Resolution - Rhein

Resolution
zum Bundesverkehrswegeplan und der Verkehrsanbindung der Verbandsgemeinde
Wissen und der Stadt Wissen
Die Verbandsgemeinde und die Stadt Wissen liegen inmitten des Kreises Altenkirchen. Die
Bewohner und die Industrie haben den längsten Weg (mind. 30 Minuten) zu den
Autobahnen im Vergleich zu allen anderen Verbandsgemeinden des Kreises und in der
Region Westerwald–Sieg. Unsere Region hat individuelle Stärken wie den Regio-Bahnhof,
günstiges Bauland und Immobilen, Einrichtungen wie Schwimmbad und Kulturwerk und
liegt mitten in der Naturregion Sieg. Relativ gut ist die Bahnanbindung an der Strecke Köln –
Siegen durch RE 9 und Regionalbahn.
Straßen und Bahnanbindung an die großen Autobahnen A 4, A 45 und A 3 bzw. zu den
Oberzentren Köln/Bonn und Siegen sind die Lebensadern unserer ländlichen Region im
äußersten Norden von Rheinland-Pfalz. Die stete Vernachlässigung der Infrastruktur durch
die rheinland-pfälzische Politik und der Deutschen Bahn
tragen zu ungleichen
Lebensbedingungen im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen in Eifel, Pfalz und
Hunsrück bei. Sie beschleunigen die Abwanderung von Menschen und erschweren die
Anwerbung von neuen Bürgerinnen und Bürgern. Der neue Bundesverkehrswegeplan
eröffnet Chancen bis zum Jahr 2030. Diese gilt es zu nutzen um nicht „abgehangen“ zu
werden.
Schnelle Straßen zu den Autobahnen, Bahnverbindungen und Datenwege entscheiden über
die Zukunft des Wisserlandes und den Erhalt von Arbeitsplätzen sowie der Ansiedlung neuer
Bewohner. Die Stadt Wissen hat dazu selbst erhebliches getan u.a. mit dem Bau des RegioBahnhofes. Aufgrund der insgesamt günstigen „Sandwich-Lage“ des Kreises Altenkirchen
zwischen den Großregionen Köln und Rhein-Main ist das Vorhandensein einer guten
Verkehrsinfrastruktur für uns von aller größter Bedeutung.
Um den Anschluss an die Großregionen Köln/Bonn, Rhein-Main und Siegerland nicht zu
verlieren, bedarf es einer hohen Priorisierung des Ausbaus der Bundesstraßen 62 und 8
und der Schienenwege (Siegstrecke) im Bundesverkehrswegeplan 2016.
Auch das Land ist bei der L 278 Richtung Landesgrenze NRW gefordert, weil hier tausende
von Arbeitsplätzen von Menschen unserer Region angefahren und erreicht werden müssen.
Der Verbandsgemeinderat Wissen und der Stadtrat Wissen mögen
beschließen:
I . Verbesserung der Straßenanbindungen
1. Die Bundesstraße 62 und die Landesstraße 278 erfüllen nicht annähernd den
Standard einer schnellen Zubringerverbindung und bedürfen eines Ausbaues.
2. Darüber hinaus unterstützen wir ausdrücklich den Ausbau der B 8 in HennefUckerath, Kircheib und Hasselbach. Damit würde ein wichtiger „gordischer Knoten“
in Richtung Rheinland für Handwerk, Industrie und Pendler durchschlagen.
3. Die Ortumgehung Mudersbach (B 62) ist für unsere Anbindung an das Siegerland und
die A 45 von wichtiger Bedeutung. Die Ortumgehung Mudersbach muss mit einem
„Stern“ durch den Bund versehen werden, um Planungen bis 2030 zu ermöglichen.
Der Ausbau B 8 (wie unter 2. beschrieben) und die Ortsumgehung Mudersbach
müssen im neuen Bundesverkehrswegeplan entsprechend ausgewiesen werden.
4. Das Land muss zügig mit den Planungen beginnen und den Planungsstellen
ausreichendes Personal bereitstellen. Dies gilt auch für den weiteren Ausbau der B 62
von der Landesgrenze NRW bis nach Wissen (3. Fahrspur/Überholspuren).
5. Die schnellste Anbindung an die Autobahn aus der Region Wissen erfolgt über die L
278. Diese ist trotz einiger Verbesserungen immer noch teilweise in einem maroden
Zustand mit engen Kurven. Die Straßenverhältnisse sind dem enormen und ständig
zunehmende LKW-Verkehr kaum noch zumutbar, ungeachtet einem hohen
Unfallrisiko. Der dringende Ausbau wird zwar seit Jahren im Ausbauprogramm des
Landes Rheinland-Pfalz ausgewiesen, der Maßnahme wird jedoch von Jahr zu Jahr
aus unerklärlichen Gründen verschoben.
II. Die Bahnstrecke Köln – Siegen (Siegstrecke) ausbauen und mit Lärmschutz versehen
In Sachen Bahn wird der Ausbau der Siegstrecke und die Aufnahme in den neuen
Bundesverkehrswegeplan seitens der Verbandsgemeinde Wissen uind der Stadt Wissen
ausdrücklich befürwortet. Es kann nicht sein, dass über 70 Jahre nach dem zweiten
Weltkrieg immer noch Kriegsschäden auf zwei Abschnitten in NRW bestehen und dadurch
die Strecke in diesen Bereichen eingleisig verläuft. Der Regio-Bahnhof Wissen ist ein
Pluspunkt für den ÖPNV und bietet vielen Pendlern eine Zusteigemöglichkeit in Richtung
Köln und die Gegenrichtung Siegen.
Auch der Ausbau des „Großknotens Köln“ (Kölner HBf, Deutzer Brücke) würde zu
erheblichen Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse auf der Siegstrecke führen. Deshalb
unterstützen und begrüßen wir jegliche Bauaktivitäten in diesem Bereich ausdrücklich. Dies
muss mit modernen Lärmschutzmaßnahmen einhergehen.
III. Konsequenzen
Verkehrspolitik ist Sache des Bundes und der Länder. Wir fordern und erwarten hierzu eine
klare
Stellungnahme
des
rheinland-pfälzischen
Verkehrsministers
und
des
Bundesverkehrsministers.
Das für Herbst 2016 geplante Verkehrsforum des Kreises Altenkirchen, an dem auch die IHK,
die HWK und die Initiative „Anschluss Zukunft“ teilnehmen, erwarten wir die Anwesenheit
des neuen rheinland-pfälzischen Verkehrsministers Wissing. Mit seiner Teilnahme sollte der
Minister verdeutlichen, dass ihm auch der Norden des Landes Rheinland-Pfalz und der Kreis
Altenkirchen am Herzen liegt.
Die Verwaltung wird aufgefordert, diese Resolution an Herrn Bundesverkehrsminister
Alexander Dobrinth, Herrn Landesverkehrsminister Volker Wissing, an alle Bundes- und
Landtagsabgeordneten der Region sowie dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz zu
übersenden.