Und was nun, Herr Landrat?

>18. BIS 24. JULI: Fünf Chefredakteure fünf deutscher Tageszeitungen schreiben eine
Woche lang exklusiv für den Insel Boten! Die INSELHELDEN sind: Michael Bröcker (RP),
Ralf Geisenhanslüke (NOZ), Wolfram Kiwit (RN), Stefan Kläsener (SH:Z) und Jost Lübben (WP).
V O R M I T TA G
DIENSTAG, 19. JULI 2016
20°
N A C H M I T TA G
22°
MORGEN
27°
INB SEITE 7
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Föhr und Amrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8
Föhr und Amrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9
Lokalsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11
Kreis Nordfriesland . . . . . . . . . . . . . Seite 12
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
In s e l - Na c h r i c h t e n
Stadtvertreter streiten
über Parkautomaten
Größter Streitpunkt der morgigen
Stadtvertretersitzung ist die Änderung
der Parkraumbewirtschaftung im Bereich
Parkstraße, Stockmannsweg, Badestraße.
Hier sollen die Parkscheinautomaten abgebaut werden. Des Weiteren steht der
Jahresabschluss des Liegenschaftsbetriebes und die Vergabe für Sanierungsarbeiten an den Faultürmen der Städtischen
Kläranlage auf der Tagesordnung. Beginn:
19:30 Uhr, Sitzungssaal Amtsverwaltung.
WYK
FÖHRLIEBT
Dr. Jost Lübben
Grog auf der Terrasse
Bedeckter Himmel. Der ältere Herr im
Frühstücksraum unseres liebenswerten
Hotels ist ein kleines bisschen besorgt.
Es geht um die Frage aller Fragen im Leben eines Insel-Urlaubers: Wann genau
kommt eigentlich das richtig gute Wetter – mit viel Sonnenschein und Temperaturen über 25 Grad? Der erfahrene
Kellner hört aufmerksam zu und antwortet dann mit ausgesuchter Freundlichkeit. Was er sagen wird, das lässt sich
schon vor dem ersten Wort an seinem
Gesicht ablesen. In den Augen blitzt es
ein ganz kleines bisschen. Die Sache
scheint vollkommen klar. Das gute Wetter steht unmittelbar bevor, es ist gleichsam schon da. Als könnte man die Sonnenmilch mit dem 30er Lichtschutzfaktor auf jeden Fall schon mal auftragen.
So ist es. „Für Mittwoch kündigt die
Wetter-App 26 Grad an. Es wird richtig
schön.“
Der Nordrhein-Westfale ist noch nicht
endgültig überzeugt. Aus ihm spricht
der Stammgast: „Das sollte heute aber
auch schon so sein.“ Die Reaktion
kommt trocken und charmant: „Damit
war vermutlich gemeint: vormittags 13
Grad und nachmittags 13. Auf Mittwoch
können Sie sich verlassen.“
Das tun wir auch. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Spitzenwerte
nicht ganz erreicht werden: Das Rezept
für einen ordnungsgemäßen norddeutschen Sommer besteht aus den regionalen Zutaten Gegenwind, Temperaturen
um 20 Grad und auch einer kleinen Prise
Dauerregen. Solange das so bleibt, ist
das Klima immerhin noch nicht vollends durcheinander. Und solange behält auch eine Lebensweisheit aus meiner Heimatstadt Bremerhaven uneingeschränkt Gültigkeit: In der heißen Jahreszeit trinken wir unseren Grog auf der
Terrasse.
...........................................................................................................................................................................................................................................................................
In h a l t
Der fremde
Blick auf
die Inseln
Die Sonne geht unter,
ein langer Tag hat sich
geneigt. Aber die „Inselhelden“ sind noch nicht
fertig mit der Arbeit.
Zwei Kollegen sind noch
unterwegs und schreiben
aktuell auf der Seite 9.
Dann wird die Sonne untergegangen sein. Viele
Eindrücke nehmen wir
aus diesem Tag mit. Fünf
Festländer haben ihren
Blick auf die Inseln beschrieben. GRAFIKFOTO.DE
Und was nun, Herr Landrat?
Der Protest gegen das Aus für die Geburtshilfe am Krankenhaus will nicht verstummen / Harrsen: Es gab keine Alternative
WYK/HUSUM Wer als Fremder auf diese
wunderschöne Insel kommt, merkt
schnell, auch hier ist die Welt nicht nur
schön. Das aktuelle Ärger- und Aufreger-Thema auf Amrum und Föhr hat mit
dem Beginn des Lebens zu tun. Es geht
um die im vergangenen Herbst beschlossene Schließung der Geburtshilfeabteilung am Wyker Krankenhaus.
Am Sonntag standen unübersehbar
rund 2000 Menschen auf dem Rahausplatz und demonstrierten gegen die
Schließung der Föhrer Geburtshilfestation. Wer hitzige und bisweilen gewaltvolle Demonstrationen aus Großstädten kennt, hätte dieses bunte Treiben
mit Trachtenfrauen und viel Musik für
einen leicht verregneten FolkloreNachmittag halten können. Doch so
friedlich die Insulaner, so ruhig der
Grundton des Miteinanders auf der Insel, die Botschaft war deutlich: Die Menschen, nein, die Frauen, haben Angst, ihre Kinder fern der Familie mit einem 14Tage-Sicherheitspuffer, untergebracht
in einem anonymen Boardinghaus, auf
dem Festland kriegen zu müssen. Das
Leben soll in der Heimat beginnen, dort,
wo das Leben spielt.
Vorwurf: Politischer Wille fehlt
Die Gründe für die Schließung der Geburtshilfe sind schnell erzählt. Am Ende
geht es natürlich immer ums Geld. Ob
nun Ärzte auf der Insel fehlen oder notwendigen Blutkonserven nicht immer
frisch vorgehalten werden können oder
das Haftungsrisiko aufgrund neuer medizinischer Standards zu groß ist, wäre
der Kreißsaal politisch gewollt, wäre er
auch möglich. So sieht das zumindest
Renate Sieck (73), die Föhrerin mit dem
Stirnband, die mir gleich am ersten Tag
auf der Insel über den Weg lief. Von ihr
kann man Föhr lernen. Mit zwei Mitstreitern hat sie die Demo organisiert
und die Initiative „Inselgeburt Föhr –
Amrum“ gegründet. Mit Jens Jacobsen
zu machen, dass es völlig ausgeschlossen ist, das nach diesen Leitlinien erforderliche Fachpersonal im Inselkrankenhaus adäquat zu beschäftigen und zu finanzieren – abgesehen davon, dass solche Spezialisten sich ohnehin kaum auf
Arbeitsplätze in Wyk bewerben würden.
Die Wyker Geburtenstation war bis zu
ihrer Schließung die kleinste in ganz
Deutschland.“
Gutachten unter Verschluss
„Wir wollen nach Berlin!“ Renate Sieck und ihre Mitstreiter wollen nicht aufgeben.
und Fiede Amfaldern saß sie im Frühjahr dieses Jahres im Wrixumer Hof und
sprach über den geschlossenen Kreißsaal. Es war die Keimzelle eines Bürgerprotestes. Jens sagte „Loot uns wat
moken.“ Fiede: „Wi mööt wat doon.“ Renate Sieck: „Zwei Männer und Entbindungsstation. Dat geiht gor nich.“ Und
so war die gelernte Kindergärtnerin von
Anfang an dabei.
Renate Siecks Leben war immer politisch. „Ich muss was tun“, sagt sie. „Tante Renate“ nennen sie die meisten Menschen auf der Insel. Als Gründerin des
Naturkindergartens an der „Schietkuhle“ im Wrixumer Wald hat sie viele, viele
Insel-Kinder begleitet und aufwachsen
sehen. „Natur, das ist mein Ding“, sagt
sie. Für die Grünen saß sie ab 1995 acht
Jahre im Magistrat. Im Jahr 2000 erfand
sie für Kinder die Piratenfahrt und war
acht Jahre als Oberpiratin mit der „Rüm
Hart“ auf den Weltmeeren um Föhr un-
KIWIT
terwegs. Heute bekommen ihre Schützlinge selber Kinder. Seit Oktober 2015
nicht mehr auf der Insel.
Dass Landrat Dieter Harrsen (WGNF), der auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der Klinikum Nordfriesland
gGmbH ist, nicht zum Aktionstag kam,
fand sie enttäuschend. Dem Insel-Boten
antwortet er gestern schriftlich auf unsere Fragen, warum er nicht vor Ort war
und was er denn gesagt hätte: „Ich konnte aus privaten Gründen nicht teilnehmen, habe aber ohnehin den Eindruck,
dass die Argumente zur Genüge ausgetauscht worden sind und mittlerweile
mehr die Emotionen im Mittelpunkt
stehen. Wäre ich gekommen, hätte ich
die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) zitiert, die von Gerichten für
die Beurteilung von Haftungsklagen
herangezogen werden. Ich hätte zum
wiederholten Male versucht, deutlich
Den Unmut der Bevölkerung kann er
nachvollziehen: „Ich bin selbst Vater
und weiß, wie hart es ist, auf eine Boarding-Lösung ausweichen zu müssen.“
Die Schließung des Kreißsaales wird
immer wieder mit einem Gutachten begründet, das aber unter Verschluss gehalten wird. Warum eigentlich? Wäre es
nicht besser, mit offenen Karten zu spielen, Transparenz zu schaffen? Landrat
Dieter Harrsen schreibt dazu: „Das Gutachten enthält detaillierte Informationen bis hin zu Aussagen über einzelne
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
kein Arbeitgeber veröffentlichen würde.“ Für den Landrat ist die Schließung
der Klinik-Geburtshilfe alternativlos.
Für Renate Sieck nicht. „Wir beruhigen
uns nicht“, sagt sie und: „Wir wollen
nach Berlin.“
Jasmine Niessen (35) hat vor neun
Wochen ihr drittes Kind bekommen.
Mayleen. Auf dem Festland in Heide. Ihr
Sohn Steven wird heute sechs Jahre alt
und ist wie seine Schwester Cathleen
(3) auf der Insel geboren. „Die Frauen
sind verzweifelt“, sagt Jasmine Niessen:
„Wir leben aus gutem Grund auf dieser
Insel. Wir lieben Geborgenheit, Gemeinsamkeit – und nun beginnt das Leben für unsere Kinder außerhalb. Auch
ohne die Familie, weil, wie soll das gehen?“ Werdende Mütter würden nicht
mehr gefragt „Wie geht es dir?“, sagt die
Föhrerin, sondern: „Wo gehst du hin?“
Wolfram Kiwit
. ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................... .
Bauernmarkt: Rathausplatz, 9
bis 12 Uhr
Uhr
Fackelwanderung am Strand:
Ende Strandstraße, 21.15 Uhr
OLDSUM
Kinder-Uni: „Wie wird ein
Dach aus Reet gefertigt?“ für
Kinder ab 8 Jahre in Begleitung,
Föhrer Reetbedachungs
GmbH, Waasterstigh 2 , 15 Uhr
WRIXUM
Bridge mit dem Föhrer Bridge-
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
WYK
Es „pukt“ im Museum – Wissenswertes über das älteste
Haus von Föhr in einer Kinderführung (ab 5 Jahre) mit Basteln, Friesenmuseum, Rebbelstieg 34, 10:30 Uhr
Einblicke in die Kulturgeschichte der Föhringer – Museumsführung, Friesenmuseum, Rebbelstieg 34, 11 Uhr
Sportabzeichen: Training und
Abnahme, Schulzentrum, 18
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
FÖHR
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Mittwoch, 20. Juli
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
FERIEN-TIPPS
Stadtführung: Rathausplatz,
10 Uhr
Boldixumer Vogelkoje: geöffnet 10 bis 12 Uhr
„Großer Wolf & kleiner Wolf“ Aufführung Figurentheater
Neumond, Kurgartensaal,
10:30 Uhr
„Das Geheimnis der Orgel“ –
Orgelführung für Kinder mit Eltern, St. Nicolai-Kirche, WykBoldixum, 10:30 Uhr
Club: Wrixumer Hof“, 19 Uhr
AMRUM
übergang, 21 Uhr.
OEVENUM
WITTDÜN
NORDDORF
Preisskat des Föhrer SkatClubs: „Krögers Dörpskrog“,
19 Uhr
UTERSUM
Meditatives Tanzen: Taarepshüs, 19:30 Uhr
BORGSUM
Mais-Labyrinth: geöffnet von
11 bis 19 Uhr
„Klezmers Techter“ – jüdische
Tanzlieder und Balladen, Ev.
Kapelle, 20 Uhr
NEBEL
„Sagen und Gedichte rund
um das Meer“ – Literarischer
Spaziergang mit der Schutzstation Wattenmeer, Strand-
„Hummer hautnah“ - Führung
mit Seetierfütterung mit dem
Öömrang Ferian, Amrum Naturzentrum, Strunwai 31, 14
Uhr
„Filou, das Kängeruh“ – Puppentheater für Kinder ab 3 Jahre, Norddorf Gemeindehaus,
17 Uhr
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
DIENSTAG, 19. JULI 2016
INB SEITE 8
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Föhrer & Amrumer Nachrichten
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
UNFÖHR
Dr. Wolfram Kiwit
Einmal Moin
Eins lernt man als Festlandgeborener
schnell: Hier auf der Insel sagt man
nicht „Guten Tag!“ oder rotzig
„Taaach!“, wie wir im Ruhrgebiet, hier
sagt man „Moin“.
Klar, weiß doch selbst jeder Touri, werden Sie sagen. Doch der Touri (mich eingeschlossen) läuft hier gewöhnlich mit
gesundem friesischen Halbwissen in die
nächste Bäckerei und ruft „Moin, Moin“.
Und dann muss man nur in die ehrlichen
friesischen Gesichter hinter der Theke
gucken, die nur schauen, nichts sagen
und laut denken: „Schon wieder so einer
... “
Das Opfer, das die Einheimischen für
einen gelingenden Tourismus und einen
klingenden Umsatz vollbringen, ist
groß. „Moin, Moin“ gilt hier als geschwätzig. Das sagen die Hamburger.
Und die kommen gleich hinter den Syltern. Und was die Föhrer von den Syltern halten, das schreibe ich jetzt hier
lieber nicht. Oder vielleicht später mal.
„Moin, Moin“ ist sowas von „unföhr“ –
so haben wir diese Fünf-Tage-Kolumne
überschrieben. Was geht nicht auf der
Insel? Kinder in einem Kreißsaal kriegen zum Beispiel (siehe erste Lokalseite).
Zum Abschied sagt der Föhrer
„Tschüss“. Allerdings nur, wenn er überhaupt was sagt.
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
> Folgen Sie den
INSELHELDEN
auf Twitter: #inselhelden, im
Web auf shz.de und über
www.facebook.com/inselbote
„Die Luft tut mir gut“
Auch eine junge Liebe kann eine Familie prägen: Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider über seinen Sehnsuchtsort Föhr und den Reiz der Insel
Herr Schneider, wie ist Ihre Liebe
zu Föhr entstanden?
Meine Liebe zu Föhr ist eine – an meinem Lebensalter gemessen – „junge
Liebe“: Sie entstand im Sommer 2011,
als unsere Tochter Kathrin uns davon
überzeugte, dass Föhr ein geeigneter
Ort für einen Großfamiliensommerurlaub sei. Kathrin hatte von Familienurlauben und Jugendfreizeiten die
Nordseeinseln Borkum und Baltrum
in liebevoller Erinnerung. Jetzt wohnt
sie mit Ehemann und Kindern in Berlin. „Die See“ für die Berliner ist eigentlich die Ostsee, für Kathrin musste es aber die Nordsee sein! Meine
Frau und mich lockte die Vorstellung:
Die Kleinfamilien unserer Töchter,
die Schwiegereltern von Kathrin und
wir buchen jeweils getrennte Unterkünfte in Nieblum, aber Strandkörbe
in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Und wir gestalten Gemeinsamkeit, Zweisamkeit und Einsamkeit
an den Tagen und Abenden in großer
Freiheit. Dieses Urlaubsmodell erwies
sich als erfolgreich.
Seitdem kommen Sie immer wieder?
Ja. In diesem Jahr werden wir vier
Kleinfamilien zum fünften Mal den
Sommerurlaub auf Föhr verbringen –
allerdings stehen unsere Strandkörbe
inzwischen am Strand von Utersum.
Erinnern Sie sich an den ersten Urlaub?
Gemischtes Wetter – wie so häufig auf
den Nordseeinseln. Aber: Die immer
herrliche Frische, die Luft tat mir gut!
Der Strand war ideal, um unbesorgt
mit Kleinkindern zu buddeln und ins
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Familienanzeigen
✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩
✩
✩
Kleine Füße, kleine Hände,
✩
✩
unsere Freude findet kein Ende.
✩
✩
✩
✩
✩
✩
✩
✩
✩ 30. 6. 2016 · 4.070 g · 55 cm
✩
✩
✩
✩ Wir freuen uns riesig auf ein Leben mit Dir! ✩
✩
✩
✩
✩
Svenja
&
Rauert
✩
✩
✩
✩
Ein großes DANKESCHÖN an unsere
✩
✩
✩ Hebamme Kirsten, der Praxis Engel sowie dem ✩
✩
✩
Team der Diako Flensburg
✩
✩
✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩
Mats Leo
Jubil
in Utersum wirft ein ganz eigenes
Licht auf Föhr, Sylt und Amrum.
Schön ist auch der kleine Flughafen
der Insel. Mit den Enkeln dort zu sitzen, Fisch bzw. Pommes zu essen und
den kleinen Flugzeugen beim Starten
und Landen zuzusehen, ist immer
wieder spannend.
Ist ein Urlaub auf einer Insel besonders erholsam?
Für mich schon. Allerdings darf die Insel nicht zu groß sein. Rügen etwa ist
mir schon zu groß. Föhr ist an der
Grenze, um das Meer mit allen Sinnen
erleben zu können – also sehen, hören,
riechen, den Wind spüren und Salz auf
der Haut schmecken. Genau das fördert den Erholungswert enorm.
Da will ich wieder hin: Nikolaus Schneider ist überzeugter Föhrer auf Zeit. MAURIZIO GAMBARINI
Wasser zu gehen. Nieblum ist ein bezauberndes Dorf mit ganz eigenem,
geschichtlich geprägtem Charakter.
Was ist Ihr Lieblingsplatz auf der
Insel?
Die Kirche, der „Friesendom“ von
Nieblum. Er macht im Dorf mit seiner
eindrucksvollen äußeren Gestalt einfach auf sich aufmerksam. Auch seine
innere Gestalt kann sich sehen lassen!
Die Gottesdienste mit ihren guten
DIE DRUCKEREI
Druck. Gestaltung. Marketing.
50-jähriges
Jubiläum?
Hauptstraße 97 · 25899 NIEBÜLL
Tel. 04661/90017-0 · www.mussack.net
Anze
Höchste Zeit für
eine Anzeige.
...hier zu Hause
Traueranzeigen
Du warst so einfach und so schlicht,
in deinem Leben voller Pflicht.
Du hast gesorgt, du hast geschafft,
bis dir die Krankheit nahm die Kraft.
Wie schmerzlich war‘s vor dir zu steh‘n,
dem Leiden hilflos zuzuseh‘n.
Nicht unvorbereitet, aber doch plöztlich müssen wir Abschied nehmen von meiner
geliebten Frau, unserer lieben Mutter, Tochter, Enkelin, Schwiegertochter, Schwester,
Schwägerin und Tante
Tanja Wolf
geb. Witt
* 22. März 1969 † 15. Juli 2016
Wir vermissen Dich
Ralf
Niko und Henne
Kris
Mama
Oma Dina
Holger und Nancy
Jan und Doreen
Anka und Andreas
Kaja
und Deine 5 Nichten
sowie alle Angehörigen und alle, die sie gern haben
IN IHRER NÄHE.
Auf zu CG:
Gartenmöbel und
Strandkörbe jetzt
stark reduziert!
C.G. Christiansen GmbH & Co.
Hemkweg, 25938 Wyk / Föhr
www.cgchristiansen.de
Föhrer Metallbau
Markisen
Bernhard Bohn, Ziegeleiweg 4a,
Wyk, Telefon 50 700
Predigten und ebensolcher Kirchenmusik haben wir genossen. Und unsere Enkel sind gerne zum Kindergottesdienst gegangen. Die Gemeinde organisiert ein beachtliches Konzertprogramm, so dass wir ansprechende und
anspruchsvolle Konzerte bei Kerzenlicht in der Kirche hören konnten.
Schließlich wird die Kirche von einem
historischen Friedhof umgeben, dessen Grabsteine über das Leben auf der
Insel erzählen. Der Sonnenuntergang
nachs
Reisenachsendung
unter
www.shz.de/abo
Der evangelische Theologe Nikolaus Schneider wurde am 9. November 2010 zum Ratsvorsitzenden der EKD und damit zum höchsten Repräsentanten der Evangelischen Kirche in
Deutschland gewählt. Zum 10. November 2014
trat er wegen einer Krebserkrankung seiner Ehefrau von seiner Funktion zurück. Er ist seit Jahren
überzeugter Föhr-Urlauber, am kommenden
Sonntag reist er mit seiner Familie erneut an
Wenn’s brennt, ist Dominic Kühfuß
sofort zur Stelle
WITTDÜN Seine Mutter kam
einst als Kindermädchen der
Lehrerin auf die Hallig
Oland, und so fand der im
Ostallgäu geborene Dominic
Kühfuß auf Amrum seine
Heimat. „Ich habe die erste
Klasse auf Oland absolviert
und kam dann mit dem Beginn der zweiten Klasse nach
Amrum und bin seitdem
auch hier geblieben“, erklärt
der 34-jährige gelernte Zimmermann. Er lebt zwar in der
Gemeinde Nebel, ist aber
Mitglied der freiwilligen
Feuerwehr in Wittdün.
An den ersten Kontakt mit
der Feuerwehr, der seinen
Weg als ehrenamtliches Mitglied der Feuerwehr schon
früh beeinflusste, kann er
sich noch sehr gut erinnern.
„Der Zirkus Tonelli gastierte
auf Amrum, und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr
waren engagiert worden, um
beim Aufbau zu helfen. Das
hat mich ziemlich fasziniert,
und den Rest hat dann meine
Mutter mit dem damaligen
Jugendwart Wolfgang Stöck
geregelt“, erinnert sich Kühfuß. „Dadurch, dass meine
Freunde Toni Genzel und
Fin Zimmermann auch dabei
waren, hatten wir besonders
viel Spaß und erlebten gemeinsam viele Events und
Zeltlager. Mehr ging eigentlich nicht mehr“. Es entwickelte sich eine starke Gruppendynamik, die dann dazu
Urlaub
Kein Urlaub
ohne Zeitung.
Was hat Föhr, was Amrum nicht
hat?
Amrum kenne ich nur aus der Luft,
durch einen Rundflug mit unserem ältesten Enkel. Aber unabhängig davon:
Meine Liebe zu Föhr ist keine exklusive Insel-Liebe und gründet nicht in Alleinstellungsmerkmalen. Meine Liebe
zu Föhr gründet in den Lieblingsorten
und Glückserfahrungen, die ich mit
meiner Großfamilie auf dieser Insel
gemacht habe – und eben das hat Amrum für mich nicht.
Interview: Michael Bröcker
führte, dass alle drei mit Feuer und Flamme in die freiwillige Feuerwehr Wittdün
überstellt wurden, und diese
Begeisterung hat sich bis
zum heutigen Tag gehalten.
Es war dann auch fast selbstredend, dass Kühfuß alle
technischen Lehrgänge, die
man neben der Truppmannund Truppführerausbildung
absolvieren kann, durchlaufen hat. Bis hin zur Gruppenführerausbildung.
„Ich habe schon immer einen großen Respekt vor den
Leistungen der Einsatzkräfte gehabt und konnte schnell
feststellen, dass es bei der
Feuerwehr zum einen über
die Altersstufen hinweg sehr
freundschaftlich zugeht und
ein hohes Maß an Vertrauen
untereinander besteht“.
Dies ist auch nötig, will
man erfolgreich helfen und
dabei nicht selber zu Schaden
kommen.
„Ich
habe
sehr
viele
Kame-
raden, auf die ich mich hundertprozentig
verlassen
kann, und das gibt mir das
gute Gefühl und die Zuversicht in der starken Gemeinschaft, beim Einsatz den
Aufgaben gewachsen zu sein
und gegebenenfalls auch
Menschenleben retten zu
können.“, verdeutlicht der
werdende Vater.
Seiner Partnerin Kinka
Tadsen sieht man die bevorstehende Geburt schon
deutlich an. Beide freuen
sich riesig auf den Nachwuchs. Auch wenn die freie
Zeit neben der Arbeit dann
noch etwas anders einzuteilen sein wird – auch das eigene Sportboot möchte ja mal
bewegt werden –, wird die
Feuerwehr nicht zu kurz
kommen. „Man und damit
meine ich jeden, kann immer
etwas Zeit erübrigen, um
sich für die Allgemeinheit
einzusetzen, und keiner sollte vergessen, dass auch er in
die Situation geraten kann,
Hilfe zu benötigen und dann
sicher froh ist, wenn Rettungskräfte zur Stelle sind“,
wirbt Kühfuß.
Thomas Oelers
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Norddorf, den 15. 7. 2016
IM EINSATZ: DIE AKTIVEN DER AMRUMER WEHREN
Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 21. Juli 2016, um 14.00 Uhr von
St. Clemens-Kirche in Nebel aus statt. Anstelle freundlich zugedachter Kränze und
Blumen bitten wir um eine Spende auf das Sonderkonto, Trauerfall Tanja Wolf, bei der
Föhr-Amrumer Bank e. G., IBAN: DE84 2179 1906 0020 2259 24.
Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir abzusehen.
...hier zu Hause
Im April hatte die Amrumer Feuerwehr mit einer großen Auftaktveranstaltung eine Kampagne
gegen den Mitgliederschwund
bei den freiwilligen Inselwehren
gestartet. Mit dem Slogan
„Wenn Du nicht kommst, wer
kommt dann“ verdeutlichten die
Brandschützer die Notwendigkeit dieses Solidarpaktes, der
nur funktioniert, wenn genügend Frauen und Männer bereit
sind, sich für die Allgemeinheit
einzusetzen. Wir stellen in loser
Folge Aktive der Amrumer Feuerwehren und Helferinnen und
Helfer, die die Arbeit der Freiwilligen unterstützen, vor.
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
DIENSTAG, 19. JULI 2016
INB SEITE 9
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Föhrer & Amrumer Nachrichten
Mittwoch, 20. Juli
FÖHR
WYK
Igelstation: ✆ 01590/3854463
Wellenbad: 10 bis 17 Uhr
Bücherei: 10 bis 12.30 und 14.30 bis 18 Uhr
Nationalpark-Haus: 10 bis 17.30 Uhr
Friesenmuseum: 10 bis 17 Uhr
Jugendzentrum: 14 bis 19 Uhr
Suchtberatung: Brücke-Zentrum Strandstraße, 14 bis 16 Uhr, Anmeldung und Auskünfte unter ✆ 0 46 81/46 11
Erziehungs- und Lebensberatung:
Sprechstunde 14 bis 18 Uhr, ev. Gemeindehaus (Anmeldung ✆ 0 46 81/36 93)
Allgemeiner Sozialer Dienst: Sprechstunde 15 bis 17 Uhr, Rungholtstraße
Herzsport-Gruppe: Turnhalle Süderstraße,
19 Uhr
Lauftreff: Treffpunkt vor dem Wellenbad, 19
Uhr
Schach mit dem WTB: Veranstaltungszentrum, 19.30 Uhr
ALKERSUM
Museum: 10 bis 17 Uhr, Führung 13.30 Uhr
UTERSUM
Rheuma-Gruppe: Wassergymnastik, RehaZentrum, 17.30 und 18 Uhr
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
> Folgen Sie den
INSELHELDEN
auf Twitter: #inselhelden, im
Web auf shz.de und über
www.facebook.com/inselbote
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
AMRUM
WITTDÜN
Badeland: 10 bis 22 Uhr
Naturschutzzentrum: 13 bis 15 Uhr
NEBEL
Leuchtturm: 8.30 bis 12.30 Uhr
Mühle und Heimatmuseum: Öffnungszeiten von 10.30 bis 13 Uhr und 14.30 bis 16.30
Uhr
Öömrang Hüs: 11 bis 13.30 und 15 bis 17
Uhr
Bücherei: 15 bis 16.30 Uhr
NORDDORF
Naturzentrum: 10 bis 17 Uhr
No t d i e n s t e
Ärztlicher Bereitschaftsdienst auf Föhr
✆ 04681/580058
Apotheken-Notdienst
Föhr: Insel-Apotheke, Große Straße 33,
Wyk, ✆ 04681/4446
Amrum: Louisen-Apotheke, Inselstraße 19,
Wittdün, ✆ 04682/1550
Hospiz-Initiative Föhr-Amrum:
✆ 01 60/99 74 02 62
(Angaben ohne Gewähr)
. ........................................................ .
Ihr Kontakt zu Redaktion und Verlag
. ........................................................ .
REDAKTIONSLEITUNG
Friederike Reußner Tel. 04841/8965-1301
LOKALREDAKTION
Peter Schulze
Petra Kölschbach
Fax
E-Mail
04681/5976-1395
5976-1396
04681/5976-1399
[email protected]
KREISREDAKTION
Jörg von Berg
Lars Peters
Patricia Wagner
04841/8965-1350
8965-1351
8965-1328
SPORTREDAKTION
Hans-Werner Klünner, Jan Wrege
Tel.
04841/8965-5420
Fax
04841/8965-5429
E-Mail
[email protected]
ANSCHRIFT
Große Straße 16, 25938 Wyk
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 8.30 - 12.00 Uhr und
14.00 - 17.00 Uhr
Zentrale:
Tel. 04681/5976-0
GESCHÄFTSSTELLENLEITUNG
Peter Davidsen
Tel. 04681/5976-2395
LESERSERVICE
Tel. 0800/2050-7100 (gebührenfrei)
E-Mail: [email protected]
ANZEIGENSERVICE
Tel. 0800/2050-7200 (gebührenfrei)
E-Mail: [email protected]
BEZUGSPREIS
Monatlich ¤ 35,60 durch Zusteller, durch
die Post ¤ 37,60. Preise inkl. 7 % MwSt.
.......................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Te r m i n e
Damit die Ehe keine
kalten Füße kriegt
Comedian Bernd Stelter begeisterte gestern als Paar-Therapeut
WYK Bernd Stelter ist ein Magnet. Über
400 Zuschauer sind gestern Abend in
die fast ausverkaufte Wyker Nationalparkhalle gekommen, um die Rezepte
des Comedian für eine gute Ehe zu hören: verstehen, vertrauen, verzeihen
und verzichten.
Der Mann weiß, wovon er spricht. Er
hat gerade Silberhochzeit gefeiert. Unser Inselhelden-Ehepaar Gabriele Becker und Jost Lübben hat genau hingehört und sich über Stelters zum Teil
auch mit Hingabe gesungenen Weisheiten Gedanken gemacht.
Stelter: „Verheiratete Männer leben
länger als Singles. Das ist wissenschaftlich erwiesen und liegt an der Fürsorge
der Frauen. Sie sagen: Schatz, trink
doch mal nen Wasser zwischendurch.“
Er: Das sagt meine Frau eigentlich nur,
wenn ich zu viel Kaffee trinke. Als lebensverlängernde Maßnahmen sind
für mich andere vorgesehen: die Schokolade wird versteckt, ich soll den
Hund ausführen, den Rasen mähen und
bei Halsschmerzen Globuli lutschen.
Sie: Wasser bringt mir mein Mann nur,
wenn ich mal einen über den Durst getrunken habe. Das bremst die Feierlaune, sorgt aber hoffentlich wenigstens
für mehr Lebenszeit.
Stelter: „Kaum möchte ich mal was
Schönes für uns kochen, zum Beispiel
Kamillentee, dann kann ich die Beutel
nicht finden.“
Er: Tja, das ist in der Tat für mich ein
Problem. Ich bin da eher der Ankündigungsminister. Allerdings habe ich es
bei den Salatsaucen zu einer gewissen
Fertigkeit gebracht.
Sie: Und wofür brauchst Du dann die
schönen Kochmesser, die Du immer
kaufen möchtest? Ich bekomme nicht
so häufig etwas gekocht, aber wenn,
dann ist es ein großes Ereignis, das in
jeder Hinsicht tagelang nachwirkt –
auch in der Küche.
Stelter: „Männer sind wehleidiger als
Frauen. Wenn ich an einer unheilbaren
Erkältung leide, dann ziehe ich mich
zum Sterben aufs Sofa zurück. Wenn
meine Frau Hals hat, dann geht sie Einkaufen – zum Beispiel eine Handtasche...“
Er: Das trifft es eigentlich ziemlich genau. Ich lege mich allerdings nicht aufs
Sofa, weil ich mir da nicht meine Bettdecke über den Kopf ziehen kann...
Sie: ... und Schuhe. Als Frau geht das
gar nicht anders. Wir haben eben keine
Zeit zum Kranksein.
Stelter: „Männer, die Frauen das
schwache Geschlecht nennen, haben
noch nie versucht, ihrer Ehefrau nachts
die Bettdecke wegzuziehen.“
Er: Auf den Gedanken, Frauen so zu
nennen, käme ich nie. Die Sache mit
der Bettdecke allerdings war schon ein
Problem...
Sie: ...stimmt. Das ist ein Feld auf dem
ein Kompromiss gefragt war: Unsere
Bettdecke ist inzwischen 2,40 Meter
breit.
Damit kommen wir dem Stelterschen
Geheimnis einer guten Ehe schon
ziemlich nah: verstehen, vertrauen,
verzeihen und verzichten.
Er und Sie: Wer versteht, dass der Andere keine kalten Füße bekommen
möchte, der verzichtet darauf, nur an
sich zu denken, verzeiht eine schlaflose
Nacht und vertraut auf den Bettenfachhandel.
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
IN KÜRZE VORGESTELLT VON „7 TAGE, 7 KÖPFE“ ZUM EHE-EXPERTEN
Bernd Stelter wurde 1961 in Unna (NRW)
geboren. Im Fernsehen erlangte er durch
Sendungen bei RTL („7 Tage, 7 Köpfe“)
Bekanntheit. 2007 wechselte er zum
WDR, für den er die ARD-Shows
„Deutschland lacht“ und die Quiz-Sendung „Das NRW-Duell“ im WDR-Fernsehen moderiert. Bernd Stelter ist im Kölner
Karneval eine feste Größe und war mit
zahlreichen Soloprogrammen auf Tour.
Das aktuelle Programm trägt den Titel„Wer
Paartherapeut Bernd Stelter und seine kritischen Beobachter Jost Lübben und Gabriele
Becker, die sich seit dem elften Lebensjahr kennen.
RALF GEISENHANSLÜKE
Alles fängt mit „V“ an
heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher
nicht hatte“. Privat gelingt das offenbar
sehr gut – der Comedian ist seit vielen Jahren verheiratet.
Bernd Stelter engagiert sich für soziale
Zwecke, vor allem für die von ihm initiierte
Stiftung „Unsere Kinder - unsere Zukunft“.
Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie
an Föhr denken?
„Der Föhrer sagt immer, dass das Beste
an Sylt der Blick auf Föhr ist.“
Bernd Stelter zum Anschauen, Mithören und Lachen auf: https://m.youtube.com/watch?v=uTZMLdJvDFc
Möchten Sie heute Abend die Menschen zum Lachen und zum Weinen
bringen?
Es ist gar nicht schwer: Bernd Stelters Tipp für eine glückliche Ehe
„Ja, die Leute werden einen richtig tollen Abend haben und am Ende gelacht
und etwas geweint haben.“
Was ist Ihr Ratschlag für eine glückliche Ehe?
„Verstehen, Vertrauen, Verzeihen, Verzichten.“
GHL
Kleine Urlauber als Gefangenenchor
Taschenoper Lübeck gastierte gestern zum Schleswig-Holsteinischen Musikfestival mit Beethovens „Fidelio“ – kindgerecht
Als die siebenjährige Lara und ihre
Freunde die Bühne stürmen und Pizarro
mit bloßen Händen überwältigen, halten die Kinder in der ersten Reihe den
Atem an. Der Coup gelingt, der fiese Gefängnis-Chef muss abdanken. Durchatmen. Applaus. Die 150 Mitglieder des
Gefangenenchors, davon mindestens
zur Hälfte unschuldige Minderjährige,
sind wieder frei. Happy End.
Eine große Oper für kleine Menschen.
An diesem Nachmittag im Kurgartensaal in Wyk funktioniert dieses Konzept
wunderbar. Zum Schleswig-Holsteinischen Musikfestival (SHMF) gastierte
gestern die Taschenoper Lübeck mit einer kindgerechten Version von Beethovens einziger Oper „Fidelio“ auf Föhr.
Aus dem wuchtigen Freiheitsepos, mit
dem Beethoven gegen die Tyrannei und
für die Prinzipien der Französischen
Revolution zu Felde zog, haben Margrit
Dürr und ihr Team ein sanftes Stück mit
neuem Text und vielen Berührungspunkten für das junge Publikum gemacht.
„Ich bin gefangen, du bist gefangen,
wir sind gefangen“, singen die Kinder
zur Opernmusik, kreisen ihre Arme und
machen Kniebeugen, so wie es Kerkermeister Rocco und seine Gehilfin Leonore von der Bühne herab verlangen.
WYK
„Ich bin gefangen, du bist gefangen, wir sind gefangen“ – Mitmachen war bei der großen
Oper für kleine Menschen gestern im KurgartensaalTrumpf.
RALF GEISENHANSLÜKE
Immer wieder wird das Publikum in die
Handlung eingespannt, ein engagierter
Gefangenenchor. Langeweile kommt so
gar nicht erst auf, die Kinder sind so
auch während der musikalischen Einlagen außergewöhnlich ruhig, ja konzentriert. Dafür sorgt auch die aufregende
Bühnenausstattung. Pizarros Staatsgefängnis wurde aus dem auslaufenden 18.
Jahrhundert ins digitale Heute versetzt.
Schaltkreise und Platinen leuchten in
giftigem Grün von der Wand, mit einem
Tablet-PC überwachen Rocco die Ge-
fangenen, denen zu Beginn ein grüner
Punkt auf die Stirn gepappt wird. Elektroden, die die Gedanken der untergebenen Übeltäter messen sollen. Auf
dem Monitor wird gar die Herzfrequenz
der Delinquenten gemessen. Doch eine
Knastatmosphäre kommt natürlich
nicht wirklich auf. „Es sind alle verhaftet“, ruft Rocco gleich zu Beginn in den
Saal, und nicht nur in der ersten Reihe
wird gekichert.
„Wir haben die Oper etwas freundlicher gestaltet“, erzählt Dramaturgin
und Sängerin Dürr. Das selbst geschaufelte Grab für Pizarros Erzfeind Florestan bleibt den kleinen Urlaubern erspart. Die danken es mit Engagement
und Raffinesse. Als die Tarnung von Leonore aufzufliegen droht (sie hatte sich
verkleidet, um Pizarro zu entgehen),
imitiert ein kleiner Junge aus dem Gefangenenchor (sprich Zuschauer) die
etwas aufgesetzte männliche Gangart
bestens und macht klar: „Wir Jungs laufen eben so.“ Damit helfen alle der Verkleideten. Statt eines dominanten Orchesters spielt ein Streicher- und Bläser-Quintett den Beethoven-Sound eingängig und eher adagio, also dem Tempo
der Insel entsprechend.
Und natürlich ist die Opernversion
auch deutlich kürzer. Knapp 75 Minuten, die die jungen Besucher und ihre Eltern teilweise mucksmäuschenstill verfolgen. „Es ist eine wunderbare Abwechslung zum Strandalltag. Ich bin positiv überrascht“, sagt Hülya Bülle, die
mit ihrem Mann Jan und der kleinen Lara gekommen sind. Die Kölner machen
noch bis Samstag Urlaub auf ihrer
„Lieblingsinsel“ Föhr. Und Lara genießt
den Nachmittag besonders. „Einfach
cool“, findet sie die Oper. Natürlich besonders, weil sie den fiesen Pizarro
Michael Bröcker
überwältigt hat.