Pfimi – Kirche Waldau? Insider Kuschelklub oder Begegnungsort? Einstieg Wir als Gemeinde, als Kirche, haben uns in den letzten Jahren optisch verändert. Wir haben einen neuen Namen erhalten. Aus Gemeindezentrum Waldau Pfingstgemeinde St.Gallen wurde die Pfimi – Kirche Waldau. Unsere Räume bekamen und bekommen immer noch eine neue Optik. Um den Namen zu ändern oder die Räume neu zu gestalten musste man sich Gedanken machen, wie denn die Cafeteria aussehen sollte, wieviel Platz braucht es? Wer benützt diesen Raum, wie? So wurde die Cafeteria ganz Bewusst und geplant umgebaut und sieht einfach toll aus, oder? Nun das Äussere und der Name ist das Eine. Das Andere ist das Wesen. Wer sind wir als Pfimi – Kirche Waldau? Haben wir uns da auch verändert? Wollen wir uns da verändern? Ich bin der Überzeugung wir als Pfimi – Kirche Waldau sind gefordert unser Gemeindeverständnis verändern zu lassen. Die Frage lautet: «Wie möchte Gott uns als Gemeinde verändern?» eben nicht nur optisch und namentlich. Die Gemeindeleitung hat dies schon länger eingeläutet. Es ist H2Q «Herz und Hand im Quartier» entstanden, unsere Vision wurde neu formuliert, wir haben unsere Werte definiert. Doch hat dies einen Einfluss auf dein persönliches, respektive unser gemeinsames Gemeindeverständnis? Wie möchte Gott, dass wir zusammen Gemeinde leben, das ist meine zentrale Frage heute. Paulus war ein Jünger von Jesus und hat an die Gemeinde in Korinth einen Brief geschrieben. Dort hat er im 1. Korinther 3,10 folgendes geschrieben: 10 Weil Gott mich in seiner Gnade dazu befähigt hat, habe ich als ein kluger und umsichtiger Bauleiter das Fundament gelegt; andere bauen jetzt darauf weiter. Aber jeder soll sich sorgfältig überlegen, wie er die Arbeit fortführt. Wir bauen die Gemeinde weiter. Wir sollen uns sorgfältig überlegen, wie wir die Arbeit fortführen und das wollen wir heute Morgen tun. Unser Fundament – Jesus Christus Wenn man ein Haus baut beginnt man im Normalfall mit dem Fundament. Was ist unser Fundament? Dazu können wir bei Paulus gleich weiterlesen in Vers 11 was er schreibt: 11 Das Fundament ist bereits gelegt, und niemand kann je ein anderes legen. Dieses Fundament ist Jesus Christus. Daran ist nicht zu rütteln und ich glaube Jesus Christus war schon das Fundament dieser Gemeinde als ich geboren wurde. Ich wurde als Baby in der Pfingstgemeinde St.Gallen eingesegnet und das Fundament dieser Pfingstgemeinde war und ist Jesus Christus. Die Gemeinde war zwar noch an der Davidstrasse in der Nähe vom Neumarkt, doch das Fundament war dasselbe wie heute. Oder hat jemand ein Veto? Also, das Fundament müssen wir nicht verändern, das Fundament der Gemeinde ist unveränderbar Jesus und wird es auch immer sein und das muss so sein. Ich habe hier einige Ziegelsteine und möchte das so bildlich zeigen. Das Fundament der Pfimi – Kirche Waldau ist Jesus. Jesus ist auch unser Zentrum, unser Haupt: Im Epheser 1,22-23 schreibt Paulus einer anderen Gemeinde folgende Worte: 22 Ja, Gott hat ihm (damit ist Jesus gemeint) alles unter die Füße gelegt, und er hat ihn, den Herrscher über das ganze Universum, zum Haupt der Gemeinde gemacht. 23 Sie ist sein Leib, und er lebt in ihr mit seiner ganzen Fülle – er, der alles und alle ´mit seiner Gegenwart` erfüllt. Jesus ist das Haupt (das ist ein anderes Wort für Kopf). Der Kopf ist das Schaltzentrum des Menschen. Also sagen wir Jesus ist unser Zentrum und er lebt in uns mit seiner ganzen Fülle. Er erfüllt seinen Leib, also uns als Pfimi – Kirche Waldau mit seiner Gegenwart! Symbolisch dazu stelle ich das Kreuz in die Mitte des Fundamentes. Er erfüllt uns mit seiner Gegenwart, er ist unser Zentrum. Wie weiterbauen? Unser Auftrag Wie geht es bei Paulus dann im 1. Korintherbrief 3 weiter, nach dem er das Fundament benannt hat? 12 Wie nun aber jemand darauf weiterbaut – ob mit Gold, Silber, Edelsteinen, Holz, Schilfrohr oder Stroh – , 13 das wird nicht verborgen bleiben; der Tag des Gerichts wird bei jedem ans Licht bringen, welches Material er verwendet hat. Denn im Feuer des Gerichts wird das Werk jedes Einzelnen auf seine Qualität geprüft werden. 14 Wenn das, was jemand auf dem Fundament aufgebaut hat, ´die Feuerprobe` besteht, wird ´Gott` ihn belohnen. 15 Wenn es jedoch verbrennt, wird er seinen Lohn verlieren. Er selbst wird zwar gerettet werden, aber nur wie einer, der im letzten Augenblick aus dem Feuer gerissen wird. Hmm, womit bauen wir unsere Gemeinde? Mit Stroh oder mit Edelstein? Das ist nun die Frage. Die Frage ist was wird Bestand haben und nicht verbrennen? Bauen wir mal hier weiter Wände auf. Wände die zum Beispiel den Gottesdienst repräsentieren in welchem alles perfekt läuft, vielleicht wäre dies eine Wand aus Edelstein. Oder hier dass sich jeder gut benimmt im Gottesdienst, es keine Störung gibt und jeder weiss wie man sich zu verhalten hat in der Gemeinde. So richtig ein Insiderclub der Zusammenhält und ein eingeschweisstes Team ist, unzertrennlich, das muss doch sicher Edelstein sein und dem Feuer bestehen können. Unser Auftrag Nun gehen wir mal weiter. Was ist denn unser Auftrag als Pfimi – Kirche Waldau? Wir als Kirche sind ja die Nachfolger der Jünger. Die Jünger haben nach dem Tod von Jesus und seiner Auferstehung die erste Kirche gebildet. Ob man dies nun Kirche wie in unserem neuen Namen oder Gemeinde nennt, das kommt auf dasselbe. Die Frage ist wie füllen wir das mit Inhalt, was verstehen wir darunter? Jesus hat seinen Jüngern einen Auftrag gegeben. Somit ist dieser Auftrag auch für uns als Pfimi – Kirche Waldau gültig, wenn wir die Nachfolger der Jünger sind. Lesen wir den Auftrag im Johannes 20,21 nach. Jesus sagt da zu seinen Jüngern nachdem er vom Tod auferstanden ist: 21 »Friede sei mit euch!«, sagte Jesus noch einmal zu ihnen. »Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich jetzt euch.« Wir sind gesandt, wie Gott Jesus gesandt hat. Nun, wie hat der Vater, Gott, Jesus gesendet? Wie kam Jesus auf die Welt? Jesus blieb nicht unnahbar als Gott im Himmel, sondern er kam als hilfloses Baby auf die Welt und machte sich uns gleich. Das ist das grosse Wunder. Das ist das «Wie», wie der Vater Jesus gesendet hat. Was bedeutet es nun für uns, wenn wir gleich wie er in die Welt gesandt werden? Ich möchte euch dies anhand eines Beispiels zeigen. Wenn wir wieder den Vergleich mit dem Haus nehmen. Es gibt die Möglichkeit, dass wir Wände aufstellen. Wir treffen uns und möchten Gott erleben, beten, Bibel lesen und Gottes Heiligkeit erleben. Das ist eine Variante. Ich bin aber überzeugt, dass wir dann diese Sendung falsch verstanden habe. Die Gemeinde ist nicht Selbstzweck. Es geht nicht darum, dass wir als Kuschelklub zusammenkommen und es schön miteinander haben. Es geht nicht um mich oder um uns. Sondern Jesus hat sich uns Menschen gleichgemacht um uns zu begegnen. So sind wir in die Welt gesandt. Wir müssen einander und der Welt begegnen! So sind wir in unser Umfeld gesandt. Also müssen wir die Wände abreissen, damit wir uns auf die Menschen einlassen können. Es geht eben nicht um uns, sondern wir als Gemeinde sind Gesandte in diese Welt. Wir dürfen da aber etwas nicht falsch verstehen. Wir müssen uns nicht mit der Welt gleichsetzen. Nein. Jesus hat sich auch nicht der damaligen Zeit ganz angepasst. Nein er hat zum Beispiel den Frauen viel Würde gegeben, was damals gar nicht üblich war. Jesus hat auch vieles anders gelebt, aber er hat sich nicht von der Welt abgeschottet, sondern hat in der Welt gelebt und ist den Menschen begegnet. Er hat mit Zöllner, die damals grosse Schlitzohren waren gegessen und war in ihrem Haus. Doch er selbst hat nicht betrogen. So sind wir aufgefordert als Gemeinde und auch jeder für sich als Christ nicht abgeschottet zu leben von der heutigen Zeit, sondern in der Welt aber mit einem Unterschied. Dem Unterschied des Fundamentes, von Jesus. Was bedeutet dies praktisch? Die Pfimi Kirche Waldau hat Jesus Christus als Fundament. Jesus Christus ist unsere Mitte. Unser Auftrag ist es nicht dass wir es gemeinsam kuschelig und schön miteinander haben. Es geht nicht um diesen Insiderclub den ich hier aufgeschrieben habe, es geht nicht um den perfekten Gottesdienst oder die anständigsten Gemeindemitglieder. Schauen wir mal was mit diesen Wänden passiert, wenn das Feuer kommt: Sie lösen sich ins nichts auf. Insider Kuschelklub bei dem alles perfekt ist, das hält nicht in der Ewigkeit. Doch was dann? Habt ihr gesehen was passiert ist? Die Mauern der Gemeinde sind verschwunden. Das Kreuz ist nun plötzlich wieder sichtbar! Genau darum geht es. Unsere Mauern niederreissen und ein Ort der Begegnung für Menschen werden. Begegnungen untereinander und Begegnung mit Gott! Das wird in der Ewigkeit bestand haben. Wenn wir gesandte sind wie Jesus gesandt wurde. Er ist in die Welt gekommen als Baby, er hat Begegnung mit Ihm ermöglicht, er ist auf die Menschen zugegangen egal ob sie Frauen oder Zöllner oder Kirchenvorsteher waren. So ist Jesus unser Fundament und Zentrum, Gottes Geist leitet unsere Gemeinschaft. Gott ist in allem, wir sind nicht gleich wie die Welt, doch wir sind in der Welt. Gottes Liebe soll in der Pfimi – Kirche Waldau erlebbar sein. Noch-Nicht-Glaubende sollen bei allen Gemeindeaktivitäten eingeladen sein Teil davon zu sein, während sie sich in kleinen Schritten auf Jesus zu bewegen. Dies ist ein Prozess, doch jeder soll Willkommen sein bei uns, soll unser Fundament spüren und so Schritte auf Jesus zu machen dürfen. Das ist das Ziel, der Auftrag an die Gemeinde, der Auftrag den Jesus seinen Jüngern gegeben hat. Gesandte zu sein wie er vom Vater gesandt wurde. Einander und Gott begegnen in seiner Liebe und dies für alle Menschen zugänglich machen. Dies ist schon an vielen Orten in der Pfimi – Kirche Waldau geschehen. Da bin ich stolz darauf. Bei Tischlein Deck Dich arbeiten wir Hand in Hand. Einerseits Menschen aus dem Quartier andererseits Personen die jeden Sonntag in die Pfimi kommen. Man merkt keinen Unterschied von Insidern und Nichtinsidern. Wir beten am Schluss ganz selbstverständlich, weil Jesus unser Zentrum ist. Einige glauben noch nicht an Jesus aber das ist gar kein Problem, sie sind Teil davon und für mich gehören auch diese Personen zur Pfimi – Kirche Waldau! Doch sie können bei Tischlein Deck Dich uns begegnen und Schritte auf Jesus zu machen, wenn dies auch nur ist beim Schlussgebet mit dabei zu sein. Auch am Gemeindeweekend durften moslimische Familien ganz selbstverständlich mit dabei sein und teilnehmen. Wie genial ist das! Auch dort haben wir zusammen gebetet, Bibel gelesen und eben wie Jesus mit den Menschen und mit seinen Jüngern Gemeinschaft erlebt. Toll! Auch da gab es keine Insider oder Outsider! Wenn wir dies so leben wollen, so müssen wir aber auch in gewissen Bereichen noch viel lernen. Auch ich persönlich. Wenn ich hier auf der Bühne eine Sprache spreche, die nur die Insider kennen, so können sich «nicht Insider» nicht genau gleich willkommen fühlen. Oder nach dem Gottesdienst im Kiosk. Geht es mir darum möglichst schnell mit meinen besten Freunden zusammensitzen oder lade ich auch jemand Neuer an unseren Tisch mit ein und suche die Gemeinschaft? Lassen wir uns senden wie Jesus sich in die Welt senden liess?
© Copyright 2024 ExpyDoc