Pressespiegel (Auswahl) 1. August bis 31. Oktober 2015 Zusammenstellung: Christel Schwiederski [email protected] Inhalt E-4865 Arbeitswelten Südwind e. V. – Institut für Ökonomie und Ökumene 3 E-4870 Kampagne „Fairtrade-Schools in NRW“ TransFair – Verein zur Förderung des fairen Handels mit der 'Dritten Welt' e. V. 5 U-3490 Waldökologische und waldökonomische Ausstellung im Umweltbildungsstandort „Naturerlebnis Nutscheid Naturerlebnis Nutscheid gGmbH 10 Natur-Infozentrum Senne NABU Kreisverband Paderborn e. V. 13 Sterneküche fürs Klima – oder was hat dein tägliches Essen mit dem Klimawandel zu tun Förderverein NaturGut Ophoven e. V. 15 GutGemischtMobil in der Metropole Ruhr Mobilität-Werk-Stadt e. V. 17 U-3540 U-3582 U-3590 U-3593 Errichtung einer waldpädagogischen Einheit an und in der Wisent-Wildnis am Rothaarsteig Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein e. V. 20 U-3602 Billerbeck – erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens IBP – Interkulturelle Begegnungsprojekte e. V. 23 Erlebniswelt Aquaponic Förderverein Wasser und Naturschutz Arche Noah e. V. 32 Beobachtungsstand Röllingwiese im Ruhrtal bei Schwerte-Westhofen NABU Kreisverband Unna e. V. 36 Siebenschläfer – Bildung für Artenvielfalt NABU Stadtverband Leverkusen e. V. 39 Von Topf zu Topf Wissenschaftsladen Bonn e. V. 42 KonsumWandel on tour! Vamos e. V. 44 Green Movie. Green Media. OroVerde – Die Tropenwaldstiftung 46 „Einfach ganz ANDERS“ – Ganztagsschulen für mehr Nachhaltigkeit BUNDjugend NRW 48 „FAIRstival“ – ein faires Festival in Bielefeld Welthaus Bielefeld e. V. 50 U-3607 U-3615 U-3619 U-3631 Z-5223 Z-5235 Z-5304 Z-5322 E-4865 Arbeitswelten Projektträger: Südwind e. V. – Institut für Ökonomie und Ökumene www.suedwind-institut.de Förderzeitraum: 01.05.2014 – 31.12.2015, Fördersumme: 25.750 Euro Der Projektträger erweitert seine Recherchen und Bildungsaktivitäten zu Wertschöpfungsketten und Arbeitsbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dies erfolgt am Beispiel dreier Rohstoffe, die für deutsche Verbraucher eine besonders große Rolle spielen: Baumwolle, Kautschuk und Palmöl. Dazu werden drei Studien, PowerpointPräsentationen und Factsheets erarbeitet. Der Austausch mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik, Medien und Zivilgesellschaft wird u.a. durch eine Fachtagung vertieft. Vorgesehen sind außerdem 25 Bildungsveranstaltungen sowie die Produktion einer tazBeilage. Eine begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, u. a. beim Evangelischen Kirchentag 2015, soll dazu beitragen, eine größere Bevölkerungsgruppe auf die sozialen und ökologischen Missstände bei der Verarbeitung von Rohstoffen aufmerksam zu machen. 3 Neue SÜDWIND-Studie Palmöl – der perfekte Rohstoff? Arbeitsrechtsverletzungen in indischen Entkernungsfabriken Die Produktion von Palmöl ist nicht nur mit erheblichen ökologischen, sondern auch mit vielen sozialen Problemen verbunden. Die am Dienstag veröffentlichte Studie "Palmöl – der perfekte Rohstoff? Eine Industrie mit verheerenden Folgen" beleuchtet diese Probleme. Sie stellt auch klar, dass es bei den Zertifizierungsverfahren von nachhaltigem Palmöl noch immer erhebliche Defizite gibt. Menschenrechtsverletzungen, Brandrodungen von Urwäldern, Landnahmen und Zwangsräumungen – immer wieder kommt es in Zusammenhang mit dem Anbau von Palmöl zu Rechtsverstößen, so SÜDWIND. Palmöl ist das wichtigste Pflanzenöl, jedes zweite Produkt, das wir heute im Supermarkt kaufen können, enthält Palmöl. Knapp 90 Prozent des global verfügbaren Palmöls werden in nur zwei Ländern angebaut, in Indonesien und Malaysia. Die potentiellen Anbaugebiete von Palmöl liegen in höchst sensiblen ökologischen Regionen, wo große Monokulturen intakte Waldgebiete verdrängen. "Die ökologischen Folgen sind verheerend und eigentlich lange bekannt", resümiert Irene Knoke vom SÜDWIND Institut, Mitautorin der Studie. "Doch zu den immensen ökologischen Problemen kommen soziale Missstände, wie illegale Landnahmen oder die prekäre soziale Situation, in der sich viele Beschäftigte im Palmölanbau befinden. Teilweise gibt es massive Menschenrechtsverletzungen, z.B. auch in dem vergleichsweise wohlhabenden Malaysia, wo in einigen Regionen MigrantInnen unter sklavenartigen Bedingungen leben müssen." Seit 2015 muss in Nahrungsmitteln ausgewiesen werden, welches die Ursprungspflanze eines pflanzlichen Öles ist. Zahlreiche Unternehmen haben daher ein Interesse daran, auf nachhaltiges Palmöl umzustellen. Doch wie verlässlich sind solche Initiativen für zertifiziertes Palmöl? Die Studie zeigt auf, dass soziale und ökologische Standards oft nicht ausreichend eingehalten werden. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Verstößen gegen die geforderten Kriterien bekannt. Dabei kommt es auch immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, vor allem der Missachtung von Landrechten lokaler Bevölkerungsgruppen, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, Räumungen oder Inhaftierungen. "Insofern birgt die Zertifizierung auch ein Risiko, denn wirklich nachhaltig, wie durch die Zertifizierung suggeriert, ist die Produktion in vielen Fällen nicht", erklärt Irene Knoke. Zudem sollten die Kriterien verstärkt auch im weiteren Verlauf der Wertschöpfungskette, vor allem in den Mühlen auf den Plantagen, Anwendung finden. "Die Verschärfung der Kriterien, aber vor allem auch eine lückenlose Umsetzung sind notwendig, weil angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung mit sich verändernden Konsummustern das äußerst flächeneffiziente Palmöl kaum noch wegzudenken ist", so Knoke. Die von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderte Studie kann über [email protected] bestellt werden und steht ab sofort zum Download bereit. E-4865 27. Oktober 2015 http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12018:neue-suedwindstudie-palmoel-der-perfekte-rohstoff&catid=93&Itemid=163 4 E-4870 Kampagne „Fairtrade-Schools in NRW“ Projektträger: TransFair – Verein zur Förderung des fairen Handels mit der 'Dritten Welt' e. V., www.fairtrade-deutschland.de Förderzeitraum: 01.05.2014 – 30.04.2016, Fördersumme: 69.764 Euro Die 2012 gestartete Kampagne „Fairtrade-Schools“ (E-4735) wird ausgebaut. Interessierte Schulen werden beraten, mit Aktions- und Informationsmaterialien versorgt und, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen, als Fairtrade-Schule ausgezeichnet. Qualifizierte Multiplikatoren unterstützen die Kampagnenarbeit vor Ort. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungs- und Eine-Welt-Akteuren aus NRW realisiert. 5 150. Fairtrade-School Carl-Severing-Berufskolleg in Bielefeld erhält Auszeichnung als Fairtrade-School Fairer Handel macht Schule! In Bielefeld wurde am heutigen Mittwoch das Carl-SeveringBerufskolleg als 150. Fairtrade-School Deutschlands ausgezeichnet. An Schulen mit diesem Titel ist der Faire Handel fest im Schulalltag verankert. Sylvia Löhrmann, NRW-Schulministerin und Schirmherrin der Kampagne, bekräftigte: „Globale Verantwortung kann man lernen. Fairtrade-Schools wie das Carl-Severing-Berufskolleg fördern globales Lernen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. So wird globale Verantwortung vor Ort erlebbar.“ 2012 starteten die Fairtrade-Schools in Nordrhein-Westfalen. Inzwischen gibt es in allen Bundesländern Schulen, die an der Kampagne teilnehmen. Mit 59 Auszeichnungen liegen die meisten Titelträger in NRW. Vorbild über den Schulhof hinaus „Gerade Schülerinnen und Schüler einer Wirtschafts- und Handelsschule sollen wissen, dass die Produzenten der Erzeugnisse fair bezahlt werden sollten, denn sie sind in der Wertschöpfungskette die eigentlichen Leistungserbringer“, sagte Dr. Jörg Weber, Schulleiter des Carl-Severing-Berufskollegs im Rahmen der Auszeichnungsfeier. „Abschreiben und Nachmachen ist bei der Kampagne ausdrücklich erlaubt.“ Karin Schrader, erste Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld, betonte: „Als Fairtrade-School übernehmt ihr eine Vorbildfunktion für andere Schulen, aber auch für die Stadt Bielefeld und darüber hinaus.“ „Der Kaffee im Lehrerzimmer, die Banane in der Pause, das T-Shirt aus Baumwolle: Unser Alltag hier ist eng mit den Menschen in den Anbauländern verknüpft“, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair. „Jeder kann eine aktive Rolle übernehmen und die Welt ein kleines bisschen besser machen.“ Der Erfolg der Kampagne zeige eindrücklich, dass das Bewusstsein für faire Handelsbedingungen auch bei Kindern und Jugendlichen stark ausgeprägt sei. Mit Fairtrade-Kompass auf dem Weg zum Titel Schulen, die den Titel Fairtrade-School erreichen wollen, müssen fünf Kriterien erfüllen: Als ersten Schritt gründen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und weitere Interessierte ein gemeinsames Fairtrade-Schulteam und sammeln Ideen, wo und wie mehr „Fairness“ in den Schulalltag einfließen kann. Anschließend erstellen sie in Abstimmung mit der Schulleitung 6 einen Fairtrade-Kompass, an dem sich die Schule auf ihrem Weg zur Fairtrade-School orientiert. Dann kann es losgehen: An der Schule werden fair gehandelte Produkte zum Verkauf angeboten, Fairer Handel wird in verschiedenen Klassenstufen und Unterrichtsfächern behandelt und kreative Gemeinschaftsaktionen sorgen dafür, dass Fairtrade im Schulalltag keine Eintagsfliege ist und die Idee immer mehr Verbreitung findet. TransFair begleitet Schulen zum Titel Träger der Kampagne ist der Verein TransFair mit Sitz in Köln. Die Kampagne wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission als „offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Gefördert wird die Kampagne von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung. E-4870 23. September 2015 http://www.freshplaza.de/artikel/1874/Carl-Severing-Berufskolleg-in-Bielefeld-erh%C3%A4ltAuszeichnung-als-Fairtrade-School 7 Hier geht es ganz „fair“ zu Unter anderem Bürgermeister Michael Schroeren (2.v.r.) ließ sich vor Ort zeigen, was die frischgebackene Fairtrade School, das Berufskolleg Volksgarten, im vergangenen Jahr alles erarbeitet hat. Mönchengladbach (ysl). Das Berufskolleg Volksgartenstraße für Wirtschaft und Verwaltung kann sich nun zum Reigen der FairTrade Schulen zählen. Im Rahmen einer Feierstunde erhielt es das offizielle Zertifikat durch den Verein TransFair und Bürgermeister Michael Schroeren. Von Yvonne Simeonidis Um eine „Fairtrade School“ zu werden, gilt es fünf Kriterien zu erfüllen, die in einem Blog dokumentiert werden müssen. Im ersten Schritt muss ein Fairtrade-Schulteam gegründet werden – bestehend aus Lehrern, Schülern und Eltern. Im weiteren Verlauf muss ein Fairtrade-Kompass erarbeitet werden, an der Schule müssen fair gehandelte Produkte verkauft und verzehrt werden, im Unterricht muss das Thema behandelt werden und abschließend muss mindestens einmal jährlich eine Schulaktion zum Thema Fairtrade stattfinden. All dies hat das Berufskolleg Volksgartenstraße in weniger als einem Jahr erreicht und hat sogar noch wesentlich mehr geschafft, als verlangt. So bastelten die Schüler einen FairtradeAdventskalender, veranstalteten einen fairen Weihnachtsmarkt, haben in der Citykirche fair gekocht und entwickeln aktuell das „Fairtrade-Gardening“ in Kooperation mit der Fontys Hochschule aus Venlo. Bei der Zertifikatsübergabe war auch Bürgermeister Michael Schroeren anwesend, der betonte, wie wichtig es sei bei den Menschen ein Umdenken zu erwirken: „Es sind zwar nur Kleinigkeiten, die wir tun können, aber wenn es bewirkt, die Menschen auf die unmenschlichen Verhältnisse aufmerksam zu machen, unter denen viele Produkte hergestellt werden und sie dazu bewegt, diese Produkte zu meiden, sind wir schon einen großen Schritt weiter.“ Auch die Stadt selbst geht da mit gutem Beispiel voran und hat sich bereits im vergangenen Jahr als „Fairtrade Town“ deklariert. Neben Vertretern von Schule und Stadt waren auch der Mönchengladbacher Eine-Welt-Laden und das Unternehmen „Gardeur“ vertreten. 8 Diverse Auszubildende des Unternehmens sind Schüler am Berufskolleg und die Schule war auf das Unternehmen zugekommen, da „Gardeur“ selbst FairTrade-Produkte herstellt. „Das Interesse unserer Kunden an ’fairen’ Produkten ist über die Jahre immer größer geworden und dem haben wir mit unserem Portfolio Rechnung getragen“, erklärt Martine Elsholz, Referentin Unternehmenskommunikation bei „Gardeur“, „wir beweisen, dass sich FairTrade nicht nur auf Lebensmittel beschränkt.“ E-4870 2. Oktober 2015 http://www.stadt-spiegel-moenchengladbach.de/die-stadt/hier-geht-es-ganz-8222-fair-8220zu-aid-1.5441747 9 U-3490 Waldökologische und waldökonomische Ausstellung im Umweltbildungsstandort „Naturerlebnis Nutscheid Projektträger: Naturerlebnis Nutscheid gGmbH, www.panarbora.de Förderzeitraum: 01.10.2012 – 30.09.2015, Fördersumme: 290.000 Euro Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer multimedialen und erlebnisorientierten umweltpädagogischen Ausstellung zum Thema Waldökologie und -ökonomie. Die Ausstellung wird auf einem Baumwipfelpfad im Naturerlebnispark Nutscheid errichtet und durch pädagogische Materialien und digitale Kommunikationsangebote ergänzt. Die Eröffnung der Ausstellung ist für Mai 2013 geplant. Zur Betreuung der Ausstellung werden haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter qualifiziert. Das Projekt wird von einem breiten Bündnis getragen, neben verschiedenen Naturschutz-Organisationen ist auch der Waldbauernverband NRW beteiligt. 10 Panarbora ist eröffnet Besucher können kommen Es ist geschafft! Bei der ersten Begehung des Baumwipfelpfades nach der offiziellen Eröffnung: Rudolf Schwan, Steffen Müller, Friedhelm Kamps, Peter Koester, Jochen Hagt und Ludwig Lühl (v.l.) (Fotos: Jürgen Sommer) Panarbora ist eröffnet! Mit großer Feier und geladenen Gästen ging der langerwartete und viel beschriebene Naturerlebnispark, betrieben vom DJH (Deutsches Jugendherbergswerk) Rheinland, offiziell an den Start. Oberberg/Waldbröl. Sich wie ein Vogel fühlen, hoch oben über den Baumwipfeln! Mit "Adleraugen" über den Wald bis weit zum Horizont schauen. Panarbora macht es möglich! Mit großer Feier und geladenen Gästen ging der langerwartete und viel beschriebene Naturerlebnispark, betrieben vom DJH (Deutsches Jugendherbergswerk) Rheinland, offiziell an den Start. Mit viel Auf und Ab, so wie sich auch die Landschaft zu Füßen des Aussichtsturmes mit seinem "Tausendfüßler", dem angeschlossenen Baumwipfelpfad, präsentiert, verlief auch die Baugeschichte von Panarbora. Das Schweben zwischen hoffen, bangen und warten gehört nun der Vergangenheit an und endlich ist der Weg in die luftigen Höhen frei. Zu den Klängen der Big Band der Gesamtschule Waldbröl trafen über 200 geladene Gäste im Nutscheid ein, die der Vorsitzende des DJH Landesverband - Rheinland, Ludwig Lühl, im Restaurantbereich des Parkes, begrüßte. Offiziell grünes Licht erteilte im Rahmen seiner Ansprache Kreisdirektor Jochen Hagt, mit der Übergabe der Betriebserlaubnis. Was so nüchtern klingt, ist für Waldbröls Bürgermeister Peter Koester, der Start einer Freizeiteinrichtung von hoher touristischer Attraktion. In seinem Grußwort wurde deutlich, dass die Stadt einen nicht unerheblichen Zugewinn durch den Park erfährt: "Waldbröl ist mit Panarbora der bedeutende Teil einer edukativen Urlaubsregion geworden". Dass zahlreiche Arbeitsplätze entstanden sind und weitere Arbeitskräfte in der Zukunft gebraucht werden, ist für Koester mit Blick auf die Arbeitsmarktsituation von großer Bedeutung. Einen Blick zurück auf die Anfänge der Herbergsbewegung warf der Vizepräsident des DJH Hauptverbandes Rudolf Schwan. 11 Für die Biologische Station Oberberg überbrachte ihr Leiter Frank Herhaus die Glückwünsche zur Eröffnung. Paul Kröfges, der Vorsitzende der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW, sieht das Geld, das die Stiftung beigesteuert hat, gut angelegt. "Sollten jedoch in ein paar Jahren ein Riesenrad und eine Achterbahn neben dem Park stehen, dann wissen wir, dass wir etwas falsch gemacht haben", so Kröfges. Bevor Ludwig Lühl die Jugendherberge Waldbröl "Panarbora" offiziell an den Parkleiter Steffen Müller übergab, erfolgte die Einsegung durch Pastor KlausPeter Jansen und Pastor Jochen Gran. Nicht den letzten Spatenstich übernahmen Lühl und Müller beim Einpflanzen des Apfelbaumes vor dem Freisitz des Restaurants, denn bis zur kompletten Fertigstellung der restlichen Anlagen des Parkes im kommenden Frühjahr, muss noch einiges bewegt werden. Auch wenn es zunächst nicht ganz mit voller Kraft voraus geht, sollte man den noch fehlenden Rest getrost ausblenden, denn neben dem Restaurant und dem Abenteuerspielplatz sind die Hauptattraktionen, der Turm und der Pfad, uneingeschränkt für den Publikumsverkehr geöffnet. Dass die Ausblicke und Eindrücke, die man nun von der Nutscheidhöhe aus genießen kann überwältigend sind, davon konnten sich die Gäste bei der "Erstbesteigung" nach der offiziellen Eröffnung überzeugen. Die Tatsache, Richtung Westen, bei guter Fernsicht und strahlend blauem Himmel, weit über das Siebengebirge hinaus schauen zu können oder nach Nordosten über die Stadt blickend, deutlich die Konturen des Sauerlandes ausmachen zu können, sorgte für Begeisterung. Von allen Seiten gab es Lob, Bewunderung und Anerkennung für Planer, Handwerker und Betreiber. Dass der Fernsehturm auf der Höhe von Neunkirchen auch schon einmal für den Kölner Fernmeldeturm "Colonius" gehalten wurde, tut dem Spaß am Schauen keinen Abbruch. "Ist das dahinten der Kölner Dom?" - Leider nein oder vielleicht doch? Viele Besucher werden den Turm nicht das letzte Mal bestiegen haben und die zwei berühmten Turmspitzen des Domes nicht das letzte Mal am Horizont gesucht haben. Und sollte das "Adlerauge" nicht reichten, dann nehmen wir beim nächsten Mal das Fernglas mit! U-3490 16. September 2015 http://www.oberbergaktuell.de/index.php?id=77&tx_ttnews[tt_news]=170133&cHash=2b9d178adc 12 U-3540 Natur-Infozentrum Senne Projektträger: NABU Kreisverband Paderborn e. V., www.nabu-paderborn.de Projektzeitraum: 01.02.2014 – 31.01.2015, Fördersumme: 80.000 Euro Der Projektträger veranstaltet ein Begleitprogramm zu der Ausstellung „zur Nachahmung empfohlen-ZNE!“ in Essen. Die ausstellenden Künstler wollen mit ihren Werken zu einem bewussten Konsumverhalten und einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beitragen. Das Begleitprogramm besteht aus Workshops, Filmen, einem interdisziplinären Symposium und Künstlertalks. Das Projekt hat zum Ziel, in Bad Lippspringe ein Umweltbildungszentrum aufzubauen. Die Stadt ist von drei Seiten von der Senne umgeben. Dieser „Hotspot der Biodiversität“ wird bis 2018 noch in Teilen als Truppenübungsplatz genutzt. Im Rahmen des Projektes wird eine nicht mehr genutzte Senne-Ausstellung aktualisiert, zudem werden Veranstaltungsreihen und Exkursionen angeboten. Eine weitere Aufgabe ist die Entwicklung eines Konzeptes, um das Umweltbildungszentrum weiter auszubauen und zu einem wichtigen Bestandteil der Landesgartenschau 2017 in Bad Lippspringe zu machen. 13 Lebensraum Senne Neue Dauerausstellung „Faszination Senne“ Senne-Ausstellung des NABU-Paderborn im Prinzenpalais Bad Lippspringe Die Senne ist in Deutschland eine einzigartige Landschaft, die wir aufgrund der derzeitigen militärischen Nutzung nur eingeschränkt erleben können. Aber das Militär hat auch dafür gesorgt, dass nur hier die alte westfälische Heidelandschaft großflächig erhalten geblieben ist und viele seltene Tier- und Pflanzenarten noch vorkommen. Weil die Senne so besonders, einmalig und anders ist, hat sie eine interessante Ausstellung verdient. Die in Bad Lippspringe anlässlich der EXPO im Jahr 2000 eingerichtete Ausstellung „Naturschutz und Militär“ wollte vermitteln, dass Naturschutz und militärische Nutzung auf dem Truppenübungsplatz gleichzeitig möglich sind und erfolgreich umgesetzt werden. Nach einigen Jahren hatte der Zahn der Zeit erheblich an der Ausstellung genagt und sie war nicht mehr vorzeigbar. Foto: D. Tornede Der NABU Paderborn hat darum mit Förderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen und finanzieller Unterstützung von Kooperationspartnern eine Instandsetzung der Ausstellung initiiert. Am 9. Mai 2015 konnte der NABU dann die Wiedereröffnung feiern. „Faszination Senne“ heißt nun die in Teilen modernisierte Dauerausstellung. Beim Gang durch die Ausstellung können sich Besucherinnen und Besucher auf eine spannende Zeitreise zur Entstehungsgeschichte begeben und den Landschaftswandel verfolgen. Entscheidende Phasen der Entstehung und Entwicklung vermitteln 12 Stationen. Neue, interaktive Terminals veranschaulichen die eiszeitliche Entstehungsgeschichte mit Animationen. Die Kultivierung und Besiedlung der Senne wird beschrieben. Karten verdeutlichen die Chronik und wachsende Flächenausdehnung der militärischen Nutzung. Die wertvollen Lebensräume dieser vielfältigen und artenreichen Landschaft werden vorgestellt. Neue großformatige Fotos zeigen die faszinierende Schönheit. Bisher konnte auf dem Übungsplatz das Militär durch Ausschluss anderer Nutzungen vieles verhindern. Wie könnte die Zukunft der Senne ohne Militär aussehen? Gelingt es die Großflächigkeit und Unzerschnittenheit zu bewahren? Können wir die immense Artenvielfalt erhalten und die faszinierende Schönheit der Landschaft bewahren? Die Ausstellung will den Besucherinnen und Besucher sensibilisieren, zum Nachdenken anregen und mit der atemberaubenden Schönheit für dieses einmalige Naturerbe begeistern. Der krönende Abschluss ist daher der exklusiv für die Ausstellung erstellte Film vom Naturfilmer Robin Jähne. Innerhalb von 7 Minuten geht es auf eine emotionale Reise durch die vielfältigen Sennelebensräume. Zu sehen ist die Ausstellung im Prinzenpalais in Bad Lippspringe. Eintrittspreis: 2 Euro, Schüler ab 15 Jahre 1 Euro. Führungen durch die Ausstellung sind auf Anfrage buchbar. (NABUPaderborn) Infos: www.nabu-paderborn.de Ergebnisse der Tagung: Zukunft der Senne Der NUA-Seminarbericht zur Nationalparkdiskussion ist da Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz Die Senne gehört zu den wertvollsten und artenreichsten Naturgebieten in NRW. Hier blieb nach 120-jähriger militärischer Nutzung eine einzigartige naturnahe Landschaft mit zahlreichen von Aussterben bedrohten Arten erhalten. Um sich über den künftigen Schutz dieses Gebietes auch nach Abzug der britischen Truppen auszutauschen hatte die NUA gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz, den Naturschutzverbänden NABU, BUND und LNU sowie dem Arbeitskreis Freunde des Nationalparks OWL am 21. Juni 2014 zur Fachtagung „Zukunft der Senne“ nach Bad Lippspringe geladen. Nun ist der Tagungsbericht mit Beiträgen der Vortragenden, angereichert mit der Ansprache des Umweltministerns zum Tag der Parke, einem Kurzbericht zum Schülerwettbewerb und Presseberichten zur Tagung, erschienen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, in wieweit es sinnvoll ist zukünftig in der Senne einen Nationalpark einzurichten. Das LANUV stellte auf der Tagung sein Gutachten zur möglichen Eignung der Senne als Nationalpark vor. 14 Mehrere Fachvorträge beschäftigten sich mit der Frage, welche Schutzmaßnahmen sinnvoll und nötig sind, um das Gebiet mit seiner einzigartigen Artenvielfalt langfristig zu erhalten. Im Tagungsband werden alle Beiträge der Fachtagung „Zukunft der Senne“ zusammenfassend veröffentlicht. In dieser Zusammenstellung wird damit erstmalig eine Veröffentlichung über den naturschutzfachlichen Wert und die aktuellen Entwicklungsoptionen für den Truppenübungsplatz Senne vorgelegt. Damit möchte die NUA einen weiteren Beitrag zum Dialog um die Zukunft der Senne und die mögliche Ausweisung eines Nationalparks in der Region leisten. (mgr) NUA-Seminarbericht 12 “Zukunft der Senne“, Preis: 10 Euro zzgl. 1 Euro Versandanteil, Bezug: [email protected], Tel. 02361 / 3050, www.nua.nrw.de, kostenfreier Download Zeitschrift der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, September 2015 58/2015 U-3582 Sterneküche fürs Klima – oder was hat dein tägliches Essen mit dem Klimawandel zu tun Projektträger: Förderverein NaturGut Ophoven e. V., www.naturgut-ophoven.de Förderzeitraum: 01.10.2014 – 31.12.2015, Fördersumme: 91.969 Euro Der Projektträger möchte Kindern das Thema der klimafreundlichen Ernährung näherbringen. Dazu wird das im Naturgut Ophoven bestehende Kinder- und Jugendmuseum „EnergieStadt“ um fünf neue interaktive Ausstellungsstationen erweitert. Zu den neuen Stationen werden pädagogische Programme entwickelt, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten: Kindergartenkinder, Schulkinder und Familien. Die Programme werden von pädagogischen Fachkräften angeboten. Sowohl die Ausstellungsstationen als auch die Begleitprogramme werden so gestaltet, dass sie von anderen Akteuren nachgebaut und genutzt werden können. Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist die Entwicklung eines Kochbuchs für kleinere Kinder, das spielerisch Wissen über klimaschützende Ernährungsgewohnheiten vermittelt und entsprechende Rezepte enthält. Um das Kochbuch bekannt zu machen, sind Workshops, Showkochen und Wettbewerbe geplant. 15 Umweltbildung „Sterneköche fürs Klima“ kennen den Einfluss der Ernährung Ein Projekt des Kinder- und Jugendmuseums EnergieStadt - NaturGut Ophoven Saisonal passende und fair gehandelte Zutaten verarbeiten alle gemeinsam zu wahren Köstlichkeiten. Foto: H.-M. Kochanek Station „Sterneköche lieben unverpackt“ Foto: H.-M. Kochanek Klimawandel und Klimaschutz sind mittlerweile bekannte Begriffe für viele Kinder. Auch dass der Klimawandel durch Kohlendioxid verursacht wird, wissen die meisten. Doch wird die Bedrohung durch Treibhausgase eher mit Abgasen von Autos und Fabriken verbunden. Dass aber auch unsere Ernährung einen erheblichen Einfluss auf das Klima hat, ist Kindern und Jugendlichen meist unbekannt. Das Projekt „Sterneköche fürs Klima”, das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert wird, möchte Kindern Möglichkeiten zeigen um sich klimaschonend und gesund zu ernähren. Im Projekt werden bis Ende 2015 Spielstationen für Ausstellungen, Unterrichtseinheiten und ein Kochbuch entwickelt. Die begleitenden Unterrichtseinheiten für das Projekt wurden ‚live‘ getestet. Im Kurs „Sterneköche“ lernen die Kinder zum Beispiel, dass mit der Produktion von Tomaten, Rindersteak oder Schafskäse ein unterschiedlicher Energieverbrauch verbunden ist. Rasant geht es bei der Station „Sterneköche brauchen Jahreszeiten“ zu. Nur wer weiß, wann ein bestimmtes Obst oder Gemüse geerntet werden kann, darf den Buzzer drücken. Viele sind sehr überrascht, dass Erdbeeren bei uns eigentlich nur vom späten Frühjahr bis in den Sommer geerntet werden, obwohl es sie doch auch im Winter im Supermarkt gibt. An der Station „Sterneköche lieben unverpackt“ wird ein Memory mit klimafreundlichen und klimaunfreundlichen Verpackungsalternativen gespielt. Dem Projekt ging u.a. eine Befragung von Schulkindern voraus, aus der die Hits und Flops auf Leverkusener Mit tagstischen ermittelt wurden. Aus diesem Grund orientiert sich das Kochbuch an den Lieblingsgerichten der Kinder, bemüht sich aber dennoch immer wieder Impulse für klimafreundliche Varianten oder Alternativen zu geben. Alle Rezepte in dem Kochbuch wurden mit Kindern zusammen gekocht und getestet. Nur die erfolgreichen Rezepte wurden in das Kochbuch mit aufgenommen. Die deutsche Schauspielerin, Autorin, Moderatorin, Pro duzentin und ehemalige Fußballspielerin Shary Reeves hat das Vorwort für das Kochbuch geschrieben und es mit einem eigenen Rezept bereichert. Das Kochbuch „Ich koche“ umfasst 73 Rezepte sowie zahlreiche Klima- und Küchengeheimnisse und ist ab Dezember erhältlich. Vorbestellungen unter [email protected] (U. Pfeiffer-Frohnert) Infos: www.naturgut-ophoven.de/index.php?id=526 oder bei Ute Pfeiffer-Frohnert Tel. 02171/7349930. Waldjugendspiele 2014: Trotz „Ela“ ein voller Erfolg Umweltbildungsangebot von Wald und Holz NRW und SDW fördert nachhaltig das Naturverständnis Bei den Waldjugendspielen in Köln sorgt ein Waldkauz für Auf merksamkeit. Foto: SDW Überreichten gemeinsam die Ur kun den (v.r.): Marie-Luise Fasse MdL, Horst Becker MdL, Annette Watermann-Krass MdL, Dr. HansJürgen Schäfer und Andreas Roefs Foto: SDW 10 Die Bilanz der Waldjugendspiele 2014 ist geprägt durch den Gewittersturm „Ela“, der am Pfingstmontag des vergangenen Jahres schwere Schäden besonders im südlichen Ruhrgebiet verursacht hat. Großflächig mussten Waldgebiete monatelang gesperrt werden, so dass fest eingeplante Waldjugendspiele z.B. in Dormagen, Duisburg, Ratingen, Velbert, Herne oder in Teilen des Kreises Recklinghausen abgesagt werden mussten. „Auch die beliebten Waldjugendspiele in mei ner Heimatstadt Bochum, an denen jedes Jahr über 700 Kinder teilstä tigte nehmen, mussten leider abgesagt werden“ be Landtagspräsidentin Carina Gödecke, die gemeinsam mit Umweltminister Johannes Remmel die Schirm herrschaft über die Aktion Waldjugendspiele inne hat. Staatssekretär Horst Becker MdL wies darauf hin, dass die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren immer um die 40.000 Kinder liege, was zeige wie gut dieses landesweite Umweltbildungsangebot von Wald und Holz NRW und SDW angenommen würde. Er bedankte sich nachdrücklich bei allen Försterinnen und Förstern sowie ehren- amtlichen Helfern für ihr außerordentliches Engagement. Dr. Hans-Jürgen Schäfer, zuständiger Fachbereichsleiter von Wald und Holz NRW, sieht im Wald den idealen außerschulischen Lernort, der Eindrücke von der naturver träglichen, nachhaltigen Nutzung bis hin zum Schutz und zur Entwicklung von Lebensräumen ermögliche. Für die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse MdL sind Waldjugendspiele allgemein ein überaus geeignetes In stru ment, um spielerisch Wissen und Erfahrungen zu ver mitteln und damit ein positives Naturverständnis in unserer Jugend zu wecken. Hauptakteure des Tages waren drei Schulklassen aus Krefeld, Wickede (Kreis Soest) und Wenden (Kreis Olpe). Diese wurden zuvor aus den über 1.600 Klassen ausgelost, die 2014 an den Waldjugendspielen teilgenommen hatten. Als zusätzliches Bonbon dürfen sich die Kinder noch auf einen eintägigen Ausflug in Einrichtungen von Wald und Holz NRW freuen. (SDW) Infos: www.sdw-nrw.de Zeitschrift der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, September 2015 58/2015 U-3590 GutGemischtMobil in der Metropole Ruhr Projektträger: Mobilität-Werk-Stadt e. V., http://mobilitaetwerkstadt.de/ Förderzeitraum: 01.4.2015 – 31.03.2018, Fördersumme: 194.220 Euro Der Projektträger organisiert eine regionale Kampagne zu nachhaltiger Mobilität. Unter dem Titel „GutGemischtMobil in der Metropole Ruhr“ thematisiert sie vier Handlungsfelder: Fußgänger, Fahrrad, ÖPNV und Auto. Die Kampagne wird in drei Bereiche unterteilt: Erstellung eines digitalen Regionalmodells der Metropole Ruhr zur Mobilitätsinfrastruktur, Konkretisierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur sowie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. 17 Damit der Stau nicht noch länger wird Gleichberechtigt sieht anders aus. Ein Fünftklässler mitten im dichten Autoverkehr auf der Kronprinzenstraße/Ruhrallee. Für mehr Rechte für Radfahrer und Fußgänger und eine bessere Infrastruktur plädiert „Mobilität-Werk-Stadt“. Foto: n Von Michael Mücke Essen. Eine Initiative bekommt 194.000 Euro von der Stiftung Umwelt und Entwicklung, um in Sachen Verkehr die Karten in Essen und drumrum neu zu mischen. Der Verkehr hört an der Stadtgrenze nicht auf – auch nicht für die Radfahrer, für die Bahn - und Busfahrer – vor allem für diejenigen nicht, die ihr Auto gelegentlich oder immer öfter stehen lassen wollen, aber nicht wissen wie – und nach Alternativen fragen, die wirklich welche sind. Dass eine einzige Umweltinitiative bis 2018 insgesamt 194.000 Euro an Fördergeldern von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (SUE) erhält, ist schon ungewöhnlich. Aber diese Initiative traut es sich zu, schlüssige Konzepte für die fünf Ruhrgebietsstädte Essen, Bochum, Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck zu erstellen, zu vernetzen und Projekte für „nachhaltige Mobilität“ zu starten. Geo-Informationssystem in Vorbereitung Es handelt sich dabei um die „Mobilität-Werk-Stadt“, die zum Essener Umweltverband „Runder UmweltTisch“ (Rute) gehört. Der Vorsitzende des Fördervereins „Mobilität-Werk-Stadt e.V.“, Georg Nesselhauf, der etwa mit ADFC, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Verkehrsbetrieben zusammenarbeitet sowie Partner in Rathäusern und der Politik sucht, ist sich sicher. „Wir werden überall auf offene Türen stoßen.“ Weil selbst die großen Parteien an das Dogma der autogerechten Stadt nicht mehr glauben würden – und die Staus nur länger werden, wenn nicht mehr Menschen umsteigen. Der Mobilität-Werk-Stadt gehe es nicht darum, das Auto zu verteufeln, sondern vielmehr „intelligenter“ also weniger einzusetzen – und dann mit Elektroantrieb, über Carsharing oder als Nachbarschaftsauto. Hier gelte es, über Angebote für umweltbewusste Autofahrer, für Radfahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs zu informieren. Nicht allgemein auf die Stadt bezogen, sondern in jedem Stadtteil von Karnap bis Huttrop und eben über die Stadtgrenzen hinaus – praktisch bis vor die Haustür. 18 Die Mobilität-Werk-Stadt bereitet gerade eine Homepage vor, ein Geo-Informationssystem, in dem etwa Bewohner aus Essen nicht nur auf einen Klick alles über den nächsten BusAnschluss oder Carsharing-Angebote sowie die zeitsparendste Radverbindung erfahren, sondern auch auf einen Blick wichtige Entscheidungshilfen bekommen, ob man nicht lieber gleich zu Fuß gehen sollte – und wenn ja, welcher Weg etwa für Schulkinder der beste und sicherste ist. Blick auf umliegende Städte könnte sich lohnen Das sind nur einige Beispiele für jede Menge „Verkehrsinformationen“, die auf dieser Homepage ab Herbst eingespeist werden sollen. „Das wird unser Sahnehäubchen“, glaubt Nesselhauf. Er will möglichst viele Partner – von der Evag bis zum Fahrradclub, von der Verkehrsverwaltung bis zur Wissenschaft, vom Rathaus bis zur örtlichen Initiative. „Wir wollen vernetzen“, sagt Vorsitzender Nesselhauf. So eng verknüpfen, wie es noch keiner zuvor gemacht hat, und hinsichtlich des Internetauftritts auch die Datensätze der anderen Mitspieler auf eine Plattform bringen. Hier und da kann auf die Wiederholungstaste gedrückt werden. Denn was soll in Essen nicht gelingen, was in Gelsenkirchen bereits erfolgreich praktiziert wird? Etwa die Werbeaktion mit der Verkehrsgesellschaft Bogestra, es für eine Woche mit Bahn und Bus zu probieren. Oder eine Art Beschwerdekasten der Nahverkehrsnutzer, um nach Lösungen im betroffenen Viertel zu suchen – oder das Facebook-Projekt mit der Hochschule Gelsenkirchen, Studenten für den Umwelt-Verkehrsverbund zu gewinnen. Nesselhauf erkennt hier großes Potenzial: „Wir haben 200.000 Studierende in den fünf Städten.“ Große Chance Die Mobilität-Werk-Stadt sieht gerade Essen in der Pflicht. 2017 trägt sie den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“. Nesselhauf: „Um sich europaweit als umweltgerechte Stadt darzustellen, muss beim Thema Mobilität noch einiges passieren.“ In diesem Punkt erkennt der grüne Verkehrsexperte Rolf Fliß, Vorsitzende des Bau- und Verkehrsausschusses der Stadt Essen, eine große Chance. Denn die Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung komme genau zum richtigen Zeitpunkt. Das Ziel der Stadt, die Mobilität zu Fuß, mit Rad und dem ÖPNV deutlich zu erhöhen, würde sonst kaum erreicht. Dass nun kreative, innovative Projekte finanziell gefördert werden, „das freut mich. Jetzt können Dinge umgesetzt werden, von denen wir nur geträumt haben.“ U-3590 4. August 2015 http://www.derwesten.de/staedte/essen/damit-der-stau-nicht-noch-laenger-wirdid10950922.html 19 U-3593 Errichtung einer waldpädagogischen Einheit an und in der Wisent-Wildnis am Rothaarsteig Projektträger: Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein e. V., www.wisent-welt.de Förderzeitraum: 15.12.2014 – 30.09.2015, Fördersumme: 80.046 Euro Der Projektträger will seine umweltpädagogische Arbeit ausbauen und ganzjährig anbieten. Im Zentrum stehen die wieder angesiedelten Wisente. Als Grundlage erarbeitet der Verein waldpädagogische Konzepte für zwei Altersgruppen. Außerdem werden ein Klassenzimmer, ein Seminarraum und ein Waldklassenzimmer eingerichtet. 20 Wisentprojekt Waldpädagogik rückt in den Vordergrund Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann (2. von rechts) als 1. Vorsitzender des Trägervereins Wisent-Welt Wittgenstein, Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (2. von links) als Initiator des Wisent-Projekts, Paul Kröfges (rechts) als Vorstandsmitglied Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und Olaf Imhof als Waldpädagoge vor Ort erläuterten das Projekt - und wie es dazu kam, dass es jetzt von der Stiftung gefördert wird. Von Eberhard Demtröder Bad Berleburg. Der neue Abenteuerspielplatz an der „Wisent-Wildnis“ bei Wingeshausen – seit Frühjahr ist er fertig, erleben Kinder hier Waldpädagogik pur. Grund genug für die Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes NRW, den Ausbau der „Wisent-Welt“ in diese Richtung mit rund 100 000 Euro zu unterstützen. „Naturerlebniszentrum Wisent-Welt“ heißt nun das Gelände rund um die neue Wisent-Hütte, dessen Weiterentwicklung der Stiftung rund 100 000 Euro wert ist. Der Stiftungsvorstand hat allerdings auch angekündigt, sich darüber hinaus für das Artenschutz-Projekt einzusetzen, über das der Trägerverein Wisent-Welt derzeit bekanntlich mit Waldbauern aus dem Hochsauerland vor dem Landgericht in Arnsberg streitet. Unterstützung im Rechtsstreit Der neue Schwerpunkt Umwelt-Bildung, den Waldpädagoge Olaf Imhof und sein Team seit dem Frühjahr verstärkt vor Ort anbieten, und die ausgewilderte Wisent-Herde im Rahmen des Artenschutz-Projekts gehörten untrennbar zusammen, machte Paul Kröfges vom Stiftungsvorstand am Dienstagmittag bei der Eröffnung des Zentrums deutlich. Und auch Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Initiator des Wisent-Projekts und Eigentümer der „Wildnis“-Flächen, würde das gesamte Wisent-Projekt als „gestorben“ betrachten, sollten die Arnsberger Richter zu der Ansicht kommen, dass die Tiere eben nicht herrenlos sind. Und der Trägerverein künftig dafür sorgen muss, dass die Wisente von den Flächen der klagenden Waldbauern ferngehalten werden müssten. 21 Warum schmeckt es im Hochsauerland besser? Warum das so ist, lasse der Trägerverein Wisent-Welt derzeit wissenschaftlich untersuchen, so Forstdirektor Johannes Röhl von der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer, der auch im Vereinsvorstand sitzt. Dr. Michael Petrak, Wildbiologe, Jagdwissenschaftler und Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung des Landes NRW in Bonn, gehe derzeit „mit Hochdruck“ der Frage nach, warum ausgerechnet die Natur im benachbarten Hochsauerland den Wisenten offensichtlich so ein schmackhaftes Nahrungsangebot biete. Aus Sicht von Paul Kröfges von der Stiftung gehört das Schälen von Baumrinden durch Wild ohnehin zu den ganz natürlichen Kreisläufen im Wald. Hoffnung auf bessere Busverbindung Die waldpädagogischen Angebote an der Wisent-Wildnis seien im Frühjahr „etwas zäh angelaufen“, räumt Waldpädagoge Olaf Imhof ein. Das habe aber auch daran gelegen, dass das Gelände bislang nur schwer mit dem Bus erreichbar gewesen sei. Imhof hofft nun, dass die neue Busverbindung von Aue über Jagdhaus nach Fleckenberg, die seit dem Sommer eingerichtet ist, künftig auch Bestand habe. Imhof kündigte ferner an, dass für das neue Naturerlebniszentrum mittelfristig auch ein neuer Schulwald geplant sei – angelegt gemeinsam mit den Kindern. Begrüßt wurde das waldpädagogische Konzept der Wisent-Wildnis auch von Dr. Gertrud Hein von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW: Das Projekt sei „eine erste Adresse“ für angehende Waldpädagogen – etwa im Rahmen eines Praktikums. Aus Sicht von Roswitha Still vom Touristikverband Siegerland-Wittgenstein lässt sich das neue Zentrum am Rothaarsteig jetzt überregional noch besser als Angebot für die ganze Familie vermarkten. Die hölzernen Baumscheiben sind groß genug, um sie mit dem Brenneisen mit einem schicken Wisent-Motiv zu versehen. Hier zeigt Lena Friedrich vom Wisent-Team den beiden Neunjährigen Joelle (links) und Johanna, wie es geht. . Foto: Eberhard Demtröder U-3593 16. September 2015 http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-bad-berleburg-bad-laasphe-underndtebrueck/waldpaedagogik-rueckt-in-den-vordergrund-id11096233.html 22 U-3602 Billerbeck – erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens Projektträger: IBP – Interkulturelle Begegnungsprojekte e. V., www.ibp-ev.de und www.unplastic-billerbeck.de Förderzeitraum: 12.06.2015 – 31.07.2016, Fördersumme: 79.531 Euro Das Projekt soll in der westfälischen Kleinstadt Billerbeck (ca. 11.000 Einwohner) zu einer Reduzierung des Gebrauchs von Plastiktüten beitragen. Handelsunternehmen, Verbände, Hersteller und Discounter werden befragt, um deren Bedenken und Widerstände zu erfassen und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Außerdem wird eine Kooperation mit der Stadtverwaltung aufgebaut. Weitere Projektmodule sind Schulworkshops, eine künstlerische Installation mit Plastiktüten sowie verschiedene öffentliche Aktionen. Fachlich wird das Projekt durch das Umweltforum Münster, das Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld und den NABU Coesfeld begleitet. 23 Weniger Plastiktüten in Billerbeck. Billerbeck (wdr). In Billerbeck ist ein ehrgeiziges Projekt an den Start gegangen. Die Billerbecker sollen nämlich ihren Verbrauch an Plastiktüten deutlich einschränken, und zwar um ein Drittel binnen eines Jahres. Die privaten Organisatoren dieser Kampagne wollen die Billerbecker dabei mit humorvollen Aktionen und Informationen überzeugen. Die Kampagne kostet rund 100.000 Euro, den Großteil der Kosten übernimmt ein Fördertopf der Stiftung Umwelt und Entwicklung. Das Projekt soll in Billerbeck (ca. 11.000 Einwohner) zu einer Reduzierung des Gebrauchs von Plastiktüten beitragen. Handelsunternehmen, Verbände, Hersteller und Discounter werden befragt, um deren Bedenken und Widerstände zu erfassen und um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Außerdem wird eine Kooperation mit der Stadtverwaltung aufgebaut. Weitere Projektmodule sind Schulworkshops, eine künstlerische Installation mit Plastiktüten sowie verschiedene öffentliche Aktionen. Fachlich wird das Projekt durch das Umweltforum Münster, das Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld und den NABU Coesfeld begleitet. U-3602 1. September 2015 http://www.gescherblog.de/?p=25169 24 Die Tüte kann einpacken In Billerbeck soll es bald keine Taschen aus Plastik mehr geben Von Manuela Reher Billerbeck - Umweltschutz auf kreative Art möchte der münsterische Künstler Thomas Nufer mit dem Modellprojekt „Unplastic Billerbeck – Billerbeck auf dem Weg zur plastiktütenfreien Stadt“ betreiben. Mit Dirk Schubert aus Münster leitet er das Projekt, das bis Juli 2016 in Trägerschaft des Vereins „Interkulturelle Begegnungsprojekte“ (IBP) in der Stadt laufen wird. Ein Problem selbst in der Arktis Plastikreste finden sich selbst in der Arktis. Forscher haben bei Spitzbergen die Innereien von Eissturmvögeln (Fulmar) untersucht. „1980 wurden in 20 Prozent der untersuchten Vögel Plastikreste gefunden, 2013 in 90 Prozent der Tiere“, sagt Kim Holmén vom Norwegischen Polarinstituts. Wie kommt das Plastik in die Arktis, wo kaum Menschen wohnen? In aller Welt werden kleine Partikel in Flüsse und weiter ins Meer gespült. Wegen der Strömungsverhältnisse sammelt sich viel davon im arktischen Ozean. „Der Fulmar sitzt auf dem Wasser und pickt alles auf, was vorbeischwimmt“, erklärt Holmén. „Die Chance ist schließlich groß, dass es Nahrung ist – so war es zumindest früher.“ „Billerbeck ist die perfekte Wahl als erste plastiktütenfreie Stadt Westfalens“, meinte am Dienstag Dirk Schubert. „Man kennt sich hier und ist miteinander vernetzt“, fügt er hinzu. Mit einer Vielzahl von Aktionen möchte man die Billerbecker dazu bewegen, von der Plastiktüte Abschied zu nehmen. Dazu soll unter anderem auch die Einführung einer Tasche aus recycelten Plastiktaschen – die „Stadttüte“ beitragen. „Wir als Stadt stehen voll hinter dem Projekt“, betont Bürgermeisterin Marion Dirks. Es komme darauf an, den Schalter in den Köpfen umzulegen, was die Nutzung von Plastiktüten angehe – „aber nicht mit erhobenem Zeigefinger“. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 100.000 Euro. Davon trägt 80 Prozent die Stiftung Umwelt und Entwicklung. Die restlichen Mittel sollen über Sponsoren aufgebracht werden. „Unter anderem ist die Sparkassenstiftung im Boot“, teilt Bürgermeisterin Marion Dirks mit. Es habe bereits Gespräche mit Einzelhändlern und Unternehmen wie Aldi, Lidl und Edeka gegeben, damit diese künftig auf Plastiktüten verzichten. Dirk Schubert: „Es ist eine weitreichende Unterstützung durch die Kommune sichergestellt.“ Sympathieträger des Projekts ist der Plastiktütenmann, in dessen Rolle der Billerbecker Steffen Hertz schlüpft. Er wird unter anderem an den Haustüren klingeln und die Bürger auffordern, Absichtserklärungen abzugeben, die Plastiktüte zu verbannen. „Das ist natürlich eine Zumutung. Denn dann gibt es keinen Weg zurück mehr“, sagt Thomas Nufer schmunzelnd. Und diese letzten Grüße an die Plastiktüte werden in der Stadt öffentlich ausgestellt. „Wir wollen das Bewusstsein für die Schädlichkeit der Plastiktüte wecken“, erläutert Dirk Schubert. Die Lebensdauer einer Plastiktüte betrage zwischen 100 und 500 Jahren. Nufer bezeichnete die Plastiktüte als „ein Symbol für die Umweltverschmutzung schlechthin“. U-3602 2. September 2015 http://www.wn.de/Muensterland/2100320-Die-Tuete-kann-einpacken-In-Billerbeck-soll-esbald-keine-Taschen-aus-Plastik-mehr-geben 25 Umweltschutz Plastiktüte ade: Eine Stadt sagt dem Kunststoff den Kampf an Ein Jahr lang soll eine Stadt ohne Plastiktüte leben, so die Idee des Künstlers Thomas Nufer.Foto: dpa Von Eva Adler Billerbeck. Die Stadt Billerbeck soll ein Jahr lang ohne Plastiktaschen leben. Die Einzelhändler machen mit. Sogar Gespräche mit Aldi und Lidl stehen im Raum. Ein Leben ohne Plastiktüten - geht das und wenn ja, wie wäre es? Der Künstler Thomas Nufer will es testen. Zusammen mit der kleinen Stadt Billerbeck in der Nähe von Münster wird Nufer es ausprobieren; seit Dienstag gibt es hier das Projekt „Unplastic Billerbeck – Billerbeck auf dem Weg zur plastiktütenfreien Stadt“. Insgesamt kostet die Umsetzung 100.000 Euro; den Großteil der Summe übernimmt die Stiftung Umwelt und Entwicklung. Schon vor Beginn von "Unplastik Blllerbeck" zeichnete sich das Engagement der Bürger ab. „Als ich vor ein paar Tagen durch die Stadt lief, hatten sehr viele Läden alle Plastiktüten aus ihrem Sortiment genommen. Ich bin sehr gerührt“, schwärmt der Schwaben stammende Regisseur und Grafiker. Die Stadt Billerbeck sei für ihn der optimale Ort, um so ein Projekt durchzuführen. Hier habe er schon viele andere Aktionen realisiert, kenne sehr viele Leute und sei gut vernetzt. Stadtrat unterstützt das Projekt einstimmig Bereits vor anderthalb Jahren hatte der Rat der Stadt einstimmig beschlossen, das Projekt zu unterstützen. Auch die Bürgermeisterin ist begeistert. „Wir als Stadt stehen voll dahinter“, betont Marion Dirks und fügt hinzu: „Die Resonanz in der Bevölkerung ist positiv, weil es hier nicht um ein Verbot und nicht um einen gehobenen Zeigefinger geht, sondern auf kreative Weise zum Nachdenken anregt.“ Und genau das ist die Intention von Künstler Nufer und seinem Kollegen Dirk Schubert. „Es soll nicht dröge und langweilig sein, sondern witzig“, beschreibt Nufer. Durch Humor und Irritationen wollen sie zum Umdenken anregen. So gibt es beispielsweise eine Aktion bei der die Bewohner der 11.000-Einwohner-Stadt auf einem Zettel ihren „letzten Gruß an die Plastiktüte“ schreiben sollen. Die Karten werden dann in der Stadt ausgestellt und sollen ein Statement darstellen. 26 "Plastiktütenmann" sagt Plastik den Kampf an Eine andere Aktion ist der „Plastiktütenmann“, in dessen Rolle der Billerbecker Steffen Hertz schlüpfen wird. Er soll dann unter anderem an Haustüren klingeln und die Bürger auffordern, die Plastiktüte zu verbannen. „Seine Figur wird ebenfalls in den Eingängen von Supermärkten stehen und die Kunden mit einem Plakat fragen, ob sie nicht auf eine Plastiktüte verzichten sollten“, erklärt Künstler Nufer. Auch Plakate und Banner mit seiner Figur werden in der Stadt aufgehängt. Das Gleiche gilt für die beiden „Marias von Edekas Käsetheke“, die ebenfalls Plastiktüten kritisieren und die Bewohner an das Projekt erinnern sollen. Besonders ausgerichtet ist das Projekt auf Schulen und Behörden. Im Unterricht lernen die Kinder bei einer Projektwoche vieles rund ums Thema "Plastik" und werden selber aktiv: "Wo und warum gibt es bei uns in der Stadt noch Plastiktüten?", sollen sie sich zum Beispiel fragen. Große Discounter wie Aldi sind am Projekt interessiert Besonders freut sich Umweltschützer Nufer darüber, dass auch große Discounter wie Lidl, Aldi und Edeka an seinem Projekt interessiert sind. „Sie merken, dass sich die Bürger darauf einlassen wollen. Die Öffnung der Ketten ist auf jeden Fall da“, sagt er. Statt Plastiktaschen sollen die Bürger zukünftig auf die „Stadttasche“ umsteigen. Das ist eine eigens designte Tasche aus recycelten Plastikflaschen, die mit fachlicher Unterstützung des BUND und der Deutschen Umwelthilfe entwickelt wurde. Zukünftiges Projekt in Münster? Sehr gerne hätte der Künstler das Projekt auch in Münster durchgeführt. "Zu zweit ist es aber einfach nicht umsetzbar in einer solchen großen Stadt", bedauert er. Aber: Münster werde das Projekt sicherlich beobachten und hätte Interesse geäußert. U-3602 6. September 2015 http://www.derwesten.de/region/plastiktuete-ade-eine-stadt-sagt-dem-kunststoff-den-kampfan-id11050604.html 27 Bye, bye Plastiktüten „Mr. Unplastic“ am Freitagnachmittag im Oberlau unterwegs Übergeben Plastiktüten an „Mr. Unplastic“: Lion (l.) und Tim Siemering. Fotos und Text: Stephanie Dircks BIllerbeck. Nanu – was ist denn hier los? Eine kleine Karawane zieht durch die Straßen des Oberlau-Wohngebietes. Gestatten: der Plastiktütenmann, „Mr. Unplastic“, und seine beiden Nixen. Sie klingeln an Haustüren, befreien die Bewohner von Plastiktüten – alles im Rahmen der Initiative „Plastiktütenfreie Stadt Billerbeck“. Und die drei Gestalten sind schon von Weitem zu erkennen. „Mr. Unplastic“ trägt eine knallrote Latzhose, eine große rote Tasche auf dem Bauch und einen schwarzen Zylinder. Die beiden Nixen haben ein Outfit mit kunterbunten Streifen an. Sie klingeln an der ersten Haustür. Es dauert keine Minute – da geht sie auch schon auf. „Hallo! Sie haben sicherlich den ganzen Tag auf mich gewartet“, sagt „Mr. Unplastic“. „Na klar“, antwortet Anja Siemering direkt und bittet den Plastiktütenmann freundlich ins Haus. Dort informiert „Mr. Unplastic“ über die Gefahren der Plastiktüten und Alternativen wie die „Stadt-Tüte“, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird. Dann kommt der große Moment: Familie Siemering überreicht ihre Plastiktüten an „Mr. Unplastic“. Das übernehmen der siebenjährige Lion und der fünfjährige Tim. Acht Tüten geben sie ab. Sie verschwinden in der großen Tasche des Plastiktütenmannes. Familie Siemering ist jetzt plastiktütenfrei. „Ich finde die Aktion gut“, betont Anja Siemering, „Wir haben letztens erst in einem Buch von meinem Sohn gelesen, dass es 500 Jahre dauert, bis eine Plastiktüte abgebaut ist. Seitdem benutze ich Stoffbeutel.“ Ein herzlicher Abschiedsgruß vom Plastiktütenmann – dann geht es zum nächsten Haus. 28 Steffen Hertz ist „Mr. Unplastic“. In die Rolle des Plastiktütenmannes zu schlüpfen, fällt ihm nicht schwer. Kein Wunder, schließlich hat der 27-jährige Billerbecker verschiedene Rollen auf der Freilichtbühne Billerbeck übernommen – zuletzt hat er bei der Freilichtbühne in Coesfeld das Biest in dem Musical „Die Schöne und das Biest“ gespielt. Auch seine Begleiterinnen, Leonie Illerhues und Lara Albert, haben Bühnen-Erfahrungen. Nun sind die Drei die Sympathieträger des Projektes. Die Rollen der Nixen werden demnächst aber auch von Lara Meiners, Linda Averesch, Charlotte Waltering, Lynn Albert und Theresa Büscher übernommen. „Wir wechseln uns ab“, sagt Leonie Illerhues. Wo „Mr. Unplastic“ und seine Nixen demnächst zu sehen sind, wird aber nicht verraten. „Das soll eine Überraschung sein“, so Steffen Hertz. „Wir tauchen immer mal wieder auf.“ Stadt, Werbegemeinschaft und der Verein für Interkulturelle Begegnungsprojekte, der die Trägerschaft übernommen hat, tragen das Projekt mit. Finanziell unterstützt wird es von der Stiftung Umwelt und Entwicklung sowie Sponsoren. Weitere Aktionen sind in den kommenden Wochen und Monaten geplant. Vor dem Rathaus steht ein Aufsteller, an dem Interessierte ihre letzten Grüße an die Plastiktüten heften können. Und die ersten sind platziert. Die ersten 100 Stadt-Tüten sollen Mitte November geliefert werden. Dirk Schubert: „Am 3. Dezember wollen wir sie vorstellen und dann bei den Händlern verteilen.“ U-3602 18. September 2015 http://www.azonline.de/Billerbeck/2118381-Mr.-Unplastic-am-Freitagnachmittag-im-Oberlauunterwegs-Bye-bye-Plastiktueten 29 „Unplastic Billerbeck" Stadt sagt: "Tschüss, Plastiktüte" Monate etwa mit dem „Plastiktütenmann“. Begleitet von drei Assistentinnen, den Gestatten, der Plastiktütenmann! Er ist in Kürze in Billerbeck unterwegs. Foto: IBP Von Holger Dumke Im Münsterland. Mit teils schrägen Aktionen will Billerbeck den massenhaften Verbrauch von Plastiktüten begrenzen. Umweltstiftung fördert 100.000-Euro-Projekt Der Ludgerus-Dom mit seinen schlanken Türmen (fast 100 Meter hoch!), die historische Altstadt, jedes Jahr der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt – wer mal in Billerbeck war, weiß: Es ist schön da. Plastiktüten sind nicht schön, vor allem nicht gut für die Umwelt. Ihnen, besser: dem massenhaften Verbrauch von ihnen, hat die beschauliche Kleinstadt bei Coesfeld jetzt mit dem Modellprojekt „Unplastic Billerbeck“ den Kampf angesagt. Es ist ausdrücklich kein verbissener Kampf, er soll Spaß machen. Das Ziel ist klar. Bis Sommer 2016 soll der Tütenverbrauch in dem 11 500-Einwohner-Städtchen spürbar sinken, um 30% oder besser noch mehr. Aktionskünstler Thomas Nufer hat sich „Unplastic Billerbeck“ mit Projektentwickler Dirk Schubert ausgedacht. Er versichert, dass im Münsterland „keine Ökodiktatur“ ausbricht. Motivieren und mitmachen, heißt die Devise, Freiwilligkeit das Prinzip. „Wir wollen die Leute mit schrägem Humor erreichen“, erklärte der 55-jährige Nufer im NRZ-Gespräch. Vom Stadtrat gab’s einstimmig grünes Licht, Bürgermeisterin Marion Dirks (parteilos) unterstützt das Projekt persönlich. Träger ist die regionale Initiative IBP, die sich schon lange bei Umweltprojekten engagiert. Billerbeck stehen muntere Monate vor. „Plastiknixen“, wird er ab der nächsten oder übernächsten Woche durch die Stadt ziehen, über die Umweltfolgen von Plastikmüll aufklären und persönliche Erklärungen über den Tüten-Verzicht einsammeln. Auf großen Bannern werben Persönlichkeiten für Mehrwegtaschen. An der Gemeinschaftsschule gibt es eine Projektwoche – und zur Halbzeit im Dezember die Veranstaltung „Plastiksprengstoff“ für die ganze Stadt. Ein Exorzist (nicht echt) und ein Gospelchor (echt) sind eingeladen. Es soll „letzte Grüße an die Plastiktüte“ geben. Da wird dann auch die Alternative vorgestellt: die für den Mehrweggebrauch gedachte „Stadttasche“ mit zunächst 7000 Exemplaren, hergestellt aus recyclten PET-Flaschen. „Die hatten den besten ökologischen Fußabdruck“, sagt Nufer – viel besser als die im Handel schon gängigen, aber unter hohem Energie- und Wasserverbrauch hergestellten Stoffbeutel. 30 Die Bürgermeisterin ist begeistert. „Ich finde reizvoll, dass es bei ‘Unplastic Billerbeck’ nicht um den erhobenen Zeigefinger geht, sondern alle Sinne angesprochen werden“, sagt Marion Dicks. Sie hofft, dass das Projekt zum Nachdenken über die Wegwerfgesellschaft anregt, die Plastiktüte sei ein Symbol dafür. Zustimmung vom Handel: „Ich finde das Projekt super!“, schwärmt Suska Meyer-Landrut, Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Billerbeck erleben“ (100 Mitglieder). Von Kunden habe es schon vorab positive Rückmeldungen gegeben. Mit Discountern und Lebensmittelmärkten wurde gesprochen. Dem Vernehmen nach wollen Lidl, K+K und Edeka das Projekt unterstützen. Je nach Erfolg des Projektes werden Bäume gepflanzt Aufmerksamkeit ist Billerbeck gewiss. Die Förderer des Projektes erhoffen sich eine Signalwirkung weit übers Münsterland hinaus. Die Kosten von 100 000 Euro werden vor allem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW getragen, auch die örtliche Sparkassenstiftung ist im Boot. Umweltverbände, das Umweltministerium in Düsseldorf und Bundestagsabgeordnete haben die Planung von „Unplastic Billerbeck“ unterstützt. Der Erfolg oder auch Nichterfolg wird wissenschaftlich erhoben. Das Gaia-Institut für Umweltmanagement und die BiTS-Hochschule in Iserlohn begleiten die Aktion. Je nach Rückgang des Plastiktütenverbrauchs sollen Bäume in der Kommune gepflanzt werden. „Ich denke, da ist etwas in Bewegung“, zeigt sich Projektleiter Nufer überzeugt. Er verweist darauf, dass die münsterländische Stadt mit „Unplastic Billerbeck“ der Zeit schon ein Stück voraus ist. Immerhin drängt die EU darauf, dass bis 2018 zumindest die dünnen Kostenlos-Tüten komplett aus dem Handel verschwinden. Plastiktüten-Reste: Bis zu 450 Jahren haltbar Die meisten Plastiktüten bestehen aus fossilem Rohöl. Da das eine endliche Ressource ist, sollten die Tüten richtig recycelt werden – also ab in die gelbe Tonne damit. Und nicht als Müllsack im Hausmüll verwenden. Denn dort wird die Tüte nur verbrannt – so gehen die Rohstoffe für immer verloren. „Die Abbauzeit einer achtlos weggeworfenen Plastiktüte beträgt bis zu 450 Jahre“, erklärt Rolf Buschmann vom BUND. In Europa wird nicht mal jede zehnte Plastiktüte recycelt. U-3602 10. September 2015 http://www.derwesten.de/region/eine-stadt-sagt-tschuess-plastiktuete-aimp-id11075740.html 31 U-3607 Erlebniswelt Aquaponic Projektträger: Förderverein Wasser und Naturschutz Arche Noah e. V. www.arche-menden.de Förderzeitraum: 01.05.2015 – 30.04.2016, Fördersumme: 44.028 Euro Mit Aquaponic bezeichnet man ein Verfahren, das die Aufzucht von Fischen in Aquakultur und die Kultivierung von Nutzpflanzen in Hydrokultur verbindet. Durch den geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf ist der Bedarf an Frischwasser minimal, der CO2-Ausstoß der Fische wird von den Pflanzen aufgenommen und in Sauerstoff umgewandelt. Nährstoffe werden effizient genutzt und ein Einsatz von Antibiotika und Pestiziden ist nicht nötig. Diese Vorzüge will der Projektträger bei seiner Bildungsarbeit demonstrieren. Er errichtet deshalb auf seinem Gelände eine Aquaponic-Anlage. Außerdem entwickelt er Unterrichtseinheiten, bei denen die Themen Wasser und Klimaschutz besonders hervorgehoben werden. Die Unterrichtseinheiten sollen an der Demonstrationsanlage zum Einsatz kommen, erprobt und gegebenenfalls nachgebessert werden. Auf dem Programm stehen außerdem Lehrerfortbildungen und die Veröffentlichung der Projektergebnisse im Internet. 32 Aquaponic Fisch und Salat wachsen gemeinsam Ulrich Hering zeigt eine Salat-Pflanze, die in der Aquaponic-Anlage im Naturschutzzentrum Arche Noah wächst. Foto: Sara Hirschmüller Von Sara Hirschmüller Menden. Ein noch kleiner Fisch schwimmt direkt vor der Scheibe, die einen Blick in das 1000-Liter- Becken gewährt. Es wirkt wie eine Begrüßung zur Präsentation des innovativen Ökosystems, das gestern in der Arche Noah eröffnet wurde. Kaum sind alle Besucher eingetreten, ist der Fisch auch wieder verschwunden und überlässt Ulrich Hering, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins Wasser und Naturschutz Arche Noah, die Bühne. Seit bereits drei Wochen wächst und gedeiht die Aquaponic-Anlage der Arche Noah, die durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW ermöglicht wurde. In dem geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf leben Gemüse- und Kräuterpflanzen und Fische nebeneinander und versorgen sich gegenseitig mit wichtigen Nährstoffen. Die 50 Nilbarsche stehen in einem optimalen Verhältnis zu den angepflanzten Gewächsen, die von Basilikum bis zur Gurke reichen. Alle drei Stunden wird Wasser aus dem Fischbecken in die Beete gepumpt und diese werden somit geflutet. Die Pflanzen erhalten durch den Kot der Fische wichtigen Dünger und reinigen gleichzeitig das Wasser, so dass dieses direkt wieder zu den Fischen geleitet werden kann. Fische zum Verzehr gezüchtet Das Ergebnis dieser besonders umweltfreundlichen Methode kann sich sehen lassen: Der Salat, Chilischoten und die anderen Gemüse-Arten im kleinen Beet weisen bereits eine beträchtliche Größe an für die gerade einmal drei Wochen, die die Anlage erst in Betrieb ist. „Selbst der Dill, der sonst immer schwer zu ziehen ist, wächst hier super“, erklärt Ulrich Hering. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um Bio-Gemüse. Dafür fehlt die Erde, um es so bezeichnen zu können. „Ich behaupte aber mal, dass unsere Produkte sogar besser als Bio sind“, sagt Ulrich Hering. Neben einer Menge Gemüse, das die Anlage abwirft, sind auch die Fische später für den Verzehr gedacht. „Ich hab ihre Deadline für Dezember gesetzt“, sagt der 1. Vorsitzende des Naturschutzzentrums Arche Noah und verspricht: „Für diese Fische lassen Sie jeden anderen Fisch liegen.“ 33 Gerade einmal ein paar Minuten für die Öffentlichkeit eröffnet, erhält die Aquaponic-Anlage der Arche Noah bereits die erste Auszeichnung von der KlimaExpo NRW. Diese Initiative zeichnet besonders klimafreundliche und fortschrittliche Projekte aus und präsentiert sie einem breiten Publikum. „Bis zu unserem Ziel 2022 wollen wir 1000 Schritte gehen“, erklärt Dr. Michael Walther von der KlimaExpo, „Das Projekt in Menden ist nun unser 105. Schritt.“ Dabei war dieses Projekt eines der ersten, das sich bei der KlimaExpo beworben hat. Damals sei es allerdings nur ein Konzept gewesen. Besonders die Bildungswirkung ist bei dieser Aquaponic-Anlage von großer Bedeutung. „Wir können sogar schon Kinder aus dem zweiten Schuljahr mit einbeziehen“, erklärt Ulrich Hering. Die Kinder entwickeln so schon früh ein Bewusstsein für umwelt- und naturbewusstes Handeln. U-3607 21. August 2015 http://www.derwesten.de/staedte/menden/fisch-und-salat-wachsen-gemeinsamid11008840.html 34 STADT MENDEN Motorradfahrer ringt nach Unfall mit dem Tod Kirche hofft auf große Resonanz Umfrage des Pastoralverbundes Menden. Wie groß die Reso- nanz auf die große Umfrage ist, ist für den Pastoralverbund Menden eine Unbekannte, weil die Wahlurnen zwischendurch nicht geleert werden. Der Pastoralverbund will erfahren, wie die katholische Kirche von außen betrachtet wird, und sich für die Zukunft aufstellen. Wie berichtet, hatte das katholische Gremium ausdrücklich alle Mendener Bürger zur Teilnahme an einer großen Umfrage aufgerufen – und nicht nur die, die den katholischen Kirchengemeinden angehören. Leider haben offenbar nicht alle Haushalte den per Postwurfsendung zugestellten Fragebogen erhalten. Daher erinnert der Pastoralverbund an die Möglichkeit, den Fragebogen auch im Internet unter www.pv-menden.de/ umfrage auszufüllen. Dort ist auch nachzulesen, wo die Wahlurnen stehen, in die ausgefüllte Papierfragebögen anonym eingeworfen werden können. Dort liegen auch weitere Fragebögen aus, damit alle Familienmitglieder an der Befragung teilnehmen können. Letzter Abgabetag ist am Sonntag, 30. August. dick Polizei kontrolliert Geschwindigkeit Menden. Die Kreispolizeibe- hörde kündigt für die kommende Woche Geschwindigkeitskontrollen im Mendener Stadtgebiet an. Geblitzt wird am Montag, 24. August, in der Innenstadt. Am Mittwoch, 26. August, beziehen die Beamten auf der Platte Heide Position und am Donnerstag, 29. August, in Bösperde. Verkehrskonzept für Lendringsen Lendringsen. Die Stadt Men- den möchte ihre Planungen zur Veränderung der Verkehrsregelungen an der Lendringser Hauptstraße vorstellen. Sie lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 10. September, 19 Uhr, in den Gesellschaftsraum der Gaststätte Haus Dederich ein. 32-Jähriger überholt Bus und kollidiert frontal mit entgegenkommendem Pkw Von Dirk Becker Ostsümmern. Ein 32-jähriger Mann aus Iserlohn ringt in einer Spezialklinik mit dem Tod, nachdem er gestern Morgen auf dem Bräukerweg frontal mit einem entgegenkommenden Pkw kollidiert war. Ulrich Hering, Leiter des Naturschutzzentrums Arche Noah, zeigt die erste Aquaponic-Anlage Mendens. Ein geschlossener Wasserkreislauf bildet die Basis dafür, dass das Gemüse wächst und die Nilbarsche im 1000-Liter-Bassin schlachtreif werden. Fotos Becker Nilbarsche und Gemüse bilden fruchtbare Einheit Erste Aquaponic-Anlage Mendens im Naturschutzzentrum Arche Noah eröffnet Von Dirk Becker Menden. Was haben Fische und Gemüse miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Im Naturschutzzentrum Arche Noah erfahren die Besucher ab jetzt, dass beide eine fruchtbare Einheit bilden können. Dort wurde die erste Aquaponic-Anlage Mendens jetzt offiziell eröffnet – im Beisein von Unterstützern und politischen Vertretern. Wer noch nie etwas von Aquaponic gehört hat, wird staunen, dass die Tilapia-Nilbarsche mit ihrem Kot die Grundlage dafür legen, dass gesundes Gemüse wächst. Und die Pflanzen andersherum die Nährstoffe aus dem Wasser ziehen, in dem danach wieder die Fische schwimmen. „Eigentlich ist es überraschend, dass Aquaponic immer noch recht unbekannt ist. Seit 30 Jahren gibt es dieses Modell“, erklärte Gerald Kaup von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW. Es sei an der Zeit, das Modell offensiver zu kommunizieren. Und genau das will das Naturschutzzentrum Arche Noah tun, das von der Stiftung mit 44 000 Euro unterstützt wurde. Das Geld floss nicht nur in den Aufbau der Anlage. Der ist „Marke Eigenbau“ und deswegen noch vergleichsweise günstig. Vielmehr sollen mit den Mitteln auch Unterrichtsmaterialien finanziert werden für die vielen Kinder, die in der Arche Bildung im besten Sinne des Wortes bekommen. Dr. Michael Walther von der KlimaExpo.NRW, einer Initiative der Landesregierung, sieht in der Aquaponic-Anlage in der Arche ein Musterprojekt. Die Initiative hat es als qualifiziertes Projekt der KlimaExpo.NRW ausgezeichnet. Sie will das Mendener Projekt vorantreiben und bekannt machen. Auch Ulrich Hering, Leiter des Naturschutzzentrums Arhe Noah, setzt auf den Modellcharakter. Die Anlage in der Arche soll nicht die einzige bleiben. Im Gegenteil: Andere sollen sich von der Idee anstecken lassen und sie nachahmen. „Das käme zum Beispiel für Gastronomen infrage“, weiß Hering. Er stellte den Gästen zur Eröffnung die Anlage vor und erläuterte auch, wie sie funktioniert. In den eigentlich geschlossenen Kreislauf, der den Nilbarschen ihren Spitznamen „Tomatenfisch“ gegeben hat, wird lediglich Fischfutter eingebracht. Auch etwas Wasser ist erforderlich, weil die Pflanzen einen Teil an die Luft abgeben. Energie wird nur zum Betreiben einer Pumpe und für das Erwärmen des Wassers gebraucht, in dem die Fische schwimmen. In der kommenden Woche sollen zwei Fotovoltaik-Platten angebracht werden, damit auch diese Energie umweltschonend produziert wird. „Was wir heute tun, entscheidet, wie die Welt von morgen wird“, setzt Ulrich Hering auf Nachhaltigkeit und will diese mit seinem Team auch den Mädchen und Jungen vermitteln, die das Naturschutzzentrum besuchen. Ein Selbstläufer ist die Aquaponic-Anlage aber nicht. Alle paar Tage muss Hering das 1000-Liter-Bassin, in dem die Nilbarsche schwimmen, reinigen. Der Arche-Leiter hat auch schon eine neue Vision: Er möchte eine Kaltwasservariante als weitere Anlage bauen. Zuvor jedoch gilt es, die Nilbarsche über den Winter zu bekommen. Kabarettisten Jürgen B. Hausmann am Mittwoch, 2. September, unter dem Titel „Wie jeht et? – Et jeht!“ ist ausverkauft. Das teilt der Veranstalter Phono-Forum mit. Die Veranstaltung beginnt bei freier Platzwahl um 20 Uhr, Einlass ist bereits ab 19 Uhr. merfeld, das sich über viele Meter erstreckt und zeugen von der Wucht des Unfalls. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit rund 25 000 Euro. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sind beide Fahrzeuge beschlagnahmt worden. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an. Möglicherweise war wenigstens eines der beiden beteiligten Fahrzeuge zu schnell unterwegs. Wegen der Mendener Reitertage an diesem Wochenende ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bereits seit Donnerstag in beiden Richtungen auf 50 Stundenkilometer reduziert worden. Üblicherweise sind aus Richtung Platte Heide 100 Stundenkilometer erlaubt, aus Richtung Sümmern 70 Stundenkilometer. Die Trümmerteile liegen weit verstreut. Die Markierungen auf der Fahrbahn zeugen von der Wucht des schrecklichen Unfalls. Trödelmarkt als Herausforderung Behindertenhilfe Menden plant Premiere 50 Tilapia-Nilbarsche schwimmen in einem 1000-Liter Becken. Von außen wird lediglich vegetarisches Fischfutter hinzugefügt. Der Kot der Fische macht das Wasser nitrithaltig. Nachdem das Wasser durch einen Filter gelaufen ist, fließt es in ein Becken, in dem Bakterien Nitrit in Nitrat umwandeln. In diesem Becken kann bereits Salat angepflanzt werden. Zugefügt werden nur Futter und Wasser Tomaten sind dennoch kein Bio-Gemüse Menden. Das Gastspiel des Der 32-jährige wurde lebensgefährlich verletzt und in eine Klinik geflogen. Fotos: Feuerwehr Im Jahr 2003 wurde das ehemalige Freibad durch den Förderverein übernommen und zu einem außerschulischen Lernort umgebaut. Informationen zu den Angeboten gibt es unter www.arche-menden.de im Internet. Menden. Der Staatssekretär Keine Tickets mehr für Hausmann Das Unglück ereignet sich um 10.08 Uhr. Der aus Sümmern in Richtung Iserlohn fahrende Motorradfahrer will unmittelbar nach einer Senke einen Bus überholen. Er fährt auf die Gegenfahrbahn, stößt dort aber mit einem entgegenkommenden VW Sharan zusammen. Der 32Jährige wird von seinem Motorrad geschleudert, zieht sich schwerste Verletzungen zu. Noch an der Unfallstelle müssen herbeigerufene Rettungskräfte den Mann reanimieren, der später mit dem Rettungshubschrauber Christoph 8 in eine Spezialklinik nach Lünen geflogen wird. Auch der Fahrer des VW Sharan, ein 38-jähriger Mendener, wird verletzt. Ein Unfallzeuge erleidet einen Schock. Polizei und Feuerwehr, die mit dem Rüstzug Wache angerückt ist, sperren den Bräukerweg für die Dauer der Unfallaufnahme. Erst um 14 Uhr kann die Straße wieder freigegeben werden. Markierungen auf dem Asphalt erinnern an das Trüm- Arche Noah Staatssekretär besucht Altenheim im Bundesministerium für Gesundheit, der Pflege- und Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, besucht am Mittwoch, 26. August, auf Einladung des CDU-Bürgermeisterkandidaten Martin Wächter das Altenheim St. Vincenz. Geplant ist eine Diskussion mit der AltenheimLeitung und Pflegekräften. Im Mittelpunkt steht die Pflegereform. Samstag, 22. August 2015 Das Aquaponic-System ist verblüffend einfach. Und es ist nahezu überall umzusetzen. Am Ende kann nicht nur kräftiges und vor allem gesundes und schadstofffreies Gemüse geerntet werden – auch die Tilapia-Nilbarsche sind mit 600 Gramm schlachtreif. „Ein wirklich leckerer Fisch“, weiß Ulrich Hering, der Tilapia aber nicht im Handel kaufen würde. Das angepflanzte Gemü- se ist stark, braune Blätter selten. Und wenn doch mal eine Pflanze nicht verzehrt wird, dient sie als Fischfutter. Die werden vegetarisch ernährt – mit Getreide und Raps. Neben dem Fischfutter werden lediglich sechs bis sieben Liter Wasser pro Woche zugefügt. Es stammt aus einer Quelle in der Arche. Unverzichtbar ist das Sonnenlicht. Im regelmäßig geschwemmten Pflanzbecken ersetzt Kies Erde. Die Pflanzen ziehen die Nährstoffe aus dem Wasser, Tomaten wachsen neben kräftigem Basilikum (links) und Dill (rechts). Menden. „Viele unserer Klienten besuchen gerne Trödelmärkte“, weiß Monika Schoop, Bereichsleiterin Ambulant Betreutes Wohnen bei der Behindertenhilfe Menden. Nun erstmals einen eigenen Trödelstand aufzubauen, ist für viele aber eine besondere Herausforderung. Und genau die nehmen viele behinderte Menschen an. Für Samstag, 29. August, plant die Behindertenhilfe nämlich ihren ersten Trödelmarkt in der Begegnungsstätte Club 78 an der Unnaer Straße 25. Neben den Klienten werden auch mehrere Mitarbeiter dort Trödel anbieten. Dazu gehören Bücher, CDs, Spiele, Hausrat, Kleidung Dekoartikel und Vieles mehr. „Die Resonanz der Klienten war wirklich toll“, freut sich Monika Schoop, die selbst Trödelerfahrung mitbringt, auf den Markt. Sie hofft, neben den Angehörigen und Freunden der Klienten auch Interessierte begrüßen zu dürfen, die die Behindertenhilfe Menden vielleicht noch nicht kennen. Vor der Begegnungsstätte gibt es Kaffee und Kuchen sowie Waffeln. „Da besteht dann auch die Möglichkeit, in Ruhe zu plaudern und einfach mal zu entspannen“, sagt Monika Schoop. Sie würde sich wünschen, dass die Premiere ein Erfolg wird und es regelmäßige Wiederholungen gibt. Schließlich gebe es auch Interessierte, die erst nach dem Meldeschluss erklärt hatten, dass sie einen Stand organisieren wollen. Sie sollen bei einer möglichen Wiederholung zum Zuge kommen, denn der Platz im Club 78 ist begrenzt. „Klein aber fein soll es werden“, kündigt Monika Schoop an. dick Persönlich erstellt für: Gisela Dirks 22 U-3615 Beobachtungsstand Röllingwiese im Ruhrtal bei Schwerte-Westhofen Projektträger: NABU Kreisverband Unna e. V., www.nabu-unna.de Förderzeitraum: 01.02.2015 – 30.06.2015, Fördersumme: 5.000 Euro Der Projektträger errichtet einen Beobachtungsstand, um eine störungsarme Beobachtung von Wasser- und Sumpfvögeln zu ermöglichen. Er wird am Rande der zu großen Teilen unter Wasser stehenden Röllingwiesen aufgebaut. 36 AGON weiht Beobachtungsstand für die Röllingwiese ein Vor allem bei Sonnenaufgängen ist man der Natur an der Röllingwiese ganz nah. Foto: Ingo Rous Westhofen. Die Röllingwiese in Westhofen hat sich zu einem bedeutenden Reservoir für Wasser-, Sumpf- und Wiesenvögel entwickelt und ist somit zu einem Areal geworden, dass sich für einen ausgeprägten Naturschutz förmlich aufdrängt. Die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) hat diesen Bereich quasi unter ihre Fittiche genommen und am Montag einen nagelneuen Beobachtungsstand eingeweiht, der auf die Bedürfnisse der Vögel zugeschnitten ist, ihnen ein weitgehend störungsfreies Leben und Vogelfreunden ein behutsames Beobachten ermöglicht. Bürgermeister Heinrich Böckelühr attestierte AGON, erfolgreich in Sachen Umweltschutz unterwegs zu sein. Mit dem Wasser kamen die Vögel Amtlicher und nichtamtlicher Naturschutz waren froh, dass das Land NRW 2012 die Röllingwiese kaufte. Da die Fläche im Gebietsentwicklungs- bzw. Regionalplan als Gebiet zum Schutz der Natur ausgewiesen ist, kann sie durch den Kreis Unna in einer späteren Änderung des Landschaftsplans Schwerte als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Als Konsequenz aus dem anstehenden Verkauf schaltete das Wasserwerk die Entwässerungspumpen in den Brunnen der Röllingwiese ab. Im westlichen, tiefer gelegenen Bereich stieg seit Ende 2011 das Grundwasser. Schließlich stellte sich eine Wasserfläche von rund 30 000 – 50 000 Quadratmeter ein, die offenbar eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Wasser-, Sumpf- und Wiesenvögel ausübt. Tiefere Stellen werden von Tauchenten, vor allem Reiherenten aber auch von Zwergtauchern und Blässrallen genutzt. Stock-, Schnatter- und andere Gründelenten suchen weniger tiefe Stellen auf. Gänse ruhen gern auf den Wiesenflächen in Ufernähe, während die besonders flachen Stellen den durchziehenden und rastenden Limikolen als Nahrungsräume dienen. “Vielleicht werden bald wieder Vogelarten im Ruhrtal brüten, die seit Jahren höchstens noch als Zugvögel vorbei fliegen. Jedes Jahr ziehen viele Jungstörche durch das Ruhrtal. Wenn der Weißstorch nur einen oder zwei Nisthilfen in Sichtweite der Wasserfläche hätte, könnte eine (Wieder)-Ansiedlung gelingen”, erklärte Dieter Ackermann einer Vielzahl von Gästen, die zur Einweihung gekommen waren. 37 Provisorium war nicht stabil genug Auf Bitten der AGON baute die Biologische Station Kreis Unna/Dortmund zunächst einen provisorischen Sichtschutz aus Ästen und Zweigen, der aber leider bald in sich zusammensackte. Ein stabiler Beobachtungsstand wurde erforderlich. Die Biostation besorgte ein Angebot von der Umweltwerkstatt Lünen, neuerdings auch unter dem Dach der Werkstatt im Kreis Unna. Die Umwelt-Werkstatt bildet Jugendliche aus, die auf dem Arbeitsmarkt keine Lehrstelle bekommen haben. NABU/AGON als Bauherr und künftiger Eigentümer beantragte im November 2014 eine Förderung von 5000 EURO bei der Stiftung Umwelt und Entwicklung, die Ende Januar 2015 genehmigt wurde. Nachdem auch die Bezirksregierung Arnsberg dem Bau auf dem Grundstück des Landes dankenswerter Weise zugestimmt hatte, konnte der Beobachtungsstand bestellt und ein Bauantrag bei der Stadt Schwerte eingereicht werden. Im Mai wurde die Baugenehmigung erteilt. Der neue Beobachtungsstand wurde eingeweiht. Schutzwände aus Lärchenholz Die Umwelt-Werkstatt Lünen baute mit ihren Auszubildenden den Stand in verzinkter Stahlkonstruktion auf Punktfundamenten, so dass normale jährliche Hochwasserereignisse unterhalb der Plattform bleiben. Die Sichtschutzwände bestehen aus Lärchenholz aus dem Sauerland, geliefert von einer Schwerter Tischlerei und montiert mit den Auszubildenden der Umwelt-Werkstatt. Die Schlussabnahme des Bauordnungsamtes erfolgte am 04.08.2015. Mit der Fertigstellung ist sowohl den störungsempfindlichen Wasservögeln als auch allen Beobachtern geholfen. U-3615 18. August 2015 http://blickwinkel-schwerte.de/agon-weiht-beobachtungsstand-fuer-die-roellingwiese-ein/ 38 U-3619 Siebenschläfer – Bildung für Artenvielfalt Projektträger: NABU Stadtverband Leverkusen e. V., www.nabu-leverkusen.de Förderzeitraum: 01.03.2015 – 31.12.2016, Fördersumme: 58.308 Euro Der Projektträger will am Beispiel des Siebenschläfers ein besonderes Naturerlebnis vermitteln und so zum Schutz der Artenvielfalt motivieren. Dazu schafft er spezielle Kameras an, die in von Siebenschläfern genutzten Nistkästen installiert werden. Die Aufnahmen sind im Internet in Echtzeit zu sehen und werden für Bildungsangebote genutzt, die über das natürliche Verhalten der Tiere informieren und allgemein zum Arten- und Naturschutz anregen. Das Bildungsangebot umfasst altersgerechte Einheiten an Schulen, Führungen für Kinder und Erwachsene sowie Beiträge in den Sozialen Medien. 39 Powerdrink für Siebenschläfernachwuchs Anfang August kamen die ersten jungen Siebenschläfer auf die Welt Foto: NaturGut Ophoven Die Live-Webcam hat eine sehr hohe Zugriffsrate erreicht - aus über 12 Ländern der Erde über China, Litauen bis nach Costa Rica haben bereits Internetnutzer das Treiben der Leverkusener Siebenschläfer angeschaut. Leverkusen - Im März 2015 hat der NABU Leverkusen das Projekt "Siebenschläfer-Bildung für Artenvielfalt" gestartet. Seit Juni ist durch die neu installierte live-Webcam das Leben dieser sympathischen nachtaktiven Kobolde öffentlich zugänglich. Jeder, der Spaß daran hat, kann nun einen Blick in das heimliche Leben dieser seltenen Bilche (laut Wikipedia auch Schläfer oder Schlafmäuse genannt, sind eine Familie der Nagetiere) werfen und mehr über Sozialverhalten und Jungenaufzucht bei Familie Siebenschläfer erfahren. Denn Anfang August stellte sich Nachwuchs ein, der nach nur vier Wochen schon fast erwachsen ist. "Ein voller Erfolg für unser Projekt, dass in dieser Form bundesweit einzigartig ist", sagt Regine Kossler, Projektkoordinatorin beim NABU Leverkusen. Bis Anfang Oktober kann man nun noch die weitere Entwicklung der drei Jungtiere verfolgen, die jetzt schon völlig behaart sind und ihre charakteristische Fellzeichnung aufweisen. "Siebenschläferjunge entwickeln sich sehr schnell, denn ihnen bleibt dafür nur wenig Zeit", erklärt Kossler weiter. Die besonders nahrhafte Muttermilch wirke wie ein Powerdrink und würde dies ermöglichen. Damit stehen auch die Chancen für das Nesthäkchen unter den Jungtieren gut. Bei Siebenschläfern kämen die Jungen ohne Fell auf die Welt. Sehen könnten sie in den ersten Tagen auch noch nicht und seien daher vollkommen hilflos auf ihre Mutter angewiesen, die sich fürsorglich um sie kümmere. Über die Nistkastenkameras könne man zurzeit noch gut beobachten, wie sie von der Mutter gesäugt und geputzt werden und Familienkuschelstunden ablaufen. In den nächsten 2-3 Wochen würden sie noch frecher und selbstständiger und trainierten ihre Fähigkeiten. Dann stünden auch zunehmend Ausflüge in die Umgebung auf dem Programm. 40 "Die Jungen kehren aber zunächst weiter in ihre Nistkastenhöhle zurück, bevor sich die Siebenschläfer ab Ende September zum Winterschlaf in geeignete Erdhöhlen zurückziehen", so die NABU-Siebenschläferexpertin. Dort verschlafen Sie dann die kalte Jahreszeit und wachen erst wieder im nächsten Mai auf. Die Siebenschläfer-Webcam werde deshalb zum 1.Oktober bis zum nächsten Frühjahr und der erneuten Besiedlung der Nist- und Schlafhöhlen abgeschaltet. Sollte sich übrigens gerade nicht viel regen in der Siebenschläfer-Schlafhöhle, lohne sich ein Blick auf die Projektseite www.nabu-leverkusen.de/wir-ueber-uns/projekt-siebenschlaefer/. Hier finde sich neben Videos unter anderem zur Geburt der Siebenschläferjungen viel Wissenswertes zu dieser heimischen Bilchart und rund um das NABU-Projekt, das am Beispiel dieses putzigen Bewohners von naturnahen Wäldern und hochstämmigen Obstwiesen Kindern und Jugendlichen mehr über die Bedeutung der Artenvielfalt in der Region vermitteln will. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NordrheinWestfalen. Beobachtet werden können die Siebenschläfer über die Webcam des NABU-Leverkusen unter www.nabu-nrw.de/wir-ueber-uns/infothek/webcam/index.html oder direkt über die Projektseite www.nabu-leverkusen.de/wir-ueber-uns/projekt-siebenschlaefer/live-webcam/ U-3619 9. September 2015 http://www.lokale-informationen.de/rag-lag/docs/1167651/opladen 41 U-3631 Von Topf zu Topf Projektträger: Wissenschaftsladen Bonn e. V., www.wilabonn.de Förderzeitraum: 01.05.2015 – 31.10.2015, Fördersumme: 3.980 Euro Der Projektträger führt zusammen mit dem Bonner Stadtteilverein Dransdorf Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen spielerisch an eine Wertschätzung von Nahrungsmitteln heran, um so ihr ökologisches Bewusstsein und mittelbar das ihrer Familien zu steigern. Die Kinder gestalten den Prozess vom Samenkorn bis zur Verwendung in der Küche mit. Bei pädagogisch begleiteten regelmäßigen Treffen verschaffen sie sich einen Einblick in die Praxis des Gärtnerns und Kochens und erweitern ihr Wissen über die Herstellung und Verwendung von Nahrungsmitteln sowie über Klimaschutz und Ernährung. 42 Projekt "Von Topf zu Topf" in Dransdorf Workshops rund um Gemüse, Früchte und Kräuter 'Von Topf zu Topf' heißt das Projekt, dessen Ergebnis Kinder und ihre Mütter vorstellten. Foto: Barbara Frommann DRANSDORF. In einer Ausstellung rund um das Stadtteilcafé Dransdorf zeigten Kinder am Wochenende bei strahlendem Sommerwetter stolz ihre Ergebnisse, die im Projekt "Von Topf zu Topf" entstanden waren. Seit Mai hatten sich 40 Kinder im Alter von drei bis 16 Jahren mit den Themen "Kräuter, Gemüse und Obst" beschäftigt. "Eigentlich war das Projekt für Kinder ab sechs Jahren gedacht, aber viele Mädchen und Jungen brachten ihre kleinen Geschwister mit", erzählte die Projektleiterin vom Wissenschaftsladen Bonn, Cornelia Voß, lachend. Das Kooperationsprojekt wird auch von der Telekomstiftung sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung unterstützt. Der kreative und natürlich genüssliche Blick auf verschiedene Gemüse und Früchte brachte im Endeffekt zahlreiche Gerichte - von den Eltern zubereitet - aus vieler Herren Länder auf den Tisch. Und auf Bilder, die die Kinder gestaltet und am Wochenende auf einer Ausstellungswand zeigten. "Traumtomate" war das Thema für die Nachwuchskünstler. Von der Aussaat von Samen in Töpfen übers Umtopfen bis zum Gericht im Kochtopf konnten die Kinder innerhalb von drei Monaten tolle Eindrücke sammeln und in ihren Bildern verarbeiten. Mit Tomaten und aufgeklebten Samen waren viele schöne Gemälde entstanden. "Auch Experimente sind in dem Projekt durchgeführt worden", erzählte Ilona Arian vom Stadtteilladen begeistert. "Etwa zum Thema Wasserkreislauf mit einer Tüte um ein Blatt, was zeigte, dass Blätter Feuchtigkeit abgeben, wie die Kinder an der beschlagenen durchsichtigen Tüte dann anschließend sehen konnten", berichtete sie. Ein anderes Experiment demonstrierte die zehnjährige Katharina. Es zeigte den "Lotuseffekt". Sie hielt ein Blatt Kapuzinerkresse in der Hand und tropfte Wasser darauf. Daraufhin bildete sich eine Wasserperle. Die Pflanzen, die die Kinder in den drei Monaten gepflegt hatten, durften sie mit nach Hause nehmen. U-3631 1. September 2015 http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/dransdorf/workshops-rund-um-gemuesefruechte-und-kraeuter-article1712467.html 43 Z-5223 KonsumWandel on tour! Projektträger: Vamos e. V., www.vamos-muenster.de Förderzeitraum: 01.08.2015 – 31.03.2016, Fördersumme: 27.401 Euro Die Ausstellung „KonsumWandel – Wir können auch anders!“ wird überarbeitet und in mehreren Orten in NRW präsentiert. Außerdem entwickelt der Projektträger eine Variante seines Bildungskoffers „KonsumWandel“, speziell für Jugendliche ohne Vorkenntnisse. Um einen kompetenten Einsatz des Bildungskoffers zu sichern, werden Schulungen für Multiplikatoren und Lehrer angeboten, teilweise in Verbindung mit Projekttagen an Schulen und außerschulischen Einrichtungen. 44 Konsum einmal anders Mit den Dingen die wir kaufen, entscheiden wir global gesehen eine ganze Menge. Denn jeder tut es jeden Tag und irgendwie überall: konsumieren. Mit dem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und dem Bistum Münster geförderten Projekt „KonsumWandel on tour!“ stellt Vamos e.V. noch bis März 2016 konkrete alternative Lebensentwürfe und Visionen zum derzeit herrschenden Konsumstil vor. Eine Wanderausstellung und passende Bildungsmaterialien regen zum Nachdenken und Handeln an. Das Projekt „KonsumWandel – Wir können auch anders!“, das Vamos e.V. in den letzten zwei Jahren durchgeführt hat, war ein voller Erfolg. Daran will der Verein nun anknüpfen und stellt sich mit dem Projekt „KonsumWandel on tour!“ weiterhin der Aktualität und Brisanz des Themas Konsum. Die Konsequenzen der Nutzung unseres Planeten über die sozial- und ökologisch verträglichen Grenzen hinaus werden immer sichtbarer und für viele Menschen zur existentiellen Bedrohung. Das Projekt macht deutlich welche Wege möglich und nötig sind, um den Verbrauch von Ressourcen zu verringern. Nachhaltige Lebensstile, die an unsere Lebenswirklichkeiten anknüpfen werden diskutiert. „KonsumWandel on tour!“ richtet sich vor allem an Schüler und junge Erwachsene. Im kommenden halben Jahr bietet Vamos e.V. NRW weit 20 Projekttage mit Schulklassen ab Klasse 8 und außerschulischen Gruppen an. Lehrer, Pädagogen und Gruppenleiter haben zudem die Möglichkeit, im Frühjahr die Bildungsmaterialien in einem Workshop für die eigene Arbeit kennenzulernen. Dabei spielen die Themen Ressourcen, Nachhaltigkeit, Glück und Konsum eine wichtige Rolle. Eine passende Wanderausstellung für die Ausleihe steht zur Verfügung. „Wir möchten mit dem Projekt die Auswirkungen unseres derzeitigen Lebensstils bekannt machen und zum Wandel anregen. Denn jeder kann in seinem Rahmen dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und mit seinem Konsum sozialverträglich zu handeln“, so Kristin Duwenbeck von Vamos e.V. Der Verein setzt sich seit vielen Jahren für weltweite Gerechtigkeit, nachhaltige Wirtschaftsformen und einen ökologisch verantwortlichen Umgang mit der Erde ein. Schulen oder außerschulische Gruppen können sich ab sofort für die Durchführung eines Projekttages unter [email protected] Kristin Duwenbeck von Vamos e.V. wenden. Ebenso Einrichtungen, Kommunen oder Gemeinden, die Interesse an einer Ausleihe der Wanderausstellung haben. Mehr Informationen zum Projekt sind auf der Website www.vamos-muenster.deeinzusehen. Z-5232 10. September 2015 http://www.kus-muenster.de/nachrichten/allgemein/konsum-einmal-anders.html 45 Z-5235 Green Movie. Green Media. Projektträger: OroVerde – Die Tropenwaldstiftung., www.oroverde.de Förderzeitraum: 01.09.2013 – 31.10.2015, Fördersumme: 105.388 Euro Das von Wissenschaftlern begleitete Bildungsprojekt beschäftigt sich mit den Themen Biologische Vielfalt und nachhaltige Entwicklung. Ein zentraler Bestandteil ist ein Wettbewerb für Schüler und Studierende. Sie sollen in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Filmclips und Plakate entwickeln, die unterschiedliche Zielgruppen zum Handeln motivieren. Aufgabe der Teilnehmenden ist es, aufzuzeigen, was jeder einzelne zum Erhalt der Biologischen Vielfalt beitragen kann. Die Filmspots und Plakate werden anschließend über Internet und soziale Medien verbreitet und für den Schulunterricht aufbereitet. Die Projekterfahrungen werden in einem Leitfaden zusammengefasst, um zu den Bereichen Bildung und Umweltkommunikation neue Anregungen zu geben. 46 Praxistipps für gelungene Umwelt- und Nachhaltigkeitskommunikation Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW geförderten Projektes „Green movie. Green media“ entwickelte die Tropenwaldstiftung OroVerde neue Ansätze für eine werte-orientierte Umweltkommunikation. Der entstandene Leitfaden basiert auf Erkenntnissen aus der Hirnforschung wie sie auch in der Werbebranche eingesetzt werden. Außerdem mit eingeflossen sind die Ergebnisse aus der Entwicklung und Umsetzung von Filmideen im Projekt „Green movie. Green media“, für das OroVerde 2014 im Wettbewerb von NRW denk nach(haltig) ausgezeichnet wurde. Zentral für gelungene Nachhaltigkeitskommunikation ist die Frage, wie in Kampagnen Emotionen hervorgerufen und Werte vermittelt werden können. Im Projekt „Green movie. Green media“ wurde hierfür mit der so genannten Limbic® Map, einer Wertelandkarte gearbeitet, die aufzeigt welche Motive, Werte und Wünsche die verschiedenen Bereiche menschlicher Emotionen ansprechen. Entsprechend den Werten, die ihnen wichtig sind, werden vier Zielgruppen identifiziert und beschrieben: die Limbic® Sales Types. Auf Grundlage dieses Rasters lassen sich nicht nur Werbebotschaften sondern auch Umweltthemen zielgruppengerecht gestalten. Auf den Limbic® Types basieren auch die über 100 Filmideen die im Rahmen des Projekts „Green movie. Green media“ von Schüler(inne)n und Student(inn)en erarbeitet und teilweise umgesetzt wurden. Im Leitfaden werden einige der Ideen genauer vorgestellt und damit die Theorie greifbar. Zudem gibt es konkrete Tipps, wie die jeweiligen Typen am besten verbal und visuell angesprochen werden. Der Leitfaden zur Umweltkommunikation kann online gelesen werden. Die gedruckte Broschüre ist bei OroVerde kostenlos bestellbar. Z-5235 August 2015 http://www.nrw-denkt-nachhaltig.de/praxistipps-fuer-gelungene-umwelt-undnachhaltigkeitskommunikation/ 47 Z-5304 Einfach ganz ANDERS Ganztagsschulen für mehr Nachhaltigkeit Projektträger: BUNDjugend NRW, www.bundjugend-nrw.de und www.einfachganzanders.de Förderzeitraum: 01.05.2015 – 31.05.2017, Fördersumme: 284.582 Euro Das Projekt hat zum Ziel, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) stärker an Ganztagsschulen in NRW zu verankern. Ein zentraler Projektbestandteil sind Qualifizierungen für Multiplikatoren und Lehrer. Nach der Fortbildung führen die Multiplikatoren die verschiedenen „Einfach ganz anders“-Bildungsmodule an Ganztagsschulen durch. Außerdem werden Beratungen für Multiplikatoren und Lehrkräfte angeboten. Um die strukturelle Einbindung von BnE zu fördern, wird ein Fachgespräch mit Akteuren aus dem Schul- und Ganztagsbereich veranstaltet. Bestehende Bildungsmaterialien werden evaluiert und überarbeitet. Das Projekt wird in gemeinsamer Verantwortung mit dem Eine Welt Netz NRW realisiert. 48 Rundbrief August 2015 „Fairer Handel statt Freihandel“ – mit diesem Zitat von Entwicklungsminister Müller auf hunderten Großplakaten in ganz NRW lenkten wir im Mai gemeinsam mit der GEPA die Aufmerksamkeit darauf, wie das Freihandelsabkommen TTIP Entwicklungsländer unter Druck setzt. Wir wollen internationale Regeln, die mehr Fairness in den Welthandel bringen. Es ist falsch, mit TTIP die Welthandelsorganisation (WTO) zu umgehen. Neue Runde für „Einfach ganz ANDERS“ Der Stiftungsrat der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen beschloss am 23. April 2015 ohne Gegenstimmen den dritten Förderzeitraum für unser Kooperationsprojekt mit der BUNDjugend. Mit „Einfach ganz ANDERS“ fördern wir seit 2011 die Bildung für nachhaltige Entwicklung an Ganztagsschulen. Wir organisieren Projektwochen und AGs an ca. 60 Schulen in NRW. Schülerinnen mixen sich z.B. faire Smoothies und organisieren Kleidertauschpartys, sie prangern die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie an oder erklären in Zeitungsartikeln, wie sich Nachhaltigkeit umsetzen lässt. Ein Highlight war der Workshop „Werde Aktivist*in“ mit Jugendlichen zwischen 12 und 22 Jahren im Februar 2015 in Bonn. Sie diskutierten Aktionsformen und was man bei Aktionen beachten muss. Einige produzierten ein Video über den Tierschutz, andere machten in der Fußgängerzone ein Standbild zum Thema Toleranz oder demonstrierten kreativ gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. In Zukunft soll auch mit Ganztagsträgern der Sekundarstufe I zusammengearbeitet werden. Mit ihren Erfahrungen will das Team sich auch dafür einsetzen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Bildungsstrukturen in NRW stärker verankert wird. Das Thema soll unabhängig von einzelnen Projekten aus der Zivilgesellschaft in den Schulen lebendig bleiben. n [email protected] Tel. 02 51 – 28 46 69 23 Einladung Wir laden herzlich ein zur Mitgliederversammlung am 4. Dezember 2015 von 13.00 bis 16.00 Uhr in Dortmund. .................. 3 Mehr dazu auf Seite Z-5322 "FAIRstival" – ein faires Festival in Bielefeld Projektträger: Welthaus Bielefeld e. V., www.welthaus.de Förderzeitraum: 15.05.2015 – 31.07.2015, Fördersumme: 5.000 Euro Der Projektträger führt am 4.Juli 2015 in Bielefeld eine Veranstaltung unter dem Namen „FAIRstival“ durch. In Kooperation mit regionalen Partnern, die sich für nachhaltigen Konsum, Fairen Handel und Umweltschutz einsetzen, werden Wege zu fairen Lebensstilen und zu einem bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit Ressourcen und mit der Umwelt aufgezeigt. Workshops, Vorträge, Informationsstände und Mitmach-Aktionen thematisieren unterschiedliche Aspekte des nachhaltigen Konsums. Die Veranstaltung wird unter umwelt- und ressourcenschonenden Rahmenbedingungen realisiert. 50 ~c ic ur i CI~ litt) (CS gc~tl:i Ski cm Zininiciluislers pdv um Lii lan 1.1 eri n.w n er— hilft d4it (sckIj .iiiuik ‘n lii he von 200 L~rirö lhr Arbeit geht . a ~ ~tnii l3iinchesentschcicl. lisc Stirn ii ri~ t ion ich noch nicht Teich, um ra iid ei Ui nabhil ugig tUt voll aber ist: hwarzcii Stdn— l1akt: .l[his ileitt Iiolbtiii ker f.4e— i~h nwcg~ d ‘r die. hiistnrisjic ke hat seini:i1 Job gcm.icI t ren nbn liii ‘nachniichnct. und das Lili) cl wo einen Metir l.edigllch cl ‘1 ii rtcsi~~Iie l3run — vertiefle licihiel hieckön auch. •0 Cl ( CiflC in ii iii; ein vQni neuen, y i - — t—wrt.~ztflfl n. tol nen und Kcrchbach clurchflkßt den dudderb tu met hinten (ei Ii unteihaib des Pieibude4) nodi andere Wege, all tiephirit — denn wen ii der floh nenbach reigelegt: ist und :nw IITVI;. 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Untermalt von vielen ver schiedenen Musik-Acts, die von Hip-Hop uber spanische Rhytlnnenbis hin zu Reggac al — le Musikrichtungen bediernen, wurde vor allem durch die vk len fair gehandeken Produkte auf die Bedeutung von Nach haltigkeit aufmerksam ge macht. Nachhaltig zu handeln finge schon dabei an, sich vor Augen zu führen, wie viel Plas tikmüll bei Festivals unter an derem durch Party-Geschirr und Plastikflaschen entsteht, so Organisatorin Janina Volimer. Knapp 1.000 Tonnen Müll wurden zum Beispiel während des „Hurricane“-Festivals 2014 produziert. Den Besuchern gePällt‘s: »Die Mischung aus Unterhaltung und Informationist sehr gut ge lungen“, sagt Besucherin 8ernadette und ihre Freundin Franzi ergänzt: „Das Essen ist auch super.“ Allgemein sei trotz Temperaturen von ~st 40 Grad eine ausgelassene Festivalstim muag aufgekommen. Sanila Mohammed, deren Fuß ein „Konsum soll hier anders et lebt werden. Es ist ein ofren Bereich, in dem KleidEr hu gelegt und auch mitgenomm werden können“, sagt Voll mer. Sie freue sich über vie Besucher, die trotz der heiße J Temperaturen ihren Weg zu „Fairstival“ gefunden hab9 „Wir haben gegen Abend di meisten Besucher erwartej wenn die Di‘sauflegen“,sagt:d~ Mitarbeiterin. Es sei ein Trau des ganzen Teams, das ~Fair tival“ nächstes Jahr wied& zi veranstalten. Organisiert wurde da „Fairstival“ durch Mitglied ~k— ‘-~ der „Fairtrade“-Gruppe Biele 4 feld und der „Open Globe“ Gruppe Bielefeld, die sich bei de für nachhaltige Entwicklun einsetzen. Unterstützt wurde die‘ mW ative dabei vo d Srffiun Hält drei Wochen: Samia Mohammed lhsst sich ihren Fuß mit einem Umwelt und ntwicWtfli~ Hennatattoo verschönern. FOTO LAURA HESSE Nördrheüi Westfalern fris h gemaltts 1 lennutattoo aus Natuntoffen ‚iert, zeigt sich ebenftulls begeistert. „Es ist eine gute Idte, fairen Handel in Form eines Festivals mit einem so brcitgefiicherten Angebot in die Köpfe der Menschen zu rufen“,. sagt sie. Ein weiterer Programm punkt stellte unter anderem das Tauschcaf~, das sich schon in Bielefeld etabliert hat, dar.
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