Sa, 27. 8. 2016, 17 Uhr So, 28. 8. 2016, 17 Uhr Am

Programm
Am Samstag, dem
27. August 2016, 17 Uhr,
und am Sonntag, dem
28. August 2016, 17 Uhr,
findet in der Holmer Mühle
in Buchholz i.d.N,
die diesjährige Kammermusik
des Schumann-Ensembles
statt.
Ludwig v. Beethoven
Variationen über „Ich bin der Schneider
Kakadu“, Klaviertrio, op. 121a,
g-Moll/G-Dur
Introduzione – Adagio assai
Thema
10 Variationen
Franz Schubert
Streichquartett “Rosamunde”, a-Moll, D
804, für zwei Violinen, Viola und Violoncello, D 804, op. 29
Allegro ma non troppo
Andante
Menuetto. Allegretto
Allegro moderato
Antonin Dvorak
Eintritt frei,
um Spenden wird gebeten.
Quintett op. 81, A-Dur,
für Klavier, 2 Violinen, Viola,
Violoncello
Platzreservierung möglich:
Allegro, ma non tanto
Dumka – Andante con moto
Scherzo (Furiant) – Molto vivace
- Poco tranquillo
Finale – Allegro
Tel.: 04187 – 210
E-Mail: [email protected]
Sa, 27. 8. 2016, 17 Uhr
So, 28. 8. 2016, 17 Uhr
Ausführende:
Martin Schumann
Lars Kokemohr
Stefanie Döring
Wieland Wenkhausen
Hans-Christoph Koller
Ina Wege
Nils Kokemohr
Rainer Kokemohr
Klavier
1. Violine
“
2. Violine
Viola
“
Violoncello
ʺ
Das Thema von Beethovens Klaviertrio hat
ein bemerkenswertes Vorleben. Es entstammt
dem Lied Ich bin der Schneider Kakadu des
1794 uraufgeführten Singspiels Die Schwestern von Prag von Wenzel Müller. Da Müllers Kakadu-Lied wiederum in seiner Melodik der Arie Ein Mädchen oder Weibchen aus
Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Die Zauberflöte ähnelt, lässt sich Beethovens triobearbeitetes Thema als Mozarts thematischer
Enkel bezeichnen. Doch Beethoven bearbeitet das Thema sehr eigenständig im Wechsel
von ernster Introduzione, heiterer Themenvorstellung und seinen 10 Variationen in
immer neuen Farben und Charakteren. Man
lässt sich als Spieler und als Hörer gern einladen.
Schuberts Streichquartett „Rosamunde“
gehört zu seinen reifen Quartetten. Moritz
von Schwind, der mit dem Komponisten eng
befreundete Maler, hat nach der Uraufführung geschrieben: “Das Quartett … ist im
ganzen sehr weich, aber von der Art, dass
einem Melodie bleibt wie von Liedern, ganz
Empfindung und ganz ausgesprochen. Es
erhielt viel Beifall, besonders der Menuett,
der außerordentlich zart und natürlich ist…”
Schwinds Eindruck, so naiv er erscheint,
trifft das Liedhafte des Werks. Die Themen
aller Sätze suggerieren das Vertraute und
Eingängige des Liedes, seine direkte, nicht
durch Kunst verstellte Emotion. Im zweiten
und dritten Satz hat Schubert dafür auf vor-
handene Liedmelodien zurückgegriffen: im
Andante auf seine Musik zum Schauspiel
„Rosamunde“; im Menuett auf sein SchillerLied Götter Griechenlands. Besonders das
melancholisch gebrochene Weltbild dieses
Liedes – die Rückschau auf eine verlorene
“Schöne Zeit” – hatte für Schubert Bekenntnischarakter.
Die Entstehung von Dvoraks zweitem Klavierquintett verdanken wir einem Zufall.
Als der Komponist 1887 beim Kramen auf
die Partitur seines frühen Klavierquintetts,
op. 5, stieß, war er mit dessen Qualität so
unzufrieden, dass er ein neues Werk in gleicher Besetzung, Tonart und Anlage schrieb.
Einer überspitzten Form der Anekdote zufolge konnte er das frühere Werk gar nicht erst
finden und entschloss sich deshalb kurzerhand zur Neukomposition. Im August 1887
begann er das neue Quintett, im Januar 1888
wurde es in Prag uraufgeführt. Die englische
Erstaufführung in London vier Monate später
verhalf dem Quintett sofort zum internationalen Durchbruch.
Das Quintett repräsentiert das Paradigma von
Dvoraks Kammermusik: reiche melodische
Erfindung, üppiger Klang, meisterliche
Form, Volkstümlichkeit neben spätromantischem Pathos, tschechische Einflüsse, die
sich in den Titeln der Mittelsätze niederschlagen. Es wirkt wie der Versuch einer
Synthese aus dem naiv strömenden Lyrismus
des Schubertschen Forellenquintetts und dem
symphonischen Charakter des BrahmsKlavierquintetts. Gleich der Beginn des 1.
Satzes – einer der bezauberndsten Einstiege
der gesamten Kammermusik – stellt er ein
Schubertsches Cellothema einem symphonischen Tutti nach dem Vorbild von Brahms
gegenüber. Themen und Seitenthemen werden in einer Sonatenform von monumentalen
Ausmaßen verarbeitet.
In den Mittelsätzen knüpft Dvorak an sein
früheres Streichsextett in A und an das
Streichquartett Opus 51 an. Wie dort, so ist
auch hier das Adagio eine Dumka, ein ukrainischer Volkstanz, für den der Wechsel zwischen langsam melancholischen Teilen und
schnellen Tanzabschnitten typisch ist. Das
Thema der langsamen Teile ist von unwiderstehlicher Schönheit.
Der dritte Satz ist ein tschechischer Volkstanz, der im Trio auf wundersame Weise in
ein Lyrisches Stück im Stile Griegs verwandelt wird. Das Finale gibt sich als schwungvolle Polka.
Adresse der Holmer Mühle:
21244 Buchholz-Holm,
Schierhorner Straße 1.
Bitte, parken Sie Ihre Fahrzeuge nicht
in der Hofeinfahrt, sondern entlang der
Schierhorner Straße.