Pressespiegel - Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein

Pressespiegel
(Auswahl)
1. August bis 31. Oktober 2015
Zusammenstellung:
Christel Schwiederski
[email protected]
Inhalt
E-4865
Arbeitswelten
Südwind e. V. – Institut für Ökonomie und Ökumene
3
E-4870
Kampagne „Fairtrade-Schools in NRW“
TransFair – Verein zur Förderung des fairen Handels mit der 'Dritten Welt' e. V. 5
U-3490
Waldökologische und waldökonomische Ausstellung
im Umweltbildungsstandort „Naturerlebnis Nutscheid
Naturerlebnis Nutscheid gGmbH
10
Natur-Infozentrum Senne
NABU Kreisverband Paderborn e. V.
13
Sterneküche fürs Klima – oder was hat dein tägliches Essen
mit dem Klimawandel zu tun
Förderverein NaturGut Ophoven e. V.
15
GutGemischtMobil in der Metropole Ruhr
Mobilität-Werk-Stadt e. V.
17
U-3540
U-3582
U-3590
U-3593
Errichtung einer waldpädagogischen Einheit an und in der Wisent-Wildnis
am Rothaarsteig
Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein e. V.
20
U-3602
Billerbeck – erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens
IBP – Interkulturelle Begegnungsprojekte e. V.
23
Erlebniswelt Aquaponic
Förderverein Wasser und Naturschutz Arche Noah e. V.
32
Beobachtungsstand Röllingwiese im Ruhrtal bei Schwerte-Westhofen
NABU Kreisverband Unna e. V.
36
Siebenschläfer – Bildung für Artenvielfalt
NABU Stadtverband Leverkusen e. V.
39
Von Topf zu Topf
Wissenschaftsladen Bonn e. V.
42
KonsumWandel on tour!
Vamos e. V.
44
Green Movie. Green Media.
OroVerde – Die Tropenwaldstiftung
46
„Einfach ganz ANDERS“ – Ganztagsschulen für mehr Nachhaltigkeit
BUNDjugend NRW
48
„FAIRstival“ – ein faires Festival in Bielefeld
Welthaus Bielefeld e. V.
50
U-3607
U-3615
U-3619
U-3631
Z-5223
Z-5235
Z-5304
Z-5322
E-4865
Arbeitswelten
Projektträger: Südwind e. V. – Institut für Ökonomie und Ökumene
www.suedwind-institut.de
Förderzeitraum: 01.05.2014 – 31.12.2015, Fördersumme: 25.750 Euro
Der Projektträger erweitert seine Recherchen und Bildungsaktivitäten zu Wertschöpfungsketten und Arbeitsbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dies erfolgt
am Beispiel dreier Rohstoffe, die für deutsche Verbraucher eine besonders große Rolle
spielen: Baumwolle, Kautschuk und Palmöl. Dazu werden drei Studien, PowerpointPräsentationen und Factsheets erarbeitet. Der Austausch mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik, Medien und Zivilgesellschaft wird u.a. durch eine Fachtagung vertieft. Vorgesehen sind außerdem 25 Bildungsveranstaltungen sowie die Produktion einer tazBeilage. Eine begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, u. a. beim Evangelischen
Kirchentag 2015, soll dazu beitragen, eine größere Bevölkerungsgruppe auf die sozialen
und ökologischen Missstände bei der Verarbeitung von Rohstoffen aufmerksam zu machen.
3
Neue SÜDWIND-Studie
Palmöl – der perfekte Rohstoff?
Arbeitsrechtsverletzungen in indischen Entkernungsfabriken
Die Produktion von Palmöl ist nicht nur mit erheblichen ökologischen, sondern auch mit vielen sozialen Problemen verbunden. Die am Dienstag veröffentlichte Studie "Palmöl – der
perfekte Rohstoff? Eine Industrie mit verheerenden Folgen" beleuchtet diese Probleme. Sie
stellt auch klar, dass es bei den Zertifizierungsverfahren von nachhaltigem Palmöl noch immer erhebliche Defizite gibt.
Menschenrechtsverletzungen, Brandrodungen von Urwäldern, Landnahmen und Zwangsräumungen – immer wieder kommt es in Zusammenhang mit dem Anbau von Palmöl zu
Rechtsverstößen, so SÜDWIND. Palmöl ist das wichtigste Pflanzenöl, jedes zweite Produkt,
das wir heute im Supermarkt kaufen können, enthält Palmöl. Knapp 90 Prozent des global
verfügbaren Palmöls werden in nur zwei Ländern angebaut, in Indonesien und Malaysia. Die
potentiellen Anbaugebiete von Palmöl liegen in höchst sensiblen ökologischen Regionen, wo
große Monokulturen intakte Waldgebiete verdrängen.
"Die ökologischen Folgen sind verheerend und eigentlich lange bekannt", resümiert Irene
Knoke vom SÜDWIND Institut, Mitautorin der Studie. "Doch zu den immensen ökologischen
Problemen kommen soziale Missstände, wie illegale Landnahmen oder die prekäre soziale
Situation, in der sich viele Beschäftigte im Palmölanbau befinden. Teilweise gibt es massive
Menschenrechtsverletzungen, z.B. auch in dem vergleichsweise wohlhabenden Malaysia,
wo in einigen Regionen MigrantInnen unter sklavenartigen Bedingungen leben müssen."
Seit 2015 muss in Nahrungsmitteln ausgewiesen werden, welches die Ursprungspflanze
eines pflanzlichen Öles ist. Zahlreiche Unternehmen haben daher ein Interesse daran, auf
nachhaltiges Palmöl umzustellen. Doch wie verlässlich sind solche Initiativen für zertifiziertes
Palmöl?
Die Studie zeigt auf, dass soziale und ökologische Standards oft nicht ausreichend eingehalten werden. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Verstößen gegen die geforderten
Kriterien bekannt. Dabei kommt es auch immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, vor
allem der Missachtung von Landrechten lokaler Bevölkerungsgruppen, zu gewalttätigen
Auseinandersetzungen, Räumungen oder Inhaftierungen. "Insofern birgt die Zertifizierung
auch ein Risiko, denn wirklich nachhaltig, wie durch die Zertifizierung suggeriert, ist die Produktion in vielen Fällen nicht", erklärt Irene Knoke. Zudem sollten die Kriterien verstärkt auch
im weiteren Verlauf der Wertschöpfungskette, vor allem in den Mühlen auf den Plantagen,
Anwendung finden. "Die Verschärfung der Kriterien, aber vor allem auch eine lückenlose
Umsetzung sind notwendig, weil angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung mit sich
verändernden Konsummustern das äußerst flächeneffiziente Palmöl kaum noch wegzudenken ist", so Knoke.
Die von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderte Studie kann über [email protected] bestellt werden und
steht ab sofort zum Download bereit.
E-4865
27. Oktober 2015
http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12018:neue-suedwindstudie-palmoel-der-perfekte-rohstoff&catid=93&Itemid=163
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E-4870
Kampagne „Fairtrade-Schools in NRW“
Projektträger: TransFair – Verein zur Förderung des fairen Handels
mit der 'Dritten Welt' e. V., www.fairtrade-deutschland.de
Förderzeitraum: 01.05.2014 – 30.04.2016, Fördersumme: 69.764 Euro
Die 2012 gestartete Kampagne „Fairtrade-Schools“ (E-4735) wird ausgebaut. Interessierte
Schulen werden beraten, mit Aktions- und Informationsmaterialien versorgt und, sofern sie
die Voraussetzungen erfüllen, als Fairtrade-Schule ausgezeichnet. Qualifizierte Multiplikatoren unterstützen die Kampagnenarbeit vor Ort. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungs- und Eine-Welt-Akteuren aus NRW realisiert.
5
150. Fairtrade-School
Carl-Severing-Berufskolleg in Bielefeld erhält Auszeichnung als Fairtrade-School
Fairer Handel macht Schule! In Bielefeld wurde am heutigen Mittwoch das Carl-SeveringBerufskolleg als 150. Fairtrade-School Deutschlands ausgezeichnet. An Schulen mit diesem
Titel ist der Faire Handel fest im Schulalltag verankert. Sylvia Löhrmann, NRW-Schulministerin
und Schirmherrin der Kampagne, bekräftigte: „Globale Verantwortung kann man lernen.
Fairtrade-Schools wie das Carl-Severing-Berufskolleg fördern globales Lernen im Sinne einer
Bildung für nachhaltige Entwicklung. So wird globale Verantwortung vor Ort erlebbar.“ 2012
starteten die Fairtrade-Schools in Nordrhein-Westfalen. Inzwischen gibt es in allen
Bundesländern Schulen, die an der Kampagne teilnehmen. Mit 59 Auszeichnungen liegen die
meisten Titelträger in NRW.
Vorbild über den Schulhof hinaus
„Gerade Schülerinnen und Schüler einer Wirtschafts- und Handelsschule sollen wissen, dass
die Produzenten der Erzeugnisse fair bezahlt werden sollten, denn sie sind in der
Wertschöpfungskette die eigentlichen Leistungserbringer“, sagte Dr. Jörg Weber, Schulleiter
des Carl-Severing-Berufskollegs im Rahmen der Auszeichnungsfeier. „Abschreiben und
Nachmachen ist bei der Kampagne ausdrücklich erlaubt.“ Karin Schrader, erste Bürgermeisterin
der Stadt Bielefeld, betonte: „Als Fairtrade-School übernehmt ihr eine Vorbildfunktion für andere
Schulen, aber auch für die Stadt Bielefeld und darüber hinaus.“ „Der Kaffee im Lehrerzimmer,
die Banane in der Pause, das T-Shirt aus Baumwolle: Unser Alltag hier ist eng mit den
Menschen in den Anbauländern verknüpft“, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von
TransFair. „Jeder kann eine aktive Rolle übernehmen und die Welt ein kleines bisschen besser
machen.“ Der Erfolg der Kampagne zeige eindrücklich, dass das Bewusstsein für faire
Handelsbedingungen auch bei Kindern und Jugendlichen stark ausgeprägt sei.
Mit Fairtrade-Kompass auf dem Weg zum Titel
Schulen, die den Titel Fairtrade-School erreichen wollen, müssen fünf Kriterien erfüllen: Als
ersten Schritt gründen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und weitere Interessierte ein
gemeinsames Fairtrade-Schulteam und sammeln Ideen, wo und wie mehr „Fairness“ in den
Schulalltag einfließen kann. Anschließend erstellen sie in Abstimmung mit der Schulleitung
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einen Fairtrade-Kompass, an dem sich die Schule auf ihrem Weg zur Fairtrade-School
orientiert. Dann kann es losgehen: An der Schule werden fair gehandelte Produkte zum Verkauf
angeboten, Fairer Handel wird in verschiedenen Klassenstufen und Unterrichtsfächern
behandelt und kreative Gemeinschaftsaktionen sorgen dafür, dass Fairtrade im Schulalltag
keine Eintagsfliege ist und die Idee immer mehr Verbreitung findet.
TransFair begleitet Schulen zum Titel
Träger der Kampagne ist der Verein TransFair mit Sitz in Köln. Die Kampagne wurde von der
Deutschen UNESCO-Kommission als „offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige
Entwicklung“ ausgezeichnet. Gefördert wird die Kampagne von Engagement Global im Auftrag
des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der
Stiftung Umwelt und Entwicklung.
E-4870
23. September 2015
http://www.freshplaza.de/artikel/1874/Carl-Severing-Berufskolleg-in-Bielefeld-erh%C3%A4ltAuszeichnung-als-Fairtrade-School
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Hier geht es ganz „fair“ zu
Unter anderem Bürgermeister Michael Schroeren (2.v.r.) ließ sich vor Ort zeigen, was die
frischgebackene Fairtrade School, das Berufskolleg Volksgarten, im vergangenen Jahr alles
erarbeitet hat.
Mönchengladbach (ysl). Das Berufskolleg Volksgartenstraße für Wirtschaft und Verwaltung
kann sich nun zum Reigen der FairTrade Schulen zählen. Im Rahmen einer Feierstunde
erhielt es das offizielle Zertifikat durch den Verein TransFair und Bürgermeister Michael
Schroeren. Von Yvonne Simeonidis
Um eine „Fairtrade School“ zu werden, gilt es fünf Kriterien zu erfüllen, die in einem Blog
dokumentiert werden müssen. Im ersten Schritt muss ein Fairtrade-Schulteam gegründet
werden – bestehend aus Lehrern, Schülern und Eltern. Im weiteren Verlauf muss ein Fairtrade-Kompass erarbeitet werden, an der Schule müssen fair gehandelte Produkte verkauft und
verzehrt werden, im Unterricht muss das Thema behandelt werden und abschließend muss
mindestens einmal jährlich eine Schulaktion zum Thema Fairtrade stattfinden.
All dies hat das Berufskolleg Volksgartenstraße in weniger als einem Jahr erreicht und hat
sogar noch wesentlich mehr geschafft, als verlangt. So bastelten die Schüler einen FairtradeAdventskalender, veranstalteten einen fairen Weihnachtsmarkt, haben in der Citykirche fair
gekocht und entwickeln aktuell das „Fairtrade-Gardening“ in Kooperation mit der Fontys
Hochschule aus Venlo.
Bei der Zertifikatsübergabe war auch Bürgermeister Michael Schroeren anwesend, der betonte, wie wichtig es sei bei den Menschen ein Umdenken zu erwirken: „Es sind zwar nur
Kleinigkeiten, die wir tun können, aber wenn es bewirkt, die Menschen auf die unmenschlichen Verhältnisse aufmerksam zu machen, unter denen viele Produkte hergestellt werden
und sie dazu bewegt, diese Produkte zu meiden, sind wir schon einen großen Schritt weiter.“
Auch die Stadt selbst geht da mit gutem Beispiel voran und hat sich bereits im vergangenen
Jahr als „Fairtrade Town“ deklariert. Neben Vertretern von Schule und Stadt waren auch der
Mönchengladbacher Eine-Welt-Laden und das Unternehmen „Gardeur“ vertreten.
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Diverse Auszubildende des Unternehmens sind Schüler am Berufskolleg und die Schule war
auf das Unternehmen zugekommen, da „Gardeur“ selbst FairTrade-Produkte herstellt. „Das
Interesse unserer Kunden an ’fairen’ Produkten ist über die Jahre immer größer geworden
und dem haben wir mit unserem Portfolio Rechnung getragen“, erklärt Martine Elsholz, Referentin Unternehmenskommunikation bei „Gardeur“, „wir beweisen, dass sich FairTrade nicht
nur auf Lebensmittel beschränkt.“
E-4870
2. Oktober 2015
http://www.stadt-spiegel-moenchengladbach.de/die-stadt/hier-geht-es-ganz-8222-fair-8220zu-aid-1.5441747
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U-3490
Waldökologische und waldökonomische Ausstellung
im Umweltbildungsstandort „Naturerlebnis Nutscheid
Projektträger: Naturerlebnis Nutscheid gGmbH, www.panarbora.de
Förderzeitraum: 01.10.2012 – 30.09.2015, Fördersumme: 290.000 Euro
Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer multimedialen und erlebnisorientierten
umweltpädagogischen Ausstellung zum Thema Waldökologie und -ökonomie. Die
Ausstellung wird auf einem Baumwipfelpfad im Naturerlebnispark Nutscheid errichtet
und durch pädagogische Materialien und digitale Kommunikationsangebote ergänzt.
Die Eröffnung der Ausstellung ist für Mai 2013 geplant. Zur Betreuung der Ausstellung werden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter qualifiziert. Das Projekt wird von
einem breiten Bündnis getragen, neben verschiedenen Naturschutz-Organisationen
ist auch der Waldbauernverband NRW beteiligt.
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Panarbora ist eröffnet
Besucher können kommen
Es ist geschafft! Bei der ersten Begehung des Baumwipfelpfades nach der offiziellen Eröffnung: Rudolf Schwan, Steffen Müller, Friedhelm Kamps, Peter Koester, Jochen Hagt und
Ludwig Lühl (v.l.) (Fotos: Jürgen Sommer)
Panarbora ist eröffnet! Mit großer Feier und geladenen Gästen ging der langerwartete
und viel beschriebene Naturerlebnispark, betrieben vom DJH (Deutsches Jugendherbergswerk) Rheinland, offiziell an den Start.
Oberberg/Waldbröl. Sich wie ein Vogel fühlen, hoch oben über den Baumwipfeln! Mit "Adleraugen" über den Wald bis weit zum Horizont schauen. Panarbora macht es möglich! Mit
großer Feier und geladenen Gästen ging der langerwartete und viel beschriebene Naturerlebnispark, betrieben vom DJH (Deutsches Jugendherbergswerk) Rheinland, offiziell an den
Start.
Mit viel Auf und Ab, so wie sich auch die Landschaft zu Füßen des Aussichtsturmes mit seinem "Tausendfüßler", dem angeschlossenen Baumwipfelpfad, präsentiert, verlief auch die
Baugeschichte von Panarbora. Das Schweben zwischen hoffen, bangen und warten gehört
nun der Vergangenheit an und endlich ist der Weg in die luftigen Höhen frei. Zu den Klängen
der Big Band der Gesamtschule Waldbröl trafen über 200 geladene Gäste im Nutscheid ein,
die der Vorsitzende des DJH Landesverband - Rheinland, Ludwig Lühl, im Restaurantbereich des Parkes, begrüßte. Offiziell grünes Licht erteilte im Rahmen seiner Ansprache
Kreisdirektor Jochen Hagt, mit der Übergabe der Betriebserlaubnis. Was so nüchtern klingt,
ist für Waldbröls Bürgermeister Peter Koester, der Start einer Freizeiteinrichtung von hoher
touristischer Attraktion. In seinem Grußwort wurde deutlich, dass die Stadt einen nicht unerheblichen Zugewinn durch den Park erfährt: "Waldbröl ist mit Panarbora der bedeutende Teil
einer edukativen Urlaubsregion geworden". Dass zahlreiche Arbeitsplätze entstanden sind
und weitere Arbeitskräfte in der Zukunft gebraucht werden, ist für Koester mit Blick auf die
Arbeitsmarktsituation von großer Bedeutung. Einen Blick zurück auf die Anfänge der Herbergsbewegung warf der Vizepräsident des DJH Hauptverbandes Rudolf Schwan.
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Für die Biologische Station Oberberg überbrachte ihr Leiter Frank Herhaus die Glückwünsche zur Eröffnung.
Paul Kröfges, der Vorsitzende der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW, sieht das Geld,
das die Stiftung beigesteuert hat, gut angelegt. "Sollten jedoch in ein paar Jahren ein Riesenrad und eine Achterbahn neben dem Park stehen, dann wissen wir, dass wir etwas falsch
gemacht haben", so Kröfges. Bevor Ludwig Lühl die Jugendherberge Waldbröl "Panarbora"
offiziell an den Parkleiter Steffen Müller übergab, erfolgte die Einsegung durch Pastor KlausPeter Jansen und Pastor Jochen Gran. Nicht den letzten Spatenstich übernahmen Lühl und
Müller beim Einpflanzen des Apfelbaumes vor dem Freisitz des Restaurants, denn bis zur
kompletten Fertigstellung der restlichen Anlagen des Parkes im kommenden Frühjahr, muss
noch einiges bewegt werden. Auch wenn es zunächst nicht ganz mit voller Kraft voraus geht,
sollte man den noch fehlenden Rest getrost ausblenden, denn neben dem Restaurant und
dem Abenteuerspielplatz sind die Hauptattraktionen, der Turm und der Pfad, uneingeschränkt für den Publikumsverkehr geöffnet. Dass die Ausblicke und Eindrücke, die man nun
von der Nutscheidhöhe aus genießen kann überwältigend sind, davon konnten sich die Gäste bei der "Erstbesteigung" nach der offiziellen Eröffnung überzeugen. Die Tatsache, Richtung Westen, bei guter Fernsicht und strahlend blauem Himmel, weit über das Siebengebirge hinaus schauen zu können oder nach Nordosten über die Stadt blickend, deutlich die
Konturen des Sauerlandes ausmachen zu können, sorgte für Begeisterung. Von allen Seiten
gab es Lob, Bewunderung und Anerkennung für Planer, Handwerker und Betreiber. Dass
der Fernsehturm auf der Höhe von Neunkirchen auch schon einmal für den Kölner Fernmeldeturm "Colonius" gehalten wurde, tut dem Spaß am Schauen keinen Abbruch. "Ist das dahinten der Kölner Dom?" - Leider nein oder vielleicht doch? Viele Besucher werden den
Turm nicht das letzte Mal bestiegen haben und die zwei berühmten Turmspitzen des Domes
nicht das letzte Mal am Horizont gesucht haben. Und sollte das "Adlerauge" nicht reichten,
dann nehmen wir beim nächsten Mal das Fernglas mit!
U-3490
16. September 2015
http://www.oberbergaktuell.de/index.php?id=77&tx_ttnews[tt_news]=170133&cHash=2b9d178adc
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U-3540
Natur-Infozentrum Senne
Projektträger: NABU Kreisverband Paderborn e. V., www.nabu-paderborn.de
Projektzeitraum: 01.02.2014 – 31.01.2015, Fördersumme: 80.000 Euro
Der Projektträger veranstaltet ein Begleitprogramm zu der Ausstellung „zur Nachahmung
empfohlen-ZNE!“ in Essen. Die ausstellenden Künstler wollen mit ihren Werken zu einem
bewussten Konsumverhalten und einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beitragen.
Das Begleitprogramm besteht aus Workshops, Filmen, einem interdisziplinären
Symposium und Künstlertalks.
Das Projekt hat zum Ziel, in Bad Lippspringe ein Umweltbildungszentrum aufzubauen. Die
Stadt ist von drei Seiten von der Senne umgeben. Dieser „Hotspot der Biodiversität“ wird
bis 2018 noch in Teilen als Truppenübungsplatz genutzt. Im Rahmen des Projektes wird
eine nicht mehr genutzte Senne-Ausstellung aktualisiert, zudem werden Veranstaltungsreihen und Exkursionen angeboten. Eine weitere Aufgabe ist die Entwicklung eines
Konzeptes, um das Umweltbildungszentrum weiter auszubauen und zu einem wichtigen
Bestandteil der Landesgartenschau 2017 in Bad Lippspringe zu machen.
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Lebensraum Senne
Neue Dauerausstellung „Faszination Senne“
Senne-Ausstellung des NABU-Paderborn im Prinzenpalais Bad Lippspringe
Die Senne ist in Deutschland eine einzigartige Landschaft, die wir aufgrund der derzeitigen militärischen
Nutzung nur eingeschränkt erleben können. Aber das
Militär hat auch dafür gesorgt, dass nur hier die alte
westfälische Heidelandschaft großflächig erhalten geblieben ist und viele seltene Tier- und Pflanzenarten noch
vorkommen. Weil die Senne so besonders, einmalig
und anders ist, hat sie eine interessante Ausstellung
verdient. Die in Bad Lippspringe anlässlich der EXPO im
Jahr 2000 eingerichtete Ausstellung „Naturschutz und
Militär“ wollte vermitteln, dass Naturschutz und militärische Nutzung auf dem Truppenübungsplatz gleichzeitig
möglich sind und erfolgreich umgesetzt werden. Nach
einigen Jahren hatte der Zahn der Zeit erheblich an der
Ausstellung genagt und sie war nicht mehr vorzeigbar.
Foto: D. Tornede
Der NABU Paderborn hat darum mit Förderung der
Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen
und finanzieller Unterstützung von Kooperationspartnern
eine Instandsetzung der Ausstellung initiiert. Am 9. Mai
2015 konnte der NABU dann die Wiedereröffnung
feiern. „Faszination Senne“ heißt nun die in Teilen modernisierte Dauerausstellung. Beim Gang durch die Ausstellung können sich Besucherinnen und Besucher auf eine
spannende Zeitreise zur Entstehungsgeschichte begeben
und den Landschaftswandel verfolgen. Entscheidende
Phasen der Entstehung und Entwicklung vermitteln 12
Stationen. Neue, interaktive Terminals veranschaulichen
die eiszeitliche Entstehungsgeschichte mit Animationen.
Die Kultivierung und Besiedlung der Senne wird beschrieben. Karten verdeutlichen die Chronik und wachsende Flächenausdehnung der militärischen Nutzung.
Die wertvollen Lebensräume dieser vielfältigen und
artenreichen Landschaft werden vorgestellt. Neue großformatige Fotos zeigen die faszinierende Schönheit.
Bisher konnte auf dem Übungsplatz das Militär durch
Ausschluss anderer Nutzungen vieles verhindern. Wie
könnte die Zukunft der Senne ohne Militär aussehen?
Gelingt es die Großflächigkeit und Unzerschnittenheit
zu bewahren? Können wir die immense Artenvielfalt erhalten und die faszinierende Schönheit der Landschaft
bewahren? Die Ausstellung will den Besucherinnen und
Besucher sensibilisieren, zum Nachdenken anregen
und mit der atemberaubenden Schönheit für dieses einmalige Naturerbe begeistern. Der krönende Abschluss
ist daher der exklusiv für die Ausstellung erstellte Film
vom Naturfilmer Robin Jähne. Innerhalb von 7 Minuten
geht es auf eine emotionale Reise durch die vielfältigen Sennelebensräume. Zu sehen ist die Ausstellung
im Prinzenpalais in Bad Lippspringe. Eintrittspreis: 2
Euro, Schüler ab 15 Jahre 1 Euro. Führungen durch
die Ausstellung sind auf Anfrage buchbar. (NABUPaderborn)
Infos: www.nabu-paderborn.de
Ergebnisse der Tagung: Zukunft der Senne
Der NUA-Seminarbericht zur Nationalparkdiskussion ist da
Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz
Die Senne gehört zu den wertvollsten und artenreichsten
Naturgebieten in NRW. Hier blieb nach 120-jähriger militärischer Nutzung eine einzigartige naturnahe Landschaft
mit zahlreichen von Aussterben bedrohten Arten erhalten. Um sich über den künftigen Schutz dieses Gebietes
auch nach Abzug der britischen Truppen auszutauschen
hatte die NUA gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald
und Holz, den Naturschutzverbänden NABU, BUND und
LNU sowie dem Arbeitskreis Freunde des Nationalparks
OWL am 21. Juni 2014 zur Fachtagung „Zukunft der
Senne“ nach Bad Lippspringe geladen. Nun ist der
Tagungsbericht mit Beiträgen der Vortragenden, angereichert mit der Ansprache des Umweltministerns zum Tag
der Parke, einem Kurzbericht zum Schülerwettbewerb
und Presseberichten zur Tagung, erschienen.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, in wieweit es sinnvoll ist zukünftig in der Senne einen Nationalpark einzurichten. Das LANUV stellte auf der Tagung
sein Gutachten zur möglichen Eignung der Senne als
Nationalpark vor.
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Mehrere Fachvorträge beschäftigten sich mit der Frage,
welche Schutzmaßnahmen sinnvoll und nötig sind, um
das Gebiet mit seiner einzigartigen Artenvielfalt langfristig zu erhalten. Im Tagungsband werden alle Beiträge
der Fachtagung „Zukunft der Senne“ zusammenfassend
veröffentlicht. In dieser Zusammenstellung wird damit
erstmalig eine Veröffentlichung über den naturschutzfachlichen Wert und die aktuellen Entwicklungsoptionen
für den Truppenübungsplatz Senne vorgelegt. Damit
möchte die NUA einen weiteren Beitrag zum Dialog
um die Zukunft der Senne und die mögliche Ausweisung
eines Nationalparks in der Region leisten. (mgr)
NUA-Seminarbericht 12 “Zukunft der Senne“,
Preis: 10 Euro zzgl. 1 Euro Versandanteil,
Bezug: [email protected], Tel. 02361 / 3050,
www.nua.nrw.de,
kostenfreier Download
Zeitschrift der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, September 2015
58/2015
U-3582
Sterneküche fürs Klima – oder was hat dein tägliches Essen mit
dem Klimawandel zu tun
Projektträger: Förderverein NaturGut Ophoven e. V., www.naturgut-ophoven.de
Förderzeitraum: 01.10.2014 – 31.12.2015, Fördersumme: 91.969 Euro
Der Projektträger möchte Kindern das Thema der klimafreundlichen Ernährung näherbringen. Dazu wird das im Naturgut Ophoven bestehende Kinder- und Jugendmuseum „EnergieStadt“ um fünf neue interaktive Ausstellungsstationen erweitert. Zu den neuen Stationen
werden pädagogische Programme entwickelt, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten: Kindergartenkinder, Schulkinder und Familien. Die Programme werden von pädagogischen Fachkräften angeboten. Sowohl die Ausstellungsstationen als auch die Begleitprogramme werden so gestaltet, dass sie von anderen Akteuren nachgebaut und genutzt werden können. Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist die Entwicklung eines Kochbuchs für
kleinere Kinder, das spielerisch Wissen über klimaschützende Ernährungsgewohnheiten
vermittelt und entsprechende Rezepte enthält. Um das Kochbuch bekannt zu machen, sind
Workshops, Showkochen und Wettbewerbe geplant.
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Umweltbildung
„Sterneköche fürs Klima“ kennen den Einfluss der Ernährung
Ein Projekt des Kinder- und Jugendmuseums EnergieStadt - NaturGut Ophoven
Saisonal passende und fair gehandelte Zutaten verarbeiten alle gemeinsam zu wahren Köstlichkeiten.
Foto: H.-M. Kochanek
Station „Sterneköche lieben unverpackt“
Foto: H.-M. Kochanek
Klimawandel und Klimaschutz sind mittlerweile bekannte
Begriffe für viele Kinder. Auch dass der Klimawandel
durch Kohlendioxid verursacht wird, wissen die meisten.
Doch wird die Bedrohung durch Treibhausgase eher mit
Abgasen von Autos und Fabriken verbunden. Dass aber
auch unsere Ernährung einen erheblichen Einfluss auf
das Klima hat, ist Kindern und Jugendlichen meist unbekannt. Das Projekt „Sterneköche fürs Klima”, das von der
Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen
gefördert wird, möchte Kindern Möglichkeiten zeigen um
sich klimaschonend und gesund zu ernähren. Im Projekt
werden bis Ende 2015 Spielstationen für Ausstellungen,
Unterrichtseinheiten und ein Kochbuch entwickelt.
Die begleitenden Unterrichtseinheiten für das Projekt
wurden ‚live‘ getestet. Im Kurs „Sterneköche“ lernen
die Kinder zum Beispiel, dass mit der Produktion von
Tomaten, Rindersteak oder Schafskäse ein unterschiedlicher Energieverbrauch verbunden ist. Rasant geht es bei
der Station „Sterneköche brauchen Jahreszeiten“ zu. Nur
wer weiß, wann ein bestimmtes Obst oder Gemüse geerntet werden kann, darf den Buzzer drücken. Viele sind
sehr überrascht, dass Erdbeeren bei uns eigentlich nur
vom späten Frühjahr bis in den Sommer geerntet werden,
obwohl es sie doch auch im Winter im Supermarkt gibt.
An der Station „Sterneköche lieben unverpackt“ wird ein
Memory mit klimafreundlichen und klimaunfreundlichen
Verpackungsalternativen gespielt.
Dem Projekt ging u.a. eine Befragung von Schulkindern
voraus, aus der die Hits und Flops auf Leverkusener Mit­
tagstischen ermittelt wurden. Aus diesem Grund orientiert
sich das Kochbuch an den Lieblingsgerichten der Kinder,
bemüht sich aber dennoch immer wieder Impulse für
klimafreundliche Varianten oder Alternativen zu geben.
Alle Rezepte in dem Kochbuch wurden mit Kindern
zusammen gekocht und getestet. Nur die erfolgreichen
Rezepte wurden in das Kochbuch mit aufgenommen.
Die deutsche Schauspielerin, Autorin, Moderatorin, Pro­
duzentin und ehemalige Fußballspielerin Shary Reeves
hat das Vorwort für das Kochbuch geschrieben und es
mit einem eigenen Rezept bereichert. Das Kochbuch „Ich
koche“ umfasst 73 Rezepte sowie zahlreiche Klima- und
Küchengeheimnisse und ist ab Dezember erhältlich.
Vorbestellungen unter [email protected]
(U. Pfeiffer-Frohnert)
Infos: www.naturgut-ophoven.de/index.php?id=526
oder bei Ute Pfeiffer-Frohnert Tel. 02171/7349930.
Waldjugendspiele 2014: Trotz „Ela“ ein voller Erfolg
Umweltbildungsangebot von Wald und Holz NRW und SDW fördert nachhaltig das Naturverständnis
Bei den Waldjugendspielen in
Köln sorgt ein Waldkauz für Auf­
merk­­samkeit.
Foto: SDW
Überreichten gemeinsam die Ur­
kun­
den (v.r.): Marie-Luise Fasse
MdL, Horst Becker MdL, Annette
Watermann-Krass MdL, Dr. HansJürgen Schäfer und Andreas Roefs
Foto: SDW
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Die Bilanz der Waldjugendspiele 2014 ist geprägt
durch den Gewittersturm „Ela“, der am Pfingstmontag
des vergangenen Jahres schwere Schäden besonders im
südlichen Ruhrgebiet verursacht hat. Großflächig mussten Waldgebiete monatelang gesperrt werden, so dass
fest eingeplante Waldjugendspiele z.B. in Dormagen,
Duisburg, Ratingen, Velbert, Herne oder in Teilen des
Kreises Recklinghausen abgesagt werden mussten. „Auch
die beliebten Waldjugendspiele in mei­
ner Heimatstadt
Bochum, an denen jedes Jahr über 700 Kinder teilstä­
tigte
nehmen, mussten leider abgesagt werden“ be­­­
Landtagspräsidentin Carina Gödecke, die ge­­mein­­sam mit
Umweltminister Johannes Remmel die Schirm­
herrschaft
über die Aktion Waldjugendspiele inne hat.
Staatssekretär Horst Becker MdL wies darauf hin, dass
die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren immer um die
40.000 Kinder liege, was zeige wie gut dieses landesweite Umweltbildungsangebot von Wald und Holz NRW
und SDW angenommen würde. Er bedankte sich nachdrücklich bei allen Försterinnen und Förstern sowie ehren-
amtlichen Helfern für ihr außerordentliches En­ga­gement.
Dr. Hans-Jürgen Schäfer, zuständiger Fach­bereichsleiter
von Wald und Holz NRW, sieht im Wald den idealen
außers­chulischen Lernort, der Eindrücke von der naturver­
träglichen, nachhaltigen Nutzung bis hin zum Schutz
und zur Entwicklung von Lebensräumen ermögliche. Für
die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse MdL sind
Wald­­ju­gend­­spiele allgemein ein überaus geeignetes
In­
stru­­
ment, um spielerisch Wissen und Erfahrungen zu
ver­
mitteln und damit ein positives Naturverständnis in
unserer Jugend zu wecken.
Hauptakteure des Tages waren drei Schulklassen aus
Krefeld, Wickede (Kreis Soest) und Wenden (Kreis Olpe).
Diese wurden zuvor aus den über 1.600 Klassen ausgelost, die 2014 an den Waldjugendspielen teilgenommen
hatten. Als zusätzliches Bonbon dürfen sich die Kinder
noch auf einen eintägigen Ausflug in Einrichtungen von
Wald und Holz NRW freuen. (SDW)
Infos: www.sdw-nrw.de
Zeitschrift der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, September 2015
58/2015
U-3590
GutGemischtMobil in der Metropole Ruhr
Projektträger: Mobilität-Werk-Stadt e. V., http://mobilitaetwerkstadt.de/
Förderzeitraum: 01.4.2015 – 31.03.2018, Fördersumme: 194.220 Euro
Der Projektträger organisiert eine regionale Kampagne zu nachhaltiger Mobilität. Unter dem
Titel „GutGemischtMobil in der Metropole Ruhr“ thematisiert sie vier Handlungsfelder: Fußgänger, Fahrrad, ÖPNV und Auto. Die Kampagne wird in drei Bereiche unterteilt: Erstellung
eines digitalen Regionalmodells der Metropole Ruhr zur Mobilitätsinfrastruktur, Konkretisierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur sowie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.
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Damit der Stau nicht noch länger wird
Gleichberechtigt sieht anders aus. Ein Fünftklässler mitten im dichten Autoverkehr auf der
Kronprinzenstraße/Ruhrallee. Für mehr Rechte für Radfahrer und Fußgänger und eine bessere
Infrastruktur plädiert „Mobilität-Werk-Stadt“. Foto: n
Von Michael Mücke
Essen. Eine Initiative bekommt 194.000 Euro von der Stiftung Umwelt und Entwicklung,
um in Sachen Verkehr die Karten in Essen und drumrum neu zu mischen.
Der Verkehr hört an der Stadtgrenze nicht auf – auch nicht für die Radfahrer, für die Bahn - und
Busfahrer – vor allem für diejenigen nicht, die ihr Auto gelegentlich oder immer öfter stehen lassen wollen, aber nicht wissen wie – und nach Alternativen fragen, die wirklich welche sind.
Dass eine einzige Umweltinitiative bis 2018 insgesamt 194.000 Euro an Fördergeldern von der
Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (SUE) erhält, ist schon ungewöhnlich.
Aber diese Initiative traut es sich zu, schlüssige Konzepte für die fünf Ruhrgebietsstädte Essen,
Bochum, Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck zu erstellen, zu vernetzen und Projekte für
„nachhaltige Mobilität“ zu starten.
Geo-Informationssystem in Vorbereitung
Es handelt sich dabei um die „Mobilität-Werk-Stadt“, die zum Essener Umweltverband „Runder
UmweltTisch“ (Rute) gehört. Der Vorsitzende des Fördervereins „Mobilität-Werk-Stadt e.V.“,
Georg Nesselhauf, der etwa mit ADFC, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Verkehrsbetrieben zusammenarbeitet sowie Partner in Rathäusern und der Politik sucht, ist sich sicher. „Wir
werden überall auf offene Türen stoßen.“ Weil selbst die großen Parteien an das Dogma der
autogerechten Stadt nicht mehr glauben würden – und die Staus nur länger werden, wenn nicht
mehr Menschen umsteigen. Der Mobilität-Werk-Stadt gehe es nicht darum, das Auto zu verteufeln, sondern vielmehr „intelligenter“ also weniger einzusetzen – und dann mit Elektroantrieb,
über Carsharing oder als Nachbarschaftsauto.
Hier gelte es, über Angebote für umweltbewusste Autofahrer, für Radfahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs zu informieren. Nicht allgemein auf die Stadt bezogen, sondern in jedem
Stadtteil von Karnap bis Huttrop und eben über die Stadtgrenzen hinaus – praktisch bis vor die
Haustür.
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Die Mobilität-Werk-Stadt bereitet gerade eine Homepage vor, ein Geo-Informationssystem, in
dem etwa Bewohner aus Essen nicht nur auf einen Klick alles über den nächsten BusAnschluss oder Carsharing-Angebote sowie die zeitsparendste Radverbindung erfahren, sondern auch auf einen Blick wichtige Entscheidungshilfen bekommen, ob man nicht lieber gleich
zu Fuß gehen sollte – und wenn ja, welcher Weg etwa für Schulkinder der beste und sicherste
ist.
Blick auf umliegende Städte könnte sich lohnen
Das sind nur einige Beispiele für jede Menge „Verkehrsinformationen“, die auf dieser Homepage ab Herbst eingespeist werden sollen. „Das wird unser Sahnehäubchen“, glaubt Nesselhauf.
Er will möglichst viele Partner – von der Evag bis zum Fahrradclub, von der Verkehrsverwaltung
bis zur Wissenschaft, vom Rathaus bis zur örtlichen Initiative. „Wir wollen vernetzen“, sagt Vorsitzender Nesselhauf. So eng verknüpfen, wie es noch keiner zuvor gemacht hat, und hinsichtlich des Internetauftritts auch die Datensätze der anderen Mitspieler auf eine Plattform bringen.
Hier und da kann auf die Wiederholungstaste gedrückt werden. Denn was soll in Essen nicht
gelingen, was in Gelsenkirchen bereits erfolgreich praktiziert wird? Etwa die Werbeaktion mit
der Verkehrsgesellschaft Bogestra, es für eine Woche mit Bahn und Bus zu probieren. Oder
eine Art Beschwerdekasten der Nahverkehrsnutzer, um nach Lösungen im betroffenen Viertel
zu suchen – oder das Facebook-Projekt mit der Hochschule Gelsenkirchen, Studenten für den
Umwelt-Verkehrsverbund zu gewinnen. Nesselhauf erkennt hier großes Potenzial: „Wir haben
200.000 Studierende in den fünf Städten.“
Große Chance
Die Mobilität-Werk-Stadt sieht gerade Essen in der Pflicht. 2017 trägt sie den Titel „Grüne
Hauptstadt Europas“. Nesselhauf: „Um sich europaweit als umweltgerechte Stadt darzustellen,
muss beim Thema Mobilität noch einiges passieren.“
In diesem Punkt erkennt der grüne Verkehrsexperte Rolf Fliß, Vorsitzende des Bau- und Verkehrsausschusses der Stadt Essen, eine große Chance. Denn die Förderung durch die Stiftung
Umwelt und Entwicklung komme genau zum richtigen Zeitpunkt. Das Ziel der Stadt, die Mobilität zu Fuß, mit Rad und dem ÖPNV deutlich zu erhöhen, würde sonst kaum erreicht. Dass nun
kreative, innovative Projekte finanziell gefördert werden, „das freut mich. Jetzt können Dinge
umgesetzt werden, von denen wir nur geträumt haben.“
U-3590
4. August 2015
http://www.derwesten.de/staedte/essen/damit-der-stau-nicht-noch-laenger-wirdid10950922.html
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U-3593
Errichtung einer waldpädagogischen Einheit an und in der Wisent-Wildnis am Rothaarsteig
Projektträger: Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein e. V., www.wisent-welt.de
Förderzeitraum: 15.12.2014 – 30.09.2015, Fördersumme: 80.046 Euro
Der Projektträger will seine umweltpädagogische Arbeit ausbauen und ganzjährig anbieten. Im Zentrum stehen die wieder angesiedelten Wisente. Als Grundlage erarbeitet der
Verein waldpädagogische Konzepte für zwei Altersgruppen. Außerdem werden ein Klassenzimmer, ein Seminarraum und ein Waldklassenzimmer eingerichtet.
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Wisentprojekt
Waldpädagogik rückt in den Vordergrund
Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann (2. von rechts) als 1. Vorsitzender des Trägervereins Wisent-Welt Wittgenstein, Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (2. von
links) als Initiator des Wisent-Projekts, Paul Kröfges (rechts) als Vorstandsmitglied Stiftung
Umwelt und Entwicklung NRW und Olaf Imhof als Waldpädagoge vor Ort erläuterten das
Projekt - und wie es dazu kam, dass es jetzt von der Stiftung gefördert wird.
Von Eberhard Demtröder
Bad Berleburg. Der neue Abenteuerspielplatz an der „Wisent-Wildnis“ bei Wingeshausen –
seit Frühjahr ist er fertig, erleben Kinder hier Waldpädagogik pur. Grund genug für die Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes NRW, den Ausbau der „Wisent-Welt“ in diese
Richtung mit rund 100 000 Euro zu unterstützen. „Naturerlebniszentrum Wisent-Welt“ heißt
nun das Gelände rund um die neue Wisent-Hütte, dessen Weiterentwicklung der Stiftung
rund 100 000 Euro wert ist. Der Stiftungsvorstand hat allerdings auch angekündigt, sich darüber hinaus für das Artenschutz-Projekt einzusetzen, über das der Trägerverein Wisent-Welt
derzeit bekanntlich mit Waldbauern aus dem Hochsauerland vor dem Landgericht in Arnsberg streitet.
Unterstützung im Rechtsstreit
Der neue Schwerpunkt Umwelt-Bildung, den Waldpädagoge Olaf Imhof und sein Team seit
dem Frühjahr verstärkt vor Ort anbieten, und die ausgewilderte Wisent-Herde im Rahmen
des Artenschutz-Projekts gehörten untrennbar zusammen, machte Paul Kröfges vom Stiftungsvorstand am Dienstagmittag bei der Eröffnung des Zentrums deutlich. Und auch
Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Initiator des Wisent-Projekts und Eigentümer
der „Wildnis“-Flächen, würde das gesamte Wisent-Projekt als „gestorben“ betrachten, sollten
die Arnsberger Richter zu der Ansicht kommen, dass die Tiere eben nicht herrenlos sind.
Und der Trägerverein künftig dafür sorgen muss, dass die Wisente von den Flächen der klagenden Waldbauern ferngehalten werden müssten.
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Warum schmeckt es im Hochsauerland besser?
Warum das so ist, lasse der Trägerverein Wisent-Welt derzeit wissenschaftlich untersuchen,
so Forstdirektor Johannes Röhl von der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer, der
auch im Vereinsvorstand sitzt. Dr. Michael Petrak, Wildbiologe, Jagdwissenschaftler und
Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung des Landes NRW in
Bonn, gehe derzeit „mit Hochdruck“ der Frage nach, warum ausgerechnet die Natur im benachbarten Hochsauerland den Wisenten offensichtlich so ein schmackhaftes Nahrungsangebot biete. Aus Sicht von Paul Kröfges von der Stiftung gehört das Schälen von Baumrinden durch Wild ohnehin zu den ganz natürlichen Kreisläufen im Wald.
Hoffnung auf bessere Busverbindung
Die waldpädagogischen Angebote an der Wisent-Wildnis seien im Frühjahr „etwas zäh angelaufen“, räumt Waldpädagoge Olaf Imhof ein. Das habe aber auch daran gelegen, dass das
Gelände bislang nur schwer mit dem Bus erreichbar gewesen sei. Imhof hofft nun, dass die
neue Busverbindung von Aue über Jagdhaus nach Fleckenberg, die seit dem Sommer eingerichtet ist, künftig auch Bestand habe. Imhof kündigte ferner an, dass für das neue Naturerlebniszentrum mittelfristig auch ein neuer Schulwald geplant sei – angelegt gemeinsam
mit den Kindern. Begrüßt wurde das waldpädagogische Konzept der Wisent-Wildnis auch
von Dr. Gertrud Hein von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW: Das Projekt sei
„eine erste Adresse“ für angehende Waldpädagogen – etwa im Rahmen eines Praktikums.
Aus Sicht von Roswitha Still vom Touristikverband Siegerland-Wittgenstein lässt sich das
neue Zentrum am Rothaarsteig jetzt überregional noch besser als Angebot für die ganze
Familie vermarkten.
Die hölzernen Baumscheiben sind groß genug, um sie mit dem Brenneisen mit einem schicken Wisent-Motiv zu versehen. Hier zeigt Lena Friedrich vom Wisent-Team den beiden
Neunjährigen Joelle (links) und Johanna, wie es geht. . Foto: Eberhard Demtröder
U-3593
16. September 2015
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-bad-berleburg-bad-laasphe-underndtebrueck/waldpaedagogik-rueckt-in-den-vordergrund-id11096233.html
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U-3602
Billerbeck – erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens
Projektträger: IBP – Interkulturelle Begegnungsprojekte e. V.,
www.ibp-ev.de und www.unplastic-billerbeck.de
Förderzeitraum: 12.06.2015 – 31.07.2016, Fördersumme: 79.531 Euro
Das Projekt soll in der westfälischen Kleinstadt Billerbeck (ca. 11.000 Einwohner) zu einer
Reduzierung des Gebrauchs von Plastiktüten beitragen. Handelsunternehmen, Verbände,
Hersteller und Discounter werden befragt, um deren Bedenken und Widerstände zu erfassen und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Außerdem wird eine Kooperation
mit der Stadtverwaltung aufgebaut. Weitere Projektmodule sind Schulworkshops, eine
künstlerische Installation mit Plastiktüten sowie verschiedene öffentliche Aktionen. Fachlich wird das Projekt durch das Umweltforum Münster, das Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld und den NABU Coesfeld begleitet.
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Weniger Plastiktüten in Billerbeck.
Billerbeck (wdr). In Billerbeck ist ein ehrgeiziges Projekt an den Start gegangen. Die
Billerbecker sollen nämlich ihren Verbrauch an Plastiktüten deutlich einschränken,
und zwar um ein Drittel binnen eines Jahres.
Die privaten Organisatoren dieser Kampagne wollen die Billerbecker dabei mit humorvollen
Aktionen und Informationen überzeugen. Die Kampagne kostet rund 100.000 Euro, den
Großteil der Kosten übernimmt ein Fördertopf der Stiftung Umwelt und Entwicklung.
Das Projekt soll in Billerbeck (ca. 11.000 Einwohner) zu einer Reduzierung des Gebrauchs
von Plastiktüten beitragen. Handelsunternehmen, Verbände, Hersteller und Discounter werden befragt, um deren Bedenken und Widerstände zu erfassen und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Außerdem wird eine Kooperation mit der Stadtverwaltung aufgebaut.
Weitere Projektmodule sind Schulworkshops, eine künstlerische Installation mit Plastiktüten
sowie verschiedene öffentliche Aktionen. Fachlich wird das Projekt durch das Umweltforum
Münster, das Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld und den NABU Coesfeld begleitet.
U-3602
1. September 2015
http://www.gescherblog.de/?p=25169
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Die Tüte kann einpacken
In Billerbeck soll es bald keine Taschen aus Plastik mehr geben
Von Manuela Reher
Billerbeck - Umweltschutz auf kreative Art möchte der münsterische Künstler Thomas Nufer
mit dem Modellprojekt „Unplastic Billerbeck – Billerbeck auf dem Weg zur plastiktütenfreien
Stadt“ betreiben. Mit Dirk Schubert aus Münster leitet er das Projekt, das bis Juli 2016 in
Trägerschaft des Vereins „Interkulturelle Begegnungsprojekte“ (IBP) in der Stadt laufen wird.
Ein Problem selbst in der Arktis
Plastikreste finden sich selbst in der Arktis. Forscher haben bei Spitzbergen die Innereien
von Eissturmvögeln (Fulmar) untersucht. „1980 wurden in 20 Prozent der untersuchten Vögel
Plastikreste gefunden, 2013 in 90 Prozent der Tiere“, sagt Kim Holmén vom Norwegischen
Polarinstituts. Wie kommt das Plastik in die Arktis, wo kaum Menschen wohnen? In aller Welt
werden kleine Partikel in Flüsse und weiter ins Meer gespült. Wegen der Strömungsverhältnisse sammelt sich viel davon im arktischen Ozean. „Der Fulmar sitzt auf dem Wasser und
pickt alles auf, was vorbeischwimmt“, erklärt Holmén. „Die Chance ist schließlich groß, dass
es Nahrung ist – so war es zumindest früher.“
„Billerbeck ist die perfekte Wahl als erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens“, meinte am
Dienstag Dirk Schubert. „Man kennt sich hier und ist miteinander vernetzt“, fügt er hinzu. Mit
einer Vielzahl von Aktionen möchte man die Billerbecker dazu bewegen, von der Plastiktüte
Abschied zu nehmen. Dazu soll unter anderem auch die Einführung einer Tasche aus recycelten Plastiktaschen – die „Stadttüte“ beitragen.
„Wir als Stadt stehen voll hinter dem Projekt“, betont Bürgermeisterin Marion Dirks. Es komme darauf an, den Schalter in den Köpfen umzulegen, was die Nutzung von Plastiktüten angehe – „aber nicht mit erhobenem Zeigefinger“.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 100.000 Euro. Davon trägt 80 Prozent die Stiftung Umwelt und Entwicklung. Die restlichen Mittel sollen über Sponsoren aufgebracht werden. „Unter anderem ist die Sparkassenstiftung im Boot“, teilt Bürgermeisterin Marion Dirks
mit. Es habe bereits Gespräche mit Einzelhändlern und Unternehmen wie Aldi, Lidl und Edeka gegeben, damit diese künftig auf Plastiktüten verzichten.
Dirk Schubert: „Es ist eine weitreichende Unterstützung durch die Kommune sichergestellt.“
Sympathieträger des Projekts ist der Plastiktütenmann, in dessen Rolle der Billerbecker Steffen Hertz schlüpft. Er wird unter anderem an den Haustüren klingeln und die Bürger auffordern, Absichtserklärungen abzugeben, die Plastiktüte zu verbannen.
„Das ist natürlich eine Zumutung. Denn dann gibt es keinen Weg zurück mehr“, sagt Thomas
Nufer schmunzelnd. Und diese letzten Grüße an die Plastiktüte werden in der Stadt öffentlich
ausgestellt. „Wir wollen das Bewusstsein für die Schädlichkeit der Plastiktüte wecken“, erläutert Dirk Schubert. Die Lebensdauer einer Plastiktüte betrage zwischen 100 und 500 Jahren.
Nufer bezeichnete die Plastiktüte als „ein Symbol für die Umweltverschmutzung schlechthin“.
U-3602
2. September 2015
http://www.wn.de/Muensterland/2100320-Die-Tuete-kann-einpacken-In-Billerbeck-soll-esbald-keine-Taschen-aus-Plastik-mehr-geben
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Umweltschutz
Plastiktüte ade:
Eine Stadt sagt dem Kunststoff den Kampf an
Ein Jahr lang soll eine Stadt ohne Plastiktüte leben, so die Idee des Künstlers Thomas
Nufer.Foto: dpa
Von Eva Adler
Billerbeck. Die Stadt Billerbeck soll ein Jahr lang ohne Plastiktaschen leben. Die Einzelhändler machen mit. Sogar Gespräche mit Aldi und Lidl stehen im Raum.
Ein Leben ohne Plastiktüten - geht das und wenn ja, wie wäre es? Der Künstler Thomas
Nufer will es testen. Zusammen mit der kleinen Stadt Billerbeck in der Nähe von Münster
wird Nufer es ausprobieren; seit Dienstag gibt es hier das Projekt „Unplastic Billerbeck – Billerbeck auf dem Weg zur plastiktütenfreien Stadt“. Insgesamt kostet die Umsetzung 100.000
Euro; den Großteil der Summe übernimmt die Stiftung Umwelt und Entwicklung.
Schon vor Beginn von "Unplastik Blllerbeck" zeichnete sich das Engagement der Bürger ab.
„Als ich vor ein paar Tagen durch die Stadt lief, hatten sehr viele Läden alle Plastiktüten aus
ihrem Sortiment genommen. Ich bin sehr gerührt“, schwärmt der Schwaben stammende Regisseur und Grafiker. Die Stadt Billerbeck sei für ihn der optimale Ort, um so ein Projekt
durchzuführen. Hier habe er schon viele andere Aktionen realisiert, kenne sehr viele Leute
und sei gut vernetzt.
Stadtrat unterstützt das Projekt einstimmig
Bereits vor anderthalb Jahren hatte der Rat der Stadt einstimmig beschlossen, das Projekt
zu unterstützen. Auch die Bürgermeisterin ist begeistert. „Wir als Stadt stehen voll dahinter“,
betont Marion Dirks und fügt hinzu: „Die Resonanz in der Bevölkerung ist positiv, weil es hier
nicht um ein Verbot und nicht um einen gehobenen Zeigefinger geht, sondern auf kreative
Weise zum Nachdenken anregt.“ Und genau das ist die Intention von Künstler Nufer und
seinem Kollegen Dirk Schubert.
„Es soll nicht dröge und langweilig sein, sondern witzig“, beschreibt Nufer. Durch Humor und
Irritationen wollen sie zum Umdenken anregen. So gibt es beispielsweise eine Aktion bei der
die Bewohner der 11.000-Einwohner-Stadt auf einem Zettel ihren „letzten Gruß an die Plastiktüte“ schreiben sollen. Die Karten werden dann in der Stadt ausgestellt und sollen ein
Statement darstellen.
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"Plastiktütenmann" sagt Plastik den Kampf an
Eine andere Aktion ist der „Plastiktütenmann“, in dessen Rolle der Billerbecker Steffen Hertz
schlüpfen wird. Er soll dann unter anderem an Haustüren klingeln und die Bürger auffordern,
die Plastiktüte zu verbannen. „Seine Figur wird ebenfalls in den Eingängen von Supermärkten stehen und die Kunden mit einem Plakat fragen, ob sie nicht auf eine Plastiktüte verzichten sollten“, erklärt Künstler Nufer.
Auch Plakate und Banner mit seiner Figur werden in der Stadt aufgehängt. Das Gleiche gilt
für die beiden „Marias von Edekas Käsetheke“, die ebenfalls Plastiktüten kritisieren und die
Bewohner an das Projekt erinnern sollen. Besonders ausgerichtet ist das Projekt auf Schulen
und Behörden. Im Unterricht lernen die Kinder bei einer Projektwoche vieles rund ums Thema "Plastik" und werden selber aktiv: "Wo und warum gibt es bei uns in der Stadt noch Plastiktüten?", sollen sie sich zum Beispiel fragen.
Große Discounter wie Aldi sind am Projekt interessiert
Besonders freut sich Umweltschützer Nufer darüber, dass auch große Discounter wie Lidl,
Aldi und Edeka an seinem Projekt interessiert sind. „Sie merken, dass sich die Bürger darauf
einlassen wollen. Die Öffnung der Ketten ist auf jeden Fall da“, sagt er.
Statt Plastiktaschen sollen die Bürger zukünftig auf die „Stadttasche“ umsteigen. Das ist eine
eigens designte Tasche aus recycelten Plastikflaschen, die mit fachlicher Unterstützung des
BUND und der Deutschen Umwelthilfe entwickelt wurde.
Zukünftiges Projekt in Münster?
Sehr gerne hätte der Künstler das Projekt auch in Münster durchgeführt. "Zu zweit ist es aber
einfach nicht umsetzbar in einer solchen großen Stadt", bedauert er. Aber: Münster werde
das Projekt sicherlich beobachten und hätte Interesse geäußert.
U-3602
6. September 2015
http://www.derwesten.de/region/plastiktuete-ade-eine-stadt-sagt-dem-kunststoff-den-kampfan-id11050604.html
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Bye, bye Plastiktüten
„Mr. Unplastic“ am Freitagnachmittag im Oberlau unterwegs
Übergeben Plastiktüten an „Mr. Unplastic“: Lion (l.) und Tim Siemering.
Fotos und Text: Stephanie Dircks
BIllerbeck. Nanu – was ist denn hier los? Eine kleine Karawane zieht durch die Straßen des
Oberlau-Wohngebietes. Gestatten: der Plastiktütenmann, „Mr. Unplastic“, und seine beiden
Nixen. Sie klingeln an Haustüren, befreien die Bewohner von Plastiktüten – alles im Rahmen
der Initiative „Plastiktütenfreie Stadt Billerbeck“.
Und die drei Gestalten sind schon von Weitem zu erkennen. „Mr. Unplastic“ trägt eine knallrote Latzhose, eine große rote Tasche auf dem Bauch und einen schwarzen Zylinder. Die
beiden Nixen haben ein Outfit mit kunterbunten Streifen an.
Sie klingeln an der ersten Haustür. Es dauert keine Minute – da geht sie auch schon auf.
„Hallo! Sie haben sicherlich den ganzen Tag auf mich gewartet“, sagt „Mr. Unplastic“. „Na
klar“, antwortet Anja Siemering direkt und bittet den Plastiktütenmann freundlich ins Haus.
Dort informiert „Mr. Unplastic“ über die Gefahren der Plastiktüten und Alternativen wie die
„Stadt-Tüte“, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird. Dann kommt der große Moment: Familie Siemering überreicht ihre Plastiktüten an „Mr. Unplastic“. Das übernehmen der
siebenjährige Lion und der fünfjährige Tim. Acht Tüten geben sie ab. Sie verschwinden in
der großen Tasche des Plastiktütenmannes. Familie Siemering ist jetzt plastiktütenfrei. „Ich
finde die Aktion gut“, betont Anja Siemering, „Wir haben letztens erst in einem Buch von
meinem Sohn gelesen, dass es 500 Jahre dauert, bis eine Plastiktüte abgebaut ist. Seitdem
benutze ich Stoffbeutel.“ Ein herzlicher Abschiedsgruß vom Plastiktütenmann – dann geht es
zum nächsten Haus.
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Steffen Hertz ist „Mr. Unplastic“. In die Rolle des Plastiktütenmannes zu schlüpfen, fällt ihm
nicht schwer. Kein Wunder, schließlich hat der 27-jährige Billerbecker verschiedene Rollen
auf der Freilichtbühne Billerbeck übernommen – zuletzt hat er bei der Freilichtbühne in Coesfeld das Biest in dem Musical „Die Schöne und das Biest“ gespielt. Auch seine Begleiterinnen, Leonie Illerhues und Lara Albert, haben Bühnen-Erfahrungen. Nun sind die Drei die
Sympathieträger des Projektes. Die Rollen der Nixen werden demnächst aber auch von Lara
Meiners, Linda Averesch, Charlotte Waltering, Lynn Albert und Theresa Büscher übernommen. „Wir wechseln uns ab“, sagt Leonie Illerhues. Wo „Mr. Unplastic“ und seine Nixen
demnächst zu sehen sind, wird aber nicht verraten. „Das soll eine Überraschung sein“, so
Steffen Hertz. „Wir tauchen immer mal wieder auf.“
Stadt, Werbegemeinschaft und der Verein für Interkulturelle Begegnungsprojekte, der die
Trägerschaft übernommen hat, tragen das Projekt mit. Finanziell unterstützt wird es von der
Stiftung Umwelt und Entwicklung sowie Sponsoren. Weitere Aktionen sind in den kommenden Wochen und Monaten geplant. Vor dem Rathaus steht ein Aufsteller, an dem Interessierte ihre letzten Grüße an die Plastiktüten heften können. Und die ersten sind platziert. Die
ersten 100 Stadt-Tüten sollen Mitte November geliefert werden. Dirk Schubert: „Am 3. Dezember wollen wir sie vorstellen und dann bei den Händlern verteilen.“
U-3602
18. September 2015
http://www.azonline.de/Billerbeck/2118381-Mr.-Unplastic-am-Freitagnachmittag-im-Oberlauunterwegs-Bye-bye-Plastiktueten
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„Unplastic Billerbeck"
Stadt sagt: "Tschüss, Plastiktüte"
Monate etwa mit dem „Plastiktütenmann“. Begleitet von drei Assistentinnen, den
Gestatten, der Plastiktütenmann! Er ist in Kürze in Billerbeck unterwegs. Foto: IBP
Von Holger Dumke
Im Münsterland. Mit teils schrägen Aktionen will Billerbeck den massenhaften Verbrauch von Plastiktüten begrenzen. Umweltstiftung fördert 100.000-Euro-Projekt
Der Ludgerus-Dom mit seinen schlanken Türmen (fast 100 Meter hoch!), die historische Altstadt, jedes Jahr der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt – wer mal in Billerbeck war, weiß: Es
ist schön da. Plastiktüten sind nicht schön, vor allem nicht gut für die Umwelt. Ihnen, besser:
dem massenhaften Verbrauch von ihnen, hat die beschauliche Kleinstadt bei Coesfeld jetzt
mit dem Modellprojekt „Unplastic Billerbeck“ den Kampf angesagt. Es ist ausdrücklich kein
verbissener Kampf, er soll Spaß machen. Das Ziel ist klar. Bis Sommer 2016 soll der Tütenverbrauch in dem 11 500-Einwohner-Städtchen spürbar sinken, um 30% oder besser noch
mehr.
Aktionskünstler Thomas Nufer hat sich „Unplastic Billerbeck“ mit Projektentwickler Dirk
Schubert ausgedacht. Er versichert, dass im Münsterland „keine Ökodiktatur“ ausbricht. Motivieren und mitmachen, heißt die Devise, Freiwilligkeit das Prinzip. „Wir wollen die Leute mit
schrägem Humor erreichen“, erklärte der 55-jährige Nufer im NRZ-Gespräch. Vom Stadtrat
gab’s einstimmig grünes Licht, Bürgermeisterin Marion Dirks (parteilos) unterstützt das Projekt persönlich. Träger ist die regionale Initiative IBP, die sich schon lange bei Umweltprojekten engagiert. Billerbeck stehen muntere Monate vor.
„Plastiknixen“, wird er ab der nächsten oder übernächsten Woche durch die Stadt ziehen,
über die Umweltfolgen von Plastikmüll aufklären und persönliche Erklärungen über den Tüten-Verzicht einsammeln. Auf großen Bannern werben Persönlichkeiten für Mehrwegtaschen. An der Gemeinschaftsschule gibt es eine Projektwoche – und zur Halbzeit im Dezember die Veranstaltung „Plastiksprengstoff“ für die ganze Stadt. Ein Exorzist (nicht echt)
und ein Gospelchor (echt) sind eingeladen. Es soll „letzte Grüße an die Plastiktüte“ geben.
Da wird dann auch die Alternative vorgestellt: die für den Mehrweggebrauch gedachte
„Stadttasche“ mit zunächst 7000 Exemplaren, hergestellt aus recyclten PET-Flaschen. „Die
hatten den besten ökologischen Fußabdruck“, sagt Nufer – viel besser als die im Handel
schon gängigen, aber unter hohem Energie- und Wasserverbrauch hergestellten Stoffbeutel.
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Die Bürgermeisterin ist begeistert. „Ich finde reizvoll, dass es bei ‘Unplastic Billerbeck’ nicht
um den erhobenen Zeigefinger geht, sondern alle Sinne angesprochen werden“, sagt Marion
Dicks. Sie hofft, dass das Projekt zum Nachdenken über die Wegwerfgesellschaft anregt, die
Plastiktüte sei ein Symbol dafür. Zustimmung vom Handel: „Ich finde das Projekt super!“,
schwärmt Suska Meyer-Landrut, Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Billerbeck erleben“
(100 Mitglieder). Von Kunden habe es schon vorab positive Rückmeldungen gegeben. Mit
Discountern und Lebensmittelmärkten wurde gesprochen. Dem Vernehmen nach wollen Lidl,
K+K und Edeka das Projekt unterstützen.
Je nach Erfolg des Projektes werden Bäume gepflanzt
Aufmerksamkeit ist Billerbeck gewiss. Die Förderer des Projektes erhoffen sich eine Signalwirkung weit übers Münsterland hinaus. Die Kosten von 100 000 Euro werden vor allem von
der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW getragen, auch die örtliche Sparkassenstiftung ist
im Boot. Umweltverbände, das Umweltministerium in Düsseldorf und Bundestagsabgeordnete haben die Planung von „Unplastic Billerbeck“ unterstützt.
Der Erfolg oder auch Nichterfolg wird wissenschaftlich erhoben. Das Gaia-Institut für Umweltmanagement und die BiTS-Hochschule in Iserlohn begleiten die Aktion. Je nach Rückgang des Plastiktütenverbrauchs sollen Bäume in der Kommune gepflanzt werden. „Ich denke, da ist etwas in Bewegung“, zeigt sich Projektleiter Nufer überzeugt. Er verweist darauf,
dass die münsterländische Stadt mit „Unplastic Billerbeck“ der Zeit schon ein Stück voraus
ist. Immerhin drängt die EU darauf, dass bis 2018 zumindest die dünnen Kostenlos-Tüten
komplett aus dem Handel verschwinden.
Plastiktüten-Reste: Bis zu 450 Jahren haltbar
Die meisten Plastiktüten bestehen aus fossilem Rohöl. Da das eine endliche Ressource ist,
sollten die Tüten richtig recycelt werden – also ab in die gelbe Tonne damit. Und nicht als
Müllsack im Hausmüll verwenden. Denn dort wird die Tüte nur verbrannt – so gehen die
Rohstoffe für immer verloren. „Die Abbauzeit einer achtlos weggeworfenen Plastiktüte beträgt bis zu 450 Jahre“, erklärt Rolf Buschmann vom BUND. In Europa wird nicht mal jede
zehnte Plastiktüte recycelt.
U-3602
10. September 2015
http://www.derwesten.de/region/eine-stadt-sagt-tschuess-plastiktuete-aimp-id11075740.html
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U-3607
Erlebniswelt Aquaponic
Projektträger: Förderverein Wasser und Naturschutz Arche Noah e. V.
www.arche-menden.de
Förderzeitraum: 01.05.2015 – 30.04.2016, Fördersumme: 44.028 Euro
Mit Aquaponic bezeichnet man ein Verfahren, das die Aufzucht von Fischen in Aquakultur
und die Kultivierung von Nutzpflanzen in Hydrokultur verbindet. Durch den geschlossenen
Wasser- und Nährstoffkreislauf ist der Bedarf an Frischwasser minimal, der CO2-Ausstoß
der Fische wird von den Pflanzen aufgenommen und in Sauerstoff umgewandelt. Nährstoffe werden effizient genutzt und ein Einsatz von Antibiotika und Pestiziden ist nicht nötig.
Diese Vorzüge will der Projektträger bei seiner Bildungsarbeit demonstrieren. Er errichtet
deshalb auf seinem Gelände eine Aquaponic-Anlage. Außerdem entwickelt er Unterrichtseinheiten, bei denen die Themen Wasser und Klimaschutz besonders hervorgehoben werden. Die Unterrichtseinheiten sollen an der Demonstrationsanlage zum Einsatz
kommen, erprobt und gegebenenfalls nachgebessert werden. Auf dem Programm stehen
außerdem Lehrerfortbildungen und die Veröffentlichung der Projektergebnisse im Internet.
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Aquaponic
Fisch und Salat wachsen gemeinsam
Ulrich Hering zeigt eine Salat-Pflanze, die in der Aquaponic-Anlage im Naturschutzzentrum
Arche Noah wächst. Foto: Sara Hirschmüller
Von Sara Hirschmüller
Menden. Ein noch kleiner Fisch schwimmt direkt vor der Scheibe, die einen Blick in das
1000-Liter- Becken gewährt. Es wirkt wie eine Begrüßung zur Präsentation des innovativen
Ökosystems, das gestern in der Arche Noah eröffnet wurde. Kaum sind alle Besucher eingetreten, ist der Fisch auch wieder verschwunden und überlässt Ulrich Hering, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins Wasser und Naturschutz Arche Noah, die Bühne.
Seit bereits drei Wochen wächst und gedeiht die Aquaponic-Anlage der Arche Noah, die
durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW ermöglicht wurde. In dem geschlossenen
Wasser- und Nährstoffkreislauf leben Gemüse- und Kräuterpflanzen und Fische nebeneinander und versorgen sich gegenseitig mit wichtigen Nährstoffen. Die 50 Nilbarsche stehen
in einem optimalen Verhältnis zu den angepflanzten Gewächsen, die von Basilikum bis zur
Gurke reichen. Alle drei Stunden wird Wasser aus dem Fischbecken in die Beete gepumpt
und diese werden somit geflutet. Die Pflanzen erhalten durch den Kot der Fische wichtigen
Dünger und reinigen gleichzeitig das Wasser, so dass dieses direkt wieder zu den Fischen
geleitet werden kann.
Fische zum Verzehr gezüchtet
Das Ergebnis dieser besonders umweltfreundlichen Methode kann sich sehen lassen: Der
Salat, Chilischoten und die anderen Gemüse-Arten im kleinen Beet weisen bereits eine beträchtliche Größe an für die gerade einmal drei Wochen, die die Anlage erst in Betrieb ist.
„Selbst der Dill, der sonst immer schwer zu ziehen ist, wächst hier super“, erklärt Ulrich Hering. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um Bio-Gemüse. Dafür fehlt die Erde, um es so
bezeichnen zu können. „Ich behaupte aber mal, dass unsere Produkte sogar besser als Bio
sind“, sagt Ulrich Hering.
Neben einer Menge Gemüse, das die Anlage abwirft, sind auch die Fische später für den
Verzehr gedacht. „Ich hab ihre Deadline für Dezember gesetzt“, sagt der 1. Vorsitzende des
Naturschutzzentrums Arche Noah und verspricht: „Für diese Fische lassen Sie jeden anderen Fisch liegen.“
33
Gerade einmal ein paar Minuten für die Öffentlichkeit eröffnet, erhält die Aquaponic-Anlage
der Arche Noah bereits die erste Auszeichnung von der KlimaExpo NRW. Diese Initiative
zeichnet besonders klimafreundliche und fortschrittliche Projekte aus und präsentiert sie einem breiten Publikum. „Bis zu unserem Ziel 2022 wollen wir 1000 Schritte gehen“, erklärt Dr.
Michael Walther von der KlimaExpo, „Das Projekt in Menden ist nun unser 105. Schritt.“ Dabei war dieses Projekt eines der ersten, das sich bei der KlimaExpo beworben hat. Damals
sei es allerdings nur ein Konzept gewesen.
Besonders die Bildungswirkung ist bei dieser Aquaponic-Anlage von großer Bedeutung. „Wir
können sogar schon Kinder aus dem zweiten Schuljahr mit einbeziehen“, erklärt Ulrich Hering. Die Kinder entwickeln so schon früh ein Bewusstsein für umwelt- und naturbewusstes
Handeln.
U-3607
21. August 2015
http://www.derwesten.de/staedte/menden/fisch-und-salat-wachsen-gemeinsamid11008840.html
34
STADT MENDEN
Motorradfahrer
ringt nach Unfall
mit dem Tod
Kirche hofft
auf große
Resonanz
Umfrage des
Pastoralverbundes
Menden. Wie groß die Reso-
nanz auf die große Umfrage
ist, ist für den Pastoralverbund Menden eine Unbekannte, weil die Wahlurnen
zwischendurch nicht geleert
werden. Der Pastoralverbund will erfahren, wie die
katholische Kirche von außen betrachtet wird, und
sich für die Zukunft aufstellen. Wie berichtet, hatte das
katholische Gremium ausdrücklich alle Mendener
Bürger zur Teilnahme an einer großen Umfrage aufgerufen – und nicht nur die, die
den katholischen Kirchengemeinden angehören.
Leider haben offenbar
nicht alle Haushalte den per
Postwurfsendung zugestellten Fragebogen erhalten. Daher erinnert der Pastoralverbund an die Möglichkeit,
den Fragebogen auch im Internet unter www.pv-menden.de/ umfrage auszufüllen. Dort ist auch nachzulesen, wo die Wahlurnen stehen, in die ausgefüllte Papierfragebögen anonym eingeworfen werden können.
Dort liegen auch weitere Fragebögen aus, damit alle Familienmitglieder an der Befragung teilnehmen können.
Letzter Abgabetag ist am
Sonntag, 30. August. dick
Polizei kontrolliert
Geschwindigkeit
Menden. Die Kreispolizeibe-
hörde kündigt für die kommende Woche Geschwindigkeitskontrollen im Mendener
Stadtgebiet an. Geblitzt wird
am Montag, 24. August, in
der Innenstadt. Am Mittwoch, 26. August, beziehen
die Beamten auf der Platte
Heide Position und am Donnerstag, 29. August, in Bösperde.
Verkehrskonzept
für Lendringsen
Lendringsen. Die Stadt Men-
den möchte ihre Planungen
zur Veränderung der Verkehrsregelungen an der Lendringser Hauptstraße vorstellen. Sie lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger
zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 10.
September, 19 Uhr, in den
Gesellschaftsraum der Gaststätte Haus Dederich ein.
32-Jähriger überholt Bus und kollidiert
frontal mit entgegenkommendem Pkw
Von Dirk Becker
Ostsümmern. Ein 32-jähriger Mann aus Iserlohn
ringt in einer Spezialklinik
mit dem Tod, nachdem er
gestern Morgen auf dem
Bräukerweg frontal mit einem entgegenkommenden
Pkw kollidiert war.
Ulrich Hering, Leiter des Naturschutzzentrums Arche Noah, zeigt die erste Aquaponic-Anlage Mendens. Ein geschlossener Wasserkreislauf bildet die Basis dafür, dass das Gemüse wächst und die Nilbarsche im 1000-Liter-Bassin schlachtreif werden.
Fotos Becker
Nilbarsche und Gemüse
bilden fruchtbare Einheit
Erste Aquaponic-Anlage Mendens im Naturschutzzentrum Arche Noah eröffnet
Von Dirk Becker
Menden. Was haben Fische
und Gemüse miteinander
zu tun? Auf den ersten
Blick nicht viel. Im Naturschutzzentrum Arche Noah erfahren die Besucher
ab jetzt, dass beide eine
fruchtbare Einheit bilden
können.
Dort wurde die erste Aquaponic-Anlage Mendens jetzt
offiziell eröffnet – im Beisein
von Unterstützern und politischen Vertretern. Wer noch
nie etwas von Aquaponic gehört hat, wird staunen, dass
die Tilapia-Nilbarsche mit
ihrem Kot die Grundlage dafür legen, dass gesundes Gemüse wächst. Und die Pflanzen andersherum die Nährstoffe aus dem Wasser ziehen, in dem danach wieder
die Fische schwimmen.
„Eigentlich ist es überraschend, dass Aquaponic immer noch recht unbekannt
ist. Seit 30 Jahren gibt es
dieses Modell“, erklärte Gerald Kaup von der Stiftung
Umwelt und Entwicklung
NRW. Es sei an der Zeit, das
Modell offensiver zu kommunizieren.
Und genau das will das
Naturschutzzentrum Arche
Noah tun, das von der Stiftung mit 44 000 Euro unterstützt wurde. Das Geld floss
nicht nur in den Aufbau der
Anlage. Der ist „Marke Eigenbau“
und
deswegen
noch vergleichsweise günstig. Vielmehr sollen mit den
Mitteln auch Unterrichtsmaterialien finanziert werden
für die vielen Kinder, die in
der Arche Bildung im besten
Sinne des Wortes bekommen.
Dr. Michael Walther von
der KlimaExpo.NRW, einer
Initiative der Landesregierung, sieht in der Aquaponic-Anlage in der Arche ein
Musterprojekt. Die Initiative
hat es als qualifiziertes Projekt der KlimaExpo.NRW
ausgezeichnet. Sie will das
Mendener Projekt vorantreiben und bekannt machen.
Auch Ulrich Hering, Leiter
des
Naturschutzzentrums
Arhe Noah, setzt auf den
Modellcharakter. Die Anlage
in der Arche soll nicht die
einzige bleiben. Im Gegenteil: Andere sollen sich von
der Idee anstecken lassen
und sie nachahmen. „Das
käme zum Beispiel für Gastronomen infrage“, weiß Hering.
Er stellte den Gästen zur
Eröffnung die Anlage vor
und erläuterte auch, wie sie
funktioniert. In den eigentlich geschlossenen Kreislauf,
der den Nilbarschen ihren
Spitznamen „Tomatenfisch“
gegeben hat, wird lediglich
Fischfutter
eingebracht.
Auch etwas Wasser ist erforderlich, weil die Pflanzen einen Teil an die Luft abgeben.
Energie wird nur zum Betreiben einer Pumpe und für
das Erwärmen des Wassers
gebraucht, in dem die Fische
schwimmen. In der kommenden Woche sollen zwei
Fotovoltaik-Platten
angebracht werden, damit auch
diese Energie umweltschonend produziert wird. „Was
wir heute tun, entscheidet,
wie die Welt von morgen
wird“, setzt Ulrich Hering
auf Nachhaltigkeit und will
diese mit seinem Team auch
den Mädchen und Jungen
vermitteln, die das Naturschutzzentrum besuchen.
Ein Selbstläufer ist die
Aquaponic-Anlage
aber
nicht. Alle paar Tage muss
Hering das 1000-Liter-Bassin, in dem die Nilbarsche
schwimmen, reinigen. Der
Arche-Leiter hat auch schon
eine neue Vision: Er möchte
eine Kaltwasservariante als
weitere Anlage bauen. Zuvor
jedoch gilt es, die Nilbarsche
über den Winter zu bekommen.
Kabarettisten Jürgen B.
Hausmann am Mittwoch,
2. September, unter dem Titel „Wie jeht et? – Et jeht!“
ist ausverkauft. Das teilt der
Veranstalter
Phono-Forum
mit. Die Veranstaltung beginnt bei freier Platzwahl
um 20 Uhr, Einlass ist bereits ab 19 Uhr.
merfeld, das sich über viele
Meter erstreckt und zeugen
von der Wucht des Unfalls.
Den Sachschaden beziffert
die
Polizei
mit
rund
25 000 Euro. Auf Anordnung
der Staatsanwaltschaft sind
beide Fahrzeuge beschlagnahmt worden. Die Ermittlungen zur Unfallursache
dauern an. Möglicherweise
war wenigstens eines der
beiden beteiligten Fahrzeuge
zu schnell unterwegs. Wegen der Mendener Reitertage
an diesem Wochenende ist
die
erlaubte
Höchstgeschwindigkeit bereits seit
Donnerstag in beiden Richtungen auf 50 Stundenkilometer reduziert worden. Üblicherweise sind aus Richtung Platte Heide 100 Stundenkilometer erlaubt, aus
Richtung Sümmern 70 Stundenkilometer.
Die Trümmerteile liegen weit verstreut. Die Markierungen auf der
Fahrbahn zeugen von der Wucht des schrecklichen Unfalls.
Trödelmarkt als
Herausforderung
Behindertenhilfe Menden plant Premiere
50 Tilapia-Nilbarsche schwimmen in einem 1000-Liter Becken.
Von außen wird lediglich vegetarisches Fischfutter hinzugefügt.
Der Kot der Fische macht das Wasser nitrithaltig.
Nachdem das Wasser durch einen Filter gelaufen ist, fließt es in
ein Becken, in dem Bakterien Nitrit in Nitrat umwandeln. In diesem Becken kann bereits Salat angepflanzt werden.
Zugefügt werden nur
Futter und Wasser
Tomaten sind dennoch kein Bio-Gemüse
Menden. Das Gastspiel des
Der 32-jährige wurde lebensgefährlich verletzt und in eine
Klinik geflogen. Fotos: Feuerwehr
Im Jahr 2003 wurde das
ehemalige Freibad durch
den Förderverein übernommen und zu einem
außerschulischen Lernort
umgebaut.
Informationen zu den Angeboten gibt es unter
www.arche-menden.de
im Internet.
Menden. Der Staatssekretär
Keine Tickets mehr
für Hausmann
Das Unglück ereignet sich
um 10.08 Uhr. Der aus Sümmern in Richtung Iserlohn
fahrende Motorradfahrer will
unmittelbar nach einer Senke einen Bus überholen. Er
fährt auf die Gegenfahrbahn,
stößt dort aber mit einem
entgegenkommenden
VW
Sharan zusammen. Der 32Jährige wird von seinem
Motorrad geschleudert, zieht
sich schwerste Verletzungen
zu. Noch an der Unfallstelle
müssen herbeigerufene Rettungskräfte den Mann reanimieren, der später mit dem
Rettungshubschrauber Christoph 8 in eine Spezialklinik
nach Lünen geflogen wird.
Auch der Fahrer des VW
Sharan, ein 38-jähriger Mendener, wird verletzt. Ein Unfallzeuge
erleidet
einen
Schock. Polizei und Feuerwehr, die mit dem Rüstzug
Wache angerückt ist, sperren
den Bräukerweg für die Dauer der Unfallaufnahme. Erst
um 14 Uhr kann die Straße
wieder freigegeben werden.
Markierungen auf dem Asphalt erinnern an das Trüm-
Arche Noah
Staatssekretär
besucht Altenheim
im Bundesministerium für
Gesundheit, der Pflege- und
Patientenbeauftragte
der
Bundesregierung, Karl-Josef
Laumann, besucht am Mittwoch, 26. August, auf Einladung des CDU-Bürgermeisterkandidaten Martin Wächter das Altenheim St. Vincenz. Geplant ist eine Diskussion mit der AltenheimLeitung und Pflegekräften.
Im Mittelpunkt steht die
Pflegereform.
Samstag, 22. August 2015
Das Aquaponic-System ist
verblüffend einfach. Und es
ist nahezu überall umzusetzen. Am Ende kann nicht
nur kräftiges und vor allem
gesundes und schadstofffreies Gemüse geerntet werden
– auch die Tilapia-Nilbarsche sind mit 600 Gramm
schlachtreif. „Ein wirklich
leckerer Fisch“, weiß Ulrich
Hering, der Tilapia aber
nicht im Handel kaufen würde. Das angepflanzte Gemü-
se ist stark, braune Blätter
selten. Und wenn doch
mal eine Pflanze nicht verzehrt wird, dient sie als
Fischfutter. Die werden vegetarisch ernährt – mit Getreide und Raps.
Neben dem Fischfutter
werden lediglich sechs bis
sieben Liter Wasser pro
Woche
zugefügt.
Es
stammt aus einer Quelle in
der Arche. Unverzichtbar
ist das Sonnenlicht.
Im regelmäßig geschwemmten Pflanzbecken ersetzt Kies Erde.
Die Pflanzen ziehen die Nährstoffe aus dem Wasser, Tomaten
wachsen neben kräftigem Basilikum (links) und Dill (rechts).
Menden. „Viele unserer Klienten besuchen gerne Trödelmärkte“, weiß Monika
Schoop, Bereichsleiterin Ambulant Betreutes Wohnen bei
der Behindertenhilfe Menden. Nun erstmals einen eigenen Trödelstand aufzubauen, ist für viele aber eine
besondere Herausforderung.
Und genau die nehmen
viele behinderte Menschen
an. Für Samstag, 29. August,
plant die Behindertenhilfe
nämlich ihren ersten Trödelmarkt in der Begegnungsstätte Club 78 an der Unnaer
Straße 25. Neben den Klienten werden auch mehrere
Mitarbeiter dort Trödel anbieten. Dazu gehören Bücher, CDs, Spiele, Hausrat,
Kleidung Dekoartikel und
Vieles mehr.
„Die Resonanz der Klienten war wirklich toll“, freut
sich Monika Schoop, die
selbst Trödelerfahrung mitbringt, auf den Markt. Sie
hofft, neben den Angehörigen und Freunden der Klienten auch Interessierte begrüßen zu dürfen, die die Behindertenhilfe Menden vielleicht noch nicht kennen.
Vor der Begegnungsstätte
gibt es Kaffee und Kuchen
sowie Waffeln. „Da besteht
dann auch die Möglichkeit,
in Ruhe zu plaudern und
einfach mal zu entspannen“,
sagt Monika Schoop.
Sie würde sich wünschen,
dass die Premiere ein Erfolg
wird und es regelmäßige
Wiederholungen
gibt.
Schließlich gebe es auch Interessierte, die erst nach
dem Meldeschluss erklärt
hatten, dass sie einen Stand
organisieren wollen. Sie sollen bei einer möglichen Wiederholung zum Zuge kommen, denn der Platz im
Club 78 ist begrenzt. „Klein
aber fein soll es werden“,
kündigt Monika Schoop
an. dick
Persönlich erstellt für: Gisela Dirks
22
U-3615
Beobachtungsstand Röllingwiese
im Ruhrtal bei Schwerte-Westhofen
Projektträger: NABU Kreisverband Unna e. V., www.nabu-unna.de
Förderzeitraum: 01.02.2015 – 30.06.2015, Fördersumme: 5.000 Euro
Der Projektträger errichtet einen Beobachtungsstand, um eine störungsarme Beobachtung von Wasser- und Sumpfvögeln zu ermöglichen. Er wird am Rande der zu großen
Teilen unter Wasser stehenden Röllingwiesen aufgebaut.
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AGON weiht Beobachtungsstand für die Röllingwiese ein
Vor allem bei Sonnenaufgängen ist man der Natur an der Röllingwiese ganz nah. Foto: Ingo
Rous
Westhofen. Die Röllingwiese in Westhofen hat sich zu einem bedeutenden Reservoir für
Wasser-, Sumpf- und Wiesenvögel entwickelt und ist somit zu einem Areal geworden, dass
sich für einen ausgeprägten Naturschutz förmlich aufdrängt. Die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) hat diesen Bereich quasi unter ihre Fittiche genommen
und am Montag einen nagelneuen Beobachtungsstand eingeweiht, der auf die Bedürfnisse
der Vögel zugeschnitten ist, ihnen ein weitgehend störungsfreies Leben und Vogelfreunden
ein behutsames Beobachten ermöglicht. Bürgermeister Heinrich Böckelühr attestierte
AGON, erfolgreich in Sachen Umweltschutz unterwegs zu sein.
Mit dem Wasser kamen die Vögel
Amtlicher und nichtamtlicher Naturschutz waren froh, dass das Land NRW 2012 die Röllingwiese kaufte. Da die Fläche im Gebietsentwicklungs- bzw. Regionalplan als Gebiet zum
Schutz der Natur ausgewiesen ist, kann sie durch den Kreis Unna in einer späteren Änderung des Landschaftsplans Schwerte als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Als Konsequenz aus dem anstehenden Verkauf schaltete das Wasserwerk die Entwässerungspumpen in den Brunnen der Röllingwiese ab. Im westlichen, tiefer gelegenen Bereich stieg seit
Ende 2011 das Grundwasser. Schließlich stellte sich eine Wasserfläche von rund 30 000 –
50 000 Quadratmeter ein, die offenbar eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Wasser-,
Sumpf- und Wiesenvögel ausübt. Tiefere Stellen werden von Tauchenten, vor allem Reiherenten aber auch von Zwergtauchern und Blässrallen genutzt. Stock-, Schnatter- und andere Gründelenten suchen weniger tiefe Stellen auf. Gänse ruhen gern auf den Wiesenflächen in Ufernähe, während die besonders flachen Stellen den durchziehenden und rastenden Limikolen als Nahrungsräume dienen. “Vielleicht werden bald wieder Vogelarten im
Ruhrtal brüten, die seit Jahren höchstens noch als Zugvögel vorbei fliegen. Jedes Jahr ziehen viele Jungstörche durch das Ruhrtal. Wenn der Weißstorch nur einen oder zwei Nisthilfen in Sichtweite der Wasserfläche hätte, könnte eine (Wieder)-Ansiedlung gelingen”, erklärte Dieter Ackermann einer Vielzahl von Gästen, die zur Einweihung gekommen waren.
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Provisorium war nicht stabil genug
Auf Bitten der AGON baute die Biologische Station Kreis Unna/Dortmund zunächst einen
provisorischen Sichtschutz aus Ästen und Zweigen, der aber leider bald in sich zusammensackte. Ein stabiler Beobachtungsstand wurde erforderlich. Die Biostation besorgte ein Angebot von der Umweltwerkstatt Lünen, neuerdings auch unter dem Dach der Werkstatt im
Kreis Unna. Die Umwelt-Werkstatt bildet Jugendliche aus, die auf dem Arbeitsmarkt keine
Lehrstelle bekommen haben. NABU/AGON als Bauherr und künftiger Eigentümer beantragte
im November 2014 eine Förderung von 5000 EURO bei der Stiftung Umwelt und Entwicklung, die Ende Januar 2015 genehmigt wurde. Nachdem auch die Bezirksregierung Arnsberg
dem Bau auf dem Grundstück des Landes dankenswerter Weise zugestimmt hatte, konnte
der Beobachtungsstand bestellt und ein Bauantrag bei der Stadt Schwerte eingereicht werden. Im Mai wurde die Baugenehmigung erteilt.
Der neue Beobachtungsstand wurde eingeweiht.
Schutzwände aus Lärchenholz
Die Umwelt-Werkstatt Lünen baute mit ihren Auszubildenden den Stand in verzinkter Stahlkonstruktion auf Punktfundamenten, so dass normale jährliche Hochwasserereignisse unterhalb der Plattform bleiben. Die Sichtschutzwände bestehen aus Lärchenholz aus dem Sauerland, geliefert von einer Schwerter Tischlerei und montiert mit den Auszubildenden der Umwelt-Werkstatt. Die Schlussabnahme des Bauordnungsamtes erfolgte am 04.08.2015. Mit
der Fertigstellung ist sowohl den störungsempfindlichen Wasservögeln als auch allen Beobachtern geholfen.
U-3615
18. August 2015
http://blickwinkel-schwerte.de/agon-weiht-beobachtungsstand-fuer-die-roellingwiese-ein/
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U-3619
Siebenschläfer – Bildung für Artenvielfalt
Projektträger: NABU Stadtverband Leverkusen e. V., www.nabu-leverkusen.de
Förderzeitraum: 01.03.2015 – 31.12.2016, Fördersumme: 58.308 Euro
Der Projektträger will am Beispiel des Siebenschläfers ein besonderes Naturerlebnis vermitteln und so zum Schutz der Artenvielfalt motivieren. Dazu schafft er spezielle Kameras an,
die in von Siebenschläfern genutzten Nistkästen installiert werden. Die Aufnahmen sind im
Internet in Echtzeit zu sehen und werden für Bildungsangebote genutzt, die über das natürliche Verhalten der Tiere informieren und allgemein zum Arten- und Naturschutz anregen.
Das Bildungsangebot umfasst altersgerechte Einheiten an Schulen, Führungen für Kinder
und Erwachsene sowie Beiträge in den Sozialen Medien.
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Powerdrink für Siebenschläfernachwuchs
Anfang August kamen die ersten jungen Siebenschläfer auf die Welt
Foto: NaturGut Ophoven
Die Live-Webcam hat eine sehr hohe Zugriffsrate erreicht - aus über 12 Ländern der Erde
über China, Litauen bis nach Costa Rica haben bereits Internetnutzer das Treiben der Leverkusener Siebenschläfer angeschaut.
Leverkusen - Im März 2015 hat der NABU Leverkusen das Projekt "Siebenschläfer-Bildung
für Artenvielfalt" gestartet. Seit Juni ist durch die neu installierte live-Webcam das Leben dieser sympathischen nachtaktiven Kobolde öffentlich zugänglich. Jeder, der Spaß daran hat,
kann nun einen Blick in das heimliche Leben dieser seltenen Bilche (laut Wikipedia auch
Schläfer oder Schlafmäuse genannt, sind eine Familie der Nagetiere) werfen und mehr über
Sozialverhalten und Jungenaufzucht bei Familie Siebenschläfer erfahren. Denn Anfang August stellte sich Nachwuchs ein, der nach nur vier Wochen schon fast erwachsen ist. "Ein
voller Erfolg für unser Projekt, dass in dieser Form bundesweit einzigartig ist", sagt Regine
Kossler, Projektkoordinatorin beim NABU Leverkusen.
Bis Anfang Oktober kann man nun noch die weitere Entwicklung der drei Jungtiere verfolgen,
die jetzt schon völlig behaart sind und ihre charakteristische Fellzeichnung aufweisen. "Siebenschläferjunge entwickeln sich sehr schnell, denn ihnen bleibt dafür nur wenig Zeit", erklärt
Kossler weiter. Die besonders nahrhafte Muttermilch wirke wie ein Powerdrink und würde
dies ermöglichen. Damit stehen auch die Chancen für das Nesthäkchen unter den Jungtieren gut.
Bei Siebenschläfern kämen die Jungen ohne Fell auf die Welt. Sehen könnten sie in den
ersten Tagen auch noch nicht und seien daher vollkommen hilflos auf ihre Mutter angewiesen, die sich fürsorglich um sie kümmere. Über die Nistkastenkameras könne man zurzeit
noch gut beobachten, wie sie von der Mutter gesäugt und geputzt werden und Familienkuschelstunden ablaufen. In den nächsten 2-3 Wochen würden sie noch frecher und selbstständiger und trainierten ihre Fähigkeiten. Dann stünden auch zunehmend Ausflüge in die
Umgebung auf dem Programm.
40
"Die Jungen kehren aber zunächst weiter in ihre Nistkastenhöhle zurück, bevor sich die Siebenschläfer ab Ende September zum Winterschlaf in geeignete Erdhöhlen zurückziehen", so
die NABU-Siebenschläferexpertin. Dort verschlafen Sie dann die kalte Jahreszeit und wachen erst wieder im nächsten Mai auf. Die Siebenschläfer-Webcam werde deshalb zum
1.Oktober bis zum nächsten Frühjahr und der erneuten Besiedlung der Nist- und Schlafhöhlen abgeschaltet.
Sollte sich übrigens gerade nicht viel regen in der Siebenschläfer-Schlafhöhle, lohne sich ein
Blick auf die Projektseite www.nabu-leverkusen.de/wir-ueber-uns/projekt-siebenschlaefer/.
Hier finde sich neben Videos unter anderem zur Geburt der Siebenschläferjungen viel Wissenswertes zu dieser heimischen Bilchart und rund um das NABU-Projekt, das am Beispiel
dieses putzigen Bewohners von naturnahen Wäldern und hochstämmigen Obstwiesen Kindern und Jugendlichen mehr über die Bedeutung der Artenvielfalt in der Region vermitteln
will. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NordrheinWestfalen.
Beobachtet werden können die Siebenschläfer über die Webcam des NABU-Leverkusen
unter www.nabu-nrw.de/wir-ueber-uns/infothek/webcam/index.html oder direkt über die Projektseite www.nabu-leverkusen.de/wir-ueber-uns/projekt-siebenschlaefer/live-webcam/
U-3619
9. September 2015
http://www.lokale-informationen.de/rag-lag/docs/1167651/opladen
41
U-3631
Von Topf zu Topf
Projektträger: Wissenschaftsladen Bonn e. V., www.wilabonn.de
Förderzeitraum: 01.05.2015 – 31.10.2015, Fördersumme: 3.980 Euro
Der Projektträger führt zusammen mit dem Bonner Stadtteilverein Dransdorf Kinder aus
sozial schwachen Verhältnissen spielerisch an eine Wertschätzung von Nahrungsmitteln
heran, um so ihr ökologisches Bewusstsein und mittelbar das ihrer Familien zu steigern.
Die Kinder gestalten den Prozess vom Samenkorn bis zur Verwendung in der Küche mit.
Bei pädagogisch begleiteten regelmäßigen Treffen verschaffen sie sich einen Einblick in
die Praxis des Gärtnerns und Kochens und erweitern ihr Wissen über die Herstellung und
Verwendung von Nahrungsmitteln sowie über Klimaschutz und Ernährung.
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Projekt "Von Topf zu Topf" in Dransdorf
Workshops rund um Gemüse, Früchte und Kräuter
'Von Topf zu Topf' heißt das Projekt, dessen Ergebnis Kinder und ihre Mütter vorstellten.
Foto: Barbara Frommann
DRANSDORF. In einer Ausstellung rund um das Stadtteilcafé Dransdorf zeigten Kinder am
Wochenende bei strahlendem Sommerwetter stolz ihre Ergebnisse, die im Projekt "Von Topf
zu Topf" entstanden waren. Seit Mai hatten sich 40 Kinder im Alter von drei bis 16 Jahren mit
den Themen "Kräuter, Gemüse und Obst" beschäftigt. "Eigentlich war das Projekt für Kinder
ab sechs Jahren gedacht, aber viele Mädchen und Jungen brachten ihre kleinen Geschwister mit", erzählte die Projektleiterin vom Wissenschaftsladen Bonn, Cornelia Voß, lachend.
Das Kooperationsprojekt wird auch von der Telekomstiftung sowie der Stiftung Umwelt und
Entwicklung unterstützt. Der kreative und natürlich genüssliche Blick auf verschiedene Gemüse und Früchte brachte im Endeffekt zahlreiche Gerichte - von den Eltern zubereitet - aus
vieler Herren Länder auf den Tisch. Und auf Bilder, die die Kinder gestaltet und am Wochenende auf einer Ausstellungswand zeigten.
"Traumtomate" war das Thema für die Nachwuchskünstler. Von der Aussaat von Samen in
Töpfen übers Umtopfen bis zum Gericht im Kochtopf konnten die Kinder innerhalb von drei
Monaten tolle Eindrücke sammeln und in ihren Bildern verarbeiten. Mit Tomaten und aufgeklebten Samen waren viele schöne Gemälde entstanden. "Auch Experimente sind in dem
Projekt durchgeführt worden", erzählte Ilona Arian vom Stadtteilladen begeistert. "Etwa zum
Thema Wasserkreislauf mit einer Tüte um ein Blatt, was zeigte, dass Blätter Feuchtigkeit
abgeben, wie die Kinder an der beschlagenen durchsichtigen Tüte dann anschließend sehen
konnten", berichtete sie. Ein anderes Experiment demonstrierte die zehnjährige Katharina.
Es zeigte den "Lotuseffekt". Sie hielt ein Blatt Kapuzinerkresse in der Hand und tropfte Wasser darauf. Daraufhin bildete sich eine Wasserperle. Die Pflanzen, die die Kinder in den drei
Monaten gepflegt hatten, durften sie mit nach Hause nehmen.
U-3631
1. September 2015
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/dransdorf/workshops-rund-um-gemuesefruechte-und-kraeuter-article1712467.html
43
Z-5223
KonsumWandel on tour!
Projektträger: Vamos e. V., www.vamos-muenster.de
Förderzeitraum: 01.08.2015 – 31.03.2016, Fördersumme: 27.401 Euro
Die Ausstellung „KonsumWandel – Wir können auch anders!“ wird überarbeitet und in mehreren Orten in NRW präsentiert. Außerdem entwickelt der Projektträger eine Variante seines
Bildungskoffers „KonsumWandel“, speziell für Jugendliche ohne Vorkenntnisse. Um einen
kompetenten Einsatz des Bildungskoffers zu sichern, werden Schulungen für Multiplikatoren
und Lehrer angeboten, teilweise in Verbindung mit Projekttagen an Schulen und außerschulischen Einrichtungen.
44
Konsum einmal anders
Mit den Dingen die wir kaufen, entscheiden wir global gesehen eine
ganze Menge. Denn jeder tut es jeden Tag und irgendwie überall:
konsumieren. Mit dem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung
NRW und dem Bistum Münster geförderten Projekt „KonsumWandel
on tour!“ stellt Vamos e.V. noch bis März 2016 konkrete alternative
Lebensentwürfe und Visionen zum derzeit herrschenden Konsumstil
vor. Eine Wanderausstellung und passende Bildungsmaterialien regen zum Nachdenken und Handeln an.
Das Projekt „KonsumWandel – Wir können auch anders!“, das Vamos e.V. in den letzten zwei Jahren durchgeführt hat, war ein voller
Erfolg. Daran will der Verein nun anknüpfen und stellt sich mit dem
Projekt „KonsumWandel on tour!“ weiterhin der Aktualität und Brisanz des Themas Konsum. Die Konsequenzen der Nutzung unseres
Planeten über die sozial- und ökologisch verträglichen Grenzen hinaus werden immer sichtbarer und für viele Menschen zur existentiellen Bedrohung. Das Projekt macht deutlich welche Wege möglich
und nötig sind, um den Verbrauch von Ressourcen zu verringern. Nachhaltige Lebensstile,
die an unsere Lebenswirklichkeiten anknüpfen werden diskutiert.
„KonsumWandel on tour!“ richtet sich vor allem an Schüler und junge Erwachsene. Im kommenden halben Jahr bietet Vamos e.V. NRW weit 20 Projekttage mit Schulklassen ab Klasse
8 und außerschulischen Gruppen an. Lehrer, Pädagogen und Gruppenleiter haben zudem
die Möglichkeit, im Frühjahr die Bildungsmaterialien in einem Workshop für die eigene Arbeit
kennenzulernen. Dabei spielen die Themen Ressourcen, Nachhaltigkeit, Glück und Konsum
eine wichtige Rolle. Eine passende Wanderausstellung für die Ausleihe steht zur Verfügung.
„Wir möchten mit dem Projekt die Auswirkungen unseres derzeitigen Lebensstils bekannt
machen und zum Wandel anregen. Denn jeder kann in seinem Rahmen dazu beitragen,
Ressourcen zu schonen und mit seinem Konsum sozialverträglich zu handeln“, so Kristin
Duwenbeck von Vamos e.V. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren für weltweite Gerechtigkeit, nachhaltige Wirtschaftsformen und einen ökologisch verantwortlichen Umgang mit der
Erde ein.
Schulen oder außerschulische Gruppen können sich ab sofort für die Durchführung eines
Projekttages unter [email protected] Kristin Duwenbeck von Vamos e.V.
wenden. Ebenso Einrichtungen, Kommunen oder Gemeinden, die Interesse an einer Ausleihe der Wanderausstellung haben. Mehr Informationen zum Projekt sind auf der Website
www.vamos-muenster.deeinzusehen.
Z-5232
10. September 2015
http://www.kus-muenster.de/nachrichten/allgemein/konsum-einmal-anders.html
45
Z-5235
Green Movie. Green Media.
Projektträger: OroVerde – Die Tropenwaldstiftung., www.oroverde.de
Förderzeitraum: 01.09.2013 – 31.10.2015, Fördersumme: 105.388 Euro
Das von Wissenschaftlern begleitete Bildungsprojekt beschäftigt sich mit den Themen Biologische Vielfalt und nachhaltige Entwicklung. Ein zentraler Bestandteil ist ein Wettbewerb für
Schüler und Studierende. Sie sollen in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Filmclips und
Plakate entwickeln, die unterschiedliche Zielgruppen zum Handeln motivieren. Aufgabe der
Teilnehmenden ist es, aufzuzeigen, was jeder einzelne zum Erhalt der Biologischen Vielfalt
beitragen kann. Die Filmspots und Plakate werden anschließend über Internet und soziale
Medien verbreitet und für den Schulunterricht aufbereitet. Die Projekterfahrungen werden in
einem Leitfaden zusammengefasst, um zu den Bereichen Bildung und Umweltkommunikation neue Anregungen zu geben.
46
Praxistipps für gelungene Umwelt- und
Nachhaltigkeitskommunikation
Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Stiftung Umwelt und
Entwicklung NRW geförderten Projektes „Green movie. Green media“ entwickelte die Tropenwaldstiftung OroVerde neue Ansätze für eine werte-orientierte Umweltkommunikation.
Der entstandene Leitfaden basiert auf Erkenntnissen aus der Hirnforschung wie sie auch in
der Werbebranche eingesetzt werden. Außerdem mit eingeflossen sind die Ergebnisse aus
der Entwicklung und Umsetzung von Filmideen im Projekt „Green movie. Green media“, für
das OroVerde 2014 im Wettbewerb von NRW denk nach(haltig) ausgezeichnet wurde.
Zentral für gelungene Nachhaltigkeitskommunikation ist die Frage, wie in Kampagnen Emotionen hervorgerufen und Werte vermittelt werden können. Im Projekt „Green movie. Green
media“ wurde hierfür mit der so genannten Limbic® Map, einer Wertelandkarte gearbeitet,
die aufzeigt welche Motive, Werte und Wünsche die verschiedenen Bereiche menschlicher
Emotionen ansprechen. Entsprechend den Werten, die ihnen wichtig sind, werden vier Zielgruppen identifiziert und beschrieben: die Limbic® Sales Types. Auf Grundlage dieses Rasters lassen sich nicht nur Werbebotschaften sondern auch Umweltthemen zielgruppengerecht gestalten.
Auf den Limbic® Types basieren auch die über 100 Filmideen die im Rahmen des Projekts
„Green movie. Green media“ von Schüler(inne)n und Student(inn)en erarbeitet und teilweise
umgesetzt wurden. Im Leitfaden werden einige der Ideen genauer vorgestellt und damit die
Theorie greifbar. Zudem gibt es konkrete Tipps, wie die jeweiligen Typen am besten verbal
und visuell angesprochen werden.
Der Leitfaden zur Umweltkommunikation kann online gelesen werden. Die gedruckte Broschüre ist bei OroVerde kostenlos bestellbar.
Z-5235
August 2015
http://www.nrw-denkt-nachhaltig.de/praxistipps-fuer-gelungene-umwelt-undnachhaltigkeitskommunikation/
47
Z-5304
Einfach ganz ANDERS
Ganztagsschulen für mehr Nachhaltigkeit
Projektträger: BUNDjugend NRW,
www.bundjugend-nrw.de und www.einfachganzanders.de
Förderzeitraum: 01.05.2015 – 31.05.2017, Fördersumme: 284.582 Euro
Das Projekt hat zum Ziel, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) stärker an Ganztagsschulen in NRW zu verankern. Ein zentraler Projektbestandteil sind Qualifizierungen für
Multiplikatoren und Lehrer. Nach der Fortbildung führen die Multiplikatoren die verschiedenen „Einfach ganz anders“-Bildungsmodule an Ganztagsschulen durch. Außerdem
werden Beratungen für Multiplikatoren und Lehrkräfte angeboten. Um die strukturelle Einbindung von BnE zu fördern, wird ein Fachgespräch mit Akteuren aus dem Schul- und
Ganztagsbereich veranstaltet. Bestehende Bildungsmaterialien werden evaluiert und
überarbeitet. Das Projekt wird in gemeinsamer Verantwortung mit dem Eine Welt Netz
NRW realisiert.
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Rundbrief
August 2015
„Fairer Handel statt Freihandel“ – mit diesem Zitat von Entwicklungsminister Müller auf hunderten Großplakaten
in ganz NRW lenkten wir im Mai gemeinsam mit der GEPA die Aufmerksamkeit darauf, wie das Freihandelsabkommen TTIP
Entwicklungsländer unter Druck setzt. Wir wollen internationale Regeln, die mehr Fairness in den Welthandel bringen.
Es ist falsch, mit TTIP die Welthandelsorganisation (WTO) zu umgehen.
Neue Runde für „Einfach ganz ANDERS“
Der Stiftungsrat der Stiftung Umwelt
und Entwicklung Nordrhein-Westfalen
beschloss am 23. April 2015 ohne Gegenstimmen den dritten Förderzeitraum
für unser Kooperationsprojekt mit der
BUNDjugend. Mit „Einfach ganz ANDERS“
fördern wir seit 2011 die Bildung für
nachhaltige Entwicklung an Ganztagsschulen. Wir organisieren Projektwochen
und AGs an ca. 60 Schulen in NRW. Schülerinnen mixen sich z.B. faire Smoothies
und organisieren Kleidertauschpartys,
sie prangern die Arbeitsbedingungen in
der Textilindustrie an oder erklären in
Zeitungsartikeln, wie sich Nachhaltigkeit umsetzen lässt. Ein Highlight war
der Workshop „Werde Aktivist*in“ mit
Jugendlichen zwischen 12 und 22 Jahren
im Februar 2015 in Bonn. Sie diskutierten
Aktionsformen und was man bei Aktionen beachten muss. Einige produzierten
ein Video über den Tierschutz, andere
machten in der Fußgängerzone ein Standbild zum Thema Toleranz oder demonstrierten kreativ gegen die Verschwendung
von Lebensmitteln. In Zukunft soll auch
mit Ganztagsträgern der Sekundarstufe I
zusammengearbeitet werden. Mit ihren
Erfahrungen will das Team sich auch dafür einsetzen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Bildungsstrukturen in NRW stärker verankert wird. Das
Thema soll unabhängig von einzelnen
Projekten aus der Zivilgesellschaft in den
Schulen lebendig bleiben. n
[email protected]
Tel. 02 51 – 28 46 69 23
Einladung
Wir laden herzlich ein zur
Mitgliederversammlung
am 4. Dezember 2015
von 13.00 bis 16.00 Uhr in Dortmund.
.................. 3
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Z-5322
"FAIRstival" – ein faires Festival in Bielefeld
Projektträger: Welthaus Bielefeld e. V., www.welthaus.de
Förderzeitraum: 15.05.2015 – 31.07.2015, Fördersumme: 5.000 Euro
Der Projektträger führt am 4.Juli 2015 in Bielefeld eine Veranstaltung unter dem Namen
„FAIRstival“ durch. In Kooperation mit regionalen Partnern, die sich für nachhaltigen Konsum, Fairen Handel und Umweltschutz einsetzen, werden Wege zu fairen Lebensstilen
und zu einem bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit Ressourcen und mit der Umwelt aufgezeigt. Workshops, Vorträge, Informationsstände und Mitmach-Aktionen thematisieren unterschiedliche Aspekte des nachhaltigen Konsums. Die Veranstaltung wird unter umwelt- und ressourcenschonenden Rahmenbedingungen realisiert.
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schiedener Bands bis in die
Nacht tanzen und neue Leute
kennenlernen
die FestivalSaison ist in vollem Gange und
nach d m Campus-Festival im
Juni foLgte in Bielefe d jetzt die
„Fairstival“-Erstauflage.
Sowohl in. den Räumen des
„Forum“, als auch auf dem Au
ßengclande konnten die Besu
cher ab zwölf Uhr mittags bei
spielsweise im ~Basar der DÜf~
te“ Naturseifen und Gewürze
kaufen, bei d n »Schrottwieh
teln“ originelle Dekoartikel aus
Altmetall bestaunen und Kin
dern beim Stand des „Traub
shop“ eine Freude mit Spiel
zeug aus Ho machen.
Untermalt von vielen ver
schiedenen Musik-Acts, die von
Hip-Hop
uber
spanische
Rhytlnnenbis hin zu Reggac al
—
le Musikrichtungen bediernen,
wurde vor allem durch die vk
len fair gehandeken Produkte
auf die Bedeutung von Nach
haltigkeit aufmerksam ge
macht. Nachhaltig zu handeln
finge schon dabei an, sich vor
Augen zu führen, wie viel Plas
tikmüll bei Festivals unter an
derem durch Party-Geschirr
und Plastikflaschen entsteht, so
Organisatorin Janina Volimer.
Knapp 1.000 Tonnen Müll
wurden zum Beispiel während
des „Hurricane“-Festivals 2014
produziert.
Den Besuchern gePällt‘s: »Die
Mischung aus Unterhaltung
und Informationist sehr gut ge
lungen“, sagt Besucherin 8ernadette und ihre Freundin
Franzi ergänzt: „Das Essen ist
auch super.“ Allgemein sei trotz
Temperaturen von ~st 40 Grad
eine ausgelassene Festivalstim
muag aufgekommen. Sanila
Mohammed, deren Fuß ein
„Konsum soll hier anders et
lebt werden. Es ist ein ofren
Bereich, in dem KleidEr hu
gelegt und auch mitgenomm
werden können“, sagt Voll
mer. Sie freue sich über vie
Besucher, die trotz der heiße
J
Temperaturen ihren Weg zu
„Fairstival“ gefunden hab9
„Wir haben gegen Abend di
meisten Besucher erwartej
wenn die Di‘sauflegen“,sagt:d~
Mitarbeiterin. Es sei ein Trau
des ganzen Teams, das ~Fair
tival“ nächstes Jahr wied& zi
veranstalten.
Organisiert
wurde
da
„Fairstival“ durch Mitglied
~k— ‘-~
der „Fairtrade“-Gruppe Biele
4
feld und der „Open Globe“
Gruppe Bielefeld, die sich bei
de für nachhaltige Entwicklun
einsetzen.
Unterstützt wurde die‘ mW
ative dabei vo d Srffiun
Hält drei Wochen: Samia Mohammed lhsst sich ihren Fuß mit einem Umwelt und
ntwicWtfli~
Hennatattoo verschönern.
FOTO LAURA HESSE Nördrheüi Westfalern
fris h gemaltts 1 lennutattoo aus
Natuntoffen ‚iert, zeigt sich
ebenftulls begeistert. „Es ist eine
gute Idte, fairen Handel in Form
eines Festivals mit einem so
brcitgefiicherten Angebot in die
Köpfe der Menschen zu rufen“,.
sagt sie.
Ein weiterer Programm
punkt stellte unter anderem das
Tauschcaf~, das sich schon in
Bielefeld etabliert hat, dar.