PA _VitaminD

Presseaussendung
Linz, am 8. Juli 2016
Vitamin D: Notwendigkeit oder Hype?
Die Sonne liefert uns Vitamin D und das wiederum versorgt unseren Körper
und unterstützt unser Immunsystem. Immer wieder gibt es Diskussionen, wie
notwendig unser Körper Vitamin D nun tatsächlich braucht, oder ob es doch
nur ein Hype ist. Dr. Angelika Reitböck, Allgemeinärztin in Steyrling,
Fachärztin für Dermatologie und Referentin für Gesundheitsvorsorge der
Ärztekammer für OÖ hat sich mit der Frage nach der richtigen Dosis an
Vitamin D beschäftigt.
Das Vitamin D ist scheinbar ein Alleskönner: Das fettlösliche Vitamin wird auch als Hormon
eingestuft, ist wesentlich am Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat beteiligt und fördert
deren Aufnahme im Darm. „In letzter Zeit hat die Rolle von Vitamin D als wichtiger Mitspieler
für die Erhaltung unseres Gesundheitszustandes immer mehr Aufmerksamkeit gewonnen“,
sagt Dr. Angelika Reitböck.
Die Medizinerin weiß außerdem, welche Funktionen das Vitamin D im Körper noch erfüllt:
„Es unterstützt den Knochenaufbau, beeinflusst verschiedene Hormone sowie das
Immunsystem und damit letztendlich auch unsere Vitalität und Abwehrkraft gegenüber
diversen keimbedingten Bedrohungen aus unserer Umwelt.“
Sonne als Vitamin D-Lieferant
Vitamin D kann im Körper mithilfe von Sonnenlicht (UVB-Strahlen) zu einem großen Teil
selbst aufgebaut oder mit der Nahrung, allerdings nur in sehr begrenztem Ausmaß,
zugeführt werden. „In pflanzlichen Lebensmitteln kommt Vitamin D nur in sehr geringen
Mengen vor. Abgesehen von tierischen Lebensmitteln wie Lebertran (Fischöl), fetten
Salzwasserfischen (Makrele, Hering, Lachs, Sardine), Eiern (Eigelb) sowie einigen
Speisepilzen beziehungsweise in mit Vitamin D angereicherten Lebensmitteln ist es in der
Nahrung kaum vorhanden.“ Und deshalb kommt hier die Sonne ins Spiel.
Rückfragen:
Celia Ritzberger, BA MA, Ärztekammer für OÖ / Kommunikation & Medien,
Tel.: +43 732 77 83 71-326, Mobil: +43 676 93 40 981, Mail: [email protected]
Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, T: +43 732 77 83 71-0, F: +43 732 78 36 60-300,
E-Mail: [email protected], www.aekooe.at
Unter optimalen Bedingungen genügt schon eine Viertelstunde Sonnenbestrahlung von
Gesicht, Händen und Unterarmen für die Produktion von mehreren Tausend Einheiten
Vitamin D. „Effizienter ist eine Ganzkörperbestrahlung. Aber Achtung, ein Besuch des
Solariums kann die Kraft der natürlichen Sonne nicht ersetzen, da dabei die Haut meist mit
UVA- und nicht mit UVB-Licht bestrahlt wird“, sagt Dr. Reitböck.
Sonnenexposition, Breitengrad und Hauttyp beachten
Doch wie kann nun ausreichend Vitamin D produziert werden? „Wichtig ist die Zeitdauer
der Bestrahlung, aber die Produktion ist auch abhängig vom Hauttyp, da hellhäutige
Menschen zum Beispiel rascher Vitamin D produzieren, aber auch von der geographischen
Lokalisation des Menschen.“ Übermäßiges, längeres Sonnen ist dabei zwecklos, da dabei
nicht mehr Vitamin D gebildet wird wie bei einer vergleichbaren Bestrahlung über kurze
Zeit. Dr. Angelika Reitböck erklärt: „Ein hellhäutiger Mensch in den Breitengraden von
Boston, Barcelona oder Rom kann schon nach zehn Minuten Sonnenexposition seinen
täglichen Vitamin D Bedarf generieren. Nördlich des 52. Breitengrads – laut mancher
Forschungen sogar bereits ab dem 42. Breitengrad – kann im Winter durch
Sonnenbestrahlung gar kein Vitamin D in der Haut gebildet werden.“
In diesen Regionen muss man also auf die Auswahl der Nahrungsmittel achten. Wenn
dadurch zu wenig Vitamin D zugeführt wird, rät die Ärztin zu einer medikamentösen
Ersatztherapie: „So kann man entsprechenden Mangelerscheinungen wie zum Beispiel
Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Muskelschwäche und Osteoporose vorbeugen.“
Ist Vitamin D nun Notwendigkeit oder nur ein Hype? „Diese Frage ist nur unter konkreter
individueller Betrachtung des einzelnen Menschen unter Berücksichtigung der erwähnten
Faktoren wie Sonnenexposition, Breitengrad, Hauttyp und Ernährung zu beantworten“, sagt
Dr. Angelika Reitböck.
Rückfragen:
Celia Ritzberger, BA MA, Ärztekammer für OÖ / Kommunikation & Medien,
Tel.: +43 732 77 83 71-326, Mobil: +43 676 93 40 981, Mail: [email protected]
Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, T: +43 732 77 83 71-0, F: +43 732 78 36 60-300,
E-Mail: [email protected], www.aekooe.at