Kommt es zu einer stillen Wahl?

Freitag, 8. Juli 2016 / Nr. 156
Zuger Gemeinden
Neue Zuger Zeitung
Kandidaten
stehen bereits fest
OBERÄGERI red. Im Herbst stehen
im Kanton Zug Korporationsratswahlen an. Die Korporation Oberägeri will
sich von innen heraus erneuern und
hat ihre Kandidaten bereits bestimmt,
heisst es in einer entsprechenden
Mitteilung. Als Präsident wird Reto
Iten für eine weitere Amtsperiode
kandidieren. Neu in den Rat einziehen
soll der 35-jährige Markus Iten aus
Alosen. Der Techniker HS Unternehmensprozesse arbeitet bei Iten &
Henggeler Holzbau AG, in Morgarten.
Ein Rücktritt
Nach zwölf Jahren als Korporationsrat und davon acht Jahre als Vizepräsident stellt sich der Forstchef Alois
Meier nicht mehr zur Wiederwahl. In
der neuen Zusammensetzung sollen
aus Morgarten Reto Iten, aus Oberägeri Michael Rogenmoser und aus
Alosen Marco Iten, Pirmin Meier und
neu Markus Iten im Rat mitarbeiten.
Mit diesen fünf Kandidaten sollen die
anstehenden Aufgaben lösungsorientiert angegangen werden.
Glücklich zeigt sich der Korporationsrat, dass sich die drei Mitglieder
der RPK mit dem Präsidenten Ueli
Iten, Patricia Iten und Franz Iten geschlossen für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellen.
Prominent
besetztes Lager
BAAR red. Zum zweiten Mal führt
der Unihockeyverein White Indians
in Kooperation mit dem Kantonalzürcher Verband ein Sommerlager
durch. 51 Jugendliche aus der ganzen
Schweiz treffen sich vom 17. bis
23. Juli zu Sport und Spiel auf dem
Kerenzerberg.
Die Sportart liegt im Trend: Kaum
erfolgte die Ausschreibung für das
Lager, waren die 50 Plätze auch schon
ausgebucht. Für einen ehemaligen
Lagerteilnehmer wurde sogar noch
ein Auge zugedrückt und die Zahl
auf 51 erhöht, teilen die Verantwortlichen mit. Insgesamt nehmen 35
Jungen und 16 Mädchen mit den
Jahrgängen 2001 bis 2006 am Lager
teil. Der Kanton Zug ist mit 22 «Indians» und drei Hünenbergerinnen
vertreten. Der Grund für die Nachfrage ist sicher die Topbesetzung der
Lagerleitung: Drei Topspielerinnen
aus der obersten Liga, darunter Géraldine Rossier aus der schwedischen
Superliga, sind dafür engagiert. Den
Leiterinnen stehen zwei Nachwuchstrainer der White Indians und eine
Physiotherapeutin zur Verfügung.
HINWEIS
Tägliche Informationen und News erscheinen
unter http://kerenzerberg2016.weebly.com
Neue Namen
in Kommissionen
HÜNENBERG red. Durch den Gewinn eines zusätzlichen Sitzes im
Gemeinderat durch Thomas Anderegg hat die CVP Anspruch auf vier
zusätzliche Kommissionssitze, wie die
Gemeinde mitteilt. Der Gemeinderat
hat folgende Personen gewählt: Lars
Suter als Stimmenzähler (bisher Ersatzstimmenzähler), Heinz Achermann in die Finanzkommission, Fabian Bucher in die Schulkommission
und Peter Moos in die Verkehrskommission. Ausserdem hat Thomas
Balli (FDP) seinen Rücktritt aus der
Energiekommission erklärt. Als Nachfolger hat der Gemeinderat Max Bucher gewählt.
ANLÄSSE
Dorfmärt
RISCH red. Morgen findet auf dem
Dorfmattplatz wieder der Dorfmärt
statt. Von 9 bis 11.30 Uhr bieten
diverse Händler ihre Waren feil.
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Kommt es zu einer stillen Wahl?
UNTERÄGERI Aus der
Gemeinderatswahl ziehen sich
zwei Kandidaten zurück. Die
Chance ist gross, dass die FDP
ihren Sitz behalten kann.
CARMEN DESAX
[email protected]
Die vier Unterägerer Gemeinderatskandidaten lächelten in den vergangenen Wochen von unzähligen Plakaten.
Nun werden sie wohl nach und nach
verschwinden. Zwar erreichte kein Kandidat an der Ergänzungswahl vom vergangenen Sonntag das absolute Mehr,
ob es einen zweiten Wahlgang braucht,
ist aber fraglich.
Denn gestern wurde bekannt, dass
sich Matthias Buzzi von der CVP aus
dem Wahlkampf zurückzieht. Mit 582
Stimmen lag er über 400 Stimmen hinter dem erstplatzierten Fridolin Bossard
von der FDP (991 Stimmen) zurück.
«Matthias Buzzi machte sich berechtigte Hoffnungen, im ersten Wahlgang den
ersten oder zweiten Platz zu schaffen»,
lässt Arthur Walker vom Vorstand der
CVP Unterägeri ausrichten. «Dieses Ziel
wurde erreicht.» Zu einem zweiten
Wahlgang trete Matthias Buzzi aber nicht
mehr an. Knapp hinter Buzzi platzierte
sich SVP-Kandidat Ralph Ryser mit 550
Stimmen. Auch er wird sich aus dem
Wahlkampf zurückziehen, wie Trix Iten,
Präsidentin der Unterägerer SVP bestätigt. «Der Stimmenunterschied ist
einfach zu gross», begründet sie den
Entscheid. Man wolle es nicht riskieren,
dass die Wahl auch beim zweiten Mal
nicht klappt und der Kandidat so «verheizt» werde. Den Wahlkampf hat sie
als fair, aber sehr intensiv erlebt. «Unterägeri wurde fast von ihm überfallen.»
Eine Pause steht für die SVP aber nicht
an: «Nach den Sommerferien geht es
bereits mit den Vorbereitungen für die
Gesamterneuerungswahl des Gemeinderates 2018 los», sagt Iten.
Vorfreude bei Bossard
Dass der Kampf um den Ersatz für
den von Walter Bruhin (FDP) freigewordenen Gemeinderatssitz weitergeht,
glaubt sie nicht: «Ich nehme an, dass
es eine stille Wahl gibt.» Ob sie damit
richtig liegt, wird sich nächste Woche
zeigen. Bis zum 11. Juli läuft die Anmeldefrist für den zweiten Wahlgang
noch. Dieser ist für den 28. August
angesetzt. Es wird aber immer wahrscheinlicher, dass der Weg für FDP-
Mann Fridolin Bossard frei wird. Er hat
bereits am Sonntag mitgeteilt, dass er
im Rennen bleibt. «Ich will mich nicht
zu früh freuen», gibt er sich bescheiden.
Er wolle warten, bis es tatsächlich
schwarz auf weiss sei. «Das Amt ist mir
nis. «Ich habe die Rechenspiele auch
gemacht», meint er mit einem verschmitzten Lachen. Wäre er in deren
Position, würde er gleich handeln, gibt
er zu. Er findet es «vernünftig», dass
sich die beiden zurückziehen. «Jeder
Wahlgang ist für die Gemeinde teuer,
und auch für uns Kandidaten bedeutet
er einen grossen Aufwand», erklärt er.
Und nicht zuletzt könnte der Gemeinderat selber profitieren, da er bei einer
stillen Wahl schneller wieder vollzählig
ist. «Ich bin bereit für das Amt», sagt
Bossard und lacht.
Noch ist nicht alles entschieden
«Ich habe die
Rechenspiele auch
gemacht.»
FRIDOLIN BOSSARD,
KA N D I DAT D E R F D P
eine Herzensangelegenheit, und ich
würde mich für das Dorf einsetzen»,
ergänzt er. Über das gute Resultat der
ersten Wahl habe er sich sehr gefreut.
«Ich habe 42 Prozent der Stimmen erhalten, bei vier Kandidaten ist das doch
sehr gut.» Dass Buzzi und Ryser Forfait
geben, stösst bei Bossard auf Verständ-
Die letzte im Bunde, Linette Iten (231
Stimmen), allerdings will so schnell
nicht aufgeben: «Ich habe mich noch
nicht definitiv entschieden, ob ich weitermache oder mich zurückziehe», sagt
sie. Sie wolle den Kampf noch nicht
aufgeben, bespreche sich aber noch mit
ihrem Team. «Der Entscheid wird über
das Wochenende fallen.» Den Wahlkampf hat sie als «sehr positiv» wahrgenommen. Als Parteilose sei sie in einer
schwierigeren Position gewesen. «Für
mich war es eine Standortbestimmung.
Daraus kann ich nun lernen.» Politisch
werde sie auf jeden Fall aktiv bleiben.
«Eine Revolution gewinnt man schliesslich nicht nur mit einem Kampf.»
Das Ägerital ist bereit für den Anpfiff
UNTERÄGERI Heute gehts
los: Über 1500 Begeisterte
werden am Wochenende
Fussball spielen. Das ganze
Dorf ist involviert.
Das ganze Jahr über ist Unterägeri ein
ruhiges und beschauliches Dorf. Doch
jedes Jahr am ersten Wochenende der
Schulsommerferien herrscht hier über
drei Tage hinweg der Ausnahmezustand.
Wenn die Fussballverrückten Einzug
halten in das kleine Dorf, ist es schnell
vorbei mit der Ruhe. Das als «grösstes
Grümpi von ganz Europa» bezeichnete
Fussballereignis wird in diesem Jahr
bereits zum 64. Mal über die Bühne
gehen und ist jedes Jahr aufs Neue das
Highlight. «Den hohen Stellenwert des
Turniers erkennt man auch an der
enormen Toleranz der Dorfbewohner.
Um grössere Folgen und Schäden für
die Bevölkerung zu vermeiden, wird für
ein grosses Sicherheitsaufgebot gesorgt»,
sagt Patrick Betschart, OK-Chef des
«Mit den Einnahmen
wird die Finanzierung
der Junioren
abgedeckt.»
PAT R I C K B E T S C H A RT,
O R G A N I S AT I O N S KO M I T E E
Grümpelturniers. Trotz der Tausenden
Menschen, die jährlich das Turnier besuchen, gäbe es sehr wenige Schäden
zu verzeichnen. Auch dieses Jahr haben
sich wieder 254 Teams à je mindestens
sechs Personen zum Fussballspielen
angemeldet. Solch einer grossen Menschenmenge Herr zu werden, erfordert
viel Organisation und Planung.
Vorbereitung ist alles
Schon seit Tagen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die mächtigen
Zelte beim Fussballplatz sind schon von
weitem zu erkennen. Neu ist in diesem
Jahr, dass sie von Ost nach West und
nicht von Süd nach Nord ausgerichtet
sind. Der Aufbau des Grümpelturniers
erstreckt sich über mehrere Tage. Nach
und nach werden die Zelte ausgestattet,
die Kühlschränke gefüllt, auf den zwei
grossen Fussballfeldern acht kleine Felder eingezeichnet und die 16 Goals
aufgestellt. Für solch eine Leistung benötigt es kräftige Helfer. Laut Patrick
Betschart sei es jedes Jahr eine Herausforderung, so viele Helfer zu gewinnen.
Alle Helfer würden freiwillig ihre Zeit
opfern und die ganze Energie in das
OK-Präsident
Patrick Betschart
war die ganze
Woche für den
Aufbau des
Grümpis in
Unterägeri im
Einsatz.
Bild Maria Schmid
Grümpi stecken. Ob Angehörige, Freunde oder Familien, alle helfen mit im
Dorf. Bei den Junioren ist dies schon
seit Jahren eine feste Tradition. Jeder
hat seine Aufgaben zu erledigen. Und
ob gross oder klein: Jedermanns Hilfe
wird gerne beansprucht. Schlussendlich
gelang es dem OK des diesjährigen
Turniers, rund 500 Helfer zu mobilisieren. Mit solch einer Armee an Helfern
kann das 64. Grümpelturnier nur ein
voller Erfolg werden. Das ist wichtig für
die Existenz des FC Ägeri, wie Betschart
ausführt: «Das Grümpelturnier wird
nicht nur zum Spass veranstaltet. Mit
den Einnahmen wird die Finanzierung
der Junioren abgedeckt.»
Prominente Spieler heute Abend
Damit alles geordnet abläuft, braucht
es eine gute Koordination und Planung.
Diese beginnt bereits ein Jahr vor dem
Turnier. «Wenn das diesjährige Grümpi
vorbei ist, werden wir bereits am Mittwoch eine Kritikversammlung abhalten,
um die Veranstaltung zu analysieren
und das kommende Grümpi zu planen»,
so Betschart.
Dieses Jahr gelang es dem OK, Prominente für seinen Fussballevent zu gewinnen: Heute um 18.30 Uhr werden einige
Spieler des EVZ ihre fussballerischen Fähigkeiten zum Besten geben und für ein
Highlight am diesjährigem Turnier sorgen.
AMANDA AMSTAD
[email protected]
HINWEIS
Programm Grümpi Ägeri: Freitag, 8. Juli, 18 bis
2 Uhr; Samstag, 9. Juli, 7 bis 2 Uhr und Sonntag,
10. Juli, 7 bis 17.15 Uhr. Details unter:
www.fcaegeri.ch