KT 03/2014 - Klinikticker Online

UNIVERSITÄTSKLINIKUM HEIDELBERG
KLINIKTICKER
Das Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums Heidelberg
Allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern ein Frohes Fest
und Alles Gute für 2015
AUSGABE 3 | DEZEMBER 2014
Editorial
02
03
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
Inhalt
S. 04
KLINIKUM AKTUELL
wie immer ist am Ende eines Jahres Zeit, zurückzublicken und einen Aus­
blick zu wagen. Das Wichtigste: mit hervorragenden klinischen und wissen­
schaftlichen Leistungen konnte das Klinikum 2014 seine Position in der
Spitzengruppe der Uniklinika weiter festigen und seine verlässlichen Part­
ner­schaften im regionalen Verbund der Kliniken ausbauen.
Die schönsten Urlaubsfotos mit dem KlinikTicker:
Wer hat den Fotowettbewerb gewonnen?
S. 12
KLINIKUM AKTUELL
Die Eröffnung des Analysezentrums III – ein Dank geht an dieser Stelle
nochmals an die beiden Stifter Dietmar Hopp und Klaus Tschira – stärkte
das Klinikum als bedeutenden Forschungs- und Wissenschaftsstandort.
Der Spatenstich der Chirurgischen Klinik stellte einen Meilenstein für den
Heidelberger Klinikring dar, der ab 2017 alle großen Kliniken miteinander
verbinden wird. Die Gründung der Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum
GmbH (MIT) sorgt dank der Heidelberger Expertise dafür, dass Ende 2015
die innovative Strahlentherapie noch mehr Patienten zu Gute kommt.
Internationale Patienten am Klinikum:
Vladimir aus Russland kann wieder schmerzfrei laufen
AB S. 16
TITELTHEMA
Nach der ersten Mitarbeiterbefragung 2012 startet
im Sommer 2015 die zweite Umfrage am Klinikum
Es sind jedoch nicht nur die großen Geschichten, die für den Erfolg des Kli­
nikums verantwortlich sind. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die ihren Job sehr gut machen, auch wenn er mitunter belastend ist, und die
großes Engagement einbringen, wo immer sie gebraucht werden: bei der
Behandlung und Betreuung von Patienten, bei medizinischer Forschung
und Lehre, in der Küche, Werkstatt oder Verwaltung und an vielen anderen
Orten im Klinikum. Ihnen allen gebührt unser herzliches Dankeschön!
S. 40
AUS DER FORSCHUNG
2015 wird kein einfaches Jahr. Die finanziellen Rahmenbedingungen haben
dazu geführt, dass wir 2014 voraussichtlich erstmals einen leicht negativen
Jahresabschluss zu verkraften haben. So lange die Leistungen der Universi­
täts­medizin – die komplexe Versorgung schwerkranker Patienten sowie
hochwertige Forschung und Lehre – nicht ausreichend gegenfinanziert wer­
den, wird sich an der prekären Situation der Universitätsklinika in Deutsch­
land nichts ändern. Trotz dieser Prognose möchten wir für Sie ein attraktiver
Arbeitgeber sein – im Sommer 2015 steht die zweite Mitarbeiterumfrage auf
dem Programm. Wir legen Wert auf Ihre Meinung und bitten schon jetzt um
Ihre Teilnahme.
Krankenschwester Valeria Marschall
erfüllte sich einen Lebenstraum und
wanderte im Himalaya – mit 62 Jahren
Wie funktioniert das Zusammenspiel von
Milliarden von Nervenzellen? Ein neuer
Sonderforschungsbereich geht dieser Frage nach
S. 42
MENSCHEN IM KLINIKUM
S. 48
DAS QUIZ
Kurzurlaub unter Palmen –
gewinnen Sie einen Gutschein für die
Thermen- und Badewelt Sinsheim!
S. 50
JAHRESAUSBLICK 2015
Für die Festtage und den Jahreswechsel wünschen wir Ihnen Erholung und
Muße,
Was erwartet uns im kommenden Jahr?
Die Evakuierungsübung in der Medizinischen Klinik im Oktober war einer
von mehreren Höhepunkten 2014. Den Jahresrückblick finden Sie auf den
Seiten 6 bis 9.
Prof. Dr. Guido Adler
Leitender Ärztlicher Direktor
Irmtraut Gürkan
Kaufmännische Direktorin
Foto von Lichtographie.de
Inhalt
Klinikum Aktuell
04
05
Das KlinikTicker-Urlaubsfoto
Gewinnspiel!
O
b Niagara-Fälle, Bali, Moskau oder Istanbul –
auch in diesem Jahr reisten die Mitarbeiter­
innen und Mitarbeiter des Klinikums rund
um den Globus. Wieder erreichten uns zahlreiche
schöne, spannende und kreative Einsendungen zu
unserem KlinikTicker-Urlaubsfoto Gewinnspiel. Eine
Jury aus Mitarbeitern von Pressestelle und Medienzentrum hat aus allen eingesandten Bildern die Top 3
ausgewählt, die jeweils mit einem Media-Markt-Gutschein prämiert wurden. Alle Bilder finden Sie im
Newsportal im Intranet!
Klinikum Aktuell
Platz 2: Maike Beenen, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin der K3 Onkologie und Hämatologie in der Kinderklinik
Warum in die Ferne schweifen, wenn man auch um die
Ecke Spaß haben kann? Das dachten sich auch Maike
Beenen und ihre Kolleginnen, allesamt Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegerinnen der K3 Onkologie und Häma­
tologie, bei dem Besuch der Cannstatter Wasen in Stutt­
gart. Das Bild zeigt von links: Melanie Kolba, Maike
Beenen, „WasnHase“, Melanie Vogelhuber, Anna Stumpf
und Christina Körner. Ob die Damen den „WasnHase“
anschließend mit nach Hause nehmen durften, entzieht
sich unserer Kenntnis.
Platz 1: Tobias Schneider, Leiter des Strategischen
Beschaffungsmanagements (Geschäftsbereich 3 –
Materialwirtschaft)
Tobias Schneider war mit seiner Familie im Allgäu und
in den bayrischen Alpen. Bei dem Besuch von Schloss
Neuschwanstein trotzten er und seine Kinder, Prinzessin
Clara V und Prinz Theo II, Sturm und Regen und bastel­
ten sich Kronen aus den Seiten des KlinikTickers. Auch
wenn der Regenschutz bereits nach kurzer Zeit wieder
dahin war, für die Jury landete dieses Motiv mit der
Burg des Märchenkönigs König Ludwig II. von Bayern
im Hintergrund auf dem ersten Platz.
Platz 3: Martina Mottweiler (Controlling), Christina Braun (Personalcontrolling), Miriam Birkenstock (Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim)
Die Sultan-Ahmed-Moschee, die in Europa aufgrund
ihrer zahlreichen Fliesen Blaue Moschee genannt wird,
gilt als Istanbuls größte und prunkvollste Moschee und
ist ein Hauptwerk der osmanischen Kultur. Vor diesem
historisch bedeutsamen Gebäude entstand das Urlaubs­
foto von Christina Braun, Miriam Blumenstock und
Martina Mottweiler (v.l.) bevor sie sich ins Nachtleben
von Istanbul stürzten. Der KlinikTicker landete nach
dem Foto übrigens im Abfalleimer (Beweisfoto liegt vor!),
„um mehr Platz im Koffer für die Einkäufe zu haben.“
Trotzdem schaffte es das Foto in der Abstimmung auf
Platz 3.
News
Qualitätssicherung in der klinischen Forschung
Was muss man bei der Anmeldungen einer klinischen
Studie beachten? Wie werden Daten richtig archiviert?
Die neue Sponsor-Qualitätssicherungseinheit (SpoQS)
berät Studienleiter bei der Durchführung von kli­nischen
Studien, die vom Klinikum finanziert werden. Schwer­
punkt sind zunächst Arzneimittelstudien, die besonders
strengen Richtlinien unterliegen. Die SpoQS übersetzt
die Gesetzgebung in anwendbare Standards und Check­
listen, die im Intranet abrufbar sind. Dabei geht es u.a.
um Richtlinien der Finanzierung, die Auswahl von Pro­
jektpartnern sowie Anforderungen an das Personal. Vor
Inspektionen können Studienleiter ihre Studien in
Audits prüfen lassen.
E-Mail: [email protected]
Intranet: http://tiny.cc/9rnmpx
Projekt Lasten (er)tragen: Start Januar 2015
Versorgungsassistentinnen unterstützen mit ihrer
Arbeit den Pflegedienst und leisten so einen wichtigen
Beitrag für den täglichen Stationsablauf. Dabei sind sie
hohen physischen Belastungen und Stress ausgesetzt,
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind häufig
die Folge. Ein Projekt unter der Leitung von Wolfgang
Schulte (Fit im Klinikum) versucht ab Januar 2015,
Arbeitsabläufe zu erleichtern und die Ergonomie am
Arbeitsplatz zu optimieren. Schwerpunkte des Projekts,
das in der Chirurgischen Klinik, der Medizinischen
Klinik und der Kopfklinik durchgeführt wird, sind Zu­
sammenarbeit und Kommunikation zwischen Pf lege
und Versorgungsassistenz, die Erstellung einer Ergono­
mie-Checkliste sowie die Planung von Rückenschulun­
gen. Das Projekt läuft bis Oktober 2015.
Kluge Köpfe sparen dem Klinikum bares Geld
Wie lassen sich Arbeitsprozesse verbessern und Kosten
sparen? Ende November zeichneten die kaufmännische
Direktorin Irmtraut Gürkan und Koordinatorin Sylvia
Hetzel die Gewinner des Ideenwettbewerbs aus: Werner
Fellhauer (links im Bild), Technischer Angestellter der
KTG, konnte mit der Idee eines Revisionsöffners in der
Heisswasseranlage vorgeschriebene Prüfungen erleich­
tern. Angelika Messmer (2. v.l.) und Sandra Estelmann
(nicht im Bild), Krankenschwestern in der Chirurgi­
schen Klinik, schlugen einen Produktwechsel vor, der
dem Klinikum Geld spart. Daniel Banowski (nicht im
Bild) und Horst Nieder (3. v.r.) konnten mit dem Wechsel
eines Dialysefilters Kosten senken. Markus Berlinghof
(ganz rechts), Technischer Angestellter der KTG, stellte
ein Gerät her, das technische Defekte aufspürt und die
Reparatur erleichtert.
Klinikum Aktuell
06
07
Ein Blick zurück auf ein ereignis­
reiches Jahr: Das war 2014
DER KLINIKTICKER HAT EINIGE HIGHLIGHTS AUSGEWÄHLT
JUNI
Herz- und Stoffwechselforschung:
Analysezentrum III eröffnet
Nach nur zwei Jahren Bauzeit konnte das Klinikum
gemeinsam mit den Stiftern Dietmar Hopp und Klaus
Tschira, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und
vielen weiteren Gästen das Analysezentrum III eröffnen.
Der Laborkomplex bietet rund 4.000 Quadratmeter
Nutzfläche, verteilt über fünf Stockwerke. Dort findet
das Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrum der Kinder­
klinik Platz für Neugeborenen-Screening, Routine- und
Notfalldiagnostik sowie die Erforschung von angebo­
renen Stoffwechselerkrankungen – erstmals sind alle
APRIL
Kostenloses WLAN: Drahtlos ins Internet
Patienten, Besucher, Studenten und Mitarbeiter können
seit April auf dem Gelände des Klinikums kostenlos und
zeitlich unbegrenztes WLAN nutzen. Wer mit Laptop,
Tablet-PC oder Smartphone das Netzwerk „PatientenInternet“ anwählt und dort seine Handynummer angibt,
bekommt ein persönliches Passwort zugeschickt, das für
eine Woche gültig ist. Das Ganze funktioniert innerhalb
weniger Minuten, sodass sich die Registrierung nicht
nur bei stationären Aufenthalten lohnt, sondern auch
um Wartezeiten, z.B. in den Ambulanzen, zu verkürzen.
Guten Empfang gewährleisten rund 1.000 drahtlose Zu­
griffspunkte, sogenannte Hot-Spots, auf dem Campus im
Neuenheimer, dem Gelände der Orthopädischen Klinik,
an der Akademie für Gesundheits­berufe und im Altklini­
kum in Bergheim.
MAI
Startschuss zum Neubau der Chirurgie
Beim offiziellen Baubeginn der Chirurgie griffen – gemein­
sam mit Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid
– Klinikumsvorstand, Architekten und Vertreter von Uni­
bauamt zu den Spaten. Der Neubau zwischen Medizi­
nischer Klinik, Zoo und Frauen- und Hautklinik ist das
derzeit größte Bauprojekt des Landes Baden-Württemberg:
160 Millionen Euro finanzieren Land und Klinikum je zur
Hälfte. Bis der erste 20.000 Quadratmeter große Bauab­
schnitt fertiggestellt werden kann – er soll Allgemein-,
Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie,
Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie
beherbergen – dauert es voraussichtlich bis 2017. Der
zweite Bauabschnitt wird auf einer Fläche von 10.000
Quadratmetern neue Heimat von Orthopädie und Un­
fallchirurgie werden.
Bereiche unter einem Dach vereint. Im „Klaus-TschiraInstitute for Integrative Computational Cardiology“befassen sich Mediziner, Molekularbiologen, Bioinforma­
tiker und Mathematiker mit den genetischen Grund­lagen
von Herzmuskelerkrankungen und möglichen Ansatz­
punkten für neue Therapien. Weitere Labore für Herz­
forschung im Rahmen des Deutschen Zentrums für
Herz-Kreislauf-Forschung haben in dem modernen
Gebäude ebenfalls ein neues Zuhause gefunden.
Klinikum Aktuell
Klinikum Aktuell
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JULI
Drei erfolgreiche Herz-Operationen an einem Abend
Selbst für den erfahrenen Kinderherzchirurgen Professor Dr. Tsvetomir
Loukanov war es etwas ganz Besonderes: drei erfolgreiche Notoperationen
an den Herzen frühgeborener Drillinge an einem Abend. Die drei mussten
per Kaiserschnitt zur Welt geholt werden, weil die Kleinste, Süske, nicht
mehr ausreichend versorgt wurde. Sie wog bei der Geburt 470 Gramm bei 29
Zentimetern. Gleich groß, aber 80 Gramm schwerer war Ida und Hannah
war mit 580 Gramm bei 31 Zentimetern die Größte. Alle drei hatten einen
für Frühgeborene typischen Herzfehler, bei dem noch Querverbindungen
zwischen Körper- und Lungenkreislauf vorliegen. „Wie viele OPs schaffst du
an einem Abend?“ lautete die Frage der Kollegen aus dem Diakonie-Kranken­
haus Bad-Kreuznach, die Professor Loukanov um Hilfe baten. „Drei solcher
Eingriffe an einem Abend und auch noch in einer Familie – das habe ich bis­
lang noch nicht erlebt", wird sich Prof. Loukanov wohl ewig an diese Nacht
erinnern. Die Mädchen erholten sich alle gut. Einen Wunsch hat der Kinder­
herzchirurg noch: „Von der Einschulung der Drillinge möchte ich unbedingt
ein Foto.“
OKTOBER
Erfolgreiche Evakuierungsübung
So etwas hatte es am Klinikum noch nie gegeben: Mit
einer groß angelegten Übung probten 250 Helfer die Teil­
­evakuierung eines Abschnitts der Medizinischen Klinik.
Neben 50 Mitarbeitern aus dem Klinikum (Ärzte und
Pflegedienst der Medizinischen Klinik; Fuhrpark; Park­
raum; Wachdienst; Küche und Zentraler Leitwarte)
waren auch Helfer sämtlicher Hilfsorganisationen im
Einsatz. Evakuiert wurden die 70 Schauspieler-Patien­
ten in die große Turnhalle des Olympiastützpunkts, wo
Helfer des THW 100 Feldbetten aufgebaut hatten. Die
Behandlung der „echten“ Patienten in den Kliniken wurde
von der Übung nicht beeinträchtigt, genauso wenig wie
der Verkehr im Neuenheimer Feld. Das Fazit von Jürgen
König, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung, fiel
positiv aus: „Die Zusammenarbeit über alle Berufsgren­
zen und Institutionen hinweg funktionierte hervorra­
gend. Für die Zukunft haben wir wichtige Erkenntnisse
gewonnen, sollte es mal zu einem Ernstfall kommen.“
AUGUST
Sicherer in der Pflege schwer herzkranker Patienten
Die ersten elf Gesundheits- und Krankenpfleger haben
im August den neuen Weiterbildungskurs zur Heart
Nurse erfolgreich abgeschlossen: Wer neu in die Pflege
chronisch herzkranker Patienten einsteigen will, kann
sich in der Weiterbildung hilfreiches Hintergrundwis­
sen aneignen. Für die Teilnahme ist keine Berufserfah­
rung erforderlich. „Der Kurs richtet sich vorrangig an
Berufseinsteiger, die auf kardiologischen Stationen tätig
sind“, erklärt Frank Stawinski, Leiter der Akademie für
Gesundheitsberufe, der die in Baden-Württemberg bis­
her einmalige Weiterbildung mit konzipierte. Die frühe
und gezielte Qualifizierung junger Pflegekräfte trägt maß­
geblich dazu bei, die komplexe Betreuung herzkranker
Patienten weiter zu verbessern. Die ersten Absolventen
zogen ein positives Fazit und lobten den hohen Praxis­
bezug.
NOVEMBER
SEPTEMBER
Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum GmbH
Die Heidelberger Expertise aus dem HIT soll zukünftig
auch Patienten in Marburg zugutekommen: Klinikum
und die Rhön Klinikum AG gründeten im September
gemeinsam die Marburger Ionenstrahl-Therapiezent­
rum GmbH (MIT). Das Klinikum hält 75,1 Prozent, die
Rhön Klinikum AG 24,9 Prozent der Anteile. Im MIT
gibt es vier Behandlungsplätze für Patientenversorgung
und klinische Studien. Ziel ist die Weiterentwicklung
der Partikeltherapie. Ab Herbst 2015 sollen die ersten
Patienten unter Heidelberger Verantwortung behandelt
werden. Hierfür kommen drei Behandlungsplätze mit
horizontaler Strahlrichtung und eine um 45°neigbare
Strahlführung zum Einsatz.
„Medizin am Abend“ in der Aktionswoche der Hochschulmedizin
Medizinthemen verständlich erklärt – längst ist die Vortragsreihe „Medizin
am Abend“ zu einer festen Größe im Kalender vieler Heidelberger geworden.
Die Veranstaltung vor der Weihnachtspause war an eine deutschlandweite
Aktionswoche der Uniklinika gekoppelt, die auf deren schwierige finanzi­
elle Situation hinwies. „Von Arzt zu Arzt und keine Diagnose – wer hilft bei
seltenen Erkrankungen?“ lautet das Thema des Abends in Heidelberg. Die
Zuhörer erfuhren über die Arbeit des Zentrums für seltene Erkrankungen,
zentrale Anlaufstelle für Menschen, die oft eine regelrechte Odyssee auf der
Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden hinter sich haben. Damit ver­
bunden die Botschaft der Aktionswoche: „Wir leisten mehr“ – Diagnose und
Therapie seltener Erkrankungen sind meist aufwändig, erfordern beson­
dere Ausbildung, Erfahrung und Ausstattung. „Die von den Krankenkassen
gezahlten Entgelte decken die Kosten nicht und die Investitionszuschüsse
der Länder liegen weit unter Bedarf. 2013 haben die deutschen Universitäts­
kliniken 161 Millionen Euro Verluste eingefahren", warnte Irmtraut Gürkan,
Kaufmännische Direktorin. Patienten konnten derweil erstmals eine OnlineSprechstunde nutzen, um Kontakt zu den Heidelberger-Experten aufzuneh­
men. –sm
Klinikum Aktuell
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„Manchmal ist es einfach nur
ein Blick oder ein Lächeln"
Jubiläumsfeier der
Lila Damen der
Medizinischen Klinik
im November 2014
(v.l.): Isolde Betke,
Pflegedienstleitung,
Liselotte Sigmund,
Einsatzleiterin der
Lila Damen in der
Medizinischen Klinik
und Professor Dr.
Hugo Katus, Ärztlicher
Direktor der Abteilung
Kardiologie, Angiologie
und Pneumologie.
SEIT 25 JAHREN ENGAGIEREN SICH DIE LILA DAMEN IN DER MEDIZINISCHEN KLINIK
FÜR DAS WOHL DER PATIENTEN
Die Lila Damen der
Medizinischen Klinik:
Engagiert für das
Wohl der Patienten.
Die „Lila Damen“ der Medizinischen Klinik feiern in feier im November 2014 seine Anerkennung und Wert­
diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Die wegen ihrer schätzung aus.
fliederfarbenen Dienstkleidung als „Lila Damen“ betitel­
ten Ehrenamtlichen verbringen jeweils ein oder zwei „Manchmal ist es einfach nur ein Blick oder ein Lächeln,
Vormittage pro Woche in der Klinik und kümmern sich ein offenes Ohr“, beschreibt Lieselotte Sigmund, Einsatz­
dort in den Ambulanzen und Stationen um Patienten leiterin der 19 Damen in der Medizinischen Klinik; sie
hat bereits die ersten Anund Angehörige. Sie über­
fänge der Gruppe am Kli­
nehmen kleine Besorgun­
„Wir versuchen den Patienten Zeit zu
nikum begleitet: „Inzwi­
gen, verteilen Zeitschriften
schen hat die Medizin
und Getränke und nehmen
geben.“
sich Zeit für persönliche Lieselotte Sigmund, Einsatzleiterin der Lila Damen in der riesige Fortschritte gemacht, aber oft fehlt es an
Gespräche. „Sie sind ein
Medizinischen Klinik
Zeit. Wir versuchen den
Pfeiler dieser Klinik, haben
Patienten Zeit zu geben.“
Strahlkraft nach außen
und leisten einen wichtigen Beitrag zur Heilung für unsere So sorgen die Lila Damen für ein angenehmes Klima
Patienten“, drückte Professor Dr. Hugo Katus, Zentrums­ und für Entlastung in angespannten Situationen. „Für
sprecher der Medizinischen Klinik und Ärztlicher Ihren engagierten Einsatz sind unsere Patienten und
Direktor der Abteilung Kardiologie, Angiologie und wir Ihnen sehr dankbar“, betonte Isolde Betke, Pflege­
Pneumologie, den Ehrenamtlichen auf der Jubiläums­ dienstleitung der Medizinischen Klinik. –sm
News
Neues KKS-Angebot für Klinische Studien
Ab sofort bietet das Koordinierungszentrum für Klini­
sche Studien (KKS) eine zentrale Unterstützung indus­
triegeförderter Klinischer Studien am Klinikum an. Sie
möchten eine Klinische Studie am Universitätsklinikum
Heidelberg positionieren? Sie suchen den richtigen Ansprechpartner oder qualifizierte Prüfzentren? Zu dem
umfangreichen Service gehört das Schnittstellenmana­
gement zwischen Sponsoren und Prüfzentren des Klini­
kums, die Identifizierung geeigneter Prüfer, Vermittlung
im Vertragsmanagement sowie Einbindung anderer
Disziplinen wie Apotheke, Labor, Pathologie oder Radio­
logie. Weitere Informationen im Internet auf den Seiten
des KKS unter:
http://tiny.cc/gcrmpx
Wahl der Schwerbehindertenvertretungen
Ende November fanden im Klinikum, in der Orthopädie,
in der Klinik Service GmbH und in der Klinik Technik
GmbH die Wahlen der Schwerbehindertenvertretungen
statt. In den kommenden vier Jahren treten Wolfgang
Schulte (Klinikum), Xenia Schubert (Zentrum für Ortho­
pädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie), Heidi
Renyard (Klinik Service GmbH) und Necati Yarimbiyik
(Klinik Technik GmbH) für die Belange der schwerbe­
hinderten und gleichgestellten Beschäftigen ein. Wir
gratulieren ganz herzlich und wünschen viel Glück für
diese verantwortungsvolle Aufgabe!
Klinikum Aktuell
Auch jetzt noch gegen Grippe impfen!
Herbst- und Winterzeit ist Grippezeit. Einen wirksamen
Schutz bietet die Impfung. Auch zu Beginn und im Ver­
lauf der Grippewelle kann es noch sinnvoll sein, eine
versäumte Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie
genau vorhersagbar, wie lange eine Inf luenzawelle
andauern wird oder ob noch eine zweite Welle folgt. Der
betriebsärztliche Dienst bietet im Dezember 2014 und
im Januar 2015 weitere Vor-Ort-Impfaktionen in den
Kliniken an: Am 17.12.2014 von 11 – 13 Uhr in der Kinder­
klinik (Ambulanz, Zimmer 12); am 8.1.2015 von 11 – 13 Uhr
in der Medizinischen Klinik (Raum 256/Hörsaal);
14.1.2015 von 11 – 14 Uhr in der Kopfklinik (Raum 270/
EG). Impfungen ohne Termin sind jeden Dienstag und
Donnerstag zwischen 11 und 12 Uhr beim Betriebsarzt
(Voßstrasse 11) möglich. Weitere Infos rund um die
Grippe finden Sie im Newsportal.
Klinikum Aktuell
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Vladimir aus Russland kann
wieder schmerzfrei laufen
Klinikum Aktuell
Physiotherapeut Jens
Lugauer trainiert mit
Vladimir. Bewegung
und Physaiotherapie
sichern den Erfolg der
Operation.
JEDES JAHR KOMMEN RUND 3.000 PATIENTEN AUS DEM AUSLAND INS KLINIKUM:
ÜBER EINEN VON IHNEN BERICHTET JETZT DER KLINIKTICKER
V
ladimir Iwanow* hat eine Kontrollunter­
suchung in der Orthopädischen Klinik. Dr.
Sebastian Müller, Sektionsleiter der Kinderorthopädie und Fußchirurgie, und das gesamte Behandlungsteam empfangen den 14-jährigen Patienten und dessen Eltern herzlich. Vladimir ist ein alter
Bekannter; seit zweieinhalb Jahren wird er regelmäßig in der Orthopädie behandelt.
Vladimir wohnt mit seinen Eltern in Moskau und leidet
seit seiner Geburt an einer Infantilen Zerebralparese
(ICP). Beschwerden bereiten ihm vor allem Spastiken
und Fehlstellungen der Beine. Mit Hilfe der Physiothe­
rapie kann der lebensfrohe Junge bis zu seinem elften
Geburtstag ohne größere Probleme laufen und sogar
Sport treiben. Dies ändert sich nach einer ausgelassenen
durchtanzten Silvesternacht: Vladimirs Knie schmer­
zen so sehr, dass er nicht mehr laufen kann. Als die
Schmerzen anhalten, beginnt die Mutter – selbst Ärztin
– die Suche nach der besten Behandlung für ihren Sohn.
Da die Empfehlungen der russischen Spezialisten uneinheitlich sind, beschließt die Familie, den Rat von
Ärzten aus Deutschland zu suchen. Zu deutscher Medi­
zin hat man in Russland großes Vertrauen.
„Die Ärzte sprechen alle sehr gut Englisch. In anderen Situationen haben wir
ohne Dolmetscher mehr Schwierigkeiten
gehabt.“
Mutter von Vladimir
Ein in Deutschland lebender Freund der Familie ist Arzt
und unterstützt sie. Er findet heraus, dass die Orthopä­
dische Universitätsklinik Heidelberg auf die Behand­
lung von Kindern mit ICP spezialisiert ist. Nachdem die
ersten Schwierigkeiten bei der Terminvereinbarung
überwunden sind, stellt sich Vladimir bei Dr. Müller in
der ICP Ambulanz vor. „Die Ärzte sprechen alle sehr gut
Englisch. In anderen Situationen haben wir ohne Dol­
metscher mehr Schwierigkeiten gehabt“, erzählt Vladi­
mirs Mutter.
Der junge Moskauer Vladimir leidet seit seiner Geburt an einer Infantilen Zerebralparese (ICP). Dank einer Operation in der Orthopädischen Klinik kann er
sich nun wieder schmerzfrei bewegen.
Internationale Patienten
am Klinikum
Am Klinikum wurden 2014 etwa 3.000 Patienten mit Wohnsitz im
Ausland ambulant oder stationär versorgt. Dies entspricht etwa einem
Prozent der jährlich am Klinikum behandelten Patienten. Besonders
groß ist die Nachfrage bei der Behandlung von Patienten mit Tumor­
erkrankungen sowie in der Pädiatrie und Orthopädie. Knapp die
Hälfte der stationär behandelten Patienten kommt aus arabischen
Ländern, rund 30 Prozent aus europäischen Nachbarländern wie etwa
Bulgarien oder Luxemburg. Der Anteil der Patienten aus Russland
und anderen GUS-Ländern beträgt 20 Prozent. Internationale Pati­
enten stehen in der Behandlung nicht in Konkurrenz zu deutschen
Patienten, die selbstverständlich vorrangig versorgt werden. Soweit
aber möglich, soll die verfügbare Kapazität – insbesondere das Ange­
bot der Spitzenmedizin – auch internationalen Patienten zur Verfü­
gung stehen. Die daraus entstehenden Einnahmen fallen nicht in die
Budgetvereinbarung mit den Krankenkassen und leisten einen zusätzlichen Beitrag zur Deckung der laufenden Kosten. Die Kosten für
den erhöhten Aufwand bei Betreuung und Administration sind durch
höhere Preise abgedeckt. Zusätzlich wird durch die Behandlung
internationaler Patienten das Renommee des Klinikums gestärkt.
Klinikum Aktuell
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Klinikum Aktuell
Vladimir kommt weiterhin regelmäßig in den Ferien zur Physiotherapie nach Heidelberg. Hier trainiert Sylvia Spetzke mit dem 14-Jährigen.
Dr. Müller und sein Team untersuchen Vladimir gründ­ Auf Wunsch der Eltern wird die Physiotherapie nach der
lich und empfehlen schließlich eine Operation: ein Entlassung für weitere sechs Wochen in Heidelberg
komplexer Eingriff, der zugleich die Stellung der Ober­ durchgeführt. Über einen Zeitraum von fast drei Mona­
schenkel, Knie und Füße korrigiert. Ein wichtiger Fak­ ten nach der Operation trainiert Vladimir sehr intensiv.
tor für den Behandlungserfolg sei Vladimirs Motivation, Zunächst mit Rollstuhl, später mit Gehstützen und
betont Dr. Müller. Er fragt, welchen Sport Vladimir anfangs noch mit gelegentlichen Schmerzen. „Toll war,
gerne treiben würde, den er momentan nicht machen dass die Therapeuten sehr individuell mit Vladimir gekann. Damit möchte er dem Jungen helfen, die Schmer­ arbeitet haben. Sie haben sehr genau nachgedacht, was
zen während und nach der Behandlung leichter zu ertra­ er macht und sind auf seine Bedürfnisse eingegangen.
gen. „Eine Operation alleine kann nicht alles verändern. Manchmal haben sie sogar seine Schritte nachgemacht,
Nur durch eine intensive physiotherapeutische Mitbe­ um nachvollziehen zu können, was er jetzt gerade
handlung kann Vladimir Fortschritte machen“, erklärt braucht“, erzählen Vladimirs Eltern. Die Mitarbeiter
Dr. Müller.
der Werkstatt der Technischen Orthopädie fertigen außerdem speziell angepasste Unterschenkel-Orthesen an,
„Das Pflegepersonal hat Vladimir sehr diese stützenden Schienen helfen Vladimir bei langen
Gehstrecken.
gut versorgt. Und man hat immer versucht, Vladimir von seinen Schmerzen
abzulenken.“
Mutter von Vladimir
Die mehrstündige Operation verläuft erfolgreich. Danach
muss Vladimir über einen Zeitraum von fast sechs
Wochen stationär versorgt werden; seine Mutter wohnt
bei ihm im Patientenzimmer. Für beide ist diese Zeit
anstrengend; Vladimir hat starke Schmerzen und
kann viele Wochen nicht laufen. „Das Pflegepersonal hat
Vladi­m ir sehr gut versorgt. Und man hat immer ver­
sucht, Vladimir von seinen Schmerzen abzulenken“,
sagt Vladimirs Mutter.
Claudia Weichold und
Rudolf Kaschuba,
beide Meister in der
Technischen
Orthopädie
(Fachabteilung für
Orthetik), machen für
Vladimir einen
Gipsabdruck. Mit dem
Modell lässt sich eine
individuelle
Unterschenkelorthese
anfertigen.
Vladimir hat heute keine Schmerzen mehr und Familie
Iwanow ist froh, dass sie den Weg nach Heidelberg gefun­
den hat. Bewegung und Physiotherapie bleiben wichtig,
um die Erfolge der Operation langfristig zu festigen.
Deshalb führt Vladimir die Therapie in Russland an
sechs Tagen pro Woche fort und kommt in den Ferien
regelmäßig zur Physiotherapie und zu Kontrollen bei Dr.
Müller nach Heidelberg. Wer hart arbeitet und die Moti­
vation nicht verliert, kann mit der Diagnose ICP viel
erreichen – das hat Vladimir bewiesen.
–Jana Mader, Kerstin Ammon
*Name geändert
Verpflichtende Zertifizierung
für Dolmetscher
Die Betreuung von Patienten aus dem Ausland durch Dolmetscher ist
aufgrund der Sprachkenntnisse häufig unverzichtbar. Um die Quali­
tät der Betreuungs- und Dolmetscherleistungen sicherzustellen,
führt das International Office seit diesem Jahr eine Zertifizierung
für Dolmetscher und Betreuungsunternehmen durch. Wesentliche
Bestandteile sind eine Sprachprüfung, der Besuch von kurzen admi­
nistrativen und medizinischen Schulungen sowie die verpflichtende
Vorlage einer Preis- und Leistungsübersicht. Seit September 2014
muss die Berechtigung zum Dolmetschen am Universitätsklinikum
Heidelberg durch das Tragen eines Ausweises nachgewiesen werden.
Weitere Informationen und Rückfragen: Tel 6797 (Sina Fuchs)
Titelthema
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Ist das Klinikum ein attraktiver
Arbeitgeber?
NACH DER ERSTEN „GREAT PLACE TO WORK“-MITARBEITERBEFRAGUNG 2012 SIEHT DAS
KLINIKUM DER FOLGEBEFRAGUNG IM SOMMER 2015 MIT SPANNUNG ENTGEGEN
N
ach dem Spiel ist vor dem Spiel – der alte Herberger-Spruch trifft sinngemäß auch auf die
Mitarbeiterbefragung des Universitätsklinikums zu, die im Sommer 2015 in die zweite Runde
geht. Der KlinikTicker wirft nochmals einen Blick
zurück auf das bisher Geschehene, stellt sowohl die
Position des Vorstands als auch ausgewählte Projekte
aus den Kliniken vor. Und hofft, dass im kommenden
Jahr noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an der Umfrage teilnehmen werden.
Und was sind genau die Stärken des Arbeitgebers Klini­
kum? Patientenversorgung auf höchstem Niveau, Erfolge
in Forschung und Lehre – die Mitarbeiter des Klinikums
sind motiviert und stolz auf die gemeinsame Leistung.
Sie schätzen die Möglichkeiten zum eigenständigen
Handeln, arbeiten gern zusammen innerhalb der Teams,
loben die gute Ausstattung an Arbeitsmitteln und ein
allgemein gutes Klima sowie Fairness.
Doch es gibt auch einiges zu verbessern: viele Beschäf­
tigte vermissen Anerkennung und Wertschätzung im
Wie attraktiv ist das Universitätsklinikum Heidelberg Alltag, bemängeln eine wenig transparente Kommuni­
als Arbeitgeber? Wie kann die Arbeitsplatzkultur opti­ kation und empfinden die Arbeitsbelastung als zu hoch.
miert werden? Wie lassen sich Mitarbeiter langfristig Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berei­
an das Unternehmen binden, wie Prozesse vereinfachen chen und Berufsgruppen birgt ebenfalls Verbesserungs­
oder verbessern? Das Klinikum wollte es wissen – und potential.
führte vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Institut
„Great Place to Work“ eine umfassende Mitarbeiterbe­ „Die neue Führungskräftequalifizierung
fragung durch. Denn nur wer seine Stärken und Schwä­
fördert die Zusammenarbeit der verchen kennt, weiß, woran er zukünftig arbeiten muss,
welche Potentiale er nutzen kann. „Wir wollen ein sehr
schiedenen Berufsgruppen vor Ort.“
guter Arbeitgeber sein und wir sind dafür verantwort­
Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin
lich, dies gemeinschaftlich zu gestalten“, betont Professor
Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Kli­
nikums.
Als zentrales Projekt wurde daher auf der Basis des bis­
herigen Führungskräftezyklus in Zusammenarbeit
So flatterten bei 9.799 Mitarbeitern des Klinikums im zwischen dem Geschäftsbereich 1 (Personal) und der
Herbst 2012 Einladungen zur Teilnahme an der Befra­ Akademie für Gesundheitsberufe eine neue interprofes­
gung in den Briefkasten. 4.342 (44 Prozent) füllten den sionelle Führungskräftequalifizierung konzipiert. Diese
ca. 60 Fragen umfassenden Bogen aus und schickten ihn soll insbesondere zukünftige Vorgesetzte befähigen,
zur Auswertung an Great Place to Work – selbstver­ ihre Führungsrolle gut und wertschätzend wahrzuneh­
ständlich streng vertraulich und anonym.
men. Für erfahrene Führungskräfte wurde die Qualifi­
zierung um vertiefende Themen ergänzt. „Dass wir auf
„Wir wollen ein sehr guter Arbeitgeber dem richtigen Weg sind, zeigt die hohe Teilnehmerzahl
aus allen am Klinikum vorhandenen Berufsgruppen“,
sein und wir sind dafür verantwortlich, freut sich Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin.
„Dieser Dialog fördert die Zusammenarbeit der verschie­
dies gemeinschaftlich zu gestalten.“
denen Berufsgruppen auch vor Ort.“
Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor
Aufgrund der Erkenntnisse aus der Mitarbeiterbefragung
Und welche Ergebnisse hat die Befragung hervorgebracht? wurden am gesamten Klinikum zahlreiche Projekte ins
„Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Leben gerufen. Auf den Seiten 20 bis 23 stellen wir einige
Arbeitsplatz“ – zu diesem Gesamturteil kamen 54 Prozent Abteilungen, ihren Umgang mit der Befragung sowie
der Teilnehmer. Damit liegt das Klinikum um vier Pro­ ihre durchgeführten Projekte vor. –red
zentpunkte über dem Branchendurchschnitt der „Kliniken
mit mehr als 1.000 Mitarbeitern“. Neben dem Gesamtur­
teil ist der sogenannte „Trust Index“ der zweite Eckpfei­
ler des Konzeptes. Er setzt sich aus den Punkten
Vertrauen, Stolz und Teamgeist zusammen. 53 Prozent
beurteilten diesen Bereich positiv; ein Ergebnis, das
wiederum leicht über dem Durchschnitt der großen Kli­
niken liegt.
SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG!
UNIVERSITÄTSKLINIKUM HD
MITARBEITERBEFRAGUNG 2015
EINFACH FRAGEBOGEN AUSFÜLLEN & ZURÜCKSCHICKEN
SOMMER 2015
Titelthema
Titelthema
18
19
Titelthema
Was sagt der Klinikumsvorstand zur
Mitarbeiterbefragung?
DIE POSITION DES VORSTANDS ZU DEN ERGEBNISSEN
Was war positiv?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine starke
Eigenmotivation, die gekoppelt mit dem Gefühl des Stol­
zes auf die gemeinsame Leistung zu guten Arbeitsergeb­
nissen führt. Außerdem zeichnet sich das Klinikum durch
eine faire Behandlung aus – unabhängig von Alter, Nati­
onalität, ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller
Orientierung oder Behinderung (Diskriminierungsfrei­
heit). Geschätzt werden außerdem die körperliche
Sicherheit, die Möglichkeit zu eigenständigem Arbeiten
sowie die Arbeit im Team.
Was war negativ?
Als verbesserungswürdige Themen wurden die Unterstüt­
zung durch Vorgesetzte, Anerkennung und Wertschät­
zung, Arbeitsbelastung sowie die bereichsübergreifende
und interprofessionelle Zusammenarbeit definiert. Über
alle Berufsgruppen hinweg stellen sowohl „Führungs­
kultur“ als auch „Anerkennung/Wertschätzung“ die
Hauptthemen dar. Bei den Ärzten und Wissenschaft­
lern kommt im unmittelbaren Anschluss daran das
Thema Arbeitszeitmanagement und Verpflegung. Auch
die Befristung von Arbeitsverträgen und das Entgelt­
system besonders im nichtklinischen Bereich wurden
genannt. Im Pflegebereich wurde die Erhöhung der Per­
sonalressourcen angesprochen.
Führungskultur
Mit Beschluss vom Februar 2014 wurde ein neues Kon­
zept des Führungskräftetrainings auf den Weg gebracht.
Auf Basis des bestehenden Führungskräftezyklus und
unter Berücksichtigung der Rückmeldungen aus dem
sogenannten „Oberarzt Crash Kurs“, wurden die The­
men innerhalb des Führungskräftezyklus neu struktu­
riert und vertieft. Der Zyklus wird aus Basis- und
Wahlmodulen bestehen, die von allen zukünftigen Füh­
rungskräften verpf lichtend besucht werden müssen.
Zusätzlich wird für die obere Führungsebene und erfah­
rene Führungskräfte ein Exzellence-Management-Pro­
gramm angeboten, in dem Themen vertieft behandelt
werden. Der Vorstand legt dabei großen Wert auf eine
interprofessionelle Zusammensetzung der Teilnehmer,
um die Kommunikation unter den Berufsgruppen zu
verbessern.
Lob und Wertschätzung
Lob und vor allem Wertschätzung als Anerkennung von
Leistung und Wahrnehmung von Menschen sind nicht
nur anerkannte Führungsinstrumente, sondern gehören
zu einem zivilisierten Umgang im Alltag. Daher geht der
Klinikumsvorstand davon aus, dass im Sinne des Leit­
bildes der Arbeitsalltag durch respektvolles Miteinan­
der geprägt ist. Dies schließt ausdrückliches Lob ebenso
ein wie sachliche, konstruktive Kritik. Diffamierungen
und Verhaltensweisen, die die Beschäftigten als Men­
schen herabwürdigen, haben keinen Platz.
Entgelt, besonders im wissenschaftlichen Bereich
Der Klinikumsvorstand teilt die Auffassung, dass die
zum Teil sehr unterschiedliche Bezahlung von klinisch
tätigen Ärzten und nicht klinisch tätigen Wissenschaft­
lern zu Verwerfungen führt. Dies wird besonders deutlich,
wenn approbierte Ärzte überwiegend mit wissenschaft­
lichen Aufgaben betraut sind; hier entsteht im Einzelfall
eine erhebliche Schieflage. Unter Berücksichtigung der
finanziellen Machbarkeit sollten hier die Tarifparteien
eine Lösung finden.
Personalressourcen/Arbeitszeit in der Pflege
Dem Vorstand ist bewusst, dass die Anforderungen an
die Pflege sich sowohl qualitativ als auch quantitativ in
den vergangenen Jahren erheblich verändert haben.
Dennoch weist er darauf hin, dass die Bemessungs­
grundlagen, auf Basis derer die Berechnung von Personal­
ressourcen und Besetzungsstärken erfolgt, sachgerecht
sind. Er empfiehlt dennoch, besonders bei Dauerausfäl­
len wegen Krankheit, Elternzeit etc. jenseits budgetärer
Erwägungen schneller für Ersatz zu sorgen. Eine Reduzie­
rung der belegbaren Betten aufgrund von Personaleng­
pässen ist allerdings nicht möglich, da dies zu Erlösausfällen und damit zu einer weiteren Verschärfung der
wirtschaftlichen Lage führt.
Arbeitszeit im ärztlichen Dienst
Der Klinikumsvorstand erkennt an, dass die Arbeits­
zeitgestaltung in einem Universitätsklinikum unter
Berücksichtigung von Forschung, Lehre und Kranken­
versorgung eine besondere Herausforderung darstellt.
Um hier größere Transparenz und Verlässlichkeit zu
schaffen, wird derzeit das Personalplanungssystem
„PEP“ eingeführt. Damit ist ein Instrument auf den Weg
gebracht worden, das eine genauere Dienstplanung
zulässt, ohne die notwendige Flexibilität vor Ort allzu
sehr einzuschränken.
Befristung von Arbeitsverträgen bei Ärzten
Grundsätzlich sind befristete Arbeitsverträge in der Uni­
versitätsmedizin unverzichtbar. Dies gilt insbesondere
für den Drittmittelbereich. Der Vorstand hat allerdings
bereits im Jahr 2005 entschieden, dass es im Assistenz­
arztbereich während der Fachweiterbildung lediglich
zwei Verträge (der erste Vertrag über zwei Jahre, der
zweite Vertrag für die Restlaufzeit) geben soll. Auch
danach sollten die Laufzeiten der einzelnen Verträge so
lang wie möglich sein. Ausnahmen sollten lediglich in
Einzelfällen erfolgen. Der Vorstand wird auf diesen
Beschluss erneut hinweisen.
Mitarbeiterverpflegung
Der Wunsch nach hochwertigeren, frischeren und abwechslungsreicheren Speisen ist nachvollziehbar; dies
ist jedoch mit erhöhten Aufwendungen verbunden, die
derzeit nicht getragen werden können. Alternativ könnten
zu den üblichen Komponenten in den Casinos des Uni­
versitätsklinikums vermehrt „Sonderessen“ (z.B. Front
Cooking) zu etwas höheren Preisen angeboten werden.
Titelthema
20
21
Titelthema
Jeder hat die Möglichkeit, etwas
zu verändern
DIE MITARBEITERBEFRAGUNG UND IHRE ERGEBNISSE:
VIER AUSGEWÄHLTE VERBESSERUNGSPROJEKTE AUS DEN KLINKEN
„Die Mitarbeiterbefragung hat Veränderungen
angestoßen“
Andreas Bender, Leitung der Gefäßchirurgie/Station 9 in
der Chirurgischen Klinik
Britta Schröder und
Steffen Luntz (re.) in
einer Besprechung
mit ihrem Kollegen
Dr. Jacek Hajda.
„Die Gefäßchirurgische Abteilung verfügt über 34 Betten
auf drei verschiedenen Stationen. Bei den Ergebnissen
der Befragung war besonders auffällig, dass viele Mitar­
beiter – und zwar berufsgruppenübergreifend – den Punkt
‚Alle ziehen an einem Strang‘ negativ bewerteten. Prob­
leme ergaben sich nicht nur zwischen Ärzten und Pfle­
gedienst, sondern auch innerhalb der einzelnen Gruppen.
An einem großen Teamworkshop unter der professionel­
len Moderation von Frauke Ehlers nahmen 40 Personen
teil, darunter auch Sekretärinnen, OP-Pflege und Stu­
dy-Nurses unserer Abteilung. Es hat sich schnell gezeigt,
dass die verschiedenen Stationen gleiche Schwierigkei­
ten haben, das gab schon mal einen Motivationsschub,
die Probleme auch gemeinsam anpacken zu können. Bei
vielen Punkten mit denen Mitarbeiter unzufrieden sind
– z.B. Dienstplangestaltung oder Stationsorganisation –
geht es auch um Wissensvermittlung. Wichtiges Resultat
unseres Workshops ist eine freiwillige Arbeitsgruppe,
die sich damit befasst, wie die morgendliche Visite besser
gestaltet werden kann. So lassen sich viele Fragen und
Probleme, die im Laufe des Tages auftauchen, schon bei
der Visite klären. Eine andere Gruppe beschäftigt sich mit
Möglichkeiten, den Zusammenhalt im Team zu stärken.
Auch wenn viele Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung
nicht wirklich überraschend waren, hat sie doch wichtige
Veränderungen angestoßen. Die Anliegen der Mitarbeiter
werden ernst genommen und man hat die Chance, selbst
etwas zur Verbesserung der Situation beizutragen – auch
dank unserer Pflegedienstleitung in der Chirurgie, die
uns hervorragend unterstützt.“
Eines der Verbesserungsprojekte der
Gefäßchirurgie
befasste sich mit der
optimalen Gestaltung
der Visite. Andreas
Bender (li.) klärt nun
viele Fragen und
Probleme bereits am
frühen Morgen,
bevor die meisten
Ärzte im OP
verschwinden.
„Der Aufwand für alle Diskussionen und Maßnahmen hat sich gelohnt“
hier Schnittstellenprobleme als Ursache. Seitdem ist viel
passiert: Ein Projekt klärt die Verantwortlichkeiten in
den Prozessen, an denen Mitarbeiter aus verschiedenen
Dr. Steffen P. Luntz, Facharzt für Anästhesiologie, Leiter Bereichen beteiligt sind. Neue Mitarbeiter rotieren im
des Koordinierungszentrums für Klinische Studien (KKS) Rahmen der Einarbeitung durch jede Abteilung. Durch
die Einführung regelmäßiger Treffen haben wir die Kom­
„An der Befragung nahmen 68 Prozent der Mitarbeiter munikation im KKS weiter strukturiert und die Geim Koordinierungszentrum teil, von denen 84 Prozent sprächskultur verbessert. Oft reicht es schon aus, wenn
das KKS als sehr guten Arbeitsplatz bewerteten. Bei der die Leitung entsprechende Hintergrundinformationen
Präsentation der Ergebnisse waren sogar wesentlich liefert. So lassen sich schnell Situationen entschärfen,
mehr Mitarbeiter anwesend, als bei der Umfrage teilge­ die von Mitarbeitern als ungünstig empfunden werden.
nommen haben. Positiv bewerteten die Kollegen den Auf die kommende Mitarbeiterbefragung freuen wir uns –
Teamgeist, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen schließlich hoffen wir, dass sich unsere Maßnahmen
Funktionsbereichen wurde jedoch als verbesserungs­ auch in dem Ergebnis widerspiegeln.“
würdig eingestuft. Innerhalb der Diskussion ergaben sich
Titelthema
22
„Respekt als besonders wichtig eingeordnet“
23
Rosemarie Schweitzer-Köppern, Leiterin Pflegedienst der
Orthopädischen Klinik
sondere Ereignisse im Leben unserer Mitarbeiter kön­
nen so direkt und schnell an uns weiter kommuniziert
werden. Bereits seit vielen Jahren bewährt haben sich
Glückwunschkarten, z.B. zu runden Geburtstagen.
„Mitarbeiterförderung, Zusammenarbeit und Fürsorge
sind Kernthemen in vielen Pflegeteams. Aber auch die
Anerkennung der Leistung, der Ausgleich von Arbeits­
belastung und mehr Zeit für Kommunikation wurden in
der Mitarbeiterbefragung als Handlungsfelder identifi­
ziert. Doch wie lassen sich diese Forderungen in die Tat
umsetzen? Drei Workshops und unsere Klausurtagung
haben wir dem Thema gewidmet und folgende Punkte
erarbeitet: Unsere Türen stehen jederzeit für wichtige
Probleme oder Fragen der Mitarbeiter offen. Auch be-
Weiterhin intensivieren wir die Jahresgespräche im Hin­
blick auf Wertschätzung und bieten Supervision oder
moderierte Teamsitzungen bei anhaltenden Teamstö­
rungen an. Besondere Bedeutung haben Feedback-Ge­
spräche, die wir noch in der Einarbeitungszeit neuer
Mitarbeiter nach vier oder fünf Monaten führen. Eine
sehr große Innenwirkung hatten auch Planung und aktive
Mitwirkung beim ‚Tag der offenen Tür‘ im Mai, wo ganz
viele unterschiedliche Bereiche Hand in Hand zusammen
gearbeitet haben. “
Titelthema
Prof. Dr. Claus P.
Schmitt und Dr.
Stephanie Hentze
planen in der Pädiatrischen Nephrologie die
Ärzte-Arbeitszeiten
für die nächsten drei
Monate.
„Arztrotation, Zusammenarbeit und Arbeitseinsatz
optimiert“
bereits in die Praxis umgesetzt werden. Das Fortbil­
dungsprogramm für Mitarbeiter in der Fachausbildung
haben wir um monatliche Lunchkonferenzen ergänzt.
Prof. Dr. Claus P. Schmitt, Geschäftsführender Oberarzt Schwachpunkte in der Kommunikation wurden benannt,
insbesondere auch hinsichtlich des Bettenmanagements;
der Klinik Kinderheilkunde I
eine standardisierte Arbeitsanweisung (SOP) zur Verle­
„Unter der Ärzteschaft der Kinderheilkunde I lenkte die gung von Patienten von der Intensivstation kürzlich ver­
Mitarbeiterbefragung den Blick auf zwei Aspekte: Zum abschiedet. Desweiteren haben wir Elternsprechzeiten
einen legen die Kolleginnen und Kollegen eine hohe Eigen­ für Stationsärzte eingeführt und Störungen von Visiten
motivation an den Tag, die durch verantwortungsvolles, – z.B. durch klingelnde Klinik-Handys – reduziert.
selbstständiges Arbeiten und gute Arbeitsbedingungen
positiv unterstützt wird. Auf der anderen Seite wünschen Einige der Ideen aus der AG Arbeit finden sich in einer
sie sich mehr Anerkennung, einen fairen Umgang mit SOP zur ärztlichen Arbeitszeit wieder. Vor allem aber
Beschwerden, eine transparente Informationspolitik und konnte durch die konsequente Einführung und Umset­
nicht zuletzt die Möglichkeit, Beruf und Privatleben bes­ zung der Personaleinsatzplanung PEP eine bessere Trans­
ser miteinander zu vereinbaren. Wir, d.h. die Ärztliche parenz, Standardisierung und Planungssicherheit erzielt
Leitungsebene der Kinderheilkunde I, baten daraufhin werden. Auf vielen Stationen wurden die Arbeitszeiten
die Kollegen, uns konkrete Verbesserungen vorzuschla­ an die Erfordernisse des Bereiches adaptiert, bei 15 Pro­
gen. Es bildeten sich drei Arbeitsgruppen – für die Berei­ zent der ärztlichen Mitarbeiter die Arbeitszeit auf
che Weiterbildung und Rotation, Kommunikation sowie Grund privater Bedürfnisse modifiziert.“
Arbeitszeit bzw. -struktur. Ein Teil der Vorschläge konnte
Ilona Fendler, Stationsleitung Intensiv/IMC-Station und Aufwachraum, und Jürgen Knapp, Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege, nach
einem positiv verlaufenen Jahresgespräch. Diese wurden im Hinblick auf Wertschätzung nochmals überarbeitet.
KLINIKUM AKTUELL
24
25
KLINIKUM AKTUELL
Und zu welcher Generation
gehören Sie?
EIN BUNTER STRAUSS UNTERSCHIEDLICHER CHARAKTERE:
VIER GENERATIONEN PFLEGE AM KLINIKUM
M
itarbeiter wünschen sich Anerkennung, Wertschätzung und eine Führung
durch Vorgesetzte, die ihren persönlichen Vorstellungen entspricht – dies ist
spätestens nach den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung keine neue Erkenntnis. Wertvolle Hinweise für eine individuelle Führung lieferte jetzt eine Abschlussarbeit
zum Thema „Generationenvielfalt am Klinikum“, die im Rahmen des Stationsleiter-Lehrgangs an der Akademie für Gesundheitsberufe entstanden ist.
Welche Generationen arbeiten am Klinikum in der Pflege zusammen? Was
zeichnet sie aus und welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für
die Zukunft? Diesem spannenden Thema widmeten sich Alexandra Noll,
Stv. Stationsleiterin der Kardio-Intensiv und IMC-Station, und Tobias Aurig,
Stv. Stationsleiter der interdisziplinären operativen Intensivstation IOPIS
sowie ihre Mitstreiter*. Das Ergebnis gestaltete sich so erfolgreich, dass die
Beiden ihre Erkenntnisse gemeinsam mit Manuel Menke (Stabsstelle Pflege­
direktion) auf dem Gesamttreffen der Pflegedirektoren und Pflegedienstlei­
tungen der Universitätsklinika Baden-Württemberg in Tübingen präsen­tierten. Dafür entstanden auch die Mitarbeiterfotos auf dieser Seite.
Vier Generationen arbeiten am Klinikum in der Pflege zusammen: die Wirt­
schaftswundergeneration, die Babyboomer sowie die Generation X und Y:
Wie wichtig dieser Mix ist, erklärt Alexandra Noll: „Altersgemischte Teams
sind deutlich leistungsstärker als solche mit Mitarbeitern in einem Alter,
das zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts.“ Ältere verfügen über wertvolle
Erfahrungen, leiden aber besonders unter Stressbelastungen. „Hier könnten
flexible Arbeitszeitmodelle eine Lösung sein“, erklärt Tobias Aurig. Doch
die Zusammenarbeit verschiedener Generationen hat auch Konfliktpoten­
tial: Ältere gelten als autoritär und unverbesserlich, Jüngere als sprunghaft
und verantwortungsscheu. „Die situative Führung, Wahrnehmung und För­
derung der Mitarbeiter sind ein wichtiger Ansatz“, so Manuel Menke.
Für Pflegedirektor Edgar Reisch ist es von großer Bedeutung, die unter­
schiedlichen Generationen und ihre individuellen Bedürfnissen miteinander
in Einklang zu bringen. „Um unsere Mitarbeiter in der Pflege an das Klini­
kum zu binden bzw. für neue Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber zu sein,
müssen wir uns dieser Herausforderung stellen“, so Reisch. Die Arbeit von
Alexandra Noll und Tobias Aurig hat jedenfalls den Blick in die richtige
Richtung gelenkt, dazu lieferte das Treffen in Tübingen weitere Impulse
und Ansatzmöglichkeiten. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe wird sich
zukünftig dem Thema „Generationsgerechtes Führen in der Pflege“ widmen.
Wir werden noch berichten. –red
* An der Abschlussarbeit waren ebenfalls beteiligt: Silke Steible (Leitung Kinder­
intensiv), Doreen Wutzke (Gastrointensiv) und Kerstin Tews (Notaufnahme
UMM Mannheim)
Isolde Betke, Pflegedienstleitung der
Medizinischen Klinik, gehört wie 3
Prozent der Pflegenden am Klinikum
zur Wirtschaftswundergeneration
(bis 1954). Diese haben ihr Leben
lang gearbeitet, stehen kurz vor dem
Renteneintritt und wünschen sich
ruhige letzte Berufsjahre.
Claudia Gölz, Neurochirurgische In­- Peter Landig, Stv. Stationsleitung
tensiv­station, gehört gemeinsam mit Gastro­i ntensiv, gehört wie 48 Pro­
19 Prozent der Pflegenden am Klini­ zent der Pf legenden am Klinikum
kum zu den Babyboomern (1955 bis der Generation X (1970 bis 1985) an.
1969). Diese Generation ist ehrgeizig Typischerweise lautet das Motto
und erfolgsorientiert, hat sich müh­ dieser Generation: Arbeiten um zu
sam hochgearbeitet und stellt den leben! Geld allein ist nicht wichtig.
Beruf vor das Privatleben. Die Baby­ Die Generation ist geprägt vom tech­
boomer akzeptieren Hierarchien, nischen Fortschritt und Sorge um die
sind teamfähig und binden sich berufliche Zukunft, sie ist pragma­
langfristig an einen Arbeitgeber.
tisch und flexibel.
Katharina Kubaczka, Kardio-Inten­
siv, gehört genau wie 30 Prozent der
Pflegenden am Klinikum zur Gene­
ration Y (ab 1986). Die Generation
nutzt intensiv Social Media, legt Wert
auf flache Hierarchien und Work-LifeBalance, ist selbstbewusst und zie­
lorientiert. Häufige Arbeitsplatzwech­
sel prägen das Berufsleben.
Kontakt
Tobias Aurig, Tel. 36517 (IOPIS)
Manuel Menke, Tel. 36768
Alexandra Noll, Tel. 39018
KLINIKUM AKTUELL
26
27
Palliative-Care-Team des Klinikums
nimmt im Januar 2015 Arbeit auf
VERSORGUNG VON PALLIATIVPATIENTEN IM RHEIN-NECKAR-KREIS WIRD GESTÄRKT
Angelika Obinwanne
bei einem Beratungsgespräch mit einem
Patienten, der in
die spezialisierte
ambulante Palliativversorgung (SAPV)
aufgenommen werden
möchte.
S
tart frei für die neue Palliativversorgung des Klinikums! Ab Januar 2015 wird das interdisziplinäre Team aus Medizinern und
Pflegepersonal gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten und
Pflegediensten die Versorgung von Palliativpatienten in Heidelberg
und im gesamten Rhein-Neckar-Kreis verbessern. Einen entsprechenden
Vertrag über die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
schlossen Klinikum und die gesetzlichen Krankenkassen unter der Federführung der AOK in Baden-Württemberg im November.
Wie funktioniert die Versorgung in der Praxis? Stationäre Patienten des
Klinikums werden im Rahmen des Entlassungsmanagements angemeldet.
Patienten von außerhalb, deren Angehörige oder niedergelassene Ärzte wen­
den sich per Telefon oder E-Mail an das Palliative-Care-Team. Dieses
besteht aus Medizinern des Zentrums für Schmerztherapie und Palliativ­
medizin, aus Ärzten der Palliativstation in der Thoraxklinik sowie aus
Gesundheits- und Krankenpflegern, die eine Fachweiterbildung zur Onko­
logie- bzw. Palliativ-Care-Nurse absolviert haben. SAPV-Koordinatorin
Angelika Obinwanne erklärt, wie es nach der Anfrage weitergeht: „Ein Mit­
arbeiter unseres Teams besucht den Patienten und überprüft die Situation.
Entscheidend für eine gesetzliche Verordnung ist, dass eine weit fortge­
schrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung und komplexen
Symptomen vorliegt und eine kurative Therapie nicht mehr möglich bzw.
vom Patienten nicht gewünscht ist.“
„Palliative Care erfolgt über verschiedene Berufsgruppen hinweg und versucht, den Patienten aus dem Krankenhaus in eine ambulante Versorgung überzuleiten.“
Angelika Obinwanne, Koordinationsstelle SAPV-Team
Kommt es zu einer palliativen Betreuung, erfolgt diese zuhause oder in einer
stationären Pflegeeinrichtung über drei „Säulen“: Hausarzt, Pflegedienst
und Palliative-Care-Team. Während Hausarzt und Pflegedienst die Regel­
versorgung übernehmen, greift das Palliative-Care-Team nur ein, wenn es
der Zustand des Patienten erfordert. „Dies ist z.B. der Fall bei akuter Atem­
not, starken Schmerzen, Wasseransammlung im Bauch oder aufwändiger
Wundversorgung“, erklärt Angelika Obinwanne. Wesentlicher Teil der Arbeit
ist auch die Beratung und Unterstützung der Angehörigen: So sollen Krisen­
situationen im häuslichen Bereich handhabbar werden. In dem Konzept
sieht sie den Grundgedanken der palliativen Versorgung gestärkt: „Pallia­
tive Care erfolgt über verschiedene Berufsgruppen hinweg und versucht,
den Patienten aus dem Krankenhaus in eine ambulante Versorgung überzu­
leiten – und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Brückenpflege, die Teil
des Teams ist, den Sozialstationen, ambulanten Pflegediensten sowie den
ambulanten Hospizdiensten.“
Für Pflegedirektor Edgar Reisch ist es entscheidend, dass das Palliative-Care-­
Team interdisziplinär zusammengesetzt ist: „Mediziner und Pf legende
arbeiten Hand in Hand zusammen und sorgen so dafür, dass unheilbar
Kranke ihre letzte Lebenszeit in ihrer gewohnten Umgebung verbringen
können – und das bei möglichst guter Lebensqualität und ohne weitere
Krankenhauseinweisung.“ –cf
Kontakt
Koordinationsstelle SAPV-Team
Angelika Obinwanne, Elisabeth Knecht
Tel.: 06221 56 35610
E-Mail: [email protected]
KLINIKUM AKTUELL
KLINIKUM AKTUELL
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Von Kindern für Kinder: Farbenfrohe
Wasserfarbenbilder für die Kinderklinik
KLINIKUM AKTUELL
Ein Feuerwerk zum
Jahreswechsel
– Roman und sein
Kunstwerk.
VERNISSAGE MIT DEN JUNGEN KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLERN DER MARTINSSCHULE LADENBURG IM SOZIALPÄDIATRISCHEN ZENTRUM
Professor Dr. Joachim
Pietz, Leiter des SPZ,
dankte auf der
Vernissage Schülern,
Lehrern und Eltern
für die gelungene
Kooperation.
Kenan und sein Bild
von einer Blumenwiese.
Farbenfroh und ausdrucksstark: Kunstwerke von
Kindern und Jugendlichen der Martinsschule für
Körper­behinderte in Ladenburg und der Friedrich-­
Ebert-Schule Ilvesheim verschönern die Räume des
Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ).
„Wir sind sehr stolz auf unsere Schüler“, betonte Schul­
leiter Kurt Gredel und las aus der Einleitungskarte zur
Vernissage vor, die die Schüler gemeinsam verfasst hat­
ten: „Wir hoffen, dass Kinder und Eltern beim Betrach­
ten für einen Augenblick glücklich werden.“ Viele der
kleinen Künstler kennen das SPZ und die Kinderklinik
„Unser Dank gilt den Künstlerinnen und Künstlern und aus Patientensicht. „Umso mehr freuen wir uns, dass sie
uns ihre Werke zur Verfü­
der Martinsschule, die so toll mit uns kooperiert haben“,
gung gestellt haben“, besagte Professor Dr. Joachim
tont Professor Pietz.
Pietz, Leiter des SPZ und
„Wir hoffen, dass Kinder und Eltern
der Sektion Neuropädiat­
beim Betrachten für einen Augenblick Ein großes abstraktes Bild
rie, bei der Vernissage
hängt im Konferenzraum
Ende November, zu der
glücklich werden.“
des Zentrums: Die Klasse
zahlreiche Kinder, Eltern
Künstlerinnen und Künstler, 8. Klasse der Martinsschule
2 a der Friedrich-Ebertund Lehrer erschienen
Ladenburg
Schule Ilvesheim hat es
waren. „Unsere Untersu­
chungsräume sind durch die Bilder sehr viel schöner 2013 extra für das SPZ angefertigt. In dieser Grundschul­
klasse waren insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler
geworden.“
mit und ohne Behinderung, davon sechs Schüler der
Die Bilder sind im Rahmen eines Kalenderprojekts der Martinsschule Ladenburg. Das Bild mit dem Titel
Martinsschule entstanden: Die Kinder der achten „Grün-Gelb-Rot“ ist eine Gemeinschaftsarbeit, bei der
Klasse haben gemeinsam mit ihrer Lehrerin überlegt, die Farben mit Hilfe eines rollenden Tennisballs auf der
welche Motive typisch für die einzelnen Monate sind. Leinwand verteilt wurden. –sm
Sonnenblume, Herbstbaum und Feuerwerk – in kräftigen
Wasserfarben gemalt – sind so schön und ausdrucksvoll
geworden, dass sie nun nicht nur in der Schule aushän­
gen, sondern auch die Untersuchungsräume der SZPs
schmücken.
Martinsschule in Ladenburg
Die Martinsschule ist eine länderübergreifende Schule; neben dem Rhein-Neckar-Kreis,
den Städten Heidelberg und Mannheim, gehört auch die Südliche Bergstraße/Hessen zu
ihrem Einzugsgebiet. An der Martinsschule werden körperbehinderte Schüler unter­
richtet und von einem interdisziplinären Team aus u.a. Lehrern, Physiotherapeuten und
Pflegekräften betreut. Die jungen Künstlerinnen und Künstler sind z.B. von einer infanti­
len Zerebralparese, einer Bewegungsstörung durch eine frühkindliche Hirnschädigung,
oder Epilepsie betroffen. 265 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2013 /
2014 die Schule. Einige werden in Außenklassen, wie in der Friedrich-Ebert-Schule in
Ilvesheim, gemeinsam mit Schülern ohne Behinderung unterrichtet.
PERSONALIEN
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31
Spitzenposition in Forschung
und Lehre weiter ausbauen
PERSONALIEN
Bewährte Konzepte
weiter ausbauen –
Professor Dr.
Wolfgang Herzog ist
neuer Dekan der
Medizinischen
Fakultät.
AM 1. OKTOBER 2014 HAT PROFESSOR DR. CLAUS R. BARTRAM DAS AMT DES DEKANS
DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT AN PROFESSOR DR. WOLFGANG HERZOG ÜBERGEBEN
Professor Dr. Wolfgang Herzog:
Dem Klinikum schon mehr
als 30 Jahre verbunden
Der neue Dekan im Steckbrief
Geboren am 15. März 1953 in Neuwied
verheiratet mit Andrea Jooß-Herzog, Ärztin und Psychoanalytikerin
Kinder: Johannes, Ronja
Akademisch-beruflicher Werdegang:
1971 Physikstudium, Universität Göttingen, FU Berlin
1974 Medizinstudium, Universität Göttingen
Professor Bernhard
Eitel, Rektor der Uni
Heidelberg (links),
zeichnet Professor
Claus R. Bartram auf
dessen Verabschiedungsfeier mit der
Großen Universitätsmedaille aus.
Rektor der Uni Heidelberg, die Große Universitätsme­
daille verliehen bekam. Sein Amt als Geschäftsführen­
der Direktor des Instituts für Humangenetik führt
Professor Bartram weiter.
1985 Promotion „Diabetes mellitus und familiärer Lebenskontext“
(magna cum laude)
„Zukünftig geht es darum, die Reformstudiengänge HeiCuMed und HeiCuDent sowie die Beteiligung an den
Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung weiter auszubauen.“
2001-2005 Geschäftsführender Ärztl. Direktor der Medizinischen
Universitätsklinik (Krehl-Klinik) während der Planungs-, Neubauund Umzugsphase
Professor Dr. Wolfgang Herzog
„Wir sind fit für die Zukunft“, kann Professor Bartram
am Ende seiner zehnjährigen Amtszeit als Dekan
eine erfreuliche Bilanz ziehen.
der Gesundheitsforschung und Fakultät und Klinikum
sind mit 71 Projekten im 7. EU-Forschungsrahmenpro­
gramm international sichtbar.
„Das hervorragende Abschneiden der Heidelberger Medi­
zinstudenten im Physikum im letzten Jahr ist nur eine
von vielen Erfolgsmeldungen für die Medizinische
Fakultät“, betont Professor Bartram und kann mit Stolz
auf das beste Jahr seit Bestehen der Fakultät zurückbli­
cken: Die Heidelberger Fakultät nimmt in Deutschland
in Forschung und Lehre eine Spitzenposition ein und
steht auch in internationalen Rankings auf vorderen
Plätzen. 2013 konnten rund 92 Millionen Euro Drittmit­
tel verbucht werden – so viel wie noch nie. Acht Sonder­
forschungsbereiche (SFB) und SFB-Transregios sowie
sechs weitere unter Heidelberger Beteiligung zeigen
Forschungsstärke und gute Vernetzung. Das Bundesfor­
schungsministerium fördert in Heidelberg vier Zentren
„Die Erfolge von Fakultät und Klinikum
wären ohne den großen Einsatz aller
Beteiligten nicht möglich. Ihnen gilt
mein ganz persönlicher Dank.“
Professor Dr. Claus R. Bartram
„Diese Erfolge wären nicht möglich ohne den großen
Einsatz aller Beteiligten. Allen Berufsgruppen an
Fakultät und Klinikum gilt daher für ihre dauerhafte
Leistungsbereitschaft mein ganz persönlicher Dank“,
betont Professor Bartram, der auf seiner Verabschie­
dungsfeier im Oktober von Professor Bernhard Eitel,
1981 Assistenzarzt an der Abt. für Allgemeine Klinische und Psycho­
somatische Medizin, Universitätsklinik Heidelberg (Prof. Dr. P.
Hahn)
„Die Medizinische Fakultät Heidelberg ist seit Jahren auf
einem sehr guten Weg. Nun geht es darum, die bewähr­
ten Konzepte wie die Reformstudiengänge HeiCuMed
und HeiCuDent oder auch die Heidelberger Beteiligung
an den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung
weiter auszubauen“, erklärte Professor Dr. Wolfgang
Herzog zu seinem Amtsantritt. Der Medizinstandort
Heidelberg profitiere dabei von seinem einzigartigen
Campus sowie der hervorragenden regionalen, deutsch­
landweiten und internationalen Vernetzung der Wissen­
schaftler.
Seit 2004 leitet Professor Herzog als Ärztlicher Direktor
die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psycho­
somatik. Darüber hinaus ist er Sprecher des Zentrums
für Psychosoziale Medizin. Zudem engagiert er sich als
Sprecher des Senats der Universität Heidelberg und im
Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärzte- und Bundes­
psychotherapeutenkammer.
1994 Habilitation „Anorexia nervosa - ihre Verlaufsgestalt in der
Langzeitperspektive“, Medizinische Fakultät, Universität Heidelberg
seit 2004 Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Klinische
Medizin und Psychosomatik, Universität Heidelberg
seit 2009 Geschäftsführender Ärztl. Direktor des Zentrums für
Psychosoziale Medizin
seit 2010 Leiter des Heidelberger Institutes für Psychotherapie (HIP),
Universität Heidelberg (Psychotherapieausbildung für Psychologen,
Dauer 5 Jahre, 90 Ausbildungsplätze)
seit Oktober 2014 Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg
Forschungsschwerpunkte:
•Essstörungen
•Somatoforme Störungen
•Psychische Begleiterkrankungen bei körperlichen Erkrankungen
•Klinische Studien
Den vollständigen Lebenslauf von Professor Herzog finden Sie auf der
Homepage der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik.
PERSONALIEN
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Wer kommt
NEUE FÜHRUNG IN DER MEDIZINISCHEN
PSYCHOLOGIE
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Wer kommt / Wer geht
WECHSEL IN DER PLANUNGSGRUPPE MEDIZIN
EXPERTE FÜR HIRNTUMOREN FOLGT DEM VATER DER MODERNEN SCHLAGANFALLTHERAPIE
Seit dem 1. Oktober 2014 ist Professor Dr. Wolfgang
Wick Ärztlicher Leiter der Neurologischen Klinik.
Nach über 27 Jahre an der Spitze der Klinik hatte
sich Professor Dr. Dr. h.c. Werner Hacke in den Ruhestand verabschiedet; der Medizinischen Fakultät
bleibt er drei weitere Jahre verbunden.
Mit dem Leitungswechsel wurden die beiden Abteilungen
Allgemeine Neurologie und Neuroonkologie zur Abtei­
lung Neurologie und Poliklinik zusammengelegt.
„Unsere Schwerpunkte in der Patientenversorgung und
Forschung bleiben erhalten“, betont Professor Wick.
„Wir wollen allerdings die Umstrukturierung nutzen,
um die Betreuung unserer Patienten in einigen Punkten
weiter zu verbessern.“
Seit dem 1. September ist Professor Dr. Beate Ditzen
Leiterin des Instituts für Medizinische Psychologie
PERSONALIEN
Karin Diez ist seit August Stellvertretende Leiterin; ihr Vorgänger
Dirk Rothfuss bleibt dem Team auch im Ruhestand erhalten
Soziale Interaktion und ihre Effekte auf Gesundheit und „Ich arbeite weiterhin – und zwar mit Spaß“, betont Dirk Rothfuss, der seit
Krankheit sind Schwerpunktthemen des Instituts für dem 31. Juli 2014 im Ruhestand ist. Nach achtzehn Jahren als stellvertre­
Medizinische Psychologie. Professor Dr. Beate Ditzen tender Leiter der Planungsgruppe Medizin steht er dem Klinikum – mit
erweitert das Forschungsspektrum um einen weiteren einer Arbeitszeit von 60 Prozent – weiterhin beratend zur Seite und küm­
Aspekt: Wissenschaftlich interessiert sich die gebürtige mert sich um die Konzeption zur Sanierung der Kopfklinik. Nach einem
Darmstädterin besonders für biopsychologische Effekte Studium der Volkswirtschaft war der gebürtige Heidelberger bei Consultingenger Bindungsbeziehungen, z.B. für die Frage: Welche Unternehmen in Berlin, Hamburg und Köln tätig. „Ich wollte von der Bera­
neurohormonellen Mechanismen sind dafür verantwort­ tung auf die Anwenderseite wechseln“, erklärt er seine Entscheidung, im
lich, dass enge Bindungen den Menschen gesünder und Jahr 1996 die Stelle in der Planungsgruppe Medizin am Klinikum anzutre­
sogar länger leben lassen? Professor Ditzen ist über­ ten. „Die Aufgabe hat mich gereizt und außerdem hat es mich zurück in
zeugt: „In der Forschung ergänzt mein methodisch-in­ meine Heimatstadt gezogen – Familie hat einen hohen Stellenwert für mich.“
haltlicher Fokus auf Hormone die Schwerpunkte des Als stellvertretender Leiter hat er die diversen Großprojekte des Klinikums
Zentrums für Psychosoziale Medizin sehr gut.“
betreut sowie Investitionsstrategien und die langfristige 10-Jahresplanung
mitgestaltet.
Studenten in den vorklinischen Semestern auf die psycho­
sozialen Aspekte der ärztlichen Tätigkeit vorzubereiten Als Mitarbeiterin konnte Karin Diez Planungsgruppe und Klinikum bereits
bleibt wichtiges Ziel des Instituts. „Wir wollen die Stu­ seit 2011 kennenlernen, bevor sie im August die stellvertretende Leitung
denten gut durch die Prüfungen bringen und vor allem übernommen hat. Sie hat Architektur an der Universität in Karlsruhe und in
auf den späteren Umgang mit Patienten und deren Ange­ Chicago studiert, im Anschluss am Karlsruher Institut für Technologie
hörigen vorbereiten.“ Studium in Frankreich und Berlin, (KIT) promoviert und dort in der Forschung und Lehre im Bereich Facility
wissenschaftliche Arbeit in Zürich und den USA – Pro­ Management und Krankenhäuser gearbeitet. Aktuell ist Karin Diez Pro­
fessor Ditzen bringt internationale Forschungserfah­ jektleiterin für den Neubau der Chirurgie und die Marsilius-Arkaden, darü­
rung mit und möchte ihren Mitarbeitern ebenfalls ber hinaus fungiert sie als Kunstbeauftragte und ist Ansprechpartnerin für
Auslandsaufenthalte und den Austausch mit Gastwissen­ Bauprojekte der Medizinischen Fakultät.
schaftlern ermöglichen. Und was sind ihre Pläne für die
ersten Schritte am Institut? „Die neuen Untersuchungsund Laborräume für experimentell-biopsychologische
Studien einrichten, ein schulenübergreifendes Konzept
zur psychotherapeutischen Behandlung bei körperlichen
Erkrankungen entwickeln und gemeinsam mit den Kli­
niken und Instituten des ZPM etablieren. Ich freue mich
sehr auf meine Arbeit hier.“
Als Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik möchte
er zusätzliche Spezialsprechstunden einrichten und die
Zusammenarbeit mit niedergelassenen Neurologen aus­
bauen. „Unser Ziel für die nahe Zukunft ist es, dass alle
Patienten mit Bedarf an einer spezialisierten Abklä­
rung, Diagnostik und Therapie auch kurzfristig Ter­
mine in einer unserer Spezialsprechstunden erhalten“,
erklärt Professor Wick. Wissenschaftliche Schwer­
punkte sind u.a. klinische Studien, um die Behandlung
bei Hirntumoren weiterzuentwickeln und besser auf den
jeweiligen Patienten abzustimmen. Auch die Grundla­
genforschung, in enger Kooperation mit dem Deutschen
Krebsforschungszentrum, ist sehr auf den Patienten aus­
gerichtet: Ziel ist es, neue Therapiekonzepte für Hirn­
tumoren und Autoimmunerkrankungen wie Multiple
Sklerose zu identifizieren.
Bahnbrechende Arbeiten zur Vorbeugung und Behand­
lung des Schlaganfalls – Professor Hacke ist ein Spitzen­
forscher seines Fachs und der derzeit in wissenschaftlichen Fachartikeln meistzitierte Neurologe
weltweit. Am Klinikum richtete er 1998 eine spezielle
Schlaganfallstation ein, die sich unter seiner Leitung zu
einer der größten zertifizierten „Stroke Units“ Europas
entwickelte. Er war maßgeblich an der Entwicklung
und Einführung der Thrombolyse, der bisher einzigen
zugelassen medikamentösen Akut-Therapie des Schlagan­
falls, beteiligt. Mit einer weiteren Studie, der „European
Cooperative Acute Stroke Study“ (ECASS-3-Studie),
wies er die Wirksamkeit der Thrombolyse auch für den
Zeitraum von 3 bis zu 4,5 Stunden nach Eintritt des
ischämischen Insults nach.
Als Seniorprofessor möchte sich Professor Hacke wissen­
schaftlichen Arbeiten zur Therapie und Prophylaxe des
Schlaganfalls widmen und weiterhin klinische Studien
begleiten.
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Wer geht
„DER HÖHEPUNKT WAR DIE ERÖFFNUNG
DES HIT“
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Wer kommt / Wer geht
LEBEREXPERTE WIRD CHEFARZT IM
KRANKENHAUS BRUCHSAL
NEUE SPITZE IN DER ANÄSTHESIE
Knapp 25 Jahre leitete er die Anästhesiologische
Klinik, 17 Jahre lenkte er zugleich nebenamtlich als
Leitender Ärztlicher Direktor die Geschicke des Klinikums mit: Am 1. Oktober 2014 hat sich Professor
Dr. Eike Martin in den Ruhestand verabschiedet und
die Leitung der Anästhesie an Professor Dr. Markus
A. Weigand übergeben.
„Die Tätigkeiten als Ordinarius und im Klinikumsvor­
stand haben mich zwar voll in Anspruch genommen,
aber mir auch glückliche und zufriedene Momente ver­
mittelt“, zieht Professor Martin Bilanz. Von 1993 bis
2007 begleitete er als Vorstandsvorsitzender wegwei­
sende Projekte des Klinikums, wie u.a. den Bezug der
neuen Krehlklinik sowie Planung und Bau des Heidel­
berger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT.
Dr. Annette Tuffs, Leiterin der Unternehmenskommunikation und der Pressestelle, scheidet nach 13
Jahren aus
Professor Dr. Tom M. Ganten verlässt nach 17
Jahren das Klinikum
Professor Dr. Tom M. Ganten, Geschäftsführender
2001 hatte der damalige Klinikumsvorstand die Zeichen Oberarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Infektions­
der Zeit erkannt: Ein Universitätsklinikum mit hoch­ erkrankungen und Vergiftungen (Innere Medizin IV),
wertiger Krankenversorgung und herausragenden For­ verlässt nach 17 Jahren das Universitätsklinikum Hei­
schungsleistungen, aber auch vielen brisanten Themen, delberg. Ganten, dessen medizinische Schwerpunkte in
muss professionell nach außen kommunizieren. Die den Bereichen Hepatologie und Onkologie liegen, wird
Mitbetreuung durch die Universitäts-Pressestelle ab Januar 2015 Chefarzt der Medizinischen Klinik I,
reichte nicht mehr aus: Die Medien erwarteten einen Schwerpunkt Gastroenterologie und Onkologie, in der
kompetenten Ansprechpartner vor Ort.
Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal. Dort möchte er die
Bereiche interventionelle Endoskopie, Hepatologie und
Als Einzelkämpferin wurde Annette Tuffs eingestellt. Onkologie weiter ausbauen und im zertifizierten Darm­
Die Ärztin und Journalistin konnte auf umfangreiche zentrum die fachübergreifende Zusammenarbeit mit
Erfahrungen in überregionalen Tageszeitungen und als der Chirurgischen Abteilung fortführen.
Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Stiftung
Organtransplantation zurückgreifen. Zur Pressearbeit An seine erfolgreiche Zeit in Heidelberg, wo Ganten
kam bald die interne Kommunikation mit der Mitarbei­ neben den USA, Südafrika und Marburg auch den größ­
ter-Zeitschrift „KlinikTicker“, später ergänzt durch das ten Teil seines Medizinstudiums verbrachte, denkt er
Intranet. Jedes Jahr standen Spatenstiche, Richtfeste, gerne zurück: Neben mehreren Stipendien (u.a. an der
Einweihungen und der Neujahrsempfang an. Es folgten Mayo Clinic, Rochester, USA und am DKFZ Heidelberg)
Publikationen wie Patienten-Broschüren, Jahresbe­ und Preisen für ausgezeichnete Forschungsarbeit (z.B.
richte etc. Das Internet war Dauerbaustelle. Das alles AIO Wissenschaftspreis) wurde der Mediziner 2011 als
musste warten, wenn sich eine Krise anbahnte, von der Fellow ans Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg
Tollwut-Infektion nach Transplantation über den Hitze­ zum Thema Ethik in der Lebertransplantation berufen.
stau in der Kinderklinik bis zu Infektionsausbrüchen.
Von 2008 bis 2013 leitete Ganten die Sektion Lebertrans­
plantation und habilitierte in dieser Zeit zum Thema
„Höhepunkt meiner Tätigkeit am Klinikum war die Hepatocelluläres Karzinom. Besonderes Augenmerk legte
Eröffnung des HIT 2009, die ich mit meinem Team orga­ er auch auf die präventive Onkologie, insbesondere auf
nisiert und kommuniziert habe“, blickt die Medienexper­ Leberkrebs- und Darmkrebsvorsorge, deren Bedeutung
tin zurück. Zukünftig wird sie u.a. zu ihren journalis- er immer wieder hervorhob.
tischen Wurzeln zurückkehren, in Sachen Krisen-PR
beraten und als Sachbuchautorin Themen aus Gesund­
heitswesen und Medizin bearbeiten, die sie im Klini­
kum kennen gelernt hat.
Während seiner beruf lichen Lauf bahn hat sich die
Anästhesiologie emanzipiert und ist längst nicht mehr
„Zuarbeiter des Chirurgen“: „Der heutige Anästhesist
begleitet Patienten rund um die Operation, ist Intensiv­
mediziner, Notfallmediziner und Schmerztherapeut
zugleich – als Partner unverzichtbar für eine am Patien­
ten orientierte Medizin“, betont Professor Martin, der
großen Wert auf Weiterbildungen für seine Mitarbeiter
legte. Wissenschaftlich beschäftigte er sich u.a. mit der
medikamentösen Unterstützung bei zunächst erfolgloser
Wiederbelebung sowie einem traditionellen chinesischen
Verfahren der Schmerzlinderung, der Akupunktur.
Der neue Ärztliche Direktor ist für viele seiner Kollegen
ein alter Bekannter: Professor Weigand, bis 2008 Ober­
arzt an der Klinik, ist nach sechsjähriger Tätigkeit am
Universitätsklinikum Gießen/Marburg nach Heidelberg
zurückgekehrt. Sein klinischer Schwerpunkt ist die
Betreuung von Risikopatienten, z.B. während und nach
großen Eingriffen wie Operationen am Herzen, bei
schweren Verletzungen nach Verkehrsunfall sowie der
lebensgefährlichen Entzündungsreaktion Sepsis.
Auch Weigand setzt auf ein umfassendes Aus- und Weiter­
bildungsangebot für Ärzte und Pflegekräfte, z.B. Simu­
lationstraining und Supervision junger Ärzte durch
erfahrene Mentoren. Wissenschaftlich hat er in der
Sepsis-Forschung international einen Namen gemacht.
In Kürze wird ein neuer Laborbereich der Anästhesiolo­
gie und Intensivmedizin im Institut für Immunologie
eingerichtet. „Diese Zusammenarbeit wird zu einem
Quantensprung unseres Verständnisses der Sepsis füh­
ren“, ist sich Professor Weigand sicher.
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Preise und Ehrungen
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Preise und Ehrungen
Preise und Ehrungen
FRÜHDIAGNOSE BEI MUKOVISZIDOSE
Preisträger:
Dr. Mark Oliver Wielpütz, Leiter der Juniorgruppe Strukturelle und Funktionelle Bildgebung der
Atemwege in der Abteilung Diagnostische und
Interventionelle Radiologie, Principal
Investigator im Zentrum für Translationale
Lungenforschung (TLRC), Heidelberg, und im
Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL)
Auszeichnung:
Christiane Herzog Forschungsförderpreis 2014
Dotierung:
50.000 Euro
Leistung:
In einer Studie untersucht der Preisträger ab 2015 erst­
mals ein neues schonendes Verfahren der Magnetreso­
nanztherapie (MRT) bei Säuglingen und Kleinkindern
mit Mukoviszidose. Ziel ist es, mit Hilfe der innovativen
Technik, die ohne belastende Röntgenstrahlen und Kon­
trastmittel auskommt, die Entwicklung der Erkrankung
engmaschig zu überwachen, frühste Veränderungen der
Lunge zu erkennen und so die Therapie der kleinen Pati­
enten individuell zu planen. Das neue Verfahren, nutzt
eine spezielle mathematische Auswertung, die soge­
nannte Fourier-Dekomposition des MRT-Signals. Damit
erkennen die Mediziner auf den MRT-Bildern, ob die
Luft gleichmäßig durch die Atemwege strömen kann und
wie das Lungengewebe durchblutet ist.
KANN EIN PROTEIN ATHEROSKLEROSE LINDERN?
Preisträger:
Privatdozent Dr. Christian A. Gleißner, Oberarzt
der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und
Pneumologie, Leiter der Kardiologischen
Wachstation an der Medizinischen Klinik
Auszeichnung:
Oskar-Lapp-Stipendium der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und
Kreislaufforschung e.V.
Dotierung:
25.000 Euro
AGGRESSIVE HIRNTUMOREN GEHEN ANDERE STOFFWECHSELWEGE
Preisträgerin:
Dr. Christiane Opitz, Neurologische Universitätsklinik, seit 2013 Leiterin der Juniorgruppe „Brain
Cancer Metabolism“ am Deutschen Krebsforschungszentrum
Auszeichnung:
Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften, gestiftet von der Monika
Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung
Dotierung:
10.000 Euro
Leistung:
Besonders aggressive Hirntumoren (Gliome) bauen die
Aminosäure Tryptophan – ein Bestandteil von Eiweißen
– anders ab als gesunde Körperzellen: Sie bilden eine
Substanz, die das Immunsystem hemmt und das Tumor­
wachstum weiter ankurbelt. Das entdeckte die Preisträ­
gerin bereits 2011 im Team um Professor Dr. Michael
Platten. Seitdem entwickelte sie für die weitere Erfor­
schung in Kooperation mit der Firma Proteome Scien­
ces eine zuverlässige und schnelle Messmethode für
Tryptophan und seine Abbauprodukte in Gewebeproben.
Nun will sie mit ihrer Forschungsgruppe am DKFZ her­
ausfinden, welche Signalwege durch die Stoffwechsel­
produkte aktiviert werden, ob sie bei der Bildung von
Metastasen eine Rolle spielen und wie sich die schädli­
chen Kettenreaktionen unterbrechen lassen.
MIGRATIONSSTOPP FÜR TUMORZELLEN
Preisträger:
Dr. Markus Weiler, Oberarzt der Neurologischen
Klinik und Wissenschaftler der Klinischen
Kooperationseinheit Neuroonkologie am
Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Auszeichnung:
Sibylle Assmus Förderpreis 2014 für
Neuroonkologie
Dotierung:
4.000 Euro
HOFFNUNGSVOLLEN VIRUSBLOCKER GEGEN HEPATITIS ENTWICKELT
Preisträger:
Professor Dr. rer. nat. Stephan Urban, Zentrum
für Infektiologie, Molekulare Virologie und
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
(DZIF)
Auszeichnung:
1. DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung
Dotierung:
5.000 Euro
Leistung:
Der Preisträger hat einen hoffnungsvollen Virusblocker
entdeckt und weiterentwickelt, der in Zukunft Menschen
helfen könnte, die unter einer chronischen Hepatitis B
oder D leiden und damit Leberzirrhose und Leberkrebs
fürchten müssen. Etwa 350 Millionen Personen sind
von chronischen Infektionen mit Hepatitis-B-Viren, 25
Millionen Menschen von Hepatitis D, der schwersten
viralen Lebererkrankung, betroffen. Zugelassene The­
rapien für Hepatitis B führen in den wenigsten Fällen
zur Ausheilung und für Hepatitis D gibt es derzeit über­
haupt keine spezifische Therapie. Myrcludex B heißt der
hoffnungsvolle Virusblocker, der am Universitätsklini­
kum Heidelberg bereits auf seine Verträglichkeit getestet
wurde und nun in klinischen Phase II Studien auf
Sicherheit und Wirksamkeit geprüft wird.
Leistung:
Eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Atherosk­
lerose spielen bestimmte Immunzellen, sogenannte
Monozyten: Sie kriechen in die Gefäßwände, reifen aus,
locken weitere Entzündungszellen an und nehmen teils
große Mengen Fett und Cholesterin auf. Die Gefäßwand
verdickt; es bilden sich gefährliche Plaques, die sich
lösen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursa­
chen können. Das Team um Dr. Christian Gleißner erforscht ein körpereigenes Protein, das die Gefäße mög­
licherweise schützen könnte: Bei Mäusen linderte
„LGALS3BP“ die überschießende Entzündungsreaktion.
Nun wollen die Wissenschaftler die dahinter steckenden
Signalwege aufklären und hoffen dabei auch Ansatzpunkte
für die Vorbeugung und Therapie von Athe­rosklerose zu
finden.
Leistung:
Wie besonders aggressive Hirntumoren, Glioblastome,
es schaffen, in gesundes Gewebe einzudringen und The­
rapien zu widerstehen, ist die zentrale Frage in der For­
schung des Preisträgers. Er entdeckte bereits mehrere
molekulare Faktoren, z.B. veränderte Proteine, die maß­
geblich zur Ausbreitung der Krebszellen und der damit
verbundenen Therapieresistenz beitragen. „Diese Mole­
küle eignen sich zum Teil als diagnostische Marker,
aber auch als Angriffspunkte für neue Therapiestrate­
gien, um das invasive Wachstum zu unterdrücken“, so
Dr. Weiler. Nun will er mit Kollegen die Mechanismen
entschlüsseln, mit denen Glioblastome auf Bestrahlung
und Therapien, welche die Neubildung von Tumorgefä­
ßen bremsen, reagieren können: Beides kann wiederum
ein invasives Tumorwachstum provozieren.
VOR- UND NACHSORGE BEI ERBLICHEM BRUSTKREBSRISIKO
Preisträgerin:
Dr. Sarah Schott, Abteilung für Allgemeine
Frauenheilkunde und Geburtshilfe der
Frauenklinik
Auszeichnung:
Forschungsstipendium der Deutschen
Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dotierung:
3.000 Euro
Leistung:
Wie gehen Frauen mit einem erblich bedingt hohen Risiko
für Brust- und Eierstockkrebs um? Welche Patientinnen
nehmen spezielle Vor- und Nachsorgeangebote in Anspruch? Diesen Fragen geht Dr. Schott im Rahmen einer
interdisziplinären Studie nach. Dazu wertet sie Daten
von Patientinnen aus, denen an der Heidelberger Frauen­
klinik aufgrund familiärer Vorbelastung ein intensi­
viertes Vor- oder Nachsorgeprogramm mit umfassender,
auch genetischer Beratung angeboten wird. Befragun­
gen sollen klären, wie die betroffenen Frauen die Bera­
tungen bewerten, welchen Empfehlungen sie folgen und
was ihnen bei der Entscheidung für oder gegen die pro­
phylaktische Entfernung von Brust oder Eierstöcken hilft.
Ziel ist es, die Versorgung von Risikopatientinnen und
Ratsuchenden zu verbessern.
Preise und Ehrungen
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WAS ZEICHNET PARASITEN AUF PROTEINEBENE AUS?
Stipendiat:
Professor Dr. Marcel Deponte, Arbeitsgruppenleiter am Zentrum für Infektiologie, Parasitologie
Förderung:
Heisenberg-Stipendium der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG): Finanzierung
der Arbeitsstelle über drei Jahre mit Option auf
Verlängerung
Leistung:
Wie funktionieren Enzyme? Wie unterscheiden sich darin
bestimmte Parasiten von Hefe, Menschen und Tieren?
Professor Deponte vergleicht mit seiner Arbeitsgruppe
Aufbau und Funktion bestimmter Enzyme und anderer
Proteine bei Bäckerhefe sowie zwei einzelligen Parasiten,
einem Erreger der Leishmaniose in Reptilien (Leishma­
nia tarentolae) und der Malaria des Menschen (Plasmo­
dium falciparum). Da diese Arten unterschiedlichen
Gruppen im Stammbaum der Lebewesen angehören,
unterscheiden sie sich stärker voneinander als klassi­
sche Modellorganismen wie z.B. Fliegen, Würmer oder
Mäuse. Ein Vergleich von Hefe und Parasiten eignet sich
deshalb gut, um grundlegende Mechanismen sowie ent­
scheidende Unterschiede zu identifizieren.
ERSTMALS FRÜHE DIAGNOSE VON NERVENSCHÄDEN MÖGLICH
Preisträger:
Privatdozent Dr. Mirko Pham, Geschäftsführender Oberarzt der Abteilung Neuroradiologie,
Radiologische Klinik, Arbeitsgruppe MR-Neurographie
Auszeichnung:
Wilhelm Conrad Röntgen-Preis 2014 der
Deutschen Röntgengesellschaft e.V.
Dotierung:
10.000 Euro
SCHWACHSTELLE BEI LEBERZELLKREBS ENTDECKT
Preisträger:
Dr. Sven Diederichs, Leiter der Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe „Molekulare RNA
Biologie und Krebs“ am Pathologischen Institut
und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Auszeichnung:
Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs der
Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie,
Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
(DGVS), gestiftet von Bayer HealthCare
Dotierung:
10.000 Euro
Leistung:
Krebszellen des Leberzellkarzinoms überleben nicht
lange, wenn ihnen ein bestimmtes Eiweiß fehlt, das die
Wirkung verschiedener Botenmoleküle, sogenannter
Ribo­nu­k leinsäuren (RNA), reguliert. Diese Schwach­
stelle des aggressiven Leberkrebs entdeckte das Team
um Dr. Diederichs eher nebenbei: Die Gruppe untersucht
in Krebszellen Signalwege um die bisher wenig erforsch­
ten, nicht-kodierenden RNAs (ncRNA), deren Funktionen
noch weitgehend im Dunkeln liegen. Eines dieser Mole­
küle tritt in Wechselwirkung mit dem Eiweiß IGF2BP1
– das offensichtlich für Überleben und Vermehrung der
Krebszellen unverzichtbar ist. Neben der ncRNA regu­
liert es noch weitere RNA-Moleküle, die für die Zelltei­
lung notwendig sind. IGF2BP1 könnte sich daher als Ziel
für neue Medikamente eignen.
Preisträger:
Auszeichnung:
Ruprecht-Karls-Preis der Stiftung Universität
Heidelberg
Dotierung:
3.000 Euro
Leistung:
Einige Tumorstammzellen des Darmkrebs (kolorektales
Karzinom) sind gefährlicher als andere, wie Dr. Dieter
im Rahmen seiner Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe
um Professor Dr. Hanno Glimm entdeckte: Anders als
die meisten ihrer Tochterzellen bilden sie über lange
Zeit neue Tumoren und Absiedlungen. Aktuell sucht das
Team nach Wirkstoffen, die speziell diese Zellen angrei­
fen. In einer Kooperation mit dem European Molecular
Biology Laboratory (EMBL) testeten sie mehr als 80.000
Substanzen an Tumorstammzellen von Patienten und
machten einige vielversprechende Kandidaten aus. Deren
genaue Wirkung wird nun weiter untersucht. Daraus
könnten sich neue Therapieansätze ergeben, die sich
individuell nach den jeweils vorhandenen Tumorzellen
richten.
Leistung:
Dem Team um Dr. Mirko Pham ist es mit Hilfe hochauf­
lösender Magnetresonanz-Tomographie (MRT) erstmals
gelungen, Schäden an kleinsten Nervenfasern aufzu­
spüren und sichtbar zu machen. Die prämierten Arbeiten
zeigten, dass in Nervensträngen nur einzelne Faser­
gruppen geschädigt sein können. Diese Art der Nerven­
schädigung war bisher beim Menschen nicht
nachweisbar. Die Ergebnisse können Diagnose und
Therapieplanung bei bestimmten Nervenerkrankungen
verbessern. So entdeckte das Team, dass bei einer Ner­
venerkrankung, die die Beweglichkeit von Daumen und
Zeigefinger einschränkt, der Schaden meist nicht wie
angenommen am unteren Unterarm, sondern weit oben
am Oberarm sitzt.
ERBINFORMATION VON HIRNTUMOREN ERFORSCHT
Preisträger:
Dr. Hendrik Witt, Abteilung Onkologie,
Hämatologie, Immunologie und Pneumologie am
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin,
Abteilung für Pädiatrische Neuroonkologie am
Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Auszeichnung:
Förderpreis 2014 für Neuroonkologie der Stiftung
Sibylle Assmus)
Dotierung:
5.000 Euro
TUMORSTAMMZELLEN GEZIELT AUSSCHALTEN
Dr. Sebastian Dieter, Sektion Angewandte
Stammzellbiologie, Abteilung Translationale
Onkologie am Nationalen Centrum für
Tumorerkrankungen NCT und Deutschen
Krebsforschungszentrum
Preise und Ehrungen
Leistung:
Gibt die Erbinformation eines Hirntumors Hinweise
darauf, ob er nach der Behandlung zurückkehrt? Dr.
Hendrik Witt vergleicht das Erbgut von 35 Erst- und
daraus hervorgegangenen Folgetumoren (Rezidive), die
nach Operation, Strahlen- und Chemotherapie wieder
herangewachsen waren. Die Gewebeproben stammen
aus Ependymomen, bösartigen Hirntumoren bei Kindern,
die bei rund 40 Prozent der jungen Patienten unheilbare
Rezidive bilden. Dr. Witt und seine Kollegen wollen nun
die für Therapieresistenz und erneutes Wachstum ent­
scheidenden molekularen Eigenschaften der Tumoren
und damit Angriffspunkte für neue Medikamente aus­
findig machen. So könnte eventuell bereits bei der
Behandlung des Primärtumors ein späteres Rezidiv ver­
hindert werden.
BIOMARKER FÜR THERAPIEERFOLG BEI MULTIPLER SKLEROSE
Preisträgerin:
Dr. Anne Hertenstein, Arbeitsgruppe „Experimentelle Neuroimmunologie“ (Leiter: Professor
Dr. Michael Platten), Abteilung Neuroonkologie
der Neurologischen Klinik
Auszeichnung:
Wilma Moser-Preis der Medizinischen Fakultät
Dotierung:
5.000 Euro
Leistung:
In der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) fehlen
derzeit noch Tests bzw. Marker, die früh anzeigen, ob
ein Medikament beim jeweiligen Patienten überhaupt
wirkt. Zwei solche Biomarker entdeckte Dr. Hertenstein
für das potentielle MS-Medikament Tranilast, das im
Tierversuch Entzündungen des Nervengewebes unter­
drückt. Der Wirkstoff hemmt die Ausschüttung der
Botenstoffe CXCL9 und CXCL10, die Entzündungsreak­
tionen fördern sowie im Blut messbar sind. Die Boten­
stoffe könnten sich zudem selbst als Ziel neuer
Medikamente eignen. Bei MS greifen körpereigene
Immunzellen gesundes Nervengewebe an und zerstören
es. Moderne Therapien zielen daher darauf ab, die fehl­
geleitete Immunreaktion zu hemmen.
Aus der Forschung
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Aus der Forschung
Wie funktioniert das Zusammenspiel
von Milliarden von Nervenzellen?
DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT FÖRDERT NEUEN SONDERFORSCHUNGSBEREICH
DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT
Sonderforschungsbereiche 2014
Physiologie und Pathophysiologie und Sprecher des SFBs.
Zentrale Hypothese des neuen SFB ist, dass Nervenzel­
len sich zu neuronalen Ensembles verbinden, die stabil
wiederholbare raumzeitliche Muster bilden und die Grund­lage unseres verlässlichen Verhaltens sind. „Ähnliche
Hypothesen wurden schon um die Jahrhundertmitte
formuliert, doch erst heute stehen uns Methoden zur
Verfügung, um das Zusammenspiel der Neuronen wirk­
lich detailliert erfassen zu können“, betont Professor
Draguhn. Dabei kommen insbesondere Techniken der
Elektrophysiologie zum Einsatz, also der hochauflösen­
den Messung elektrischer Potentiale und Ströme von
Nerven­z ellen, sowie die modernen Ansätze des „life
imaging“, der Erfassung neuronaler Aktivität mittels
aktivitätsabhängiger Farbstoffe in der Mikroskopie.
„Die Aktivität der Nervenzellen muss
trotz ihrer unendlichen Komplexität
stabilen und reproduzierbaren Mustern
folgen.“
Professor Dr. Andreas Draguhn, Direktor der Abteilung
Neuro- und Sinnesphysiologie am Institut für Physiologie
und Pathophysiologie
E
in großer Erfolg für die Medizinische Fakultät:
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
bewilligte im November die Förderung eines
neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) mit rund 9,5
Millionen Euro. Hier widmen sich die Wissenschaftler dem komplexen Zusammenspiel von Nervenzellen
und untersuchen wiederkehrende Muster, die den
menschlichen Bewegungen, Gedanken und Wahrnehmungen zu Grunde liegen.
Das menschliche Nervensystem besteht aus rund 100
Milliarden Nervenzellen, zwischen denen es unzählige
Verbindungen und Signalwege gibt. „Dennoch ist unser
Verhalten, sind unsere Bewegungen, Gedanken und
Gefühle reproduzierbar – das heißt die Aktivität der
Nervenzellen muss trotz ihrer unendlichen Komplexität
stabilen und reproduzierbaren Mustern folgen“, erläu­
tert Professor Dr. Andreas Draguhn, Direktor der Abtei­
lung Neuro- und Sinnesphysiologie am Institut für
Das menschliche
Nervensystem besteht
aus rund 100
Milliarden
Nervenzellen,
zwischen denen es
unzählige Verbindungen und Signalwege
gibt.
Ein interdisziplinäres Forscherteam aus Biologen, Medi­
zinern, Physikern, experimentellen Psychologen und
Mathe­matikern widmet sich im SFB vier ausgewählten
neuronalen Systemen: dem Netzwerk für Gedächtnis­
bildung im Schläfenhirn, den Netzwerken der Wahr­
nehmung im Riechhirn und im Bereich des Tastsinns,
den Netzwerken motivierten Verhaltens, die unsere
Handlungsantriebe steuern, und dem Netzwerk des
Frontalhirns, das eine besondere Rolle in der Hand­
lungsplanung spielt. „Durch den Vergleich dieser unter­
schiedlichen Systeme hoffen wir, Gemeinsamkeiten
neuro­naler Ensembles zu entdecken“, so Prof. Draguhn.
–sm
An der Medizinischen Fakultät sind aktuell insgesamt acht SFBs und
SFB-Transregios angesiedelt, die Heidelberger Wissenschaftler beteiligen sich an weiteren sechs. Neben dem aktuellen SFB von Profes­
sor Draguhn sind bereits im Mai 2014 zwei weitere SFBs neu bewil­
ligt worden:
Diabetes: Mehr als nur Zucker – giftigen Stoffwechselprodukten
und neuen Therapiemöglichkeiten auf der Spur
Wer Diabetes hat, leidet langfristig häufig unter verengten Gefäßen,
die unter anderem zu Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlagan­
fall führen können. Der SFB erforscht als erster Verbund in Europa
diese Spätfolgen. Bislang konzentriert sich die Diabetes-Therapie auf
die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Doch Studien belegen, dass dies
nicht ausreicht, um krankheitsbedingte Spätschäden zu vermeiden.
Weitere Studien weisen darauf hin, dass giftige Nebenprodukte des
Stoffwechsels, sogenannte reaktive Metabolite, die Schädigungen
verursachen. „Die reaktiven Metabolite führen bei Diabetes-Patienten
auch dann zu Folgeschäden, wenn der Glucosespiegel im Blut normal
ist“, betont Professor Dr. Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor der Abteilung Endokrinologie und Klinische Chemie und Sprecher des SFBs.
„Unser Forschungsverbund möchte herausfinden, wie genau diese
Zellgifte bei Diabetes-Patienten entstehen und wie sie Spätschäden
verursachen.“ Darauf aufbauend wollen die Wissenschaftler Therapie­
ansätze entwickeln, mit denen sie diese schädigenden Stoffe reduzie­
ren und Folgeerkrankungen vermeiden können.
Infektionen: Wie sich Viren und Parasiten verbreiten und wie der
Körper sie bekämpft
Wie verbreiten sich Viren und Parasiten im Körper? Wie gelingt es
dem Körper, diese Krankheitserreger abzuwehren? In diesem SFB
untersuchen die Wissenschaftler die vielfältigen Wechselwirkungen
zwischen Erreger- und Wirtsorganismen, die zur Vermehrung und
Ausbreitung oder aber zur Hemmung einer Infektion führen. Der inte­
grative Ansatz beinhaltet die Zusammenführung verschiedener Diszi­
plinen wie z.B. Infektionsbiologie, Biophysik und chemische Biologie.
Technische Neuheiten, wie bestimmte Bildgebungsverfahren, ermög­
lichen neue Einblicke in den zeitlichen und räumlichen Verlauf einer
Infektion. „Wir wollen die Infektion zum einen an Geweben untersu­
chen, um möglichst nah an der Situation im lebenden Organismus zu
sein und die Auswirkungen auf den gesamten Organismus zu verste­
hen, zum anderen aber auch auf Zell- und Molekülebene, um jede ein­
zelne Interaktion möglichst genau zu charakterisieren“, beschreibt
Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Geschäftsführender Direktor
des Zentrums für Infektiologie und Sprecher des SFBs, das Vorhaben.
MENSCHEN IM KLINIKUM
42
43
„Wenn ich etwas angehe, dann
ziehe ich es durch!“
KRANKENSCHWESTER VALERIA MARSCHALL ERFÜLLTE SICH EINEN TRAUM UND
MACHTE EINE BERGWANDERUNG IM HIMALAYA – MIT 62 JAHREN
Im Alter von 62
Jahren unternahm die
gebürtige Inderin eine
Bergwanderung im
Himalaya und erfüllte
sich damit einen
Lebenstraum. Foto:
privat
MENSCHEN IM KLINIKUM
Wer Valeria Marschall kennt, wundert sich nicht über nikum treu geblieben und arbeitet heute in der neurolo­
diese Entschlossenheit. „Ich bin schon immer eine Drauf­ gischen Intensivstation der Kopfklinik – und das Voll­zeit
gängerin“, sagt die gebürtige Inderin. „Wenn ich etwas in Früh-, Mittag- und Nachtschicht.
angehe, dann ziehe ich es auch durch.“ Diese Einstellung
führte sie bereits 1969 nach Deutschland. Damals stu­ Unnötig zu sagen, dass sie die Höhenwanderung auf den
dierte sie in Ranchi im Osten Indiens Erdkunde und Kala Patthar, ein Berg im Südosten Nepals in direkter
Hindi, als ihr eine Stellenausschreibung aus Heidelberg Nachbarschaft des Mount Everest, von Anfang bis Ende
in die Hände fiel: Das Klinikum suchte dringend Kran­ durchgehalten hat – in ihrem Tempo: „Ich hatte großar­
kenschwestern und -pfleger. Sie zögerte nicht lange und tige Guides, die mich langsam laufen ließen und mich
bewarb sich. Ihre Eltern fragte sie vorher nicht.
sehr gut betreut haben.“ Dass sie immer etwas länger
brauchte als ihre Mitwanderer, erwies sich sogar als
Im Alter von 19 Jahren reiste sie nach Deutschland aus, Glücksfall. So bot sich ihr ein einmaliger Ausblick auf
wo sie anfangs – trotz Deutschunterricht in Indien – kein den in der Abendsonne schimmernden Mount Everest.
Wort verstand. „Es war ein Kulturschock. Das Essen hat „Nur das habe ich gewollt. In diesem Moment war ich
nicht geschmeckt, ich habe stark abgenommen. Zum Glück der glücklichste Mensch auf Erden“, sagt sie. Die ande­
waren wir insgesamt 15 Schülerinnen aus Indien, das ren Tourteilnehmer – zu dem Zeitpunkt längst wieder
hat es leichter gemacht.“ Valeria Marschall ist dem Kli­ auf dem Rückweg – baten sie später um ihre Fotos. –tb
Drei Fragen an Valeria Marschall
Valerias Marschall
arbeitet auf der
neurologischen
Intensivstation der
Kopfklinik, seit 1969
ist sie Krankenschwester am Klinikum.
E
rzählt hat sie zunächst niemandem von ihrem Auslöser waren Fotos ihrer Kollegin Claudia Moderow,
Plan. Zu groß war die Sorge, dass alle in gutge- die 2004 in den Himalaya gereist war. Ab diesem Mo­
meinter Sorge versuchen würden, es ihr aus- ment ließ es sie nicht mehr los. „Zuerst habe ich es mir
zureden. Schließlich gibt es vernünftige Gründe, die nicht zugetraut, dachte ‚Das schaffen nur junge Leute,
dagegen sprechen, mit 62 Jahren zum ersten Mal eine die regelmäßig bergsteigen’“, erinnert sich die heute
Bergwanderung im Himalaya in bis zu 5.545 Metern 64-Jährige, die mit ihren Freunden gelegentlich Wander­
Höhe zu unternehmen. „Aber ich mag Herausforde- touren in den Alpen unternimmt. Doch dann begann sie,
rungen“, sagt Valeria Marschall, die seit 45 Jahren sich im Internet zu informieren, Berichte zu lesen und
als Krankenschwester am Klinikum arbeitet. „Ich mit Anbietern zu telefonieren. Schließlich fand sie einen
betreue so viele schwer kranke Patienten, die sagen Reiseveranstalter, der mehr Zeit für die einzelnen Etap­
‚Hätte ich doch...’. Und diese Wanderung war die Traum­ pen veranschlagte. „Dann habe ich es gewagt.“ Im Feb­
ruar 2013 saß sie im Flieger Richtung Kathmandu, Nepal.
reise meines Lebens.“
Sie arbeiten Vollzeit als Krankenschwester auf bringen: Jede Minute einer Schicht ist gefüllt, schon
einer Intensivstation; im Urlaub wandern Sie im allein Gerätekontrolle und Qualitätssicherung kosten
Himalaya, statt die Füße hochzulegen. Woher viel Zeit. Eigentlich hat sich während meiner Zeit im
Beruf alles geändert, vor allem Leistungsdruck und
nehmen Sie die Energie?
Ich liebe meine Arbeit. Sie ist zwar sehr anstrengend, Anspruch sind enorm gestiegen. Die Entwicklung geht
aber ich gleiche das aus. Ich schlafe ausgiebig, laufe sehr schnell und man muss am Ball bleiben. Wie bei
gerne im Freien und unternehme viel mit meinem der Einführung der Computer: Das war für mich eine
Freundeskreis. Ich gestalte meine Freizeit so, dass Herausforderung; es hat mich geärgert, dass ich es
sie mir Freude macht. Außerdem fühle ich mich im nicht kann. Also habe ich es gelernt.
Team der Intensiv 2, in dem ich schon seit 25 Jahren
arbeite, sehr wohl. Hier kenne ich die Kollegen und In diesem Jahr haben Sie den Grand Canyon
sie kennen mich. Ich werde von ihnen sehr gut unter­ besucht. Konnte der Sie nach dem Himalaya überhaupt noch beeindrucken?
stützt.
Natürlich hat der Grand Canyon mich beeindruckt.
In 45 Jahren hat sich in Medizin und Kranken- Er hat einen ganz besonderen Reiz, ist sehr abwechs­
lungsreich. Vergleichen kann man beides aber nicht.
pflege viel getan. Ist die Arbeit heute leichter?
Als ich anfing, mussten wir vieles noch per Hand
machen, z.B. bei manchen Patienten jede Stunde den
Blutdruck messen. Heute macht die Technik zwar
vieles leichter, aber dafür müssen wir mehr Leistung
Jubilare
44
Jubilare
45
Dienstjubilare
JUNI 2014
JULI 2014
AUGUST 2014
SEPTEMBER 2014
40-jähriges Jubiläum
40-jähriges Jubiläum
25-jähriges Jubiläum
40-jähriges Jubiläum
Gueluezar Kirma, Hausgehilfin,
Unterhaltsreinigung Heinsteinwerk
Monika Adler, Arzthelferin, IKTZ
Bernhard Eggert, Hausmeister, Hausdienst
Kopfklinik
Ingeborg Habermaier,
Krankenpflegehelferin, Chirurgie
25-jähriges Jubiläum
Sigrid Fischer, Leitende Krankenschwester,
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Hans Junkermann, Facharzt, Frauenklinik
Gabriele Kretschmer, Arzthelferin, Kinderklinik
Theo Grimm, Zahntechniker, MZK II,
Zahnärztliche Prothetik
Carmen Pospiech, Arzthelferin, Sektion
Pädiatrische Pneumologie und Allergologie
Elke Stucke, Beiköchin, Küche, Kalte Küche
Brunhilde Hähnel, MTLA, Institut für Anatomie
und Zellbiologie
Cennet Aykac, Hausgehilfin,
Unterhaltsreinigung Kinder-, Frauen- und
Hautklinik
Ilinka Miloloza, Beiköchin, Küche, Kalte Küche
25-jähriges Jubiläum
Dr. Jürgen Haas, Diplom Biologe, Neurologie
Katja Bickel, Kinderkrankenschwester,
Kinderklinik I Station K 2
Petra Adler, Kinderkrankenschwester,
Kinderklinik
Marianne Hotz, Regierungshauptsekretärin,
Patientenverwaltung, Ambulante Abrechnung
Hermann Braun, Mechanikermeister,
Mund-Zahn-Kiefer-Klinik, Allgemeiner Bereich
Michaela Brough, MTLA, Institut für
Humangenetik
Gabriele Mathes, Verwaltungsangestellte, ZIM
Christiane Brenner, Biologielaborantin,
Allgemeine Immunologie, Serologie und
Hämatologie, Diagnostik
Andrea Dormann, Study Nurse, Neuroonkologie
Maria Mehlhorn, Arztsekretärin, Allgemeine
Ambulanz Frauenklinik
Claudia Gölz, Krankenschwester, Neurochirurgie
Maria Müller, Waschgehilfin, Wäscherei
Daniela Grimm, Zahnarzthelferin MZK IV
Dr. Jürgen Burhenne, Chemiker, Medizinische
Klinik, Klinische Pharmakologie
Heidrun Hinze-Erlewein, Krankenschwester,
Chirurgie
Magdalena Tewes, Chemielaborantin,
Institut für Humangenetik
Elke Fenner, MTA, Molekulare Humangenetik
Ulrike Johnen, MTLA , Chirurgie
Dr. Caspar Grond-Ginsbach, Dipl. Biologe,
Neurologie
Claudia Kießer, Medizinallaborantin,
Zentrallabor-Analysezentrum
Abdellatif Khannoussa, Sterilisationsgehilfe,
Sterilisation VZM
Peter Kurilenko, Gesundheits- und
Krankenpfleger, Kinderklinik
Rüdiger Schranz, Werkstattleiter, KTG
Maschinentechnik
Alexandra Köppel, MTLA , Institut für
Humangenetik
Heike Lauber, Schauspieltrainerin,
Klinik für Psychosomatik
Arina Schumann, Krankenschwester, NCT
Tagesklinik
Marietta Kottner, Bürofachkraft, Einkauf
Susanne Leyser-Hahn, Gesundheits- und
Krankenpflegerin, Neurologie
Gisela Thomas, EDV-Administratorin,
Herzchirurgie
Matthias Mühlhauser, MRA, Radioonkologie und
Strahlentherapie
Raimondo Trombatore, Lagervorsteher, Fuhrpark
Gerda Kramer, Sterilisationsgehilfin,
Sterilisation VZM
25-jähriges Jubiläum
Myriam Halk, Regierungsamtfrau, GB 1.2.
Personalabteilung
Eduard Hamann, Kraftfahrer, Fuhrpark
Andrea Möckel, Gesundheits- und
Krankenpflegerin, Neurologie
Armin Mühlberg, Regierungsobersekretär, GB 3
Materialwirtschaft
Cornelia Murrmann, Fachkrankenschwester,
Chirurgie
Isolde Schödel, Verwaltungsangestellte, ZIM
Steffen Nobili, Heizungsmonteur, KTG
Henriette Waldecker, Medizinisch Radiologische
Assistentin, MZK Klinik
Peter Reibel, Medizintechniker,
ZIM – Service MT
Ramona Plach, Hausgehilfin,
Unterhaltsreinigung, VZM , OMZ , Verwaltung
Birgit Weiß, Biologielaborantin, Molekulare
Humangenetik
Brunhild Schagen, MTLA,
Mund-Zahn-Kiefer-Klinik,
Zahnerhaltungskunde
Christine Rüsing, Krankenschwester, Hautklinik
Sylvia Winkler, Arztsekretärin, Radiologie
Mirce Sacirovic, Hausarbeiter, Hausdienst
Kinder-, Frauen- und Hautklinik
Anka Witt, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IV
Antje Schuhmann, MTA,
Hals-Nasen-Ohren-Klinik
Heike Sartor, TA, Pathologie
Anna Wolf, Krankenschwester, Chirurgie
Henrik Seibert, Verwaltungsangestellter, GB 2.1
Kreditorenbuchhaltung
Heike Zimmermann, Kinderkrankenschwester,
Kinderklinik IV
Ralf Mallok, Aufnahmedienstleiter, GB 2.2.
PV-AD, Kinder-, Frauen- und Hautklinik
Dr. Andrea Steinborn-Kröhl, Akademische
Oberrätin, Frauenklinik
Dr. Martina Schalk-Eibach, Fachärztin, Klinik
für Anästhesiologie
Rosemarie Thome, Krankenschwester,
Psychosomatik
Bernd Schmitt, Krankenpfleger, Augenklinik
Ulrike Wüst-Wagner, Krankenschwester,
Psychosomatik
Madeleine Schneider, Krankenschwester,
Chirurgie
Markus Zorn, Laborleiter, Zentrallabor
Sibylle Steffan, Programmiererin, ZIM
Bei der Jubilarfeier im Mai 2014 zeichneten die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan und Personalrats-Vorsitzende
Gabriele Oppenheimer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die im Februar, März und April 2014 ihr Dienstjubiläum hatten.
Dr. Gudrun Vogt-Leucht , Oberärztin, Klinik für
Anästhesiologie
Ingeborg Weber, Arztsekretärin, Herzchirurgie
Martina Zuber, Hausgehilfin,
Unterhaltsreinigung, Chirurgie
Jubilare
46
NOVEMBER 2014
DEZEMBER 2014
40-jähriges Jubiläum
25-jähriges Jubiläum
Daniel Back, Pförtner, Pforte Chirurgie
Alice Kristbaum, Krankenschwester, Kopfklinik
Jutta Schmitt, Küchenarbeiterin,
Küche, Kalte Küche
Karin Neukirchen-Gehr, Krankenschwester,
Hautklinik
Ingeborg D'Amato, Arztsekretärin,
Innere Medizin V
OKTOBER 2014
40-jähriges Jubiläum
Hannelore Gehrig-Feistel, MTA, Parasitologie
Elke Eberhard, Kinderkrankenschwester,
Kinderklinik
Dr. Wolfgang Springer, Oberarzt, Pädiatrische
Radiologie, Kinderklinik
Gabriele Schmid, Krankenschwester, Chirurgie
25-jähriges Jubiläum
Monika Altmann, Arztsekretärin, Radiologische
Klinik
Heike Badjie, Krankenschwester, Zentral-OP,
Kinder-, Frauen- und Hautklinik
Irmgard Barnes, Angestellte im Schreibdienst,
IKTZ
Beate Baumann-Kretz, Fachkrankenschwester,
Anästhesiologische Klinik
Brigitte Bühler, Krankenschwester, Chirurgie
Karin Genthner, Rotkreuzschwester, Kinderklinik
Necdet Gocuk, Lagerverwalter, KTG, Kaufmännisches Gebäudemanagement
Patricia Gräber, Fachkrankenschwester,
Medizinische Klinik
47
Christine Koch, Arztsekretärin, Chirurgie
Michael Kohlhammer, EDV-Administrator,
Chirurgie
Marioara, Sarpaczki, CTA, Stoffwechsellabor
Kinderklinik
Prof. Dr. Ingo Baumann, Leitender Oberarzt,
HNO Klinik
PD Dr. Johann Greil, Oberarzt, Pädiatrische
Onkologie, Kinderklinik
25-jähriges Jubiläum
Marcela Hruska, Köchin, VZM Küche Diät
Renate Sedlak, Medizinische Dokumentarin,
Kinderheilkunde
Christiane Berns, Physikerin, Radioonkologie
und Strahlentherapie
Snjezana Krcic-Jankovic, Krankenschwester,
Neurologie
Anette Simon, Fachkrankenschwester,
Psychiatrie
Wolfgang Dederer, Arzt, Stabstelle
Qualitätsmanagement / Medizincontrolling
Barbara Selenski, Waschgehilfin, Wäscherei
Diana Sommer, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie
Susanne Faber, MTLA, Hygiene und
Medizinische Mikrobiologie
Sonja Schreyer, MTRA, Diagnostische und
interventionelle Radiologie
Cornelia Geißler-Wetzel, MTA, Kinderklinik,
Neugeborenen-Screening
Christina Schulz, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie
Diana Gramlich, Krankenschwester, Chirurgie V
Roland Schuppe, Diplom-Informatiker,
KTG-Planungsgruppe Technik und Bau
Brigitte Grüttner-Dahms, Sozialarbeiterin,
Klinik für Allgemeine Psychiatrie
Sonja Grygiel, Arztsekretärin, Frauenklinik
Kerstin Schuß, Kinderkrankenschwester,
Chirurgie
Monika Kinze, Pflegehelferin, Chirurgie I
Margita Schwarz-Zundl, Krankenschwester,
Innere Medizin III
Daniela Knippel-Pfeiffer, Waschgehilfin,
Wäscherei
Bernhard Sorg, Krankenpfleger, Klinik für
Allgemeine Psychiatrie
Clemens Schmitt, PTA, MZK II, Zahnärztliche
Prothetik
Prof. Dr. Paul Schnitzler, Diplom-Biologe,
Virologie
Janette Schönfeld, Diätassistentin, Küche- Diät
Ursula Wieske, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung Psychiatrie
Jeannette Klemm-Wessbecher, MTA, Hautklinik
Georg Umlauf, Krankenpfleger, Innere Medizin I
Bettina Kraft, Psychologin, Kinderheilkunde I
Andrea Gräble, Krankenschwester, Medizinische
Klinik
Heike Wilhelm, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie
Elvira Rehberger, Küchenarbeiterin, Küche, Kalte
Küche
Barbara Grzenkowski, Gesundheits- und
Krankenpflegerin, Chirurgie
Elvira Wolfmüller, Krankenschwester, Chirurgie
Anke Rudolph, Zahnarzthelferin,
NWD-MKG-Chirurgie
Henning Gumprecht, Verwaltungsangestellter,
Pforte Orthopädie
Dr. Michael Schäfer, Physiker, Experimentelle
Chirurgie
Uwe Herrmann, Fachkrankenpfleger, Klinik für
Allgemeine Psychiatrie
Sibylle Ulmer, Krankenschwester, Innere Medizin
II
Michael Klefenz, Krankenpfleger, Neurologie
Dorothea Wallenwein, Gesundheits- und
Krankenpflegerin, Chirurgie II
Anita Klenner, Kinderkrankenschwester,
Kinderklinik
Jubilare
Michael Zorn, Krankenpfleger, HNO, Allgemeine
Ambulanz
Impressum
Herausgeber:
Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg
Satz, Layout
gggrafik design
V.i.S.d.P.
Christian Fick (cf)
Druck
Nino Druck GmbH, Neustadt / Weinstraße
Redaktion
Siri Moewes (sm),
Tina Bergmann (TB),
Tel.: 06221/56 45 37
E-Mail: [email protected]
Besuchen Sie das Klinikum auch im Internet unter
www.klinikum.uni-heidelberg.de
oder bei Facebook unter
www.klinikum.uni-heidelberg.de/facebook
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Mai, Juni und Juli ihr Dienstjubiläum hatten, feierten gemeinsam mit der Kaufmännischen Direktorin Irmtraut Gürkan und der Personalrats-Vorsitzenden Gabriele Oppenheimer im August 2014.
Das Quiz im Klinikticker
48
49
Das Quiz im Klinikticker
Das Quiz im
KlinikTicker
T
ürkisfarbenes Wasser, traumhaftes Südseeambiente und mehr als 400 echte Palmen –
gewinnen Sie einen von drei Gutscheinen im
Wert von jeweils 50 Euro und genießen Sie einen
„Kurzurlaub“ in der Thermen- und Badewelt Sinsheim!
Was muss man tun?
Einfach die folgenden Fragen richtig beantworten:
1. Wie wird die Generation genannt, die zwischen
1955 und 1969 geboren ist?
2. Wofür steht die Abkürzung SAPV?
3. Wie heißen die giftigen Nebenprodukte des
Stoffwechsels, die bei Diabetes-Patienten zu
Folgeschäden führen können?
Beim KlinikTicker-Quiz dürfen alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Universitätsklinikums Heidelberg
einschließlich der Tochtergesellschaften und der Medi­
zinischen Fakultät sowie Studentinnen und Studenten
der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
teilnehmen.
Antworten per E-Mail mit dem Betreff „Quiz“ unter
Angabe Ihrer Abteilung an:
[email protected]
oder per Klinik-Post mit Hilfe des Antwortbogens an die
Unternehmenskommunikation,
Im Neuenheimer Feld 672,
69120 Heidelberg
Einsendeschluss ist der 30. Januar 2015.
Die Preise werden unter den richtigen
Antworten ausgelost.
Wir wünschen viel Glück!
Ihr KlinikTicker Team
Die Antworten
zum letzten Quiz:
1. Wie viel wiegen die Lebensmittel insgesamt, die täglich in der Küche im
VZM verarbeitet werden?
– über 2 Tonnen –
2. Womit werden besonders empfindliche Instrumente und Geräte sterilisiert?
– Plasmasterilisator –
3. Wie heißt das Wissensmanagementsystem der Telefonzentrale?
– Infopoint –
Über einen Gutschein im Wert von jeweils 50 Euro für das
Dehner Garten-Center freuen sich:
Andrea Michler, K1 – Infekt, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Andrea Morath, Leitung Probenannahme, Analysezentrum
Bianka Keilbach, Ophthalmologische Rehabilitation, Augenklinik
KLINIKTICKER-QUIZ ANTWORTBOGEN:
Frage 1:
Frage 2:
Frage 3:
Name:
Abteilung:
Postanschrift:
E-Mail:
JAHRESAUBLICK 2015
50
JAHRESAUBLICK 2015
51
Und 2015?
Der Ausblick auf das kommende Jahr
Neue Räume für die Technische Orthopädie
Jährlich kommen über 5.000 Patienten aus aller Welt in die Abteilung für
Technische Orthopädie nach Schlierbach. Für diese und die 70 Mitarbeiter
beginnt im Frühjahr 2015 eine neue Zeitrechnung: Nach einer längeren
Sanierungsphase werden voraussichtlich Ende Februar die neuen Räum­
lichkeiten eröffnet. Die um das Doppelte vergrößerte Fläche sorgt für ange­
messene Arbeitsplätze, ein neuer Laufparcours sowie ein spezieller Bereich
zur armprothetischen Versorgung verbessern den Service für die Patienten.
Eine kindgerechte Ausstattung kommt den jüngeren Patienten entgegen.
Die 1919 gegründete Technische Orthopädie bietet nicht nur eine exzellente
Patientenversorgung, sondern ist auch in der praktischen Ausbildung und
Forschung aktiv. Schwerpunkte sind die Bewegungsanalyse und Entwick­
lung orthopädischer Hilfsmittel.
Klinik für Allgemeine Psychiatrie erweitert tagesklinisches Angebot
Die neue Tagesklinik der Allgemeinen Psychiatrie bezieht im März 2015
ihre neuen Räume in der ehemaligen Frauenklinik. Aktuell ist der Bereich
in der alten Hautklinik untergebracht. Zukünftig soll es 18 Plätze zur
Behandlung von Patienten mit klinisch bedeutsamer Veränderung der
Stimmungslage geben, bei denen die Förderung der Alltagsgestaltung im
Vordergrund steht. Die bereits bestehenden Angebote (Tagesklinik Blanken­
burg und die Tagesklinik für Ältere) sowie die stationsgebundenen störungs­
spezifischen Angebote zur teilstationären Behandlung werden in der bewährten
Form fortgeführt
Marsilius-Arkaden: Eröffnung Ende 2015
Die Inbetriebnahme der Marsilius-Arkaden ist für Ende 2015 geplant. In
den drei Türmen werden wissenschaftliche Dienstzimmer, Konferenz­
räume, Wohneinheiten für Klinikums-Personal, eine Cafeteria und ein
Ökumenisches Zentrum untergebracht. Das Zentrum für Informationsund Medizintechnik ZIM erhält auf sechs Etagen eine neue Heimat. Eine
Tiefgarage bietet Platz für ca. 75 Fahrzeuge.
Das Sommerfest steigt am 17. Juli
It´s Partytime! Die wahrscheinlich größte Party der Stadt Heidelberg steigt
am Freitag, den 17. Juli, ab 17 Uhr im Schwimmbadclub. Auf die Mitarbeiter­
innen und Mitarbeiter des Klinikums warte beim Sommerfest wieder beste
Unterhaltung und eine tolle Atmosphäre mit Karibikfeeling, Cocktail-Bar
und Sandstrand. Bernd Zoeller und Küchenteam verwöhnen die Gäste
natürlich wieder mit einem hervorragenden Buffet, und die Band Barbed
Wire sorgt im Festzelt für beste Stimmung. Weitere Informationen gibt es
unter www.sommerfest-klinikum.de und auf der Sommerfest-facebook-Seite.
Und sonst?
SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG!
UNIVERSITÄTSKLINIKUM HD
MITARBEITERBEFRAGUNG 2015
EINFACH FRAGEBOGEN AUSFÜLLEN & ZURÜCKSCHICKEN
SOMMER 2015
Mitarbeiterbefragung im
Sommer 2015
Wie attraktiv ist das Universitäts­
klinikum Heidelberg als Arbeitge­
ber? Wie kann die Arbeitsplatz- Bildquelle: August Natterer, Satana, 1911 ©
kultur optimiert werden? Wie lassen Sammlung Prinzhorn
sich Stärken ausbauen und Schwä­ Ausstellung Sammlung
chen erkennen? Diese Fragen sind Prinzhorn ab April 2015
für das Klinikum von zentraler Vom 30. April bis zum 16. August
Bedeutung. Nach der ersten Mitar­ 2015 zeigt die Sammlung Prinzhorn
beiterbefragung 2012 steht im Som­ in der Voßstraße erstmals eine
mer 2015 die Folgebefragung auf große Überblicksausstellung ihrer
dem Programm.
Werke. Derzeit ist die Ausstellung
unter dem Titel „Das Wunder in der
Schuheinlegesohle“ noch in der Ber­
liner Sammlung Scharf-Gerstenberg
zu sehen. Gezeigt werden rund 120
Werke aus der Heidelberger Samm­
lung, die um 1900 in psychiatri­
schen Einrichtungen entstanden
sind. Mit der Ausstellung erfüllt das
Museum Sammlung Prinzhorn den
oft geäußerten Wunsch nach einer
Überblicksschau.
>Das Center for Integrative Infectious Disease
Research Heidelberg (CIID) – deutschlandweit
eines der Spitzenzentren für Infektionsforschung
– feiert im Jahr 2015 die Grundsteinlegung. Das
neue Gebäude des Zentrums für Infektiologie bie­
tet hervorragende Bedingungen für die interdiszi­
plinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit aller
Bereiche der Infektionsforschung.
>Die Grundsteinlegung zum Neubau der Chirurgi­
schen Klinik wird voraussichtlich im März oder
April 2015 sein.
>Im Herbst 2015 weiht die Thoraxklinik ihr neues
Funktionsgebäude ein.
>Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim:
Beginn mit der Generalsanierung 2015
>Mehr Betten für die Kinderklinik: Auch die
Kinder­chirurgie (bisher Chirurgische Klinik) soll
im Gebäudekomplex Kinder-/Frauen-/Hautklinik
untergebracht werden. Derzeit befindet sich das
Projekt noch in Planung, der Baubeginn ist für
2015, die Inbetriebnahme spätestens für 2017 vor­
gesehen. –cf
Unser Titelbild:
„Weihnachtsfreude“
von Oskar Herzberg
Weihnachtfreude
brüderchen u. schwesterlein
sat grüner Tanebaum erfreun;
ein schäfchen harig schaukelpferd;
net püpchen, zapelhampelman
der kautschuksprünge leisten kan
hängt an dem lichterbaum beschert;
ein myrtestökchen frau mama,
ein regulator hern papa;
in kinderstube ungestört;
knecht ruprecht schüte nüse aus;
goldäpfel rotenrot heraus;
die rute graue asche kert;
wer artig kent die rute nicht,
behält sein freudig angesicht;
hat folgsam auf das wort gehört,
der ist den eltern lieb u. wert.
Oskar Herzberg.1914
„Weihnachtsfreude“
Oskar Herzberg (*1844 - †1917 Leipzig)
1914
Pinsel in Wasserfarben und Deckweiß über Bleistift auf Papier
33 x 21 cm
Sammlung Prinzhorn, Inv.Nr. 3930
Über Oskar Herzberg
Sammlung Prinzhorn
Nach 33-jähriger Tätigkeit als Setzer und „Kolporteur“ – ein Hausierer,
der gedruckte Schriften vertrieb und erzählend verbreitete, wurde Herz­
berg in die psychiatrische Klinik in Leipzig mit der Diagnose „chronische
Schizophrenie“ eingeliefert. Dort begann er, 65jährig, spontan zu malen,
zu schreiben und zu komponieren. Neben genreartigen, naiv anmutenden
Szenen, die Herzberg teilweise auch schriftlich erläuterte, fertigte er
Porträts von Mitpatienten, Pflegern und Ärzten an. Von 1912 bis 1914 ist
ein Klinikaufenthalt in Wien nachweisbar. Der kunstinteressierte Leip­
ziger Psychiater Ernst Jolowicz widmete seinem früheren Patienten
1934 im Pariser Exil in der Galerie Pléiade eine Einzelausstellung.
Alfred Kubin fühlte sich von Herzbergs Werken an Paul Klee erinnert.
Die Sammlung vereint Zeichnungen, Gemälde, Col­
lagen, Textilien, Skulpturen und eine Fülle unter­
schiedlicher Texte, die zwischen 1880 und 1920 in
psychiatrischen Anstalten vorwiegend des deutsch­
sprachigen Raums entstanden sind. Die meisten der
oft langjährig internierten Patienten galten als schi­
zo­phren. Mehr zum Museum Sammlung Prinzhorn
(Voßstraße 2) unter
www.sammlung-prinzhorn.de