UNIVERSITÄTSKLINIKUM HEIDELBERG KLINIKTICKER Das Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums Heidelberg Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Frohes Fest und Alles Gute für 2015 AUSGABE 3 | DEZEMBER 2014 Editorial 02 03 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Inhalt S. 04 KLINIKUM AKTUELL wie immer ist am Ende eines Jahres Zeit, zurückzublicken und einen Aus blick zu wagen. Das Wichtigste: mit hervorragenden klinischen und wissen schaftlichen Leistungen konnte das Klinikum 2014 seine Position in der Spitzengruppe der Uniklinika weiter festigen und seine verlässlichen Part nerschaften im regionalen Verbund der Kliniken ausbauen. Die schönsten Urlaubsfotos mit dem KlinikTicker: Wer hat den Fotowettbewerb gewonnen? S. 12 KLINIKUM AKTUELL Die Eröffnung des Analysezentrums III – ein Dank geht an dieser Stelle nochmals an die beiden Stifter Dietmar Hopp und Klaus Tschira – stärkte das Klinikum als bedeutenden Forschungs- und Wissenschaftsstandort. Der Spatenstich der Chirurgischen Klinik stellte einen Meilenstein für den Heidelberger Klinikring dar, der ab 2017 alle großen Kliniken miteinander verbinden wird. Die Gründung der Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum GmbH (MIT) sorgt dank der Heidelberger Expertise dafür, dass Ende 2015 die innovative Strahlentherapie noch mehr Patienten zu Gute kommt. Internationale Patienten am Klinikum: Vladimir aus Russland kann wieder schmerzfrei laufen AB S. 16 TITELTHEMA Nach der ersten Mitarbeiterbefragung 2012 startet im Sommer 2015 die zweite Umfrage am Klinikum Es sind jedoch nicht nur die großen Geschichten, die für den Erfolg des Kli nikums verantwortlich sind. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Job sehr gut machen, auch wenn er mitunter belastend ist, und die großes Engagement einbringen, wo immer sie gebraucht werden: bei der Behandlung und Betreuung von Patienten, bei medizinischer Forschung und Lehre, in der Küche, Werkstatt oder Verwaltung und an vielen anderen Orten im Klinikum. Ihnen allen gebührt unser herzliches Dankeschön! S. 40 AUS DER FORSCHUNG 2015 wird kein einfaches Jahr. Die finanziellen Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass wir 2014 voraussichtlich erstmals einen leicht negativen Jahresabschluss zu verkraften haben. So lange die Leistungen der Universi tätsmedizin – die komplexe Versorgung schwerkranker Patienten sowie hochwertige Forschung und Lehre – nicht ausreichend gegenfinanziert wer den, wird sich an der prekären Situation der Universitätsklinika in Deutsch land nichts ändern. Trotz dieser Prognose möchten wir für Sie ein attraktiver Arbeitgeber sein – im Sommer 2015 steht die zweite Mitarbeiterumfrage auf dem Programm. Wir legen Wert auf Ihre Meinung und bitten schon jetzt um Ihre Teilnahme. Krankenschwester Valeria Marschall erfüllte sich einen Lebenstraum und wanderte im Himalaya – mit 62 Jahren Wie funktioniert das Zusammenspiel von Milliarden von Nervenzellen? Ein neuer Sonderforschungsbereich geht dieser Frage nach S. 42 MENSCHEN IM KLINIKUM S. 48 DAS QUIZ Kurzurlaub unter Palmen – gewinnen Sie einen Gutschein für die Thermen- und Badewelt Sinsheim! S. 50 JAHRESAUSBLICK 2015 Für die Festtage und den Jahreswechsel wünschen wir Ihnen Erholung und Muße, Was erwartet uns im kommenden Jahr? Die Evakuierungsübung in der Medizinischen Klinik im Oktober war einer von mehreren Höhepunkten 2014. Den Jahresrückblick finden Sie auf den Seiten 6 bis 9. Prof. Dr. Guido Adler Leitender Ärztlicher Direktor Irmtraut Gürkan Kaufmännische Direktorin Foto von Lichtographie.de Inhalt Klinikum Aktuell 04 05 Das KlinikTicker-Urlaubsfoto Gewinnspiel! O b Niagara-Fälle, Bali, Moskau oder Istanbul – auch in diesem Jahr reisten die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter des Klinikums rund um den Globus. Wieder erreichten uns zahlreiche schöne, spannende und kreative Einsendungen zu unserem KlinikTicker-Urlaubsfoto Gewinnspiel. Eine Jury aus Mitarbeitern von Pressestelle und Medienzentrum hat aus allen eingesandten Bildern die Top 3 ausgewählt, die jeweils mit einem Media-Markt-Gutschein prämiert wurden. Alle Bilder finden Sie im Newsportal im Intranet! Klinikum Aktuell Platz 2: Maike Beenen, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin der K3 Onkologie und Hämatologie in der Kinderklinik Warum in die Ferne schweifen, wenn man auch um die Ecke Spaß haben kann? Das dachten sich auch Maike Beenen und ihre Kolleginnen, allesamt Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen der K3 Onkologie und Häma tologie, bei dem Besuch der Cannstatter Wasen in Stutt gart. Das Bild zeigt von links: Melanie Kolba, Maike Beenen, „WasnHase“, Melanie Vogelhuber, Anna Stumpf und Christina Körner. Ob die Damen den „WasnHase“ anschließend mit nach Hause nehmen durften, entzieht sich unserer Kenntnis. Platz 1: Tobias Schneider, Leiter des Strategischen Beschaffungsmanagements (Geschäftsbereich 3 – Materialwirtschaft) Tobias Schneider war mit seiner Familie im Allgäu und in den bayrischen Alpen. Bei dem Besuch von Schloss Neuschwanstein trotzten er und seine Kinder, Prinzessin Clara V und Prinz Theo II, Sturm und Regen und bastel ten sich Kronen aus den Seiten des KlinikTickers. Auch wenn der Regenschutz bereits nach kurzer Zeit wieder dahin war, für die Jury landete dieses Motiv mit der Burg des Märchenkönigs König Ludwig II. von Bayern im Hintergrund auf dem ersten Platz. Platz 3: Martina Mottweiler (Controlling), Christina Braun (Personalcontrolling), Miriam Birkenstock (Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim) Die Sultan-Ahmed-Moschee, die in Europa aufgrund ihrer zahlreichen Fliesen Blaue Moschee genannt wird, gilt als Istanbuls größte und prunkvollste Moschee und ist ein Hauptwerk der osmanischen Kultur. Vor diesem historisch bedeutsamen Gebäude entstand das Urlaubs foto von Christina Braun, Miriam Blumenstock und Martina Mottweiler (v.l.) bevor sie sich ins Nachtleben von Istanbul stürzten. Der KlinikTicker landete nach dem Foto übrigens im Abfalleimer (Beweisfoto liegt vor!), „um mehr Platz im Koffer für die Einkäufe zu haben.“ Trotzdem schaffte es das Foto in der Abstimmung auf Platz 3. News Qualitätssicherung in der klinischen Forschung Was muss man bei der Anmeldungen einer klinischen Studie beachten? Wie werden Daten richtig archiviert? Die neue Sponsor-Qualitätssicherungseinheit (SpoQS) berät Studienleiter bei der Durchführung von klinischen Studien, die vom Klinikum finanziert werden. Schwer punkt sind zunächst Arzneimittelstudien, die besonders strengen Richtlinien unterliegen. Die SpoQS übersetzt die Gesetzgebung in anwendbare Standards und Check listen, die im Intranet abrufbar sind. Dabei geht es u.a. um Richtlinien der Finanzierung, die Auswahl von Pro jektpartnern sowie Anforderungen an das Personal. Vor Inspektionen können Studienleiter ihre Studien in Audits prüfen lassen. E-Mail: [email protected] Intranet: http://tiny.cc/9rnmpx Projekt Lasten (er)tragen: Start Januar 2015 Versorgungsassistentinnen unterstützen mit ihrer Arbeit den Pflegedienst und leisten so einen wichtigen Beitrag für den täglichen Stationsablauf. Dabei sind sie hohen physischen Belastungen und Stress ausgesetzt, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind häufig die Folge. Ein Projekt unter der Leitung von Wolfgang Schulte (Fit im Klinikum) versucht ab Januar 2015, Arbeitsabläufe zu erleichtern und die Ergonomie am Arbeitsplatz zu optimieren. Schwerpunkte des Projekts, das in der Chirurgischen Klinik, der Medizinischen Klinik und der Kopfklinik durchgeführt wird, sind Zu sammenarbeit und Kommunikation zwischen Pf lege und Versorgungsassistenz, die Erstellung einer Ergono mie-Checkliste sowie die Planung von Rückenschulun gen. Das Projekt läuft bis Oktober 2015. Kluge Köpfe sparen dem Klinikum bares Geld Wie lassen sich Arbeitsprozesse verbessern und Kosten sparen? Ende November zeichneten die kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan und Koordinatorin Sylvia Hetzel die Gewinner des Ideenwettbewerbs aus: Werner Fellhauer (links im Bild), Technischer Angestellter der KTG, konnte mit der Idee eines Revisionsöffners in der Heisswasseranlage vorgeschriebene Prüfungen erleich tern. Angelika Messmer (2. v.l.) und Sandra Estelmann (nicht im Bild), Krankenschwestern in der Chirurgi schen Klinik, schlugen einen Produktwechsel vor, der dem Klinikum Geld spart. Daniel Banowski (nicht im Bild) und Horst Nieder (3. v.r.) konnten mit dem Wechsel eines Dialysefilters Kosten senken. Markus Berlinghof (ganz rechts), Technischer Angestellter der KTG, stellte ein Gerät her, das technische Defekte aufspürt und die Reparatur erleichtert. Klinikum Aktuell 06 07 Ein Blick zurück auf ein ereignis reiches Jahr: Das war 2014 DER KLINIKTICKER HAT EINIGE HIGHLIGHTS AUSGEWÄHLT JUNI Herz- und Stoffwechselforschung: Analysezentrum III eröffnet Nach nur zwei Jahren Bauzeit konnte das Klinikum gemeinsam mit den Stiftern Dietmar Hopp und Klaus Tschira, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und vielen weiteren Gästen das Analysezentrum III eröffnen. Der Laborkomplex bietet rund 4.000 Quadratmeter Nutzfläche, verteilt über fünf Stockwerke. Dort findet das Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrum der Kinder klinik Platz für Neugeborenen-Screening, Routine- und Notfalldiagnostik sowie die Erforschung von angebo renen Stoffwechselerkrankungen – erstmals sind alle APRIL Kostenloses WLAN: Drahtlos ins Internet Patienten, Besucher, Studenten und Mitarbeiter können seit April auf dem Gelände des Klinikums kostenlos und zeitlich unbegrenztes WLAN nutzen. Wer mit Laptop, Tablet-PC oder Smartphone das Netzwerk „PatientenInternet“ anwählt und dort seine Handynummer angibt, bekommt ein persönliches Passwort zugeschickt, das für eine Woche gültig ist. Das Ganze funktioniert innerhalb weniger Minuten, sodass sich die Registrierung nicht nur bei stationären Aufenthalten lohnt, sondern auch um Wartezeiten, z.B. in den Ambulanzen, zu verkürzen. Guten Empfang gewährleisten rund 1.000 drahtlose Zu griffspunkte, sogenannte Hot-Spots, auf dem Campus im Neuenheimer, dem Gelände der Orthopädischen Klinik, an der Akademie für Gesundheitsberufe und im Altklini kum in Bergheim. MAI Startschuss zum Neubau der Chirurgie Beim offiziellen Baubeginn der Chirurgie griffen – gemein sam mit Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid – Klinikumsvorstand, Architekten und Vertreter von Uni bauamt zu den Spaten. Der Neubau zwischen Medizi nischer Klinik, Zoo und Frauen- und Hautklinik ist das derzeit größte Bauprojekt des Landes Baden-Württemberg: 160 Millionen Euro finanzieren Land und Klinikum je zur Hälfte. Bis der erste 20.000 Quadratmeter große Bauab schnitt fertiggestellt werden kann – er soll Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie beherbergen – dauert es voraussichtlich bis 2017. Der zweite Bauabschnitt wird auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern neue Heimat von Orthopädie und Un fallchirurgie werden. Bereiche unter einem Dach vereint. Im „Klaus-TschiraInstitute for Integrative Computational Cardiology“befassen sich Mediziner, Molekularbiologen, Bioinforma tiker und Mathematiker mit den genetischen Grundlagen von Herzmuskelerkrankungen und möglichen Ansatz punkten für neue Therapien. Weitere Labore für Herz forschung im Rahmen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung haben in dem modernen Gebäude ebenfalls ein neues Zuhause gefunden. Klinikum Aktuell Klinikum Aktuell 08 Klinikum Aktuell 09 JULI Drei erfolgreiche Herz-Operationen an einem Abend Selbst für den erfahrenen Kinderherzchirurgen Professor Dr. Tsvetomir Loukanov war es etwas ganz Besonderes: drei erfolgreiche Notoperationen an den Herzen frühgeborener Drillinge an einem Abend. Die drei mussten per Kaiserschnitt zur Welt geholt werden, weil die Kleinste, Süske, nicht mehr ausreichend versorgt wurde. Sie wog bei der Geburt 470 Gramm bei 29 Zentimetern. Gleich groß, aber 80 Gramm schwerer war Ida und Hannah war mit 580 Gramm bei 31 Zentimetern die Größte. Alle drei hatten einen für Frühgeborene typischen Herzfehler, bei dem noch Querverbindungen zwischen Körper- und Lungenkreislauf vorliegen. „Wie viele OPs schaffst du an einem Abend?“ lautete die Frage der Kollegen aus dem Diakonie-Kranken haus Bad-Kreuznach, die Professor Loukanov um Hilfe baten. „Drei solcher Eingriffe an einem Abend und auch noch in einer Familie – das habe ich bis lang noch nicht erlebt", wird sich Prof. Loukanov wohl ewig an diese Nacht erinnern. Die Mädchen erholten sich alle gut. Einen Wunsch hat der Kinder herzchirurg noch: „Von der Einschulung der Drillinge möchte ich unbedingt ein Foto.“ OKTOBER Erfolgreiche Evakuierungsübung So etwas hatte es am Klinikum noch nie gegeben: Mit einer groß angelegten Übung probten 250 Helfer die Teil evakuierung eines Abschnitts der Medizinischen Klinik. Neben 50 Mitarbeitern aus dem Klinikum (Ärzte und Pflegedienst der Medizinischen Klinik; Fuhrpark; Park raum; Wachdienst; Küche und Zentraler Leitwarte) waren auch Helfer sämtlicher Hilfsorganisationen im Einsatz. Evakuiert wurden die 70 Schauspieler-Patien ten in die große Turnhalle des Olympiastützpunkts, wo Helfer des THW 100 Feldbetten aufgebaut hatten. Die Behandlung der „echten“ Patienten in den Kliniken wurde von der Übung nicht beeinträchtigt, genauso wenig wie der Verkehr im Neuenheimer Feld. Das Fazit von Jürgen König, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung, fiel positiv aus: „Die Zusammenarbeit über alle Berufsgren zen und Institutionen hinweg funktionierte hervorra gend. Für die Zukunft haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen, sollte es mal zu einem Ernstfall kommen.“ AUGUST Sicherer in der Pflege schwer herzkranker Patienten Die ersten elf Gesundheits- und Krankenpfleger haben im August den neuen Weiterbildungskurs zur Heart Nurse erfolgreich abgeschlossen: Wer neu in die Pflege chronisch herzkranker Patienten einsteigen will, kann sich in der Weiterbildung hilfreiches Hintergrundwis sen aneignen. Für die Teilnahme ist keine Berufserfah rung erforderlich. „Der Kurs richtet sich vorrangig an Berufseinsteiger, die auf kardiologischen Stationen tätig sind“, erklärt Frank Stawinski, Leiter der Akademie für Gesundheitsberufe, der die in Baden-Württemberg bis her einmalige Weiterbildung mit konzipierte. Die frühe und gezielte Qualifizierung junger Pflegekräfte trägt maß geblich dazu bei, die komplexe Betreuung herzkranker Patienten weiter zu verbessern. Die ersten Absolventen zogen ein positives Fazit und lobten den hohen Praxis bezug. NOVEMBER SEPTEMBER Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum GmbH Die Heidelberger Expertise aus dem HIT soll zukünftig auch Patienten in Marburg zugutekommen: Klinikum und die Rhön Klinikum AG gründeten im September gemeinsam die Marburger Ionenstrahl-Therapiezent rum GmbH (MIT). Das Klinikum hält 75,1 Prozent, die Rhön Klinikum AG 24,9 Prozent der Anteile. Im MIT gibt es vier Behandlungsplätze für Patientenversorgung und klinische Studien. Ziel ist die Weiterentwicklung der Partikeltherapie. Ab Herbst 2015 sollen die ersten Patienten unter Heidelberger Verantwortung behandelt werden. Hierfür kommen drei Behandlungsplätze mit horizontaler Strahlrichtung und eine um 45°neigbare Strahlführung zum Einsatz. „Medizin am Abend“ in der Aktionswoche der Hochschulmedizin Medizinthemen verständlich erklärt – längst ist die Vortragsreihe „Medizin am Abend“ zu einer festen Größe im Kalender vieler Heidelberger geworden. Die Veranstaltung vor der Weihnachtspause war an eine deutschlandweite Aktionswoche der Uniklinika gekoppelt, die auf deren schwierige finanzi elle Situation hinwies. „Von Arzt zu Arzt und keine Diagnose – wer hilft bei seltenen Erkrankungen?“ lautet das Thema des Abends in Heidelberg. Die Zuhörer erfuhren über die Arbeit des Zentrums für seltene Erkrankungen, zentrale Anlaufstelle für Menschen, die oft eine regelrechte Odyssee auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden hinter sich haben. Damit ver bunden die Botschaft der Aktionswoche: „Wir leisten mehr“ – Diagnose und Therapie seltener Erkrankungen sind meist aufwändig, erfordern beson dere Ausbildung, Erfahrung und Ausstattung. „Die von den Krankenkassen gezahlten Entgelte decken die Kosten nicht und die Investitionszuschüsse der Länder liegen weit unter Bedarf. 2013 haben die deutschen Universitäts kliniken 161 Millionen Euro Verluste eingefahren", warnte Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin. Patienten konnten derweil erstmals eine OnlineSprechstunde nutzen, um Kontakt zu den Heidelberger-Experten aufzuneh men. –sm Klinikum Aktuell 10 11 „Manchmal ist es einfach nur ein Blick oder ein Lächeln" Jubiläumsfeier der Lila Damen der Medizinischen Klinik im November 2014 (v.l.): Isolde Betke, Pflegedienstleitung, Liselotte Sigmund, Einsatzleiterin der Lila Damen in der Medizinischen Klinik und Professor Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie. SEIT 25 JAHREN ENGAGIEREN SICH DIE LILA DAMEN IN DER MEDIZINISCHEN KLINIK FÜR DAS WOHL DER PATIENTEN Die Lila Damen der Medizinischen Klinik: Engagiert für das Wohl der Patienten. Die „Lila Damen“ der Medizinischen Klinik feiern in feier im November 2014 seine Anerkennung und Wert diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Die wegen ihrer schätzung aus. fliederfarbenen Dienstkleidung als „Lila Damen“ betitel ten Ehrenamtlichen verbringen jeweils ein oder zwei „Manchmal ist es einfach nur ein Blick oder ein Lächeln, Vormittage pro Woche in der Klinik und kümmern sich ein offenes Ohr“, beschreibt Lieselotte Sigmund, Einsatz dort in den Ambulanzen und Stationen um Patienten leiterin der 19 Damen in der Medizinischen Klinik; sie hat bereits die ersten Anund Angehörige. Sie über fänge der Gruppe am Kli nehmen kleine Besorgun „Wir versuchen den Patienten Zeit zu nikum begleitet: „Inzwi gen, verteilen Zeitschriften schen hat die Medizin und Getränke und nehmen geben.“ sich Zeit für persönliche Lieselotte Sigmund, Einsatzleiterin der Lila Damen in der riesige Fortschritte gemacht, aber oft fehlt es an Gespräche. „Sie sind ein Medizinischen Klinik Zeit. Wir versuchen den Pfeiler dieser Klinik, haben Patienten Zeit zu geben.“ Strahlkraft nach außen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Heilung für unsere So sorgen die Lila Damen für ein angenehmes Klima Patienten“, drückte Professor Dr. Hugo Katus, Zentrums und für Entlastung in angespannten Situationen. „Für sprecher der Medizinischen Klinik und Ärztlicher Ihren engagierten Einsatz sind unsere Patienten und Direktor der Abteilung Kardiologie, Angiologie und wir Ihnen sehr dankbar“, betonte Isolde Betke, Pflege Pneumologie, den Ehrenamtlichen auf der Jubiläums dienstleitung der Medizinischen Klinik. –sm News Neues KKS-Angebot für Klinische Studien Ab sofort bietet das Koordinierungszentrum für Klini sche Studien (KKS) eine zentrale Unterstützung indus triegeförderter Klinischer Studien am Klinikum an. Sie möchten eine Klinische Studie am Universitätsklinikum Heidelberg positionieren? Sie suchen den richtigen Ansprechpartner oder qualifizierte Prüfzentren? Zu dem umfangreichen Service gehört das Schnittstellenmana gement zwischen Sponsoren und Prüfzentren des Klini kums, die Identifizierung geeigneter Prüfer, Vermittlung im Vertragsmanagement sowie Einbindung anderer Disziplinen wie Apotheke, Labor, Pathologie oder Radio logie. Weitere Informationen im Internet auf den Seiten des KKS unter: http://tiny.cc/gcrmpx Wahl der Schwerbehindertenvertretungen Ende November fanden im Klinikum, in der Orthopädie, in der Klinik Service GmbH und in der Klinik Technik GmbH die Wahlen der Schwerbehindertenvertretungen statt. In den kommenden vier Jahren treten Wolfgang Schulte (Klinikum), Xenia Schubert (Zentrum für Ortho pädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie), Heidi Renyard (Klinik Service GmbH) und Necati Yarimbiyik (Klinik Technik GmbH) für die Belange der schwerbe hinderten und gleichgestellten Beschäftigen ein. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen viel Glück für diese verantwortungsvolle Aufgabe! Klinikum Aktuell Auch jetzt noch gegen Grippe impfen! Herbst- und Winterzeit ist Grippezeit. Einen wirksamen Schutz bietet die Impfung. Auch zu Beginn und im Ver lauf der Grippewelle kann es noch sinnvoll sein, eine versäumte Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie genau vorhersagbar, wie lange eine Inf luenzawelle andauern wird oder ob noch eine zweite Welle folgt. Der betriebsärztliche Dienst bietet im Dezember 2014 und im Januar 2015 weitere Vor-Ort-Impfaktionen in den Kliniken an: Am 17.12.2014 von 11 – 13 Uhr in der Kinder klinik (Ambulanz, Zimmer 12); am 8.1.2015 von 11 – 13 Uhr in der Medizinischen Klinik (Raum 256/Hörsaal); 14.1.2015 von 11 – 14 Uhr in der Kopfklinik (Raum 270/ EG). Impfungen ohne Termin sind jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 11 und 12 Uhr beim Betriebsarzt (Voßstrasse 11) möglich. Weitere Infos rund um die Grippe finden Sie im Newsportal. Klinikum Aktuell 12 13 Vladimir aus Russland kann wieder schmerzfrei laufen Klinikum Aktuell Physiotherapeut Jens Lugauer trainiert mit Vladimir. Bewegung und Physaiotherapie sichern den Erfolg der Operation. JEDES JAHR KOMMEN RUND 3.000 PATIENTEN AUS DEM AUSLAND INS KLINIKUM: ÜBER EINEN VON IHNEN BERICHTET JETZT DER KLINIKTICKER V ladimir Iwanow* hat eine Kontrollunter suchung in der Orthopädischen Klinik. Dr. Sebastian Müller, Sektionsleiter der Kinderorthopädie und Fußchirurgie, und das gesamte Behandlungsteam empfangen den 14-jährigen Patienten und dessen Eltern herzlich. Vladimir ist ein alter Bekannter; seit zweieinhalb Jahren wird er regelmäßig in der Orthopädie behandelt. Vladimir wohnt mit seinen Eltern in Moskau und leidet seit seiner Geburt an einer Infantilen Zerebralparese (ICP). Beschwerden bereiten ihm vor allem Spastiken und Fehlstellungen der Beine. Mit Hilfe der Physiothe rapie kann der lebensfrohe Junge bis zu seinem elften Geburtstag ohne größere Probleme laufen und sogar Sport treiben. Dies ändert sich nach einer ausgelassenen durchtanzten Silvesternacht: Vladimirs Knie schmer zen so sehr, dass er nicht mehr laufen kann. Als die Schmerzen anhalten, beginnt die Mutter – selbst Ärztin – die Suche nach der besten Behandlung für ihren Sohn. Da die Empfehlungen der russischen Spezialisten uneinheitlich sind, beschließt die Familie, den Rat von Ärzten aus Deutschland zu suchen. Zu deutscher Medi zin hat man in Russland großes Vertrauen. „Die Ärzte sprechen alle sehr gut Englisch. In anderen Situationen haben wir ohne Dolmetscher mehr Schwierigkeiten gehabt.“ Mutter von Vladimir Ein in Deutschland lebender Freund der Familie ist Arzt und unterstützt sie. Er findet heraus, dass die Orthopä dische Universitätsklinik Heidelberg auf die Behand lung von Kindern mit ICP spezialisiert ist. Nachdem die ersten Schwierigkeiten bei der Terminvereinbarung überwunden sind, stellt sich Vladimir bei Dr. Müller in der ICP Ambulanz vor. „Die Ärzte sprechen alle sehr gut Englisch. In anderen Situationen haben wir ohne Dol metscher mehr Schwierigkeiten gehabt“, erzählt Vladi mirs Mutter. Der junge Moskauer Vladimir leidet seit seiner Geburt an einer Infantilen Zerebralparese (ICP). Dank einer Operation in der Orthopädischen Klinik kann er sich nun wieder schmerzfrei bewegen. Internationale Patienten am Klinikum Am Klinikum wurden 2014 etwa 3.000 Patienten mit Wohnsitz im Ausland ambulant oder stationär versorgt. Dies entspricht etwa einem Prozent der jährlich am Klinikum behandelten Patienten. Besonders groß ist die Nachfrage bei der Behandlung von Patienten mit Tumor erkrankungen sowie in der Pädiatrie und Orthopädie. Knapp die Hälfte der stationär behandelten Patienten kommt aus arabischen Ländern, rund 30 Prozent aus europäischen Nachbarländern wie etwa Bulgarien oder Luxemburg. Der Anteil der Patienten aus Russland und anderen GUS-Ländern beträgt 20 Prozent. Internationale Pati enten stehen in der Behandlung nicht in Konkurrenz zu deutschen Patienten, die selbstverständlich vorrangig versorgt werden. Soweit aber möglich, soll die verfügbare Kapazität – insbesondere das Ange bot der Spitzenmedizin – auch internationalen Patienten zur Verfü gung stehen. Die daraus entstehenden Einnahmen fallen nicht in die Budgetvereinbarung mit den Krankenkassen und leisten einen zusätzlichen Beitrag zur Deckung der laufenden Kosten. Die Kosten für den erhöhten Aufwand bei Betreuung und Administration sind durch höhere Preise abgedeckt. Zusätzlich wird durch die Behandlung internationaler Patienten das Renommee des Klinikums gestärkt. Klinikum Aktuell 14 15 Klinikum Aktuell Vladimir kommt weiterhin regelmäßig in den Ferien zur Physiotherapie nach Heidelberg. Hier trainiert Sylvia Spetzke mit dem 14-Jährigen. Dr. Müller und sein Team untersuchen Vladimir gründ Auf Wunsch der Eltern wird die Physiotherapie nach der lich und empfehlen schließlich eine Operation: ein Entlassung für weitere sechs Wochen in Heidelberg komplexer Eingriff, der zugleich die Stellung der Ober durchgeführt. Über einen Zeitraum von fast drei Mona schenkel, Knie und Füße korrigiert. Ein wichtiger Fak ten nach der Operation trainiert Vladimir sehr intensiv. tor für den Behandlungserfolg sei Vladimirs Motivation, Zunächst mit Rollstuhl, später mit Gehstützen und betont Dr. Müller. Er fragt, welchen Sport Vladimir anfangs noch mit gelegentlichen Schmerzen. „Toll war, gerne treiben würde, den er momentan nicht machen dass die Therapeuten sehr individuell mit Vladimir gekann. Damit möchte er dem Jungen helfen, die Schmer arbeitet haben. Sie haben sehr genau nachgedacht, was zen während und nach der Behandlung leichter zu ertra er macht und sind auf seine Bedürfnisse eingegangen. gen. „Eine Operation alleine kann nicht alles verändern. Manchmal haben sie sogar seine Schritte nachgemacht, Nur durch eine intensive physiotherapeutische Mitbe um nachvollziehen zu können, was er jetzt gerade handlung kann Vladimir Fortschritte machen“, erklärt braucht“, erzählen Vladimirs Eltern. Die Mitarbeiter Dr. Müller. der Werkstatt der Technischen Orthopädie fertigen außerdem speziell angepasste Unterschenkel-Orthesen an, „Das Pflegepersonal hat Vladimir sehr diese stützenden Schienen helfen Vladimir bei langen Gehstrecken. gut versorgt. Und man hat immer versucht, Vladimir von seinen Schmerzen abzulenken.“ Mutter von Vladimir Die mehrstündige Operation verläuft erfolgreich. Danach muss Vladimir über einen Zeitraum von fast sechs Wochen stationär versorgt werden; seine Mutter wohnt bei ihm im Patientenzimmer. Für beide ist diese Zeit anstrengend; Vladimir hat starke Schmerzen und kann viele Wochen nicht laufen. „Das Pflegepersonal hat Vladim ir sehr gut versorgt. Und man hat immer ver sucht, Vladimir von seinen Schmerzen abzulenken“, sagt Vladimirs Mutter. Claudia Weichold und Rudolf Kaschuba, beide Meister in der Technischen Orthopädie (Fachabteilung für Orthetik), machen für Vladimir einen Gipsabdruck. Mit dem Modell lässt sich eine individuelle Unterschenkelorthese anfertigen. Vladimir hat heute keine Schmerzen mehr und Familie Iwanow ist froh, dass sie den Weg nach Heidelberg gefun den hat. Bewegung und Physiotherapie bleiben wichtig, um die Erfolge der Operation langfristig zu festigen. Deshalb führt Vladimir die Therapie in Russland an sechs Tagen pro Woche fort und kommt in den Ferien regelmäßig zur Physiotherapie und zu Kontrollen bei Dr. Müller nach Heidelberg. Wer hart arbeitet und die Moti vation nicht verliert, kann mit der Diagnose ICP viel erreichen – das hat Vladimir bewiesen. –Jana Mader, Kerstin Ammon *Name geändert Verpflichtende Zertifizierung für Dolmetscher Die Betreuung von Patienten aus dem Ausland durch Dolmetscher ist aufgrund der Sprachkenntnisse häufig unverzichtbar. Um die Quali tät der Betreuungs- und Dolmetscherleistungen sicherzustellen, führt das International Office seit diesem Jahr eine Zertifizierung für Dolmetscher und Betreuungsunternehmen durch. Wesentliche Bestandteile sind eine Sprachprüfung, der Besuch von kurzen admi nistrativen und medizinischen Schulungen sowie die verpflichtende Vorlage einer Preis- und Leistungsübersicht. Seit September 2014 muss die Berechtigung zum Dolmetschen am Universitätsklinikum Heidelberg durch das Tragen eines Ausweises nachgewiesen werden. Weitere Informationen und Rückfragen: Tel 6797 (Sina Fuchs) Titelthema 16 17 Ist das Klinikum ein attraktiver Arbeitgeber? NACH DER ERSTEN „GREAT PLACE TO WORK“-MITARBEITERBEFRAGUNG 2012 SIEHT DAS KLINIKUM DER FOLGEBEFRAGUNG IM SOMMER 2015 MIT SPANNUNG ENTGEGEN N ach dem Spiel ist vor dem Spiel – der alte Herberger-Spruch trifft sinngemäß auch auf die Mitarbeiterbefragung des Universitätsklinikums zu, die im Sommer 2015 in die zweite Runde geht. Der KlinikTicker wirft nochmals einen Blick zurück auf das bisher Geschehene, stellt sowohl die Position des Vorstands als auch ausgewählte Projekte aus den Kliniken vor. Und hofft, dass im kommenden Jahr noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Umfrage teilnehmen werden. Und was sind genau die Stärken des Arbeitgebers Klini kum? Patientenversorgung auf höchstem Niveau, Erfolge in Forschung und Lehre – die Mitarbeiter des Klinikums sind motiviert und stolz auf die gemeinsame Leistung. Sie schätzen die Möglichkeiten zum eigenständigen Handeln, arbeiten gern zusammen innerhalb der Teams, loben die gute Ausstattung an Arbeitsmitteln und ein allgemein gutes Klima sowie Fairness. Doch es gibt auch einiges zu verbessern: viele Beschäf tigte vermissen Anerkennung und Wertschätzung im Wie attraktiv ist das Universitätsklinikum Heidelberg Alltag, bemängeln eine wenig transparente Kommuni als Arbeitgeber? Wie kann die Arbeitsplatzkultur opti kation und empfinden die Arbeitsbelastung als zu hoch. miert werden? Wie lassen sich Mitarbeiter langfristig Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berei an das Unternehmen binden, wie Prozesse vereinfachen chen und Berufsgruppen birgt ebenfalls Verbesserungs oder verbessern? Das Klinikum wollte es wissen – und potential. führte vor zwei Jahren gemeinsam mit dem Institut „Great Place to Work“ eine umfassende Mitarbeiterbe „Die neue Führungskräftequalifizierung fragung durch. Denn nur wer seine Stärken und Schwä fördert die Zusammenarbeit der verchen kennt, weiß, woran er zukünftig arbeiten muss, welche Potentiale er nutzen kann. „Wir wollen ein sehr schiedenen Berufsgruppen vor Ort.“ guter Arbeitgeber sein und wir sind dafür verantwort Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin lich, dies gemeinschaftlich zu gestalten“, betont Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Kli nikums. Als zentrales Projekt wurde daher auf der Basis des bis herigen Führungskräftezyklus in Zusammenarbeit So flatterten bei 9.799 Mitarbeitern des Klinikums im zwischen dem Geschäftsbereich 1 (Personal) und der Herbst 2012 Einladungen zur Teilnahme an der Befra Akademie für Gesundheitsberufe eine neue interprofes gung in den Briefkasten. 4.342 (44 Prozent) füllten den sionelle Führungskräftequalifizierung konzipiert. Diese ca. 60 Fragen umfassenden Bogen aus und schickten ihn soll insbesondere zukünftige Vorgesetzte befähigen, zur Auswertung an Great Place to Work – selbstver ihre Führungsrolle gut und wertschätzend wahrzuneh ständlich streng vertraulich und anonym. men. Für erfahrene Führungskräfte wurde die Qualifi zierung um vertiefende Themen ergänzt. „Dass wir auf „Wir wollen ein sehr guter Arbeitgeber dem richtigen Weg sind, zeigt die hohe Teilnehmerzahl aus allen am Klinikum vorhandenen Berufsgruppen“, sein und wir sind dafür verantwortlich, freut sich Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin. „Dieser Dialog fördert die Zusammenarbeit der verschie dies gemeinschaftlich zu gestalten.“ denen Berufsgruppen auch vor Ort.“ Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor Aufgrund der Erkenntnisse aus der Mitarbeiterbefragung Und welche Ergebnisse hat die Befragung hervorgebracht? wurden am gesamten Klinikum zahlreiche Projekte ins „Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Leben gerufen. Auf den Seiten 20 bis 23 stellen wir einige Arbeitsplatz“ – zu diesem Gesamturteil kamen 54 Prozent Abteilungen, ihren Umgang mit der Befragung sowie der Teilnehmer. Damit liegt das Klinikum um vier Pro ihre durchgeführten Projekte vor. –red zentpunkte über dem Branchendurchschnitt der „Kliniken mit mehr als 1.000 Mitarbeitern“. Neben dem Gesamtur teil ist der sogenannte „Trust Index“ der zweite Eckpfei ler des Konzeptes. Er setzt sich aus den Punkten Vertrauen, Stolz und Teamgeist zusammen. 53 Prozent beurteilten diesen Bereich positiv; ein Ergebnis, das wiederum leicht über dem Durchschnitt der großen Kli niken liegt. SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG! UNIVERSITÄTSKLINIKUM HD MITARBEITERBEFRAGUNG 2015 EINFACH FRAGEBOGEN AUSFÜLLEN & ZURÜCKSCHICKEN SOMMER 2015 Titelthema Titelthema 18 19 Titelthema Was sagt der Klinikumsvorstand zur Mitarbeiterbefragung? DIE POSITION DES VORSTANDS ZU DEN ERGEBNISSEN Was war positiv? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine starke Eigenmotivation, die gekoppelt mit dem Gefühl des Stol zes auf die gemeinsame Leistung zu guten Arbeitsergeb nissen führt. Außerdem zeichnet sich das Klinikum durch eine faire Behandlung aus – unabhängig von Alter, Nati onalität, ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Behinderung (Diskriminierungsfrei heit). Geschätzt werden außerdem die körperliche Sicherheit, die Möglichkeit zu eigenständigem Arbeiten sowie die Arbeit im Team. Was war negativ? Als verbesserungswürdige Themen wurden die Unterstüt zung durch Vorgesetzte, Anerkennung und Wertschät zung, Arbeitsbelastung sowie die bereichsübergreifende und interprofessionelle Zusammenarbeit definiert. Über alle Berufsgruppen hinweg stellen sowohl „Führungs kultur“ als auch „Anerkennung/Wertschätzung“ die Hauptthemen dar. Bei den Ärzten und Wissenschaft lern kommt im unmittelbaren Anschluss daran das Thema Arbeitszeitmanagement und Verpflegung. Auch die Befristung von Arbeitsverträgen und das Entgelt system besonders im nichtklinischen Bereich wurden genannt. Im Pflegebereich wurde die Erhöhung der Per sonalressourcen angesprochen. Führungskultur Mit Beschluss vom Februar 2014 wurde ein neues Kon zept des Führungskräftetrainings auf den Weg gebracht. Auf Basis des bestehenden Führungskräftezyklus und unter Berücksichtigung der Rückmeldungen aus dem sogenannten „Oberarzt Crash Kurs“, wurden die The men innerhalb des Führungskräftezyklus neu struktu riert und vertieft. Der Zyklus wird aus Basis- und Wahlmodulen bestehen, die von allen zukünftigen Füh rungskräften verpf lichtend besucht werden müssen. Zusätzlich wird für die obere Führungsebene und erfah rene Führungskräfte ein Exzellence-Management-Pro gramm angeboten, in dem Themen vertieft behandelt werden. Der Vorstand legt dabei großen Wert auf eine interprofessionelle Zusammensetzung der Teilnehmer, um die Kommunikation unter den Berufsgruppen zu verbessern. Lob und Wertschätzung Lob und vor allem Wertschätzung als Anerkennung von Leistung und Wahrnehmung von Menschen sind nicht nur anerkannte Führungsinstrumente, sondern gehören zu einem zivilisierten Umgang im Alltag. Daher geht der Klinikumsvorstand davon aus, dass im Sinne des Leit bildes der Arbeitsalltag durch respektvolles Miteinan der geprägt ist. Dies schließt ausdrückliches Lob ebenso ein wie sachliche, konstruktive Kritik. Diffamierungen und Verhaltensweisen, die die Beschäftigten als Men schen herabwürdigen, haben keinen Platz. Entgelt, besonders im wissenschaftlichen Bereich Der Klinikumsvorstand teilt die Auffassung, dass die zum Teil sehr unterschiedliche Bezahlung von klinisch tätigen Ärzten und nicht klinisch tätigen Wissenschaft lern zu Verwerfungen führt. Dies wird besonders deutlich, wenn approbierte Ärzte überwiegend mit wissenschaft lichen Aufgaben betraut sind; hier entsteht im Einzelfall eine erhebliche Schieflage. Unter Berücksichtigung der finanziellen Machbarkeit sollten hier die Tarifparteien eine Lösung finden. Personalressourcen/Arbeitszeit in der Pflege Dem Vorstand ist bewusst, dass die Anforderungen an die Pflege sich sowohl qualitativ als auch quantitativ in den vergangenen Jahren erheblich verändert haben. Dennoch weist er darauf hin, dass die Bemessungs grundlagen, auf Basis derer die Berechnung von Personal ressourcen und Besetzungsstärken erfolgt, sachgerecht sind. Er empfiehlt dennoch, besonders bei Dauerausfäl len wegen Krankheit, Elternzeit etc. jenseits budgetärer Erwägungen schneller für Ersatz zu sorgen. Eine Reduzie rung der belegbaren Betten aufgrund von Personaleng pässen ist allerdings nicht möglich, da dies zu Erlösausfällen und damit zu einer weiteren Verschärfung der wirtschaftlichen Lage führt. Arbeitszeit im ärztlichen Dienst Der Klinikumsvorstand erkennt an, dass die Arbeits zeitgestaltung in einem Universitätsklinikum unter Berücksichtigung von Forschung, Lehre und Kranken versorgung eine besondere Herausforderung darstellt. Um hier größere Transparenz und Verlässlichkeit zu schaffen, wird derzeit das Personalplanungssystem „PEP“ eingeführt. Damit ist ein Instrument auf den Weg gebracht worden, das eine genauere Dienstplanung zulässt, ohne die notwendige Flexibilität vor Ort allzu sehr einzuschränken. Befristung von Arbeitsverträgen bei Ärzten Grundsätzlich sind befristete Arbeitsverträge in der Uni versitätsmedizin unverzichtbar. Dies gilt insbesondere für den Drittmittelbereich. Der Vorstand hat allerdings bereits im Jahr 2005 entschieden, dass es im Assistenz arztbereich während der Fachweiterbildung lediglich zwei Verträge (der erste Vertrag über zwei Jahre, der zweite Vertrag für die Restlaufzeit) geben soll. Auch danach sollten die Laufzeiten der einzelnen Verträge so lang wie möglich sein. Ausnahmen sollten lediglich in Einzelfällen erfolgen. Der Vorstand wird auf diesen Beschluss erneut hinweisen. Mitarbeiterverpflegung Der Wunsch nach hochwertigeren, frischeren und abwechslungsreicheren Speisen ist nachvollziehbar; dies ist jedoch mit erhöhten Aufwendungen verbunden, die derzeit nicht getragen werden können. Alternativ könnten zu den üblichen Komponenten in den Casinos des Uni versitätsklinikums vermehrt „Sonderessen“ (z.B. Front Cooking) zu etwas höheren Preisen angeboten werden. Titelthema 20 21 Titelthema Jeder hat die Möglichkeit, etwas zu verändern DIE MITARBEITERBEFRAGUNG UND IHRE ERGEBNISSE: VIER AUSGEWÄHLTE VERBESSERUNGSPROJEKTE AUS DEN KLINKEN „Die Mitarbeiterbefragung hat Veränderungen angestoßen“ Andreas Bender, Leitung der Gefäßchirurgie/Station 9 in der Chirurgischen Klinik Britta Schröder und Steffen Luntz (re.) in einer Besprechung mit ihrem Kollegen Dr. Jacek Hajda. „Die Gefäßchirurgische Abteilung verfügt über 34 Betten auf drei verschiedenen Stationen. Bei den Ergebnissen der Befragung war besonders auffällig, dass viele Mitar beiter – und zwar berufsgruppenübergreifend – den Punkt ‚Alle ziehen an einem Strang‘ negativ bewerteten. Prob leme ergaben sich nicht nur zwischen Ärzten und Pfle gedienst, sondern auch innerhalb der einzelnen Gruppen. An einem großen Teamworkshop unter der professionel len Moderation von Frauke Ehlers nahmen 40 Personen teil, darunter auch Sekretärinnen, OP-Pflege und Stu dy-Nurses unserer Abteilung. Es hat sich schnell gezeigt, dass die verschiedenen Stationen gleiche Schwierigkei ten haben, das gab schon mal einen Motivationsschub, die Probleme auch gemeinsam anpacken zu können. Bei vielen Punkten mit denen Mitarbeiter unzufrieden sind – z.B. Dienstplangestaltung oder Stationsorganisation – geht es auch um Wissensvermittlung. Wichtiges Resultat unseres Workshops ist eine freiwillige Arbeitsgruppe, die sich damit befasst, wie die morgendliche Visite besser gestaltet werden kann. So lassen sich viele Fragen und Probleme, die im Laufe des Tages auftauchen, schon bei der Visite klären. Eine andere Gruppe beschäftigt sich mit Möglichkeiten, den Zusammenhalt im Team zu stärken. Auch wenn viele Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung nicht wirklich überraschend waren, hat sie doch wichtige Veränderungen angestoßen. Die Anliegen der Mitarbeiter werden ernst genommen und man hat die Chance, selbst etwas zur Verbesserung der Situation beizutragen – auch dank unserer Pflegedienstleitung in der Chirurgie, die uns hervorragend unterstützt.“ Eines der Verbesserungsprojekte der Gefäßchirurgie befasste sich mit der optimalen Gestaltung der Visite. Andreas Bender (li.) klärt nun viele Fragen und Probleme bereits am frühen Morgen, bevor die meisten Ärzte im OP verschwinden. „Der Aufwand für alle Diskussionen und Maßnahmen hat sich gelohnt“ hier Schnittstellenprobleme als Ursache. Seitdem ist viel passiert: Ein Projekt klärt die Verantwortlichkeiten in den Prozessen, an denen Mitarbeiter aus verschiedenen Dr. Steffen P. Luntz, Facharzt für Anästhesiologie, Leiter Bereichen beteiligt sind. Neue Mitarbeiter rotieren im des Koordinierungszentrums für Klinische Studien (KKS) Rahmen der Einarbeitung durch jede Abteilung. Durch die Einführung regelmäßiger Treffen haben wir die Kom „An der Befragung nahmen 68 Prozent der Mitarbeiter munikation im KKS weiter strukturiert und die Geim Koordinierungszentrum teil, von denen 84 Prozent sprächskultur verbessert. Oft reicht es schon aus, wenn das KKS als sehr guten Arbeitsplatz bewerteten. Bei der die Leitung entsprechende Hintergrundinformationen Präsentation der Ergebnisse waren sogar wesentlich liefert. So lassen sich schnell Situationen entschärfen, mehr Mitarbeiter anwesend, als bei der Umfrage teilge die von Mitarbeitern als ungünstig empfunden werden. nommen haben. Positiv bewerteten die Kollegen den Auf die kommende Mitarbeiterbefragung freuen wir uns – Teamgeist, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen schließlich hoffen wir, dass sich unsere Maßnahmen Funktionsbereichen wurde jedoch als verbesserungs auch in dem Ergebnis widerspiegeln.“ würdig eingestuft. Innerhalb der Diskussion ergaben sich Titelthema 22 „Respekt als besonders wichtig eingeordnet“ 23 Rosemarie Schweitzer-Köppern, Leiterin Pflegedienst der Orthopädischen Klinik sondere Ereignisse im Leben unserer Mitarbeiter kön nen so direkt und schnell an uns weiter kommuniziert werden. Bereits seit vielen Jahren bewährt haben sich Glückwunschkarten, z.B. zu runden Geburtstagen. „Mitarbeiterförderung, Zusammenarbeit und Fürsorge sind Kernthemen in vielen Pflegeteams. Aber auch die Anerkennung der Leistung, der Ausgleich von Arbeits belastung und mehr Zeit für Kommunikation wurden in der Mitarbeiterbefragung als Handlungsfelder identifi ziert. Doch wie lassen sich diese Forderungen in die Tat umsetzen? Drei Workshops und unsere Klausurtagung haben wir dem Thema gewidmet und folgende Punkte erarbeitet: Unsere Türen stehen jederzeit für wichtige Probleme oder Fragen der Mitarbeiter offen. Auch be- Weiterhin intensivieren wir die Jahresgespräche im Hin blick auf Wertschätzung und bieten Supervision oder moderierte Teamsitzungen bei anhaltenden Teamstö rungen an. Besondere Bedeutung haben Feedback-Ge spräche, die wir noch in der Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter nach vier oder fünf Monaten führen. Eine sehr große Innenwirkung hatten auch Planung und aktive Mitwirkung beim ‚Tag der offenen Tür‘ im Mai, wo ganz viele unterschiedliche Bereiche Hand in Hand zusammen gearbeitet haben. “ Titelthema Prof. Dr. Claus P. Schmitt und Dr. Stephanie Hentze planen in der Pädiatrischen Nephrologie die Ärzte-Arbeitszeiten für die nächsten drei Monate. „Arztrotation, Zusammenarbeit und Arbeitseinsatz optimiert“ bereits in die Praxis umgesetzt werden. Das Fortbil dungsprogramm für Mitarbeiter in der Fachausbildung haben wir um monatliche Lunchkonferenzen ergänzt. Prof. Dr. Claus P. Schmitt, Geschäftsführender Oberarzt Schwachpunkte in der Kommunikation wurden benannt, insbesondere auch hinsichtlich des Bettenmanagements; der Klinik Kinderheilkunde I eine standardisierte Arbeitsanweisung (SOP) zur Verle „Unter der Ärzteschaft der Kinderheilkunde I lenkte die gung von Patienten von der Intensivstation kürzlich ver Mitarbeiterbefragung den Blick auf zwei Aspekte: Zum abschiedet. Desweiteren haben wir Elternsprechzeiten einen legen die Kolleginnen und Kollegen eine hohe Eigen für Stationsärzte eingeführt und Störungen von Visiten motivation an den Tag, die durch verantwortungsvolles, – z.B. durch klingelnde Klinik-Handys – reduziert. selbstständiges Arbeiten und gute Arbeitsbedingungen positiv unterstützt wird. Auf der anderen Seite wünschen Einige der Ideen aus der AG Arbeit finden sich in einer sie sich mehr Anerkennung, einen fairen Umgang mit SOP zur ärztlichen Arbeitszeit wieder. Vor allem aber Beschwerden, eine transparente Informationspolitik und konnte durch die konsequente Einführung und Umset nicht zuletzt die Möglichkeit, Beruf und Privatleben bes zung der Personaleinsatzplanung PEP eine bessere Trans ser miteinander zu vereinbaren. Wir, d.h. die Ärztliche parenz, Standardisierung und Planungssicherheit erzielt Leitungsebene der Kinderheilkunde I, baten daraufhin werden. Auf vielen Stationen wurden die Arbeitszeiten die Kollegen, uns konkrete Verbesserungen vorzuschla an die Erfordernisse des Bereiches adaptiert, bei 15 Pro gen. Es bildeten sich drei Arbeitsgruppen – für die Berei zent der ärztlichen Mitarbeiter die Arbeitszeit auf che Weiterbildung und Rotation, Kommunikation sowie Grund privater Bedürfnisse modifiziert.“ Arbeitszeit bzw. -struktur. Ein Teil der Vorschläge konnte Ilona Fendler, Stationsleitung Intensiv/IMC-Station und Aufwachraum, und Jürgen Knapp, Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege, nach einem positiv verlaufenen Jahresgespräch. Diese wurden im Hinblick auf Wertschätzung nochmals überarbeitet. KLINIKUM AKTUELL 24 25 KLINIKUM AKTUELL Und zu welcher Generation gehören Sie? EIN BUNTER STRAUSS UNTERSCHIEDLICHER CHARAKTERE: VIER GENERATIONEN PFLEGE AM KLINIKUM M itarbeiter wünschen sich Anerkennung, Wertschätzung und eine Führung durch Vorgesetzte, die ihren persönlichen Vorstellungen entspricht – dies ist spätestens nach den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung keine neue Erkenntnis. Wertvolle Hinweise für eine individuelle Führung lieferte jetzt eine Abschlussarbeit zum Thema „Generationenvielfalt am Klinikum“, die im Rahmen des Stationsleiter-Lehrgangs an der Akademie für Gesundheitsberufe entstanden ist. Welche Generationen arbeiten am Klinikum in der Pflege zusammen? Was zeichnet sie aus und welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für die Zukunft? Diesem spannenden Thema widmeten sich Alexandra Noll, Stv. Stationsleiterin der Kardio-Intensiv und IMC-Station, und Tobias Aurig, Stv. Stationsleiter der interdisziplinären operativen Intensivstation IOPIS sowie ihre Mitstreiter*. Das Ergebnis gestaltete sich so erfolgreich, dass die Beiden ihre Erkenntnisse gemeinsam mit Manuel Menke (Stabsstelle Pflege direktion) auf dem Gesamttreffen der Pflegedirektoren und Pflegedienstlei tungen der Universitätsklinika Baden-Württemberg in Tübingen präsentierten. Dafür entstanden auch die Mitarbeiterfotos auf dieser Seite. Vier Generationen arbeiten am Klinikum in der Pflege zusammen: die Wirt schaftswundergeneration, die Babyboomer sowie die Generation X und Y: Wie wichtig dieser Mix ist, erklärt Alexandra Noll: „Altersgemischte Teams sind deutlich leistungsstärker als solche mit Mitarbeitern in einem Alter, das zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts.“ Ältere verfügen über wertvolle Erfahrungen, leiden aber besonders unter Stressbelastungen. „Hier könnten flexible Arbeitszeitmodelle eine Lösung sein“, erklärt Tobias Aurig. Doch die Zusammenarbeit verschiedener Generationen hat auch Konfliktpoten tial: Ältere gelten als autoritär und unverbesserlich, Jüngere als sprunghaft und verantwortungsscheu. „Die situative Führung, Wahrnehmung und För derung der Mitarbeiter sind ein wichtiger Ansatz“, so Manuel Menke. Für Pflegedirektor Edgar Reisch ist es von großer Bedeutung, die unter schiedlichen Generationen und ihre individuellen Bedürfnissen miteinander in Einklang zu bringen. „Um unsere Mitarbeiter in der Pflege an das Klini kum zu binden bzw. für neue Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, müssen wir uns dieser Herausforderung stellen“, so Reisch. Die Arbeit von Alexandra Noll und Tobias Aurig hat jedenfalls den Blick in die richtige Richtung gelenkt, dazu lieferte das Treffen in Tübingen weitere Impulse und Ansatzmöglichkeiten. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe wird sich zukünftig dem Thema „Generationsgerechtes Führen in der Pflege“ widmen. Wir werden noch berichten. –red * An der Abschlussarbeit waren ebenfalls beteiligt: Silke Steible (Leitung Kinder intensiv), Doreen Wutzke (Gastrointensiv) und Kerstin Tews (Notaufnahme UMM Mannheim) Isolde Betke, Pflegedienstleitung der Medizinischen Klinik, gehört wie 3 Prozent der Pflegenden am Klinikum zur Wirtschaftswundergeneration (bis 1954). Diese haben ihr Leben lang gearbeitet, stehen kurz vor dem Renteneintritt und wünschen sich ruhige letzte Berufsjahre. Claudia Gölz, Neurochirurgische In- Peter Landig, Stv. Stationsleitung tensivstation, gehört gemeinsam mit Gastroi ntensiv, gehört wie 48 Pro 19 Prozent der Pflegenden am Klini zent der Pf legenden am Klinikum kum zu den Babyboomern (1955 bis der Generation X (1970 bis 1985) an. 1969). Diese Generation ist ehrgeizig Typischerweise lautet das Motto und erfolgsorientiert, hat sich müh dieser Generation: Arbeiten um zu sam hochgearbeitet und stellt den leben! Geld allein ist nicht wichtig. Beruf vor das Privatleben. Die Baby Die Generation ist geprägt vom tech boomer akzeptieren Hierarchien, nischen Fortschritt und Sorge um die sind teamfähig und binden sich berufliche Zukunft, sie ist pragma langfristig an einen Arbeitgeber. tisch und flexibel. Katharina Kubaczka, Kardio-Inten siv, gehört genau wie 30 Prozent der Pflegenden am Klinikum zur Gene ration Y (ab 1986). Die Generation nutzt intensiv Social Media, legt Wert auf flache Hierarchien und Work-LifeBalance, ist selbstbewusst und zie lorientiert. Häufige Arbeitsplatzwech sel prägen das Berufsleben. Kontakt Tobias Aurig, Tel. 36517 (IOPIS) Manuel Menke, Tel. 36768 Alexandra Noll, Tel. 39018 KLINIKUM AKTUELL 26 27 Palliative-Care-Team des Klinikums nimmt im Januar 2015 Arbeit auf VERSORGUNG VON PALLIATIVPATIENTEN IM RHEIN-NECKAR-KREIS WIRD GESTÄRKT Angelika Obinwanne bei einem Beratungsgespräch mit einem Patienten, der in die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) aufgenommen werden möchte. S tart frei für die neue Palliativversorgung des Klinikums! Ab Januar 2015 wird das interdisziplinäre Team aus Medizinern und Pflegepersonal gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten die Versorgung von Palliativpatienten in Heidelberg und im gesamten Rhein-Neckar-Kreis verbessern. Einen entsprechenden Vertrag über die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) schlossen Klinikum und die gesetzlichen Krankenkassen unter der Federführung der AOK in Baden-Württemberg im November. Wie funktioniert die Versorgung in der Praxis? Stationäre Patienten des Klinikums werden im Rahmen des Entlassungsmanagements angemeldet. Patienten von außerhalb, deren Angehörige oder niedergelassene Ärzte wen den sich per Telefon oder E-Mail an das Palliative-Care-Team. Dieses besteht aus Medizinern des Zentrums für Schmerztherapie und Palliativ medizin, aus Ärzten der Palliativstation in der Thoraxklinik sowie aus Gesundheits- und Krankenpflegern, die eine Fachweiterbildung zur Onko logie- bzw. Palliativ-Care-Nurse absolviert haben. SAPV-Koordinatorin Angelika Obinwanne erklärt, wie es nach der Anfrage weitergeht: „Ein Mit arbeiter unseres Teams besucht den Patienten und überprüft die Situation. Entscheidend für eine gesetzliche Verordnung ist, dass eine weit fortge schrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung und komplexen Symptomen vorliegt und eine kurative Therapie nicht mehr möglich bzw. vom Patienten nicht gewünscht ist.“ „Palliative Care erfolgt über verschiedene Berufsgruppen hinweg und versucht, den Patienten aus dem Krankenhaus in eine ambulante Versorgung überzuleiten.“ Angelika Obinwanne, Koordinationsstelle SAPV-Team Kommt es zu einer palliativen Betreuung, erfolgt diese zuhause oder in einer stationären Pflegeeinrichtung über drei „Säulen“: Hausarzt, Pflegedienst und Palliative-Care-Team. Während Hausarzt und Pflegedienst die Regel versorgung übernehmen, greift das Palliative-Care-Team nur ein, wenn es der Zustand des Patienten erfordert. „Dies ist z.B. der Fall bei akuter Atem not, starken Schmerzen, Wasseransammlung im Bauch oder aufwändiger Wundversorgung“, erklärt Angelika Obinwanne. Wesentlicher Teil der Arbeit ist auch die Beratung und Unterstützung der Angehörigen: So sollen Krisen situationen im häuslichen Bereich handhabbar werden. In dem Konzept sieht sie den Grundgedanken der palliativen Versorgung gestärkt: „Pallia tive Care erfolgt über verschiedene Berufsgruppen hinweg und versucht, den Patienten aus dem Krankenhaus in eine ambulante Versorgung überzu leiten – und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Brückenpflege, die Teil des Teams ist, den Sozialstationen, ambulanten Pflegediensten sowie den ambulanten Hospizdiensten.“ Für Pflegedirektor Edgar Reisch ist es entscheidend, dass das Palliative-Care- Team interdisziplinär zusammengesetzt ist: „Mediziner und Pf legende arbeiten Hand in Hand zusammen und sorgen so dafür, dass unheilbar Kranke ihre letzte Lebenszeit in ihrer gewohnten Umgebung verbringen können – und das bei möglichst guter Lebensqualität und ohne weitere Krankenhauseinweisung.“ –cf Kontakt Koordinationsstelle SAPV-Team Angelika Obinwanne, Elisabeth Knecht Tel.: 06221 56 35610 E-Mail: [email protected] KLINIKUM AKTUELL KLINIKUM AKTUELL 28 29 Von Kindern für Kinder: Farbenfrohe Wasserfarbenbilder für die Kinderklinik KLINIKUM AKTUELL Ein Feuerwerk zum Jahreswechsel – Roman und sein Kunstwerk. VERNISSAGE MIT DEN JUNGEN KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLERN DER MARTINSSCHULE LADENBURG IM SOZIALPÄDIATRISCHEN ZENTRUM Professor Dr. Joachim Pietz, Leiter des SPZ, dankte auf der Vernissage Schülern, Lehrern und Eltern für die gelungene Kooperation. Kenan und sein Bild von einer Blumenwiese. Farbenfroh und ausdrucksstark: Kunstwerke von Kindern und Jugendlichen der Martinsschule für Körperbehinderte in Ladenburg und der Friedrich- Ebert-Schule Ilvesheim verschönern die Räume des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ). „Wir sind sehr stolz auf unsere Schüler“, betonte Schul leiter Kurt Gredel und las aus der Einleitungskarte zur Vernissage vor, die die Schüler gemeinsam verfasst hat ten: „Wir hoffen, dass Kinder und Eltern beim Betrach ten für einen Augenblick glücklich werden.“ Viele der kleinen Künstler kennen das SPZ und die Kinderklinik „Unser Dank gilt den Künstlerinnen und Künstlern und aus Patientensicht. „Umso mehr freuen wir uns, dass sie uns ihre Werke zur Verfü der Martinsschule, die so toll mit uns kooperiert haben“, gung gestellt haben“, besagte Professor Dr. Joachim tont Professor Pietz. Pietz, Leiter des SPZ und „Wir hoffen, dass Kinder und Eltern der Sektion Neuropädiat beim Betrachten für einen Augenblick Ein großes abstraktes Bild rie, bei der Vernissage hängt im Konferenzraum Ende November, zu der glücklich werden.“ des Zentrums: Die Klasse zahlreiche Kinder, Eltern Künstlerinnen und Künstler, 8. Klasse der Martinsschule 2 a der Friedrich-Ebertund Lehrer erschienen Ladenburg Schule Ilvesheim hat es waren. „Unsere Untersu chungsräume sind durch die Bilder sehr viel schöner 2013 extra für das SPZ angefertigt. In dieser Grundschul klasse waren insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler geworden.“ mit und ohne Behinderung, davon sechs Schüler der Die Bilder sind im Rahmen eines Kalenderprojekts der Martinsschule Ladenburg. Das Bild mit dem Titel Martinsschule entstanden: Die Kinder der achten „Grün-Gelb-Rot“ ist eine Gemeinschaftsarbeit, bei der Klasse haben gemeinsam mit ihrer Lehrerin überlegt, die Farben mit Hilfe eines rollenden Tennisballs auf der welche Motive typisch für die einzelnen Monate sind. Leinwand verteilt wurden. –sm Sonnenblume, Herbstbaum und Feuerwerk – in kräftigen Wasserfarben gemalt – sind so schön und ausdrucksvoll geworden, dass sie nun nicht nur in der Schule aushän gen, sondern auch die Untersuchungsräume der SZPs schmücken. Martinsschule in Ladenburg Die Martinsschule ist eine länderübergreifende Schule; neben dem Rhein-Neckar-Kreis, den Städten Heidelberg und Mannheim, gehört auch die Südliche Bergstraße/Hessen zu ihrem Einzugsgebiet. An der Martinsschule werden körperbehinderte Schüler unter richtet und von einem interdisziplinären Team aus u.a. Lehrern, Physiotherapeuten und Pflegekräften betreut. Die jungen Künstlerinnen und Künstler sind z.B. von einer infanti len Zerebralparese, einer Bewegungsstörung durch eine frühkindliche Hirnschädigung, oder Epilepsie betroffen. 265 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2013 / 2014 die Schule. Einige werden in Außenklassen, wie in der Friedrich-Ebert-Schule in Ilvesheim, gemeinsam mit Schülern ohne Behinderung unterrichtet. PERSONALIEN 30 31 Spitzenposition in Forschung und Lehre weiter ausbauen PERSONALIEN Bewährte Konzepte weiter ausbauen – Professor Dr. Wolfgang Herzog ist neuer Dekan der Medizinischen Fakultät. AM 1. OKTOBER 2014 HAT PROFESSOR DR. CLAUS R. BARTRAM DAS AMT DES DEKANS DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT AN PROFESSOR DR. WOLFGANG HERZOG ÜBERGEBEN Professor Dr. Wolfgang Herzog: Dem Klinikum schon mehr als 30 Jahre verbunden Der neue Dekan im Steckbrief Geboren am 15. März 1953 in Neuwied verheiratet mit Andrea Jooß-Herzog, Ärztin und Psychoanalytikerin Kinder: Johannes, Ronja Akademisch-beruflicher Werdegang: 1971 Physikstudium, Universität Göttingen, FU Berlin 1974 Medizinstudium, Universität Göttingen Professor Bernhard Eitel, Rektor der Uni Heidelberg (links), zeichnet Professor Claus R. Bartram auf dessen Verabschiedungsfeier mit der Großen Universitätsmedaille aus. Rektor der Uni Heidelberg, die Große Universitätsme daille verliehen bekam. Sein Amt als Geschäftsführen der Direktor des Instituts für Humangenetik führt Professor Bartram weiter. 1985 Promotion „Diabetes mellitus und familiärer Lebenskontext“ (magna cum laude) „Zukünftig geht es darum, die Reformstudiengänge HeiCuMed und HeiCuDent sowie die Beteiligung an den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung weiter auszubauen.“ 2001-2005 Geschäftsführender Ärztl. Direktor der Medizinischen Universitätsklinik (Krehl-Klinik) während der Planungs-, Neubauund Umzugsphase Professor Dr. Wolfgang Herzog „Wir sind fit für die Zukunft“, kann Professor Bartram am Ende seiner zehnjährigen Amtszeit als Dekan eine erfreuliche Bilanz ziehen. der Gesundheitsforschung und Fakultät und Klinikum sind mit 71 Projekten im 7. EU-Forschungsrahmenpro gramm international sichtbar. „Das hervorragende Abschneiden der Heidelberger Medi zinstudenten im Physikum im letzten Jahr ist nur eine von vielen Erfolgsmeldungen für die Medizinische Fakultät“, betont Professor Bartram und kann mit Stolz auf das beste Jahr seit Bestehen der Fakultät zurückbli cken: Die Heidelberger Fakultät nimmt in Deutschland in Forschung und Lehre eine Spitzenposition ein und steht auch in internationalen Rankings auf vorderen Plätzen. 2013 konnten rund 92 Millionen Euro Drittmit tel verbucht werden – so viel wie noch nie. Acht Sonder forschungsbereiche (SFB) und SFB-Transregios sowie sechs weitere unter Heidelberger Beteiligung zeigen Forschungsstärke und gute Vernetzung. Das Bundesfor schungsministerium fördert in Heidelberg vier Zentren „Die Erfolge von Fakultät und Klinikum wären ohne den großen Einsatz aller Beteiligten nicht möglich. Ihnen gilt mein ganz persönlicher Dank.“ Professor Dr. Claus R. Bartram „Diese Erfolge wären nicht möglich ohne den großen Einsatz aller Beteiligten. Allen Berufsgruppen an Fakultät und Klinikum gilt daher für ihre dauerhafte Leistungsbereitschaft mein ganz persönlicher Dank“, betont Professor Bartram, der auf seiner Verabschie dungsfeier im Oktober von Professor Bernhard Eitel, 1981 Assistenzarzt an der Abt. für Allgemeine Klinische und Psycho somatische Medizin, Universitätsklinik Heidelberg (Prof. Dr. P. Hahn) „Die Medizinische Fakultät Heidelberg ist seit Jahren auf einem sehr guten Weg. Nun geht es darum, die bewähr ten Konzepte wie die Reformstudiengänge HeiCuMed und HeiCuDent oder auch die Heidelberger Beteiligung an den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung weiter auszubauen“, erklärte Professor Dr. Wolfgang Herzog zu seinem Amtsantritt. Der Medizinstandort Heidelberg profitiere dabei von seinem einzigartigen Campus sowie der hervorragenden regionalen, deutsch landweiten und internationalen Vernetzung der Wissen schaftler. Seit 2004 leitet Professor Herzog als Ärztlicher Direktor die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psycho somatik. Darüber hinaus ist er Sprecher des Zentrums für Psychosoziale Medizin. Zudem engagiert er sich als Sprecher des Senats der Universität Heidelberg und im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärzte- und Bundes psychotherapeutenkammer. 1994 Habilitation „Anorexia nervosa - ihre Verlaufsgestalt in der Langzeitperspektive“, Medizinische Fakultät, Universität Heidelberg seit 2004 Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Klinische Medizin und Psychosomatik, Universität Heidelberg seit 2009 Geschäftsführender Ärztl. Direktor des Zentrums für Psychosoziale Medizin seit 2010 Leiter des Heidelberger Institutes für Psychotherapie (HIP), Universität Heidelberg (Psychotherapieausbildung für Psychologen, Dauer 5 Jahre, 90 Ausbildungsplätze) seit Oktober 2014 Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg Forschungsschwerpunkte: •Essstörungen •Somatoforme Störungen •Psychische Begleiterkrankungen bei körperlichen Erkrankungen •Klinische Studien Den vollständigen Lebenslauf von Professor Herzog finden Sie auf der Homepage der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik. PERSONALIEN 32 Wer kommt NEUE FÜHRUNG IN DER MEDIZINISCHEN PSYCHOLOGIE 33 Wer kommt / Wer geht WECHSEL IN DER PLANUNGSGRUPPE MEDIZIN EXPERTE FÜR HIRNTUMOREN FOLGT DEM VATER DER MODERNEN SCHLAGANFALLTHERAPIE Seit dem 1. Oktober 2014 ist Professor Dr. Wolfgang Wick Ärztlicher Leiter der Neurologischen Klinik. Nach über 27 Jahre an der Spitze der Klinik hatte sich Professor Dr. Dr. h.c. Werner Hacke in den Ruhestand verabschiedet; der Medizinischen Fakultät bleibt er drei weitere Jahre verbunden. Mit dem Leitungswechsel wurden die beiden Abteilungen Allgemeine Neurologie und Neuroonkologie zur Abtei lung Neurologie und Poliklinik zusammengelegt. „Unsere Schwerpunkte in der Patientenversorgung und Forschung bleiben erhalten“, betont Professor Wick. „Wir wollen allerdings die Umstrukturierung nutzen, um die Betreuung unserer Patienten in einigen Punkten weiter zu verbessern.“ Seit dem 1. September ist Professor Dr. Beate Ditzen Leiterin des Instituts für Medizinische Psychologie PERSONALIEN Karin Diez ist seit August Stellvertretende Leiterin; ihr Vorgänger Dirk Rothfuss bleibt dem Team auch im Ruhestand erhalten Soziale Interaktion und ihre Effekte auf Gesundheit und „Ich arbeite weiterhin – und zwar mit Spaß“, betont Dirk Rothfuss, der seit Krankheit sind Schwerpunktthemen des Instituts für dem 31. Juli 2014 im Ruhestand ist. Nach achtzehn Jahren als stellvertre Medizinische Psychologie. Professor Dr. Beate Ditzen tender Leiter der Planungsgruppe Medizin steht er dem Klinikum – mit erweitert das Forschungsspektrum um einen weiteren einer Arbeitszeit von 60 Prozent – weiterhin beratend zur Seite und küm Aspekt: Wissenschaftlich interessiert sich die gebürtige mert sich um die Konzeption zur Sanierung der Kopfklinik. Nach einem Darmstädterin besonders für biopsychologische Effekte Studium der Volkswirtschaft war der gebürtige Heidelberger bei Consultingenger Bindungsbeziehungen, z.B. für die Frage: Welche Unternehmen in Berlin, Hamburg und Köln tätig. „Ich wollte von der Bera neurohormonellen Mechanismen sind dafür verantwort tung auf die Anwenderseite wechseln“, erklärt er seine Entscheidung, im lich, dass enge Bindungen den Menschen gesünder und Jahr 1996 die Stelle in der Planungsgruppe Medizin am Klinikum anzutre sogar länger leben lassen? Professor Ditzen ist über ten. „Die Aufgabe hat mich gereizt und außerdem hat es mich zurück in zeugt: „In der Forschung ergänzt mein methodisch-in meine Heimatstadt gezogen – Familie hat einen hohen Stellenwert für mich.“ haltlicher Fokus auf Hormone die Schwerpunkte des Als stellvertretender Leiter hat er die diversen Großprojekte des Klinikums Zentrums für Psychosoziale Medizin sehr gut.“ betreut sowie Investitionsstrategien und die langfristige 10-Jahresplanung mitgestaltet. Studenten in den vorklinischen Semestern auf die psycho sozialen Aspekte der ärztlichen Tätigkeit vorzubereiten Als Mitarbeiterin konnte Karin Diez Planungsgruppe und Klinikum bereits bleibt wichtiges Ziel des Instituts. „Wir wollen die Stu seit 2011 kennenlernen, bevor sie im August die stellvertretende Leitung denten gut durch die Prüfungen bringen und vor allem übernommen hat. Sie hat Architektur an der Universität in Karlsruhe und in auf den späteren Umgang mit Patienten und deren Ange Chicago studiert, im Anschluss am Karlsruher Institut für Technologie hörigen vorbereiten.“ Studium in Frankreich und Berlin, (KIT) promoviert und dort in der Forschung und Lehre im Bereich Facility wissenschaftliche Arbeit in Zürich und den USA – Pro Management und Krankenhäuser gearbeitet. Aktuell ist Karin Diez Pro fessor Ditzen bringt internationale Forschungserfah jektleiterin für den Neubau der Chirurgie und die Marsilius-Arkaden, darü rung mit und möchte ihren Mitarbeitern ebenfalls ber hinaus fungiert sie als Kunstbeauftragte und ist Ansprechpartnerin für Auslandsaufenthalte und den Austausch mit Gastwissen Bauprojekte der Medizinischen Fakultät. schaftlern ermöglichen. Und was sind ihre Pläne für die ersten Schritte am Institut? „Die neuen Untersuchungsund Laborräume für experimentell-biopsychologische Studien einrichten, ein schulenübergreifendes Konzept zur psychotherapeutischen Behandlung bei körperlichen Erkrankungen entwickeln und gemeinsam mit den Kli niken und Instituten des ZPM etablieren. Ich freue mich sehr auf meine Arbeit hier.“ Als Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik möchte er zusätzliche Spezialsprechstunden einrichten und die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Neurologen aus bauen. „Unser Ziel für die nahe Zukunft ist es, dass alle Patienten mit Bedarf an einer spezialisierten Abklä rung, Diagnostik und Therapie auch kurzfristig Ter mine in einer unserer Spezialsprechstunden erhalten“, erklärt Professor Wick. Wissenschaftliche Schwer punkte sind u.a. klinische Studien, um die Behandlung bei Hirntumoren weiterzuentwickeln und besser auf den jeweiligen Patienten abzustimmen. Auch die Grundla genforschung, in enger Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, ist sehr auf den Patienten aus gerichtet: Ziel ist es, neue Therapiekonzepte für Hirn tumoren und Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose zu identifizieren. Bahnbrechende Arbeiten zur Vorbeugung und Behand lung des Schlaganfalls – Professor Hacke ist ein Spitzen forscher seines Fachs und der derzeit in wissenschaftlichen Fachartikeln meistzitierte Neurologe weltweit. Am Klinikum richtete er 1998 eine spezielle Schlaganfallstation ein, die sich unter seiner Leitung zu einer der größten zertifizierten „Stroke Units“ Europas entwickelte. Er war maßgeblich an der Entwicklung und Einführung der Thrombolyse, der bisher einzigen zugelassen medikamentösen Akut-Therapie des Schlagan falls, beteiligt. Mit einer weiteren Studie, der „European Cooperative Acute Stroke Study“ (ECASS-3-Studie), wies er die Wirksamkeit der Thrombolyse auch für den Zeitraum von 3 bis zu 4,5 Stunden nach Eintritt des ischämischen Insults nach. Als Seniorprofessor möchte sich Professor Hacke wissen schaftlichen Arbeiten zur Therapie und Prophylaxe des Schlaganfalls widmen und weiterhin klinische Studien begleiten. PERSONALIEN 34 Wer geht „DER HÖHEPUNKT WAR DIE ERÖFFNUNG DES HIT“ 35 Wer kommt / Wer geht LEBEREXPERTE WIRD CHEFARZT IM KRANKENHAUS BRUCHSAL NEUE SPITZE IN DER ANÄSTHESIE Knapp 25 Jahre leitete er die Anästhesiologische Klinik, 17 Jahre lenkte er zugleich nebenamtlich als Leitender Ärztlicher Direktor die Geschicke des Klinikums mit: Am 1. Oktober 2014 hat sich Professor Dr. Eike Martin in den Ruhestand verabschiedet und die Leitung der Anästhesie an Professor Dr. Markus A. Weigand übergeben. „Die Tätigkeiten als Ordinarius und im Klinikumsvor stand haben mich zwar voll in Anspruch genommen, aber mir auch glückliche und zufriedene Momente ver mittelt“, zieht Professor Martin Bilanz. Von 1993 bis 2007 begleitete er als Vorstandsvorsitzender wegwei sende Projekte des Klinikums, wie u.a. den Bezug der neuen Krehlklinik sowie Planung und Bau des Heidel berger Ionenstrahl-Therapiezentrums HIT. Dr. Annette Tuffs, Leiterin der Unternehmenskommunikation und der Pressestelle, scheidet nach 13 Jahren aus Professor Dr. Tom M. Ganten verlässt nach 17 Jahren das Klinikum Professor Dr. Tom M. Ganten, Geschäftsführender 2001 hatte der damalige Klinikumsvorstand die Zeichen Oberarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Infektions der Zeit erkannt: Ein Universitätsklinikum mit hoch erkrankungen und Vergiftungen (Innere Medizin IV), wertiger Krankenversorgung und herausragenden For verlässt nach 17 Jahren das Universitätsklinikum Hei schungsleistungen, aber auch vielen brisanten Themen, delberg. Ganten, dessen medizinische Schwerpunkte in muss professionell nach außen kommunizieren. Die den Bereichen Hepatologie und Onkologie liegen, wird Mitbetreuung durch die Universitäts-Pressestelle ab Januar 2015 Chefarzt der Medizinischen Klinik I, reichte nicht mehr aus: Die Medien erwarteten einen Schwerpunkt Gastroenterologie und Onkologie, in der kompetenten Ansprechpartner vor Ort. Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal. Dort möchte er die Bereiche interventionelle Endoskopie, Hepatologie und Als Einzelkämpferin wurde Annette Tuffs eingestellt. Onkologie weiter ausbauen und im zertifizierten Darm Die Ärztin und Journalistin konnte auf umfangreiche zentrum die fachübergreifende Zusammenarbeit mit Erfahrungen in überregionalen Tageszeitungen und als der Chirurgischen Abteilung fortführen. Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Stiftung Organtransplantation zurückgreifen. Zur Pressearbeit An seine erfolgreiche Zeit in Heidelberg, wo Ganten kam bald die interne Kommunikation mit der Mitarbei neben den USA, Südafrika und Marburg auch den größ ter-Zeitschrift „KlinikTicker“, später ergänzt durch das ten Teil seines Medizinstudiums verbrachte, denkt er Intranet. Jedes Jahr standen Spatenstiche, Richtfeste, gerne zurück: Neben mehreren Stipendien (u.a. an der Einweihungen und der Neujahrsempfang an. Es folgten Mayo Clinic, Rochester, USA und am DKFZ Heidelberg) Publikationen wie Patienten-Broschüren, Jahresbe und Preisen für ausgezeichnete Forschungsarbeit (z.B. richte etc. Das Internet war Dauerbaustelle. Das alles AIO Wissenschaftspreis) wurde der Mediziner 2011 als musste warten, wenn sich eine Krise anbahnte, von der Fellow ans Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg Tollwut-Infektion nach Transplantation über den Hitze zum Thema Ethik in der Lebertransplantation berufen. stau in der Kinderklinik bis zu Infektionsausbrüchen. Von 2008 bis 2013 leitete Ganten die Sektion Lebertrans plantation und habilitierte in dieser Zeit zum Thema „Höhepunkt meiner Tätigkeit am Klinikum war die Hepatocelluläres Karzinom. Besonderes Augenmerk legte Eröffnung des HIT 2009, die ich mit meinem Team orga er auch auf die präventive Onkologie, insbesondere auf nisiert und kommuniziert habe“, blickt die Medienexper Leberkrebs- und Darmkrebsvorsorge, deren Bedeutung tin zurück. Zukünftig wird sie u.a. zu ihren journalis- er immer wieder hervorhob. tischen Wurzeln zurückkehren, in Sachen Krisen-PR beraten und als Sachbuchautorin Themen aus Gesund heitswesen und Medizin bearbeiten, die sie im Klini kum kennen gelernt hat. Während seiner beruf lichen Lauf bahn hat sich die Anästhesiologie emanzipiert und ist längst nicht mehr „Zuarbeiter des Chirurgen“: „Der heutige Anästhesist begleitet Patienten rund um die Operation, ist Intensiv mediziner, Notfallmediziner und Schmerztherapeut zugleich – als Partner unverzichtbar für eine am Patien ten orientierte Medizin“, betont Professor Martin, der großen Wert auf Weiterbildungen für seine Mitarbeiter legte. Wissenschaftlich beschäftigte er sich u.a. mit der medikamentösen Unterstützung bei zunächst erfolgloser Wiederbelebung sowie einem traditionellen chinesischen Verfahren der Schmerzlinderung, der Akupunktur. Der neue Ärztliche Direktor ist für viele seiner Kollegen ein alter Bekannter: Professor Weigand, bis 2008 Ober arzt an der Klinik, ist nach sechsjähriger Tätigkeit am Universitätsklinikum Gießen/Marburg nach Heidelberg zurückgekehrt. Sein klinischer Schwerpunkt ist die Betreuung von Risikopatienten, z.B. während und nach großen Eingriffen wie Operationen am Herzen, bei schweren Verletzungen nach Verkehrsunfall sowie der lebensgefährlichen Entzündungsreaktion Sepsis. Auch Weigand setzt auf ein umfassendes Aus- und Weiter bildungsangebot für Ärzte und Pflegekräfte, z.B. Simu lationstraining und Supervision junger Ärzte durch erfahrene Mentoren. Wissenschaftlich hat er in der Sepsis-Forschung international einen Namen gemacht. In Kürze wird ein neuer Laborbereich der Anästhesiolo gie und Intensivmedizin im Institut für Immunologie eingerichtet. „Diese Zusammenarbeit wird zu einem Quantensprung unseres Verständnisses der Sepsis füh ren“, ist sich Professor Weigand sicher. PERSONALIEN Preise und Ehrungen 36 37 Preise und Ehrungen Preise und Ehrungen FRÜHDIAGNOSE BEI MUKOVISZIDOSE Preisträger: Dr. Mark Oliver Wielpütz, Leiter der Juniorgruppe Strukturelle und Funktionelle Bildgebung der Atemwege in der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Principal Investigator im Zentrum für Translationale Lungenforschung (TLRC), Heidelberg, und im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) Auszeichnung: Christiane Herzog Forschungsförderpreis 2014 Dotierung: 50.000 Euro Leistung: In einer Studie untersucht der Preisträger ab 2015 erst mals ein neues schonendes Verfahren der Magnetreso nanztherapie (MRT) bei Säuglingen und Kleinkindern mit Mukoviszidose. Ziel ist es, mit Hilfe der innovativen Technik, die ohne belastende Röntgenstrahlen und Kon trastmittel auskommt, die Entwicklung der Erkrankung engmaschig zu überwachen, frühste Veränderungen der Lunge zu erkennen und so die Therapie der kleinen Pati enten individuell zu planen. Das neue Verfahren, nutzt eine spezielle mathematische Auswertung, die soge nannte Fourier-Dekomposition des MRT-Signals. Damit erkennen die Mediziner auf den MRT-Bildern, ob die Luft gleichmäßig durch die Atemwege strömen kann und wie das Lungengewebe durchblutet ist. KANN EIN PROTEIN ATHEROSKLEROSE LINDERN? Preisträger: Privatdozent Dr. Christian A. Gleißner, Oberarzt der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Leiter der Kardiologischen Wachstation an der Medizinischen Klinik Auszeichnung: Oskar-Lapp-Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. Dotierung: 25.000 Euro AGGRESSIVE HIRNTUMOREN GEHEN ANDERE STOFFWECHSELWEGE Preisträgerin: Dr. Christiane Opitz, Neurologische Universitätsklinik, seit 2013 Leiterin der Juniorgruppe „Brain Cancer Metabolism“ am Deutschen Krebsforschungszentrum Auszeichnung: Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung Dotierung: 10.000 Euro Leistung: Besonders aggressive Hirntumoren (Gliome) bauen die Aminosäure Tryptophan – ein Bestandteil von Eiweißen – anders ab als gesunde Körperzellen: Sie bilden eine Substanz, die das Immunsystem hemmt und das Tumor wachstum weiter ankurbelt. Das entdeckte die Preisträ gerin bereits 2011 im Team um Professor Dr. Michael Platten. Seitdem entwickelte sie für die weitere Erfor schung in Kooperation mit der Firma Proteome Scien ces eine zuverlässige und schnelle Messmethode für Tryptophan und seine Abbauprodukte in Gewebeproben. Nun will sie mit ihrer Forschungsgruppe am DKFZ her ausfinden, welche Signalwege durch die Stoffwechsel produkte aktiviert werden, ob sie bei der Bildung von Metastasen eine Rolle spielen und wie sich die schädli chen Kettenreaktionen unterbrechen lassen. MIGRATIONSSTOPP FÜR TUMORZELLEN Preisträger: Dr. Markus Weiler, Oberarzt der Neurologischen Klinik und Wissenschaftler der Klinischen Kooperationseinheit Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Auszeichnung: Sibylle Assmus Förderpreis 2014 für Neuroonkologie Dotierung: 4.000 Euro HOFFNUNGSVOLLEN VIRUSBLOCKER GEGEN HEPATITIS ENTWICKELT Preisträger: Professor Dr. rer. nat. Stephan Urban, Zentrum für Infektiologie, Molekulare Virologie und Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) Auszeichnung: 1. DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung Dotierung: 5.000 Euro Leistung: Der Preisträger hat einen hoffnungsvollen Virusblocker entdeckt und weiterentwickelt, der in Zukunft Menschen helfen könnte, die unter einer chronischen Hepatitis B oder D leiden und damit Leberzirrhose und Leberkrebs fürchten müssen. Etwa 350 Millionen Personen sind von chronischen Infektionen mit Hepatitis-B-Viren, 25 Millionen Menschen von Hepatitis D, der schwersten viralen Lebererkrankung, betroffen. Zugelassene The rapien für Hepatitis B führen in den wenigsten Fällen zur Ausheilung und für Hepatitis D gibt es derzeit über haupt keine spezifische Therapie. Myrcludex B heißt der hoffnungsvolle Virusblocker, der am Universitätsklini kum Heidelberg bereits auf seine Verträglichkeit getestet wurde und nun in klinischen Phase II Studien auf Sicherheit und Wirksamkeit geprüft wird. Leistung: Eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Atherosk lerose spielen bestimmte Immunzellen, sogenannte Monozyten: Sie kriechen in die Gefäßwände, reifen aus, locken weitere Entzündungszellen an und nehmen teils große Mengen Fett und Cholesterin auf. Die Gefäßwand verdickt; es bilden sich gefährliche Plaques, die sich lösen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursa chen können. Das Team um Dr. Christian Gleißner erforscht ein körpereigenes Protein, das die Gefäße mög licherweise schützen könnte: Bei Mäusen linderte „LGALS3BP“ die überschießende Entzündungsreaktion. Nun wollen die Wissenschaftler die dahinter steckenden Signalwege aufklären und hoffen dabei auch Ansatzpunkte für die Vorbeugung und Therapie von Atherosklerose zu finden. Leistung: Wie besonders aggressive Hirntumoren, Glioblastome, es schaffen, in gesundes Gewebe einzudringen und The rapien zu widerstehen, ist die zentrale Frage in der For schung des Preisträgers. Er entdeckte bereits mehrere molekulare Faktoren, z.B. veränderte Proteine, die maß geblich zur Ausbreitung der Krebszellen und der damit verbundenen Therapieresistenz beitragen. „Diese Mole küle eignen sich zum Teil als diagnostische Marker, aber auch als Angriffspunkte für neue Therapiestrate gien, um das invasive Wachstum zu unterdrücken“, so Dr. Weiler. Nun will er mit Kollegen die Mechanismen entschlüsseln, mit denen Glioblastome auf Bestrahlung und Therapien, welche die Neubildung von Tumorgefä ßen bremsen, reagieren können: Beides kann wiederum ein invasives Tumorwachstum provozieren. VOR- UND NACHSORGE BEI ERBLICHEM BRUSTKREBSRISIKO Preisträgerin: Dr. Sarah Schott, Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Frauenklinik Auszeichnung: Forschungsstipendium der Deutschen Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dotierung: 3.000 Euro Leistung: Wie gehen Frauen mit einem erblich bedingt hohen Risiko für Brust- und Eierstockkrebs um? Welche Patientinnen nehmen spezielle Vor- und Nachsorgeangebote in Anspruch? Diesen Fragen geht Dr. Schott im Rahmen einer interdisziplinären Studie nach. Dazu wertet sie Daten von Patientinnen aus, denen an der Heidelberger Frauen klinik aufgrund familiärer Vorbelastung ein intensi viertes Vor- oder Nachsorgeprogramm mit umfassender, auch genetischer Beratung angeboten wird. Befragun gen sollen klären, wie die betroffenen Frauen die Bera tungen bewerten, welchen Empfehlungen sie folgen und was ihnen bei der Entscheidung für oder gegen die pro phylaktische Entfernung von Brust oder Eierstöcken hilft. Ziel ist es, die Versorgung von Risikopatientinnen und Ratsuchenden zu verbessern. Preise und Ehrungen 38 39 WAS ZEICHNET PARASITEN AUF PROTEINEBENE AUS? Stipendiat: Professor Dr. Marcel Deponte, Arbeitsgruppenleiter am Zentrum für Infektiologie, Parasitologie Förderung: Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Finanzierung der Arbeitsstelle über drei Jahre mit Option auf Verlängerung Leistung: Wie funktionieren Enzyme? Wie unterscheiden sich darin bestimmte Parasiten von Hefe, Menschen und Tieren? Professor Deponte vergleicht mit seiner Arbeitsgruppe Aufbau und Funktion bestimmter Enzyme und anderer Proteine bei Bäckerhefe sowie zwei einzelligen Parasiten, einem Erreger der Leishmaniose in Reptilien (Leishma nia tarentolae) und der Malaria des Menschen (Plasmo dium falciparum). Da diese Arten unterschiedlichen Gruppen im Stammbaum der Lebewesen angehören, unterscheiden sie sich stärker voneinander als klassi sche Modellorganismen wie z.B. Fliegen, Würmer oder Mäuse. Ein Vergleich von Hefe und Parasiten eignet sich deshalb gut, um grundlegende Mechanismen sowie ent scheidende Unterschiede zu identifizieren. ERSTMALS FRÜHE DIAGNOSE VON NERVENSCHÄDEN MÖGLICH Preisträger: Privatdozent Dr. Mirko Pham, Geschäftsführender Oberarzt der Abteilung Neuroradiologie, Radiologische Klinik, Arbeitsgruppe MR-Neurographie Auszeichnung: Wilhelm Conrad Röntgen-Preis 2014 der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. Dotierung: 10.000 Euro SCHWACHSTELLE BEI LEBERZELLKREBS ENTDECKT Preisträger: Dr. Sven Diederichs, Leiter der Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe „Molekulare RNA Biologie und Krebs“ am Pathologischen Institut und Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Auszeichnung: Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), gestiftet von Bayer HealthCare Dotierung: 10.000 Euro Leistung: Krebszellen des Leberzellkarzinoms überleben nicht lange, wenn ihnen ein bestimmtes Eiweiß fehlt, das die Wirkung verschiedener Botenmoleküle, sogenannter Ribonuk leinsäuren (RNA), reguliert. Diese Schwach stelle des aggressiven Leberkrebs entdeckte das Team um Dr. Diederichs eher nebenbei: Die Gruppe untersucht in Krebszellen Signalwege um die bisher wenig erforsch ten, nicht-kodierenden RNAs (ncRNA), deren Funktionen noch weitgehend im Dunkeln liegen. Eines dieser Mole küle tritt in Wechselwirkung mit dem Eiweiß IGF2BP1 – das offensichtlich für Überleben und Vermehrung der Krebszellen unverzichtbar ist. Neben der ncRNA regu liert es noch weitere RNA-Moleküle, die für die Zelltei lung notwendig sind. IGF2BP1 könnte sich daher als Ziel für neue Medikamente eignen. Preisträger: Auszeichnung: Ruprecht-Karls-Preis der Stiftung Universität Heidelberg Dotierung: 3.000 Euro Leistung: Einige Tumorstammzellen des Darmkrebs (kolorektales Karzinom) sind gefährlicher als andere, wie Dr. Dieter im Rahmen seiner Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe um Professor Dr. Hanno Glimm entdeckte: Anders als die meisten ihrer Tochterzellen bilden sie über lange Zeit neue Tumoren und Absiedlungen. Aktuell sucht das Team nach Wirkstoffen, die speziell diese Zellen angrei fen. In einer Kooperation mit dem European Molecular Biology Laboratory (EMBL) testeten sie mehr als 80.000 Substanzen an Tumorstammzellen von Patienten und machten einige vielversprechende Kandidaten aus. Deren genaue Wirkung wird nun weiter untersucht. Daraus könnten sich neue Therapieansätze ergeben, die sich individuell nach den jeweils vorhandenen Tumorzellen richten. Leistung: Dem Team um Dr. Mirko Pham ist es mit Hilfe hochauf lösender Magnetresonanz-Tomographie (MRT) erstmals gelungen, Schäden an kleinsten Nervenfasern aufzu spüren und sichtbar zu machen. Die prämierten Arbeiten zeigten, dass in Nervensträngen nur einzelne Faser gruppen geschädigt sein können. Diese Art der Nerven schädigung war bisher beim Menschen nicht nachweisbar. Die Ergebnisse können Diagnose und Therapieplanung bei bestimmten Nervenerkrankungen verbessern. So entdeckte das Team, dass bei einer Ner venerkrankung, die die Beweglichkeit von Daumen und Zeigefinger einschränkt, der Schaden meist nicht wie angenommen am unteren Unterarm, sondern weit oben am Oberarm sitzt. ERBINFORMATION VON HIRNTUMOREN ERFORSCHT Preisträger: Dr. Hendrik Witt, Abteilung Onkologie, Hämatologie, Immunologie und Pneumologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung für Pädiatrische Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Auszeichnung: Förderpreis 2014 für Neuroonkologie der Stiftung Sibylle Assmus) Dotierung: 5.000 Euro TUMORSTAMMZELLEN GEZIELT AUSSCHALTEN Dr. Sebastian Dieter, Sektion Angewandte Stammzellbiologie, Abteilung Translationale Onkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen NCT und Deutschen Krebsforschungszentrum Preise und Ehrungen Leistung: Gibt die Erbinformation eines Hirntumors Hinweise darauf, ob er nach der Behandlung zurückkehrt? Dr. Hendrik Witt vergleicht das Erbgut von 35 Erst- und daraus hervorgegangenen Folgetumoren (Rezidive), die nach Operation, Strahlen- und Chemotherapie wieder herangewachsen waren. Die Gewebeproben stammen aus Ependymomen, bösartigen Hirntumoren bei Kindern, die bei rund 40 Prozent der jungen Patienten unheilbare Rezidive bilden. Dr. Witt und seine Kollegen wollen nun die für Therapieresistenz und erneutes Wachstum ent scheidenden molekularen Eigenschaften der Tumoren und damit Angriffspunkte für neue Medikamente aus findig machen. So könnte eventuell bereits bei der Behandlung des Primärtumors ein späteres Rezidiv ver hindert werden. BIOMARKER FÜR THERAPIEERFOLG BEI MULTIPLER SKLEROSE Preisträgerin: Dr. Anne Hertenstein, Arbeitsgruppe „Experimentelle Neuroimmunologie“ (Leiter: Professor Dr. Michael Platten), Abteilung Neuroonkologie der Neurologischen Klinik Auszeichnung: Wilma Moser-Preis der Medizinischen Fakultät Dotierung: 5.000 Euro Leistung: In der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) fehlen derzeit noch Tests bzw. Marker, die früh anzeigen, ob ein Medikament beim jeweiligen Patienten überhaupt wirkt. Zwei solche Biomarker entdeckte Dr. Hertenstein für das potentielle MS-Medikament Tranilast, das im Tierversuch Entzündungen des Nervengewebes unter drückt. Der Wirkstoff hemmt die Ausschüttung der Botenstoffe CXCL9 und CXCL10, die Entzündungsreak tionen fördern sowie im Blut messbar sind. Die Boten stoffe könnten sich zudem selbst als Ziel neuer Medikamente eignen. Bei MS greifen körpereigene Immunzellen gesundes Nervengewebe an und zerstören es. Moderne Therapien zielen daher darauf ab, die fehl geleitete Immunreaktion zu hemmen. Aus der Forschung 40 41 Aus der Forschung Wie funktioniert das Zusammenspiel von Milliarden von Nervenzellen? DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT FÖRDERT NEUEN SONDERFORSCHUNGSBEREICH DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT Sonderforschungsbereiche 2014 Physiologie und Pathophysiologie und Sprecher des SFBs. Zentrale Hypothese des neuen SFB ist, dass Nervenzel len sich zu neuronalen Ensembles verbinden, die stabil wiederholbare raumzeitliche Muster bilden und die Grundlage unseres verlässlichen Verhaltens sind. „Ähnliche Hypothesen wurden schon um die Jahrhundertmitte formuliert, doch erst heute stehen uns Methoden zur Verfügung, um das Zusammenspiel der Neuronen wirk lich detailliert erfassen zu können“, betont Professor Draguhn. Dabei kommen insbesondere Techniken der Elektrophysiologie zum Einsatz, also der hochauflösen den Messung elektrischer Potentiale und Ströme von Nervenz ellen, sowie die modernen Ansätze des „life imaging“, der Erfassung neuronaler Aktivität mittels aktivitätsabhängiger Farbstoffe in der Mikroskopie. „Die Aktivität der Nervenzellen muss trotz ihrer unendlichen Komplexität stabilen und reproduzierbaren Mustern folgen.“ Professor Dr. Andreas Draguhn, Direktor der Abteilung Neuro- und Sinnesphysiologie am Institut für Physiologie und Pathophysiologie E in großer Erfolg für die Medizinische Fakultät: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte im November die Förderung eines neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) mit rund 9,5 Millionen Euro. Hier widmen sich die Wissenschaftler dem komplexen Zusammenspiel von Nervenzellen und untersuchen wiederkehrende Muster, die den menschlichen Bewegungen, Gedanken und Wahrnehmungen zu Grunde liegen. Das menschliche Nervensystem besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzellen, zwischen denen es unzählige Verbindungen und Signalwege gibt. „Dennoch ist unser Verhalten, sind unsere Bewegungen, Gedanken und Gefühle reproduzierbar – das heißt die Aktivität der Nervenzellen muss trotz ihrer unendlichen Komplexität stabilen und reproduzierbaren Mustern folgen“, erläu tert Professor Dr. Andreas Draguhn, Direktor der Abtei lung Neuro- und Sinnesphysiologie am Institut für Das menschliche Nervensystem besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzellen, zwischen denen es unzählige Verbindungen und Signalwege gibt. Ein interdisziplinäres Forscherteam aus Biologen, Medi zinern, Physikern, experimentellen Psychologen und Mathematikern widmet sich im SFB vier ausgewählten neuronalen Systemen: dem Netzwerk für Gedächtnis bildung im Schläfenhirn, den Netzwerken der Wahr nehmung im Riechhirn und im Bereich des Tastsinns, den Netzwerken motivierten Verhaltens, die unsere Handlungsantriebe steuern, und dem Netzwerk des Frontalhirns, das eine besondere Rolle in der Hand lungsplanung spielt. „Durch den Vergleich dieser unter schiedlichen Systeme hoffen wir, Gemeinsamkeiten neuronaler Ensembles zu entdecken“, so Prof. Draguhn. –sm An der Medizinischen Fakultät sind aktuell insgesamt acht SFBs und SFB-Transregios angesiedelt, die Heidelberger Wissenschaftler beteiligen sich an weiteren sechs. Neben dem aktuellen SFB von Profes sor Draguhn sind bereits im Mai 2014 zwei weitere SFBs neu bewil ligt worden: Diabetes: Mehr als nur Zucker – giftigen Stoffwechselprodukten und neuen Therapiemöglichkeiten auf der Spur Wer Diabetes hat, leidet langfristig häufig unter verengten Gefäßen, die unter anderem zu Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlagan fall führen können. Der SFB erforscht als erster Verbund in Europa diese Spätfolgen. Bislang konzentriert sich die Diabetes-Therapie auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Doch Studien belegen, dass dies nicht ausreicht, um krankheitsbedingte Spätschäden zu vermeiden. Weitere Studien weisen darauf hin, dass giftige Nebenprodukte des Stoffwechsels, sogenannte reaktive Metabolite, die Schädigungen verursachen. „Die reaktiven Metabolite führen bei Diabetes-Patienten auch dann zu Folgeschäden, wenn der Glucosespiegel im Blut normal ist“, betont Professor Dr. Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor der Abteilung Endokrinologie und Klinische Chemie und Sprecher des SFBs. „Unser Forschungsverbund möchte herausfinden, wie genau diese Zellgifte bei Diabetes-Patienten entstehen und wie sie Spätschäden verursachen.“ Darauf aufbauend wollen die Wissenschaftler Therapie ansätze entwickeln, mit denen sie diese schädigenden Stoffe reduzie ren und Folgeerkrankungen vermeiden können. Infektionen: Wie sich Viren und Parasiten verbreiten und wie der Körper sie bekämpft Wie verbreiten sich Viren und Parasiten im Körper? Wie gelingt es dem Körper, diese Krankheitserreger abzuwehren? In diesem SFB untersuchen die Wissenschaftler die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Erreger- und Wirtsorganismen, die zur Vermehrung und Ausbreitung oder aber zur Hemmung einer Infektion führen. Der inte grative Ansatz beinhaltet die Zusammenführung verschiedener Diszi plinen wie z.B. Infektionsbiologie, Biophysik und chemische Biologie. Technische Neuheiten, wie bestimmte Bildgebungsverfahren, ermög lichen neue Einblicke in den zeitlichen und räumlichen Verlauf einer Infektion. „Wir wollen die Infektion zum einen an Geweben untersu chen, um möglichst nah an der Situation im lebenden Organismus zu sein und die Auswirkungen auf den gesamten Organismus zu verste hen, zum anderen aber auch auf Zell- und Molekülebene, um jede ein zelne Interaktion möglichst genau zu charakterisieren“, beschreibt Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Infektiologie und Sprecher des SFBs, das Vorhaben. MENSCHEN IM KLINIKUM 42 43 „Wenn ich etwas angehe, dann ziehe ich es durch!“ KRANKENSCHWESTER VALERIA MARSCHALL ERFÜLLTE SICH EINEN TRAUM UND MACHTE EINE BERGWANDERUNG IM HIMALAYA – MIT 62 JAHREN Im Alter von 62 Jahren unternahm die gebürtige Inderin eine Bergwanderung im Himalaya und erfüllte sich damit einen Lebenstraum. Foto: privat MENSCHEN IM KLINIKUM Wer Valeria Marschall kennt, wundert sich nicht über nikum treu geblieben und arbeitet heute in der neurolo diese Entschlossenheit. „Ich bin schon immer eine Drauf gischen Intensivstation der Kopfklinik – und das Vollzeit gängerin“, sagt die gebürtige Inderin. „Wenn ich etwas in Früh-, Mittag- und Nachtschicht. angehe, dann ziehe ich es auch durch.“ Diese Einstellung führte sie bereits 1969 nach Deutschland. Damals stu Unnötig zu sagen, dass sie die Höhenwanderung auf den dierte sie in Ranchi im Osten Indiens Erdkunde und Kala Patthar, ein Berg im Südosten Nepals in direkter Hindi, als ihr eine Stellenausschreibung aus Heidelberg Nachbarschaft des Mount Everest, von Anfang bis Ende in die Hände fiel: Das Klinikum suchte dringend Kran durchgehalten hat – in ihrem Tempo: „Ich hatte großar kenschwestern und -pfleger. Sie zögerte nicht lange und tige Guides, die mich langsam laufen ließen und mich bewarb sich. Ihre Eltern fragte sie vorher nicht. sehr gut betreut haben.“ Dass sie immer etwas länger brauchte als ihre Mitwanderer, erwies sich sogar als Im Alter von 19 Jahren reiste sie nach Deutschland aus, Glücksfall. So bot sich ihr ein einmaliger Ausblick auf wo sie anfangs – trotz Deutschunterricht in Indien – kein den in der Abendsonne schimmernden Mount Everest. Wort verstand. „Es war ein Kulturschock. Das Essen hat „Nur das habe ich gewollt. In diesem Moment war ich nicht geschmeckt, ich habe stark abgenommen. Zum Glück der glücklichste Mensch auf Erden“, sagt sie. Die ande waren wir insgesamt 15 Schülerinnen aus Indien, das ren Tourteilnehmer – zu dem Zeitpunkt längst wieder hat es leichter gemacht.“ Valeria Marschall ist dem Kli auf dem Rückweg – baten sie später um ihre Fotos. –tb Drei Fragen an Valeria Marschall Valerias Marschall arbeitet auf der neurologischen Intensivstation der Kopfklinik, seit 1969 ist sie Krankenschwester am Klinikum. E rzählt hat sie zunächst niemandem von ihrem Auslöser waren Fotos ihrer Kollegin Claudia Moderow, Plan. Zu groß war die Sorge, dass alle in gutge- die 2004 in den Himalaya gereist war. Ab diesem Mo meinter Sorge versuchen würden, es ihr aus- ment ließ es sie nicht mehr los. „Zuerst habe ich es mir zureden. Schließlich gibt es vernünftige Gründe, die nicht zugetraut, dachte ‚Das schaffen nur junge Leute, dagegen sprechen, mit 62 Jahren zum ersten Mal eine die regelmäßig bergsteigen’“, erinnert sich die heute Bergwanderung im Himalaya in bis zu 5.545 Metern 64-Jährige, die mit ihren Freunden gelegentlich Wander Höhe zu unternehmen. „Aber ich mag Herausforde- touren in den Alpen unternimmt. Doch dann begann sie, rungen“, sagt Valeria Marschall, die seit 45 Jahren sich im Internet zu informieren, Berichte zu lesen und als Krankenschwester am Klinikum arbeitet. „Ich mit Anbietern zu telefonieren. Schließlich fand sie einen betreue so viele schwer kranke Patienten, die sagen Reiseveranstalter, der mehr Zeit für die einzelnen Etap ‚Hätte ich doch...’. Und diese Wanderung war die Traum pen veranschlagte. „Dann habe ich es gewagt.“ Im Feb ruar 2013 saß sie im Flieger Richtung Kathmandu, Nepal. reise meines Lebens.“ Sie arbeiten Vollzeit als Krankenschwester auf bringen: Jede Minute einer Schicht ist gefüllt, schon einer Intensivstation; im Urlaub wandern Sie im allein Gerätekontrolle und Qualitätssicherung kosten Himalaya, statt die Füße hochzulegen. Woher viel Zeit. Eigentlich hat sich während meiner Zeit im Beruf alles geändert, vor allem Leistungsdruck und nehmen Sie die Energie? Ich liebe meine Arbeit. Sie ist zwar sehr anstrengend, Anspruch sind enorm gestiegen. Die Entwicklung geht aber ich gleiche das aus. Ich schlafe ausgiebig, laufe sehr schnell und man muss am Ball bleiben. Wie bei gerne im Freien und unternehme viel mit meinem der Einführung der Computer: Das war für mich eine Freundeskreis. Ich gestalte meine Freizeit so, dass Herausforderung; es hat mich geärgert, dass ich es sie mir Freude macht. Außerdem fühle ich mich im nicht kann. Also habe ich es gelernt. Team der Intensiv 2, in dem ich schon seit 25 Jahren arbeite, sehr wohl. Hier kenne ich die Kollegen und In diesem Jahr haben Sie den Grand Canyon sie kennen mich. Ich werde von ihnen sehr gut unter besucht. Konnte der Sie nach dem Himalaya überhaupt noch beeindrucken? stützt. Natürlich hat der Grand Canyon mich beeindruckt. In 45 Jahren hat sich in Medizin und Kranken- Er hat einen ganz besonderen Reiz, ist sehr abwechs lungsreich. Vergleichen kann man beides aber nicht. pflege viel getan. Ist die Arbeit heute leichter? Als ich anfing, mussten wir vieles noch per Hand machen, z.B. bei manchen Patienten jede Stunde den Blutdruck messen. Heute macht die Technik zwar vieles leichter, aber dafür müssen wir mehr Leistung Jubilare 44 Jubilare 45 Dienstjubilare JUNI 2014 JULI 2014 AUGUST 2014 SEPTEMBER 2014 40-jähriges Jubiläum 40-jähriges Jubiläum 25-jähriges Jubiläum 40-jähriges Jubiläum Gueluezar Kirma, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung Heinsteinwerk Monika Adler, Arzthelferin, IKTZ Bernhard Eggert, Hausmeister, Hausdienst Kopfklinik Ingeborg Habermaier, Krankenpflegehelferin, Chirurgie 25-jähriges Jubiläum Sigrid Fischer, Leitende Krankenschwester, Zentrum für Psychosoziale Medizin Hans Junkermann, Facharzt, Frauenklinik Gabriele Kretschmer, Arzthelferin, Kinderklinik Theo Grimm, Zahntechniker, MZK II, Zahnärztliche Prothetik Carmen Pospiech, Arzthelferin, Sektion Pädiatrische Pneumologie und Allergologie Elke Stucke, Beiköchin, Küche, Kalte Küche Brunhilde Hähnel, MTLA, Institut für Anatomie und Zellbiologie Cennet Aykac, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung Kinder-, Frauen- und Hautklinik Ilinka Miloloza, Beiköchin, Küche, Kalte Küche 25-jähriges Jubiläum Dr. Jürgen Haas, Diplom Biologe, Neurologie Katja Bickel, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik I Station K 2 Petra Adler, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik Marianne Hotz, Regierungshauptsekretärin, Patientenverwaltung, Ambulante Abrechnung Hermann Braun, Mechanikermeister, Mund-Zahn-Kiefer-Klinik, Allgemeiner Bereich Michaela Brough, MTLA, Institut für Humangenetik Gabriele Mathes, Verwaltungsangestellte, ZIM Christiane Brenner, Biologielaborantin, Allgemeine Immunologie, Serologie und Hämatologie, Diagnostik Andrea Dormann, Study Nurse, Neuroonkologie Maria Mehlhorn, Arztsekretärin, Allgemeine Ambulanz Frauenklinik Claudia Gölz, Krankenschwester, Neurochirurgie Maria Müller, Waschgehilfin, Wäscherei Daniela Grimm, Zahnarzthelferin MZK IV Dr. Jürgen Burhenne, Chemiker, Medizinische Klinik, Klinische Pharmakologie Heidrun Hinze-Erlewein, Krankenschwester, Chirurgie Magdalena Tewes, Chemielaborantin, Institut für Humangenetik Elke Fenner, MTA, Molekulare Humangenetik Ulrike Johnen, MTLA , Chirurgie Dr. Caspar Grond-Ginsbach, Dipl. Biologe, Neurologie Claudia Kießer, Medizinallaborantin, Zentrallabor-Analysezentrum Abdellatif Khannoussa, Sterilisationsgehilfe, Sterilisation VZM Peter Kurilenko, Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderklinik Rüdiger Schranz, Werkstattleiter, KTG Maschinentechnik Alexandra Köppel, MTLA , Institut für Humangenetik Heike Lauber, Schauspieltrainerin, Klinik für Psychosomatik Arina Schumann, Krankenschwester, NCT Tagesklinik Marietta Kottner, Bürofachkraft, Einkauf Susanne Leyser-Hahn, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Neurologie Gisela Thomas, EDV-Administratorin, Herzchirurgie Matthias Mühlhauser, MRA, Radioonkologie und Strahlentherapie Raimondo Trombatore, Lagervorsteher, Fuhrpark Gerda Kramer, Sterilisationsgehilfin, Sterilisation VZM 25-jähriges Jubiläum Myriam Halk, Regierungsamtfrau, GB 1.2. Personalabteilung Eduard Hamann, Kraftfahrer, Fuhrpark Andrea Möckel, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Neurologie Armin Mühlberg, Regierungsobersekretär, GB 3 Materialwirtschaft Cornelia Murrmann, Fachkrankenschwester, Chirurgie Isolde Schödel, Verwaltungsangestellte, ZIM Steffen Nobili, Heizungsmonteur, KTG Henriette Waldecker, Medizinisch Radiologische Assistentin, MZK Klinik Peter Reibel, Medizintechniker, ZIM – Service MT Ramona Plach, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung, VZM , OMZ , Verwaltung Birgit Weiß, Biologielaborantin, Molekulare Humangenetik Brunhild Schagen, MTLA, Mund-Zahn-Kiefer-Klinik, Zahnerhaltungskunde Christine Rüsing, Krankenschwester, Hautklinik Sylvia Winkler, Arztsekretärin, Radiologie Mirce Sacirovic, Hausarbeiter, Hausdienst Kinder-, Frauen- und Hautklinik Anka Witt, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IV Antje Schuhmann, MTA, Hals-Nasen-Ohren-Klinik Heike Sartor, TA, Pathologie Anna Wolf, Krankenschwester, Chirurgie Henrik Seibert, Verwaltungsangestellter, GB 2.1 Kreditorenbuchhaltung Heike Zimmermann, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IV Ralf Mallok, Aufnahmedienstleiter, GB 2.2. PV-AD, Kinder-, Frauen- und Hautklinik Dr. Andrea Steinborn-Kröhl, Akademische Oberrätin, Frauenklinik Dr. Martina Schalk-Eibach, Fachärztin, Klinik für Anästhesiologie Rosemarie Thome, Krankenschwester, Psychosomatik Bernd Schmitt, Krankenpfleger, Augenklinik Ulrike Wüst-Wagner, Krankenschwester, Psychosomatik Madeleine Schneider, Krankenschwester, Chirurgie Markus Zorn, Laborleiter, Zentrallabor Sibylle Steffan, Programmiererin, ZIM Bei der Jubilarfeier im Mai 2014 zeichneten die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan und Personalrats-Vorsitzende Gabriele Oppenheimer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die im Februar, März und April 2014 ihr Dienstjubiläum hatten. Dr. Gudrun Vogt-Leucht , Oberärztin, Klinik für Anästhesiologie Ingeborg Weber, Arztsekretärin, Herzchirurgie Martina Zuber, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung, Chirurgie Jubilare 46 NOVEMBER 2014 DEZEMBER 2014 40-jähriges Jubiläum 25-jähriges Jubiläum Daniel Back, Pförtner, Pforte Chirurgie Alice Kristbaum, Krankenschwester, Kopfklinik Jutta Schmitt, Küchenarbeiterin, Küche, Kalte Küche Karin Neukirchen-Gehr, Krankenschwester, Hautklinik Ingeborg D'Amato, Arztsekretärin, Innere Medizin V OKTOBER 2014 40-jähriges Jubiläum Hannelore Gehrig-Feistel, MTA, Parasitologie Elke Eberhard, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik Dr. Wolfgang Springer, Oberarzt, Pädiatrische Radiologie, Kinderklinik Gabriele Schmid, Krankenschwester, Chirurgie 25-jähriges Jubiläum Monika Altmann, Arztsekretärin, Radiologische Klinik Heike Badjie, Krankenschwester, Zentral-OP, Kinder-, Frauen- und Hautklinik Irmgard Barnes, Angestellte im Schreibdienst, IKTZ Beate Baumann-Kretz, Fachkrankenschwester, Anästhesiologische Klinik Brigitte Bühler, Krankenschwester, Chirurgie Karin Genthner, Rotkreuzschwester, Kinderklinik Necdet Gocuk, Lagerverwalter, KTG, Kaufmännisches Gebäudemanagement Patricia Gräber, Fachkrankenschwester, Medizinische Klinik 47 Christine Koch, Arztsekretärin, Chirurgie Michael Kohlhammer, EDV-Administrator, Chirurgie Marioara, Sarpaczki, CTA, Stoffwechsellabor Kinderklinik Prof. Dr. Ingo Baumann, Leitender Oberarzt, HNO Klinik PD Dr. Johann Greil, Oberarzt, Pädiatrische Onkologie, Kinderklinik 25-jähriges Jubiläum Marcela Hruska, Köchin, VZM Küche Diät Renate Sedlak, Medizinische Dokumentarin, Kinderheilkunde Christiane Berns, Physikerin, Radioonkologie und Strahlentherapie Snjezana Krcic-Jankovic, Krankenschwester, Neurologie Anette Simon, Fachkrankenschwester, Psychiatrie Wolfgang Dederer, Arzt, Stabstelle Qualitätsmanagement / Medizincontrolling Barbara Selenski, Waschgehilfin, Wäscherei Diana Sommer, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Susanne Faber, MTLA, Hygiene und Medizinische Mikrobiologie Sonja Schreyer, MTRA, Diagnostische und interventionelle Radiologie Cornelia Geißler-Wetzel, MTA, Kinderklinik, Neugeborenen-Screening Christina Schulz, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Diana Gramlich, Krankenschwester, Chirurgie V Roland Schuppe, Diplom-Informatiker, KTG-Planungsgruppe Technik und Bau Brigitte Grüttner-Dahms, Sozialarbeiterin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie Sonja Grygiel, Arztsekretärin, Frauenklinik Kerstin Schuß, Kinderkrankenschwester, Chirurgie Monika Kinze, Pflegehelferin, Chirurgie I Margita Schwarz-Zundl, Krankenschwester, Innere Medizin III Daniela Knippel-Pfeiffer, Waschgehilfin, Wäscherei Bernhard Sorg, Krankenpfleger, Klinik für Allgemeine Psychiatrie Clemens Schmitt, PTA, MZK II, Zahnärztliche Prothetik Prof. Dr. Paul Schnitzler, Diplom-Biologe, Virologie Janette Schönfeld, Diätassistentin, Küche- Diät Ursula Wieske, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung Psychiatrie Jeannette Klemm-Wessbecher, MTA, Hautklinik Georg Umlauf, Krankenpfleger, Innere Medizin I Bettina Kraft, Psychologin, Kinderheilkunde I Andrea Gräble, Krankenschwester, Medizinische Klinik Heike Wilhelm, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Elvira Rehberger, Küchenarbeiterin, Küche, Kalte Küche Barbara Grzenkowski, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie Elvira Wolfmüller, Krankenschwester, Chirurgie Anke Rudolph, Zahnarzthelferin, NWD-MKG-Chirurgie Henning Gumprecht, Verwaltungsangestellter, Pforte Orthopädie Dr. Michael Schäfer, Physiker, Experimentelle Chirurgie Uwe Herrmann, Fachkrankenpfleger, Klinik für Allgemeine Psychiatrie Sibylle Ulmer, Krankenschwester, Innere Medizin II Michael Klefenz, Krankenpfleger, Neurologie Dorothea Wallenwein, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgie II Anita Klenner, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik Jubilare Michael Zorn, Krankenpfleger, HNO, Allgemeine Ambulanz Impressum Herausgeber: Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg Satz, Layout gggrafik design V.i.S.d.P. Christian Fick (cf) Druck Nino Druck GmbH, Neustadt / Weinstraße Redaktion Siri Moewes (sm), Tina Bergmann (TB), Tel.: 06221/56 45 37 E-Mail: [email protected] Besuchen Sie das Klinikum auch im Internet unter www.klinikum.uni-heidelberg.de oder bei Facebook unter www.klinikum.uni-heidelberg.de/facebook Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Mai, Juni und Juli ihr Dienstjubiläum hatten, feierten gemeinsam mit der Kaufmännischen Direktorin Irmtraut Gürkan und der Personalrats-Vorsitzenden Gabriele Oppenheimer im August 2014. Das Quiz im Klinikticker 48 49 Das Quiz im Klinikticker Das Quiz im KlinikTicker T ürkisfarbenes Wasser, traumhaftes Südseeambiente und mehr als 400 echte Palmen – gewinnen Sie einen von drei Gutscheinen im Wert von jeweils 50 Euro und genießen Sie einen „Kurzurlaub“ in der Thermen- und Badewelt Sinsheim! Was muss man tun? Einfach die folgenden Fragen richtig beantworten: 1. Wie wird die Generation genannt, die zwischen 1955 und 1969 geboren ist? 2. Wofür steht die Abkürzung SAPV? 3. Wie heißen die giftigen Nebenprodukte des Stoffwechsels, die bei Diabetes-Patienten zu Folgeschäden führen können? Beim KlinikTicker-Quiz dürfen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums Heidelberg einschließlich der Tochtergesellschaften und der Medi zinischen Fakultät sowie Studentinnen und Studenten der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg teilnehmen. Antworten per E-Mail mit dem Betreff „Quiz“ unter Angabe Ihrer Abteilung an: [email protected] oder per Klinik-Post mit Hilfe des Antwortbogens an die Unternehmenskommunikation, Im Neuenheimer Feld 672, 69120 Heidelberg Einsendeschluss ist der 30. Januar 2015. Die Preise werden unter den richtigen Antworten ausgelost. Wir wünschen viel Glück! Ihr KlinikTicker Team Die Antworten zum letzten Quiz: 1. Wie viel wiegen die Lebensmittel insgesamt, die täglich in der Küche im VZM verarbeitet werden? – über 2 Tonnen – 2. Womit werden besonders empfindliche Instrumente und Geräte sterilisiert? – Plasmasterilisator – 3. Wie heißt das Wissensmanagementsystem der Telefonzentrale? – Infopoint – Über einen Gutschein im Wert von jeweils 50 Euro für das Dehner Garten-Center freuen sich: Andrea Michler, K1 – Infekt, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Andrea Morath, Leitung Probenannahme, Analysezentrum Bianka Keilbach, Ophthalmologische Rehabilitation, Augenklinik KLINIKTICKER-QUIZ ANTWORTBOGEN: Frage 1: Frage 2: Frage 3: Name: Abteilung: Postanschrift: E-Mail: JAHRESAUBLICK 2015 50 JAHRESAUBLICK 2015 51 Und 2015? Der Ausblick auf das kommende Jahr Neue Räume für die Technische Orthopädie Jährlich kommen über 5.000 Patienten aus aller Welt in die Abteilung für Technische Orthopädie nach Schlierbach. Für diese und die 70 Mitarbeiter beginnt im Frühjahr 2015 eine neue Zeitrechnung: Nach einer längeren Sanierungsphase werden voraussichtlich Ende Februar die neuen Räum lichkeiten eröffnet. Die um das Doppelte vergrößerte Fläche sorgt für ange messene Arbeitsplätze, ein neuer Laufparcours sowie ein spezieller Bereich zur armprothetischen Versorgung verbessern den Service für die Patienten. Eine kindgerechte Ausstattung kommt den jüngeren Patienten entgegen. Die 1919 gegründete Technische Orthopädie bietet nicht nur eine exzellente Patientenversorgung, sondern ist auch in der praktischen Ausbildung und Forschung aktiv. Schwerpunkte sind die Bewegungsanalyse und Entwick lung orthopädischer Hilfsmittel. Klinik für Allgemeine Psychiatrie erweitert tagesklinisches Angebot Die neue Tagesklinik der Allgemeinen Psychiatrie bezieht im März 2015 ihre neuen Räume in der ehemaligen Frauenklinik. Aktuell ist der Bereich in der alten Hautklinik untergebracht. Zukünftig soll es 18 Plätze zur Behandlung von Patienten mit klinisch bedeutsamer Veränderung der Stimmungslage geben, bei denen die Förderung der Alltagsgestaltung im Vordergrund steht. Die bereits bestehenden Angebote (Tagesklinik Blanken burg und die Tagesklinik für Ältere) sowie die stationsgebundenen störungs spezifischen Angebote zur teilstationären Behandlung werden in der bewährten Form fortgeführt Marsilius-Arkaden: Eröffnung Ende 2015 Die Inbetriebnahme der Marsilius-Arkaden ist für Ende 2015 geplant. In den drei Türmen werden wissenschaftliche Dienstzimmer, Konferenz räume, Wohneinheiten für Klinikums-Personal, eine Cafeteria und ein Ökumenisches Zentrum untergebracht. Das Zentrum für Informationsund Medizintechnik ZIM erhält auf sechs Etagen eine neue Heimat. Eine Tiefgarage bietet Platz für ca. 75 Fahrzeuge. Das Sommerfest steigt am 17. Juli It´s Partytime! Die wahrscheinlich größte Party der Stadt Heidelberg steigt am Freitag, den 17. Juli, ab 17 Uhr im Schwimmbadclub. Auf die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter des Klinikums warte beim Sommerfest wieder beste Unterhaltung und eine tolle Atmosphäre mit Karibikfeeling, Cocktail-Bar und Sandstrand. Bernd Zoeller und Küchenteam verwöhnen die Gäste natürlich wieder mit einem hervorragenden Buffet, und die Band Barbed Wire sorgt im Festzelt für beste Stimmung. Weitere Informationen gibt es unter www.sommerfest-klinikum.de und auf der Sommerfest-facebook-Seite. Und sonst? SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG! UNIVERSITÄTSKLINIKUM HD MITARBEITERBEFRAGUNG 2015 EINFACH FRAGEBOGEN AUSFÜLLEN & ZURÜCKSCHICKEN SOMMER 2015 Mitarbeiterbefragung im Sommer 2015 Wie attraktiv ist das Universitäts klinikum Heidelberg als Arbeitge ber? Wie kann die Arbeitsplatz- Bildquelle: August Natterer, Satana, 1911 © kultur optimiert werden? Wie lassen Sammlung Prinzhorn sich Stärken ausbauen und Schwä Ausstellung Sammlung chen erkennen? Diese Fragen sind Prinzhorn ab April 2015 für das Klinikum von zentraler Vom 30. April bis zum 16. August Bedeutung. Nach der ersten Mitar 2015 zeigt die Sammlung Prinzhorn beiterbefragung 2012 steht im Som in der Voßstraße erstmals eine mer 2015 die Folgebefragung auf große Überblicksausstellung ihrer dem Programm. Werke. Derzeit ist die Ausstellung unter dem Titel „Das Wunder in der Schuheinlegesohle“ noch in der Ber liner Sammlung Scharf-Gerstenberg zu sehen. Gezeigt werden rund 120 Werke aus der Heidelberger Samm lung, die um 1900 in psychiatri schen Einrichtungen entstanden sind. Mit der Ausstellung erfüllt das Museum Sammlung Prinzhorn den oft geäußerten Wunsch nach einer Überblicksschau. >Das Center for Integrative Infectious Disease Research Heidelberg (CIID) – deutschlandweit eines der Spitzenzentren für Infektionsforschung – feiert im Jahr 2015 die Grundsteinlegung. Das neue Gebäude des Zentrums für Infektiologie bie tet hervorragende Bedingungen für die interdiszi plinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit aller Bereiche der Infektionsforschung. >Die Grundsteinlegung zum Neubau der Chirurgi schen Klinik wird voraussichtlich im März oder April 2015 sein. >Im Herbst 2015 weiht die Thoraxklinik ihr neues Funktionsgebäude ein. >Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim: Beginn mit der Generalsanierung 2015 >Mehr Betten für die Kinderklinik: Auch die Kinderchirurgie (bisher Chirurgische Klinik) soll im Gebäudekomplex Kinder-/Frauen-/Hautklinik untergebracht werden. Derzeit befindet sich das Projekt noch in Planung, der Baubeginn ist für 2015, die Inbetriebnahme spätestens für 2017 vor gesehen. –cf Unser Titelbild: „Weihnachtsfreude“ von Oskar Herzberg Weihnachtfreude brüderchen u. schwesterlein sat grüner Tanebaum erfreun; ein schäfchen harig schaukelpferd; net püpchen, zapelhampelman der kautschuksprünge leisten kan hängt an dem lichterbaum beschert; ein myrtestökchen frau mama, ein regulator hern papa; in kinderstube ungestört; knecht ruprecht schüte nüse aus; goldäpfel rotenrot heraus; die rute graue asche kert; wer artig kent die rute nicht, behält sein freudig angesicht; hat folgsam auf das wort gehört, der ist den eltern lieb u. wert. Oskar Herzberg.1914 „Weihnachtsfreude“ Oskar Herzberg (*1844 - †1917 Leipzig) 1914 Pinsel in Wasserfarben und Deckweiß über Bleistift auf Papier 33 x 21 cm Sammlung Prinzhorn, Inv.Nr. 3930 Über Oskar Herzberg Sammlung Prinzhorn Nach 33-jähriger Tätigkeit als Setzer und „Kolporteur“ – ein Hausierer, der gedruckte Schriften vertrieb und erzählend verbreitete, wurde Herz berg in die psychiatrische Klinik in Leipzig mit der Diagnose „chronische Schizophrenie“ eingeliefert. Dort begann er, 65jährig, spontan zu malen, zu schreiben und zu komponieren. Neben genreartigen, naiv anmutenden Szenen, die Herzberg teilweise auch schriftlich erläuterte, fertigte er Porträts von Mitpatienten, Pflegern und Ärzten an. Von 1912 bis 1914 ist ein Klinikaufenthalt in Wien nachweisbar. Der kunstinteressierte Leip ziger Psychiater Ernst Jolowicz widmete seinem früheren Patienten 1934 im Pariser Exil in der Galerie Pléiade eine Einzelausstellung. Alfred Kubin fühlte sich von Herzbergs Werken an Paul Klee erinnert. Die Sammlung vereint Zeichnungen, Gemälde, Col lagen, Textilien, Skulpturen und eine Fülle unter schiedlicher Texte, die zwischen 1880 und 1920 in psychiatrischen Anstalten vorwiegend des deutsch sprachigen Raums entstanden sind. Die meisten der oft langjährig internierten Patienten galten als schi zophren. Mehr zum Museum Sammlung Prinzhorn (Voßstraße 2) unter www.sammlung-prinzhorn.de
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