>18. BIS 24. JULI: Fünf Chefredakteure fünf deutscher Tageszeitungen schreiben eine Woche lang exklusiv für den Insel Boten! Die INSELHELDEN sind: Michael Bröcker (RP), Ralf Geisenhanslüke (NOZ), Wolfram Kiwit (RN), Stefan Kläsener (SH:Z) und Jost Lübben (WP). V O R M I T TA G DIENSTAG, 19. JULI 2016 20° N A C H M I T TA G 22° MORGEN 27° INB SEITE 7 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Föhr und Amrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 Föhr und Amrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Lokalsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11 Kreis Nordfriesland . . . . . . . . . . . . . Seite 12 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. In s e l - Na c h r i c h t e n Stadtvertreter streiten über Parkautomaten Größter Streitpunkt der morgigen Stadtvertretersitzung ist die Änderung der Parkraumbewirtschaftung im Bereich Parkstraße, Stockmannsweg, Badestraße. Hier sollen die Parkscheinautomaten abgebaut werden. Des Weiteren steht der Jahresabschluss des Liegenschaftsbetriebes und die Vergabe für Sanierungsarbeiten an den Faultürmen der Städtischen Kläranlage auf der Tagesordnung. Beginn: 19:30 Uhr, Sitzungssaal Amtsverwaltung. WYK FÖHRLIEBT Dr. Jost Lübben Grog auf der Terrasse Bedeckter Himmel. Der ältere Herr im Frühstücksraum unseres liebenswerten Hotels ist ein kleines bisschen besorgt. Es geht um die Frage aller Fragen im Leben eines Insel-Urlaubers: Wann genau kommt eigentlich das richtig gute Wetter – mit viel Sonnenschein und Temperaturen über 25 Grad? Der erfahrene Kellner hört aufmerksam zu und antwortet dann mit ausgesuchter Freundlichkeit. Was er sagen wird, das lässt sich schon vor dem ersten Wort an seinem Gesicht ablesen. In den Augen blitzt es ein ganz kleines bisschen. Die Sache scheint vollkommen klar. Das gute Wetter steht unmittelbar bevor, es ist gleichsam schon da. Als könnte man die Sonnenmilch mit dem 30er Lichtschutzfaktor auf jeden Fall schon mal auftragen. So ist es. „Für Mittwoch kündigt die Wetter-App 26 Grad an. Es wird richtig schön.“ Der Nordrhein-Westfale ist noch nicht endgültig überzeugt. Aus ihm spricht der Stammgast: „Das sollte heute aber auch schon so sein.“ Die Reaktion kommt trocken und charmant: „Damit war vermutlich gemeint: vormittags 13 Grad und nachmittags 13. Auf Mittwoch können Sie sich verlassen.“ Das tun wir auch. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Spitzenwerte nicht ganz erreicht werden: Das Rezept für einen ordnungsgemäßen norddeutschen Sommer besteht aus den regionalen Zutaten Gegenwind, Temperaturen um 20 Grad und auch einer kleinen Prise Dauerregen. Solange das so bleibt, ist das Klima immerhin noch nicht vollends durcheinander. Und solange behält auch eine Lebensweisheit aus meiner Heimatstadt Bremerhaven uneingeschränkt Gültigkeit: In der heißen Jahreszeit trinken wir unseren Grog auf der Terrasse. ........................................................................................................................................................................................................................................................................... In h a l t Der fremde Blick auf die Inseln Die Sonne geht unter, ein langer Tag hat sich geneigt. Aber die „Inselhelden“ sind noch nicht fertig mit der Arbeit. Zwei Kollegen sind noch unterwegs und schreiben aktuell auf der Seite 9. Dann wird die Sonne untergegangen sein. Viele Eindrücke nehmen wir aus diesem Tag mit. Fünf Festländer haben ihren Blick auf die Inseln beschrieben. GRAFIKFOTO.DE Und was nun, Herr Landrat? Der Protest gegen das Aus für die Geburtshilfe am Krankenhaus will nicht verstummen / Harrsen: Es gab keine Alternative WYK/HUSUM Wer als Fremder auf diese wunderschöne Insel kommt, merkt schnell, auch hier ist die Welt nicht nur schön. Das aktuelle Ärger- und Aufreger-Thema auf Amrum und Föhr hat mit dem Beginn des Lebens zu tun. Es geht um die im vergangenen Herbst beschlossene Schließung der Geburtshilfeabteilung am Wyker Krankenhaus. Am Sonntag standen unübersehbar rund 2000 Menschen auf dem Rahausplatz und demonstrierten gegen die Schließung der Föhrer Geburtshilfestation. Wer hitzige und bisweilen gewaltvolle Demonstrationen aus Großstädten kennt, hätte dieses bunte Treiben mit Trachtenfrauen und viel Musik für einen leicht verregneten FolkloreNachmittag halten können. Doch so friedlich die Insulaner, so ruhig der Grundton des Miteinanders auf der Insel, die Botschaft war deutlich: Die Menschen, nein, die Frauen, haben Angst, ihre Kinder fern der Familie mit einem 14Tage-Sicherheitspuffer, untergebracht in einem anonymen Boardinghaus, auf dem Festland kriegen zu müssen. Das Leben soll in der Heimat beginnen, dort, wo das Leben spielt. Vorwurf: Politischer Wille fehlt Die Gründe für die Schließung der Geburtshilfe sind schnell erzählt. Am Ende geht es natürlich immer ums Geld. Ob nun Ärzte auf der Insel fehlen oder notwendigen Blutkonserven nicht immer frisch vorgehalten werden können oder das Haftungsrisiko aufgrund neuer medizinischer Standards zu groß ist, wäre der Kreißsaal politisch gewollt, wäre er auch möglich. So sieht das zumindest Renate Sieck (73), die Föhrerin mit dem Stirnband, die mir gleich am ersten Tag auf der Insel über den Weg lief. Von ihr kann man Föhr lernen. Mit zwei Mitstreitern hat sie die Demo organisiert und die Initiative „Inselgeburt Föhr – Amrum“ gegründet. Mit Jens Jacobsen zu machen, dass es völlig ausgeschlossen ist, das nach diesen Leitlinien erforderliche Fachpersonal im Inselkrankenhaus adäquat zu beschäftigen und zu finanzieren – abgesehen davon, dass solche Spezialisten sich ohnehin kaum auf Arbeitsplätze in Wyk bewerben würden. Die Wyker Geburtenstation war bis zu ihrer Schließung die kleinste in ganz Deutschland.“ Gutachten unter Verschluss „Wir wollen nach Berlin!“ Renate Sieck und ihre Mitstreiter wollen nicht aufgeben. und Fiede Amfaldern saß sie im Frühjahr dieses Jahres im Wrixumer Hof und sprach über den geschlossenen Kreißsaal. Es war die Keimzelle eines Bürgerprotestes. Jens sagte „Loot uns wat moken.“ Fiede: „Wi mööt wat doon.“ Renate Sieck: „Zwei Männer und Entbindungsstation. Dat geiht gor nich.“ Und so war die gelernte Kindergärtnerin von Anfang an dabei. Renate Siecks Leben war immer politisch. „Ich muss was tun“, sagt sie. „Tante Renate“ nennen sie die meisten Menschen auf der Insel. Als Gründerin des Naturkindergartens an der „Schietkuhle“ im Wrixumer Wald hat sie viele, viele Insel-Kinder begleitet und aufwachsen sehen. „Natur, das ist mein Ding“, sagt sie. Für die Grünen saß sie ab 1995 acht Jahre im Magistrat. Im Jahr 2000 erfand sie für Kinder die Piratenfahrt und war acht Jahre als Oberpiratin mit der „Rüm Hart“ auf den Weltmeeren um Föhr un- KIWIT terwegs. Heute bekommen ihre Schützlinge selber Kinder. Seit Oktober 2015 nicht mehr auf der Insel. Dass Landrat Dieter Harrsen (WGNF), der auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der Klinikum Nordfriesland gGmbH ist, nicht zum Aktionstag kam, fand sie enttäuschend. Dem Insel-Boten antwortet er gestern schriftlich auf unsere Fragen, warum er nicht vor Ort war und was er denn gesagt hätte: „Ich konnte aus privaten Gründen nicht teilnehmen, habe aber ohnehin den Eindruck, dass die Argumente zur Genüge ausgetauscht worden sind und mittlerweile mehr die Emotionen im Mittelpunkt stehen. Wäre ich gekommen, hätte ich die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) zitiert, die von Gerichten für die Beurteilung von Haftungsklagen herangezogen werden. Ich hätte zum wiederholten Male versucht, deutlich Den Unmut der Bevölkerung kann er nachvollziehen: „Ich bin selbst Vater und weiß, wie hart es ist, auf eine Boarding-Lösung ausweichen zu müssen.“ Die Schließung des Kreißsaales wird immer wieder mit einem Gutachten begründet, das aber unter Verschluss gehalten wird. Warum eigentlich? Wäre es nicht besser, mit offenen Karten zu spielen, Transparenz zu schaffen? Landrat Dieter Harrsen schreibt dazu: „Das Gutachten enthält detaillierte Informationen bis hin zu Aussagen über einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die kein Arbeitgeber veröffentlichen würde.“ Für den Landrat ist die Schließung der Klinik-Geburtshilfe alternativlos. Für Renate Sieck nicht. „Wir beruhigen uns nicht“, sagt sie und: „Wir wollen nach Berlin.“ Jasmine Niessen (35) hat vor neun Wochen ihr drittes Kind bekommen. Mayleen. Auf dem Festland in Heide. Ihr Sohn Steven wird heute sechs Jahre alt und ist wie seine Schwester Cathleen (3) auf der Insel geboren. „Die Frauen sind verzweifelt“, sagt Jasmine Niessen: „Wir leben aus gutem Grund auf dieser Insel. Wir lieben Geborgenheit, Gemeinsamkeit – und nun beginnt das Leben für unsere Kinder außerhalb. Auch ohne die Familie, weil, wie soll das gehen?“ Werdende Mütter würden nicht mehr gefragt „Wie geht es dir?“, sagt die Föhrerin, sondern: „Wo gehst du hin?“ Wolfram Kiwit . ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................... . Bauernmarkt: Rathausplatz, 9 bis 12 Uhr Uhr Fackelwanderung am Strand: Ende Strandstraße, 21.15 Uhr OLDSUM Kinder-Uni: „Wie wird ein Dach aus Reet gefertigt?“ für Kinder ab 8 Jahre in Begleitung, Föhrer Reetbedachungs GmbH, Waasterstigh 2 , 15 Uhr WRIXUM Bridge mit dem Föhrer Bridge- .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. WYK Es „pukt“ im Museum – Wissenswertes über das älteste Haus von Föhr in einer Kinderführung (ab 5 Jahre) mit Basteln, Friesenmuseum, Rebbelstieg 34, 10:30 Uhr Einblicke in die Kulturgeschichte der Föhringer – Museumsführung, Friesenmuseum, Rebbelstieg 34, 11 Uhr Sportabzeichen: Training und Abnahme, Schulzentrum, 18 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. FÖHR .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Mittwoch, 20. Juli .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. FERIEN-TIPPS Stadtführung: Rathausplatz, 10 Uhr Boldixumer Vogelkoje: geöffnet 10 bis 12 Uhr „Großer Wolf & kleiner Wolf“ Aufführung Figurentheater Neumond, Kurgartensaal, 10:30 Uhr „Das Geheimnis der Orgel“ – Orgelführung für Kinder mit Eltern, St. Nicolai-Kirche, WykBoldixum, 10:30 Uhr Club: Wrixumer Hof“, 19 Uhr AMRUM übergang, 21 Uhr. OEVENUM WITTDÜN NORDDORF Preisskat des Föhrer SkatClubs: „Krögers Dörpskrog“, 19 Uhr UTERSUM Meditatives Tanzen: Taarepshüs, 19:30 Uhr BORGSUM Mais-Labyrinth: geöffnet von 11 bis 19 Uhr „Klezmers Techter“ – jüdische Tanzlieder und Balladen, Ev. Kapelle, 20 Uhr NEBEL „Sagen und Gedichte rund um das Meer“ – Literarischer Spaziergang mit der Schutzstation Wattenmeer, Strand- „Hummer hautnah“ - Führung mit Seetierfütterung mit dem Öömrang Ferian, Amrum Naturzentrum, Strunwai 31, 14 Uhr „Filou, das Kängeruh“ – Puppentheater für Kinder ab 3 Jahre, Norddorf Gemeindehaus, 17 Uhr ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. DIENSTAG, 19. JULI 2016 INB SEITE 8 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Föhrer & Amrumer Nachrichten .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. UNFÖHR Dr. Wolfram Kiwit Einmal Moin Eins lernt man als Festlandgeborener schnell: Hier auf der Insel sagt man nicht „Guten Tag!“ oder rotzig „Taaach!“, wie wir im Ruhrgebiet, hier sagt man „Moin“. Klar, weiß doch selbst jeder Touri, werden Sie sagen. Doch der Touri (mich eingeschlossen) läuft hier gewöhnlich mit gesundem friesischen Halbwissen in die nächste Bäckerei und ruft „Moin, Moin“. Und dann muss man nur in die ehrlichen friesischen Gesichter hinter der Theke gucken, die nur schauen, nichts sagen und laut denken: „Schon wieder so einer ... “ Das Opfer, das die Einheimischen für einen gelingenden Tourismus und einen klingenden Umsatz vollbringen, ist groß. „Moin, Moin“ gilt hier als geschwätzig. Das sagen die Hamburger. Und die kommen gleich hinter den Syltern. Und was die Föhrer von den Syltern halten, das schreibe ich jetzt hier lieber nicht. Oder vielleicht später mal. „Moin, Moin“ ist sowas von „unföhr“ – so haben wir diese Fünf-Tage-Kolumne überschrieben. Was geht nicht auf der Insel? Kinder in einem Kreißsaal kriegen zum Beispiel (siehe erste Lokalseite). Zum Abschied sagt der Föhrer „Tschüss“. Allerdings nur, wenn er überhaupt was sagt. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. > Folgen Sie den INSELHELDEN auf Twitter: #inselhelden, im Web auf shz.de und über www.facebook.com/inselbote „Die Luft tut mir gut“ Auch eine junge Liebe kann eine Familie prägen: Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider über seinen Sehnsuchtsort Föhr und den Reiz der Insel Herr Schneider, wie ist Ihre Liebe zu Föhr entstanden? Meine Liebe zu Föhr ist eine – an meinem Lebensalter gemessen – „junge Liebe“: Sie entstand im Sommer 2011, als unsere Tochter Kathrin uns davon überzeugte, dass Föhr ein geeigneter Ort für einen Großfamiliensommerurlaub sei. Kathrin hatte von Familienurlauben und Jugendfreizeiten die Nordseeinseln Borkum und Baltrum in liebevoller Erinnerung. Jetzt wohnt sie mit Ehemann und Kindern in Berlin. „Die See“ für die Berliner ist eigentlich die Ostsee, für Kathrin musste es aber die Nordsee sein! Meine Frau und mich lockte die Vorstellung: Die Kleinfamilien unserer Töchter, die Schwiegereltern von Kathrin und wir buchen jeweils getrennte Unterkünfte in Nieblum, aber Strandkörbe in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Und wir gestalten Gemeinsamkeit, Zweisamkeit und Einsamkeit an den Tagen und Abenden in großer Freiheit. Dieses Urlaubsmodell erwies sich als erfolgreich. Seitdem kommen Sie immer wieder? Ja. In diesem Jahr werden wir vier Kleinfamilien zum fünften Mal den Sommerurlaub auf Föhr verbringen – allerdings stehen unsere Strandkörbe inzwischen am Strand von Utersum. Erinnern Sie sich an den ersten Urlaub? Gemischtes Wetter – wie so häufig auf den Nordseeinseln. Aber: Die immer herrliche Frische, die Luft tat mir gut! Der Strand war ideal, um unbesorgt mit Kleinkindern zu buddeln und ins .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Familienanzeigen ✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩ ✩ ✩ Kleine Füße, kleine Hände, ✩ ✩ unsere Freude findet kein Ende. ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ 30. 6. 2016 · 4.070 g · 55 cm ✩ ✩ ✩ ✩ Wir freuen uns riesig auf ein Leben mit Dir! ✩ ✩ ✩ ✩ ✩ Svenja & Rauert ✩ ✩ ✩ ✩ Ein großes DANKESCHÖN an unsere ✩ ✩ ✩ Hebamme Kirsten, der Praxis Engel sowie dem ✩ ✩ ✩ Team der Diako Flensburg ✩ ✩ ✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩ Mats Leo Jubil in Utersum wirft ein ganz eigenes Licht auf Föhr, Sylt und Amrum. Schön ist auch der kleine Flughafen der Insel. Mit den Enkeln dort zu sitzen, Fisch bzw. Pommes zu essen und den kleinen Flugzeugen beim Starten und Landen zuzusehen, ist immer wieder spannend. Ist ein Urlaub auf einer Insel besonders erholsam? Für mich schon. Allerdings darf die Insel nicht zu groß sein. Rügen etwa ist mir schon zu groß. Föhr ist an der Grenze, um das Meer mit allen Sinnen erleben zu können – also sehen, hören, riechen, den Wind spüren und Salz auf der Haut schmecken. Genau das fördert den Erholungswert enorm. Da will ich wieder hin: Nikolaus Schneider ist überzeugter Föhrer auf Zeit. MAURIZIO GAMBARINI Wasser zu gehen. Nieblum ist ein bezauberndes Dorf mit ganz eigenem, geschichtlich geprägtem Charakter. Was ist Ihr Lieblingsplatz auf der Insel? Die Kirche, der „Friesendom“ von Nieblum. Er macht im Dorf mit seiner eindrucksvollen äußeren Gestalt einfach auf sich aufmerksam. Auch seine innere Gestalt kann sich sehen lassen! Die Gottesdienste mit ihren guten DIE DRUCKEREI Druck. Gestaltung. Marketing. 50-jähriges Jubiläum? Hauptstraße 97 · 25899 NIEBÜLL Tel. 04661/90017-0 · www.mussack.net Anze Höchste Zeit für eine Anzeige. ...hier zu Hause Traueranzeigen Du warst so einfach und so schlicht, in deinem Leben voller Pflicht. Du hast gesorgt, du hast geschafft, bis dir die Krankheit nahm die Kraft. Wie schmerzlich war‘s vor dir zu steh‘n, dem Leiden hilflos zuzuseh‘n. Nicht unvorbereitet, aber doch plöztlich müssen wir Abschied nehmen von meiner geliebten Frau, unserer lieben Mutter, Tochter, Enkelin, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante Tanja Wolf geb. Witt * 22. März 1969 † 15. Juli 2016 Wir vermissen Dich Ralf Niko und Henne Kris Mama Oma Dina Holger und Nancy Jan und Doreen Anka und Andreas Kaja und Deine 5 Nichten sowie alle Angehörigen und alle, die sie gern haben IN IHRER NÄHE. Auf zu CG: Gartenmöbel und Strandkörbe jetzt stark reduziert! C.G. Christiansen GmbH & Co. Hemkweg, 25938 Wyk / Föhr www.cgchristiansen.de Föhrer Metallbau Markisen Bernhard Bohn, Ziegeleiweg 4a, Wyk, Telefon 50 700 Predigten und ebensolcher Kirchenmusik haben wir genossen. Und unsere Enkel sind gerne zum Kindergottesdienst gegangen. Die Gemeinde organisiert ein beachtliches Konzertprogramm, so dass wir ansprechende und anspruchsvolle Konzerte bei Kerzenlicht in der Kirche hören konnten. Schließlich wird die Kirche von einem historischen Friedhof umgeben, dessen Grabsteine über das Leben auf der Insel erzählen. Der Sonnenuntergang nachs Reisenachsendung unter www.shz.de/abo Der evangelische Theologe Nikolaus Schneider wurde am 9. November 2010 zum Ratsvorsitzenden der EKD und damit zum höchsten Repräsentanten der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt. Zum 10. November 2014 trat er wegen einer Krebserkrankung seiner Ehefrau von seiner Funktion zurück. Er ist seit Jahren überzeugter Föhr-Urlauber, am kommenden Sonntag reist er mit seiner Familie erneut an Wenn’s brennt, ist Dominic Kühfuß sofort zur Stelle WITTDÜN Seine Mutter kam einst als Kindermädchen der Lehrerin auf die Hallig Oland, und so fand der im Ostallgäu geborene Dominic Kühfuß auf Amrum seine Heimat. „Ich habe die erste Klasse auf Oland absolviert und kam dann mit dem Beginn der zweiten Klasse nach Amrum und bin seitdem auch hier geblieben“, erklärt der 34-jährige gelernte Zimmermann. Er lebt zwar in der Gemeinde Nebel, ist aber Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Wittdün. An den ersten Kontakt mit der Feuerwehr, der seinen Weg als ehrenamtliches Mitglied der Feuerwehr schon früh beeinflusste, kann er sich noch sehr gut erinnern. „Der Zirkus Tonelli gastierte auf Amrum, und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr waren engagiert worden, um beim Aufbau zu helfen. Das hat mich ziemlich fasziniert, und den Rest hat dann meine Mutter mit dem damaligen Jugendwart Wolfgang Stöck geregelt“, erinnert sich Kühfuß. „Dadurch, dass meine Freunde Toni Genzel und Fin Zimmermann auch dabei waren, hatten wir besonders viel Spaß und erlebten gemeinsam viele Events und Zeltlager. Mehr ging eigentlich nicht mehr“. Es entwickelte sich eine starke Gruppendynamik, die dann dazu Urlaub Kein Urlaub ohne Zeitung. Was hat Föhr, was Amrum nicht hat? Amrum kenne ich nur aus der Luft, durch einen Rundflug mit unserem ältesten Enkel. Aber unabhängig davon: Meine Liebe zu Föhr ist keine exklusive Insel-Liebe und gründet nicht in Alleinstellungsmerkmalen. Meine Liebe zu Föhr gründet in den Lieblingsorten und Glückserfahrungen, die ich mit meiner Großfamilie auf dieser Insel gemacht habe – und eben das hat Amrum für mich nicht. Interview: Michael Bröcker führte, dass alle drei mit Feuer und Flamme in die freiwillige Feuerwehr Wittdün überstellt wurden, und diese Begeisterung hat sich bis zum heutigen Tag gehalten. Es war dann auch fast selbstredend, dass Kühfuß alle technischen Lehrgänge, die man neben der Truppmannund Truppführerausbildung absolvieren kann, durchlaufen hat. Bis hin zur Gruppenführerausbildung. „Ich habe schon immer einen großen Respekt vor den Leistungen der Einsatzkräfte gehabt und konnte schnell feststellen, dass es bei der Feuerwehr zum einen über die Altersstufen hinweg sehr freundschaftlich zugeht und ein hohes Maß an Vertrauen untereinander besteht“. Dies ist auch nötig, will man erfolgreich helfen und dabei nicht selber zu Schaden kommen. „Ich habe sehr viele Kame- raden, auf die ich mich hundertprozentig verlassen kann, und das gibt mir das gute Gefühl und die Zuversicht in der starken Gemeinschaft, beim Einsatz den Aufgaben gewachsen zu sein und gegebenenfalls auch Menschenleben retten zu können.“, verdeutlicht der werdende Vater. Seiner Partnerin Kinka Tadsen sieht man die bevorstehende Geburt schon deutlich an. Beide freuen sich riesig auf den Nachwuchs. Auch wenn die freie Zeit neben der Arbeit dann noch etwas anders einzuteilen sein wird – auch das eigene Sportboot möchte ja mal bewegt werden –, wird die Feuerwehr nicht zu kurz kommen. „Man und damit meine ich jeden, kann immer etwas Zeit erübrigen, um sich für die Allgemeinheit einzusetzen, und keiner sollte vergessen, dass auch er in die Situation geraten kann, Hilfe zu benötigen und dann sicher froh ist, wenn Rettungskräfte zur Stelle sind“, wirbt Kühfuß. Thomas Oelers .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Norddorf, den 15. 7. 2016 IM EINSATZ: DIE AKTIVEN DER AMRUMER WEHREN Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 21. Juli 2016, um 14.00 Uhr von St. Clemens-Kirche in Nebel aus statt. Anstelle freundlich zugedachter Kränze und Blumen bitten wir um eine Spende auf das Sonderkonto, Trauerfall Tanja Wolf, bei der Föhr-Amrumer Bank e. G., IBAN: DE84 2179 1906 0020 2259 24. Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir abzusehen. ...hier zu Hause Im April hatte die Amrumer Feuerwehr mit einer großen Auftaktveranstaltung eine Kampagne gegen den Mitgliederschwund bei den freiwilligen Inselwehren gestartet. Mit dem Slogan „Wenn Du nicht kommst, wer kommt dann“ verdeutlichten die Brandschützer die Notwendigkeit dieses Solidarpaktes, der nur funktioniert, wenn genügend Frauen und Männer bereit sind, sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Wir stellen in loser Folge Aktive der Amrumer Feuerwehren und Helferinnen und Helfer, die die Arbeit der Freiwilligen unterstützen, vor. ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. DIENSTAG, 19. JULI 2016 INB SEITE 9 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Föhrer & Amrumer Nachrichten Mittwoch, 20. Juli FÖHR WYK Igelstation: ✆ 01590/3854463 Wellenbad: 10 bis 17 Uhr Bücherei: 10 bis 12.30 und 14.30 bis 18 Uhr Nationalpark-Haus: 10 bis 17.30 Uhr Friesenmuseum: 10 bis 17 Uhr Jugendzentrum: 14 bis 19 Uhr Suchtberatung: Brücke-Zentrum Strandstraße, 14 bis 16 Uhr, Anmeldung und Auskünfte unter ✆ 0 46 81/46 11 Erziehungs- und Lebensberatung: Sprechstunde 14 bis 18 Uhr, ev. Gemeindehaus (Anmeldung ✆ 0 46 81/36 93) Allgemeiner Sozialer Dienst: Sprechstunde 15 bis 17 Uhr, Rungholtstraße Herzsport-Gruppe: Turnhalle Süderstraße, 19 Uhr Lauftreff: Treffpunkt vor dem Wellenbad, 19 Uhr Schach mit dem WTB: Veranstaltungszentrum, 19.30 Uhr ALKERSUM Museum: 10 bis 17 Uhr, Führung 13.30 Uhr UTERSUM Rheuma-Gruppe: Wassergymnastik, RehaZentrum, 17.30 und 18 Uhr .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. > Folgen Sie den INSELHELDEN auf Twitter: #inselhelden, im Web auf shz.de und über www.facebook.com/inselbote .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. AMRUM WITTDÜN Badeland: 10 bis 22 Uhr Naturschutzzentrum: 13 bis 15 Uhr NEBEL Leuchtturm: 8.30 bis 12.30 Uhr Mühle und Heimatmuseum: Öffnungszeiten von 10.30 bis 13 Uhr und 14.30 bis 16.30 Uhr Öömrang Hüs: 11 bis 13.30 und 15 bis 17 Uhr Bücherei: 15 bis 16.30 Uhr NORDDORF Naturzentrum: 10 bis 17 Uhr No t d i e n s t e Ärztlicher Bereitschaftsdienst auf Föhr ✆ 04681/580058 Apotheken-Notdienst Föhr: Insel-Apotheke, Große Straße 33, Wyk, ✆ 04681/4446 Amrum: Louisen-Apotheke, Inselstraße 19, Wittdün, ✆ 04682/1550 Hospiz-Initiative Föhr-Amrum: ✆ 01 60/99 74 02 62 (Angaben ohne Gewähr) . ........................................................ . Ihr Kontakt zu Redaktion und Verlag . ........................................................ . REDAKTIONSLEITUNG Friederike Reußner Tel. 04841/8965-1301 LOKALREDAKTION Peter Schulze Petra Kölschbach Fax E-Mail 04681/5976-1395 5976-1396 04681/5976-1399 [email protected] KREISREDAKTION Jörg von Berg Lars Peters Patricia Wagner 04841/8965-1350 8965-1351 8965-1328 SPORTREDAKTION Hans-Werner Klünner, Jan Wrege Tel. 04841/8965-5420 Fax 04841/8965-5429 E-Mail [email protected] ANSCHRIFT Große Straße 16, 25938 Wyk Öffnungszeiten: Montag - Freitag 8.30 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr Zentrale: Tel. 04681/5976-0 GESCHÄFTSSTELLENLEITUNG Peter Davidsen Tel. 04681/5976-2395 LESERSERVICE Tel. 0800/2050-7100 (gebührenfrei) E-Mail: [email protected] ANZEIGENSERVICE Tel. 0800/2050-7200 (gebührenfrei) E-Mail: [email protected] BEZUGSPREIS Monatlich ¤ 35,60 durch Zusteller, durch die Post ¤ 37,60. Preise inkl. 7 % MwSt. ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Te r m i n e Damit die Ehe keine kalten Füße kriegt Comedian Bernd Stelter begeisterte gestern als Paar-Therapeut WYK Bernd Stelter ist ein Magnet. Über 400 Zuschauer sind gestern Abend in die fast ausverkaufte Wyker Nationalparkhalle gekommen, um die Rezepte des Comedian für eine gute Ehe zu hören: verstehen, vertrauen, verzeihen und verzichten. Der Mann weiß, wovon er spricht. Er hat gerade Silberhochzeit gefeiert. Unser Inselhelden-Ehepaar Gabriele Becker und Jost Lübben hat genau hingehört und sich über Stelters zum Teil auch mit Hingabe gesungenen Weisheiten Gedanken gemacht. Stelter: „Verheiratete Männer leben länger als Singles. Das ist wissenschaftlich erwiesen und liegt an der Fürsorge der Frauen. Sie sagen: Schatz, trink doch mal nen Wasser zwischendurch.“ Er: Das sagt meine Frau eigentlich nur, wenn ich zu viel Kaffee trinke. Als lebensverlängernde Maßnahmen sind für mich andere vorgesehen: die Schokolade wird versteckt, ich soll den Hund ausführen, den Rasen mähen und bei Halsschmerzen Globuli lutschen. Sie: Wasser bringt mir mein Mann nur, wenn ich mal einen über den Durst getrunken habe. Das bremst die Feierlaune, sorgt aber hoffentlich wenigstens für mehr Lebenszeit. Stelter: „Kaum möchte ich mal was Schönes für uns kochen, zum Beispiel Kamillentee, dann kann ich die Beutel nicht finden.“ Er: Tja, das ist in der Tat für mich ein Problem. Ich bin da eher der Ankündigungsminister. Allerdings habe ich es bei den Salatsaucen zu einer gewissen Fertigkeit gebracht. Sie: Und wofür brauchst Du dann die schönen Kochmesser, die Du immer kaufen möchtest? Ich bekomme nicht so häufig etwas gekocht, aber wenn, dann ist es ein großes Ereignis, das in jeder Hinsicht tagelang nachwirkt – auch in der Küche. Stelter: „Männer sind wehleidiger als Frauen. Wenn ich an einer unheilbaren Erkältung leide, dann ziehe ich mich zum Sterben aufs Sofa zurück. Wenn meine Frau Hals hat, dann geht sie Einkaufen – zum Beispiel eine Handtasche...“ Er: Das trifft es eigentlich ziemlich genau. Ich lege mich allerdings nicht aufs Sofa, weil ich mir da nicht meine Bettdecke über den Kopf ziehen kann... Sie: ... und Schuhe. Als Frau geht das gar nicht anders. Wir haben eben keine Zeit zum Kranksein. Stelter: „Männer, die Frauen das schwache Geschlecht nennen, haben noch nie versucht, ihrer Ehefrau nachts die Bettdecke wegzuziehen.“ Er: Auf den Gedanken, Frauen so zu nennen, käme ich nie. Die Sache mit der Bettdecke allerdings war schon ein Problem... Sie: ...stimmt. Das ist ein Feld auf dem ein Kompromiss gefragt war: Unsere Bettdecke ist inzwischen 2,40 Meter breit. Damit kommen wir dem Stelterschen Geheimnis einer guten Ehe schon ziemlich nah: verstehen, vertrauen, verzeihen und verzichten. Er und Sie: Wer versteht, dass der Andere keine kalten Füße bekommen möchte, der verzichtet darauf, nur an sich zu denken, verzeiht eine schlaflose Nacht und vertraut auf den Bettenfachhandel. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. IN KÜRZE VORGESTELLT VON „7 TAGE, 7 KÖPFE“ ZUM EHE-EXPERTEN Bernd Stelter wurde 1961 in Unna (NRW) geboren. Im Fernsehen erlangte er durch Sendungen bei RTL („7 Tage, 7 Köpfe“) Bekanntheit. 2007 wechselte er zum WDR, für den er die ARD-Shows „Deutschland lacht“ und die Quiz-Sendung „Das NRW-Duell“ im WDR-Fernsehen moderiert. Bernd Stelter ist im Kölner Karneval eine feste Größe und war mit zahlreichen Soloprogrammen auf Tour. Das aktuelle Programm trägt den Titel„Wer Paartherapeut Bernd Stelter und seine kritischen Beobachter Jost Lübben und Gabriele Becker, die sich seit dem elften Lebensjahr kennen. RALF GEISENHANSLÜKE Alles fängt mit „V“ an heiratet, teilt sich die Sorgen, die er vorher nicht hatte“. Privat gelingt das offenbar sehr gut – der Comedian ist seit vielen Jahren verheiratet. Bernd Stelter engagiert sich für soziale Zwecke, vor allem für die von ihm initiierte Stiftung „Unsere Kinder - unsere Zukunft“. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie an Föhr denken? „Der Föhrer sagt immer, dass das Beste an Sylt der Blick auf Föhr ist.“ Bernd Stelter zum Anschauen, Mithören und Lachen auf: https://m.youtube.com/watch?v=uTZMLdJvDFc Möchten Sie heute Abend die Menschen zum Lachen und zum Weinen bringen? Es ist gar nicht schwer: Bernd Stelters Tipp für eine glückliche Ehe „Ja, die Leute werden einen richtig tollen Abend haben und am Ende gelacht und etwas geweint haben.“ Was ist Ihr Ratschlag für eine glückliche Ehe? „Verstehen, Vertrauen, Verzeihen, Verzichten.“ GHL Kleine Urlauber als Gefangenenchor Taschenoper Lübeck gastierte gestern zum Schleswig-Holsteinischen Musikfestival mit Beethovens „Fidelio“ – kindgerecht Als die siebenjährige Lara und ihre Freunde die Bühne stürmen und Pizarro mit bloßen Händen überwältigen, halten die Kinder in der ersten Reihe den Atem an. Der Coup gelingt, der fiese Gefängnis-Chef muss abdanken. Durchatmen. Applaus. Die 150 Mitglieder des Gefangenenchors, davon mindestens zur Hälfte unschuldige Minderjährige, sind wieder frei. Happy End. Eine große Oper für kleine Menschen. An diesem Nachmittag im Kurgartensaal in Wyk funktioniert dieses Konzept wunderbar. Zum Schleswig-Holsteinischen Musikfestival (SHMF) gastierte gestern die Taschenoper Lübeck mit einer kindgerechten Version von Beethovens einziger Oper „Fidelio“ auf Föhr. Aus dem wuchtigen Freiheitsepos, mit dem Beethoven gegen die Tyrannei und für die Prinzipien der Französischen Revolution zu Felde zog, haben Margrit Dürr und ihr Team ein sanftes Stück mit neuem Text und vielen Berührungspunkten für das junge Publikum gemacht. „Ich bin gefangen, du bist gefangen, wir sind gefangen“, singen die Kinder zur Opernmusik, kreisen ihre Arme und machen Kniebeugen, so wie es Kerkermeister Rocco und seine Gehilfin Leonore von der Bühne herab verlangen. WYK „Ich bin gefangen, du bist gefangen, wir sind gefangen“ – Mitmachen war bei der großen Oper für kleine Menschen gestern im KurgartensaalTrumpf. RALF GEISENHANSLÜKE Immer wieder wird das Publikum in die Handlung eingespannt, ein engagierter Gefangenenchor. Langeweile kommt so gar nicht erst auf, die Kinder sind so auch während der musikalischen Einlagen außergewöhnlich ruhig, ja konzentriert. Dafür sorgt auch die aufregende Bühnenausstattung. Pizarros Staatsgefängnis wurde aus dem auslaufenden 18. Jahrhundert ins digitale Heute versetzt. Schaltkreise und Platinen leuchten in giftigem Grün von der Wand, mit einem Tablet-PC überwachen Rocco die Ge- fangenen, denen zu Beginn ein grüner Punkt auf die Stirn gepappt wird. Elektroden, die die Gedanken der untergebenen Übeltäter messen sollen. Auf dem Monitor wird gar die Herzfrequenz der Delinquenten gemessen. Doch eine Knastatmosphäre kommt natürlich nicht wirklich auf. „Es sind alle verhaftet“, ruft Rocco gleich zu Beginn in den Saal, und nicht nur in der ersten Reihe wird gekichert. „Wir haben die Oper etwas freundlicher gestaltet“, erzählt Dramaturgin und Sängerin Dürr. Das selbst geschaufelte Grab für Pizarros Erzfeind Florestan bleibt den kleinen Urlaubern erspart. Die danken es mit Engagement und Raffinesse. Als die Tarnung von Leonore aufzufliegen droht (sie hatte sich verkleidet, um Pizarro zu entgehen), imitiert ein kleiner Junge aus dem Gefangenenchor (sprich Zuschauer) die etwas aufgesetzte männliche Gangart bestens und macht klar: „Wir Jungs laufen eben so.“ Damit helfen alle der Verkleideten. Statt eines dominanten Orchesters spielt ein Streicher- und Bläser-Quintett den Beethoven-Sound eingängig und eher adagio, also dem Tempo der Insel entsprechend. Und natürlich ist die Opernversion auch deutlich kürzer. Knapp 75 Minuten, die die jungen Besucher und ihre Eltern teilweise mucksmäuschenstill verfolgen. „Es ist eine wunderbare Abwechslung zum Strandalltag. Ich bin positiv überrascht“, sagt Hülya Bülle, die mit ihrem Mann Jan und der kleinen Lara gekommen sind. Die Kölner machen noch bis Samstag Urlaub auf ihrer „Lieblingsinsel“ Föhr. Und Lara genießt den Nachmittag besonders. „Einfach cool“, findet sie die Oper. Natürlich besonders, weil sie den fiesen Pizarro Michael Bröcker überwältigt hat.
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