140716-1 Bilanz Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft

Ministerium für Wirtschaft,
Bau und Tourismus
Bilanz Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2016
Glawe: Export von Produkten intensivieren –
wachsende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen – Gesundheitswirtschaft ist
Motor regionaler Wirtschaftsentwicklung
Schwerin, 14.07.2016
Nummer: 288/16
Am Donnerstag ist in Rostock-Warnemünde die Nationale
Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft zu Ende gegangen.
Italien war in diesem Jahr Partnerland der Konferenz. „Italien
hat aufgrund der ähnlichen demografischen Entwicklung wie in
Deutschland einen Bedarf an leistungsfähigen Medizintechnikprodukten. Deutsche Firmen haben mit ihrem Know-how eine
gute Position im Markt. Die Chancen vor allem im Bereich der
Medizintechnik können wir wirtschaftlich für Mecklenburg-Vorpommern intensiver nutzen“, sagte der Minister für Wirtschaft,
Bau und Tourismus Harry Glawe am Donnerstag. Rund 600
Branchenexperten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
nahmen an der zweitägigen Konferenz in RostockWarnemünde teil. Die Gesamtorganisation für die Veranstaltung hatte die BioCon Valley® GmbH.
Mehr Export von marktfähigen Produkten nach Italien
Insgesamt wurden in 2015 Waren im Wert von 415,7 Millionen
Euro ausgetauscht (Im- und Export). Die wichtigsten Exportgüter nach Italien waren Käse, Zuckerrüben sowie Fleisch. Importiert wurden vor allen Dingen Maschinen, Frischobst, Bekleidung aus Seide sowie Waren aus Kunststoffen. „Die Zahlen
verdeutlichen, dass wir vor allem im Export marktfähiger Produkte nach Italien zulegen können. Wir haben hoch innovative
Produkte, die in unserem Land hergestellt werden. ´Made in
Germany´ ist ein Gütesiegel und wir wollen, dass ´Made in
Mecklenburg-Vorpommern´ noch stärker wahrgenommen wird.
Wir können international beispielsweise mit modernen Implantaten, Stents (Gefäßstützen) und Atemtherapiegeräten der heimischen Wirtschaft punkten“, betonte Glawe weiter.
Ministerium für Wirtschaft, Bau
und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern
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V. i. S. d. P.: Gunnar Bauer
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Wachsende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen
Schwerpunktthema der zweitägigen Konferenz war „#Gesundheit 2016 – die Gesundheitswirtschaft in der Digitalen Welt“.
„Wir wissen, wir stehen in den kommenden Jahren weiter vor
großen Herausforderungen. So wird der demografische Wandel im Zusammenhang mit einem gewachsenen Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung zwar zu einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen führen, auf der anderen Seite aber auch die Fachkräfteproblematik weiter in den
Fokus rücken. Hier müssen wir unsere Anstrengungen intensivieren“, mahnte Glawe. Die Digitalisierung bietet große Möglichkeiten für die Gesundheitswirtschaft: digitalgestützte Therapien und Unterstützungssysteme bieten ganz neue Behandlungsansätze in der Gesundheitsversorgung, die Entwicklung,
Produktion und Fertigung von Medizinprodukten wird durch digitale Systeme reformiert. „Die Auswertung von großen Datenmengen kann die Diagnostik entscheidend verbessern“, so
Glawe. „Vor allem im Bereich von gesundheitswirtschaftlichen
Dienstleistungen haben schon jetzt digitale Technologien und
die durch sie anwendbaren Methoden zu einer enormen Veränderung geführt.“
Beispiele für Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern
Ein erfolgreich umgesetztes Projekt ist beispielsweise die „Gemeindeschwester“ AGnES (AGnES steht für Arzt-entlastende,
Gemeindenahe, E-Health gestützte, Systemische Intervention). Das Projekt wurde vom Institut für Community Medicine
der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald koordiniert und
wissenschaftlich unterstützt. Digitale Verbindungen werden genutzt, um dem Hausarzt über den Hausbesuch zu berichten.
So wurden im Ergebnis Dienste entwickelt und etabliert, die dabei helfen, den Gesundheitszustand von Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes oder Bluthochdruck,
vom Zuhause des Patienten aus zu überwachen. Die Ergebnisse des AGnES-Modellprojektes waren Grundlage einer Gesetzesänderung im SGB V, die eine Überführung der Leistungen in die Regelversorgung erlaubt.
Die Universitätsmedizin Greifswald führt ein Projekt gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse durch. Über ein Smartphone bzw. Tablet, auf dem eine eigens für das Projekt entwickelte Applikation (mSkin App) installiert werden soll, wird eine
interaktive Kommunikation zwischen Arzt und Patient erfolgen.
„Hiermit soll eine moderne und innovative Lösung zur telemedizinischen Unterstützung der Betreuung von Patienten mit
Dermatosen, also schweren Hauterkrankungen, geschaffen
werden“, sagte Glawe. Darüber hinaus soll zum Beispiel künftig
die Neurologische Universitätsklinik Greifswald beim Aufbau eines Neurologischen Telekonsils unterstützt werden. Hierbei
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handelt es sich um einen innovativen patientenorientierten Ansatz für die Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen in strukturschwachen Regionen.
Wachstumsbranche mit enormem Potential
Die Ergebnisse der von der BioCon Valley® GmbH in Kooperation mit dem unabhängigen Wirtschaftsforschungs-Institut
WifOR erstellten Studie zeigen volkswirtschaftliche Effekte der
Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern auf. „Die
Gesundheitswirtschaft ist ein verlässlicher Wachstumstreiber
im Land. Sie ist der Motor der regionalen Wirtschaftsentwicklung. Die hervorragenden gesundheitswirtschaftlichen Kompetenzen, wie beispielsweise in der Biotechnologie und der Medizintechnik, tragen heute wesentlich zur Wertschöpfung im Land
bei“, betonte Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. In
der Gesundheitswirtschaft arbeiten derzeit 136.600 Erwerbstätige. Der Anteil an der gesamten regionalen Bruttowertschöpfung im Land beträgt 14,6 Prozent und ist seit dem Jahr 2000
kontinuierlich gestiegen. Dabei werden 46,1 Prozent der Bruttowertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft durch den Mittelstand erwirtschaftet.
Bilanz zum Abschluss der Konferenz
Wirtschaftsminister Glawe hat zum Ende der zweitägigen 12.
Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft eine positive Bilanz. „Wir haben uns als gute Gastgeber präsentiert.
Die Konferenz strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus“,
sagte Glawe abschließend.