Die meisten Unterländer verbringen ihre

36. Jahrgang
GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG
Nr. 29
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Brennpunkt
Hintergrund
Schlusspunkt
Der Star unter den Höremer Äpfeln
Sportliche Bulldogs aus dem Rafzerfeld
Höri: Wasserbauprojekt fertig
Der Obstsortengarten von Fructus in Höri beherbergt auf mehr als 350 Obststammbäumen
230 alte Obstsorten. Zu ihnen zählt auch der
Sternapi. Die sternförmige Apfelsorte sieht
gut aus, ist aber von geringer Qualität.
Seite 3
Geringere Verletzungsgefahr, grössere Dynamik.
Flag Football, eine abgeschwächte Art des American Footballs, wird auch im Unterland gespielt. Der «Wochenspiegel» schaute den Bulldogs aus Rafz über die Schultern.
Seite 7
Nach 14 Monaten Bauzeit ist das
Reservoir auf dem Höriberg letzte
Woche eingeweiht worden. Nun
ist die Wasserversorgung in vier
Gemeinden wieder sicher. Seite 12
Flughafen: Abholer werden
nun immer zur Kasse gebeten
Gäste direkt bei Terminal 3
abzuholen, war bislang
während fünf Minuten
gratis möglich. Nun müssen
Abholer immer zahlen.
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Fax 044 863 72 01
Die meisten Unterländer verbringen ihre
Sommerferien in Spanien oder im Norden
Flüchtlingsströme und
Terrorismus beeinflussen
das Reiseverhalten der
Unterländer grundlegend.
Während einzelne Ferienländer tabu sind, platzen
andere aus allen Nähten.
Daniel Jaggi
Paula Müller (Name geändert), 66,
aus Kloten kennt den Flughafen seit
ihrer Kindheit. Sie weiss auch, bei
der sogenannten Vorfahrt kann man
Passagiere unmittelbar beim Terminal ein- und ausladen. Benötigt man
dafür nicht länger als fünf Minuten,
öffneten sich die Ausfahrtsschranken
ohne eine Entwertung des Tickets. Es
ist also gratis. Nicht so, als Paula
Müller letzte Woche den Abholbereich wieder verlassen wollte. «Es
war chaotisch», so Müller, «kaum einer wusste, dass der Abholerbereich
nun von der ersten Sekunde an kostenpflichtig ist. Vor der Schranke bildete sich eine lange Autokolonne, bis
endlich eine Person in gelber Weste
das Problem erklärte, die Automobilisten aufforderte auszusteigen und
zu bezahlen.»
Flughafensprecherin
Raffaela
Stelzer bestätigt, dass der Abholbereich, das Kurzzeit P4, nun immer
kostenpflichtig sei. «Das ist seit dem
15. Juni so.» Damals seien die Umbauarbeiten der Vorfahrten nach drei
Jahren abgeschlossen worden. Der
Flughafen verlangt nun gemäss Tarifliste für 15 Minuten 5 Franken. Das
Verlag Tel. 044 863 72 00
Mittwoch, 20. Juli 2016
Flavio Zwahlen
Kostenpflichtig: Durchfahrt für Abholer am Flughafen.
Foto: dj.
Am Wochenende haben die Sommerferien begonnen. Die Zeit, in der die
Unterländer in die ganze Welt verreisen, um sich zu entspannen. Das war
zumindest in den letzten Jahren der
Fall. Nun sieht das ein wenig anders
aus. Die Unterländer werden zwar
immer reisefreudiger, doch kommen
für sie einige Destinationen nicht
mehr infrage.
Flüchtlinge und Terroristen
neue Tarifsystem diene primär der
Optimierung des Verkehrsflusses und
der Verhinderung von Rückstaus.
Anders in der darüber befindlichen «Drop off»-Zone, also im
Bring-Bereich. Zum Ausladen der
Gäste sind die ersten fünf Minuten
weiterhin gratis. Tipp: In der «Drop
off»-Zone können Gäste auch eingeladen werden. Bedingt allerdings ein
gutes Timing.
Tarife unter www.flughafen-zuerich.ch –›
An- & Abfahrt –› Bringen & Abholen.
Zu den No-Gos zählen die Türkei,
Ägypten und Griechenland; kürzlich
waren all diese Länder noch beliebte
Urlaubsziele der Unterländer. Grund:
die nie aufhörenden Anschläge durch
Terroristen in Ägypten und der Türkei sowie die Flüchtlingsströme an
den Stränden Griechenlands.
Brigitte Klose, Besitzerin des Reisebüros Flugladen in Bülach, sagt:
«Die Leute haben ein bisschen die
Hosen voll.» Sie rate ihren Kunden
nicht von Reisen in diese Länder ab.
Das Online-Reisebüro webook.ch, das
Noch nie wollten so viele Unterländer nach Spanien in die Sommerferien
reisen. Viele von werden wohl auch in Barcelona Halt machen. Foto: fzw.
auch gezielt Unterländer bei deren
Ferienplanung berät, orientiert sich
an den Reisehinweisen des eidgenössischen Departements für auswärtige
Angelegenheiten (EDA). Geschäftsführerin Nathalie Sassine sagt:
«Wenn mich die Kunden fragen, ob
ich selbst mit meinen Kindern an diese Orte reisen würde, bin ich ehrlich
mit ihnen.»
Spanien und Norden im Trend
Des einen Leid ist des anderen
Freud. So boomen bei den Touristen
in diesem Sommer vor allem Spanien
und Länder im Norden Europas.
«Mallorca ist extrem überfüllt», sagt
Nathalie Sassine. Spanien sei aber
allgemein Reiseziel Nummer eins der
Unterländer.
Neben Spanien gehören auch
Länder im Norden Europas zu den
Lieblingsdestinationen von Unterländern. Sandra Gartmann, Leiterin des
Kuoni Reisebüros in Regensdorf,
glaubt aber nicht, dass dies mit der
aktuellen Situation zusammenhängt:
«Seit Jahren steigen bei uns die Buchungen für nördliche Länder an. Ich
glaube aber, die Leute haben die Mittelmeerregionen langsam gesehen
und wollen mal etwas Neues entdecken.» Island und Schweden zählen
dort zu den beliebtesten Reisezielen.
2
Wochenspiegel
Nr. 29
TRIBÜNE
20. Juli 2016
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Blick nach vorne, nicht zurück
Daniel Frei *
«Die Macht der Verwaltung und von
Lobby-Gruppierungen wird immer
grösser»: Diese in den Medien oft gemachte Aussage trifft meines Erachtens durchaus zu. Dass dem so ist,
hat stark mit unserem politischen
System zu tun: Die Parlamentsmitglieder und die allermeisten Exekutiv- und Behördenmitglieder auf Gemeindeebene arbeiten milizamtlich.
Es ist also weniger die Schuld der
Verwaltung oder von Lobbys, dass sie
über grossen Einfluss verfügen, sondern es ist der Wille der Politik, sich
selber zu limitieren, da milizamtliche
Politikerinnen und Politiker über weniger Ressourcen und – nicht immer,
aber doch häufig – über weniger Erfahrung und weniger Fachwissen
verfügen.
Mehr als einmal habe ich im politischen Alltag schon gehört: «Ich verlasse mich auf das, was mir gesagt
wurde, ich kann es selber nicht beurteilen.» Ebenfalls bekannt ist der
Satz: «Ich habe keine Zeit, mich damit zu befassen, ich bin schliesslich
nur nebenamtlich tätig.» Vertrauenserweckend ist das nicht. Und mit Verlaub: Manchmal merkt man Entscheiden an, dass sie vor einem solchen
Hintergrund getroffen wurden.
Als Parlamentsmitglied gibt man
immer wieder zu Vorlagen seine
Stimme ab, die man nicht im Detail
kennt. Das ist aufgrund der Komplexität nicht anders möglich. Kompensiert wird dieses Defizit durch Kom-
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«Die Zeit der Ehrenämter
ist vorbei, es braucht eine
anständige Entlöhnung»
missionen und einzelne Fraktionsmitglieder, die sich stellvertretend
mit der Materie befassen und eine
Empfehlung abgeben.
Trotzdem beschleicht mich auch
im Parlamentsbetrieb regelmässig
das Gefühl, dass die inhaltliche Vertiefung und das Hintergrundwissen
nicht in jedem Fall der Bedeutung
des zu fällenden Entscheids angemessen sind. Kurz und gut: Es geht
um die Qualität der Entscheidungsfindung und letztlich um die Qualität
der Politik selber.
Landläufig
herrscht
in
der
Schweiz der Eindruck, wir hätten das
beste System der Welt und die vollkommenste Demokratie. So einfach
ist es aber nicht. Häufig wird verklärt
und tabuisiert, dass die Realität im
21. Jahrhundert anders und nüchterner aussieht. Mein Fazit ist: Unser
System ist reformbedürftig. Das Milizsystem muss nicht abgeschafft,
aber modernisiert werden. Die Politik
muss mit mehr Ressourcen ausgestattet werden. Die Zeit der Ehrenämter ist vorbei, es braucht eine anständige Entlöhnung, damit gut qualifizierte und engagierte Personen
sich politisch betätigen. Professionalisierung, Teil- oder Vollamtlichkeit
dürfen keine Schimpfwörter sein. Der
Stellenwert und die Wertschätzung
müssen höher sein. Hier sind alle
Parteien, Bund, Kantone und Gemeinden gemeinsam gefordert, zukunftsfähige Rahmenbedingungen zu
schaffen.
Zugegeben: Das Thema ist nicht
populär. Es aber wichtig, denn es
geht darum, die Funktionsfähigkeit
unserer Demokratie sicherzustellen.
Der Primat der Politik kann nur
durchgesetzt werden, wenn die Politik dazu auch in der Lage ist. Daran
haben viele Verbände und LobbyGruppierungen kein Interesse, ihnen
ist eine schwache Politik lieber.
Das Interesse der Bevölkerung
und der Gesellschaft muss aber eine
starke Politik sein. Wer für ein Amt
gewählt ist, soll auch tatsächlich und
seriös seine Verantwortung wahrnehmen (können) und nicht nur eine Marionette oder ein Grüssaugust sein.
Daniel Frei, Gemeinde- und Kantonsrat,
Präsident SP Kanton Zürich, Niederhasli.
Flughafen: Der
Beginn
der
Sommerferien
in Zürich und
im
Aargau
sorgte am Flughafen für einen Grossandrang. Dies berichtet «Blick».
Blechlawinen am Gotthard, überfüllte
Züge – die Schweiz im Reisefieber.
Doch der Grossandrang am Flughafen schlägt Strasse und Bahn mit
einem Rekord. Insgesamt sind in Kloten am Samstag und Sonntag rund
200 000 Personen abgefertigt worden. Am Sonntag wurde erstmals die
magische Marke von 100 000 Fluggästen geknackt. Zum Vergleich: An
einem gewöhnlichen Tag zählt der
Airport 72 000 Flugreisende.
Der Grund für den Ansturm: Während die ersten Schweizer bereits aus
ihren Sommerferien zurückkommen,
haben für die Zürcher und Aargauer
am Wochenende die Schulsommerferien erst begonnen.
Im Gedränge stösst «Blick» auf die
Familie Lanz aus Bern. Sie fliegt
nach San Diego und reist für drei
Wochen durch die USA. «Weil unsere
Tochter in die Schule geht, müssen
wir jetzt in die Ferien», sagt Florian
Lanz (59). Ebenfalls in die USA zieht
es die Borers aus Grellingen BL. Für
eine Woche geht es nach New York.
«Wir mussten nur zehn Minuten
beim Check-in warten», sagt Esther
Borer. Grund: Sie sind trotz Economy-Tickets bei der Business-Schlange
angestanden. «Die Swiss war grosszügig und hat uns trotzdem einchecken lassen.»
48
Interkontinental-Destinationen
stehen 121 Verbindungen in Europa
gegenüber – insgesamt 169 Städte in
der ganzen Welt werden von Zürich
aus angeflogen. Täglich landen oder
starten 726 Flugzeuge. Der Airport –
ein Mikrokosmos mit Hotel, Bahnhof,
Busstation, Restaurants, Supermärkten, Shopping-Mall und Gebetsräumen für Religionen aus aller Welt.
Über sechs Milliarden Franken generieren alle Unternehmen am Flughafen direkt oder indirekt. Über 26 000
Angestellte ackern vor und hinter
den Kulissen für einen Spitzenplatz
im Ranking der besten Flughäfen.
Bei vielen ist zwar momentan Terrorismus ein Thema, die Ferien wollen
sie sich aber nicht vermiesen lassen.
Rechtsanwalt Valentin Landmann
(66) sagt zu «Blick»: «Ich mache Ferien auf einer Nordsee-Insel. Das ist
nicht das primäre Ziel von Terroristen.»
Kanton Zürich: Bei einer Schwerpunktaktion haben die Kantonspolizei Zürich und mehrere kommunale
Korps in den vergangenen drei Wochen rund 700 Lenker von Fahrrädern und E-Bikes kontrolliert. Dies
berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Dabei wiesen laut der Polizei
237 Zweiräder technische Mängel
auf. In 460 Fällen missachteten die
Lenker Verkehrsregeln. In den meisten Fällen blieb es bei einer Belehrung, in einigen Fällen wurden jedoch Ordnungsbussen ausgesprochen. Gegen 17 Personen erfolgte zudem eine Rapportierung an das zuständige Statthalteramt.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Nr. 29
20. Juli 2016
3
Neeracherried:
Strasse bis 21.
August gesperrt
Die Hauptstrasse durchs
Neeracherried wird zurzeit
instandgesetzt. Der betroffene Abschnitt ist noch bis
Ende August gesperrt.
Die Dielsdorfer-/Wehntalerstrasse ist
im Abschnitt zwischen der Kreuzung
beim Naturschutzzentrum und dem
Kreisel im Neeracherried in einem
schlechten Zustand. Damit die Betriebsfähigkeit der Strasse sowie die
Verkehrssicherheit weiter gewährleistet werden können, müssen
Instandhaltungsmassnahmen ausgeführt werden.
Da sich der betroffene Strassenabschnitt in einem Naturschutzgebiet
befindet und deshalb neben der
Strasse kein Platz für Installationen
vorhanden ist, können die Instandhaltungsarbeiten nicht unter Verkehr
ausgeführt werden. Aus diesem
Grund muss die Strasse im betroffenen Abschnitt bis Sonntag, 21. August, für den motorisierten Verkehr
gesperrt werden. Der Velo-/ Fussweg
entlang der Dielsdorfer-/Wehntalerstrasse bleibt offen.
Umfahrung mit Kreisel
Die Umleitung für den Durchgangsund Schwerverkehr ist signalisiert
und erfolgt via Umfahrungsstrasse
und Dielsdorferstrasse respektive in
umgekehrter Richtung. Damit sich
keine Rückstaus bilden und der Umleitungsverkehr nicht durch Neerach
geführt werden muss, wird zwischen
der Umfahrungs- und der Dielsdorferstrasse ein provisorischer Kreisel
erstellt. An der Kreuzung Wehntaler/Dielsdorferstrasse
beim
Naturschutzzentrum wird der Verkehr mit
einer Lichtsignalanlage geregelt.
Die Postauto-Linie 510 verkehrt
aufgrund der Umleitung ab der Haltestelle «Neerach, Post» direkt zur
Haltestelle «Niederglatt, Nöschikon».
Die Haltestellen «Neerach, Gemeindehaus» und «Riedt b.N., Riedacher»
werden während dieser Zeit ausserordentlich nur durch die Linie 515
bedient. (pd.)
Verkehrssicherheit in
Bülach wird verbessert
Im Januar hat Bärbel La Rocca dem
Stadtrat Bülach eine Petition mit 104
Unterschriften eingereicht. Sie tat
dies im Auftrag der Anwohnerinnen
und Anwohner ihres Wohnquartiers.
Die Petitionäre fordern den Stadtrat
auf, die Quartierstrassen Riedweg,
Wisentalstrasse und Im Cholplatz bezüglich Verkehrssicherheit zu überprüfen und verkehrsberuhigende
Massnahmen zu ergreifen, wie der
Stadtrat in einer Mitteilung schreibt.
Die Stadtpolizei hat die Verkehrssicherheit geprüft. Der Stadtrat ist
aufgrund dieser Abklärungen zum
Schluss gekommen, dass die Verkehrssicherheit gegeben ist. Er anerkennt jedoch das erhöhte Schutzbedürfnis. Daher hat er den Bereich
Tiefbau beauftragt, mit der Stadtpolizei zu prüfen, welche zusätzlichen,
sinnvollen und nachhaltig verkehrsberuhigenden beziehungsweise flankierenden Massnahmen ergriffen
werden können. (pd.)
Etwas gesehen?
Melden Sie uns Beobachtungen
oder Hinweise an [email protected]
oder direkt an 076 386 71 11.
Er ist der Star unter den Äpfeln im Obstgarten in Höri: Im Gegensatz zu anderen Sorten fällt der Sternapi im Herbst nicht vom Baum.
Foto: zvg.
Der Apfel sieht besser aus, als er schmeckt
In Höri bewahrt Fructus
alte Obstsorten vor dem
Aussterben. Der Star unter
den rund 250 Sorten ist der
Sternapi. Zum Essen ist er
von geringer Qualität, sieht
aber immerhin gut aus.
Pascal Wiederkehr
Wenn «Frau Rotacher», die sich eigentlich Fraurotacher schreibt, gerade keine Lust hat, dann geht es dem
Sternapi schlecht. Denn zur Bestäubung braucht es bei den Äpfeln immer zwei. Der Sternapi wäre ohne
Bienen, Hummeln oder andere Insekten ziemlich hilflos. Die Insekten fliegen von Fraurotacher zum Sternapi –
natürlich auch umgekehrt – und erledigen ihren Job.
Fraurotacher und Sternapi sind
Apfelsorten. Die zwei Bäume stehen
sich in Höri direkt gegenüber. «Natürlich werden die Blüten des Sternapi nicht nur mit Blütenstaub von
Fraurotacher
bestäubt»,
erklärt
Klaus Gersbach. Insekten würden
einfach von Apfelbaum zu Apfelbaum
fliegen und den Blütenstaub mitbringen. Sofern es sich um die Pollenkörner der Blüte einer geeigneten Sorte
handle, werde die Blüte befruchtet,
sodass wieder neue Früchte entstehen. «Windbestäubung hat bei den
Äpfeln eine geringe Bedeutung», so
Gersbach.
Klaus Gersbach mit einem «Baby»-Sternapi.
me existieren kaum mehr», führt
Gersbach weiter aus. 1995 wurde in
Höri deshalb ein einzelner Baum dieser Sorte gepflanzt. Ein Risiko, falls
der Sternapi-Baum durch höhere Gewalt Schaden nehmen sollte. Was wäre, wenn ein Blitz einschlagen, der
Baum in Flammen aufgehen würde?
Doch Gersbach beruhigt: Die Wahrscheinlichkeit dafür sei zum Glück
gering, zudem würden auch im
waadtländischen Arboretum in Aubonne Sternapi-Bäume stehen. «Der
Bund fördert den Erhalt alter Obst-
Fotos: pw.
Früh übt sich: Auch innen ist der Stern erkennbar.
sorten, doch die Auflage ist, dass sie
in mindestens zwei Sammlungen in
verschiedenen Regionen vorkommen
müssen, damit sie nicht ganz aussterben.» Der Sternapi ist nicht nur deshalb berühmt, weil er ein alter Hase
unter den Apfelsorten ist. Seine spezielle Form fiel schon dem Pomologen Jean Bauhin auf, der von 1541
bis 1613 lebte und den Apfel wegen
seiner besonderen Form Fünfsternapfel (Pomum Pentagonum) nannte.
Er habe ihn auch ein erstes Mal gezeichnet, erklärt Gersbach. Der
Sternapi ist also auch wegen seiner
Sternform ein Star. In der Schweiz ist
der Apfel im Februar 1981 erstmals
wieder in den Radar von Fructus geraten. «Damals hat eine Frau aus
Corsier bei Genf im Winter einen
grossen Baum ohne Blätter, aber dafür voller Äpfel entdeckt», so Gersbach. Sie rief einen der Gründerväter
von Fructus, Roger Corbaz, an und
nannte die Äpfel «Pommes Fleur», also Blumenäpfel. «Es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um die
lange vergessene Sorte Sternapi handelte», erzählt Gersbach.
200 Apfelsorten in Höri
Der Sternapi fällt nicht
Der Obstsortengarten von Fructus in
Höri beherbergt auf mehr als 350
Obststammbäumen 230 alte Obstsorten, darunter 152 verschiedene Äpfel, 53 Birnen, 17 Kirschen und 10
Zwetschgen. «Unser Ziel ist es, die
genetische Vielfalt einheimischer,
krankheitsrobuster Sorten mit möglichst geringem Bedarf von Pflanzenschutzmitteln zu erhalten», sagt
Gersbach, der 16 Jahre Präsident
von Fructus war. 2015 gab der 69Jährige, der schon als «Apfelflüsterer» bezeichnet wurde, sein Amt ab
und führt nun in seiner Freizeit
durch die «Live-Genbank».
Der wohl berühmteste Bewohner
des Obstgartens ist der Sternapi.
Gersbach: «Die Sorte ist seit der Römerzeit bekannt und mit grosser
Wahrscheinlichkeit ein Original aus
Kasachstan, der Urheimat der Äpfel.»
Sie zähle zu den seltensten Apfelsorten der Schweiz. «Originale, alte Bäu-
Die Früchte seien Ende Oktober
pflückreif, würden aber nicht selbst
vom Baum fallen. Wenn es zutrifft,
dass Isaac Newton einst ein Apfel auf
den Kopf gefallen ist und er dadurch
zum Gravitationsgesetz inspiriert wurde, wäre ihm dies unter einem Sternapi-Baum wohl nie passiert. Ein Glück
also, ist die Sorte nicht weiter verbreitet, könnte man meinen, sofern man
der Geschichte denn Glauben schenkt.
Der Sternapi hat zudem einen kleinen Makel: Er ist zum Essen von eher
geringer Qualität. Gersbach: «Er ist
aber sehr fest und lagerfähig, und
wenn er im März vollständig gereift
ist, dann schmeckt er nicht schlecht.»
Auch wenn die uralte Sorte aus der
Römerzeit vielleicht nicht die leckersten Äpfel gebe, «sie ist umso attraktiver in ihrer Form».
Bildet die dunkle Farbe nicht.
Ein robuster Apfel.
Foto: zvg.
Streifenkirsche
Wehntaler Hagapfel
Eine Spielart der Natur: die
Schauenburger
Streifenkirsche.
In den 80er-Jahren wurde sie in
Buus, Basel-Landschaft, entdeckt,
weil sie die dunkle Farbe der
Schauenburger nicht ausbildete.
Nur die Naht wurde dunkel. Zum
Essen sind sie gleich. Die Schauenburger Kirsche ist die Schweizer Obstsorte des Jahres 2016.
2015 war der Wehntaler Hagapfel
aus dem Zürcher Unterland noch
die Schweizer Obstsorte des Jahres. Vor gut zehn Jahren wurde
Fructus auf einen etwa 70-jährigen Apfelbaum aufmerksam gemacht, der in Sünikon, in der Gemeinde Steinmaur, steht. Der
Hagapfel erwies sich als robust
gegen viele Krankheiten.
Mehr Informationen sind auf der Homepage www.fructus.ch zu finden.
4
Wochenspiegel
Nr. 29
20. Juli 2016
Werte gibt man
sich selbst
Werte sind etwas Schönes, jeder
kennt sie und jeder braucht sie. Sie
sind da, um festzulegen, was Wert
hat uns was nicht. Sie unterscheiden
in der Regel zwischen gut und
schlecht. Das Ego ist dafür verantwortlich. Es hinterlässt Spuren, wenn
es sagt, wer zur Elite gehören darf
und wer nicht. Das Schulsystem regelt sie, denn nur die Herausragenden erhalten die Bestnote hervorragend.
Wert ist, wer etwas aus sich
macht. Leistung diktiert die Oberschicht. So werden Eliten herangezüchtet, damit Ordnung herrscht.
Ordnung ist das halbe Leben, so sagt
der Volksmund. Doch scheint diese
Ordnung zurzeit aus den Fugen zu
geraten, sie überstürzt sich. Geldwerte wie Marktwerte sind instabil. Sie
suchen sich gerade neue Werte, um
der Menschheit zu sagen, wie tüchtig
alle sind.
Das Ego verliert dabei an Macht,
weil es einer Unwahrheit angekettet
war. Klassenunterschiede kapseln
sich ab. Man wird sich einig, ein jeder ist wertvoll und gleichermassen
LESERBRIEFE
wichtig. Begabt ist, der seine angeborenen Talente hervorbringt, ihnen
vertraut und Freude an ihnen hat.
Reichtum ist das Wissen, dass die
Fülle aller Summen die Menschen
sind, die füreinander da sind. Nichts
ist mehr, wie es war, so sagt die Zukunft, weil die Zeit es so will.
Sandra Langenauer, Watt
Das Mittelalter ist
längst vorbei
Zum Gastkommentar «Einkaufstourismus: Preis ist zu hoch», 15. Juni,
von Hans Fehr
In der Schweiz gibt es die freie
Marktwirtschaft. Jeder kann einkaufen, wo er will. In den KMU arbeiten
ja auch viele Ausländer. Herr Fehr
meint, vom Auto auf die Vermögensverhältnisse des Besitzers schliessen
zu können, schon wieder so einer.
Sind das denn alles auch neue und
bezahlte Autos? Lädelisterben gab es
schon immer, auch als die Leute noch
nicht in Deutschland einkauften. Und
das wird es auch weiterhin immer
mal wieder geben. Wieso meint Herr
Fehr, die Qualität der Ware sei in der
Schweiz besser? Etwa weil die Bauern viel zu viele Gelder vom Staat er-
halten, nur um viel zu viele hornlose
Kühe zu halten, die mit ihren Abgasen den Klimawandel und das Ozonloch begünstigen? Die Qualität der
Ware ist in Deutschland so gut oder
so schlecht wie in der Schweiz. Würde die Hälfte oder auch weniger in
Eglisau einkaufen, könnte Eglisau
den Verkehr kaum bewältigen und
Herr Fehr würde sofort nach Gegenmassnahmen schreien. Zum Verkehr:
Dies ist die Hauptverkehrsachse, die
Schaffhausen mit Bülach und Zürich
verbindet, da ist die ganze Woche
enormer Verkehr, werktags herrscht
einfach noch eine viel zu grosse Menge LKWs, deren Chauffeure sich
mehrheitlich nicht mal an die einfachsten Verkehrsregeln halten. Kann
der Herr Fehr dies nicht akzeptieren,
muss er sich für die Umfahrung Eglisau einsetzen. Ebenfalls muss er sich
dafür einsetzen, dass AHV/IV-Rentner mehr Geld erhalten. Dann wird
es besser. Was wir so oder so ganz sicher nicht brauchen, ist ein Mann
aus Eglisau, der mit Zwangsmassnahmen die Menschen zwangsbesteuern will.
Ich jedenfalls werde, sollte das
Benzin teurer werden, auch dieses in
Deutschland kaufen, genauso wie die
Deutschen das Benzin in der Schweiz
gekauft haben, als es hier noch günstiger war. Das Mittelalter, wo der
Herr Fehr eigentlich hingehört, ist
längst vorbei.
Rolf Albrecht, Rafz
Der Bundesrat,
Rudenz und die Lorelei
Brexit hin oder her: Eine Mehrheit
des Bundesrats, angeführt von Aussenminister Didier Burkhalter, will in
die EU. Nicht direkt und offen, denn
das wäre aussichtslos, weil auch
nach der neuen Umfrage der ETH
nur noch eine bescheidene Minderheit der Schweizerinnen und Schweizer dieses Ziel mehr oder weniger
unterstützt. Man will den Beitritt
«schleichend» erreichen über einen
sogenannten Rahmenvertrag, der uns
institutionell in die EU-Strukturen
einbindet.
Was treibt Bundesräte, Politiker,
hohe Bundesbeamte, Kulturschaffende und gleichgesinnte Kreise in diese
Richtung an? Sie bewundern das
Grossräumige, sie möchten dabei
sein bei supranationalen Gebilden.
Einige lechzen nach hohen Ämtern
und allerlei Privilegien. Und vor allem: Sie empfinden die direkte Demokratie, die Volksrechte und die
Tatsache, dass das Schweizer Volk in
allen wesentlichen Belangen das letzte Wort hat – und ebenso die schweizerische Neutralität –, als mühsam,
als hinderlich, als Korsett.
Brüssel gibt den Takt vor, und der
Bundesrat gehorcht. Statt endlich
den Volksentscheid gegen die Massenzuwanderung umzusetzen, will
die Mehrheit des Bundesrats auf
Druck der EU offensichtlich zuerst
den erwähnten Rahmenvertrag mit
Brüssel vorantreiben. Dieser Rahmenvertrag, als Vorvertrag zwischen
Diplomaten bereits ausgehandelt, beinhaltet im Wesentlichen Dreierlei:
Wir haben alles bisherige und künftige EU-Recht in den bilateral geregelten Bereichen automatisch zu übernehmen. Zudem muss die Schweiz
bei Meinungsverschiedenheiten das
Urteil des EU-Gerichtshofs anerkennen. Und wenn wir dies nicht tun,
haben wir Sanktionen, also Strafmassnahmen, in Kauf zu nehmen.
Es kann nur eine Antwort geben:
Nein zur institutionellen Einbindung,
Nein zum Rahmenvertrag, Nein zur
«Erneuerung des bilateralen Wegs»,
oder wie das Konstrukt auch immer
heissen mag.
Hans Fehr,
alt Nationalrat SVP, Eglisau
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AKTUELL / SPORT
Neue persönliche Bestzeit erreicht:
Andrew Nadig (U18).
Foto: zvg.
Grosse Erfolge
der Klotener
Leichtathleten
An den kantonalen Meisterschaften in Thalwil gehörten die Leichtathleten des
TV Kloten mit acht 1.,
sechs 2. und vier 3. Plätzen
zu den Erfolgreichsten.
In der Kategorie U20 war es Matthias
Studiger, der die 110 Meter Hürden
und die 400 Meter Hürden in 15,07
Sekunden und 60,83 Sekunden gewann und dazu einen zweiten Rang
über 100 Meter in sehr starken 11,54
Sekunden, eine neue persönliche
Bestleistung, erreichte.
Der Mann der Meisterschaften
war eindeutig Andrew Nadig, mit
Siegen über 100 Meter Hürden in
neuer Bestzeit von 15,36 Sekunden,
einem Sieg über 300 Meter Hürden
ebenfalls in neuer Bestzeit von 40,72
Sekunden und einem Sieg über 100
Meter, wo er bereits im Vorlauf sehr
gute 11,58 Sekunden erreicht hat.
Nahom Yirga sehr vielseitig
Als vielseitiger Athlet zeichnete sich
Nahom Yirga aus, mit Gold im Weitsprung (5,84 Meter), dreimal Silber
über 80 Meter in 9,90 Sekunden, 100
Meter Hürden in 13,77 Sekunden
und im Speerwerfen mit 46,89 Meter.
Dazu erreichte er im Hochsprung einen 4. Rang mit neuer persönlicher
Bestleistung von 1,69 Metern.
Bei den U14 schafften es zwei
Klotener in den 60-Meter-Final: Joel
Temeng wurde Dritter in 8,39 Sekunden und Jaheim Mpemba Vierter mit
neuer persönlicher Bestzeit von 8,57
Sekunden. Über 80 Meter Hürden gewann Joel Temeng Silber mit neuer
Bestleistung von 12,7 Sekunden,
während sich der sonst schnellere
Patric Schweizer nach einem «Stolperer» für einmal mit Bronze in 12,88
Sekunden zufrieden sein musste.
Joel Temeng gewinnt überlegen
Im Hochsprung war es dann wieder
Joel Temeng, der mit 1,51 Metern
überlegen gewann und sich im Kugelstossen mit neuer persönlicher
Bestleistung von 10,13 Metern seine
zweite Goldene sicherte. Ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung erreichte Claudio De Bastiano über 600
Meter in 1,53.14 Minuten, was jedoch nicht zu Edelmetall reichte. Solches gewann dafür Jaheim Mpemba
im Ballwurf mit 51,84 Metern.
Bei den Mädchen U12 erreichte
Levia Schaden über 600 Meter in
2,00.52 Minuten den 4. Rang, ebenso
Christa Temeng über 60 Meter in
9,09 Sekunden. (pd.)
Wochenspiegel
Nr. 29
20. Juli 2016
5
Noch steht in Buchberg die Zeit still
Seit Pfingsten wird das
Innenleben des Buchberger
Kirchturms saniert. Diese
Woche sollen die Arbeiten
abgeschlossen werden.
Thomas Güntert
Der Servicemonteur Thomas Leutwiler hat die Notwendigkeit erkannt
und die Gemeinden Buchberg und
Rüdlingen auf die nötigen Renovierungsarbeiten der Buchberger Kirche
aufmerksam gemacht. Nach Pfingsten wurde damit begonnen, die Glocken und die Turmuhr zu revidieren.
Dabei werden die über 160- jährigen
birnenförmigen Klöppel erneuert.
Im Buchberger Kirchturm wird der
Glockenstuhl mit Trockeneis entrostet.
Glocken sind beschädigt
Das häufige Schlagen hat die Klöppel
zudem verhärtet und die Glocken beschädigt. Laut dem Servicemonteur
ist ein Klöppel ein Verschleissteil, das
man alle 40 Jahre ersetzen sollte.
«Falsch dimensionierte Klöppel führten in den letzten 60 Jahren zu mehr
Glockenschäden als in den 600 Jahren zuvor», behauptet Kirchturmtechnik-Firma Muff. Damit das Klingen des Klöppels weich ist, hat die
Schweizer Spezialfirma leichte Rundballen-Klöppel entwickelt, die in Dimension und Gewicht fein aufeinander abgestimmt werden, damit der
Klang harmonischer tönt und die
Glocken geschont werden. Zudem
werden die Schlagwinkel reduziert
und die drei Schlaghämmer saniert,
die von aussen auf die Glocke schlagen.
Computer für die Uhr
Die Turmuhr mit den bald 40-jährigen Elektromotoren, Ketten und Antriebsrädern, die von der Kleinandelfinger Firma Mäder hergestellt wurde, wird im Werk in Triengen bei Luzern revidiert. Die Uhr wird zudem
mit einem Läutcomputer ergänzt, der
für alle ausserordentlichen Anlässe
programmiert werden kann. Die vier
zwischen 140 und 1050 Kilogramm
wiegenden Bronzeglocken, die vermutlich wie die Klöppel von der Aargauer Firma Rüetschi stammen, bleiben im Kirchturm hängen. Sie erhalten aber neue Lager, und die spröde
gewordenen Aufhängungen aus argentinischem Rindsleder werden ersetzt. Auch der metallene Glockenstuhl wird saniert. Dabei wird ein
spezielles
Druckluftstrahlverfahren
eingesetzt, bei dem Trockeneispartikel mit einer Temperatur von knapp
minus 80 Grad in nahezu Schallgeschwindigkeit auf die Bauteile treffen
und diese so entrosten. Für die Sanierung wurden Gesamtkosten von
66 000 Franken budgetiert, die sich
Seit Pfingsten stehen die Zeiger der Kirchturmuhr in Buchberg auf 12
Uhr. Die Sanierung soll diese Woche abgeschlossen werden. F: Th. Güntert
Die alten birnenförmigen Klöppel
werden ersetzt.
die politischen Gemeinden Buchberg
und Rüdlingen teilen; Zuschüsse gibt
es keine.
Bau nichts mehr im Weg. Die Kirche
ist 1850 eingeweiht worden, im November 1972 brannte sie aufgrund
eines überhitzten Ofenrohrs bis auf
den Turm und die Aussenmauern ab.
Die Kirche wurde wieder aufgebaut
und 1974 erneut eingeweiht. Im Jahr
1996 haben die Einwohnergemeinden Rüdlingen und Buchberg die Kirche der reformierten Kirchgemeinde
abgekauft.
Sanierung wird gefilmt
Otto Haller aus Buchberg dreht ehrenamtlich einen Film über die Sanierung der Kirche, den er später
vorführen wird. Mit der Pfarrerin
Barbara Erdmann und der Kirchenpflegerin Regina Gerber ist er nach
Triengen gefahren, als die neuen
Klöppel geschmiedet wurden.
In Buchberg und Rüdlingen, die
früher eine Gemeinde waren, soll es
ursprünglich zwei Kirchen gegeben
haben. So wird im Jahr 1130 das
Margarethenkirchlein in Rüdlingen
erwähnt. Im 13. Jahrhundert ist es
vermutlich abgebrannt und nicht
mehr aufgebaut worden. Urkundlich
erwähnt ist auch die St. Jakobskirche
auf dem heutigen Friedhofsgebiet.
Nach heftigen Reibereien wurden die
Dörfer 1839 getrennt, weil die Nutzung der Weiden und des Waldes sowie der Unterhalt von Wegen und
Brunnen und das Beheben von Uferschäden immer wieder zu Streitigkeiten führten.
Streit um Kirchturm
Nachdem die St. Jakobskirche baufällig wurde, belastete der Kirchenbau
das Verhältnis zwischen den Einwohnern der beiden Gemeinden erneut.
Die Rüdlinger wollten den Turm auf
«ihrer» Seite zur Kirche haben, was
aber wegen des schlechten Baugrunds nicht möglich war. Erst als
man den Standort der Kirche so
wählte, dass die Rüdlinger wenigstens von ihrem Dorf aus das Zifferblatt ablesen konnten, stand dem
Bald wieder eine Hochzeit
Voraussichtlich diese Woche werden
die Zeiger wieder drehen. Die vier renovierten Glocken sollen spätestens
am kommenden Samstag wieder läuten. Dann wird in der Buchberger
Kirche Hochzeit gefeiert.
Dann werden auch die Filmaufnahmen von Otto Haller enden – mit
dem Glockengeläut.
Schnupperlehre finden: So einfach geht es
Mit geringem Aufwand eine
Schnupperlehre finden: Ein
Internetprojekt der Gewerbevereine und Sekundarschulen des Bezirks Dielsdorf macht es möglich.
Daniel Jaggi
Eltern und Schüler kennen die Situation zur Genüge: Einen Betrieb für eine Schnupperlehre zu finden, ist aufwendig, erfordert oft viele Telefonate
oder schriftliche Anfragen. Das Resultat ist meist mager, Absagen und
Frust die Folgen. Nun haben der Gewerbeverband und die Sekundar-
schulen des Bezirks eine Plattform
geschaffen, die den Stress und Frust
deutlich minimieren.
Schnuppy.ch, so der Name der Internetplattform, zeigt mit wenigen
Klicks, in welchen Betrieben Schnupperlehren möglich sind und, ganz
wichtig, in welcher Zeit hierfür im
Betrieb freie Kapazitäten bestehen.
«Wir wollten die Suche für Schüler,
die Schule und die Eltern einfacher
gestalten», begründet Christian Müller, Lehrlingsverantwortlicher beim
Bezirksgewerbeverband
Dielsdorf,
das Gemeinschaftsprojekt. Das ist
den Machern auf jeden Fall gelungen,
wie ein Test bei verschiedenen auf
der Plattform aufgeschalteten Betrieben zeigt. Inzwischen sind rund 150
Gewerbebetriebe in 19 Kategorien im
System erfasst. Das Themenspektrum
reicht von «Bau» über «Natur» bis zu
«Verkehr». Besonders anwenderfreundlich: Es kann auch nach Datum gesucht werden. Bis nach den
Sommerferien soll die Plattform mit
noch vielen weiteren Betrieben ergänzt werden. Auch Firmen, die
nicht Mitglied eines Gewerbevereins
sind, können sich anmelden.
Einjährige Entwicklungszeit
Initiator und treibende Kraft hinter
dem Projekt war der Rotary Club
Dielsdorf. Ein Projektteam aus zahlreichen Vertretern der Schulen und
der Gewerbeverein haben unter der
Leitung von Marcel Lüthi, Regens-
berg, die Anforderungen an eine Datenbank erarbeitet. Insgesamt seien
rund 100 Personen in diversen Projektteams während eines Jahres engagiert gewesen, sagt Müller weiter.
Nach der Testphase im April mit
zwei Sekundarschulen sind noch Verbesserungen vorgenommen worden.
Seit Juni ist die Plattform nun online.
Neben der Übersicht über Schnupperlehrstellen im Bezirk Dielsdorf
enthält schnuppy.ch auch Informationen zum Lehrbetrieb sowie Detailinformationen zu den Betrieben. Müller
ist zuversichtlich, dass sich auch andere Bezirks-Gewerbeverbände dem
Beispiel anschliessen werden.
Mehr unter www.schnuppy.ch.
6
Wochenspiegel
Nr. 29
BÜLACHER KULTUR
20. Juli 2016
Schöne Klänge an der Wand
Zu Besuch bei Marcus Wyrsch.
Er betreibt seit fast 25 Jahren
in der Bülacher Altstadt ein Atelier
für Geigenbau.
VERANSTALTUNGSKALENDER
NATIONALFEIERTAG
Montag, 1. August, Beginn 18.30 Uhr
Bundesfeier mit Festansprache von Sarah Meier
Lindenhof
Sie ist eine der interessantesten Gassen in der
Altstadt: die Brunngasse. Hier gibt es nicht nur
ein paar besuchenswerte Restaurants, hier
existiert seit einigen Jahren die Schüür, in der
immer wieder gesellschaftliche und kulturelle
Anlässe stattfinden. Und hier, im Haus mit der
Nummer 14, wirkt seit 1993 der Geigenbauer
Marcus Wyrsch: «Ich hatte etwa ein Jahrzehnt
lang ein Atelier in Nassenwil, aber die Altstadt
Bülach ist eine besondere Adresse.» Er konnte
hier etwas Wertvolles aus seiner Ausbildungszeit in Cremona verwirklichen: «Im gleichen
Haus leben. Oben wohnen, unten arbeiten.»
Sein Name, schmunzelt Marcus Wyrsch,
deute ja ohne Zweifel darauf hin, dass er kein
«Büülemer» sei: «Meine Vorfahren stammen
aus Attinghausen im Kanton Uri. Der Name
kann dort bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden.» Das ändert nichts daran, dass er
sich in der Bülacher Altstadt sehr wohlfühlt
und hier auch in Zukunft wirken möchte.
Bis 24. August!
Aus verlagsinternen Gründen macht die
Kulturseite eine Pause: Sie erscheint nach
den Sommerferien wieder am 24. August
und danach regelmässig alle 14 Tage am
Mittwoch. Für die Seite vom 24. August ist
der Redaktionsschluss am 15. August, bis
dann müssen Einsendungen vorliegen: [email protected]. (hu.)
Selbstverständlich können Sie alle Gerichte
telefonisch zum Abholen bestellen. Schauen Sie
auf www.linde-huentwangen.ch – dort finden
Sie unsere Speisekarte
Wirtschaft zur Linde, Linde 16
8194 Hüntwangen, Telefon 044 869 06 56
ALTSTADT-TREFFPUNKT
Donnerstag, 4., 11. und 18. August, ab 19 Uhr
Dreimal Nachtcafé
Altstadt, www.gruppe.altstadt.ch
ESSEN UND WOHNEN
Donnerstag, 4. August, 16 bis 22 Uhr
Freitag, 5. August, 16 bis 22 Uhr
Tisch- und Wohnkultur
Solistrasse 18, www.tisch-wohnkultur.ch
KONZERT
Freitag, 5. August, 20 Uhr
Quintett Kolchika
Schüür, Brunngasse 5, www.schuer-buelach.ch
HANDWERK UND UMWELT
Samstag, 20. August, 9 bis 17 Uhr
Handfest und Umwelttag
Altstadt, www.sigristenkeller.ch, www.buelach.ch
Schon immer Violine
Geigenbauer ist ein Spezialberuf, in der
Schweiz gibt es rund 170. Für Marcus Wyrsch
war das aber der Beruf, den er unbedingt lernen wollte und den er auch heute, nach über
30 Berufsjahren, immer noch gern hat. Er sei
einfach davon «angefressen», weil dieser Beruf
sehr viel biete: «Es geht nicht nur um den Bau
einer neuen Violine oder eines Cellos, es geht
um Renovationen, es geht um alte Instrumente,
die ich wiederherstellen kann.» Es geht aber
auch um die Miete von Instrumenten, um Anund Verkauf, um Gutachten. Mit Streichinstrumenten zu tun haben, sei eine überaus «gemischte Angelegenheit», sagt er ganz allgemein, ohne ins Detail zu gehen.
Das Wyrsch-Atelier an der Brunngasse 14
zeigt deutlich, dass hier ein Mensch allein arbeitet, und das vor allem mit Streichinstrumenten. Man sieht überall, an den Wänden, in Vitrinen, in Schränken hinter Glas, die Instrumente – Violine, Bratsche und Cello –, denen schöne
Klänge entlockt werden können. Auf einem Pult
liegen Teile einer offensichtlich bejahrten Violine, die Marcus Wyrsch auf Nachfrage hin mit
«etwa 250 Jahre alt» bezeichnet. Er hat in seiner Tätigkeit kostbare Instrumente aus vergangenen Jahrhunderten in der Hand gehabt:
«Auch eine Stradivari.»
Markus Wyrsch hatte stets die Violine im
Kopf, lernte aber auf Wunsch seiner Eltern zuerst «einen richtigen Beruf, nämlich KV». Danach aber ging es nur noch in eine Richtung,
und bei einem Besuch in der Toskana wurde
ihm endgültig klar, dass er Geigenbauer werden wollte. Er informierte sich an verschiedenen Schulen (Mittenwald, Brienz, Cremona)
und blieb in Cremona, der zweifellos berühmtesten Geigenbauschule und -stadt der Welt,
hängen. Nach bestandener Aufnahmeprüfung
lernte und arbeitete er fünf Jahre in Cremona
und kehrte danach mit einem prall gefüllten
– Pizzeria da Modesto –
Geniessen Sie gemütliche
Stunden . . .
. . . bei einem Glas Wein auf
unserer Gartenterrasse und
wählen Sie aus unserer
reichhaltigen Speisekarte
oder Sommerkarte
Mit solchen Instrumenten hat er jeden Tag
zu tun: Geigenbauer Marcus Wyrsch. Foto: hu.
Wissensrucksack in die Schweiz zurück. Es
folgten Jobs bei Musik Hug und bei Jecklin, bevor er sich entschloss, selbstständig zu werden.
Seit 1982 führt er sein eigenes Atelier, hat sich
in der Grossregion Zürich einen Namen gemacht und viele Virtuosen, auch international
bekannte, kennen gelernt.
Für die Kultur leben
Als er nach Bülach kam, hat Marcus Wyrsch
zuerst eine allgemeine Zurückhaltung bei den
Einheimischen festgestellt. Er habe aber Zug
um Zug schöne Kontakte aufbauen können, die
nicht nur beruflich wichtig waren, sondern ihm
auch menschlich viel brachten. Er begleitet mit
Interesse und Engagement das Bülacher Kulturleben, das er als «reichhaltig» beschreibt. Er
findet aber, dass dem Bezirkshauptort mit fast
20 000 Einwohnern «etwas mehr Abwechslung» gut täte. Er hofft denn auch, dass in Bülach Nord vielleicht ein Platz für Kulturveranstaltungen geschaffen werden könne.
Auf die Frage, ob in Bülach ein StreicherFestival lebensfähig und sinnvoll sei, legt Marcus Wyrsch seine Stirn in Falten. Die Stadt Bülach vertrage das kaum, meint er, und weist auf
die Vielzahl von Musikfestivals in der näheren
Region hin, die bereits einen Namen hätten
und von Bülach aus gut erreichbar seien: «Ich
erwähne hier Boswil, die Kartause Ittigen, die
Kyburgiade, das Festival der Stille in Kaiserstuhl.» Die Musikanlässe in Bülach verfolgt
Marcus Wyrsch mit grosser Aufmerksamkeit.
Er hofft, dass Doppeltermine vermieden werden könnten, denn für jeden Kulturveranstalter
sei es bedauerlich, wenn es am gleichen Tag
oder Abend Konkurrenz habe. In Bülach gebe
es grundsätzlich etliche anspruchsvolle musikalische Anlässe, «die es verdient haben, besucht
zu werden». Er erwähnt die Konzertreihe von
BülachKlassik, er verweist auf das Kammerorchester Bülach, auf die grossen Chöre, den
Kammerchor Zürcher Unterland und den Konzertchor Zürcher Unterland. Sie alle – und weitere Ensembles – bereichern das musikalische
Leben Bülachs sehr.
Friedel K. Husemann
STRICKEN UND LESEN
Sonntag, 21. August, 10 bis 14 Uhr
Literaturlismete
Rathausbrunnen/Altstadt Buchhandlung (je nach Wetter)
SOMMERPAUSE
Das Ortsmuseum Bülach, in dem
die Ausstellung «Wasser in Bülach» stattfindet, ist vom 17. Juli
bis zum 21. August geschlossen.
Ab Sonntag, 28. August, ist das
Ortsmuseum jeden Sonntag von
10 bis 12 Uhr wieder geöffnet.
Die Ortsmuseumskommission bittet um Kenntnisnahme.
BUNDESFEIER
Am Montag, 1. August, findet auf
dem Lindenhof die 1.-August-Feier statt – und zwar bei jedem
Wetter. Die Bundesfeier beginnt
um 18 Uhr, um 18.30 Uhr erfolgt
die Begrüssung durch Stadtpräsident Mark Eberli. Die Festansprache um 19.30 Uhr hält dieses
Jahr Sarah Meier, Sportlerin des
Jahres 2011. Um 19.45 Uhr wird
die Landeshymne gemeinsam gesungen, von 19.53 bis 19.58 Uhr
folgt das Kirchengeläut «Silberglöggli». Das 1.-August-Feuer
wird um 21.30 Uhr entzündet.
DREIMAL NACHTCAFÉ
Bereits zum 15. Mal finden in der
Altstadt, vom Obertor bis zum
Rathaus, die Nachtcafés statt. An
drei Donnerstagabenden – 4., 11.
und 18. August – treffen sich die
Nachtcafé-Fans ab 19 Uhr zum
Herumstehen und Schwatzen. Für
die Bekämpfung von Durst und
Hunger gibt es Bars, Grill, Glace,
Leckerbissen und dazu Musik.
KOLCHIKA-QUINTETT
Am Freitag, 5. August, tritt in der
Schüür Bülach (Brunngasse 5)
das Kolchika-Quintett aus Georgien auf. Die fünf Musiker – eine
Frau und vier Männer – spielen
mit durchaus speziellen Instrumenten georgische Melodien, deren Klänge einerseits anmutig
sind, andererseits aber auch Vitalität und Kraft vermitteln. Mit dabei an diesem Konzert, das um 20
Uhr beginnt, ist Amanda Manda
Seiler. Reservationen unter info@
schuer-buelach.ch, Eintrittspreis
pro Person: 35 Franken.
HANDFEST/UMWELTTAG
Der letzte Samstag der Sommerferien – dieses Jahr ist es der 20.
August – ist traditionsgemäss der
Tag, an dem in der Altstadt das
Handfest und der Umwelttag
stattfinden. Von 9 bis 17 Uhr
läuft der Handwerker-Markt ab,
für die Kinder gibt es die «Kinder-Werk-Stadt», die Handwerker-Schenke lädt zu Speis und
Trank ein, in der Rathausgasse
werden Umweltthemen behandelt. Infos bei der Stiftung Sigristenkeller und der Stadt Bülach,
Ressort Natur und Umwelt.
LITERATURLISMETE
Auch dies ist ein traditioneller
Anlass, der bei gutem Wetter
beim Rathausbrunnen und bei
schlechtem Wetter in der Altstadt
Buchhandlung stattfindet: Sonntag, 21. August, 10 bis 14 Uhr.
Edgar Rai kommt zur Literaturlismete, die Lesung beginnt um
11 Uhr, eine Stunde vorher Literaturkaffee. Eintritt pro Person 23
Franken, wer lismet, 20 Franken.
Veranstaltet wird die Literaturlismete von der Altstadt Buchhandlung, von der Stadtbibliothek Bülach und von Tuttolana.
Wir sind auch in den
Ferien für Sie da!
Am 3. und 10. August erscheint
kein Wochenspiegel.
Die ideale Gelegenheit für Sie, mit
uns . . .
. . . die Herbst- und Weihnachtskampagnen zu planen oder die Werbestrategie für 2017 zu besprechen.
Gerne nehmen wir natürlich auch
Inserate für die Ausgabe vom 17.
August 2016 entgegen.
Rufen Sie uns an, schreiben oder
besuchen Sie uns. Wir sind ein familiäres Team und nehmen uns gerne Zeit für Sie.
Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Telefon +41 44 863 72 00
[email protected]
www.wochenspiegel.ch
Wochenspiegel
H I N TE R G R U N D
Nr. 29
20. Juli 2016
7
Die bissigen Bulldogs vom Rafzerfeld
Weniger hart, aber deutlich
dynamischer: Flag Football,
der jüngere Bruder des
American Football, wird
seit über zehn Jahren auch
im Rafzerfeld gespielt.
Aber was ist Flag Football?
Thomas Güntert
Seit über zehn Jahren gibt es im Rafzerfeld das Flag-Football-Team Rafz
Bulldogs. Begonnen hatte alles in der
Sonnenstube der Schweiz, als der
ehemalige
Tackle-Football-Spieler
Anton Frutig diese Randsportart bei
einer Sportwoche in Tenero vorstellte. Kurz darauf gründete er eine
Spielgemeinschaft mit den Winterthur Warriors und im Jahr 2005, zusammen mit Roland Frei, den Flag
Football Club Rafz Bulldogs, der mittlerweile aus rund 35 Flag-FootballSpielern besteht. Die Aktivmannschaft spielt in der National Flag
Football Ligue (NFFL), zudem gibt es
zwei Jugendteams.
Synergien nutzen
Die Bulldogs stammen überwiegend
aus dem Rafzerfeld und den umliegenden Gemeinden des Zürcher Unterlands. In unmittelbarer Nachbarschaft gab auch noch die Eglisau
Scorpions, die sich vor einigen Jahren von den Rafz Bulldogs abspalteten. Um die Synergien zwischen den
Klubs zu nutzen, haben sich die Vereine in diesem Jahr wieder zusammengefunden. «So werden Vereinsstrukturen vereinfacht und Verbandsbeiträge minimiert», sagt Präsident
Roland Frei. Er betont ferner, dass
die Eglisauer Scorpions immer nur
auf dem Spielfeld Rivalen waren, ansonsten herrsche in der Flag-Football-Szene ein sehr freundschaftliches Miteinander. «Bei Randsportarten besteht ausserhalb des Spielfelds ein Verhältnis wie in einer grossen Familie», sagt auch Hubert Boog
von den Bulldogs.
Der Unterschied zu American Football besteht darin, den Gegner zu
stoppen, indem man ihm ein Fähnchen aus dem Gürtel zieht.
namik; die taktischen Spielzüge sind
dieselben. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass statt mit
körperlichem Tackling der ballführende Spieler gestoppt wird, indem
man ihm ein spezielles Fähnchen aus
dem Gürtel zieht. Beim American
Football wird der Gegner zu Fall gebracht, um den Spielzug zu stoppen,
weshalb auch Helm, Maske und
Brustpanzer zur Ausrüstung gehören. Beim Flag Football reicht lediglich ein Zahnschutz, wodurch das
Spiel auch beweglicher und schneller
wird.
besteht aus zahlreichen Kurzeinsätzen, wobei die Spieler ähnlich wie
beim Eishockey nach dem Ende eines
Spielzugs beliebig oft ausgewechselt
werden können.
Sportart ist auch ein Sprungbrett
In der Schweiz wird auf einem Spielfeld, das etwa halb so gross wie ein
American-Football-Feld ist, zweimal
20 Minuten lang, fünf gegen fünf gespielt. Ein Team muss mindestens
aus sechs Spielern bestehen, nach
oben ist die Anzahl unbegrenzt. «Optimal wären zehn Teammitglieder,
das ergäbe eine komplette Offence
und Defence», erklärt Boog. Das Spiel
Die einzelnen Spieltage der FlagFootball-Liga verteilen sich auf die
ganze Schweiz und werden von den
mitwirkenden Vereinen durchgeführt, die drei Spielfelder in der Grösse 25 auf 60 Meter und die passende
Infrastruktur zur Verfügung haben.
Die Bulldogs können bei ihren Veranstaltungen voll auf die Unterstützung
der Gemeinde zählen, die ihnen die
Sportplätze und Garderoben sehr
günstig zur Verfügung stellt.
Die grössten Ausgabeposten des
Vereins sind die Reisekosten, da die
Spieltage beispielsweise in Genf,
Chur oder Solothurn ausgetragen
werden. Bei den Jugendlichen beträgt die Jahresgebühr 120 Franken,
Erwachsene bezahlen 220 Franken.
Ebenfalls sind die Bulldogs auf Spon-
Das U16-Team ist mit viel Herzblut bei der Sache, um später in der
nationalen Flag Football Ligue bestehen zu können.
Foto: zvg.
Zu einem Spiel gehört auch ein optisch passender Schiedsrichter.
Ein Zahnschutz reicht
Flag Football ist aus dem American
Football entstanden. Die sportliche
Attraktivität sind die geringere Verletzungsgefahr und die grössere Dy-
ANZEIGEN
Viele Kurzeinsätze im Spiel
Auch ohne Schutzausrüstung geht es beim wesentlich dynamischeren
Fotos: Thomas Güntert
Flag-Football ganz ordentlich zur Sache.
soren angewiesen. Sie sind zudem
ständig auf der Suche nach neuen
Mitgliedern. Der Vereinspräsident
rät, sich vor einem Probetraining auf
der Homepage über die Trainingszeiten und die Kontaktdaten der Coachs
zu informieren. «Dann können wir
uns um den Newcomer auch intensiv
kümmern», bemerkt Boog.
Ältester Spieler mit dabei
Mittwochs trainieren ab 18 Uhr die
unter 13-Jährigen auf dem Sportgelände Schalmenacker in Rafz, donnerstags die U16 und die NFFL. Im
Winter findet das Training in der
Dreifach-Sporthalle statt, wobei es in
dieser Zeit hauptsächlich um Schnellkraft, Geschicklichkeit und Kondition
geht. Mit dem Flag Football kann
man ab acht Jahren beginnen. Der
älteste Rafzer Spieler ist Richard
Hofer, Jahrgang 1967, er ist zugleich
der älteste aktive Flag-Football-Spieler der Schweiz. Mehrere ehemalige
Rafzer Flag-Football-Spieler hätten
auch schon zu den Winterhurer War-
«Zahnschutz in den Mund und
los», sagt Cedric, der bei den Bulldogs im U13-Team spielt.
riors oder den Schaffhauser Sharks
gewechselt, wo sie im Tackle-Team
spielen. «Für ein American-TackleFootball-Team hat Rafz mit seinen
4500 Einwohnern einfach zu wenig
Kapazität», sagt Roland Frei.
Mehr unter www.rafz-bulldogs.ch.
Im U13-Team sind die jüngsten Rafzer Bulldogs. Jeder kann mitspielen,
Foto: zvg.
Buben, Mädchen, Dicke, Dünne, Kleine und Grosse.
8
Wochenspiegel
Nr. 29
20. Juli 2016
AKTUELL
Zürich Open Air ist gewappnet
Das letzte grosse Schweizer
Open-Air-Festival des Sommers in Rümlang bietet
gute Musik, tolle Stimmung, eine ausgefallene
Dekoration und nicht
zuletzt auch Schutz
vor Regenwetter.
Festivalpässe
zu gewinnen
Der
«Wochenspiegel»
verlost
sechs Viertages-Festivalpässe (im
Wert von je 218 Franken) für das
Zürich Open Air. Mitmachen –
und gewinnen – ist einfach: Bis
spätestens 25. Juli ein E-Mail mit
Betreffzeile «ZOA» und vollständigem Absender schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «ZOA»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Ronny Widmer
Jedes Jahr bemühen sich die Organisatoren des Zürich Open Airs, ein
unvergessliches Erlebnis zu bieten.
Mit The Chemical Brothers, Massive
Attack, Foals, Last Shadow Puppets,
Edward Sharpe & The Magnetic Zeros und Amy Macdonald hat das
Festival auch diesen Sommer wieder
einige musikalische Highlights im
Köcher. Für jeden Musikgeschmack
und für jede Stimmung lässt sich unter den mehr als 40 Acts etwas finden.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Vorbereitung ist alles
Damit sich Interessierte auf das Festival vorbereiten können, haben sich
die Organisatoren dieses Jahr etwas
Besonderes einfallen lassen. Unter
dem Titel «Zürich Open Air» finden
sich auf Spotify und Youtube Playlists mit Bands, die am Festival in
Rümlang auftreten. Perfekt für Unentschiedene oder Musikbegeisterte,
die sich nichts entgehen lassen wollen. Mit 60 000 Musikbegeisterten
wird am Zürich Open Air gerechnet
– und mit viel Abfall. Mit einem Depotsystem für Geschirr, PET und Abfallsäcke auf dem Campingareal sowie mit der Hilfe von vielen Freiwil-
Gute Stimmung am letztjährigen Zürich Open Air.
ligen, die den Abfall regelmässig beseitigen, wird gewährleistet, dass
das Gelände sauber bleibt. Zurückgelassene Zelte in gutem Zustand
und verpackte Essensreste werden
Foto: Eduard Meltzer
nach dem Festival an gemeinnützige
Organisationen vermittelt. Auch für
den Fall, dass der Zürcher Böögg
mit seiner Prognose recht behalten
und das Zürich Open Air eine nasse
Angelegenheit werden sollte, wurde
vorgesorgt. Bei schlechtem Wetter
bieten die Zeltbühne und das Zirkuszelt «Dance Circus» den Besuchern
Unterschlupf. Zudem wird es viele
überdachte Sitzmöglichkeiten geben
und auf dem Gelände werden grosszügig Bodenplatten verlegt.
Das Zürich Open Air geht vom
Mittwoch, 24., bis Samstag, 27. August, über die Bühne. Wer die Festivalsaison gebührend ausklingen lassen will, hat hier die Gelegenheit dazu. Denn es sind noch Tickets für alle Tage erhältlich, und auch Mehrtagespässe können noch ergattert
werden.
Zürich Open Air, 24. bis 27. August, Rümlang. Weitere Informationen, detailliertes
Programm, Lageplan und Ticket auf www.
zurichopenair.ch.
Brand in Altliegenschaft in Oberglatt
Kurz vor 20.30 Uhr meldeten Anwohner, dass in einer Altliegenschaft
an der Hofstetterstrasse ein Brand
ausgebrochen war. Die Feuerwehren
von Oberglatt und Rümlang standen
mit rund 70 Personen im Einsatz. Sie
konnten aber nicht verhindern, dass
die in Vollbrand stehende Scheune
des ehemaligen Bauernhauses voll-
ständig niederbrannte. Dagegen ist
es den Einsatzkräften gelungen, das
angebaute, leerstehende Wohnhaus
vor einem Übergreifen der Flammen
zu retten. Die Höhe des entstandenen
Schadens wird von der Kantonspolizei auf mehrere hunderttausend
Franken beziffert. Verletzt wurde niemand.
Aufgrund der Ermittlungen in Zusammenarbeit mit dem Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei steht
als
Brandursache
bislang
ein
menschliches Fehlverhalten im Vordergrund. Diesbezüglich seien noch
weitere Abklärungen im Gange, gab
die Kantonspolizei in einer Mitteilung
am Montag bekannt.
Baumschnittaktion
in Nussbaumen
Bald wieder Partystimmung in Bülach
Beim Brand einer Scheune
ist am Sonntagabend in
Oberglatt ein Schaden von
mehreren hunderttausend
Franken entstanden.
Verletzt wurde niemand.
Morgen Donnerstag, 21. Juli, um
18.30 Uhr lädt der GartenobstbauVerein Bülach und Umgebung in der
Obstanlage Kern im Bülacher Weiler
Nussbaumen zu einer SommerBaumschnittaktion ein. Unter fachkundiger Leitung von Obstbauer Othmar Kern und dessen Sohn wird an
Ort und Stelle gezeigt, wie Obstbäume jetzt geschnitten werden müssen.
Zudem erfolgen in diesem Jahr eine aktuelle Pflanz- und Pflegeberatung sowie Informationen zu speziellen Krankheiten. Es wird ferner erklärt, wie den Krankheiten vorgebeugt werden kann oder, wenn sie
bereits vorhanden sind, wie sie bekämpft werden können. Anschliessend gemeinsames Wurstbräteln.
Mehr Infos gibt es unter www.
gobvb.ch oder unter der Telefonnummer 044 860 70 29. (pd.)
Das Büli-Fäscht Ende August 2017 nimmt langsam
Formen an. Das Organisationskomitee steht. Es erwartet rund 60 000 Besucher.
Die Festfläche wird ähnlich dem
Stadtfest vor fünf Jahren wiederum
die gesamte Altstadt mit Marktgasse,
Rössligasse, Rathausgasse, HansHaller-Gasse und Gerbegasse einnehmen. Zusätzlich dazu findet auf dem
Gelände neben der Stadthalle und auf
dem Parkplatz gegenüber dem Grampen wiederum eine grosse Chilbi
statt: insgesamt rund 30 Stände und
Restaurants sowie Dutzende Bahnen
und Schiessbuden, wie das OK in einer Mitteilung schreibt. Dabei sollen
die Restaurants und Verkaufsstände
bevorzugt an die lokalen Vereine ver-
Der in Vollbrand stehende Scheunenteil. Rechts das Wohnhaus..
geben werden. Bereits hätten sich
zahlreiche provisorische Interessenten beim Vorstand gemeldet. Geplant
sei zudem, das grosse Veranstaltungszelt der Stadt Bülach beim Surberbrunnen aufzustellen. Im Gegensatz zu früher möchte man auf dem
Surberplatz aber keine direkte Bewirtung der Gäste anbieten, sondern
eine Art Food-Land-Kopie rund um
das Zelt gruppieren. Die Besucherinnen und Besucher können sich so das
Essen und Getränk bei einem der Anbieter holen und sich im grossen Zelt
hinsetzen.
Auch ein Kulturfest
Auf der grossen Bühne im Zelt und
auf diversen Bühnen in der Altstadt
sollen wiederum verschiedene Darbietungen präsentiert werden. Angedacht sind lokale Vereinspräsentationen wie auch regionale und nationale
F: dj.
Showgrössen. Die Stadt und verschiedene Sponsoren werden sich wiederum mit einem namhaften Betrag und
Gratis-Dienstleistungen beteiligen.
In den nächsten Wochen wird die
Website aufgeschaltet und das definitive Logo bestimmt. Ebenfalls fertiggestellt werden die Anmeldeunterlagen. Dafür sind die Ressorts im OK
bereits verteilt: Daniel Aeschlimann
übernimmt wiederum das Präsidium,
Vize und Finanzchef ist Peter Keller.
Nicolas Keller ist für den Bau zuständig, und Rudolf Halbheer übernimmt
die Entsorgung. Daniele Giannuzzi
zeichnet für den Bereich Sicherheit
und Verkehrskonzept verantwortlich.
Adrian Volkert (WEMAG) und Christian Meier (Landi Züri-Unterland) beliefern die Festwirtschaften, Andi
Nievergelt ist für Presse und Kommunikation tätig, und Jeannine Oberli
übernimmt die Administration. (pd.)
Philipp Broich mit dem gravierten
Hobel in der Hand.
Foto: zvg.
Embracher Schreiner
ausgezeichnet
Der in Embrach wohnhafte Philipp
Broich hat die Abschlussprüfung zum
Schreiner EFZ mit der sehr guten
Note von 5,2 bestanden. Hierfür wurde er vom Kantonalverband geehrt.
Broich erhielt als Auszeichnung einen gravierten Hobel. Der Embracher arbeitet bei der Firma Funk Innenausbau AG in Glattbrugg. (pd.)
PARTEIEN
Auf Kosten der
Schwächsten lässt sich
am einfachsten sparen
Um den Wünschen der Gemeinderats-Mehrheit nach einer Reduktion
des Stellenplans im Personaldienst zu
entsprechen, streicht der Stadtrat ab
2017 einfach die dort angesiedelt Sozialstelle. Umsonst haben die Grünen
sowohl in der Budgetdebatte als auch
in der Diskussion um den Nachtragskredit dafür plädiert, diese Stelle einer anderen Abteilung zur Verfügung
zu stellen.
Sozialstellen bieten arbeitswilligen Menschen, die aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten haben,
eine Stelle im regulären Arbeitsmarkt
zu finden, die Chance, wieder Fuss
zu fassen. Mit solchen niederschwelligen Angeboten zum Wiedereinstieg
ins Arbeitsleben kann verhindert
werden, dass eine Person von der Sozialhilfe abhängig wird oder bleibt.
Nicht nur private Arbeitgeber,
sondern auch die Stadt Bülach sollte
deshalb auch im eigenen Interesse
diese Möglichkeit nutzen, Bülacher
Einwohnern den Weg aus einer Krise
zu ermöglichen. Die Grünen Bülach
bekräftigen deshalb ihre Empfehlung,
die Sozialstelle nicht zu streichen,
diese aber einer anderen Abteilung
zuzuordnen.
David Galeuchet,
Präsident Grüne Bülach
SVP Bülach feiert
den Sommer
Am Sonntag, 10. Juli, feierte die SVP
das alljährliche Sommerfest. Rund 45
Personen fanden den Weg nach
Nussbaumen. Unter der Rebenlaube
des Restaurants Sternen lernten sie
den neuen Kantonal-Parteipräsidenten Konrad Langhart kennen. Angeregte politische Diskussionen, der
Austausch privater Erlebnisse und
das «Netzwerken» liessen die Stunden verfliegen. Es war ein gelungener Anlass, und ein nächstes lockeres
und freundschaftliches Zusammenkommen folgt im Herbst .
Romaine Rogenmoser,
SVP Bülach
Wochenspiegel
Nr. 29
20. Juli 2016
Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Mit Tod konfrontiert
Wie will ich
einmal
sterben?
Warum
werden uns geliebte
Menschen plötzlich
genommen?
Sollte Sterbehilfe
erlaubt
sein? Diesen Fragen gehen wir
lieber aus dem Weg. Und doch
müssen wir uns ihnen irgendwann stellen. Die Psychologin Angelika Kallwass, bekannt aus der
TV-Show «Zwei bei Kallwass»,
wurde privat und beruflich immer wieder mit dem Tod konfrontiert. Heute weiss sie: Gerade diese schicksalhaften Begegnungen
haben ihr geholfen, ein erfülltes
Leben zu führen. Ihre Erlebnisse
zeigen, wie man mit dem Verlust
eines geliebten Menschen umgeht, worauf es im Leben wirklich
ankommt und wie ein glückliches
Sterben möglich ist.
Angelika Kallwass, 1948 in
Köln geboren, ist Fernsehmoderatorin und Psychotherapeutin.
Bekannt geworden ist sie vor allem durch ihre Realityshow, die
sie zwischen 2001 und 2013 für
den Fernsehsender Sat.1 moderiert hat. Heute arbeitet sie in ihrer eigenen Praxis als Psychologin
und hält Vorträge.
DER GUTE RAT
Die Lust ist im Alltag untergegangen
Mein Mann und ich sind seit acht
Jahren verheiratet und haben einen
5-jährigen Sohn. Am Anfang unserer
Beziehung schliefen wir häufig miteinander. Nach der Geburt unseres Sohns
und in den folgenden Jahren hatte ich
immer weniger Lust auf meinen Partner und auf seine Zärtlichkeiten. Seit
einiger Zeit setzt er mich immer mehr
unter Druck und spricht nun auch davon, eine rein sexuelle Aussenbeziehung eingehen zu wollen. Ich habe
Angst um unsere Beziehung und dass
ich meinen Mann verlieren könnte.
Wie kann ich die Lust auf Intimität
wieder zurückgewinnen?
Sie beschreiben den ganz normalen Verlauf einer Liebesbeziehung.
Das bedeutet nicht, dass in Ihrer Partnerschaft etwas schiefgelaufen wäre
oder dass mit Ihnen etwas nicht
stimmt. Die Jahre, in denen viele Paare die Hoffnung aufgegeben haben, im
Bett eine gemeinsame Ehe zu finden,
stellen genau die Phase dar, in der sie
in ihrer Entwicklung entscheidende
Markus Kummer, Paarberater.
Schritte vollziehen können. Eine langjährige Beziehung ist, was die Sexualität angeht, keineswegs eine unvermeidliche Abwärtsspirale. Wenn Sie in
die unausweichliche Lage gelangen,
dass weder Sie noch Ihr Partner sich
angleichen wollen, tritt ein Stillstand
in der Beziehung auf, und dies, weil
die Abhängigkeit von gegenseitiger
Bestätigung im Lauf der Jahre zu
gross geworden ist. Zur Intimität gehört nicht nur die Beziehung zum
KREUZWORTRÄTSEL
Haben Sie Fragen?
Die Beratungsstelle beantwortet
auch Ihre Fragen. Stellen Sie sie
an
[email protected]
oder Stadt-Anzeiger, Schaffhauserstr. 76, 8152 Glattbrugg.
Stier 21.04.–20.05.
Beruflich machen Sie eine kritische
Zeit durch. Sie fühlen sich entmutigt
und kämpfen. Zweifeln Sie nicht und behalten
Sie Ihre grossen Ziele unbeirrt im Auge.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Im Job kommen Sie nicht umhin, jetzt
einmal Klartext zu reden. Sie haben
das Gefühl, Sie werden bespitzelt und jemand
neidet Ihnen zudem Ihre jüngsten Erfolge.
Krebs 22.06.–22.07.
Lassen Sie mal Ihren Träumen freien
Lauf. Schicken Sie Körper, Geist und
Seele auf eine sinnliche Erholungsreise. Bleiben Sie jetzt trotz wenig Zeit in Bewegung.
Löwe 23.07.–23.08.
Ihre Anstrengungen der vergangenen Wochen zahlen sich nun aus, und
Sie ernten die Früchte Ihrer Arbeit. Jetzt kehrt
erst einmal eine Weile etwas mehr Ruhe ein.
Jungfrau 24.08.–23.09.
In nächster Zeit wird es einige Überraschungen geben, so oder so. Werden Sie jetzt nicht ungeduldig, schiessen Sie
nicht übers Ziel hinaus, dann löst sich alles.
Waage 24.09.–23.10.
Brauchen Sie trotz aller Verliebtheit
jetzt bitte noch etwas Ihren Verstand.
Bestimmte Dinge können einfach nicht so weiter
laufen, ohne dass jemand Schaden nimmt.
Schütze 23.11.–21.12.
Plagen Sie sich nicht weiter mit Grübeleien. Sie tragen nicht alleine die
Schuld an dem, was geschehen ist. Sie müssen
wieder positiver in die Zukunft schauen.
Ergreifende Einblicke
Stefan Bauer. Der mit dem Scheich tanzt.
Bastei Lübbe, 2015.
Partner, sondern auch Ihre Beziehung
zu sich selbst. Es geht nun darum, zu
zeigen, wer Sie wirklich sind und für
wie wertvoll Sie sich halten. Damit gehen Sie in direkte Konfrontation mit
sich selbst. Diese Auseinandersetzung
wird Einfluss haben auf Ihr Selbstwertgefühl und das gesamte System
der Paarbeziehung in Bewegung setzen. Sie sehen, der Mangel an Begehren ist zwar unerfreulich, doch hat er
den Zweck, die Paare in ihrer persönlichen Entwicklung aneinander reifen
zu lassen.
Markus Kummer, Paarberatung
und Mediation im Kanton Zürich,
Beratungsstelle Regensdorf
Widder 21.03.–20.04.
Sie wollen Ihre Interessen durchsetzen, das bringt Reibereien. Bei Ihnen
geht immer die Pflicht vor und genau das zahlt
sich aus. Langsam werden Sie ehrgeiziger.
Skorpion 24.10.–22.11.
Sie wissen fast zu gut, was richtig
und falsch ist. Halten Sie weiter an
Ihren Ansichten fest, denn bisher lief alles super. Eigentlich sind Sie sehr glücklich.
Angelika Kallwass. Was am Ende zählt.
Bastei Lübbe, 2015.
Ein Jahr lang
arbeitete Stefan
Bauer als Rettungssanitäter
in Saudi-Arabien, erlebte Fesselndes, Berührendes, Schockierendes
–
und ging psychisch an seine
Grenzen und darüber hinaus.
Sein Buch «Der mit dem Scheich
tanzt» ist ein ergreifender Einblick in eine Kultur, in der es
Menschen zweiter Klasse gibt, in
der Religion über allem steht –
und die doch mehr mit uns zu tun
hat, als wir glauben. Im Interview
spricht er über eine faszinierende
Diskrepanz zwischen dem erschreckend brutalen Alltag einerseits und der gastfreundlichen,
herzlichen Art der Saudis andererseits. Er bietet einen ungefilterten Blick in eine Gesellschaft,
die uns völlig fremd ist, deren
Einfluss auf unsere Welt gleichzeitig aber immer grösser wird.
Stefan Bauer war viele Jahre
als ausgebildeter Rettungsassistent im Bereich des Katastrophenschutzes und in der Notfallmedizin tätig. Er arbeitete in
Deutschland, in der Schweiz und
in Saudi-Arabien. Von Juni 2011
bis Juni 2012 hielt er sich als Paramedic in Riad auf, wo er unzählige, oft dramatische Einsätze
für den Roten Halbmond SaudiArabien fuhr. Der Vater einer siebenjährigen Tochter lebt in der
Nähe von München. Stefan Bauer
ist ein Pseudonym.
HOROSKOP
Steinbock 22.12.–20.01.
Jeder wird es verstehen, dass man
nicht rund um die Uhr arbeiten kann.
Halten Sie sich einfach etwas zurück und tanken
Sie auf. Dann werden Sie fit und belastbar.
Wassermann 21.01.–19.02.
Sie wissen jetzt, was Ihnen guttut,
setzen Sie es also auch um. Sie sind
sehr gut gelaunt, was Sie noch attraktiver
macht. Gönnen Sie sich dennoch mehr Schlaf.
Fische 20.02.–20.03.
Lange haben Sie fest an Ihren Erfolg
geglaubt, jetzt ist er endlich da. Feiern Sie das ruhig mit guten Freunden, die auch
Ihre motivierenden Wegbegleiter waren.
Die Lösung ergibt ein blaugrün schimmerndes Gewässer im Pioratal (TI).
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, [email protected],
Tel. +41 44 863 72 03, Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected],
Jessica Wyss, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochenspiegel,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
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Wochenspiegel
Nr. 29
20. Juli 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Alles bereit für die Filmtage in Eglisau
Die Filmtage Eglisau stehen
unmittelbar bevor. Für den
Sonntag sind noch wenige
Tickets zu haben.
Foto: zvg.
Militärmusik spielt in Kloten
Das Militärspiel Luftwaffe gibt im Rahmen seines Wiederholungskurses
heute Mittwoch, 20. Juli, um 19.30 Uhr im Stadtsaal Schluefweg in Kloten ein Konzert. Oberleutnant Mathias Brandenberger und sein Kader haben mit den 69 Trompetern, den 5 Schlagzeugern und 9 Tambouren ein
abwechslungsreiches und spannendes Programm einstudiert. Dabei entführt die Formation, die in Harmonie-Besetzung spielt, unter der musikalischen Leitung von Oberleutnant Bardia Charaf und Leutnant Dominik
Keller das Publikum in die Welt der Träume. (pd.)
Die Filmtage finden bereits zum
zehnten Mal statt. Das gilt es zu feiern. Bereits am Donnerstag gibt es
deshalb ab 20 Uhr ein Konzert auf
dem Chileplatz. Die 10-köpfige Band
Bluescream begeistert mit Interpretationen von den Commitments, Shemekia Copeland, Joe Bonamassa bis
zu den White Stripes. Zu hören gibt
es von ruhigen Jazzstücken bis zu rockigen Krachern alles. Vielfach
bühnenerprobt – seit 1996 ist Bluescream live zu sehen – hat die Powertruppe bisher vier CDs produziert.
Abwechslungsreichtum ist durch die
Besetzung mit komplettem Bläsersatz, drei Stimmen, Piano/Keyboard,
Gitarre, Bass, Bluesharp, Akkordeon
und Drums garantiert. Der Eintritt
zum Konzert ist gratis, es gibt eine
Bar mit coolen Drinks. Von Freitag
Am Wochenende flimmern Filme über die Leinwand vor der Kirche.
bis Sonntag flimmern dann die Filme
über die Leinwand an der Kirche.
Christoph Hagedorn sagt: «Am
Freitag und Samstag sind wir ausverkauft. Für den Sonntag kann man
noch Tickets kaufen.» Es würde sich
durchaus lohnen, am Sonntag nach
Eglisau zu kommen. Das Wetter ist
F: zvg.
dann schöner als am Freitag und
Samstag. An diesen Abenden wird es
voraussichtlich nass, während der
Himmel am Sonntag leicht bewölkt
ist und kein Regen fällt. (pd.)
Eintritt: 15 Franken. Vorverkauf bei Picobello, Untergass 15, 8193 Eglisau, oder
Mail an [email protected].
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 20. Juli
gung aus dem Rucksack. Informationen bei Irene Bartholdi, Telefonnummer 044 860 09 71. Hauptbahnhof
Zürich, Bahnhofplatz.
KLOTEN
19.30 Militärspiel: Unter der musikalischen Leitung von Oberleutnant
Bardia Charaf und Leutnant Dominik
Keller entführt das Militärspiel der
Luftwaffe, das in Harmonie-Besetzung spielt, das Publikum in die Welt
der Träume. Abwechslungsreiches
Konzertproramm mit 69 Trompetern,
5 Schlagzeugern und 9 Tambouren.
Stadtsaal Kloten, Schluefweg.
Freitag, 22. Juli
EGLISAU
16.00–19.30 Wuchemärt: Törliplatz.
Donnerstag, 21. Juli
ZÜRICH
7.00 Wanderung Saaser Höhenweg: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof 7.02
Uhr via Visp nach Saas-Grund,
Kreuzboden. Die Naturfreunde Kloten wandern auf dem Höhenweg
über dem Saasertal. Eine abwechslungsreiche Tour vom Kreuzboden
nach Gspon (4,5 Stunden). VerpfleANZEIGEN
Samstag, 23. Juli
Samstag, 30. Juli
BÜLACH
9.00 Rad-Ausfahrt: Tagestour über 147
Kilometer. Alle Infos unter www.
rvbuelach.ch. Marktgasse.
ZÜRICH
8.00 Wanderung zum Pizalun: Abfahrt
ab Zürich Hauptbahnhof 8.12 Uhr via
Bad Ragaz nach Wartenstein. Wanderung der Naturfreunde Kloten über
Spig zur Aussichtsplattform Pizalun.
Abstieg über Furggels-Tristeli nach
Pfäfers (5 Stunden). Verpflegung aus
dem Rucksack. Info bei Margret Hörschläger, Telefon 044 850 45 43.
Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
KLOTEN
20.30–4.00 Ü40-Tanzparty: Floor, Oberfeldstrasse 12 a.
Donnerstag, 28. Juli
Liege zum Verweilen in der reformierten Kirche Bülach: Sie stehen noch
bis zum 4. September im Chor. Offen von 9 bis 17.30 Uhr.
Foto: zvg.
Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof
7.43 Uhr mit S25 nach Elm. Die Naturfreunde Kloten unternehmen eine
Rundwanderung durch das älteste
Wildschutzgebiet Europas, des Glarner Freibergs (3,5 bis 4 Stunden).
Verpflegung aus dem Rucksack. Info
bei Margrit Engeli, Telefon 044 813
42 94. Hauptbahnhof Zürich.
ZÜRICH
7.30 Wanderung zum Chüebodensee:
Fortsetzung auf Seite 11
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Gesundheitskurse der
Volkshochschule Bülach
Foto: zvg.
Zehn Gumpiburgen in Bülach
Von Samstag, 23. Juli, bis Sonntag, 14. August, lädt das GumpiburgenFestival zu Luftsprüngen ein. Zehn grosse, grössere und riesige Hüpfburgen laden täglich von 10 bis 20 Uhr in die Stadthalle Bülach. Ein kleines Restaurant sorgt für das leibliche Wohl. Von der einfacheren Schatztruhe bis zum 11 Meter langen, 6 Meter breiten und 6 Meter hohen Funpark sind alle Schwierigkeitsgrade vertreten. Mit dem Eintritt (Tagespass
17 Franken) ins Gumpiburgen-Festival erhält man einen Bändel ans
Handgelenk. Damit kann man mehrmals am Tag seinem Spass am Springen frönen, zudem gibt es einen Kombi-Pass (19 Franken) mit dem Freibad. Weitere Informationen finden Sie unter: www.text-event.ch. (pd.)
Die Volkshochschule Bülach bietet
auch Aktivkurse an:
Aqua-Jogging: Montag, 22.8. bis
6.2., 20–20.50 Uhr; Mittwoch, 24.8.
bis 8.2., 19.10–20 Uhr, Schwimmbad
Schwerzgrueb, Bülach.
Rücken stärken: Montag, 22.8.
bis 6.2., 20.05–20.55 Uhr; Freitag,
26.8. bis 3.2., 18.35–19.25 Uhr,
Turnhalle Hinterbirch, Bülach.
Hatha Yoga über Mittag: Mittwoch, 24.8. bis 5.10, 12–12.55 Uhr;
Mittwoch, 26.10. bis 8.2., 12–12.55
Uhr, Dancezone, Bülach.
Yoga für Männer: Donnerstag,
25.8. bis 29.9., 20.15–21.15 Uhr;
Donnerstag, 27.10. bis 22.12., 20.15–
21.15 Uhr, Yogafabrik, Bülach.
Selbstverteidigung Ü50: Montag,
24.10. bis 12.12., 19.30–20.30 Uhr,
Theseus Kung Fu, Bülach. (pd.)
Anmeldung und Infos zu weiteren Kursen
unter: www.volkshochschule-buelach.ch,
[email protected], Tel. 044
864 44 55.
Fortsetzung von Seite 10
Sonntag, 31. Juli
BÜLACH
9.00 Rad-Ausfahrt: Halbtagestour über
93 Kilometer. Alle Infos unter www.
rvbuelach.ch. Marktgasse.
Montag, 1. August
OBERGLATT
10.00–13.00 Brunch: Anmeldung obligatorisch. Grillfest ab 16 Uhr, freier
Eintritt. Hof Wiesengrund, Grundstrasse 23.
Dienstag, 2. August
ZÜRICH
8.00 60+ Wanderung über sieben Brücken: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof 8.04 Uhr via Luzern nach Grafenort. Wanderung der Naturfreunde
Kloten durch die Aaschlucht über sieben Brücken nach Engelberg (3 Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack.
Info bei Margret Hörschläger, Telefonnummer 044 850 45 43.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 714 Exemplare
Grossauflage: 72 072 Exemplare
(jeweils am letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Herausgeberin: Lokalinfo AG, 8048 Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03,
[email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Jessica Wyss, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochenspiegel,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
Am 1. August, dem Nationalfeiertag der Schweiz, wird auch der Himmel
im Unterland in verschiedenen Farben erleuchten.
Foto: zvg.
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Nr. 29
20. Juli 2016
SCHLUSSPUNKT
Wasser-Reservoir in Höri eingeweiht
Das soeben fertiggestellte
Reservoir auf dem Höriberg
sichert nun die Wasserversorgung von vier Gemeinden. Ein sinnvolles Gemeinschaftsprojekt, wie an der
Einweihung betont wurde.
Für den Niederglatter Gemeindepräsidenten Luzius Hartmann ist klar:
«Es gibt Aufgaben, die sinnvollerweise im Verbund gelöst werden sollten.» Die Wasserversorgung sei eine
solche, sagte er anlässlich der Einweihung des Reservoirs auf dem Höriberg in Höri. Die weitgehend in der
Erde befindliche Anlage versorgt
auch die Gemeinden Hochfelden und
Neerach mit Frischwasser, seit 2010
zudem Niederglatt. Präsident der Betriebskommission ist der Höremer
Bau- und Werkvorstand Christian
Meier, der betonte, dass die Baukos-
ten eingehalten werden konnten. Nötig wurden der in 14 Monaten erfolgte Ausbau des Reservoirs sowie die
Sanierung der bestehenden Anlagen
aufgrund zusätzlichen Wasserbedarfs
und der gesetzlich geforderten Erhöhung der Löschwasserreserve.
Mit dem Ausbau ist das Fassungsvermögen des Reservoirs nun um
1000 Kubikmeter verdoppelt worden.
Hierzu war der Neubau zweier Wasserkammern und eines Schiebehauses nötig. Gleichzeitig ist auch die
Versorgungssicherheit
der
angeschlossenen Gemeinden mit dem Bau
einer zweiten Trinkwasserleitung erhöht worden. Ferner ist das Reservoir zur Entleerung nun an die
Schmutzwasserkanalisation
angeschlossen. Auch letztere Massnahme
ist inzwischen gesetzlich Pflicht.
Von den Gesamtkosten in der Höhe von rund 2,4 Millionen Franken
entfallen rund 1,6 Millionen auf die
Erweiterung des Reservoirs. Die Kosten sind bedarfsmässig auf die angeschlossenen Gemeinden aufgeteilt.
Bei der Besichtigung des Reservoirs beeindruckten vor allem die gewaltigen Rohrleitungen.
Sinnvoll: Luzius Hartmann, Gemeindepräsident, Niederglatt.
Kosten eingehalten: Gemeinderat
Christian Meier, Höri.
Wasser ist wertvoll: Roger Götz,
Gemeindepräsident Höri.
Daniel Jaggi
ANZEIGEN
Sehr zufrieden: Thomas Lutz, Brunnenmeister Niederglatt.
Fotos: Daniel Jaggi
Funktioniert bestens: Michael Fritschi, Brunnenmeister Höri.