlamentsmitglied gibt man immer wieder zu Vorlagen seine Stimme ab, die man nicht im Detail kennt. Das ist aufgrund der Komplexität nicht anders möglich. Kompensiert wird dieses Defizit durch Kom- ANZEIGEN «Die Zeit der Ehrenämter ist vorbei, es braucht eine anständige Entlöhnung» missionen und einzelne Fraktionsmitglieder, die sich stellvertretend mit der Materie befassen und eine Empfehlung abgeben. Trotzdem beschleicht mich auch im Parlamentsbetrieb regelmässig das Gefühl, dass die inhaltliche Vertiefung und das Hintergrundwissen nicht in jedem Fall der Bedeutung des zu fällenden Entscheids angemessen sind. Kurz und gut: Es geht um die Qualität der Entscheidungsfindung und letztlich um die Qualität der Politik selber. Landläufig herrscht in der Schweiz der Eindruck, wir hätten das beste System der Welt und die vollkommenste Demokratie. So einfach ist es aber nicht. Häufig wird verklärt und tabuisiert, dass die Realität im 21. Jahrhundert anders und nüchterner aussieht. Mein Fazit ist: Unser System ist reformbedürftig. Das Milizsystem muss nicht abgeschafft, aber modernisiert werden. Die Politik muss mit mehr Ressourcen ausgestattet werden. Die Zeit der Ehrenämter ist vorbei, es braucht eine anständige Entlöhnung, damit gut qualifizierte und engagierte Personen sich politisch betätigen. Professionalisierung, Teil- oder Vollamtlichkeit dürfen keine Schimpfwörter sein. Der Stellenwert und die Wertschätzung müssen höher sein. Hier sind alle Parteien, Bund, Kantone und Gemeinden gemeinsam gefordert, zukunftsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen. Zugegeben: Das Thema ist nicht populär. Es aber wichtig, denn es geht darum, die Funktionsfähigkeit unserer Demokratie sicherzustellen. Der Primat der Politik kann nur durchgesetzt werden, wenn die Politik dazu auch in der Lage ist. Daran haben viele Verbände und LobbyGruppierungen kein Interesse, ihnen ist eine schwache Politik lieber. Das Interesse der Bevölkerung und der Gesellschaft muss aber eine starke Politik sein. Wer für ein Amt gewählt ist, soll auch tatsächlich und seriös seine Verantwortung wahrnehmen (können) und nicht nur eine Marionette oder ein Grüssaugust sein. Daniel Frei, Gemeinde- und Kantonsrat, Präsident SP Kanton Zürich, Niederhasli. Flughafen: Der Beginn der Sommerferien in Zürich und im Aargau sorgte am Flughafen für einen Grossandrang. Dies berichtet «Blick». Blechlawinen am Gotthard, überfüllte Züge – die Schweiz im Reisefieber. Doch der Grossandrang am Flughafen schlägt Strasse und Bahn mit einem Rekord. Insgesamt sind in Kloten am Samstag und Sonntag rund 200 000 Personen abgefertigt worden. Am Sonntag wurde erstmals die magische Marke von 100 000 Fluggästen geknackt. Zum Vergleich: An einem gewöhnlichen Tag zählt der Airport 72 000 Flugreisende. Der Grund für den Ansturm: Während die ersten Schweizer bereits aus ihren Sommerferien zurückkommen, haben für die Zürcher und Aargauer am Wochenende die Schulsommerferien erst begonnen. Im Gedränge stösst «Blick» auf die Familie Lanz aus Bern. Sie fliegt nach San Diego und reist für drei Wochen durch die USA. «Weil unsere Tochter in die Schule geht, müssen wir jetzt in die Ferien», sagt Florian Lanz (59). Ebenfalls in die USA zieht es die Borers aus Grellingen BL. Für eine Woche geht es nach New York. «Wir mussten nur zehn Minuten beim Check-in warten», sagt Esther Borer. Grund: Sie sind trotz Economy-Tickets bei der Business-Schlange angestanden. «Die Swiss war grosszügig und hat uns trotzdem einchecken lassen.» 48 Interkontinental-Destinationen stehen 121 Verbindungen in Europa gegenüber – insgesamt 169 Städte in der ganzen Welt werden von Zürich aus angeflogen. Täglich landen oder starten 726 Flugzeuge. Der Airport – ein Mikrokosmos mit Hotel, Bahnhof, Busstation, Restaurants, Supermärkten, Shopping-Mall und Gebetsräumen für Religionen aus aller Welt. Über sechs Milliarden Franken generieren alle Unternehmen am Flughafen direkt oder indirekt. Über 26 000 Angestellte ackern vor und hinter den Kulissen für einen Spitzenplatz im Ranking der besten Flughäfen. Bei vielen ist zwar momentan Terrorismus ein Thema, die Ferien wollen sie sich aber nicht vermiesen lassen. Rechtsanwalt Valentin Landmann (66) sagt zu «Blick»: «Ich mache Ferien auf einer Nordsee-Insel. Das ist nicht das primäre Ziel von Terroristen.» Kanton Zürich: Bei einer Schwerpunktaktion haben die Kantonspolizei Zürich und mehrere kommunale Korps in den vergangenen drei Wochen rund 700 Lenker von Fahrrädern und E-Bikes kontrolliert. Dies berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Dabei wiesen laut der Polizei 237 Zweiräder technische Mängel auf. In 460 Fällen missachteten die Lenker Verkehrsregeln. In den meisten Fällen blieb es bei einer Belehrung, in einigen Fällen wurden jedoch Ordnungsbussen ausgesprochen. Gegen 17 Personen erfolgte zudem eine Rapportierung an das zuständige Statthalteramt. Wochenspiegel BRENNPUNKT Nr. 29 20. Juli 2016 3 Neeracherried: Strasse bis 21. August gesperrt Die Hauptstrasse durchs Neeracherried wird zurzeit instandgesetzt. Der betroffene Abschnitt ist noch bis Ende August gesperrt. Die Dielsdorfer-/Wehntalerstrasse ist im Abschnitt zwischen der Kreuzung beim Naturschutzzentrum und dem Kreisel im Neeracherried in einem schlechten Zustand. Damit die Betriebsfähigkeit der Strasse sowie die Verkehrssicherheit weiter gewährleistet werden können, müssen Instandhaltungsmassnahmen ausgeführt werden. Da sich der betroffene Strassenabschnitt in einem Naturschutzgebiet befindet und deshalb neben der Strasse kein Platz für Installationen vorhanden ist, können die Instandhaltungsarbeiten nicht unter Verkehr ausgeführt werden. Aus diesem Grund muss die Strasse im betroffenen Abschnitt bis Sonntag, 21. August, für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Der Velo-/ Fussweg entlang der Dielsdorfer-/Wehntalerstrasse bleibt offen. Umfahrung mit Kreisel Die Umleitung für den Durchgangsund Schwerverkehr ist signalisiert und erfolgt via Umfahrungsstrasse und Dielsdorferstrasse respektive in umgekehrter Richtung. Damit sich keine Rückstaus bilden und der Umleitungsverkehr nicht durch Neerach geführt werden muss, wird zwischen der Umfahrungs- und der Dielsdorferstrasse ein provisorischer Kreisel erstellt. An der Kreuzung Wehntaler/Dielsdorferstrasse beim Naturschutzzentrum wird der Verkehr mit einer Lichtsignalanlage geregelt. Die Postauto-Linie 510 verkehrt aufgrund der Umleitung ab der Haltestelle «Neerach, Post» direkt zur Haltestelle «Niederglatt, Nöschikon». Die Haltestellen «Neerach, Gemeindehaus» und «Riedt b.N., Riedacher» werden während dieser Zeit ausserordentlich nur durch die Linie 515 bedient. (pd.) Verkehrssicherheit in Bülach wird verbessert Im Januar hat Bärbel La Rocca dem Stadtrat Bülach eine Petition mit 104 Unterschriften eingereicht. Sie tat dies im Auftrag der Anwohnerinnen und Anwohner ihres Wohnquartiers. Die Petitionäre fordern den Stadtrat auf, die Quartierstrassen Riedweg, Wisentalstrasse und Im Cholplatz bezüglich Verkehrssicherheit zu überprüfen und verkehrsberuhigende Massnahmen zu ergreifen, wie der Stadtrat in einer Mitteilung schreibt. Die Stadtpolizei hat die Verkehrssicherheit geprüft. Der Stadtrat ist aufgrund dieser Abklärungen zum Schluss gekommen, dass die Verkehrssicherheit gegeben ist. Er anerkennt jedoch das erhöhte Schutzbedürfnis. Daher hat er den Bereich Tiefbau beauftragt, mit der Stadtpolizei zu prüfen, welche zusätzlichen, sinnvollen und nachhaltig verkehrsberuhigenden beziehungsweise flankierenden Massnahmen ergriffen werden können. (pd.) Etwas gesehen? Melden Sie uns Beobachtungen oder Hinweise an [email protected] oder direkt an 076 386 71 11. Er ist der Star unter den Äpfeln im Obstgarten in Höri: Im Gegensatz zu anderen Sorten fällt der Sternapi im Herbst nicht vom Baum. Foto: zvg. Der Apfel sieht besser aus, als er schmeckt In Höri bewahrt Fructus alte Obstsorten vor dem Aussterben. Der Star unter den rund 250 Sorten ist der Sternapi. Zum Essen ist er von geringer Qualität, sieht aber immerhin gut aus. Pascal Wiederkehr Wenn «Frau Rotacher», die sich eigentlich Fraurotacher schreibt, gerade keine Lust hat, dann geht es dem Sternapi schlecht. Denn zur Bestäubung braucht es bei den Äpfeln immer zwei. Der Sternapi wäre ohne Bienen, Hummeln oder andere Insekten ziemlich hilflos. Die Insekten fliegen von Fraurotacher zum Sternapi – natürlich auch umgekehrt – und erledigen ihren Job. Fraurotacher und Sternapi sind Apfelsorten. Die zwei Bäume stehen sich in Höri direkt gegenüber. «Natürlich werden die Blüten des Sternapi nicht nur mit Blütenstaub von Fraurotacher bestäubt», erklärt Klaus Gersbach. Insekten würden einfach von Apfelbaum zu Apfelbaum fliegen und den Blütenstaub mitbringen. Sofern es sich um die Pollenkörner der Blüte einer geeigneten Sorte handle, werde die Blüte befruchtet, sodass wieder neue Früchte entstehen. «Windbestäubung hat bei den Äpfeln eine geringe Bedeutung», so Gersbach. Klaus Gersbach mit einem «Baby»-Sternapi. me existieren kaum mehr», führt Gersbach weiter aus. 1995 wurde in Höri deshalb ein einzelner Baum dieser Sorte gepflanzt. Ein Risiko, falls der Sternapi-Baum durch höhere Gewalt Schaden nehmen sollte. Was wäre, wenn ein Blitz einschlagen, der Baum in Flammen aufgehen würde? Doch Gersbach beruhigt: Die Wahrscheinlichkeit dafür sei zum Glück gering, zudem würden auch im waadtländischen Arboretum in Aubonne Sternapi-Bäume stehen. «Der Bund fördert den Erhalt alter Obst- Fotos: pw. Früh übt sich: Auch innen ist der Stern erkennbar. sorten, doch die Auflage ist, dass sie in mindestens zwei Sammlungen in verschiedenen Regionen vorkommen müssen, damit sie nicht ganz aussterben.» Der Sternapi ist nicht nur deshalb berühmt, weil er ein alter Hase unter den Apfelsorten ist. Seine spezielle Form fiel schon dem Pomologen Jean Bauhin auf, der von 1541 bis 1613 lebte und den Apfel wegen seiner besonderen Form Fünfsternapfel (Pomum Pentagonum) nannte. Er habe ihn auch ein erstes Mal gezeichnet, erklärt Gersbach. Der Sternapi ist also auch wegen seiner Sternform ein Star. In der Schweiz ist der Apfel im Februar 1981 erstmals wieder in den Radar von Fructus geraten. «Damals hat eine Frau aus Corsier bei Genf im Winter einen grossen Baum ohne Blätter, aber dafür voller Äpfel entdeckt», so Gersbach. Sie rief einen der Gründerväter von Fructus, Roger Corbaz, an und nannte die Äpfel «Pommes Fleur», also Blumenäpfel. «Es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um die lange vergessene Sorte Sternapi handelte», erzählt Gersbach. 200 Apfelsorten in Höri Der Sternapi fällt nicht Der Obstsortengarten von Fructus in Höri beherbergt auf mehr als 350 Obststammbäumen 230 alte Obstsorten, darunter 152 verschiedene Äpfel, 53 Birnen, 17 Kirschen und 10 Zwetschgen. «Unser Ziel ist es, die genetische Vielfalt einheimischer, krankheitsrobuster Sorten mit möglichst geringem Bedarf von Pflanzenschutzmitteln zu erhalten», sagt Gersbach, der 16 Jahre Präsident von Fructus war. 2015 gab der 69Jährige, der schon als «Apfelflüsterer» bezeichnet wurde, sein Amt ab und führt nun in seiner Freizeit durch die «Live-Genbank». Der wohl berühmteste Bewohner des Obstgartens ist der Sternapi. Gersbach: «Die Sorte ist seit der Römerzeit bekannt und mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Original aus Kasachstan, der Urheimat der Äpfel.» Sie zähle zu den seltensten Apfelsorten der Schweiz. «Originale, alte Bäu- Die Früchte seien Ende Oktober pflückreif, würden aber nicht selbst vom Baum fallen. Wenn es zutrifft, dass Isaac Newton einst ein Apfel auf den Kopf gefallen ist und er dadurch zum Gravitationsgesetz inspiriert wurde, wäre ihm dies unter einem Sternapi-Baum wohl nie passiert. Ein Glück also, ist die Sorte nicht weiter verbreitet, könnte man meinen, sofern man der Geschichte denn Glauben schenkt. Der Sternapi hat zudem einen kleinen Makel: Er ist zum Essen von eher geringer Qualität. Gersbach: «Er ist aber sehr fest und lagerfähig, und wenn er im März vollständig gereift ist, dann schmeckt er nicht schlecht.» Auch wenn die uralte Sorte aus der Römerzeit vielleicht nicht die leckersten Äpfel gebe, «sie ist umso attraktiver in ihrer Form». Bildet die dunkle Farbe nicht. Ein robuster Apfel. Foto: zvg. Streifenkirsche Wehntaler Hagapfel Eine Spielart der Natur: die Schauenburger Streifenkirsche. In den 80er-Jahren wurde sie in Buus, Basel-Landschaft, entdeckt, weil sie die dunkle Farbe der Schauenburger nicht ausbildete. Nur die Naht wurde dunkel. Zum Essen sind sie gleich. Die Schauenburger Kirsche ist die Schweizer Obstsorte des Jahres 2016. 2015 war der Wehntaler Hagapfel aus dem Zürcher Unterland noch die Schweizer Obstsorte des Jahres. Vor gut zehn Jahren wurde Fructus auf einen etwa 70-jährigen Apfelbaum aufmerksam gemacht, der in Sünikon, in der Gemeinde Steinmaur, steht. Der Hagapfel erwies sich als robust gegen viele Krankheiten. Mehr Informationen sind auf der Homepage www.fructus.ch zu finden. 4 Wochenspiegel Nr. 29 20. Juli 2016 Werte gibt man sich selbst Werte sind etwas Schönes, jeder kennt sie und jeder braucht sie. Sie sind da, um festzulegen, was Wert hat uns was nicht. Sie unterscheiden in der Regel zwischen gut und schlecht. Das Ego ist dafür verantwortlich. Es hinterlässt Spuren, wenn es sagt, wer zur Elite gehören darf und wer nicht. Das Schulsystem regelt sie, denn nur die Herausragenden erhalten die Bestnote hervorragend. Wert ist, wer etwas aus sich macht. Leistung diktiert die Oberschicht. So werden Eliten herangezüchtet, damit Ordnung herrscht. Ordnung ist das halbe Leben, so sagt der Volksmund. Doch scheint diese Ordnung zurzeit aus den Fugen zu geraten, sie überstürzt sich. Geldwerte wie Marktwerte sind instabil. Sie suchen sich gerade neue Werte, um der Menschheit zu sagen, wie tüchtig alle sind. Das Ego verliert dabei an Macht, weil es einer Unwahrheit angekettet war. Klassenunterschiede kapseln sich ab. Man wird sich einig, ein jeder ist wertvoll und gleichermassen LESERBRIEFE wichtig. Begabt ist, der seine angeborenen Talente hervorbringt, ihnen vertraut und Freude an ihnen hat. Reichtum ist das Wissen, dass die Fülle aller Summen die Menschen sind, die füreinander da sind. Nichts ist mehr, wie es war, so sagt die Zukunft, weil die Zeit es so will. Sandra Langenauer, Watt Das Mittelalter ist längst vorbei Zum Gastkommentar «Einkaufstourismus: Preis ist zu hoch», 15. Juni, von Hans Fehr In der Schweiz gibt es die freie Marktwirtschaft. Jeder kann einkaufen, wo er will. In den KMU arbeiten ja auch viele Ausländer. Herr Fehr meint, vom Auto auf die Vermögensverhältnisse des Besitzers schliessen zu können, schon wieder so einer. Sind das denn alles auch neue und bezahlte Autos? Lädelisterben gab es schon immer, auch als die Leute noch nicht in Deutschland einkauften. Und das wird es auch weiterhin immer mal wieder geben. Wieso meint Herr Fehr, die Qualität der Ware sei in der Schweiz besser? Etwa weil die Bauern viel zu viele Gelder vom Staat er- halten, nur um viel zu viele hornlose Kühe zu halten, die mit ihren Abgasen den Klimawandel und das Ozonloch begünstigen? Die Qualität der Ware ist in Deutschland so gut oder so schlecht wie in der Schweiz. Würde die Hälfte oder auch weniger in Eglisau einkaufen, könnte Eglisau den Verkehr kaum bewältigen und Herr Fehr würde sofort nach Gegenmassnahmen schreien. Zum Verkehr: Dies ist die Hauptverkehrsachse, die Schaffhausen mit Bülach und Zürich verbindet, da ist die ganze Woche enormer Verkehr, werktags herrscht einfach noch eine viel zu grosse Menge LKWs, deren Chauffeure sich mehrheitlich nicht mal an die einfachsten Verkehrsregeln halten. Kann der Herr Fehr dies nicht akzeptieren, muss er sich für die Umfahrung Eglisau einsetzen. Ebenfalls muss er sich dafür einsetzen, dass AHV/IV-Rentner mehr Geld erhalten. Dann wird es besser. Was wir so oder so ganz sicher nicht brauchen, ist ein Mann aus Eglisau, der mit Zwangsmassnahmen die Menschen zwangsbesteuern will. Ich jedenfalls werde, sollte das Benzin teurer werden, auch dieses in Deutschland kaufen, genauso wie die Deutschen das Benzin in der Schweiz gekauft haben, als es hier noch günstiger war. Das Mittelalter, wo der Herr Fehr eigentlich hingehört, ist längst vorbei. Rolf Albrecht, Rafz Der Bundesrat, Rudenz und die Lorelei Brexit hin oder her: Eine Mehrheit des Bundesrats, angeführt von Aussenminister Didier Burkhalter, will in die EU. Nicht direkt und offen, denn das wäre aussichtslos, weil auch nach der neuen Umfrage der ETH nur noch eine bescheidene Minderheit der Schweizerinnen und Schweizer dieses Ziel mehr oder weniger unterstützt. Man will den Beitritt «schleichend» erreichen über einen sogenannten Rahmenvertrag, der uns institutionell in die EU-Strukturen einbindet. Was treibt Bundesräte, Politiker, hohe Bundesbeamte, Kulturschaffende und gleichgesinnte Kreise in diese Richtung an? Sie bewundern das Grossräumige, sie möchten dabei sein bei supranationalen Gebilden. Einige lechzen nach hohen Ämtern und allerlei Privilegien. Und vor allem: Sie empfinden die direkte Demokratie, die Volksrechte und die Tatsache, dass das Schweizer Volk in allen wesentlichen Belangen das letzte Wort hat – und ebenso die schweizerische Neutralität –, als mühsam, als hinderlich, als Korsett. Brüssel gibt den Takt vor, und der Bundesrat gehorcht. Statt endlich den Volksentscheid gegen die Massenzuwanderung umzusetzen, will die Mehrheit des Bundesrats auf Druck der EU offensichtlich zuerst den erwähnten Rahmenvertrag mit Brüssel vorantreiben. Dieser Rahmenvertrag, als Vorvertrag zwischen Diplomaten bereits ausgehandelt, beinhaltet im Wesentlichen Dreierlei: Wir haben alles bisherige und künftige EU-Recht in den bilateral geregelten Bereichen automatisch zu übernehmen. Zudem muss die Schweiz bei Meinungsverschiedenheiten das Urteil des EU-Gerichtshofs anerkennen. Und wenn wir dies nicht tun, haben wir Sanktionen, also Strafmassnahmen, in Kauf zu nehmen. Es kann nur eine Antwort geben: Nein zur institutionellen Einbindung, Nein zum Rahmenvertrag, Nein zur «Erneuerung des bilateralen Wegs», oder wie das Konstrukt auch immer heissen mag. Hans Fehr, alt Nationalrat SVP, Eglisau ANZEIGEN KLEINANZEIGEN IMMOBILIEN DIVERSES Zu vermieten in Stadel Rentner fährt für 3 Monate mit Caravan in die Provence ans Meer. Unabhängige Partnerin gesucht! Haustier erlaubt. Anfragen bitte an: Wochenspiegel Verlags AG, Chiffre 0347, Feldstrasse 82, 8180 Bülach. 4½-Zimmer-Wohnung, 110 m2, Dusche/WC, Bad/WC, mit Waschmaschine und Tumbler, Cheminée und Balkon. Miete Fr. 2000.– inkl. NK ab 1. Oktober 2016 Tiefgarage Fr. 110.– Aussenparkplatz Fr. 50.– Telefon 044 858 27 83 / 079 451 66 98 GRATIS GESUCHT Suche älteren, auch defekten Wohnwagen, muss noch fahrbar sein. Dringend als Notunterkunft. Telefon 078 640 16 50. ZU VERKAUFEN Div. DVD-Spielfilme, Preis Fr. 4.– pro DVD. 2 Kostüme schwarz, Chanel-Stil und klassisch. Telefon 044 860 36 94. Alkoholprobleme? 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Der Mann der Meisterschaften war eindeutig Andrew Nadig, mit Siegen über 100 Meter Hürden in neuer Bestzeit von 15,36 Sekunden, einem Sieg über 300 Meter Hürden ebenfalls in neuer Bestzeit von 40,72 Sekunden und einem Sieg über 100 Meter, wo er bereits im Vorlauf sehr gute 11,58 Sekunden erreicht hat. Nahom Yirga sehr vielseitig Als vielseitiger Athlet zeichnete sich Nahom Yirga aus, mit Gold im Weitsprung (5,84 Meter), dreimal Silber über 80 Meter in 9,90 Sekunden, 100 Meter Hürden in 13,77 Sekunden und im Speerwerfen mit 46,89 Meter. Dazu erreichte er im Hochsprung einen 4. Rang mit neuer persönlicher Bestleistung von 1,69 Metern. Bei den U14 schafften es zwei Klotener in den 60-Meter-Final: Joel Temeng wurde Dritter in 8,39 Sekunden und Jaheim Mpemba Vierter mit neuer persönlicher Bestzeit von 8,57 Sekunden. Über 80 Meter Hürden gewann Joel Temeng Silber mit neuer Bestleistung von 12,7 Sekunden, während sich der sonst schnellere Patric Schweizer nach einem «Stolperer» für einmal mit Bronze in 12,88 Sekunden zufrieden sein musste. Joel Temeng gewinnt überlegen Im Hochsprung war es dann wieder Joel Temeng, der mit 1,51 Metern überlegen gewann und sich im Kugelstossen mit neuer persönlicher Bestleistung von 10,13 Metern seine zweite Goldene sicherte. Ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung erreichte Claudio De Bastiano über 600 Meter in 1,53.14 Minuten, was jedoch nicht zu Edelmetall reichte. Solches gewann dafür Jaheim Mpemba im Ballwurf mit 51,84 Metern. Bei den Mädchen U12 erreichte Levia Schaden über 600 Meter in 2,00.52 Minuten den 4. Rang, ebenso Christa Temeng über 60 Meter in 9,09 Sekunden. (pd.) Wochenspiegel Nr. 29 20. Juli 2016 5 Noch steht in Buchberg die Zeit still Seit Pfingsten wird das Innenleben des Buchberger Kirchturms saniert. Diese Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Thomas Güntert Der Servicemonteur Thomas Leutwiler hat die Notwendigkeit erkannt und die Gemeinden Buchberg und Rüdlingen auf die nötigen Renovierungsarbeiten der Buchberger Kirche aufmerksam gemacht. Nach Pfingsten wurde damit begonnen, die Glocken und die Turmuhr zu revidieren. Dabei werden die über 160- jährigen birnenförmigen Klöppel erneuert. Im Buchberger Kirchturm wird der Glockenstuhl mit Trockeneis entrostet. Glocken sind beschädigt Das häufige Schlagen hat die Klöppel zudem verhärtet und die Glocken beschädigt. Laut dem Servicemonteur ist ein Klöppel ein Verschleissteil, das man alle 40 Jahre ersetzen sollte. «Falsch dimensionierte Klöppel führten in den letzten 60 Jahren zu mehr Glockenschäden als in den 600 Jahren zuvor», behauptet Kirchturmtechnik-Firma Muff. Damit das Klingen des Klöppels weich ist, hat die Schweizer Spezialfirma leichte Rundballen-Klöppel entwickelt, die in Dimension und Gewicht fein aufeinander abgestimmt werden, damit der Klang harmonischer tönt und die Glocken geschont werden. Zudem werden die Schlagwinkel reduziert und die drei Schlaghämmer saniert, die von aussen auf die Glocke schlagen. Computer für die Uhr Die Turmuhr mit den bald 40-jährigen Elektromotoren, Ketten und Antriebsrädern, die von der Kleinandelfinger Firma Mäder hergestellt wurde, wird im Werk in Triengen bei Luzern revidiert. Die Uhr wird zudem mit einem Läutcomputer ergänzt, der für alle ausserordentlichen Anlässe programmiert werden kann. Die vier zwischen 140 und 1050 Kilogramm wiegenden Bronzeglocken, die vermutlich wie die Klöppel von der Aargauer Firma Rüetschi stammen, bleiben im Kirchturm hängen. Sie erhalten aber neue Lager, und die spröde gewordenen Aufhängungen aus argentinischem Rindsleder werden ersetzt. Auch der metallene Glockenstuhl wird saniert. Dabei wird ein spezielles Druckluftstrahlverfahren eingesetzt, bei dem Trockeneispartikel mit einer Temperatur von knapp minus 80 Grad in nahezu Schallgeschwindigkeit auf die Bauteile treffen und diese so entrosten. Für die Sanierung wurden Gesamtkosten von 66 000 Franken budgetiert, die sich Seit Pfingsten stehen die Zeiger der Kirchturmuhr in Buchberg auf 12 Uhr. Die Sanierung soll diese Woche abgeschlossen werden. F: Th. Güntert Die alten birnenförmigen Klöppel werden ersetzt. die politischen Gemeinden Buchberg und Rüdlingen teilen; Zuschüsse gibt es keine. Bau nichts mehr im Weg. Die Kirche ist 1850 eingeweiht worden, im November 1972 brannte sie aufgrund eines überhitzten Ofenrohrs bis auf den Turm und die Aussenmauern ab. Die Kirche wurde wieder aufgebaut und 1974 erneut eingeweiht. Im Jahr 1996 haben die Einwohnergemeinden Rüdlingen und Buchberg die Kirche der reformierten Kirchgemeinde abgekauft. Sanierung wird gefilmt Otto Haller aus Buchberg dreht ehrenamtlich einen Film über die Sanierung der Kirche, den er später vorführen wird. Mit der Pfarrerin Barbara Erdmann und der Kirchenpflegerin Regina Gerber ist er nach Triengen gefahren, als die neuen Klöppel geschmiedet wurden. In Buchberg und Rüdlingen, die früher eine Gemeinde waren, soll es ursprünglich zwei Kirchen gegeben haben. So wird im Jahr 1130 das Margarethenkirchlein in Rüdlingen erwähnt. Im 13. Jahrhundert ist es vermutlich abgebrannt und nicht mehr aufgebaut worden. Urkundlich erwähnt ist auch die St. Jakobskirche auf dem heutigen Friedhofsgebiet. Nach heftigen Reibereien wurden die Dörfer 1839 getrennt, weil die Nutzung der Weiden und des Waldes sowie der Unterhalt von Wegen und Brunnen und das Beheben von Uferschäden immer wieder zu Streitigkeiten führten. Streit um Kirchturm Nachdem die St. Jakobskirche baufällig wurde, belastete der Kirchenbau das Verhältnis zwischen den Einwohnern der beiden Gemeinden erneut. Die Rüdlinger wollten den Turm auf «ihrer» Seite zur Kirche haben, was aber wegen des schlechten Baugrunds nicht möglich war. Erst als man den Standort der Kirche so wählte, dass die Rüdlinger wenigstens von ihrem Dorf aus das Zifferblatt ablesen konnten, stand dem Bald wieder eine Hochzeit Voraussichtlich diese Woche werden die Zeiger wieder drehen. Die vier renovierten Glocken sollen spätestens am kommenden Samstag wieder läuten. Dann wird in der Buchberger Kirche Hochzeit gefeiert. Dann werden auch die Filmaufnahmen von Otto Haller enden – mit dem Glockengeläut. Schnupperlehre finden: So einfach geht es Mit geringem Aufwand eine Schnupperlehre finden: Ein Internetprojekt der Gewerbevereine und Sekundarschulen des Bezirks Dielsdorf macht es möglich. Daniel Jaggi Eltern und Schüler kennen die Situation zur Genüge: Einen Betrieb für eine Schnupperlehre zu finden, ist aufwendig, erfordert oft viele Telefonate oder schriftliche Anfragen. Das Resultat ist meist mager, Absagen und Frust die Folgen. Nun haben der Gewerbeverband und die Sekundar- schulen des Bezirks eine Plattform geschaffen, die den Stress und Frust deutlich minimieren. Schnuppy.ch, so der Name der Internetplattform, zeigt mit wenigen Klicks, in welchen Betrieben Schnupperlehren möglich sind und, ganz wichtig, in welcher Zeit hierfür im Betrieb freie Kapazitäten bestehen. «Wir wollten die Suche für Schüler, die Schule und die Eltern einfacher gestalten», begründet Christian Müller, Lehrlingsverantwortlicher beim Bezirksgewerbeverband Dielsdorf, das Gemeinschaftsprojekt. Das ist den Machern auf jeden Fall gelungen, wie ein Test bei verschiedenen auf der Plattform aufgeschalteten Betrieben zeigt. Inzwischen sind rund 150 Gewerbebetriebe in 19 Kategorien im System erfasst. Das Themenspektrum reicht von «Bau» über «Natur» bis zu «Verkehr». Besonders anwenderfreundlich: Es kann auch nach Datum gesucht werden. Bis nach den Sommerferien soll die Plattform mit noch vielen weiteren Betrieben ergänzt werden. Auch Firmen, die nicht Mitglied eines Gewerbevereins sind, können sich anmelden. Einjährige Entwicklungszeit Initiator und treibende Kraft hinter dem Projekt war der Rotary Club Dielsdorf. Ein Projektteam aus zahlreichen Vertretern der Schulen und der Gewerbeverein haben unter der Leitung von Marcel Lüthi, Regens- berg, die Anforderungen an eine Datenbank erarbeitet. Insgesamt seien rund 100 Personen in diversen Projektteams während eines Jahres engagiert gewesen, sagt Müller weiter. Nach der Testphase im April mit zwei Sekundarschulen sind noch Verbesserungen vorgenommen worden. Seit Juni ist die Plattform nun online. Neben der Übersicht über Schnupperlehrstellen im Bezirk Dielsdorf enthält schnuppy.ch auch Informationen zum Lehrbetrieb sowie Detailinformationen zu den Betrieben. Müller ist zuversichtlich, dass sich auch andere Bezirks-Gewerbeverbände dem Beispiel anschliessen werden. Mehr unter www.schnuppy.ch. 6 Wochenspiegel Nr. 29 BÜLACHER KULTUR 20. Juli 2016 Schöne Klänge an der Wand Zu Besuch bei Marcus Wyrsch. Er betreibt seit fast 25 Jahren in der Bülacher Altstadt ein Atelier für Geigenbau. VERANSTALTUNGSKALENDER NATIONALFEIERTAG Montag, 1. August, Beginn 18.30 Uhr Bundesfeier mit Festansprache von Sarah Meier Lindenhof Sie ist eine der interessantesten Gassen in der Altstadt: die Brunngasse. Hier gibt es nicht nur ein paar besuchenswerte Restaurants, hier existiert seit einigen Jahren die Schüür, in der immer wieder gesellschaftliche und kulturelle Anlässe stattfinden. Und hier, im Haus mit der Nummer 14, wirkt seit 1993 der Geigenbauer Marcus Wyrsch: «Ich hatte etwa ein Jahrzehnt lang ein Atelier in Nassenwil, aber die Altstadt Bülach ist eine besondere Adresse.» Er konnte hier etwas Wertvolles aus seiner Ausbildungszeit in Cremona verwirklichen: «Im gleichen Haus leben. Oben wohnen, unten arbeiten.» Sein Name, schmunzelt Marcus Wyrsch, deute ja ohne Zweifel darauf hin, dass er kein «Büülemer» sei: «Meine Vorfahren stammen aus Attinghausen im Kanton Uri. Der Name kann dort bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden.» Das ändert nichts daran, dass er sich in der Bülacher Altstadt sehr wohlfühlt und hier auch in Zukunft wirken möchte. Bis 24. August! Aus verlagsinternen Gründen macht die Kulturseite eine Pause: Sie erscheint nach den Sommerferien wieder am 24. August und danach regelmässig alle 14 Tage am Mittwoch. Für die Seite vom 24. August ist der Redaktionsschluss am 15. August, bis dann müssen Einsendungen vorliegen: [email protected]. (hu.) Selbstverständlich können Sie alle Gerichte telefonisch zum Abholen bestellen. Schauen Sie auf www.linde-huentwangen.ch – dort finden Sie unsere Speisekarte Wirtschaft zur Linde, Linde 16 8194 Hüntwangen, Telefon 044 869 06 56 ALTSTADT-TREFFPUNKT Donnerstag, 4., 11. und 18. August, ab 19 Uhr Dreimal Nachtcafé Altstadt, www.gruppe.altstadt.ch ESSEN UND WOHNEN Donnerstag, 4. August, 16 bis 22 Uhr Freitag, 5. August, 16 bis 22 Uhr Tisch- und Wohnkultur Solistrasse 18, www.tisch-wohnkultur.ch KONZERT Freitag, 5. August, 20 Uhr Quintett Kolchika Schüür, Brunngasse 5, www.schuer-buelach.ch HANDWERK UND UMWELT Samstag, 20. August, 9 bis 17 Uhr Handfest und Umwelttag Altstadt, www.sigristenkeller.ch, www.buelach.ch Schon immer Violine Geigenbauer ist ein Spezialberuf, in der Schweiz gibt es rund 170. Für Marcus Wyrsch war das aber der Beruf, den er unbedingt lernen wollte und den er auch heute, nach über 30 Berufsjahren, immer noch gern hat. Er sei einfach davon «angefressen», weil dieser Beruf sehr viel biete: «Es geht nicht nur um den Bau einer neuen Violine oder eines Cellos, es geht um Renovationen, es geht um alte Instrumente, die ich wiederherstellen kann.» Es geht aber auch um die Miete von Instrumenten, um Anund Verkauf, um Gutachten. Mit Streichinstrumenten zu tun haben, sei eine überaus «gemischte Angelegenheit», sagt er ganz allgemein, ohne ins Detail zu gehen. Das Wyrsch-Atelier an der Brunngasse 14 zeigt deutlich, dass hier ein Mensch allein arbeitet, und das vor allem mit Streichinstrumenten. Man sieht überall, an den Wänden, in Vitrinen, in Schränken hinter Glas, die Instrumente – Violine, Bratsche und Cello –, denen schöne Klänge entlockt werden können. Auf einem Pult liegen Teile einer offensichtlich bejahrten Violine, die Marcus Wyrsch auf Nachfrage hin mit «etwa 250 Jahre alt» bezeichnet. Er hat in seiner Tätigkeit kostbare Instrumente aus vergangenen Jahrhunderten in der Hand gehabt: «Auch eine Stradivari.» Markus Wyrsch hatte stets die Violine im Kopf, lernte aber auf Wunsch seiner Eltern zuerst «einen richtigen Beruf, nämlich KV». Danach aber ging es nur noch in eine Richtung, und bei einem Besuch in der Toskana wurde ihm endgültig klar, dass er Geigenbauer werden wollte. Er informierte sich an verschiedenen Schulen (Mittenwald, Brienz, Cremona) und blieb in Cremona, der zweifellos berühmtesten Geigenbauschule und -stadt der Welt, hängen. Nach bestandener Aufnahmeprüfung lernte und arbeitete er fünf Jahre in Cremona und kehrte danach mit einem prall gefüllten – Pizzeria da Modesto – Geniessen Sie gemütliche Stunden . . . . . . bei einem Glas Wein auf unserer Gartenterrasse und wählen Sie aus unserer reichhaltigen Speisekarte oder Sommerkarte Mit solchen Instrumenten hat er jeden Tag zu tun: Geigenbauer Marcus Wyrsch. Foto: hu. Wissensrucksack in die Schweiz zurück. Es folgten Jobs bei Musik Hug und bei Jecklin, bevor er sich entschloss, selbstständig zu werden. Seit 1982 führt er sein eigenes Atelier, hat sich in der Grossregion Zürich einen Namen gemacht und viele Virtuosen, auch international bekannte, kennen gelernt. Für die Kultur leben Als er nach Bülach kam, hat Marcus Wyrsch zuerst eine allgemeine Zurückhaltung bei den Einheimischen festgestellt. Er habe aber Zug um Zug schöne Kontakte aufbauen können, die nicht nur beruflich wichtig waren, sondern ihm auch menschlich viel brachten. Er begleitet mit Interesse und Engagement das Bülacher Kulturleben, das er als «reichhaltig» beschreibt. Er findet aber, dass dem Bezirkshauptort mit fast 20 000 Einwohnern «etwas mehr Abwechslung» gut täte. Er hofft denn auch, dass in Bülach Nord vielleicht ein Platz für Kulturveranstaltungen geschaffen werden könne. Auf die Frage, ob in Bülach ein StreicherFestival lebensfähig und sinnvoll sei, legt Marcus Wyrsch seine Stirn in Falten. Die Stadt Bülach vertrage das kaum, meint er, und weist auf die Vielzahl von Musikfestivals in der näheren Region hin, die bereits einen Namen hätten und von Bülach aus gut erreichbar seien: «Ich erwähne hier Boswil, die Kartause Ittigen, die Kyburgiade, das Festival der Stille in Kaiserstuhl.» Die Musikanlässe in Bülach verfolgt Marcus Wyrsch mit grosser Aufmerksamkeit. Er hofft, dass Doppeltermine vermieden werden könnten, denn für jeden Kulturveranstalter sei es bedauerlich, wenn es am gleichen Tag oder Abend Konkurrenz habe. In Bülach gebe es grundsätzlich etliche anspruchsvolle musikalische Anlässe, «die es verdient haben, besucht zu werden». Er erwähnt die Konzertreihe von BülachKlassik, er verweist auf das Kammerorchester Bülach, auf die grossen Chöre, den Kammerchor Zürcher Unterland und den Konzertchor Zürcher Unterland. Sie alle – und weitere Ensembles – bereichern das musikalische Leben Bülachs sehr. Friedel K. Husemann STRICKEN UND LESEN Sonntag, 21. August, 10 bis 14 Uhr Literaturlismete Rathausbrunnen/Altstadt Buchhandlung (je nach Wetter) SOMMERPAUSE Das Ortsmuseum Bülach, in dem die Ausstellung «Wasser in Bülach» stattfindet, ist vom 17. Juli bis zum 21. August geschlossen. Ab Sonntag, 28. August, ist das Ortsmuseum jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr wieder geöffnet. Die Ortsmuseumskommission bittet um Kenntnisnahme. BUNDESFEIER Am Montag, 1. August, findet auf dem Lindenhof die 1.-August-Feier statt – und zwar bei jedem Wetter. Die Bundesfeier beginnt um 18 Uhr, um 18.30 Uhr erfolgt die Begrüssung durch Stadtpräsident Mark Eberli. Die Festansprache um 19.30 Uhr hält dieses Jahr Sarah Meier, Sportlerin des Jahres 2011. Um 19.45 Uhr wird die Landeshymne gemeinsam gesungen, von 19.53 bis 19.58 Uhr folgt das Kirchengeläut «Silberglöggli». Das 1.-August-Feuer wird um 21.30 Uhr entzündet. DREIMAL NACHTCAFÉ Bereits zum 15. Mal finden in der Altstadt, vom Obertor bis zum Rathaus, die Nachtcafés statt. An drei Donnerstagabenden – 4., 11. und 18. August – treffen sich die Nachtcafé-Fans ab 19 Uhr zum Herumstehen und Schwatzen. Für die Bekämpfung von Durst und Hunger gibt es Bars, Grill, Glace, Leckerbissen und dazu Musik. KOLCHIKA-QUINTETT Am Freitag, 5. August, tritt in der Schüür Bülach (Brunngasse 5) das Kolchika-Quintett aus Georgien auf. Die fünf Musiker – eine Frau und vier Männer – spielen mit durchaus speziellen Instrumenten georgische Melodien, deren Klänge einerseits anmutig sind, andererseits aber auch Vitalität und Kraft vermitteln. Mit dabei an diesem Konzert, das um 20 Uhr beginnt, ist Amanda Manda Seiler. Reservationen unter info@ schuer-buelach.ch, Eintrittspreis pro Person: 35 Franken. HANDFEST/UMWELTTAG Der letzte Samstag der Sommerferien – dieses Jahr ist es der 20. August – ist traditionsgemäss der Tag, an dem in der Altstadt das Handfest und der Umwelttag stattfinden. Von 9 bis 17 Uhr läuft der Handwerker-Markt ab, für die Kinder gibt es die «Kinder-Werk-Stadt», die Handwerker-Schenke lädt zu Speis und Trank ein, in der Rathausgasse werden Umweltthemen behandelt. Infos bei der Stiftung Sigristenkeller und der Stadt Bülach, Ressort Natur und Umwelt. LITERATURLISMETE Auch dies ist ein traditioneller Anlass, der bei gutem Wetter beim Rathausbrunnen und bei schlechtem Wetter in der Altstadt Buchhandlung stattfindet: Sonntag, 21. August, 10 bis 14 Uhr. Edgar Rai kommt zur Literaturlismete, die Lesung beginnt um 11 Uhr, eine Stunde vorher Literaturkaffee. Eintritt pro Person 23 Franken, wer lismet, 20 Franken. Veranstaltet wird die Literaturlismete von der Altstadt Buchhandlung, von der Stadtbibliothek Bülach und von Tuttolana. Wir sind auch in den Ferien für Sie da! Am 3. und 10. August erscheint kein Wochenspiegel. Die ideale Gelegenheit für Sie, mit uns . . . . . . die Herbst- und Weihnachtskampagnen zu planen oder die Werbestrategie für 2017 zu besprechen. Gerne nehmen wir natürlich auch Inserate für die Ausgabe vom 17. August 2016 entgegen. Rufen Sie uns an, schreiben oder besuchen Sie uns. Wir sind ein familiäres Team und nehmen uns gerne Zeit für Sie. Feldstrasse 82, 8180 Bülach Telefon +41 44 863 72 00 [email protected] www.wochenspiegel.ch Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 29 20. Juli 2016 7 Die bissigen Bulldogs vom Rafzerfeld Weniger hart, aber deutlich dynamischer: Flag Football, der jüngere Bruder des American Football, wird seit über zehn Jahren auch im Rafzerfeld gespielt. Aber was ist Flag Football? Thomas Güntert Seit über zehn Jahren gibt es im Rafzerfeld das Flag-Football-Team Rafz Bulldogs. Begonnen hatte alles in der Sonnenstube der Schweiz, als der ehemalige Tackle-Football-Spieler Anton Frutig diese Randsportart bei einer Sportwoche in Tenero vorstellte. Kurz darauf gründete er eine Spielgemeinschaft mit den Winterthur Warriors und im Jahr 2005, zusammen mit Roland Frei, den Flag Football Club Rafz Bulldogs, der mittlerweile aus rund 35 Flag-FootballSpielern besteht. Die Aktivmannschaft spielt in der National Flag Football Ligue (NFFL), zudem gibt es zwei Jugendteams. Synergien nutzen Die Bulldogs stammen überwiegend aus dem Rafzerfeld und den umliegenden Gemeinden des Zürcher Unterlands. In unmittelbarer Nachbarschaft gab auch noch die Eglisau Scorpions, die sich vor einigen Jahren von den Rafz Bulldogs abspalteten. Um die Synergien zwischen den Klubs zu nutzen, haben sich die Vereine in diesem Jahr wieder zusammengefunden. «So werden Vereinsstrukturen vereinfacht und Verbandsbeiträge minimiert», sagt Präsident Roland Frei. Er betont ferner, dass die Eglisauer Scorpions immer nur auf dem Spielfeld Rivalen waren, ansonsten herrsche in der Flag-Football-Szene ein sehr freundschaftliches Miteinander. «Bei Randsportarten besteht ausserhalb des Spielfelds ein Verhältnis wie in einer grossen Familie», sagt auch Hubert Boog von den Bulldogs. Der Unterschied zu American Football besteht darin, den Gegner zu stoppen, indem man ihm ein Fähnchen aus dem Gürtel zieht. namik; die taktischen Spielzüge sind dieselben. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass statt mit körperlichem Tackling der ballführende Spieler gestoppt wird, indem man ihm ein spezielles Fähnchen aus dem Gürtel zieht. Beim American Football wird der Gegner zu Fall gebracht, um den Spielzug zu stoppen, weshalb auch Helm, Maske und Brustpanzer zur Ausrüstung gehören. Beim Flag Football reicht lediglich ein Zahnschutz, wodurch das Spiel auch beweglicher und schneller wird. besteht aus zahlreichen Kurzeinsätzen, wobei die Spieler ähnlich wie beim Eishockey nach dem Ende eines Spielzugs beliebig oft ausgewechselt werden können. Sportart ist auch ein Sprungbrett In der Schweiz wird auf einem Spielfeld, das etwa halb so gross wie ein American-Football-Feld ist, zweimal 20 Minuten lang, fünf gegen fünf gespielt. Ein Team muss mindestens aus sechs Spielern bestehen, nach oben ist die Anzahl unbegrenzt. «Optimal wären zehn Teammitglieder, das ergäbe eine komplette Offence und Defence», erklärt Boog. Das Spiel Die einzelnen Spieltage der FlagFootball-Liga verteilen sich auf die ganze Schweiz und werden von den mitwirkenden Vereinen durchgeführt, die drei Spielfelder in der Grösse 25 auf 60 Meter und die passende Infrastruktur zur Verfügung haben. Die Bulldogs können bei ihren Veranstaltungen voll auf die Unterstützung der Gemeinde zählen, die ihnen die Sportplätze und Garderoben sehr günstig zur Verfügung stellt. Die grössten Ausgabeposten des Vereins sind die Reisekosten, da die Spieltage beispielsweise in Genf, Chur oder Solothurn ausgetragen werden. Bei den Jugendlichen beträgt die Jahresgebühr 120 Franken, Erwachsene bezahlen 220 Franken. Ebenfalls sind die Bulldogs auf Spon- Das U16-Team ist mit viel Herzblut bei der Sache, um später in der nationalen Flag Football Ligue bestehen zu können. Foto: zvg. Zu einem Spiel gehört auch ein optisch passender Schiedsrichter. Ein Zahnschutz reicht Flag Football ist aus dem American Football entstanden. Die sportliche Attraktivität sind die geringere Verletzungsgefahr und die grössere Dy- ANZEIGEN Viele Kurzeinsätze im Spiel Auch ohne Schutzausrüstung geht es beim wesentlich dynamischeren Fotos: Thomas Güntert Flag-Football ganz ordentlich zur Sache. soren angewiesen. Sie sind zudem ständig auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Der Vereinspräsident rät, sich vor einem Probetraining auf der Homepage über die Trainingszeiten und die Kontaktdaten der Coachs zu informieren. «Dann können wir uns um den Newcomer auch intensiv kümmern», bemerkt Boog. Ältester Spieler mit dabei Mittwochs trainieren ab 18 Uhr die unter 13-Jährigen auf dem Sportgelände Schalmenacker in Rafz, donnerstags die U16 und die NFFL. Im Winter findet das Training in der Dreifach-Sporthalle statt, wobei es in dieser Zeit hauptsächlich um Schnellkraft, Geschicklichkeit und Kondition geht. Mit dem Flag Football kann man ab acht Jahren beginnen. Der älteste Rafzer Spieler ist Richard Hofer, Jahrgang 1967, er ist zugleich der älteste aktive Flag-Football-Spieler der Schweiz. Mehrere ehemalige Rafzer Flag-Football-Spieler hätten auch schon zu den Winterhurer War- «Zahnschutz in den Mund und los», sagt Cedric, der bei den Bulldogs im U13-Team spielt. riors oder den Schaffhauser Sharks gewechselt, wo sie im Tackle-Team spielen. «Für ein American-TackleFootball-Team hat Rafz mit seinen 4500 Einwohnern einfach zu wenig Kapazität», sagt Roland Frei. Mehr unter www.rafz-bulldogs.ch. Im U13-Team sind die jüngsten Rafzer Bulldogs. Jeder kann mitspielen, Foto: zvg. Buben, Mädchen, Dicke, Dünne, Kleine und Grosse. 8 Wochenspiegel Nr. 29 20. Juli 2016 AKTUELL Zürich Open Air ist gewappnet Das letzte grosse Schweizer Open-Air-Festival des Sommers in Rümlang bietet gute Musik, tolle Stimmung, eine ausgefallene Dekoration und nicht zuletzt auch Schutz vor Regenwetter. Festivalpässe zu gewinnen Der «Wochenspiegel» verlost sechs Viertages-Festivalpässe (im Wert von je 218 Franken) für das Zürich Open Air. Mitmachen – und gewinnen – ist einfach: Bis spätestens 25. Juli ein E-Mail mit Betreffzeile «ZOA» und vollständigem Absender schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «ZOA» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Ronny Widmer Jedes Jahr bemühen sich die Organisatoren des Zürich Open Airs, ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Mit The Chemical Brothers, Massive Attack, Foals, Last Shadow Puppets, Edward Sharpe & The Magnetic Zeros und Amy Macdonald hat das Festival auch diesen Sommer wieder einige musikalische Highlights im Köcher. Für jeden Musikgeschmack und für jede Stimmung lässt sich unter den mehr als 40 Acts etwas finden. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Vorbereitung ist alles Damit sich Interessierte auf das Festival vorbereiten können, haben sich die Organisatoren dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Unter dem Titel «Zürich Open Air» finden sich auf Spotify und Youtube Playlists mit Bands, die am Festival in Rümlang auftreten. Perfekt für Unentschiedene oder Musikbegeisterte, die sich nichts entgehen lassen wollen. Mit 60 000 Musikbegeisterten wird am Zürich Open Air gerechnet – und mit viel Abfall. Mit einem Depotsystem für Geschirr, PET und Abfallsäcke auf dem Campingareal sowie mit der Hilfe von vielen Freiwil- Gute Stimmung am letztjährigen Zürich Open Air. ligen, die den Abfall regelmässig beseitigen, wird gewährleistet, dass das Gelände sauber bleibt. Zurückgelassene Zelte in gutem Zustand und verpackte Essensreste werden Foto: Eduard Meltzer nach dem Festival an gemeinnützige Organisationen vermittelt. Auch für den Fall, dass der Zürcher Böögg mit seiner Prognose recht behalten und das Zürich Open Air eine nasse Angelegenheit werden sollte, wurde vorgesorgt. Bei schlechtem Wetter bieten die Zeltbühne und das Zirkuszelt «Dance Circus» den Besuchern Unterschlupf. Zudem wird es viele überdachte Sitzmöglichkeiten geben und auf dem Gelände werden grosszügig Bodenplatten verlegt. Das Zürich Open Air geht vom Mittwoch, 24., bis Samstag, 27. August, über die Bühne. Wer die Festivalsaison gebührend ausklingen lassen will, hat hier die Gelegenheit dazu. Denn es sind noch Tickets für alle Tage erhältlich, und auch Mehrtagespässe können noch ergattert werden. Zürich Open Air, 24. bis 27. August, Rümlang. Weitere Informationen, detailliertes Programm, Lageplan und Ticket auf www. zurichopenair.ch. Brand in Altliegenschaft in Oberglatt Kurz vor 20.30 Uhr meldeten Anwohner, dass in einer Altliegenschaft an der Hofstetterstrasse ein Brand ausgebrochen war. Die Feuerwehren von Oberglatt und Rümlang standen mit rund 70 Personen im Einsatz. Sie konnten aber nicht verhindern, dass die in Vollbrand stehende Scheune des ehemaligen Bauernhauses voll- ständig niederbrannte. Dagegen ist es den Einsatzkräften gelungen, das angebaute, leerstehende Wohnhaus vor einem Übergreifen der Flammen zu retten. Die Höhe des entstandenen Schadens wird von der Kantonspolizei auf mehrere hunderttausend Franken beziffert. Verletzt wurde niemand. Aufgrund der Ermittlungen in Zusammenarbeit mit dem Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei steht als Brandursache bislang ein menschliches Fehlverhalten im Vordergrund. Diesbezüglich seien noch weitere Abklärungen im Gange, gab die Kantonspolizei in einer Mitteilung am Montag bekannt. Baumschnittaktion in Nussbaumen Bald wieder Partystimmung in Bülach Beim Brand einer Scheune ist am Sonntagabend in Oberglatt ein Schaden von mehreren hunderttausend Franken entstanden. Verletzt wurde niemand. Morgen Donnerstag, 21. Juli, um 18.30 Uhr lädt der GartenobstbauVerein Bülach und Umgebung in der Obstanlage Kern im Bülacher Weiler Nussbaumen zu einer SommerBaumschnittaktion ein. Unter fachkundiger Leitung von Obstbauer Othmar Kern und dessen Sohn wird an Ort und Stelle gezeigt, wie Obstbäume jetzt geschnitten werden müssen. Zudem erfolgen in diesem Jahr eine aktuelle Pflanz- und Pflegeberatung sowie Informationen zu speziellen Krankheiten. Es wird ferner erklärt, wie den Krankheiten vorgebeugt werden kann oder, wenn sie bereits vorhanden sind, wie sie bekämpft werden können. Anschliessend gemeinsames Wurstbräteln. Mehr Infos gibt es unter www. gobvb.ch oder unter der Telefonnummer 044 860 70 29. (pd.) Das Büli-Fäscht Ende August 2017 nimmt langsam Formen an. Das Organisationskomitee steht. Es erwartet rund 60 000 Besucher. Die Festfläche wird ähnlich dem Stadtfest vor fünf Jahren wiederum die gesamte Altstadt mit Marktgasse, Rössligasse, Rathausgasse, HansHaller-Gasse und Gerbegasse einnehmen. Zusätzlich dazu findet auf dem Gelände neben der Stadthalle und auf dem Parkplatz gegenüber dem Grampen wiederum eine grosse Chilbi statt: insgesamt rund 30 Stände und Restaurants sowie Dutzende Bahnen und Schiessbuden, wie das OK in einer Mitteilung schreibt. Dabei sollen die Restaurants und Verkaufsstände bevorzugt an die lokalen Vereine ver- Der in Vollbrand stehende Scheunenteil. Rechts das Wohnhaus.. geben werden. Bereits hätten sich zahlreiche provisorische Interessenten beim Vorstand gemeldet. Geplant sei zudem, das grosse Veranstaltungszelt der Stadt Bülach beim Surberbrunnen aufzustellen. Im Gegensatz zu früher möchte man auf dem Surberplatz aber keine direkte Bewirtung der Gäste anbieten, sondern eine Art Food-Land-Kopie rund um das Zelt gruppieren. Die Besucherinnen und Besucher können sich so das Essen und Getränk bei einem der Anbieter holen und sich im grossen Zelt hinsetzen. Auch ein Kulturfest Auf der grossen Bühne im Zelt und auf diversen Bühnen in der Altstadt sollen wiederum verschiedene Darbietungen präsentiert werden. Angedacht sind lokale Vereinspräsentationen wie auch regionale und nationale F: dj. Showgrössen. Die Stadt und verschiedene Sponsoren werden sich wiederum mit einem namhaften Betrag und Gratis-Dienstleistungen beteiligen. In den nächsten Wochen wird die Website aufgeschaltet und das definitive Logo bestimmt. Ebenfalls fertiggestellt werden die Anmeldeunterlagen. Dafür sind die Ressorts im OK bereits verteilt: Daniel Aeschlimann übernimmt wiederum das Präsidium, Vize und Finanzchef ist Peter Keller. Nicolas Keller ist für den Bau zuständig, und Rudolf Halbheer übernimmt die Entsorgung. Daniele Giannuzzi zeichnet für den Bereich Sicherheit und Verkehrskonzept verantwortlich. Adrian Volkert (WEMAG) und Christian Meier (Landi Züri-Unterland) beliefern die Festwirtschaften, Andi Nievergelt ist für Presse und Kommunikation tätig, und Jeannine Oberli übernimmt die Administration. (pd.) Philipp Broich mit dem gravierten Hobel in der Hand. Foto: zvg. Embracher Schreiner ausgezeichnet Der in Embrach wohnhafte Philipp Broich hat die Abschlussprüfung zum Schreiner EFZ mit der sehr guten Note von 5,2 bestanden. Hierfür wurde er vom Kantonalverband geehrt. Broich erhielt als Auszeichnung einen gravierten Hobel. Der Embracher arbeitet bei der Firma Funk Innenausbau AG in Glattbrugg. (pd.) PARTEIEN Auf Kosten der Schwächsten lässt sich am einfachsten sparen Um den Wünschen der Gemeinderats-Mehrheit nach einer Reduktion des Stellenplans im Personaldienst zu entsprechen, streicht der Stadtrat ab 2017 einfach die dort angesiedelt Sozialstelle. Umsonst haben die Grünen sowohl in der Budgetdebatte als auch in der Diskussion um den Nachtragskredit dafür plädiert, diese Stelle einer anderen Abteilung zur Verfügung zu stellen. Sozialstellen bieten arbeitswilligen Menschen, die aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten haben, eine Stelle im regulären Arbeitsmarkt zu finden, die Chance, wieder Fuss zu fassen. Mit solchen niederschwelligen Angeboten zum Wiedereinstieg ins Arbeitsleben kann verhindert werden, dass eine Person von der Sozialhilfe abhängig wird oder bleibt. Nicht nur private Arbeitgeber, sondern auch die Stadt Bülach sollte deshalb auch im eigenen Interesse diese Möglichkeit nutzen, Bülacher Einwohnern den Weg aus einer Krise zu ermöglichen. Die Grünen Bülach bekräftigen deshalb ihre Empfehlung, die Sozialstelle nicht zu streichen, diese aber einer anderen Abteilung zuzuordnen. David Galeuchet, Präsident Grüne Bülach SVP Bülach feiert den Sommer Am Sonntag, 10. Juli, feierte die SVP das alljährliche Sommerfest. Rund 45 Personen fanden den Weg nach Nussbaumen. Unter der Rebenlaube des Restaurants Sternen lernten sie den neuen Kantonal-Parteipräsidenten Konrad Langhart kennen. Angeregte politische Diskussionen, der Austausch privater Erlebnisse und das «Netzwerken» liessen die Stunden verfliegen. Es war ein gelungener Anlass, und ein nächstes lockeres und freundschaftliches Zusammenkommen folgt im Herbst . Romaine Rogenmoser, SVP Bülach Wochenspiegel Nr. 29 20. Juli 2016 Rat & Rätsel BUCHTIPP Mit Tod konfrontiert Wie will ich einmal sterben? Warum werden uns geliebte Menschen plötzlich genommen? Sollte Sterbehilfe erlaubt sein? Diesen Fragen gehen wir lieber aus dem Weg. Und doch müssen wir uns ihnen irgendwann stellen. Die Psychologin Angelika Kallwass, bekannt aus der TV-Show «Zwei bei Kallwass», wurde privat und beruflich immer wieder mit dem Tod konfrontiert. Heute weiss sie: Gerade diese schicksalhaften Begegnungen haben ihr geholfen, ein erfülltes Leben zu führen. Ihre Erlebnisse zeigen, wie man mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgeht, worauf es im Leben wirklich ankommt und wie ein glückliches Sterben möglich ist. Angelika Kallwass, 1948 in Köln geboren, ist Fernsehmoderatorin und Psychotherapeutin. Bekannt geworden ist sie vor allem durch ihre Realityshow, die sie zwischen 2001 und 2013 für den Fernsehsender Sat.1 moderiert hat. Heute arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis als Psychologin und hält Vorträge. DER GUTE RAT Die Lust ist im Alltag untergegangen Mein Mann und ich sind seit acht Jahren verheiratet und haben einen 5-jährigen Sohn. Am Anfang unserer Beziehung schliefen wir häufig miteinander. Nach der Geburt unseres Sohns und in den folgenden Jahren hatte ich immer weniger Lust auf meinen Partner und auf seine Zärtlichkeiten. Seit einiger Zeit setzt er mich immer mehr unter Druck und spricht nun auch davon, eine rein sexuelle Aussenbeziehung eingehen zu wollen. Ich habe Angst um unsere Beziehung und dass ich meinen Mann verlieren könnte. Wie kann ich die Lust auf Intimität wieder zurückgewinnen? Sie beschreiben den ganz normalen Verlauf einer Liebesbeziehung. Das bedeutet nicht, dass in Ihrer Partnerschaft etwas schiefgelaufen wäre oder dass mit Ihnen etwas nicht stimmt. Die Jahre, in denen viele Paare die Hoffnung aufgegeben haben, im Bett eine gemeinsame Ehe zu finden, stellen genau die Phase dar, in der sie in ihrer Entwicklung entscheidende Markus Kummer, Paarberater. Schritte vollziehen können. Eine langjährige Beziehung ist, was die Sexualität angeht, keineswegs eine unvermeidliche Abwärtsspirale. Wenn Sie in die unausweichliche Lage gelangen, dass weder Sie noch Ihr Partner sich angleichen wollen, tritt ein Stillstand in der Beziehung auf, und dies, weil die Abhängigkeit von gegenseitiger Bestätigung im Lauf der Jahre zu gross geworden ist. Zur Intimität gehört nicht nur die Beziehung zum KREUZWORTRÄTSEL Haben Sie Fragen? Die Beratungsstelle beantwortet auch Ihre Fragen. Stellen Sie sie an [email protected] oder Stadt-Anzeiger, Schaffhauserstr. 76, 8152 Glattbrugg. Stier 21.04.–20.05. Beruflich machen Sie eine kritische Zeit durch. Sie fühlen sich entmutigt und kämpfen. Zweifeln Sie nicht und behalten Sie Ihre grossen Ziele unbeirrt im Auge. Zwillinge 21.05.–21.06. Im Job kommen Sie nicht umhin, jetzt einmal Klartext zu reden. Sie haben das Gefühl, Sie werden bespitzelt und jemand neidet Ihnen zudem Ihre jüngsten Erfolge. Krebs 22.06.–22.07. Lassen Sie mal Ihren Träumen freien Lauf. Schicken Sie Körper, Geist und Seele auf eine sinnliche Erholungsreise. Bleiben Sie jetzt trotz wenig Zeit in Bewegung. Löwe 23.07.–23.08. Ihre Anstrengungen der vergangenen Wochen zahlen sich nun aus, und Sie ernten die Früchte Ihrer Arbeit. Jetzt kehrt erst einmal eine Weile etwas mehr Ruhe ein. Jungfrau 24.08.–23.09. In nächster Zeit wird es einige Überraschungen geben, so oder so. Werden Sie jetzt nicht ungeduldig, schiessen Sie nicht übers Ziel hinaus, dann löst sich alles. Waage 24.09.–23.10. Brauchen Sie trotz aller Verliebtheit jetzt bitte noch etwas Ihren Verstand. Bestimmte Dinge können einfach nicht so weiter laufen, ohne dass jemand Schaden nimmt. Schütze 23.11.–21.12. Plagen Sie sich nicht weiter mit Grübeleien. Sie tragen nicht alleine die Schuld an dem, was geschehen ist. Sie müssen wieder positiver in die Zukunft schauen. Ergreifende Einblicke Stefan Bauer. Der mit dem Scheich tanzt. Bastei Lübbe, 2015. Partner, sondern auch Ihre Beziehung zu sich selbst. Es geht nun darum, zu zeigen, wer Sie wirklich sind und für wie wertvoll Sie sich halten. Damit gehen Sie in direkte Konfrontation mit sich selbst. Diese Auseinandersetzung wird Einfluss haben auf Ihr Selbstwertgefühl und das gesamte System der Paarbeziehung in Bewegung setzen. Sie sehen, der Mangel an Begehren ist zwar unerfreulich, doch hat er den Zweck, die Paare in ihrer persönlichen Entwicklung aneinander reifen zu lassen. Markus Kummer, Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich, Beratungsstelle Regensdorf Widder 21.03.–20.04. Sie wollen Ihre Interessen durchsetzen, das bringt Reibereien. Bei Ihnen geht immer die Pflicht vor und genau das zahlt sich aus. Langsam werden Sie ehrgeiziger. Skorpion 24.10.–22.11. Sie wissen fast zu gut, was richtig und falsch ist. Halten Sie weiter an Ihren Ansichten fest, denn bisher lief alles super. Eigentlich sind Sie sehr glücklich. Angelika Kallwass. Was am Ende zählt. Bastei Lübbe, 2015. Ein Jahr lang arbeitete Stefan Bauer als Rettungssanitäter in Saudi-Arabien, erlebte Fesselndes, Berührendes, Schockierendes – und ging psychisch an seine Grenzen und darüber hinaus. Sein Buch «Der mit dem Scheich tanzt» ist ein ergreifender Einblick in eine Kultur, in der es Menschen zweiter Klasse gibt, in der Religion über allem steht – und die doch mehr mit uns zu tun hat, als wir glauben. Im Interview spricht er über eine faszinierende Diskrepanz zwischen dem erschreckend brutalen Alltag einerseits und der gastfreundlichen, herzlichen Art der Saudis andererseits. Er bietet einen ungefilterten Blick in eine Gesellschaft, die uns völlig fremd ist, deren Einfluss auf unsere Welt gleichzeitig aber immer grösser wird. Stefan Bauer war viele Jahre als ausgebildeter Rettungsassistent im Bereich des Katastrophenschutzes und in der Notfallmedizin tätig. Er arbeitete in Deutschland, in der Schweiz und in Saudi-Arabien. Von Juni 2011 bis Juni 2012 hielt er sich als Paramedic in Riad auf, wo er unzählige, oft dramatische Einsätze für den Roten Halbmond SaudiArabien fuhr. Der Vater einer siebenjährigen Tochter lebt in der Nähe von München. Stefan Bauer ist ein Pseudonym. HOROSKOP Steinbock 22.12.–20.01. Jeder wird es verstehen, dass man nicht rund um die Uhr arbeiten kann. Halten Sie sich einfach etwas zurück und tanken Sie auf. Dann werden Sie fit und belastbar. Wassermann 21.01.–19.02. Sie wissen jetzt, was Ihnen guttut, setzen Sie es also auch um. Sie sind sehr gut gelaunt, was Sie noch attraktiver macht. Gönnen Sie sich dennoch mehr Schlaf. Fische 20.02.–20.03. Lange haben Sie fest an Ihren Erfolg geglaubt, jetzt ist er endlich da. Feiern Sie das ruhig mit guten Freunden, die auch Ihre motivierenden Wegbegleiter waren. Die Lösung ergibt ein blaugrün schimmerndes Gewässer im Pioratal (TI). AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03, Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected], Jessica Wyss, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 9 10 Wochenspiegel Nr. 29 20. Juli 2016 Veranstaltungen & Freizeit Alles bereit für die Filmtage in Eglisau Die Filmtage Eglisau stehen unmittelbar bevor. Für den Sonntag sind noch wenige Tickets zu haben. Foto: zvg. Militärmusik spielt in Kloten Das Militärspiel Luftwaffe gibt im Rahmen seines Wiederholungskurses heute Mittwoch, 20. Juli, um 19.30 Uhr im Stadtsaal Schluefweg in Kloten ein Konzert. Oberleutnant Mathias Brandenberger und sein Kader haben mit den 69 Trompetern, den 5 Schlagzeugern und 9 Tambouren ein abwechslungsreiches und spannendes Programm einstudiert. Dabei entführt die Formation, die in Harmonie-Besetzung spielt, unter der musikalischen Leitung von Oberleutnant Bardia Charaf und Leutnant Dominik Keller das Publikum in die Welt der Träume. (pd.) Die Filmtage finden bereits zum zehnten Mal statt. Das gilt es zu feiern. Bereits am Donnerstag gibt es deshalb ab 20 Uhr ein Konzert auf dem Chileplatz. Die 10-köpfige Band Bluescream begeistert mit Interpretationen von den Commitments, Shemekia Copeland, Joe Bonamassa bis zu den White Stripes. Zu hören gibt es von ruhigen Jazzstücken bis zu rockigen Krachern alles. Vielfach bühnenerprobt – seit 1996 ist Bluescream live zu sehen – hat die Powertruppe bisher vier CDs produziert. Abwechslungsreichtum ist durch die Besetzung mit komplettem Bläsersatz, drei Stimmen, Piano/Keyboard, Gitarre, Bass, Bluesharp, Akkordeon und Drums garantiert. Der Eintritt zum Konzert ist gratis, es gibt eine Bar mit coolen Drinks. Von Freitag Am Wochenende flimmern Filme über die Leinwand vor der Kirche. bis Sonntag flimmern dann die Filme über die Leinwand an der Kirche. Christoph Hagedorn sagt: «Am Freitag und Samstag sind wir ausverkauft. Für den Sonntag kann man noch Tickets kaufen.» Es würde sich durchaus lohnen, am Sonntag nach Eglisau zu kommen. Das Wetter ist F: zvg. dann schöner als am Freitag und Samstag. An diesen Abenden wird es voraussichtlich nass, während der Himmel am Sonntag leicht bewölkt ist und kein Regen fällt. (pd.) Eintritt: 15 Franken. Vorverkauf bei Picobello, Untergass 15, 8193 Eglisau, oder Mail an [email protected]. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 20. Juli gung aus dem Rucksack. Informationen bei Irene Bartholdi, Telefonnummer 044 860 09 71. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. KLOTEN 19.30 Militärspiel: Unter der musikalischen Leitung von Oberleutnant Bardia Charaf und Leutnant Dominik Keller entführt das Militärspiel der Luftwaffe, das in Harmonie-Besetzung spielt, das Publikum in die Welt der Träume. Abwechslungsreiches Konzertproramm mit 69 Trompetern, 5 Schlagzeugern und 9 Tambouren. Stadtsaal Kloten, Schluefweg. Freitag, 22. Juli EGLISAU 16.00–19.30 Wuchemärt: Törliplatz. Donnerstag, 21. Juli ZÜRICH 7.00 Wanderung Saaser Höhenweg: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof 7.02 Uhr via Visp nach Saas-Grund, Kreuzboden. Die Naturfreunde Kloten wandern auf dem Höhenweg über dem Saasertal. Eine abwechslungsreiche Tour vom Kreuzboden nach Gspon (4,5 Stunden). VerpfleANZEIGEN Samstag, 23. Juli Samstag, 30. Juli BÜLACH 9.00 Rad-Ausfahrt: Tagestour über 147 Kilometer. Alle Infos unter www. rvbuelach.ch. Marktgasse. ZÜRICH 8.00 Wanderung zum Pizalun: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof 8.12 Uhr via Bad Ragaz nach Wartenstein. Wanderung der Naturfreunde Kloten über Spig zur Aussichtsplattform Pizalun. Abstieg über Furggels-Tristeli nach Pfäfers (5 Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margret Hörschläger, Telefon 044 850 45 43. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. KLOTEN 20.30–4.00 Ü40-Tanzparty: Floor, Oberfeldstrasse 12 a. Donnerstag, 28. Juli Liege zum Verweilen in der reformierten Kirche Bülach: Sie stehen noch bis zum 4. September im Chor. Offen von 9 bis 17.30 Uhr. Foto: zvg. Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof 7.43 Uhr mit S25 nach Elm. Die Naturfreunde Kloten unternehmen eine Rundwanderung durch das älteste Wildschutzgebiet Europas, des Glarner Freibergs (3,5 bis 4 Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margrit Engeli, Telefon 044 813 42 94. Hauptbahnhof Zürich. ZÜRICH 7.30 Wanderung zum Chüebodensee: Fortsetzung auf Seite 11 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Gesundheitskurse der Volkshochschule Bülach Foto: zvg. Zehn Gumpiburgen in Bülach Von Samstag, 23. Juli, bis Sonntag, 14. August, lädt das GumpiburgenFestival zu Luftsprüngen ein. Zehn grosse, grössere und riesige Hüpfburgen laden täglich von 10 bis 20 Uhr in die Stadthalle Bülach. Ein kleines Restaurant sorgt für das leibliche Wohl. Von der einfacheren Schatztruhe bis zum 11 Meter langen, 6 Meter breiten und 6 Meter hohen Funpark sind alle Schwierigkeitsgrade vertreten. Mit dem Eintritt (Tagespass 17 Franken) ins Gumpiburgen-Festival erhält man einen Bändel ans Handgelenk. Damit kann man mehrmals am Tag seinem Spass am Springen frönen, zudem gibt es einen Kombi-Pass (19 Franken) mit dem Freibad. Weitere Informationen finden Sie unter: www.text-event.ch. (pd.) Die Volkshochschule Bülach bietet auch Aktivkurse an: Aqua-Jogging: Montag, 22.8. bis 6.2., 20–20.50 Uhr; Mittwoch, 24.8. bis 8.2., 19.10–20 Uhr, Schwimmbad Schwerzgrueb, Bülach. Rücken stärken: Montag, 22.8. bis 6.2., 20.05–20.55 Uhr; Freitag, 26.8. bis 3.2., 18.35–19.25 Uhr, Turnhalle Hinterbirch, Bülach. Hatha Yoga über Mittag: Mittwoch, 24.8. bis 5.10, 12–12.55 Uhr; Mittwoch, 26.10. bis 8.2., 12–12.55 Uhr, Dancezone, Bülach. Yoga für Männer: Donnerstag, 25.8. bis 29.9., 20.15–21.15 Uhr; Donnerstag, 27.10. bis 22.12., 20.15– 21.15 Uhr, Yogafabrik, Bülach. Selbstverteidigung Ü50: Montag, 24.10. bis 12.12., 19.30–20.30 Uhr, Theseus Kung Fu, Bülach. (pd.) Anmeldung und Infos zu weiteren Kursen unter: www.volkshochschule-buelach.ch, [email protected], Tel. 044 864 44 55. Fortsetzung von Seite 10 Sonntag, 31. Juli BÜLACH 9.00 Rad-Ausfahrt: Halbtagestour über 93 Kilometer. Alle Infos unter www. rvbuelach.ch. Marktgasse. Montag, 1. August OBERGLATT 10.00–13.00 Brunch: Anmeldung obligatorisch. Grillfest ab 16 Uhr, freier Eintritt. Hof Wiesengrund, Grundstrasse 23. Dienstag, 2. August ZÜRICH 8.00 60+ Wanderung über sieben Brücken: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof 8.04 Uhr via Luzern nach Grafenort. Wanderung der Naturfreunde Kloten durch die Aaschlucht über sieben Brücken nach Engelberg (3 Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margret Hörschläger, Telefonnummer 044 850 45 43. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 714 Exemplare Grossauflage: 72 072 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Herausgeberin: Lokalinfo AG, 8048 Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Jessica Wyss, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41 44 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch Am 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz, wird auch der Himmel im Unterland in verschiedenen Farben erleuchten. Foto: zvg. Nr. 29 20. Juli 2016 11 12 Wochenspiegel Nr. 29 20. Juli 2016 SCHLUSSPUNKT Wasser-Reservoir in Höri eingeweiht Das soeben fertiggestellte Reservoir auf dem Höriberg sichert nun die Wasserversorgung von vier Gemeinden. Ein sinnvolles Gemeinschaftsprojekt, wie an der Einweihung betont wurde. Für den Niederglatter Gemeindepräsidenten Luzius Hartmann ist klar: «Es gibt Aufgaben, die sinnvollerweise im Verbund gelöst werden sollten.» Die Wasserversorgung sei eine solche, sagte er anlässlich der Einweihung des Reservoirs auf dem Höriberg in Höri. Die weitgehend in der Erde befindliche Anlage versorgt auch die Gemeinden Hochfelden und Neerach mit Frischwasser, seit 2010 zudem Niederglatt. Präsident der Betriebskommission ist der Höremer Bau- und Werkvorstand Christian Meier, der betonte, dass die Baukos- ten eingehalten werden konnten. Nötig wurden der in 14 Monaten erfolgte Ausbau des Reservoirs sowie die Sanierung der bestehenden Anlagen aufgrund zusätzlichen Wasserbedarfs und der gesetzlich geforderten Erhöhung der Löschwasserreserve. Mit dem Ausbau ist das Fassungsvermögen des Reservoirs nun um 1000 Kubikmeter verdoppelt worden. Hierzu war der Neubau zweier Wasserkammern und eines Schiebehauses nötig. Gleichzeitig ist auch die Versorgungssicherheit der angeschlossenen Gemeinden mit dem Bau einer zweiten Trinkwasserleitung erhöht worden. Ferner ist das Reservoir zur Entleerung nun an die Schmutzwasserkanalisation angeschlossen. Auch letztere Massnahme ist inzwischen gesetzlich Pflicht. Von den Gesamtkosten in der Höhe von rund 2,4 Millionen Franken entfallen rund 1,6 Millionen auf die Erweiterung des Reservoirs. Die Kosten sind bedarfsmässig auf die angeschlossenen Gemeinden aufgeteilt. Bei der Besichtigung des Reservoirs beeindruckten vor allem die gewaltigen Rohrleitungen. Sinnvoll: Luzius Hartmann, Gemeindepräsident, Niederglatt. Kosten eingehalten: Gemeinderat Christian Meier, Höri. Wasser ist wertvoll: Roger Götz, Gemeindepräsident Höri. Daniel Jaggi ANZEIGEN Sehr zufrieden: Thomas Lutz, Brunnenmeister Niederglatt. Fotos: Daniel Jaggi Funktioniert bestens: Michael Fritschi, Brunnenmeister Höri.
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