GTE-VORLESUNG Titel der Veranstaltung: Vorlesung Geschichte, Theorie und Ethik (GTE) der Medizin für Studierende des 1. klinischen Semesters Thematische Blöcke I-III: I. II. III. Geschichte der Medizin Theorie der Medizin Ethik in der Medizin Hofer, H.-G. Hofer, H.-G. Schöne-Seifert, B. I. Geschichte der Medizin Termine: Di 12.04.2016 12:15 - 14:00 Uhr Mi 13.04.2016 13:15 - 15:00 Uhr Do 14.04.2016 13:15 - 15:00 Uhr Fr 15.04.2016 14:15 - 16:00 Uhr Psych. HS Psych. HS Psych. HS L 30 G1, G2 G3, G4 G5, G6 G7, G8 II. Theorie der Medizin Termine: Di 21.06.2016 12:00 - 12:45 Uhr Fr 24.06.2016 11:15 - 12.00 Uhr Mo 27.06.2016 12:15 - 13:00 Uhr Mo 04.07.2016 12:15 - 13:00 Uhr Psych. HS L 30 Psych. HS Psych. HS Th1 Th2 Th3 Th4 III. Ethik in der Medizin Termine: Mo 18.04.2016 12:15 - 13:00 Uhr Mo 25.04.2016 12:15 - 13:00 Uhr Di 26.04.2016 10:15 - 12:00 Uhr Mo 02.05.2016 12:15 - 13:00 Uhr Di 03.05.2016 10:15 - 11:45 Uhr Mo 09.05.2016 12:15 - 13:00 Uhr Di 10.05.2016 10:15 - 11:45 Uhr Mo 23.05.2016 12:15 - 13:00 Uhr Di 24.05.2016 10:15 - 11:45 Uhr Mo 30.05.2016 12:15 - 13:00 Uhr Mo 06.06.2016 12:15 - 13:00 Uhr Mo 13.06.2016 12:15 - 14:00 Uhr Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS Psych. HS E1 E2 E3, E4 E5 E6, E7 E8 E9, E10 E11 E12, E13 E14 E15 E16 KOMMENTAR: Die Vorlesungen zur Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin finden als getrennte Einheiten statt. Während Geschichte und Theorie „im Block“ gelehrt werden, läuft die EthikVorlesung i. d. R. einstündig über das ganze Semester und behandelt jeweils ein einschlägiges Thema pro Woche. 1 GTE-SEMINARE Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 1 (Geschichte und Theorie der Medizin) „Wissen, woher mein Fach kommt“: Geschichte der klinischen Medizin in Münster Dozent: Prof. Dr. Hans-Georg Hofer Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Seminarraum der Rechtsmedizin, Röntgenstr. 23 Ausnahmen: 28.06.16 und 05.07.16 Seminarraum EGTM-Pavillon KOMMENTAR: Die klinische Medizin kennzeichnet eine große Vielfalt an Gegenständen, Disziplinen, Forschungsrichtungen und Methoden. Zugleich ermöglichen ihre Standards eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung, die Patienten tagtäglich zugutekommt. Diese heutige Gestalt der klinischen Medizin ist allerdings weder selbstverständlich noch selbsterklärend, sondern Ergebnis einer historischen Entwicklung. Im Seminar werden wir uns vor allem mit der Geschichte der Inneren Medizin und der Medizinischen Kliniken an der Universität Münster beschäftigen. Es ist Teil eines kleinen Ausstellungsprojekts, das in Kooperation mit den Kliniken für Innere Medizin am UKM durchgeführt wird. Interessierten wird die Möglichkeit geboten, an der Neugestaltung von Informationstafeln mitzuwirken. Ziel ist die Erarbeitung von Kurztexten zu einem abgegrenzten Themenbereich, z. B. „Meilensteine“ der klinischen Medizin, Biogramme von Klinikdirektoren, wissenschaftliche Schwerpunktsetzungen, bauliche Entwicklungen (alte Kliniken – Kliniktürme), Wandel in der Patientenversorgung. Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung besprochen und zur Verfügung gestellt. Ein gemeinsamer Besuch im Universitätsarchiv ist geplant. Die Bereitschaft zu Recherche (im kleinen Umfang) wird vorausgesetzt. Die Kurztexte/Illustrationen sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden und in weiterer Folge zur Umsetzung kommen. Scheinvoraussetzung: Kontinuierliche Teilnahme am Seminar, Referat mit Handout oder Erarbeitung einer Ausstellungstafel, aktive Teilnahme an der Diskussion. 2 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 2 (Geschichte der Medizin) Zur politischen Geschichte der Inneren Medizin in Deutschland - Persönlichkeiten, Fächer, Fachgesellschaften Dozent: Priv.-Doz. Dr. Ralf Forsbach, M.A. Christian Sammer, M.A. Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Großer Konferenzraum West, R. 603, Albert-Schweitzer-Campus 1, A1 Ausnahme: 11.7.16, Seminarraum der Rechtsmedizin KOMMENTAR: Der „segensspendende Strom, von dem die Spezialfächer wie Bäche sich abzweigen“ – so sah der erste Vorsitzende der internistischen Fachgesellschaft 1882 die Innere Medizin. Die mal als Segen, mal als Fluch verstandene Spezialisierung ist ein Aspekt, der seit mehr als 150 Jahren die Medizin prägt. Derlei Kontinuitäten werden uns im Seminar ebenso beschäftigen wie die Brüche. Solche stellen unter anderem die Abkehr der organisierten Internisten vom Ideal der bestmöglichen individuellen Krankenversorgung im „Dritten Reich“ und die neuerliche Umorientierung nach dem Ende des NS-Staats dar. Einige Seminarteilnehmer/innen werden sich mit der Geschichte der Inneren Medizin und der Medizinischen Kliniken an der Universität Münster beschäftigen können. Ihre Ergebnisse fließen möglicherweise in ein kleines Ausstellungsprojekt ein, das in Kooperation mit den Kliniken für Innere Medizin am UKM durchgeführt wird. Interessierten wird die Möglichkeit geboten, an der Neugestaltung von Informationstafeln mitzuwirken. Ziel ist die Erarbeitung von Kurztexten zu einem abgegrenzten Themenbereich, z. B. „Meilensteine“ der klinischen Medizin, Biogramme von Klinikdirektoren, wissenschaftliche Schwerpunktsetzungen, bauliche Entwicklungen (alte Kliniken – Kliniktürme), Wandel in der Patientenversorgung. Dies geschieht in Kooperation mit einem weiteren in diesem Semester angebotenen GTESeminar. Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung besprochen und zur Verfügung gestellt. Gleichwohl wird die Bereitschaft zur Recherche vorausgesetzt. Ein gemeinsamer Besuch im Universitätsarchiv ist geplant. Scheinvoraussetzung: Kontinuierliche aktive Teilnahme am Seminar, Referat mit Handout oder Erarbeitung einer Ausstellungstafel. 3 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 3 (Geschichte der Medizin) Kultur- und Geschlechtergeschichte der Medizin Dozent: David Freis, M.A. Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Großer Konferenzraum Feuerwehr, Albert-Schweitzer-Campus 1, A5 KOMMENTAR: Lange Zeit wurde die Medizingeschichte vor allem als Geschichte großer Männer und ihrer bahnbrechenden Erfindungen geschrieben. Doch so faszinierend manche dieser Erzählungen bis heute sind, hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend die Einsicht durchgesetzt, dass diese Art der Darstellung oft unvollständig und einseitig blieb. Ausgehend von Impulsen aus der Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte haben MedizinhistorikerInnen seither auch andere Fragen gestellt: Wie lässt sich eine Geschichte der Medizin „von unten“, also nicht aus der Perspektive der ÄrztInnen, sondern der PatientInnen und ihrer Angehörigen schreiben? Wie beeinflussten gesellschaftliche Bedingungen, Vorstellungen und Normen die Medizin in ihrer Theorie und Praxis? Und wie wirkten medizinische Methoden und Theorien ihrerseits auf die Gesellschaft zurück? Die Kategorie Geschlecht spielt eine wesentliche Rolle bei der Beantwortung dieser Fragen, denn nirgends verdichtete sich das Verhältnis von Medizin, Gesellschaft und Individuen so sehr, wie dort, wo es um Weiblichkeit und Männlichkeit, normale und anormale Körper, Sexualität und Reproduktion ging. Ziel des Seminars ist es, anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte einen Überblick über aktuelle kultur- und geschlechtergeschichtliche Themen und Perspektiven in der Medizingeschichte zu gewinnen. Zudem vermittelt das Seminar auch einen Einblick in quellengestützte Arbeitstechniken der Medizingeschichte. Literatur: Literatur wird online bereitgestellt. Scheinvoraussetzungen: Aktive Mitarbeit, Lektüre kurzer Grundlagentexte, gemeinsame Vorbereitung und Moderation einer Sitzung. 4 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 4 (Geschichte und Ethik der Medizin) Einfach guter Hoffnung sein - darf man das noch? Historische und ethische Aspekte am Beispiel der Reproduktionsmedizin und Humangenetik Dozentin Dr. Heike Petermann, M.A. Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Großer Konferenzraum Ost, R. 403, Albert-Schweitzer-Campus 1, A1 KOMMENTAR: „Die biologische Uhr anhalten“ oder „Ein neuer Test verrät Schwangeren alles über das Erbgut ihres Kindes“ – zwei Schlagzeilen, die die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und Humangenetik beschreiben. Es ist der Wunsch der Menschen, ihre persönliche Zukunft in die eigenen Hände nehmen zu wollen. Natürliche Vorgänge wie Zeugung, Schwangerschaft und Geburt immer mehr zum Gegenstand medizinischer Beobachtung, Manipulation und Intervention. Neue Techniken eröffnen ungeahnte Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie wie beispielsweise Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik sowie künstliche Befruchtung. Es sind dies Chancen, aber sie rühren auch an Grundfragen der menschlichen Existenz und des menschlichen Zusammenlebens. Wie schutzwürdig ist das menschliche Leben? Die Themen, deren historische und ethische Gesichtspunkte diskutiert werden, spannen den Bogen von der Sexualität, über die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin (IVF, PID), dem Schwangerschaftsabbruch, der Frage der anonymen Geburt bis zu den genetischen Tests vor und nach der Geburt, dem Aspekt der Eugenik und Utopien. Unter anderem stellen sich folgende Fragen: Wie hat sich die Medizin in diesen medizinischen Fachgebieten entwickelt und welche Faktoren haben dies beeinflusst? Welche ethischen Fragen ergeben sich durch die Fortschritte der Medizin? Welche gesellschaftliche Relevanz haben die Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin und Humangenetik? Quellen: Wissenschaftliche Artikel, Stellungnahmen, Ausschnitte aus Zeitungen, Filmen und Romanen. Eine Literaturliste wird zu Beginn des Semesters ausgegeben. Scheinvoraussetzung: Regelmäßige Teilnahme am Seminar, Übernahme eines Referats oder einer schriftlichen Hausarbeit zu einer ausgewählten Fragestellung des Seminars entsprechend den Institutsvorgaben. 5 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 5 (Ethik der Medizin) Medizinethik aktuell: ausgewählte Kontroversen Dozentin: Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Hörsaal des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Von-Esmarch-Straße 62 Ausnahme: 13.07.16, Seminarraum EGTM-Pavillon KOMMENTAR: In diesem Seminar werden wir anhand ausgewählter neuerer Texte gemeinsam in Kontroversen über 'laufende' Debatten der Medizinethik einsteigen. Dabei geht es darum, Sensibilität für ethische Fragestellungen zu entwickeln, deren Komplexität zu verstehen, unterschiedliche Positionen genauer kennenzulernen und selber "ethisch" zu argumentieren. Themen sollen u. a. Schwangerschaftsabbruch nach vorgeburtlicher Diagnostik, GenomEditing, Prognoseaufklärung, Hirntod, Demenzverfügungen, ärztliche Suizidhilfe, 'Verbesserungsmedizin', Leistungsbegrenzungen im Gesundheitssystem sein. Scheinvoraussetzung und Bewertungsgrundlage sind die vorbereitete Mitarbeit im Seminar und die Übernahme eines Kurzreferats mit Handout (in der Regel zu zweit). Zur den Referats-Standards werden zu Beginn Instituts-Richtlinien verteilt. Ersatzleistungen ggf. nach Absprache. 6 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 6 (Ethik der Medizin) Aktuelle Herausforderungen der Medizinethik Dozent: Dr. Marco Stier, M.A. Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Seminarraum ZKS, Von-Esmarch-Str. 62, 2. OG Ausnahme: 13.07.2016, Kleiner Konferenzraum West, R. 604 Albert-Schweitzer-Campus 1, A1 KOMMENTAR: Wer meint, Medizinethik bedeute, immer wieder die gleichen Probleme zu thematisieren, die sich dann doch nicht lösen lassen, der irrt. Vielmehr sieht sich die Medizin heute in vielen Fällen mit Herausforderungen konfrontiert, die es früher ganz einfach nicht gab. Insofern geht es stets um Neues. Natürlich gib es auch die „Ewigkeitsthemen“, mit denen so schwer umzugehen ist. Medizinethik betreiben bedeutet aber nicht zuletzt auch, ethische Kompetenz und Sensibilität überhaupt erst zu erwerben und einzuüben. Nicht selten stellt man schon nach kurzer Beschäftigung mit einer ethischen Frage erstaunt fest, dass man sich gezwungen sieht, seinen Standpunkt zu revidieren, von dem man lange Zeit völlig überzeugt war. In diesem Sinne hat das Seminar drei Ziele: Zum einen geht es um „Klassiker“ wie der Patientenselbstbestimmung, Leben und Tod. Zum zweiten werden aktuellere Herausforderungen thematisiert – wie etwa Suizidbeihilfe, Keimbahnmanipulationen oder Intersexualität. Zum dritten – und das ist vielleicht der wichtigste Aspekt – geht es um den Erwerb medizinethischer Kompetenz und Sensibilität. Ein Urteil ohne Verständnis des Beurteilten ist nur ein Vorurteil. Scheinvoraussetzung: Referat mit Handout oder schriftliche Hausarbeit nach Instituts-Richtlinien, die am Anfang des Semesters verteilt werden. 7 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 7 (Ethik der Medizin) Ethische Herausforderungen meistern: Fälle analysieren & normativ argumentieren Dozent: Dr. Jan-Ole Reichardt, M.A. Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: PAN (1 + 2), Vesaliusweg 2 - 4 KOMMENTAR: Moralische Herausforderungen lauern an vielen Stellen unseres Alltags, der Bereich ärztlicher Tätigkeit bildet dabei keine Ausnahme. Einige dieser Herausforderungen sind mit weltanschaulich und politisch umkämpften Fragen verbunden, bei denen keineswegs auf der Hand liegt, wie eine moralisch akzeptable Bewältigung aussehen könnte. Im Seminar wollen wir den reflektierten Umgang mit solchen Herausforderungen trainieren: die Situation analysieren, ihre empirischen Rahmenbedingungen prüfen und uns argumentativ zu normativen Urteilen vorarbeiten. Dafür werden wir zu sitzungsweise wechselnden Themen eine je eigene Ansicht entwickeln und versuchen, sie anderen gegenüber zu plausibilisieren – in kurzen Plädoyers und freien Diskursgruppen. Thematisch werden wir uns dabei mit kritischen Aspekten der Körper-Modifikation, der menschlichen Sexualität, der ärztlichpaternalistischen Täuschung, der sog. ‘Alternativmedizin’, der Verteilungsgerechtigkeit, ärztlichen Sonderpflichten und der Sterbehilfe auseinandersetzen. Scheinvoraussetzung: Lesen der Literatur, Halten prägnanter Kurzstellungnahmen zu den Sitzungsthemen (›Einminuten-Plädoyers‹), aktive Diskussionsteilnahme, Anfertigung einer themenspezifischen Literatur-Recherche. 8 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 8 (Ethik der Medizin) Richtig und trotzdem nicht gut? Medizinethische Dilemmata heute Dozent: Dr. Daniel R. Friedrich, M.A. Zeit: Di 10:15-11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: PAN (3 + 4), Vesaliusweg 2 - 4 KOMMENTAR: „Operation gelungen, Patient tot.“ Diese sarkastische Weisheit ist fast jedem bekannt. Aber was lehrt sie uns für die medizinische Praxis? Welche dilemmatischen Fälle in der Medizin gibt es, die sich so gar nicht einfach und Lehrbuchmäßig lösen lassen? Und wie gehen wir damit um, wenn wir mit Situationen konfrontiert sind, die anscheinend keine Lösung als „die richtige“ erscheinen lassen? Diesen „großen“ Fragen wollen wir an konkreten Problemfällen nachspüren. So werden wir uns im Seminar fragen, ob Beschneidung aus religiösen oder rituellen Gründen eine ärztliche Aufgabe sein oder ob wir bei knappen Ressourcen immer die größere Anzahl von Menschen retten sollten, während wir die kleinere sterben lassen. Wir werden uns auch damit beschäftigen, ob das Helfen beim Sterben erlaubt oder gar gefördert werden sollte. Dies sind nur einige der brennenden Fragen heutiger Medizinethik, denen wir uns in diesem Seminar zuwenden wollen. Ziel ist es, einen kritischen Umgang mit schwierigen Themen zu schulen, auf die es keine einfachen Antworten gibt. Das Erschließen und Beurteilen von Fragen dieses Typs soll anhand einminütiger Kurzvorträge (Plädoyers) und anschließender Diskussion eingeübt werden. Um den kritischen Umgang mit der herangezogenen Literatur zu ermöglichen, ist eine eigenständige Recherche nach Sekundärliteratur sinnvoll. Auf die entsprechenden Techniken hierfür wird im Seminar eingegangen. Scheinvoraussetzung: Lesen der angegebenen Literatur, Halten einminütiger Kurzvorträge zu jedem Text am Anfang der Sitzung, aktive Teilnahme an der Diskussion, Verfassen eines Stundenprotokolls. 9 Titel der Veranstaltung: GTE-Seminar 9 (Ethik der Medizin) Medizinethik - aktuelle Probleme und Fragestellungen Dozentin: Laura Münker Zeit: Di 10:15 - 11:45 Uhr Beginn: Ende: 07.06.2016 13.07.2016 Ort: Seminarraum Chirurgie, Albert-Schweitzer-Campus 1, W1 KOMMENTAR: In diesem Seminar werden wir auf der Grundlage einführender (deutschsprachiger) Texte ausgewählte aktuelle Probleme und Fragestellungen der modernen Medizinethik diskutieren. Zu unseren Themen werden u. a. ethische Probleme am Lebensanfang und Lebensende gehören – etwa neuere Fragen der Reproduktionsmedizin und die Legitimation von ärztlicher Suizidhilfe. Andere Probleme, mit denen wir uns beschäftigen werden, sind der angemessene (medizinische) Umgang mit Intersexualität sowie moralische Fragen im Kontext der Transplantationsmedizin. Bewertungsgrundlage sind die vorbereitete Mitarbeit im Seminar und die Übernahme eines Kurzreferats, welches die anschließende gemeinsame Diskussion stimulieren soll. Scheinvoraussetzung: Referat mit Handout oder schriftliche Hausarbeit nach Instituts-Richtlinien, die in der Vorbesprechung verteilt werden. 10
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