"Motion Systems Perspectives" am 21. und 22. - Jena

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160711_MotionKongress.pdf
Bewegtes Leben
Bewegungswissenschaftler laden zum öffentlichen Kongress "Motion
Systems Perspectives" am 21. und 22. Juli ein
Auf den ersten Blick haben Menschen und Ameisen so gar nichts gemein. Doch beide bemühen
ein komplexes System, um sich fortzubewegen und liegen somit gleichermaßen im Interesse von
Bewegungswissenschaftlern. Vor allem der interdisziplinäre Teilbereich Biomechanik untersucht
den Bewegungsapparat biologischer Systeme, der sich in einem langen Prozess der Evolution
geformt und immer weiter verbessert hat. Längst haben Naturwissenschaftler und Forscher aus
dem Gebiet Technologie diese hochkomplexen Bewegungssysteme für ihre Innovationen entdeckt:
So wurden etwa Flugzeugteile nach dem Vorbild von Vogelknochen entwickelt oder Sportler nach
Erkenntnissen aus der Tierwelt trainiert.
Solchen Erkenntnissen aus der Bewegungsforschung widmet sich der öffentliche Kongress
"Motion Systems Perspectives" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die vom Lehrstuhl für
Bewegungswissenschaft organisierte Veranstaltung findet am 21. und 22. Juli in den Rosensälen
der Universität (Fürstengraben 27) statt. Neben Mitarbeitern vom Institut für Sportwissenschaft
sowie ehemaligen Universitätsangehörigen sind auch internationale Gäste unter den Referenten.
Ebenso vielseitig sind die Vortragsthemen: Sie berühren die gemeinsam durchgeführten
Forschungen und geben Einblick in neueste Projekte und Ergebnisse aus den verschiedensten
Bereichen. Dazu zählt u. a. die sportbezogene Anwendung der Biomechanik etwa in der
Leichtathletik oder im Schwimmen. Ebenso Teil des Programms sind neue Ansätze in der
Grundlagenforschung zu den biomechanischen Eigenschaften der Muskulatur, menschbezogene
Arbeiten zur Körperhaltung, aber auch Studien zur Fortbewegung von Ameisen. Technische
Anwendungen liegen etwa in der Robotik und Orthopädie. Sie werden aus unterschiedlichen
Perspektiven beleuchtet.
Selbststabilität für Roboter
Es gibt wohl weltweit nur wenige Arbeitsgruppen, die das Laufen so grundsätzlich und breit
untersucht haben, wie die der FSU Jena - sei es das Laufen bei Ameisen, Spinnen, Menschen
oder in Zusammenarbeit mit Zoologen und Ingenieuren auch die Bewegungsabläufe bei Vögeln
und Makaken. Dabei gehen die Forscher vor allem Fragen nach der Selbststabilität auf den Grund.
Das bedeutet, inwieweit die nichtlinearen Eigenschaften des biologischen Systems zur Stabilität
beitragen und dadurch die Kontrolle entlasten. Das zu berücksichtigen ist eine Aufgabe, die die
Erbauer von Robotern erst nach und nach lernen. Einem Roboter die gewünschten Bewegungen
aufzuzwingen, ist sehr anstrengend. Leichter hingegen ist es, wenn das System nach einem
kleinen Anstoß selbst in einen stabilen Modus fällt und auch noch bei Störungen ruhig weiterläuft.
Leiter dieser Arbeitsgruppe ist Prof. Dr. Reinhard Blickhan, der mit seiner Abschiedsvorlesung zum
Thema "Verformungen" den ersten Kongresstag beschließt (21. Juli, 19 Uhr, Rosensäle). Der
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Lehrstuhlinhaber für Bewegungswissenschaft kam 1993 an die Universität Jena und tritt in diesem
Jahr in den Ruhestand.
Die Vorträge in deutscher und englischer Sprache sind für alle Interessierten offen; der Eintritt ist
frei. Das detaillierte Programm und weitere Informationen sind zu finden unter:
http://www.motionscience.uni-jena.de/conference/.
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhard Blickhan
Institut für Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Seidelstraße 20, 07749 Jena
Tel.: 03641 / 945701
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 11.07.2016 13:00 Uhr
Bewegungswissenschaftler laden zum öffentlichen Kongress "MotionSystems Perspectives" am 21. und 22. Juli ein
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