Interview mit Stefan Reuß Aufsteiger jubeln

HESSENFUSSBALL
Monatsmagazin des Hessischen Fußball-Verbandes e.V. – 7/2016 | www.hfv-online.de
Interview mit Stefan Reuß
Aufsteiger jubeln
Unsere Amateure.
Echte Profis.
Nach dem Spiel ist vor
dem Genuss.
Wir wünschen allen Mannschaften
viel Erfolg im Krombacher Pokal.
Editorial / Inhalt 3
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Inhalt
Schwerpunktthema Verbandstag . . 4–7
Die wichtigsten Ereignisse des Verbandstages sind
hier zusammengefasst. Natürlich mit der Wahl von
Stefan Reuß zum neuen HFV-Präsidenten sowie
Interviews mit dem neuen Schatzmeister Ralf Viktora
und Horst-Günther Konle, dem neuen Vorsitzenden
des Verbandsgerichtes. Außerdem blicken wir auf
die akademische Feier am Vorabend des Verbandstages zurück.
Liebe
Fußballfreunde,
im Rahmen des 33. Ordentlichen Verbandstages wurde ich einstimmig zum Präsidenten des Hessischen Fußball-Verbandes
gewählt. Für diesen enormen Vertrauensvorschuss möchte ich
mich sehr herzlich bei allen Delegierten bedanken. Auch im Namen meiner Präsidiumskollegen danke ich darüber hinaus allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, egal ob Haupt- oder Ehrenamt, für die gute Vorbereitung und den gelungenen Ablauf des
Verbandstages. Ich werde in meiner Amtszeit alles dafür tun, um
dieses Vertrauen zu rechtfertigen, den hessischen Fußball gut
zu vertreten und zeitgemäß weiterzuentwickeln. Dass es viele
Schrauben gibt, an denen wir drehen können, sollten oder vielleicht auch müssen, ist mir durch meine langjährige Arbeit für den
Hessischen Fußball-Verband bekannt. Welche das genau sind,
würde den Rahmen dieses Editorials sprengen. Im Redaktionsgespräch auf den Seite 20 und 21 spreche ich einige an.
Wichtig ist, dass wir als Verband für die Vereine arbeiten, um den
Amateurfußball in Hessen zu stärken, auch wenn das in manchen
Klubs nicht in dieser Form gesehen wird. Wir werden als Verband
weiterhin mit den Vereinen im Dialog bleiben, Transparenz zeigen und unsere reichhaltige Angebotspalette verdeutlichen, um
mit Ihnen, den Vereinen, den Spielern, Trainern, Betreuern und
Funktionären an einem Strang zu ziehen. Denn nur wenn man in
eine Richtung denkt und handelt, stellt sich auch der Erfolg ein.
Das unterstrich auch unsere Deutsche Fußball-Nationalmannschaft
bei der UEFA-Europameisterschaft in Frankreich. Nachdem das
Team von Trainer Joachim Löw die Gruppenphase ungeschlagen
als Tabellenerster abschloss, wurde die Slowakei im Achtelfinale
klar geschlagen. Mit Italien wartete im Viertelfinale ein Kraftakt.
Mit einer beeindruckenden Leistung und etwas Glück im Elfmeterschießen war der Einzug ins Halbfinale perfekt. Gegen Gastgeber
Frankreich war unsere deutsche Elf zwar feldüberlegen, konnte
aber kein Kapital daraus schlagen. Doch das Erreichen des Europameisterschaftshalbfinales verdient höchste Anerkennung, der HFV
gratuliert zu dieser hervorragenden Turnierleistung!
Aufsteiger in die LOTTO Hessenliga 8–10
Der SV Steinbach, Viktoria Kelsterbach,
Viktoria Urberach, Rot-Weiß Darmstadt und
der FC Ederbergland sind in die LOTTO Hessenliga
aufgestiegen. Der HESSEN-FUSSBALL war hautnah
dabei und hat mitgefeiert.
Aufsteiger in die Verbandsliga . . 11–14
Wir beleuchten die Aufsteiger Eintracht Baunatal,
TSV Bicken, SSV Langenaubach, SC 1960 Hanau,
Türk Gücü Friedberg, FC 07 Bensheim, DJK Flörsheim, RSV Petersberg und VfR Fehlheim.
Freizeit- und Breitensport . . . . . . . . . 15
Der 2. Beachsoccer-Cup des HFV war erneut ein
voller Erfolg. Und die AH SG Darmstadt wird Dritter
beim DFB-Ü50-Cup in Saarbrücken.
Qualifizierung . . . . . . . . . . . . . . . 16–17
Wir blicken voraus auf den achten hessenweiten
Tag der Qualifizierung.
Frauen und Mädchen . . . . . . . . . . 18–19
Über 300 junge Fußballerinnen fanden sich zum
Tag des Mädchenfußballs in Grünberg ein.
Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20–21
Der neue HFV-Präsident Stefan Reuß stellt sich und
seine Ziele im Redaktionsgespräch vor.
Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–35
Region Fulda
Region Kassel
Region Darmstadt
Region Frankfurt
Region Gießen-Marburg
Region Wiesbaden
30
31
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33
34
35
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre des HESSEN-FUSSBALL!
Stefan Reuß
Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes
Titelbild: Wechsel an der HFV-Spitze: Stefan Reuß (li.) ist neuer Präsident, Rolf
Hocke wurde nach 19 Jahren als Präsident zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Foto: Frank Schneider
4 Schwerpunkt Verbandstag
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Zukunft des HFV gehen“, erklärte Stefan
Reuß nach seiner Wahl.
Nach seiner Zeit als aktiver Fußballer
war Reuß seit 1988 als Schiedsrichter bis
zur DFB-Ebene und als Vorstandsmitglied
des SV Velmeden aktiv. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten übt er unter anderem als
stellvertretender Stiftungsvorsitzender der
Sozialstiftung des Hessischen Fußballs und
als Mitglied im Stiftungsbeirat der Bürgerstiftung Werra-Meißner aus. Stefan Reuß
ist verheiratet und zweifacher Vater.
Rolf Hocke wurde als Erster zum Ehrenpräsidenten des Hessischen Fußball-Verbandes ernannt. „Ich bin mir der Ehre
bewusst und möchte mich weiterhin
gerne für den hessischen Fußball einbringen“, sagte der vormalige Präsident
anschließend.
Hocke eröffnete Hessens Sportminister
Peter Beuth den Reigen der Grußworte.
Er würdigte die Arbeit der Fußball-Basis,
sprach aber auch „Glaubwürdigkeitsprobleme“ von FIFA und DFB offen an.
Die Verdienste von Rolf Hocke würdigte
der Minister, indem er dem scheidenden
Präsidenten die Sportplakette des Landes
Hessens verlieh. Der Präsident des Landessportbundes, Dr. Rolf Müller, traf mit
einer „Wertediskussion“ den Nerv seiner
Zuhörer. Der Gelnhäuser hob den gesellschaftlichen Stellenwert des Fußballs
hervor und prangerte unter dem Applaus
die zunehmende Kommerzialisierung von
Deutschlands beliebtester Sportart an.
„Wenn ein neues Mitglied der Bundesliga
der FC Gier ist, dann ist das nicht gut. Die
Seele des Sports ist im Zweikampf mit
dem Kommerz auf der Verliererstraße“, so
Müller und deutete an, dass der Milliardendeal in Sachen TV-Rechte bei ihm nicht auf
pure Begeisterung stößt.
DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch
argumentierte, dass die Amateure das
Herzstück des Fußballs sind, schließlich
seien je Bundesland an einem Wochenende etwa zehnmal mehr Menschen auf
den Amateursportplätzen zu finden als in
einem ausverkauften Fußballstadion.
Grußworte
Wahlen
Der 33. Ordentliche Verbandstag stand
unter dem Motto „Fußball ohne Grenzen –
Grenzenlos Fußball“. Insgesamt 328 von
347 gewählten Delegierten hatten neben
weiteren Gästen den Weg nach Grünberg
gefunden. Nach der Begrüßung durch Rolf
In souveräner Manier führte der dienstälteste Kreisfußballwart Horst Schott
(Werra-Meißner-Kreis) als Versammlungsleiter die Wahlen durch. Nachdem mit
Stefan Reuß der neue Präsident feststand,
wurde auch Vizepräsident Torsten Becker
33. Ordentlicher Verbandstag des HFV:
Stefan Reuß ist neuer Präsident
Der neue Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes e.V. heißt Stefan Reuß. Dies ergab die einstimmige Wahl im Rahmen des 33. Ordentlichen Verbandstages am 18. Juni
2016 in Grünberg. Seit 2000 ist Reuß Vorstandsmitglied des Hessischen Fußball-Verbandes, seit 2008 fungierte er als Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen, nun steht
der 45-jährige Landrat des Werra-Meißner-Kreises an der Spitze des Verbandes. Reuß‘
Vorgänger Rolf Hocke trat nach 19 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl an.
„Es ist etwas Besonderes, diesem HFV
vorstehen zu dürfen. Die Zeichen stehen
auf Weiterentwicklung. Wir können und
müssen diese Herausforderungen annehmen. Unser Auftrag muss sein, dass wir
das Fußballspielen unserer Vereine unter
dem Dach des Hessischen Fußball-Verbandes allen ermöglichen, die es wollen.
Ich hoffe, dass wir gemeinsam in eine gute
HESSEN-FUSSBALL 72016
wiedergewählt. Neuer Schatzmeister
ist Ralf Viktora. In ihrem Amt bestätigt
wurden die Vorsitzende des Ausschusses
für Frauen- und Mädchenfußball Prof. Dr.
Silke Sinning, Verbandsfußballwart Jürgen
Radeck, Verbandsschiedsrichterobmann
Gerd Schugard, Verbandsjugendwart
Carsten Well sowie der Vorsitzende des
Ausschusses für Qualifizierung, Frank Illing.
Hermann Klaus bleibt ehrenamtlicher
Geschäftsführer der Sportschule Grünberg, Claus Menke ist auch weiterhin
Vorsitzender des Ausschusses für Freizeitund Breitensport. Nachfolger von Halil
Öztas als Verbandsgerichtsvorsitzender
ist Horst-Günther Konle. Dieser war davor
als Vorsitzender des Sportgerichts der
Verbandsligen tätig. Diese Aufgabe wird
künftig Rainer Lach übernehmen.
Bernd Reisig wurde als Vorsitzender
des Aufsichtsrates gewählt. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats sind Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner, Adolf
Hildebrandt, Ulrich Manthei und Egon
Vaupel.
Anträge
Unter der Regie von Vizepräsident Torsten
Becker galt es schließlich, das 196 Anträge fassende Paket zu Änderungen von
Satzung und Ordnungen abzustimmen.
Hinzu kamen vereinzelt Änderungsanträge. Ging es in manchen Fällen nur um
redaktionelle Anpassungen, so wurden in
anderen Abstimmungen fundamentale
Änderungen vorgenommen.
Mehrheitlich segneten die Delegierten
die Verschmelzung von Präsidium und
erweitertem Präsidium ab. So gibt es zu-
Schwerpunkt Verbandstag 5
Der HESSEN-FUSSBALL, Verbandsmagazin des Hessischen Fußball-Verbandes e.V., durfte natürlich beim 33. Ordentlichen Verbandstag in Grünberg auch nicht fehlen. Die Kommission Medien gestaltete mit Unterstützung des Layoutstudios „Grafik & Satz GbR“
einen dementsprechenden Messestand mit vielen HESSEN-FUSSBALL-Ausgaben und der Möglichkeit des schriftlichen wie mündlichen Feedbacks im Rahmen einer Meinungsumfrage. Die Leser nahmen Stellung zu Fragen wie: Was gefällt Ihnen? Was könnte
besser sein? Welche Wünsche würden Sie uns gerne aus Ihrem Umfeld mitteilen? Die ausgewertete Umfrage lässt die Redaktion
des HESSEN-FUSSBALL dementsprechend in zukünftige Ausgaben einfließen. Natürlich können Sie als Leser auch jederzeit Verbesserungsvorschläge und Wünsche direkt per E-Mail an die Redaktion an [email protected] schicken. Das Foto zeigt die Kommissionsvorsitzende Anette Plescher (Mitte) mit Isolde Grillhösl (re.) und Dr. Gottfried Schmidt von „Grafik & Satz GbR“ beim lockeren
Plausch.
künftig nur noch einen Vizepräsidenten
(Torsten Becker) und einen Schatzmeister
(Ralf Viktora) anstelle von zuvor drei
Vize-Präsidenten mit unterschiedlichen
Aufgabenfeldern. Veränderungen beim
Unterbau (zweite Mannschaften) und
dem Schiedsrichtersoll betreffen den
Spielbetrieb im Hessenland. Abgelehnt
wurden unter anderem die Einführung
von Spielsperren nach Gelb-Roten
Karten bei Spielen auf Kreisebene. Die
kompletten Satzungsänderungen sind
in der im HESSEN-FUSSBALL eingelegten
Beilage nachzulesen.
Text: Frank Schneider / Matthias Gast;
Fotos: Matthias Gast
6 Schwerpunkt Verbandstag
Akademische Feier des HFV:
Ein Abend im Zeichen des
Wirkens von Rolf Hocke
Am Vorabend des 33. Ordentlichen Verbandstages fand die Akademische Feier in
feierlichem Ambiente des Sporthotels Grünberg statt. Der Abend stand ganz im
Zeichen des Abschieds von Rolf Hocke nach 19 Jahren als Präsident des HFV und
wurde festlich umrahmt mit feierlicher Musik.
Zu Beginn blickte Rolf Hocke auf seine Anfänge als Präsident zurück: „Ich bin damals
ins kalte Wasser geworfen worden und
musste als junger Spund die Geschäfte
übernehmen. Seit dieser Zeit versuche ich,
den Verband weiterzubringen. Wir haben
über eine halbe Millionen Mitglieder, über
2000 Vereine, rund 6000 Schiedsrichter
und über 12.000 Mannschaften.“ Er stellte
weiterhin fest: „Ich bin nun 73 Jahre alt.
Da muss man irgendwann wissen, wann
man aufhören sollte. Wenn ich das Gefühl
habe, dass ich in den 25 Jahren Tätigkeit
für den Verband meine Pflicht erfüllt habe,
wäre ich schon sehr zufrieden. Ich möchte
mich bei jedem, der ehrenamtlich tätig ist,
auf das Herzlichste bedanken.“
Werner Koch, Staatssekretär im
Hessischen Ministerium des Innern und
für Sport, betonte: „Unsere Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Respekt
und Vertrauen. Gemeinsam haben wir das
ein- oder andere bewegt.“ Anita Schneider,
Landrätin des Kreises Gießen, lobte im
Rahmen ihrer Ansprache „Menschen,
die Verantwortung übernehmen: Einer
dieser Menschen ist Präsident Rolf Hocke.“
Sie registrierte „viel Bewegung, viel Beteiligung und viel Willen, alles nach vorne
zu bringen.“ Auch der Bürgermeister Grün-
Rolf Hocke (Mitte), gemeinsam mit seiner Frau Renate (2.v.r.) und seiner Tochter Johanna (2.v.l.), wurde von Bundesliga-Rekordspieler „Charly“
Körbel (li.) und Rainer Falkenhain (Leiter der Lizenzspielerabteilung Eintracht Frankfurt, re.) gebührend verabschiedet.
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
bergs, Frank Ide, war als Ehrengast geladen. „Wir in Grünberg sind stolz auf diese
Einrichtung hier. Grünberg wäre ohne die
Sportschule weit weniger bekannt.“
Anschließend standen einige Ehrungen
auf dem Programm. Die langjährigen Kreisfußballwarte Gerhard Rüppel (RheingauTaunus), Karl-Heinz Kohls (Offenbach), Willi
Röhn (Hofgeismar-Wolfhagen), Reimund
Bernhardt (Wetzlar), Hans-Peter Hopfhauer
(Fulda) und Gerhard Schröder (Büdingen)
wurden für Ihren Einsatz und ihre großartigen Verdienste für den hessischen Fußball ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden
die Verbandsmitarbeiter Hans Wichmann
(Vorsitzender Aufsichtsrat), Halil Öztas (Vorsitzender Verbandssportgericht) und der
langjährige Verbandsmitarbeiter Heinrich
Pfeil verabschiedet. Der Kommissionsvorsitzenden Medien/HESSEN-FUSSBALL,
Anette Plescher, wurde die silberne HFVEhrennadel verliehen, HFV-Vizepräsident
Torsten Becker erhielt die Goldene Ehrennadel.
Bundesliga-Rekordspieler und Überraschungsgast Karl-Heinz Körbel hielt eine
flammende Laudatio auf Rolf Hocke und
kündigte gemeinsam mit Eintracht-Mitarbeiter Rainer Falkenhain an, dass in der
Commerzbank-Arena bei Spielen der Eintracht stets ein Platz für Hocke und seine
Familie zur Verfügung steht.
HFV-Vizepräsident Stefan Reuß erklärte
im Rahmen der Würdigung der Verdienste
von Rolf Hocke: „Du hast nie den Blick für
den HFV aus den Augen verloren. Wir
waren nicht immer einer Meinung, aber wir
haben immer einen Konsens gefunden und
konnten uns danach in die Augen schauen.
So sollte es allgemein im Verband laufen.“
Eine von Rolf Lutz vorbereitete Präsentation
auf den Bildschirmen mit Stationen des
Wirkens von Rolf Hocke, der am folgenden
Tag zum Ehrenpräsidenten gekürt wurde,
bildete den Abschluss des Abends.
Text & Foto: Matthias Gast
Schwerpunkt Verbandstag 7
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Interview mit Horst-Günther Konle:
„Beleidigungs- und VerrohungsDelikte haben klar zugenommen“
Der Vorsitz des Verbandsgerichtes liegt ab sofort in ganz erfahrenen Händen. Für
den aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierenden Halil Öztas aus Heusenstamm wurde der Mittenaarer Horst-Günther Konle von den Delegierten des Verbandstags gewählt. Der Redaktion des HESSEN-FUSSBALL gab Konle erste Einblicke
in seine neue Aufgabe.
Herr Konle, Sie waren bisher Vorsitzender
des Sportgerichts der Verbandsligen,
jetzt sind Sie Vorsitzender des Verbandsgerichts. Was wird sich für Sie ändern?
Die Instanz der Fälle ist der große Unterschied. Bislang war ich als Sportrichter die
Erstinstanz in Verfahren für Hessen- und
Verbandsligisten. Diese Rolle habe ich
jetzt nur noch bei Verfahren gegen Verbandsmitarbeiter. Das Verbandsgericht ist
in erster Linie eine Berufungsinstanz. Hier
sind es überwiegend Verfahren gegen
Kreisvereine. Die meisten Fälle werden
von der Basis kommen. Ich kehre also
dorthin zurück, wo ich vor fast 40 Jahren
als Sportrichter angefangen habe.
Eine sehr lange Zeit. Gibt es in der Sportgerichtsbarkeit Trends zu beobachten,
oder unterscheidet sich die Arbeit nicht im
Vergleich zu der von vor einigen Jahren?
Im Vergleich zu früher gibt es viel mehr
Verfahren, die sich um Vergehen drehen,
die außerhalb des Spielfeldes passiert sind.
Die so genannten Beleidigungs- und Verrohungsdelikte haben klar zugenommen.
Das gab es früher weniger. Ebenso wenig
musste sich das Sportgericht mit Begleitumständen wie Pyrotechnik befassen.
Zählt das zeitnahe Abarbeiten von
Rechtsfällen zu ihren primären Zielen?
Ja. Die Verfahren müssen zeitnah abgewickelt werden, weil die Strafe, wie man
so schön sagt, auf den Fuß folgen sollte.
Verfahren in die Länge zu ziehen, bringt
niemanden etwas. Vor allem, weil die Erinnerung der Protagonisten und möglicher Zeugen dann nicht mehr frisch ist.
Des Weiteren liegt mir die Qualifizierung
der Sportgerichte im Hessenland sehr am
Herzen.
Frank Schneider
Steckbrief
Name: Horst-Günther Konle
Alter: 69
Wohnort: Mittenaar
Beruf: Pensionär
Verein: TSV Ballersbach
Kreis: Dillenburg
Bisherige Ämter: Seit 1977 in verschiedenen Funktionen des Rechtswesens auf Kreis- und Regionsebene
tätig. Seit 2012 stellvertretender Vorsitzender Sportgericht der Regionalliga Südwest.
Interview mit Schatzmeister Ralf Viktora:
„Gute Entwicklung fortführen“
Als Schiedsrichter stand Ralf Viktora in früheren Jahren auf der DFB-Liste und fungiert seit 1993 in verschiedenen Gremien des hessischen Schiedsrichterwesens. Aktuell ist er als DFB- und Regionalliga-Beobachter aktiv. Beim Verbandstag in Grünberg wählten die Delegierten den Mittelhessen jüngst zum neuen Schatzmeister des
Hessischen Fußball-Verbandes. Dem HESSEN-FUSSBALL stand der 44-Jährige nach
seiner Wahl für ein kurzes Gespräch zur Verfügung.
Steckbrief
Name: Ralf Viktora
Alter: 44
Wohnort: Amöneburg-Roßdorf
Beruf: Bankkaufmann
Verein: TSV Gemünden/Wohra
Bisherige Ämter: Stellv. Kreislehrwart
und Schiedsrichterobmann des Kreises Dillenburg, Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSA), Verbandslehrwart, Beauftragter für das
Beobachtungswesen im VSA
Herr Viktora, als neuer Schatzmeister
übernehmen Sie die bisherigen Aufgaben
des neuen Präsidenten Stefan Reuß,
der vorher als Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen fungierte. Eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Ja, auf jeden Fall. Dank der Arbeit von
Stefan Reuß und dem Team in der Geschäftsstelle hat der Verband gerade
wirtschaftlich eine gute Entwicklung genommen, die wir jetzt fortführen wollen.
Dies betriff t auch die Belange der Sportschule Grünberg. Hier hat Hermann Klaus
als ehrenamtlicher Geschäftsführer mit
der gesamten Mannschaft der Sportschule ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet.
Was reizt Sie an ihrer neuen Aufgabe besonders?
Vor allem die Herausforderung, mit einem
neuen Führungsteam den Verband für die
Zukunft optimal aufzustellen. Es gilt, das
Kerngeschäft, sprich den Spielbetrieb bei
Frauen, Männern und Jugend sowie das
Schiedsrichterwesen, so gut wie es möglich ist, zu unterstützen und zu fördern
und den Hessischen Fußball-Verband
dabei so zu entwickeln, dass er zukunftsfähig ist.
Was meinen Sie konkret damit?
Unser Ziel muss sein, viele junge Menschen
dem Fußballsport zuzuführen, vor allem
an der Basis! Die Vereine brauchen viele
junge Leute, um langfristig existieren
zu können. Ferner ist der gesamte HFV
als Dienstleister für seine Vereine in der
Pflicht.
Frank Schneider
8 Aufsteiger LOTTO Hessenliga
Viktoria Kelsterbach:
Erstmals in der LOTTO Hessenliga
Viktoria Kelsterbach feiert mit dem Aufstieg in die LOTTO Hessenliga den mit Abstand größten Triumph in der 108-jährigen Vereinsgeschichte.
Dank der Schützenhilfe in Form eines völlig
unerwarteten 4:0-Sieges des VfB Gießen
beim Aufstiegsrivalen FC Ederbergland
blieben die spielfreien Kelsterbacher am
letzten Spieltag auf Platz eins. „Unser Dank
gilt natürlich Gießen. Ich habe mich auch
gleich beim Trainer des VfB bedankt“,
erklärte Ralf Horst, der in seine sechste
Saison als Kelsterbacher Übungsleiter
geht. „Für den Verein ist ein großer Traum
in Erfüllung gegangen. Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen“,
so Horst. Den Punktevorsprung aus der
Winterpause verspielte die Viktoria zwar
im Laufe der Rückrunde, zeigte letztendlich aber doch starke Nerven.
1967 gelang dem Verein der Sprung in
die heutige Verbandsliga; er blieb sieben
Spielzeiten lang in dieser Klasse. Nach
dem Abstieg 1974 dauerte es 21 Jahre,
ehe Viktoria Kelsterbach 1995 wieder in
diese Liga zurückkehrte. Vier Jahre später
stieg der Verein erneut ab. Für eine Saison
kehrte die Viktoria 2004 erneut zurück.
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Beständiger wurde Kelsterbach erst nach
dem vierten Aufstieg im Jahr 2006. Die
Liga konnte nicht nur gehalten werden,
2012 und 2013 machte sich der Klub
mit zwei dritten Plätzen erstmals in der
Spitzengruppe breit, 2015 war die Hürde
Aufstiegsrunde noch zu hoch.
Der Verein hat für den Fall des Aufstiegs
bereits zweigleisig geplant und möchte
den Klassenerhalt mit dem nach eigener
Aussage kleinsten Etat der LOTTO Hessenliga stemmen. Ein gewachsenes Kollektiv
soll Grundlage für den Klassenverbleib sein.
Offensivkraft Jonas Scheitza (zwölf Saisontore) bleibt der Viktoria erhalten, dessen
Sturmpartner Julien Antinac (16 Saisontore) schließt sich Gruppenliga-Aufsteiger
SG Hoechst an. Ebenfalls schwer wiegt der
Abgang von Robert Brück, den es beruflich
aus dem Rhein-Main-Gebiet wegzieht. Im
Gegenzug sind folgende Spieler bisher verpflichtet worden: Leo Hasenstab (21, vom
Verbandsligisten TSG Wörsdorf), Torhüter
Steve Wagner (21., 1. FC Eschborn) und der
Japaner Tatsuja Fujioka (27., TuRa Niederhöchstadt). Letztgenannter kann sogar
einen FA-Cup-Einsatz für den Londoner
Klub FC Wembley London vorweisen.
Viktoria Kelsterbach trägt seine Heimspiele im Kelsterbach Sportpark an der
Kirschenallee aus. Dort stehen zwei
Rasenplätze und ein Kunstrasenplatz zur
Verfügung.
mag; Foto: Verein
Aufsteiger LOTTO Hessenliga 9
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
FC Ederbergland:
Direkter Wiederaufstieg geschafft
Der FC Ederbergland hat nach nur einjähriger Abstinenz die Rückkehr in die LOTTO
Hessenliga geschafft. Das Team konnte nach dem Abstieg weitestgehend zusammen
gehalten und sinnvoll ergänzt werden. Nach kleinen Startschwierigkeiten kam der
Verein aus dem Kreis Frankenberg im Verlauf der Saison zunehmend besser in Fahrt.
Seit dem 10. Spieltag rangierte die Kovacevic-Elf ununterbrochen auf einem der
ersten drei Tabellenplätze. Auch eine Verletzung von Felix Nolte, einem wichtigen
Führungsspieler des Teams, stoppte den FCE nicht.
Am letzten Spieltag hatte das Team sogar
die Chance, an der spielfreien Viktoria
Kelsterbach vorbeizuziehen und die
Meisterschaft gebührend zu feiern. Eine
0:4-Pleite gegen den VfB Gießen bedeutete jedoch die erste Rückrundenniederlage für den FC Ederbergland und
ließ sie den Gang in die Aufstiegsrunde antreten. Hier setzte man sich dann jedoch
gegen die Konkurrenten aus Schwalmstadt und Darmstadt durch.
Auch im Krombacher Hessenpokal
schlugen sich die Ederbergländer tapfer.
Erst im Halbfinale mussten sie sich dem
Drittligisten SV Wehen Wiesbaden geschlagen geben. Bis dato hatte der FCE
Teams wie den FSC Lohfelden oder TSV
Lehnerz aus dem Wettbewerb gekegelt.
Viktoria Urberach:
Vor 1000 Zuschauern
zur Meisterschaft
Am schönsten sind Meisterschaften und Aufstiege immer, wenn vor der Saison niemand damit gerechnet hat. Ähnlich wie bei Darmstadt 98 im Vorjahr in der Bundesliga war das auch bei Viktoria Urberach der Fall. Trotz der Ankündigung des Kapitäns
Nils Wolf, man könne in der Liga jeden schlagen, war nicht damit zu rechnen, dass
dies auch so häufig gelänge.
In den beiden vorherigen Spielzeiten
landete die Mannschaft im Tabellenmittelfeld, mit dem Saisonziel „Klassenerhalt“
stapelte Trainer Max Martin bewusst
tief, doch merkte man aufgrund der Eingespieltheit und des guten Saisonstarts
bald, dass in dieser Spielzeit mehr möglich war. Die Hinrunde schloss Viktoria
Urberach auf dem vierten Platz ab und
hielt stets den Kontakt zur Spitzengruppe.
Am Augenscheinlichsten ist die
Offensivstärke der Viktoria, die vor der
Saison verpflichteten Stürmer Dominik
Lewis und Nico Struwe unterstrichen deutlich ihre Abschlussqualitäten. Viele junge
Talente sammelten in den beiden zurückliegenden Jahren reichlich Verbandsliga-Erfahrung und brachten sich dementsprechend gut in das Team ein. Auch
Daniel Beck, Vassilios Porporis und Wolf
trafen jeweils sieben Mal und gestalteten
damit die Offensive variabel. So lag der
Fokus auch darauf, das Spiel zu gestalten,
aber bei Bedarf konnte sich die Mannschaft auch auf Defensivarbeit einstellen.
So ging die Tendenz nach oben, obwohl der Aufstieg in die LOTTO Hessenliga aus finanziellen Gründen undenkbar
schien. Frühzeitig äußerte Martin zudem
(oder vielleicht auch deshalb), dass er in
der folgenden Spielzeit beim Gruppenligisten RW Walldorf an der Seitenlinie
stehen wird. Das tat der Erfolgsgeschichte
keinen Abbruch: Urberach sicherte sich
durch ein 0:0 gegen den ärgsten Verfolger
RW Darmstadt vor etwa 1000 Zuschauern
die Meisterschaft.
Nachfolger von Erfolgstrainer Martin
wurde Jochen Dewitz. Der 39-Jährige verfügt über ausreichend Urberacher „Stallgeruch“. Von 2004 bis 2008 war er bereits
Spieler des Vereins, ist auch schon für neun
Monate als Spielertrainer der 1. Mannschaft eingesprungen und arbeitete in
Seit dieser Saison konnte nun auch
der neue Kunstrasen am Battenberger
Entenpark regelmäßig genutzt werden.
Nun wartet auf den FC Ederbergland eine
schwierige Saison in der LOTTO Hessenliga.
Der Verein hat den Kader mit Perspektivspielern in der Breite ergänzt. Mit Masih
Saighani verstärkt zudem ein Spieler mit
Regionalliga-Erfahrung das Team. Ziel ist
der Klassenerhalt.
Grundlage des Erfolges ist die solide
Basis, auf der der FCE gebaut ist. Für den
Verein sprechen eine hervorragende Infrastruktur, sehr gute Förderungen im Nachwuchsbereich und eine gut strukturierte
Vereinsführung.
Auch zukünftig möchte der Verein
wirtschaftlich vernünftig agieren und die
vorhandenen Mittel sinnvoll einsetzen.
Erfolg will man in Ederbergland nicht um
jeden Preis.
Jonas Stehling
den letzten drei Jahren erfolgreich als AJugendtrainer des Vereins.
Der 79-fache Regionalligaspieler nahm
die Aufgabe auch vor dem Hintergrund
an, dass ein Großteil der Mannschaft gehalten werden konnte. „Und bei den Neuverpflichtungen haben wir besonders
darauf geachtet, dass wir eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft zusammenstellen. Wir können uns auch keine großen
Sprünge leisten“, berichtet Dewitz.
„Grundsätzlich will ich, dass die Jungs
Spaß auf dem Platz haben, jeder den
nächsten Schritt macht und dass wir als
Team auftreten. Wenn Du nur für Dich
spielst, spielst Du für den Gegner“, beschreibt Dewitz seine Spielvorstellung.
Die Kaderplanung ist beinahe abgeschlossen, zwei Plätze bleiben für
eventuelle nachträgliche Verpflichtungen
offen. „Ziel kann es nur sein, dass wir am
letzten Spieltag die Chance haben, über
dem Strich zu stehen“, so Dewitz. Das
haben die Darmstädter vor der Bundesligasaison auch gesagt.
mag; Foto: Viktoria Urberach
10 Aufsteiger LOTTO Hessenliga
SV Steinbach, Kreis Lauterbach/Hünfeld:
Dorf feiert „Wunder“
Der SV Steinbach hat in dieser Saison Historisches geleistet: Der Sieg im Kreispokal
war die Kirsche auf der Sahnetorte, die die souveräne Meisterschaft in der FußballVerbandsliga darstellt. Bester Angriff, begeisternder Offensivfußball, gnadenloses
Pressing und hervorragendes Umschaltspiel. Dazu hat eine gesunde Kontinuität
dafür gesorgt, dass Steinbach mit rund 1300 Einwohnern künftig kleinster Ort der
LOTTO Hessenliga ist.
Das ist das „Wunder von Steinbach“. In den
vergangenen Jahren hat nie einer der Verantwortlichen und Spieler auch nur einen
Gedanken daran verschwendet, dass
so ein kleiner Ort mit einem Großteil an
Eigengewächsen in die höchste hessische
Liga aufsteigt.
Allerdings hat der Steinbacher Erfolg
gleich mehrere Faktoren: Über Jahre
hat die Sportliche Leitung um Berthold
Helmke und Hugo Kochanski ein Team auf
die Beine gestellt, dessen Kern schon seit
langem zusammenspielt. So wurde der
Kader für den großen Sprung nach Rang
vier im Vorjahr in der Breite verstärkt. Unter
Trainer Kalle Müller haben alle Spieler
noch einmal einen Riesenschritt nach
vorne gemacht und in der Rückrunde den
Zusammenhalt gezeigt, den ein Meisterteam ausmacht. Man sollte in diesem Zusammenhang aber auch die Vorleistung
von Werner und Michael Kiel nicht vergessen, die 30 Jahre lang die Jugendarbeit
in Steinbach forciert haben und immer
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
wieder Talente an den Seniorenbereich
herangeführt haben.
Waren im Vorjahr noch Florian Münkel und Petr Kvaca für einen Großteil der
Tore verantwortlich, war der SVS in dieser
Saison ausgeglichener unterwegs. Beide
genannten Spieler sind für das Offensivpressing allerdings entscheidend. Alleine
dieses Duo traf 38 Mal ins gegnerische
Tor und das, obwohl Kvaca in der Hinrunde lange verletzt fehlte. Aber auch Julian
Rohde spielte eine richtig gute Saison, traf
13 Mal und bereitete zahlreiche Treffer vor.
Eine gute Fitness und ein gutes Spielsystem, gepaart mit offensivem begeisterndem Fußball, waren in der abgelaufenen Saison der Schlüssel zum
Erfolg. Und genau das setzten die Steinbacher im April im Schlüsselspiel beim 4:1
gegen die damals noch zweitplatzierten
Sprudelkicker aus Bad Soden um. Danach
war das Wunder von Steinbach in greifbarer Nähe. Drei Spieltage vor Schluss war
es dann soweit, der Aufstieg in Hessens
höchste Spielklasse wurde Realität. Trainer
und Vorstand heben auch das Steinbacher
Gemeinschaftsgefühl und Mannschaftsgefüge hervor, das einzigartig sei: „Hier
arbeitet jeder am Limit. Alle versuchen,
mit viel Arbeit das auszugleichen, was
andere im Geldbeutel haben.“
Ein Pfund, mit dem der SVS auch in der
LOTTO Hessenliga wuchern will: Mit jungen, talentierten Spielern und Geschlossenheit wird das neue Abenteuer angegangen.
Markus Rehberg; Foto: Verein
Rot-Weiß Darmstadt:
Aufstieg trotz Niederlage
Am 6. Juli 1954 – zwei Tage nach dem denkwürdigen WM-Finale zwischen Ungarn
und Deutschland – unterzeichneten 61 Männer und Jugendliche ausgerechnet im
Saal der Gaststätte „Zur Stadt Budapest“ die Beitrittserklärung zum Sportverein RotWeiß Darmstadt-Süd 1954 e.V.
Das damalige Endergebnis des WMFinales, drei Tore geschossen und zwei
kassiert, passt gerade auch heutzutage
zum Aufstieg des SV Rot-Weiß Darmstadt
in die LOTTO Hessenliga. Denn kurioserweise reichte Rot-Weiß Darmstadt eine
Niederlage zum Aufstieg in die LOTTO
Hessenliga: Nach dem 3:0-Heimsieg
zum Auftakt der Aufstiegsrunde gegen
Schwalmstadt stellte eine 0:2-Niederlage
beim FC Ederbergland den Aufstieg sicher.
Aus der Dreierrunde stiegen nämlich zwei
Teams auf und Darmstadt war dank der
drei Punkte und des positiven Torverhältnisses nicht mehr von einem der ersten
beiden Plätze zu verdrängen.
Doch die Darmstädter hätten den
Aufstieg auch schon im entscheidenden
Saisonspiel mit einem Sieg gegen Viktoria
Urberach klarmachen können. Urberach
genügte ein Unentschieden für die
Meisterschaft. Vor der Rekordkulisse von
beinahe 1000 Zuschauern begannen
beide Teams recht nervös. Alle 22 Akteure
auf dem Platz waren bemüht, keinen
Gegentreffer zu kassieren. Auch wenn
das Spiel im weiteren Verlauf aufregender
wurde, blieb es letztlich bei einem 0:0.
Noch aufregender war es allerdings
auf einem anderen Platz, denn Bad Vilbel
durfte in Offenbach nicht gewinnen,
sonst wären die Rot-Weißen aus dem Aufstiegsrennen gepurzelt. Die Nerven der
Darmstädter wurden selbst nach dem
eigenen Schlusspfiff noch strapaziert, weil
die Partie in Offenbach zwischenzeitlich
wegen eines Gewitters beim Stande von
2:1 für Bad Vilbel und Offenbacher Unter-
zahl unterbrochen wurde. Doch die Offenbacher schaff ten nach Wiederaufnahme
der Partie das Kunststück, in Unterzahl
den Ausgleich zu erzielen und ebneten
damit den Weg für Rot-Weiß Darmstadt.
mag
Rot-Weiß Darmstadts Fabian Windeck im Duell mit Mourad Tariq
von der Spvgg. 03 Neu-Isenburg.
Foto: A2/Hartenfelser
Aufsteiger Verbandsliga 11
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Türk Gücü Friedberg:
Projekt Wiederaufstieg gelingt
Wunsch und Wirklichkeit in Einklang zu bringen, ist bekanntlich keine ganz einfache
Sache. Bei den Fußballern von Türk Gücü Friedberg war alles ganz anders. Da manifestierte der Kreisstadt-Klub nach dem Abstieg in 2014/15 die sofortige Rückkehr in
die Verbandsliga Süd als Saisonziel, stand also ab Anfang August 2015 auf der Bühne
der Gruppenliga Frankfurt-West unter Stress, hielt jedoch dem großen Erfolgsdruck
durchgehend stand und durfte bereits am vorletzten Spieltag, nach dem 2:1-Sieg
beim SC Dortelweil, die Ernte einfahren.
70 Punkte erwiesen sich auf der ersten
überregionalen Ebene für die Hoch-
taunus-Titelrivalen Usinger TSG und TuS
Merzhausen als unerreichbare Haus-
nummer, und ab der kommenden Saison
genießen die Friedberger – wie geplant
– erneut Verbandsliga-Status. Zusätzliches Schmankerl war der Kreispokalsieg,
errungen durch einen 2:0-Finalerfolg
am 26. Mai über die TSG Ober-Wöllstadt. Es sollte sich im Laufe der Runde
zeigen, dass sich die zu Saisonbeginn
verpflichteten Neuzugänge, allen voran
Torjäger Ibrahim Cigdem (Vatanspor Bad
Homburg), durchgehend als Volltreffer
erwiesen. Wegbereiter zur Meisterschaft
waren auch Kamber Koc, der wohl beste
Gruppenliga-Keeper, oder Abwehrchef
Alexander Clark, der Innenverteidiger
mit perfektem Stellungsspiel. Nicht zu
vergessen Özkan Ucar, Regisseur im
offensiven Mittelfeld und insbesondere
nach der Winterpause Initiator fast aller
Türk-Gücü-Treffer, die vorwiegend durch
den Gruppenliga-Torjäger Nummer eins,
Ibrahim Cigdem, erzielt wurden. Dieser
brachte es auf 35 Tore. Türk Gücü setzte
auch auf anderen Ebenen Maßstäbe: Die
Mannschaft verfügte über die mit Abstand beste Abwehr (27 Gegentore), hielt
dabei in 14 von 32 Duellen den eigenen
Kasten sauber und blieb auswärts ungeschlagen.
Uwe Born; Foto: Verein
FC 07 Bensheim:
„FC Bayern der Bergstraße“
Dass Trainer Ronald Borchers dem FC 07 Bensheim nach dem Abstieg 2015 die Treue
hielt, hat sich ausgezahlt. Nach nur einem Jahr sind die Nullsiebener wieder zurück
in der Verbandsliga Süd. Den personellen Umbruch nach dem Abstieg meisterten
die Bergsträßer nach einer gewissen Anlaufzeit, in der es Borchers gelang, aus Individualisten eine Mannschaft zu formen.
Der FC 07 übernahm erstmals am
22. Spieltag Anfang März die Position des
Spitzenreiters, die er bis zum Finale nur
noch einmal abgab. Am Ende ging Bensheim mit neun Punkten Vorsprung auf
den Ortsnachbarn VfR Fehlheim durchs
Ziel, stellte mit 95 Toren den zweitbesten
Angriff und mit 41 Gegentoren die beste
Abwehr der Liga. „71 Punkte und 95 Tore
unterstreichen die beeindruckende Art
und Weise, wie dieser Erfolg zustande
gekommen ist. Die Bensheimer werden
mit einem kompetenten Trainer auch
in der zweithöchsten hessischen Spielklasse eine tragende Rolle spielen“,
sagte Gruppenliga-Klassenleiter Michael
Sobota. Die Konstanz in der Rückrunde
beeindruckte die Konkurrenz. Axel
Vonderschmitt, Trainer des Ligarivalen
FSV Riedrode, lobte die Nullsiebener als
das „fußballerische Aushängeschild“,
gar als „FC Bayern der Bergstraße“. Das
zeigte sich insbesondere in den Spielen
gegen die Aufstiegs-Mitfavoriten. „Bei
wichtigen Spielen hatte ich nie Sorgen,
Bauchschmerzen haben mir eher die
Spiele gegen die Teams aus dem unteren
Tabellendrittel bereitet“, blickt Borchers
zurück.
Eine Stütze der Meistermannschaft
war – wie erhoff t – der ehemalige
Lilien-Aufstiegsheld Elton da Costa. Der
Sechsunddreißigjährige führte Regie,
hatte im Sommer 2015 jedoch einen
denkbar schlechten Einstand: Weil er
ohne Spielberechtigung bei der Bensheimer Stadtmeisterschaft am Ball war,
wurde er gesperrt. Neben da Costa ragten
Spielführer Florian Frölich (24 Tore), das
Abwehrduo Daniel Piller/Samet Alan
sowie in der Offensive Travis Cantrell und
Benedikt Saltzer heraus.
Das Glück der Bensheimer machte im
Juni die A-Jugend perfekt: Sie schaffte
in den Relegationsspielen gegen den FC
Burgsolms den Aufstieg in die Hessenliga.
Markus Karrasch; Foto: Sascha Lotz
12 Aufsteiger Verbandsliga
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
SC 1960 Hanau:
Verbandsliga-Aufstieg größter
Erfolg der Vereinsgeschichte
Es war eine grandiose Spielzeit des SC 1960
Hanau. In der Vorsaison beinahe aus der
Gruppenliga Frankfurt Ost abgestiegen,
dominierte der kurdisch geführte Verein
von Beginn an die Saison. Trotz des überraschenden Rücktritts von Coach Savas
SSV Langenaubach:
Rückkehr nach 41 Jahren
Sieben Jahre hat der SSV in der Gruppenliga verweilt, im achten Jahr haben sich die
Kicker aus dem Dillkreis endlich mit dem Aufstieg den ersehnten Traum erfüllt. Der SSV
Langenaubach vertritt nach 41-jähriger Abstinenz ab der kommenden Saison gemeinsam mit dem TSV Bicken den Kreis Dillenburg in der Verbandsliga Mitte.
Langenaubach spielte eine souveräne
Runde und rangierte seit dem ersten
Spieltag immer unter den besten Vier.
Insbesondere in der Rückrunde mit nur
zwei verlorenen Spielen trumpfte der
SSV stark auf. Hinter Meister TSV Bicken
landete man am Ende auf Platz zwei.
Maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatte
Sebastian Schneider, der mit 24 erzielten
Treffern Torschützenkönig der Gruppenliga Gießen-Marburg wurde. Ebenso
trumpften die beiden mit Regionalliga-Erfahrung ausgestatteten Brüder Daniel und
Paul Wadolowski auf, die sich im Sommer
den „Aubachern“ anschlossen. Auf Paul
wird das Team um Trainer Tobias Danecker
in der kommenden Saison vorerst verletzungsbedingt verzichten müssen.
Mit Nico Müller (Sportfreunde Siegen)
und Luis Stephan (TuS Erndtebrück) verstärkt sich der Verein unter anderem
mit zwei talentierten Perspektivkickern.
Trainer Tobias Danecker freut sich auf die
Zusammenarbeit mit jungen talentierten
Spielern: „In einigen Probetrainingseinheiten haben die Jungs einen richtig guten
Eindruck hinterlassen und so werden wir
auch in der kommenden Saison eine sehr
Yasaroglu beendete der HSC die Vorrunde
ohne Niederlage, der neu verpflichtete
Trainer Seref Zangir hielt die in der Winterpause erneut personell aufgerüstete Mannschaft auf Kurs und der Titel geriet auch
aufgrund der fehlenden Konstanz selbsternannter Mitkonkurrenten nie wirklich in
Gefahr. Bereits fünf Spieltage vor Schluss
durfte der SC 1960 Hanau feiern und freut
sich jetzt über die erstmalige Teilnahme
an der Punktrunde der Verbandsliga Süd.
Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC
Dietzenbach betrug am Ende fünf Punkte.
Bei der Meisterfeier im Herbert-DröseStadion machte die Sektdusche auch vor
Oberbürgermeister Claus Kaminsky nicht
halt. Mit reichlich Tamtam, Konfetti und
buntem Rauch feierten die Fußballer des
SC 1960 Hanau den Aufstieg. Der Verein
hatte gleich doppelten Grund zur Freude.
Nicht nur die erste Mannschaft feierte die
Meisterschaft, auch das B-Team steigt als
Tabellenerster auf – von der C- in die B-Liga
Hanau. Claus Kaminsky gratulierte den
erfolgreichen Fußballern und wünschte
sich sogleich den Klassenerhalt der
ersten Mannschaft in der zweithöchsten
hessischen Spielklasse. Der SC 1960 gehöre
zu den sportlichen Aushängeschildern der
Stadt, unterstrich Kaminsky.
Text & Foto: Frank Schneider
gute Mischung aus jungen und auch erfahrenen Spielern in die Saison schicken.“
Das Ziel der Mannschaft kann für die
neue Runde 2016/17 in der Verbandsliga Mitte nur der Klassenerhalt sein.
Dies wird ein alles andere als einfaches
Unterfangen, wie der Sportliche Leiter
Uwe Ströhmann erklärt. „Wenn man sich
die vergangenen Jahre anschaut, dann
sieht man, dass die Aufsteiger eher früher
als später wieder in die Gruppenliga
hinuntermüssen. Diesen Trend wollen wir
brechen“, sagt er.
Jonas Stehling; Foto: Verein
Aufsteiger Verbandsliga 13
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
VfR Fehlheim:
Größter Erfolg
der Vereinsgeschichte
Gruppenliga – das war bislang das Höchste der Gefühle für den VfR Fehlheim. Der
Verein aus dem Bensheimer Stadtteil spielt mit einer Unterbrechung 2012/13 seit
2009 in dieser Klasse ziemlich oft vorne mit, aber nie ganz oben.
Und auch in der vergangenen Saison
schien alles auf Rang drei hinauszulaufen,
ehe am letzten Spieltag der TSV Höchst
patzte und so dem VfR die Teilnahme an
den Aufstiegsspielen ermöglichte. Hier
zeigte die Mannschaft von Trainer Martin
TSV Bicken:
Durchmarsch
aus der Kreisoberliga
Der TSV Bicken blickt auf zwei ungewöhnlich erfolgreiche Spieljahre zurück. Nicht
nur, dass die Fußballer aus dem 800-Mitglieder-Verein des Mittenarer Ortsteils in
der Saison 2014/15 die Meisterschaft der Kreisoberliga Wetzlar/Dillenburg errungen
hatten, die Bickener Kicker starteten auch gleich wieder durch, holten auch die
Meisterschaft in der nun klassenhöheren Gruppenliga Gießen/Marburg und treten
in der kommenden Saison in der Verbandsliga Mitte an.
Väter des Erfolgs sind Trainer Marcel
Cholibois und Abteilungsvorstand Harald
Zygan, Geschäftsführer des Bickener
Hauptwerbepartners thermokon Sensortechnik. Cholibois, 37-jähriger Dipl.Finanzwirt beim Finanzamt Gießen und
seit Februar 2016 frischgebackener ALizenz-Inhaber, hatte die Mannschaft
2013/14 übernommen und kontinuierlich
spielerisch und taktisch weiterentwickelt.
Abteilungsvorstand Zygan hatte es verstanden, gruppen- und verbandsligaerfahrene Spieler aus der Region zu
gewinnen, so dass der eigene Anspruch
vor der Gruppenligasaison nicht nur der
Klassenerhalt, sondern vielmehr das Erreichen des ersten Tabellendrittels war.
Nach kurzer Eingewöhnungsphase in
der neuen Liga erklomm die Mannschaft
am 8. Spieltag die Tabellenspitze und
spielte sich bis zur Winterpause zeitweise in einen Rausch. Nach der Winterpau-
Weinbach ihre Klasse, dominierte beide
Spiele. Am Ende stand mit dem Erreichen
der Verbandsliga der größte Erfolg in der
Vereinsgeschichte.
Nach einer durchwachsenen Vorrunde
hatte kaum etwas darauf hingedeutet,
dass die Mannschaft aus dem 1700-Einwohner-Ort noch ins Aufstiegsrennen eingreifen könnte. Im Oktober standen die
Fehlheimer als Achter im tabellarischen
Niemandsland. Warum hat es dennoch
geklappt, Martin Weinbach? „Wir haben
aufgehört, auf die Tabelle zu schauen
und nur noch von Spiel zu Spiel gedacht.
Wir haben in Serie gewonnen und uns
dadurch nach oben gearbeitet. Viele
Klubs reden immer davon, bei uns wird
Zusammenhalt gelebt“, sagt der Trainer,
für den es nach der Kreisoberliga-Meisterschaft 2013 bereits der zweite Aufstieg mit
dem VfR war. In der Rückrunde waren die
Fehlheimer zweitbeste Mannschaft der
Liga – hinter Meister FC 07 Bensheim.
Dass es für einen Aufsteiger in neuer
Umgebung nicht einfach wird, weiß der
akribisch arbeitende Weinbach. Klassenerhalt ist das Ziel des Aufsteigers, der mit
dem Abgang von Jan Dahlke (SV Sandhausen II) einen herben Verlust erlitt. Der
Achtzehnjährige erzielte mehr als ein
Drittel aller VfR-Treffer – 39 von 96.
Markus Karrasch; Foto: Verein
se wurde es dann aber für den Neuling
doch noch einmal holprig, bei zeitweise
elf Punkten Vorsprung auf den jeweiligen
Tabellenzweiten fiel auch die Spannung
etwas ab.
Am Ende war das Team aber wieder auf
den Punkt konzentriert. Mit 90:32 Toren
und 62 Punkten in der Endabrechnung behauptete man am Ende mit einem Punkt
Vorsprung vor dem in der Rückrunde immer stärker aufkommenden Verfolger SSV
Langenaubach den „Platz an der Sonne“.
Trainer Marcel Cholibois nach dem Meisterstück bei Eintracht Wetzlar: „Ich bin begeistert, mit welchem Willen die Mannschaft
(...) aufgetreten ist. Ich bin nicht nur glücklich, sondern sogar richtig stolz auf meine
Jungs.“
Wolfgang Berns; Foto: Verein
14 Aufsteiger Verbandsliga
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
RSV Petersberg:
Meister „sind
überglücklich“
Großer Erfolg für den RSV Petersberg:
Das Team von Goran Gajic siegte in der
Fußball-Gruppenliga in Rothemann mit
3:0 (0:0), sicherte sich so am vorletzten
Spieltag die Meisterschaft und kehrt damit nach sechs Jahren Gruppenliga wieder in die Verbandsliga zurück.
DJK Flörsheim:
Dieses Team schrieb Geschichte
Der Fußball schreibt immer wieder außergewöhnliche Geschichten, und seit dem
ersten Sonntag im Juni hat sich auch die DJK Flörsheim ein Kapitel in diesem Wälzer verdient: Der Gruppenliga-Neuling brachte vor 400 überwiegend begeisterten
Zuschauern das Kunststück fertig, die 0:3-Niederlage im Aufstiegs-Hinspiel zur Verbandsliga Mitte beim VfB Wetter zu Hause mehr als wettzumachen.
5:0 (3:0) hieß es nach verblüffend einseitigen 90 Minuten für die „Schwarzen“,
deren Torwart Niclas Westbeld nicht ein
Mal ernsthaft geprüft wurde. Und da die
athletisch, läuferisch und spielerisch deutlich stärkeren Platzherren noch Pfosten
(1.) sowie Latte (19.) trafen und sich eine
Reihe weiterer guter Einschussmöglichkeiten herausgespielt hatten, konnte der
erschreckend schwache Tabellenfünfte
der Gruppenliga Gießen/Marburg froh
sein, nicht noch heftiger unter die Räder
gekommen zu sein.
Entsprechend entlud sich die Freude
über den kaum noch für möglich gehaltenen Durchmarsch in die zweithöchste hessische Spielklasse nach dem
Schlusspfiff in den Reihen der DJK auf
unterschiedliche Weise. Die einen sangen,
tanzten, jubelten und umarmten sich,
Trainer Hans Richter („Man muss immer an
sich glauben, sonst geht so etwas nicht.
Die Mannschaft hat das taktisch heute
sehr gut umgesetzt und sich diesen Aufstieg redlich verdient.“) genoss die ersten
Minuten für sich abseits des Platzes.
Um die obligatorische Eimerdusche
kam der frühere DDR-Nationalspieler – wie
vielleicht insgeheim erhoff t – freilich nicht
herum. „Wir haben heute ein kleines Wunder geschafft, weil wirklich jeder alles aus
sich herausgeholt hat. Ich bin total stolz
auf das Team“, erklärte Kapitän Soufian ElAllali.
Martin Krieger (Mainspitze);
Foto: Volker Dziemballa (vollformat)
Eintracht Baunatal:
Rückkehr mit Anlauf geglückt
Nach sechs Jahren Anlauf hat es geklappt: Eintracht Baunatal ist zurück in der Verbandsliga. Die Mannschaft von Trainer Manfred Katluhn machte den Triumph nach
einer überragenden Saison bereits am 29. von 32 Spieltagen perfekt.
Seit dem zweiten Spieltag stand das
Team an der Tabellenspitze und gab
diese Position bis zum Ende nicht mehr
aus der Hand. Im Gegenteil, die Tabellenführung auf den Tabellenzweiten SG
Bad Wildungen/Friedrichstein wurde
kontinuierlich ausgebaut.
Ganze zwei Niederlagen kassierte
man in der gesamten Saison, darunter
allerdings die schmerzhafte Niederlage im Lokalderby gegen den TuSpo
Rengershausen. Aber auch das änderte
nichts an der Überlegenheit über die
gesamte Saison hinweg.
Die Zahlen sprechen für sich: Mit 84
Punkten aus 32 Spielen hatte man am
Ende 16 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Mit 120 Toren hat man mit Abstand die meisten Tore geschossen und
mit 34 Toren die wenigsten gefangen. Zudem stellte die Eintracht mit Niels Willer
noch den erfolgreichsten Torjäger der Liga:
43 Treffer gingen letzten Endes auf sein
Konto.
Ömer Demiray / Andreas Garde
Diesen Erfolg feierte die Mannschaft nach
dem Abpfiff ausgelassen. „Großen Respekt
an die Mannschaft, die die Meisterschaft
nach Petersberg geholt hat. Wir sind überglücklich. Die Mannschaft hat sich den Sieg
und die Meisterschaft verdient. Ein großes
Lob an alle Spieler und Verantwortlichen
im Verein, die uns zum großen Erfolg verholfen haben“, erklärte RSV-Trainer Goran
Gajic nach dem entscheidenden Sieg.
Der Verein wurde im Jahre 1919 als SV
Petersberg gegründet und änderte nach
dem Zweiten Weltkrieg seinen Namen in
RSV Petersberg. 1965 gelang der Aufstieg in
die Amateurliga Hessen, aus der die Mannschaft prompt wieder abstieg. Es folgten
viele Jahre als Fahrstuhlmannschaft zwischen Landesliga und Gruppen- bzw. Bezirksoberliga. In der Saison 1989/90 wurde
die Mannschaft vom ehemaligen Nationalspieler Klaus Toppmöller trainiert. Im Jahre
1991 stieg der RSV in die Landesliga Nord
auf und schaffte drei Jahre später als Vizemeister hinter dem KSV Baunatal den Aufstieg in die Oberliga Hessen. Seit 2010 spielte der RSV in der Gruppenliga Fulda.
Für den Klassenerhalt fordert Trainer
Gajic eine Verbesserung in allen Bereichen,
um gegen die ambitionierten Mannschaften der Spielklasse zu bestehen. Dafür
ist unter anderem der Zusammenhalt
innerhalb der Mannschaft wichtig. Diesen
sieht Gajic gegeben und wertet die Zusage
aller Spieler für die neue Saison bereits im
Winter als Indiz dafür. Neuverpflichtungen
sind Julian Elm und Philipp Mötzung (beide
vom Gruppenliga-Absteiger Flieden II),
dazu sollen sich sechs Spieler aus der
eigenen Jugend bewähren.
mag
Den Bericht zum Aufsteiger Usinger TSG
lesen Sie auf Seite 33.
RSV-Trainer Goran Gajic
Freizeit- und Breitensport 15
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Abschlusstabelle
Platz
1
2
3
4
5
6
7
2. HFV-Beachsoccer-Cup 2016:
Toller Tag trotz Regen
Im Naturerlebnisbad Siegbach (Fußballkreis Dillenburg) fand die zweite Auflage
des HFV-Beachsoccer-Cups statt. Die Kicker von sieben Freizeitmannschaften
zeigten tolle Spielzüge und ließen immer wieder technisch hochwertige Aktionen
durchblicken.
Die Teams agierten über die gesamte
Spielzeit mit großer Fairness, so dass die
souverän leitenden Schiedsrichter vor
keine großen Probleme gestellt wurden.
Ebenso kamen Spaß und Freude am
Beachsoccer bei keiner Mannschaft zu
kurz. Die Beachkicker trotzten auch dem
mäßigen Wetter in Siegbach. Turnierleiter
Hubert Höck, Mitglied des Verbandsausschusses für Freizeit- und Breitensport,
DFB-Ü50-Cup in Saarbrücken:
AH-SG Darmstadt wird Dritter
In der Hermann-Neuberger-Sportschule Saarbrücken spielten zehn Mannschaften
um den DFB-Ü50-Cup. Mit der AH SG Darmstadt nahm erstmals eine Mannschaft aus
Hessen teil.
Die Oldies aus Darmstadt und Ober-Ramstadt fuhren in der Gruppe B nach Siegen
gegen den TSV Lesum-Burgdamm (4:1)
aus Bremen, den VfB Dillingen (3:2) aus
dem Saarland, Hertha BSC Berlin (2:1) und
der DJK Stenern (3:0) vom Niederrhein
souverän den Gruppensieg ein.
Mit dem sächsischen Vertreter SpG
Neuhausen-Cämmerswalde/Deutschneudorf wartete im Halbfinale der Zweite des
DFB-Ü50-Cups 2014 auf die Darmstädter.
Vom Anpfiff weg dominierte Darmstadt
das Spiel und erzielte folgerichtig auch die
1:0-Führung. Diese sollte aber nicht lange
halten, da die Sachsen postwendend
mit einem Sonntagsschuss in den Torgiebel ausglichen. Darmstadt spielte
weiter druckvoll und es ergaben sich
mehrere gute Torchancen, die vom Torhüter der Sachsen oder vom Pfosten vereitelt wurden. Somit ging es in das Neunmeterschießen. Hier hatten die Oldies aus
Neuhausen-Cämmerswalde und Deutschneudorf das bessere Ende für sich und
siegten 3:2. Im Fußball gewinnt eben nicht
immer die bessere Mannschaft.
Platz drei wurde gleich im Neunmeterschießen ermittelt. Gegner der Darmstädter war hier wiederum Hertha BSC
Berlin. Axel Rückert im Darmstädter Tor
avancierte hier zum gefeierten Mann und
sicherte den Hessen Platz drei mit seinen
Paraden beim 3:2-Sieg.
Sieger des DFB-Ü50-Cups 2016 wurde
die SpG Neuhausen-Cämmerswalde/
Deutschneudorf nach einem souveränen
3:0 gegen den niedersächsischen Vertreter SG Essinghausen/PSG Peine.
Mannschaft
Frankfurter Jungs
Die Basaltköppe
BSC Aartal e. V.
Teutonia Köppern
Socceroos
TVR die Zweite
SRVGG Offenbach
Punkte
14
12
11
9
7
4
0
Differenz
12
6
8
3
-1
-5
-23
zeigte sich zufrieden: „Ein toller Turniertag
in Siegbach. Trotz des Regens hatten alle
Beteiligten Spaß.“
Auf der hervorragend präparierten Anlage setzten sich am Ende die Frankfurter
Jungs, die als Titelverteidiger in Siegbach
angetreten waren, souverän und ohne
Niederlage durch. Auf Platz zwei landeten
die Basaltköppe nach einem spannenden
Finish gegen den BSC Aartal. Der HFV
gratuliert den Frankfurter Jungs und den
Basaltköppen zur Qualifikation für den
Regionalentscheid Süd, der am 30. Juli
2016 bei der TuS Niederkirchen (Südwest)
stattfindet. Für 2017 ist die nächste Auflage des HFV-Beachsoccer-Cups geplant.
Text & Foto: Jonas Stehling
Bei der anschließenden Siegerehrung
waren alle Teilnehmer voll des Lobes
über die Turnierorganisation, die fairen
Spiele und den freundschaftlichen Umgang untereinander. Die AH SG Darmstadt wurde für Platz drei mit Erinnerungsmedaillen ausgezeichnet und Axel
Rückert konnte die Auszeichnung für den
besten Torhüter des Turniers in Empfang
nehmen.
Parallel zum DFB-Ü50-Cup fand in Zusammenarbeit zwischen dem DFB und
der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung eine Fachtagung unter dem
Motto „Ü50? Perfekt! Gesundheitsförderung durch Fußball – Es ist nie zu spät und
selten zu früh“ statt. In Vorträgen und Diskussionsrunden wurden die Themen Fußball und Gesundheit erörtert.
Text & Foto: Claus Menke
16 Qualifizierung
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Aktionstag:
Qualifizierung beim HFV –
ein Volltreffer!
Auch in diesem Jahr findet unter der Regie des Verbandsausschusses für Qualifizierung der mittlerweile achte hessenweite Tag der Qualifizierung statt. Am Sonntag,
28. August 2016 (einen Tag vor dem Schulbeginn in Hessen), dreht sich alles um das
Qualifizierungsangebot im HFV und das Thema Chaosspiele im Kinder- und Juniorenbereich.
Während des abwechslungsreichen,
knapp vierstündigen Schulungsprogramms wird auf die dezentralen Qualifizierungsangebote in den hessischen
Fußballkreisen aufmerksam gemacht. Mit
dem einheitlichen Schulungsprogramm
an diesem Tag möchte der HFV möglichst viele Kinder- und Jugendtrainer
qualifizieren sowie Verständnis für die
Aufgaben der Schiedsrichter schaffen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmelden
können sich alle Interessierten im Lehr-
gangsplan unter www.hfv-online.de
in der Rubrik Ausbildung & Qualifizierung.
Was genau passiert:
Die vor Ort eingesetzten HFV-Lehrreferenten vermitteln an diesem Tag zeitgleich in insgesamt sechs Fußballkreisen
interessante und altersgerechte Trainingsformen mit flexiblen Inhalten von der
vielfältigen Bewegungsschulung bis hin
zum Fußballspiel im Kinder- und Jugendfußball. Durch einen großen Praxisanteil
sollen Tipps und Anregungen für die alltägliche Trainingsarbeit vermittelt werden.
Die Trainer stehen dabei im Vordergrund,
weshalb die Teilnehmer aktiv einbezogen
werden und unbedingt Trainingskleidung
mitbringen sollen.
Zusätzlich zum Thema Chaosspiele
wird im Bereich des Schiedsrichterwesens
verdeutlicht, wie komplex in manchen
Situationen die Anwendung des Regelwerks ist und was man als Trainer und Betreuer tun kann, wenn kein Schiedsrichter
zum Spiel erscheint.
Wer ist angesprochen?
Eingeladen sind alle Kinder- und Jugendtrainer/innen der hessischen Fußballvereine. Im persönlichen Austausch vor Ort
lernen sich Teilnehmer/innen aus den
einzelnen Fußballkreisen sowie Alters-
WENN AUS PRINT STRATEGIEN ENTSTEHEN.
Offsetdruckerei E. Sauerland GmbH
Jahnstraße 8 | 63505 Langenselbold
Telefon +49 (0)6184 93279-0
www.druckerei-sauerland.de
Qualifizierung 17
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Wo findet der Tag der
Qualifizierung statt?
Kreis Kassel: FSK Vollmarshausen, Erlenstraße, 34253 Lohfelden
Kreis Dillenburg: SV Herborn 1920,
Zum Sportheim, 35745 Herborn
Kreis Lauterbach-Hünfeld: Hünfelder
SV, Stadion Rhönkampfbahn, 36088
Hünfeld
Kreis Gelnhausen: FSV Viktoria 1912
Lieblos, Am Bürgerzentrum, 63584
Gründau
Kreis Darmstadt: SKG Bickenbach,
Pfungstädter Straße 43, 64404 Bickenbach
Kreis Rheingau-Taunus: FC Limbach,
Am Hümes, 65510 Hünstetten
stufen kennen und können so wertvolle
Kontakte knüpfen.
Welche Inhalte
werden vermittelt?
Chaosspiele sind Trainingsformen, die
in einem einzigen Feld kreuz und quer
durcheinander stattfinden. Sie verknüpfen mehrere wichtige Faktoren, die
im Kinder- und Jugendfußball bedeutend
sind: In einfachen Wimmelspielen können
sich die Kinder austoben, ihren Bewegungsdrang ausleben und spannende
Spielgeschichten
erleben.
Fußballerfahrene Junioren stellen sich über die
Spielaufgabe hinaus auf eine ständig
wechselnde Spielumgebung ein, in der
sie ihre Orientierung und ihre Übersicht
schulen.
Diese Trainingsformen mit flexiblen
Inhalten von der vielfältigen Bewegungsschulung bis hin zum Fußballspiel eignen
sich daher besonders zur freudvollen Ausbildung der Spielübersicht im komplexen
Rahmen. Im Rahmen des Tages der Qualifizierung werden je eine Trainingseinheit
für Kinder und für den Jugendfußball
angeboten, die nach dem methodischen
Aufbau einer Einheit konzipiert sind
(steigernde Anforderung vom Aufwärmen
über den Hauptteil bis zum Ausklang im
Trainingsabschluss).
Mit dem hessenweit einheitlichen
Schulungsprogramm legt der HVF den Fokus auf die Qualifizierung von Kinder- und
Jugendtrainern. Eine regelmäßige Weiterbildung ist für unsere hessischen Kinderund Jugendtrainer/innen zwingend notwendig, um ein altersgemäßes Training
anbieten zu können, das den Kindern und
Jugendlichen Freude bereitet und sie zugleich in ihrer fußballerischen Entwicklung weiterbringt.
Der Verbandsausschuss für Qualifizierung freut sich auf Ihre bzw. Deine Teilnahme. Anmelden können sich alle Interessierten im Lehrgangsplan unter www.
hfv-online.de in der Rubrik Ausbildung
& Qualifizierung. Oder einfach am 28. August an einem der sechs Schulungsorte
vorbeikommen! Weitere Informationen
gibt es bei
Sebastian Fink, 069 677282555
[email protected]
sowie auf unserer Homepage www.hfvonline.de im Bereich Veranstaltungen &
Aktionen, Aktionstage.
Marcus Dippel; Fotos: HFV
Ablaufplan des Tages der
Qualifizierung am 28. August:
9.30
9.40
10.00
10.10
12.40
13.00
Begrüßung
Vorstellung der Qualifizierungsangebote
Theoretische Einführung durch
die Lehrreferenten
Beginn der Praxisteile in drei
Gruppen (jeweils 45 Minuten
einschließlich Wechselzeit) mit
drei Stationen: Chaosspiele für
Bambini bis E-Junioren; Chaosspiele für D- und C-Junioren;
Schiedsrichterwesen
Abschlussbesprechung
Ende der Veranstaltung
Qualifizierung:
Ansprechpartner: Frank Illing
Berliner Straße 12
63594 Hasselroth
Telefon 06055 82174
Mail [email protected]
18 Frauen / Mädchen
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Tag des Mädchenfußballs:
Über 300 junge Fußballerinnen
in Grünberg
Bereits zum fünften Mal in Folge lud der Verbandsausschuss für Frauen- und Mädchenfußball des Hessischen Fußball-Verbandes am 3. Juli 2016 zum Tag des Mädchenfußballs in die Sportschule nach Grünberg ein.
Über 300 junge Spielerinnen, aufgeteilt in
28 Fair-Play-Mannschaften und 12 Mädchenstützpunkte, waren zusammen mit
zahlreichen Zuschauern und Eltern vor
Ort. Insgesamt 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgten mit ihrem Einsatz
für einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung.
Neben dem 4:4-Fair-Play-Turnier fand
ein Sichtungsturnier der HFV-Stützpunkte
bei den U11-Juniorinnen statt. Die
Möglichkeit, ein Schnupperabzeichen zu
ergattern, rundete das attraktive Rahmenprogramm genauso ab wie die Streetsoccer-Anlage zum Mitkicken.
Um 13 Uhr stand das erste Highlight
des Tages an: Insgesamt sechs hessische
Vereine wurden für die Ausbildung vier
junger Nationalspielerinnen geehrt, die
ebenfalls mit vor Ort waren. Als Anerkennung und Dank erhielten Vereinsvertreter
des TV Hausen, der SG Rosenhöhe Offenbach, des SV Frauenstein, des FV Biebrich,
des 1. FFC Frankfurt und des SV Kaufungen
Schecks im Wert von insgesamt 19.150
Euro aus dem DFB-Bonus-Pool. Die Gelder
sind zweckgebunden und sollen für die
Jugendarbeit eingesetzt werden.
Die vier U-Nationalspielerinnen Tanja Pawollek, Samantha Herrmann, Jenny
Hipp und Isabella Möller erhielten als
Anreiz jeweils ein Trikot der Frauen-ANationalmannschaft. Danach waren die
Jugendnationalspielerinnen bei einer
Fragerunde und der anschließenden
Autogrammstunde bei den Teilnehmerinnen des Mädchenfußballtags heiß begehrt.
Nachdem auch der letzte Autogrammwunsch erfüllt war, ging es auf den Spielfeldern weiter, denn um 16 Uhr stand die
große Siegerehrung für alle Spielerinnen
an. Silke Sinning, Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauen- und Mädchenfußball sowie Verbandsmädchenreferentin Ute Maaß ehrten die fairsten
Mannschaften des 4:4-Fair-Play-Turniers,
wobei alle Teams als Sieger ausgezeichnet
wurden und einen Preis erhielten.
Beim Fair-Play-Turnier war es die Aufgabe der Mädchen, sich gegenseitig in ihrem
fairen Verhalten zu bewerten, was schließlich mit in die Endplatzierung einfloss.
Sieger in der Altersklasse 8 bis 9 Jahre war
die Mannschaft der „Leonas I“. Die „Powergirls“ wurden in der Altersklasse 10 bis 12
Jahre ausgezeichnet und bei den 13 bis 15
Jahre alten Mädchen setzte sich am Ende
der „1. FFC Marburg“ als fairste Mannschaft
durch.
Beim Turnier der Stützpunkte konnte
sich die Mannschaft Frankfurt Nord mit
Trainer Rainer Hofmann durchsetzen, auf
Platz zwei und drei folgten die Stützpunkte Frankfurt Mitte und Kassel Süd.
Moderator Benjamin Corts führte auch
dieses Jahr wieder stimmungsvoll durch
den Tag. Die Verpflegung durch das Sporthotel war ebenso gelungen wie das Wetter, das bis auf einen kleinen Regenguss
am Mittag bis zum Schluss hielt. Ein großes Dankeschön gilt allen Helfern, den
Schiedsrichtern und dem Team der Sportschule Grünberg.
Text & Fotos: Helena Dörr
Termine
Juli / August 2016
20.7.
Verbandslehrgang
U18-Hessenauswahl,
Sportschule Grünberg
18.–22.7.
Mädchenfußball-Camp,
Sportschule Grünberg
6.8.
Süddeutsche
Ü35-Meisterschaften,
SG Rosenhöhe Offenbach
Frauen / Mädchen 19
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Hessenpokal der Frauen:
Fünf Sieger in Frankfurt
Gleich vier Pokalsieger und ein Ü35-Ladies-Cup-Sieger wurden beim SV Blau-Gelb
Frankfurt ermittelt. Während die D- und C-Juniorinnen in Turnierform den Hessenpokalsieger ausspielten, folgten im Anschluss die Pokalendspiele der B-Juniorinnen
sowie der Frauen. Bei den Ü35-Ladies wurde der Sieger auf Kleinfeld ebenfalls im
Turniermodus ausgespielt.
Bei den D-Juniorinnen konnte sich der
KSV Hessen Kassel den Titel sichern.
Zunächst besiegte der KSV den MFFC
Wiesbaden, ehe sich das Team mit 3:2
im Neunmeterschießen gegen die MSG
Bad Vilbel im Spiel um den Finaleinzug
durchsetzen konnte. Im Finale gelang
den Kasselerinnen schließlich ein knapper
1:0-Sieg gegen die MSG Pohlheim. Dritter
wurde die MSG Bad Vilbel, gefolgt vom
RSV Germania Pfungstadt, dem MFFC
Wiesbaden und SuFF Raßdorf.
Den C-Juniorinnen des 1. FFC Frankfurt
gelang es beim parallel ausgetragenen
Turnier, souverän mit drei Siegen Hessenpokalsieger in ihrer Altersklasse zu
werden. Dabei blieben sie in allen drei
Partien ohne Gegentor. Platz zwei nahm
die MSG Pohlheim ein, die sich im Finale
gegen den 1. FFC Frankfurt deutlich mit
0:5 geschlagen geben musste. Der RSV
Germania Pfungstadt konnte sich mit
einem Sieg gegen den KSV Kassel Platz
drei sichern, während sich im Spiel um
Platz fünf der SuFF Raßdorf mit 0:1 gegen
den 1. FC Naurod geschlagen geben
musste.
Im Finale der B-Juniorinnen standen
sich der FSV Hessen Wetzlar und der RSV
Germania Pfungstadt gegenüber. Hessen
Wetzlar, frisch aus der B-JuniorinnenBundesliga abgestiegen, ließ dem Hessenligisten keine Chance und siegte deutlich
mit 4:0. Dies bedeutet den zweiten Pokal-
triumph für die Mittelhessinnen in Folge.
Im Endspiel um den Hessenpokal der
Frauen konnte sich die TSG Neu-Isenburg
mit Trainer Timo Kienle durchsetzen und
feierte nach dem Aufstieg in die Hessenliga das „Double“. Mit 3:0 gewann das
Team überraschend, aber deutlich gegen
den Absteiger aus der Regionalliga Süd,
Eintracht Frankfurt.
Beim 8. HFV-Ü35-Ladies-Cup konnte
sich die SG Marburger Land unter vier
teilnehmenden Mannschaften den Titel
sichern. Im Modus „jeder gegen jeden“
gingen die Marburgerinnen in allen drei
Partien als souveräner Sieger hervor. Die
Mannschaft „Aus dem Herzen der Natur“
musste sich nur gegen den späteren Sieger
aus Marburg geschlagen geben und erreichte somit Platz zwei. Den dritten Platz
konnten die „Chaosschnecken“ mit einem
Sieg gegen die SG Hainstadt/ Rimhorn
feiern. Die SG Marburger Land darf somit
den Hessischen Fußball-Verband bei den
Süddeutschen Ü35-Meisterschaften am 6.
August 2016 bei der SG Rosenhöhe Offenbach in Hessen vertreten.
Prof. Dr. Silke Sinning, Vorsitzende des
Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball beim Hessischen Fußball-Verband,
lobte die Organisatoren des SV Blau-Gelb
Frankfurt: „Es war eine rundum gelungene
Veranstaltung, die Helfer des SV BG
Frankfurt haben sich sehr viel Mühe gegeben.“
Helena Dörr
Steckbrief
Name: Ralph Wiederstein
Geburtsdatum: 21. März 1967
Beruf: Betriebswirt, zur Zeit berentet
Trainer der Mannschaft: Regionalauswahl U12 (Gießen/Marburg)
Ziele für die Arbeit als Trainer:
– Das Team und jede(n) einzelne(n)
Spieler(in) besser machen und
weiterentwickeln.
– Spaß und Freude am Fußball vermitteln. Nur so können Spieler/
innen und Trainer/innen die
beste Leistung bringen.
– Weiterhin offen und interessiert
sein und den Spieler /innen zuhören.
Hobbys:
– Mein Heimatverein VfB 09 Wetter
– Mein Hund Ella
– Besuch von „Heavy Metal“-Konzerten
Größtes Fußballerlebnis:
A-Jugend-Hessenmeisterschaft
Lebensmotto:
– Schaue nach vorne und nicht
zurück, weil Du die Vergangenheit nicht ändern kannst!
– Gib dein Bestes, dann kannst Du
dir auch nicht vorwerfen, etwas
nicht versucht zu haben.
Frauen- und Mädchenseiten:
Die TSG Neu-Isenburg feierte mit dem Pokalsieg nach dem Aufstieg in die Hessenliga das „Double“.
Foto: privat
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Silke Sinning
Eichertweg 8
34593 Knüllwald
Telefon 05685 1489
Mail [email protected]
20 Redaktionsgespräch
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Stefan Reuß als Schiedsrichter.
Der Verbandstag hat einige weitreichende
Entscheidungen getroffen, so z.B. hinsichtlich des Spielbetriebs auf Kreisebene
und die Entscheidungsbefugnisse. Dies ist
hinsichtlich meines Anspruchs, dass wir
mehr Flexibilität auf den verschiedenen
Ebenen benötigen, sehr hilfreich.
Themen
des
Spielbetriebes,
der
Integration, der Unterschiede innerhalb
der Regionen und die weitere Umsetzung
des DFB-Masterplans sind sicherlich vorrangige Themen, die es zu bearbeiten gilt.
Welche Veränderungen möchten Sie
mittel- oder langfristig beim HFV in die
Wege leiten?
Interview mit HFV-Präsident Stefan Reuß:
„Riesige Leidenschaft
für Fußball“
Seit dem 33. Ordentlichen Verbandstag am 18. Juni 2016 ist Stefan Reuß der neue
Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV). Der 45-jährige Landrat des
Werra-Meißner-Kreises wurde einstimmig von den Delegierten gewählt und benötigt
als bisheriger Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen keine Eingewöhnungszeit.
Matthias Gast, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des HFV, hat das neue Oberhaupt
des hessischen Fußballs getroffen und nach seinen Plänen befragt.
Herzlichen Glückwunsch Herr Reuß! Hätten Sie mit einer einstimmigen Wahl zum
HFV-Präsidenten gerechnet?
Nein, hätte ich nicht. Daher freut mich das
Ergebnis umso mehr. Sicherlich ist damit
auch meine Arbeit als bisheriger Vizepräsident anerkannt worden. Es ist aber auch
ein Vertrauensvorschuss, den ich erfüllen
muss.
Sie sind hauptberuflich Landrat des
Werra-Meißner-Kreises. Wie können Sie
diese hauptamtliche und die ehrenamtliche Tätigkeit als Präsident miteinander
verbinden?
Diese Frage ist mir in den letzten Wochen
häufiger gestellt worden. Fakt ist, dass
immer der Beruf vor dem Ehrenamt steht.
Das gilt für alle ehrenamtlich Tätigen und
muss auch akzeptiert werden. Dennoch
habe ich mir natürlich Gedanken im Vorfeld gemacht, ob dies zu bewältigen ist
und habe meinen zeitlichen Umfang in
den letzten 16 Jahren bewertet.
Ich komme zu dem Ergebnis, dass es zu
schaffen sein wird; außerdem gibt es ein
Team im Präsidium und eine hauptamtliche Geschäftsstelle mit professionellen
Strukturen.
Sie waren früher als Schiedsrichter aktiv.
Inwiefern hilft Ihnen das bei Ihrer Tätigkeit als Präsident des HFV?
Schiedsrichter lernen mit Konflikten
umzugehen,
mit
unterschiedlichen
Charakteren zusammenzuarbeiten, aber
auch zielorientiert und regelkonform zu
entscheiden. Diese Eigenschaften werden
mir sicherlich helfen.
Welche Themen möchten Sie als Erstes als
neuer HFV-Präsident anpacken?
Wir werden den Verband im sportlichen
Bereich weiterentwickeln und den gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden müssen. Wir müssen zum
Beispiel genau hinschauen, wie der
Spielbetrieb in den einzelnen Regionen
verläuft. Es wird immer schwieriger, ein
einheitliches, von oben nach unten durchdekliniertes Spielsystem zu erhalten. Wir
brauchen mehr Flexibilität, insbesondere
auf der Kreisebene. Wir müssen dem
demografischen Wandel Tribut zollen.
Daher müssen wir unsere Reform von
2008, als die Bezirke aufgelöst wurden,
weiterführen und einige Entscheidungsbefugnisse an die Kreise geben.
An welche gesellschaftlichen Herausforderungen denken Sie?
Da steht das Thema Integration im Mittelpunkt, wobei ich uns gut aufgestellt sehe.
Auch bei den neuen Medien wollen wir uns
weiterentwickeln, um Abläufe zu vereinfachen. Das DFBnet war anfangs auch sehr
umstritten, mittlerweile sind die Vereine
voll des Lobes über die neuen Möglichkeiten. Verschiedene Generation, ob jung
oder alt, sind mit Ihrem Smartphone unterwegs und wollen möglichst schnell Ergebnisse sehen. Drittens müssen wir uns fragen,
wie wir Aktive nach Ende der Laufbahn
stärker an die Vereine binden. Das heißt:
Welche zusätzlichen Angebote müssen wir
machen, um wahrgenommen zu werden?
Breiten- und Freizeitsport spielen eine
wichtige Rolle. Da sind uns zum Beispiel die
Turner weit voraus. Wir wollen attraktive
Angebote für Familien machen, dass alle
etwas davon haben, wenn sie sonntags auf
den Sportplatz gehen.
Wird es im Zuge des Triumphzuges der
neuen Medien den HESSEN-FUSSBALL als
gedrucktes Produkt weiterhin geben?
Der HESSEN-FUSSBALL hat Tradition
beim Hessischen Fußball-Verband, aber
Redaktionsgespräch 21
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
furt müssten wir unsere Haushaltsplanung
massiv umstellen. Der Profifußball sorgt
sehr stark dafür, dass der Amateurfußball
überhaupt in heutiger Form so gespielt
werden kann. Und dennoch ist auch klar,
dass die Profis von morgen in aller Regel
aus Amateurvereinen kommen.
Wie kann man das Ehrenamt fördern?
Das am Verbandstag neu gewählte komplette HFV-Präsidium.
muss auch wie wir alle mit der Zeit Schritt
halten. Daher haben wir erste Überlegungen angestellt, wie wir unsere Mitglieder und Leser zukünftig am besten mit
Informationen aus dem Verbandsleben
versorgen können. Diese Überlegungen
sind aber noch nicht abgeschlossen und
müssen noch besprochen werden.
Immer wieder werden aus den Vereinen
Vorwürfe laut, der Verband sei zu bürokratisch und formalistisch. Wie gehen Sie
damit um?
Der Fußball insgesamt ist zu stark
reglementiert. Aber die Regeln entstehen
aus dem guten Ansatz, aufgetretene
Einzelfälle zu lösen. Die dann gefundenen
Klauseln können aber nicht in jedem Fall
Bestand haben. Folglich werden wir uns
hier zusammensetzen und über Vereinfachungen sprechen müssen.
Gerade zum Saisonende ärgern sich viele
Vereine über das Thema Punktabzüge.
Wir wollen die Klubs bestimmt nicht
gängeln. Aber wir brauchen Solidarität.
Wenn ein Verein zu wenige Schiedsrichter
stellt, partizipiert er von denen, die es tun.
Trotzdem müssen wir neue Antworten
finden, ohne dass es immer um Geldstrafen geht. Das ist eine Aufgabe, die wir
dringend diskutieren müssen.
Was passiert mit den eingenommenen
Geldstrafen?
Das ist auch eine Aufgabe, diese Einnahmenverwendung transparenter darzustellen. Das ist vielen Menschen auch
nicht bewusst, dass wir ein Auswahlwesen haben, das natürlich Geld kostet.
Wir haben Stützpunkte in allen Regionen,
wir haben Verbandssportlehrer, wir
haben Mädchen- und Jungen-Auswahlmannschaften in unterschiedlichen
Altersklassen. Da sind wir gefordert, das
zu finanzieren. Hier und in den Schieds-
richterbereich fließt viel Geld hinein. Wir
haben 6000 Schiedsrichter, die geschult
und fortgebildet werden müssen, weil
wir alle den Anspruch haben, dass diese
gut sein müssen. Folglich müssen die
finanziellen Möglichkeiten auch zur Verfügung gestellt werden. Wir haben auch
einen Riesenschritt bei der Trainerqualität und bei Trainerlizenzen gemacht.
Wenn wir Trainer schulen, profitieren alle
davon. Gerade im Jugendbereich sind wir
alle dankbar dafür.
Werden die Profis den Amateuren bevorzugt behandelt?
Der Verband behandelt die Amateure
nicht anders als die Profis. Wir müssen
aufpassen, dass der Amateurfußball nicht
ins Hintertreffen gerät, aber wir müssen
auch akzeptieren, dass der Profifußball
sehr stark dazu beiträgt, dass Amateurfußball überhaupt gespielt werden kann.
Der Profibereich trägt eine besondere
Verantwortung für den Amateurbereich,
wir profitieren stark von den Abgaben
der Profivereine. Ohne beispielsweise
die Zuschauereinnahmen und damit verbundenen Abgaben von Eintracht Frank-
Vieles hängt von den Personen an der Vereinsspitze und der Bereitschaft ab, sich
einzubringen. Das ist auch eine Frage der
Wertschätzung, die wir aber nicht alleine
als Fußballverband lösen können. Das ist
auch eine gesellschaftliche und politische
Frage: Wie gehen wir mit Ehrenamt um,
welche Möglichkeiten gibt es? Wir können
als Lobbyist auftreten in der Frage: Wie
können wir Anerkennung geben? Für
Jugendliche gibt es Überlegungen und
Ansätze, diese wichtige soziale Kompetenz
ins Schulzeugnis zu bringen. Ein Modell
ist das freiwillige soziale Schuljahr, im
Zuge dessen Schüler zum Beispiel einmal pro Woche ihren Verein unterstützen
und dafür ein Zertifikat ihrer Schule bekommen. Es gibt also Ansätze, aber das ist
ein langer Weg.
Welche Motivation haben Sie, das Amt
des Präsidenten auszuüben?
Ich habe eine riesige Leidenschaft für Fußball – die muss man auch haben – und bin
auch jemand, der Ehrenamt ziemlich gut
lebt und nicht nur darüber redet. Mich
interessieren natürlich auch inhaltliche
Punkte: Es gibt so viele Stellen, an denen
ich mitgearbeitet habe, da gibt es noch so
viele Baustellen, die ich weiter bearbeiten
möchte. Ich möchte versuchen, diese
Themen mit meinen Ideen und Möglichkeiten zu unterstützen.
Welche Schlagzeile über sich würden Sie
gerne am Ende Ihrer Amtszeit lesen?
Er hat seinen Job gut gemacht.
Stefan Reuß (2.v.l.) mit Vizepräsident Torsten Becker (li.) und Ehrenpräsident Rolf Hocke und dessen Gattin Renate.
Fotos: Gast
22 Kopfzeile
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
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Jugendfußball 23
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
D-Junioren Hessencup:
Königstein krönt
sich zum Hessenmeister
Beim D-Junioren-Hessencup im Sportpark Kelsterbach gab es mit dem 1. FC-TSG Königstein einen neuen Titelträger. Der Sieger in den Vorjahren 2015 und 2014, FSV
Frankfurt, scheiterte im Halbfinale am KSV Baunatal und belegte am Ende Rang drei.
Bei idealen Bedingungen im gut besuchten Sportpark Kelsterbach sahen die
zahlreichen Zuschauer spannende und
ausgeglichene Begegnungen auf ansprechendem Niveau. Nach der Vorrunde
konnte noch kein Favorit ausgemacht
Wolfgang-Schlosser-Cup:
FSV Frankfurt vor SG Bruchköbel
Bei der diesjährigen Auflage des Wolfgang-Schlosser-Cups, der am 25. Juni 2016
beim RSV Würges stattfand, sicherte sich der Nachwuchs des FSV Frankfurt den Titel
als inoffizieller Hessenmeister der E-Junioren. Rang zwei ging an die SG Bruchköbel,
den dritten Platz eroberte der SC Viktoria Griesheim.
Bei idealen Bedingungen auf der hervorragenden Sportanlage in Würges erlebten
die zahlreichen Zuschauer begeisternden
Kinderfußball. Spannend verlief die
Siegerehrung, da der Modus bis zum
Schluss offen lässt, welches Team letztlich welche Platzierung erreicht hat und
die Wertungen aus dem Fußballabzeichen
nicht bekannt sind. Schließlich war es der
FSV Frankfurt, der nicht nur die Gruppenspiele dominierte, sondern auch im Geschicklichkeitsparcours die höchste Punktzahl erzielte. Aber auch die SG Bruchköbel
spielte ein tolles Turnier und folgte mit nur
wenigen Punkten Rückstand.
Seit vielen Jahren werden bei den EJunioren-Hallenmeisterschaften in allen
hessischen Kreisen für die Deutsche Kinder-Krebshilfe Spenden gesammelt, um
die Organisation bei ihrem Kampf gegen
die heimtückische Krankheit zu unterstützen. Auch in der Saison 2015/2016 kamen dank des großartigen Einsatzes vieler ehrenamtlicher HFV-Mitarbeiter und
werden. Auch in der Meisterrunde der
besten acht Teams begegneten sich die
Mannschaften weitgehend auf Augenhöhe.
In den beiden Halbfinalspielen
setzte sich der KSV Baunatal gegen
den Vorjahressieger FSV Frankfurt nach
Achtmeterschießen mit 3:1 durch, der
1. FC-TSG Königstein konnte den JFV
Alsfeld-Bechtelsberg mit 3:1 distanzieren.
Im Finale schließlich behielten die Königsteiner mit 1:0 gegen den starken KSV
Baunatal die Oberhand. „Das war ein
packendes Finale. Beide Mannschaften
hätten den Sieg sicher verdient“, war
Turnierleiter Karl-Heinz Meister vom Verbandsjugendausschuss begeistert.
Hervorragend war auch die Organisation durch den ausrichtenden Verein
BSC 1947 Kelsterbach: „Nicht nur die Anlage mit den beiden großzügigen Rasenplätzen war spitze, auch die Verpflegung
der zahlreichen Gäste war bestens organisiert. Hier haben sich die Verantwortlichen von der besten Seite präsentiert.“
Und so überraschte es auch nicht, dass
das Feedback der Spieler, Zuschauer und
Betreuer durchweg positiv ausfiel.
Text & Foto:
Michael Schäfer / Sebastian Sauer
der Spendenbereitschaft über 8000 € für
den guten Zweck zusammen. Verbandsjugendwart Carsten Well überreichte den
entsprechenden Scheck an den Pressereferent Winfried Schüler. Der Hessische
Fußball-Verband bedankt sich beim RSV
Würges und allen Helfern für die perfekte
Organisation.
Michael Schäfer
Der Nachwuchs des FSV Frankfurt sicherte sich den Wolfgang-Schlosser-Cup 2016.
Foto: HFV
24 Jugendfußball
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Freude über Turniersieg: die hessische U15-Auswahl.
Hessenauswahl ohne Gegentor:
U15 gewinnt
Süddeutsches Turnier
Die U15-Hessenauswahl konnte ein sportlich gelungenes Wochenende mit dem Turniersieg beim Süddeutschen Turnier in der Sportschule Ruit (Württemberg) krönen.
Daran konnte auch der Dauerregen nichts ändern.
Nach kleinen Startschwierigkeiten am
Samstag fand das Team zunehmend besser
zusammen und erspielte sich viele sehr
gute Tormöglichkeiten. So wurde die erste
Partie gegen Südbaden nach Toren von
Jabez Makanda (Strafstoß), einem sehenswerten Heber von Patrick Finger und
Dennis Owusu klar mit 3:0 gewonnen. Auch
in der zweiten Partie des ersten Turniertages musste die Elf von Verbandssportlehrer Christoph Liebich einige Unsicher-
heiten in den ersten Minuten überstehen,
bevor Amid Khan Agha einen wunderbaren
Konter zum 1:0 verwertete. Fünf Minuten
später erzielte Leon Bachmann nach einem
Eckstoß den 2:0-Endstand gegen die
bayerische Auswahl. Am Sonntagmorgen
stand dann die vorentscheidende Partie
gegen Baden auf dem Programm. Die
Hessen zeigten von Beginn an ihre ganze
spielerische und kämpferische Klasse.
Jabez Makanda und Patrick Finger per
DFB-U15-Sichtungsturnier:
Hessen verpasst Triumph knapp
Die U15-Hessenauswahl verpasste nach einer bitteren 0:1-Niederlage gegen Westfalen den Sieg beim DFB-U15-Sichtungsturnier in Duisburg. Nach zuvor drei Siegen
gegen Baden (3:2), Sachsen (2:1) und Württemberg (2:0) hatten die Hessen im Finalspiel gegen Westfalen das Nachsehen.
Im ersten Turnierspiel des DFB-U15Sichtungsturniers, das nach dem
Hammes-Modell gespielt wird, traf die
Liebich-Elf auf Baden. Bereits nach sieben
Minuten führten die Hessen durch Tore
von Jonas Pfalz und Robert Voloder mit
2:0. Pech bei der Chancenverwertung
und mangelhaftes Defensivverhalten
ermöglichte Baden jedoch zwei Treffer
zum Ausgleich. Doch mit der letzten
Aktion des Spiels traf David Siebert zum
verdienten 3:2-Endstand.
Am Sonntag hieß der Gegner Sachsen.
Durch eine disziplinierte Defensivleistung konnte der gefährliche Widersacher nach einem Eigentor und einem
Kontertor von Jabez Makanda mit 2:1 besiegt werden.
Nun traf das Team im dritten Turnierspiel auf Württemberg, das bis dato ebenfalls zwei Spiele gewinnen konnte. In einer
intensiven Partie hatte die U15 nach Toren
von Voloder und Makanda die Nase vorn
und gewann mit 2:0.
Am Dienstag wartete im finalen Spiel
um den Turniersieg das starke Westfalen. Hessen-Trainer Christoph Liebich
Foto: HFV
direktem Freistoß stellten eine 2:0-Führung
her, die abgeklärt über die Zeit gebracht
wurde. Die letzte Partie gegen Gastgeber
Württemberg wurde am Ende fast schon
zum Schaulaufen. Patrick Finger, Sebastian
Müller und ein Eigentor ließen die U15Auswahl nach einem ungefährdeten 3:0Sieg den Turniersieg bejubeln. Bei der
anschließenden Siegerehrung übergab
der württembergische Verbandsjugendwart Michael Supper den Wanderpokal
an Kapitän Per Lockl und lobte die tolle
Leistung der hessischen Talente.
Grundstein des Erfolges war die
souveräne Defensive um Sava Cestic,
Leon Bachmann, Robert Voloder und Fritz
Oestreicher. In der Offensive setzte die
„Kreativabteilung“ um Amid Khan Agha,
Patrick Finger und Per Lockl immer wieder
tolle Akzente. Die beiden Torhüter Jan
Eyrich und Carl Leonard freuten sich ganz
besonders über ihre „weiße Weste“.
Für Hessen spielten: Jan Eyrich, Sava
Cestic, Amid Khan Agha, Per Lockl,
Jabez Makanda, Robert Voloder (alle FSV
Frankfurt), Patrick Finger, Fritz Oestreicher,
Nils Orywol, David Siebert, Jonas Pfalz
(alle Eintracht Frankfurt), Sebastian Müller,
Dennis Owusu (beide TSG Wieseck), Leon
Bachmann, Frederik Trümner (beide KSV
Baunatal), Carl Leonard (Darmstadt 98).
Jonas Stehling; Foto: HFV
schickte eine defensiv eingestellte Elf auf
den Rasen, die eine kämpferisch starke
Leistung zeigte. Einer Unachtsamkeit in
der Defensive folgte das 0:1 aus hessischer
Sicht. In der Folge fehlte der Liebich-Elf die
Durchschlagskraft für den erhoff ten Ausgleichstreffer.
Durch die Niederlage rutschte das
Team in der Tabelle noch auf Platz 4 ab.
Verbandssportlehrer Christoph Liebich
war dennoch stolz auf die hervorragende
Leistung seines Teams, das zudem
doppeltes Verletzungspech im Turnierverlauf in Kauf nehmen musste. Zehn Spieler
des Teams verlassen zum Saisonende ihre
Vereine und wechseln den Landesverband. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft
alles erdenklich Gute und viel Erfolg!
Für Hessen spielten: Jan Eyrich, Per
Lockl, Robert Voloder, Sava Cestic, Amid
Khan Agha, Jabez Makanda (alle FSV
Frankfurt), Patrick Finger, Nils Orywol,
David Siebert, Fritz Oestreicher, Jonas
Pfalz, Daniel Dejanovic (alle Eintracht
Frankfurt), Carl Leonhard (Darmstadt
98), Leon Bachmann, Frederik Trümner
(beide KSV Baunatal), Tom Theo Fladung,
Yusuf Ürel (beide SV Wehen Wiesbaden),
Sebastian Müller (TSG Wieseck).
Jonas Stehling; Foto: Rüdiger Zinsel
Jugendfußball 25
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Tag des Talentes:
Nachwuchskicker trotzen Regen
Von sehr durchwachsenen äußeren Bedingungen ließen sich die Nachwuchskicker
des Jahrgangs 2004 aus den hessischen Stützpunkten und Nachwuchsleistungszentren die Laune nicht verderben. Der Tag des Talentes in der Sportschule Grünberg war
wieder ein voller Erfolg. Sportlich ging dieses Mal Kickers Offenbach im Stadtderby
gegen die Frankfurter Eintracht knapp als Sieger hervor.
Die Entscheidung fiel vom Punkt, nachdem Offenbach in der regulären Spielzeit
einen frühen Frankfurter Treffer noch ausgleichen konnte und am Ende ein 1:1-Unentschieden zu Buche stand. Im anschließenden Entscheidungsschießen hatten
die Offenbacher das Quäntchen Glück auf
ihrer Seite und konnten bei der anschließenden Siegerehrung den Pokal in die
Höhe strecken. Rang drei sicherte sich der
FSV Frankfurt vor dem Stützpunkt aus Kassel. Somit konnte sich erstmals seit 2013
wieder ein Nachwuchsleistungszentrum
den Titel sichern, nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Stützpunkte
Neu-Isenburg und Dornheim als Sieger
hervorgingen.
„Es war ein packendes Finale und eine
tolle Stimmung unter den Zuschauern“,
bilanzierte Turnierorganisator Michael
Schäfer, der für einen reibungslosen Ablauf des Turnieres sorgte und Spontanität
bewies, als er die Scheckübergabe für die
Vereine, die Junioren-Nationalspieler ausgebildet haben, aufgrund eines Regenschauers kurzerhand in den Pavillon
verlegte. In diesem Jahr wurden der SV
Wehen Taunusstein, der FC Cleeberg,
der TSV Taunusstein-Bleidenstadt, die TG
Bessungen und Kickers Offenbach mit
Geldspenden des DFB bedacht.
Wie jedes Jahr nahmen an der Sichtungsmaßnahme alle 30 DFB-Stützpunktteams
des Jahrgangs 2004, die gleichaltrigen
Mannschaften der fünf hessischen Nach-
wuchsleistungszentren und die U14Verbandsauswahl der Mädchen teil. Für
Dirk Reimöller und sein Team der Verbandssportlehrer ist das eine gute Möglichkeit, sich einen ersten Eindruck über den
Leistungsstand der Auswahlspieler zu
machen. „Wir binden die Stützpunkttrainer
am Tag des Talentes in die Sichtung mit
ein. Alle Spieler werden anhand eines Bewertungsbogens beurteilt mit dem Ziel,
die besten Spieler des Jahrgangs herauszufiltern, die künftig dann die Hessenauswahl
bilden“, erklärt Dirk Reimöller.
Auch für die Spieler ist der Tag des
Talentes ein besonderes Ereignis: Hier
können sie sich vor einer tollen Kulisse
mit den besten Spielern aus ganz Hessen
messen. Das Sportgelände in Grünberg war
trotz des durchwachsenen Wetters bestens
besucht. Beim großen Finale blickten etwa
500 Zuschauer – Eltern, Spieler und Trainer
– gespannt auf die beiden Finalteams. Für
das leibliche Wohl der Beteiligten sorgte
das Team des Sporthotels unter der Leitung
von Hoteldirektor Thomas Schmitt.
Text & Fotos: Sebastian Sauer
Jugendseiten
Ansprechpartner:
Sebastian Sauer
Eisenacher Straße 19
36167 Nüsttal-Morles
Mobil 0160 99697027
Mail [email protected]
26 Schiedsrichter
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Die Veränderungen
im Einzelnen:
Die verabschiedeten KSOs mit VSO Schugard (li.) und Vizepräsident Torsten Becker (re.).
Zeit der Wechsel:
14 neue Obleute in Hessen
Die Kreisschiedsrichtertage im Frühjahr haben Bewegung in die hessischen Vereinigungen gebracht: In 14 von 32 Kreisen übergaben zum Teil langjährige und gestandene Kreisschiedsrichterobleute ihr Amt an ihre jeweiligen Nachfolger.
So war es nicht verwunderlich, dass auf der
KSO-Tagung in Grünberg der große Dank
des Verbandsschiedsrichterausschusses für
die geleistete Arbeit im Mittelpunkt stand.
VSO Gerd Schugard und HFV-Vizepräsident
Torsten Becker würdigten das Engagement
und die Leistungen der ausgeschiedenen
Obleute und begrüßten zugleich die
neuen KSOs in ihrem verantwortungsvollen Amt, in dem die Grundlagen für ein
funktionierendes Schiedsrichterwesen in
Hessen gelegt werden. Mit Heinz Althaus
(Kreis Biedenkopf) und Peter Willbuck
(Maintaunuskreis) verabschiedeten sich die
beiden dienstältesten KSOs nach mehr als
30 Jahren Amtszeit in den Ruhestand. Die
Auf- und Abstiege:
Veränderungen
in den Spielklassen
Das hessische Schiedsrichterwesen kann insgesamt auf eine höchst erfolgreiche Saison zurückblicken. In der 1. Bundesliga haben die beiden FIFA-Referees Tobias Welz
und Tobias Stieler durch sehr gute Leistungen überzeugen können.
Katrin Rafalski (1. Frauen-Bundesliga) wurde
zur Schiedsrichterin des Jahres gekürt.
Christof Günsch (Kreis Frankenberg) gelang
nach einer ausgezeichneten Saison der Aufstieg von der 3. in die 2. Liga. Komplettiert
werden die männlichen Spitzenschiris
durch Rafael Foltyn als Assistent in der
1. Bundesliga, Katrin Rafalski und Jonas
Weickenmeier als Assistenten in der 2. Liga,
Julius Martenstein und Timo Wlodarczak
als Assistenten in der 3. Liga. Bei den Frauen
schaffte Johanna Ochs (Kreis Frankenberg)
den Sprung in die 2. Frauen-Bundesliga, in
der Sabine Stadler und Wiebke Schneider
ihre Plätze halten konnten.
Einen regen Austausch gibt es im Bereich der Regionalliga zu verzeichnen:
Moritz Kühlmeyer scheidet nach einer Ver-
letzungspause freiwillig aus, Patrick Hartmann verlässt die Klasse aus sportlichen
Gründen. Stattdessen rücken die beiden
Aufsteiger Abdelkader Boulghalegh (GroßGerau) und André Klein (Offenbach) nach.
In der A-Junioren-Bundesliga geht Patrick
Glaser in seine zweite Saison; neu in der
Klasse sind Cristian Ballweg (Bergstraße)
und Joshua Herbert (Lauterbach-Hünfeld). In der B-Junioren-Bundesliga haben
Yannick Stöhr (Dieburg) und Maximilian
Rother (Bergstraße) den Aufstieg geschafft;
Felix Berger geht in seine zweite Saison.
Traditionell groß ist die Fluktuation in der
LOTTO Hessen- und der Verbandsliga: Miro
Radl und Thorsten Eick verlassen die LOTTO
Hessenliga als Absteiger; zudem scheiden
Ralf Orschulok und Thorsten Mürell frei-
Alsfeld:
Thorsten Eick für Karl-Friedrich Müller
Hersfeld-Rotenburg:
Rainer Heß für Kurt Apel
Biedenkopf:
Lars Braun für Heinz Althaus
Darmstadt:
David Wegmann für Sebastian Schaab
Dillenburg:
Jörg Menk für Florian Kunz
Friedberg:
René Filges für Markus Mogk
Gießen:
Andreas Reuter für Hans-Peter Schön
Hochtaunus:
Erdal Akemlek für Haluk Gercek
Hofgeismar:
Mike Britting für Stefan Schindler
Kassel:
Darko Pfeiffer für Kai Graviat
Maintaunus:
Ralf Moser für Peter Willbuck
Marburg:
Markus Bengelsdorff für Steffen Rödiger
Odenwald:
Thorsten Schenk für Hartmut Schwöbel
Wetzlar:
Marcel Rühl für Karsten Gombel
anwesenden Ex-KSOs wurden mit einem
Präsent verabschiedet.
Text & Foto: Christoph Schröder
willig aus. Ergänzt wird der Kader durch
die Aufsteiger Patrick Werner (Groß-Gerau),
Wiebke Schneider und Christian Stübing
(beide Gelnhausen) sowie Pascal Loschke
(Kassel). Lasse Braun (Maintaunuskreis) ist
aus Niedersachsen zugezogen und wird
ebenfalls in der LOTTO Hessenliga zum Einsatz kommen. In der Verbandsliga haben
Patrick Beck, Kai Flechtner, Maurice Gotta,
Mutlu Güler, Thomas Hammer, Pascal
Immig, Julian Knabbe und Matthias Kristek
freiwillig die Klasse verlassen; abgestiegen
sind Christoph Eschmann, Frank Naumann,
Nico Pohl, Patrick Schwarz und Sebastian
Wiesner. Der Aufstieg aus der Gruppenliga
gelang Paul-Ioan Barbu (Offenbach), Markus
Bengelsdorff (Marburg), Olivia Depta
(Schlüchtern), Jeffrey Euchler (Schlüchtern),
Sascha Faust (Rheingau-Taunus), Thomas
Jozefczuk (Frankenberg), Oleg Karaliov
(Büdingen), Malte Kirschner (Wiesbaden),
Rajinder Mahey (Frankfurt), Philipp Metzger
(Hofgeismar-Wolfhagen), Sebastian Poth
(Büdingen), Patrick Rodrigues (Offenbach), Jan Turinski (Bergstraße) und Tomas
Zahorec (Kassel). Wir wünschen allen
Schiedsrichtern eine gute und erfolgreiche
Saison.
Christoph Schröder
Schiedsrichter 27
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Motiviert bis in die Haarspitzen:
Günsch in 2. Bundesliga
„Es hätte“, sagt Christof Günsch, „alles auch schlimmer kommen können“, und man
hört das ironische Understatement in seiner Stimme. In der Tat hatten es die letzten
Wochen in sich für den 30-Jährigen aus dem Kreis Frankenberg, der 2001 seine
Schiedsrichterprüfung ablegte.
Zuerst erreichte ihn die Nachricht, dass er
aufgrund ausgezeichneter Leistungen in
der abgelaufenen Saison im neuen Spieljahr als Schiedsrichter in der 2. Bundesliga
eingesetzt werden wird. Und wenige Tage
darauf fand Günsch in seinem Mailpostfach einen nicht alltäglichen Spielauftrag
vor: Die DFB-Schiedsrichterkommission
hatte ihn mit der Leitung des Endspiels
um die Deutsche Meisterschaft der BJunioren zwischen Borussia Dortmund
und Bayer Leverkusen im Stadion Rote
Erde in Dortmund beauftragt.
Als Assistenten wurden Günsch Julius
Martenstein (Kreis Marburg) und Timo
Wlodarczak (Kreis Hersfeld-Rotenburg)
zur Seite gestellt. Beeindruckt waren
Christof Günsch und sein Gespann von
der akribischen Organisation rund um
das Finale: Bis 16 Uhr am Tag vor dem
Spiel hatten sie sich im Hotel einzufinden;
es folgte eine Besprechung mit den Verantwortlichen beider Vereine und des DFB,
in der bis hin zur Farbe der Aufwärmtrikots
sämtliche Details und Eventualitäten durchgesprochen wurden. Am Abend stand dann
noch ein gemeinsames Bankett mit beiden
Mannschaften auf dem Programm, an dem
auch der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende
Reinhard Rauball und der Dortmunder ExNationalspieler Lars Ricken teilnahmen.
Das Spiel selbst lief für das hessische Gespann vor mehr als 6000 Zuschauern weitgehend unproblematisch – mit Ausnahme
einer kniffeligen Strafraumsituation für
die Gastgeber. Doch die zweite Kameraperspektive zeigte, dass Christof Günsch
auch hier richtig lag. „Die waren schon alle
angespannt bis in die Haarspitzen“, beschreibt Günsch die Atmosphäre auf dem
Platz. Doch nach dem Spiel, das die Gäste
mit 2:0 gewinnen konnten, gab es keine
Hessenliga-Schiedsrichter bei Lehrgang:
Motivation, Regeländerungen,
Meditation
Die Dramaturgie der Saison brachte es mit sich, dass Hessens Spitzenschiedsrichter
auf ihrem Lehrgang in Stadtallendorf dieses Mal weniger in Bewegung waren als
sonst: Die körperliche Leistungsprüfung war bereits auf den Stützpunkten im März
absolviert worden, so dass der Frühsport am Sonntagmorgen die größte physische
Herausforderung darstellte. Breiten Raum nahm die Erläuterung der umfangreichen
Regeländerungen ein, schließlich müssen sie bereits bei den Freundschaftsspielen
zur Saisonvorbereitung umgesetzt werden.
Als Referent für den Lehrgang kam Florian
Meyer aus Braunschweig angereist. Der
ehemalige FIFA-Schiedsrichter, der in
diesem Sommer aus Altersgründen seine
Bundesliga-Laufbahn beenden musste,
hielt einen begeisternden Vortrag, in dem
die Außenwirkung des Schiedsrichters und
die Persönlichkeitsdarstellung im Mittelpunkt standen. Florian Meyer, der sich im
Kreis der Spitzenschiedsrichter sichtlich
wohlfühlte, ließ es sich dann auch nicht
nehmen, den anschließenden Vortrag
Die Teilnehmer des Lehrganges mit VSO Gerd Schugard (li., in weiß) und HFV-Vizepräsident Torsten Becker (re., in weiß).
Christof Günsch (2.v.l.) pfiff mit seinen Assistenten Julius Martenstein (2.v.r.), Timo Wlodarczak (r.) und dem vierten Offiziellen Sven
Waschitzki (li.) das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der BJunioren.
Foto: DFB
bösen Worte in Richtung des Gespanns.
Ein gutes Zeichen. Christof Günsch, der
gerade an seiner Masterarbeit im Fach
Politikwissenschaften arbeitet, ist gerüstet
für die neue Spielklasse. Alle hessischen
Schiedsrichter drücken ihm die Daumen.
Christoph Schröder
von Adrian Sigel anzuhören, der seine
Magisterarbeit an der Uni Frankfurt zum
Thema Schiedsrichter und Gewalt verfasst
hat und nun psychologische Schulungen
anbietet. Sigel nahm die Teilnehmer mit
auf eine Meditationsreise, die den Schiedsrichtern helfen sollte, sich in Problemsituationen auf ihre Stärken zu besinnen.
Am Abend des intensiven, aber auch
abwechslungsreichen Lehrgangs wurden
dann noch zahlreiche Ehrungen und Verabschiedungen vorgenommen: VSO Gerd
Schugard wurde von HFV-Vizepräsident
Torsten Becker mit der DFB-Verdienstnadel
ausgezeichnet. Mit Ralf Orschulok und
Thorsten Mürell wurden zwei langjährige
Hessenliga-Schiedsrichter verabschiedet,
und mit Matthias Kristek verlässt einer der
auch bei den Vereinen anerkanntesten und
beliebtesten hessischen Schiedsrichter die
Verbandsliste. Allen Ausscheidern sprach
der Verbandsschiedsrichterausschuss seinen Dank aus.
Text & Fotos: Christoph Schröder
Schiedsrichterseiten
Ansprechpartner: Christoph Schröder
Seehofstraße 46, 60594 Frankfurt/Main
Telefon 069 25718733
Mobil 0170 1835261
Mail [email protected]
28 Schiedsrichter
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Gültig ab 1. Juli:
Aktuelle Regeländerungen
Der IFAB und die FIFA haben für die kommende Saison umfangreiche Regeländerungen durchgeführt, die in Hessen und bundesweit ab dem 1. Juli 2016 Gültigkeit
erlangt haben.
Dabei sind fast alle Regeln betroffen (Ausnahme Regel 2: „Der Ball“).
Es folgt ein kurzer Überblick über die wichtigsten Regeländerungen, die in dieser
Fassung aber sehr pauschal gehalten sind.
Ein paar Grundsätze, die in den Regeländerungen verankert sind:
• Einfachere Strukturen
• Anpassen der Titel der Spielregeln
• Vereinfachung des Textes
• Angepasster Inhalt
Inhaltlich:
• Alle Beteiligten, die nicht am Fußballspiel aktiv mitwirken, müssen sich auf
härtere Spielstrafen einstellen.
• Bei Vergehen wird grundsätzlich versucht, die härteste Strafe zu nutzen.
• Dreifachbestrafung bei der Notbremse wird dezent angepasst.
• Bei normalem Spielverlauf ist kaum
eine Änderung zu erkennen – die Änderungen beziehen sich hauptsächlich auf regeltechnische Feinheiten
und Ausnahmen.
1. Änderungen bei den
Spielfortsetzungen
a. Der Anstoß darf in Zukunft in alle
Richtungen gespielt werden.
b. Bei allen Spielfortsetzungen muss sich
der Ball klar bewegt haben.
c. Kein Spiel darf mehr mit weniger als
sieben Spielern pro Team fortgesetzt
werden.
d. Ein SR-Ball muss erst von zwei
Spielern berührt werden, bevor er ins
Tor geschossen werden darf.
2. Strafgewalt und Spielstrafen für
Ersatzspieler und Teamoffizielle
wurden erweitert (verschärft)
a. Die Strafgewalt des Schiedsrichters
beginnt bereits bei der Platzkontrolle. Auch hier können bereits
Spieler ausgeschlossen werden und
dürfen dann nicht mehr am Spiel teilnehmen.
b. Ersatzspieler, ausgeschlossene
Spieler sowie Trainer und Betreuer
erhalten einen anderen Status auf
dem Feld. Sollten sie auf dem Feld
ein Vergehen gegen eine andere
Person begehen (das kann vom
Gegenspieler über den Schiedsrichter
bis zum Mitspieler sein), wird immer
der direkte Freistoß und die für das
Vergehen erforderliche persönliche
Strafe verhängt. Dies hat im Strafraum die Konsequenz, dass gegen
die Mannschaft auch der Strafstoß
verhängt werden kann. Würde also
ein Auswechselspieler, der sich hinter
dem Tor warm läuft, auf das Feld
laufen und ins Spiel eingreifen und
befindet er sich im Strafraum, erhält
er neben der gelben Karte auch den
Strafstoß gegen sich.
c. Erzielt eine Mannschaft ein Tor und
befindet sich ein Spieler / Ersatzspieler / Trainer und Betreuer
(Mannschaftsoffizielle) oder ein ausgeschlossener Spieler auf dem Feld
(auch wenn sie nicht eingreifen), ist
das Tor nicht anzuerkennen.
3. Änderungen beim Abseits
a. Die Ausführung des indirekten Freistoßes beim Abseits wird jetzt dort
ausgeführt, wo der Spieler eingreift,
nicht mehr dort, wo der Spieler beim
Abspiel stand.
b. Die Arme zählen weder beim Stürmer
noch beim Verteidiger für die Abseitsbewertung.
4. Dreifachbestrafung bei
der Notbremse
a. Die so genannte Notbremse erhält
eine Abmilderung in der persönlichen Strafe (gelb statt rot), wenn
ein Strafstoß dafür verhängt wurde
und der Ball in dem zu beurteilenden
Zweikampf gespielt werden sollte.
Heißt aber auch, dass außerhalb des
Strafraums die Notbremse weiterhin
mit „rot“ bestraft wird und innerhalb
ebenfalls, wenn der Angriff nicht dem
Ball galt (Ziehen, Stoßen, Rempeln
usw. – grundsätzlich rot). Ein Foul, das
im Mittelfeld aufgrund der Intensität
die rote Karte nach sich zieht, wird
natürlich auch im Strafraum mit einem
Feldverweis geahndet, unabhängig,
ob eine Notbremse vorlag oder nicht.
Die rote Karte für die Torverhinderung
per Hand bleibt ebenfalls bestehen.
5. Verschärfung bei Vergehen rund
um die Strafstoßausführung
a. Wenn beim Strafstoß der Ball nach
hinten gespielt wird, wird das Spiel
sofort unterbrochen und mit indirektem Freistoß fortgesetzt. Hinzu
kommt, wenn ein anderer Spieler
außer dem Schützen den Strafstoß
schießt sowie ein unsportliches
Täuschen beim Schuss (beim Anlauf
ist dies erlaubt) durch den Schützen
vorgenommen wird, wird ebenfalls
sofort auf indirekten Freistoß entschieden. Zusätzlich werden die
Spieler auch verwarnt.
b. Wenn der TW eine Regelübertretung
bei der Strafstoßausführung begeht
und der Ball geht nicht ins Tor, wird
die Wiederholung angeordnet und
der TW wird ebenfalls verwarnt.
6. Behandlung auf dem Feld
a. Ein Spieler darf auf dem Feld für kurze
Zeit (ca. 25 Sekunden) behandelt
werden und auf dem Feld bleiben,
wenn der SR das Vergehen des Gegenspielers, das zur Verletzung führte, mit
einer gelben oder roten Karte bestraft
hat. Dauert es länger, muss der Spieler
allerdings das Feld verlassen.
Andreas Schröter; Foto: getty images
PR Eurogreen 29
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Zeitpunkt – Häufigkeit – Kontrolle:
Rasensportplätze richtig beregnen
Wasser ist ein kostbarer und teilweise teurer Rohstoff. Daher ist bei der Bewässerung
von Sportrasen sowohl auf eine ausreichende Versorgung der Gräser, als auch auf
einen sparsamen Umgang zu achten. Auch Tennen- und Kunststoffrasenplätze benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer Funktion und zur Reduzierung des Verschleißes
eine Beregnungsmöglichkeit. Besonders auf den Kunststoffrasenplätzen reduziert
eine Befeuchtung die hohen Belagstemperaturen während des Sommers und verbessert das Gleitverhalten. Nun aber zurück zum Sportrasen:
Rasengräser bestehen zu ca. 90 % aus
Wasser. Ohne ausreichende Wasserversorgung brechen die Stoff wechselvorgänge zusammen und das Gras vertrocknet. Der tägliche Wasserbedarf der Gräser
schwankt je nach Temperatur und Verdunstung zwischen 1 und 7 l/m² (= mm).
Während des Sommers liegt er im Mittel
bei etwa 4 l pro m² täglich. Wenn der natürliche Niederschlag ausbleibt, muss der
Rasen beregnet werden, damit keine Tro-
ckenschäden entstehen. Außerdem hat
die richtige Wasserversorgung entscheidenden Einfluss auf die Durchwurzelungstiefe. Nachfolgend die wichtigsten Regeln
für eine richtige und sparsame Beregnung.
Der optimale Zeitpunkt: Er liegt kurz
vor Welkebeginn der Gräser. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die Wurzeln den
Wasservorrat im Boden ausgeschöpft und
bleiben in der Tiefe. Der Pflanzenbestand
zeigt erste Welkesymptome (schlaffes
Mit der Versenkberegnung ist eine schlagkräftige Bewässerung des
Sportplatzes möglich.
Foto: Eurogreen
Blatt, leichte Graufärbung). Jetzt ist der
richtige Zeitpunkt zum Beregnen. Grundsätzlich wird während der Nacht oder in
den frühen Morgenstunden beregnet.
Verdunstungsverluste und Windabdrift
sind dann gering.
Häufigkeit: Sie hängt von der Bodenart und dem Pflanzenbestand ab. Bei sandigen Böden und bei flach wurzelnden
Gräsern muss in kürzeren Abständen beregnet werden als bei lehmigen Böden
und tiefer Durchwurzelung. Wichtig ist,
dass die Wassermenge zur wurzeltiefen
Befeuchtung ausreicht. Nur dann bleiben
die Wurzeln in tieferen Bodenschichten
und die Gräser ausreichend scherfest. Bei
Beregnung mit zu wenig Wasser verflacht
das Wurzelwerk.
Kontrolle: Eine einfache, aber wirksame
Kontrolle der erforderlichen Beregnungsdauer und der richtigen Wassermenge erfolgt durch die Spatenprobe. Mit ihr wird
die Eindringtiefe des Wassers festgestellt.
Grundsätzlich gilt für die Beregnung:
Lieber selten mit ausreichenden Wassergaben als oft mit geringen Mengen. Für
eine ausreichende Beregnung sind auf
einem Rasenplatz pro Beregnungsgang
ca. 100 bis 140 m³ Wasser erforderlich. Je
nach Wasserpreis bedeutet dies zum Teil
mehrere Tausend Euro im Jahr. Deshalb:
richtig beregnen und sparsam mit Wasser
umgehen.
Zum Schluss noch zwei Tipps zum Wassersparen: Eine zusätzliche Kaliumdüngung z.B. mit Basic K von Eurogreen vor
dem Sommer lässt die Gräser sparsamer
mit Wasser umgehen und das Anheben
der Schnitthöhe im Sommer um 1 bis 2 cm
spart ebenfalls Wasser.
Dr. Harald Nonn
Bei Fragen zur Bewässerung steht Ihnen
gerne Ihr EUROGREEN Fachberater
vor Ort Rede und Antwort:
Lars Sockel, Mobil: 0170-6318759 oder
[email protected].
30 Region Fulda
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Kreis Schlüchtern:
Unwetter
verzögert
Meisterschaft
Kreis Lauterbach/Hünfeld:
SV Steinbach feiert Double
Der SV Steinbach ist nach der Verbandsligameisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die LOTTO Hessenliga
nun auch Kreispokalsieger des Fußballkreises Lauterbach / Hünfeld.
Vor rund 400 begeisterten Zuschauern
hat sich Verbandsliga-Meister SV Steinbach im Finale des Fußball-Kreispokals
Lauterbach-Hünfeld in einer umkämpften,
niveauvollen Partie mit 4:2 (1:1, 2:2) nach
Verlängerung gegen Ligakonkurrent Hünfelder SV durchgesetzt.
Damit konnte der SV Steinbach die
Hünfelder Serie mit dem Gewinn des
Kreispokals in den letzten sechs Jahren
beenden und nach der gewonnen Meisterschaft den von einer ortsansässigen
Brauerei gestifteten Pokal in Empfang
nehmen.
Die Steinbacher gingen in der 34. Minute durch Florian Münkel in Führung,
Christoph Neidhardt konnte noch kurz
vor der Pause ausgleichen. Nach knapp
einer Stunde Spielzeit ging Hünfeld gar
in Front (Torschütze Robert Simon), doch
nach 71 Minuten war es wieder Münkel
aus Steinbacher Seite, der das Remis herstellte. In der Verlängerung sicherte der
Treffer von Steffen Trabert und Petr Kvaca den 4:2-Erfolg der Steinbacher. Dabei
fiel es auch nicht mehr ins Gewicht, dass
Kvaca sogar noch einen Foulelfmeter verschoss.
Markus Rehberg / mag; Foto: Torgranate
Meister der Frauen-Gruppenliga Fulda
wurden die Spielerinnen der SG Jossa.
Paradoxerweise musste das letzte und
entscheidende Meisterschaftsspiel gegen die SG Schlüchtern zwei Mal ausgetragen werden, da die erste Partie
beim Stand von 3:0 kurz nach der Halbzeit wegen eines Unwetters abgebrochen
werden musste.
Das Wiederholungsspiel gewann das
von Patrick Martin trainierte Team mit 6:0,
womit dann die Meisterschaft mit einem
Punkt Vorsprung vor dem TSV Poppenhausen endgültig feststand.
Erfolgreichste Jossaer Torschützin in der
Meistersaison war Vanessa Klaus, die mit
ihren 19 erzielten Treffern auch die beste
Torschützin in der gesamten Gruppenliga
war.
Da die SG Jossa das mit der Meisterschaft verbundene Aufstiegsrecht in die
Verbandsliga allerdings nicht wahrnehmen
wird, steigt somit Vizemeister Poppenhausen in die höhere Liga auf.
Um in der Liga auf die Richtzahl zwölf
zu kommen, steigt nur Kathus II ab. Aufsteiger zur Gruppenliga sind Meister
Ober-/Unter-Geis aus dem Norden und
der FV Steinau aus dem Süden.
Somit steigt der Tabellendritte auf,
da Pilgerzell I aus der Verbands- in die
Gruppenliga abgestiegen ist und Vizemeister Lautertal verzichtet.
Volker Schulteis; Foto: privat
Aufstieg in die Gruppenliga: Selten hat die Fußball-Kreisoberliga Nord einen so souveränen Meister gesehen wie die SG Eiterfeld/Leimbach:
Die Elf von Florian Roth ist in der Meisterschaftssaison ungeschlagen und hat sich schon am 24. Spieltag vorzeitig den Titel und damit nach vier
Jahren die Rückkehr in die Gruppenliga gesichert. Das Umdenken in Eiterfeld hat Früchte getragen: Nach dem – so ulken viele – „teuersten
Gruppenligaabstieg aller Zeiten“ 2012 setzte der Verein auf eigene Kräfte, steigerte sich, holte einige Neuzugänge, die sich gleich richtig gut einfügten und dominierte die Saison von Beginn an.
Markus Rehberg; Foto: Alexander Hübbe
Region Fulda
Ansprechpartner: zur Zeit NN.
Region Kassel 31
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Willi Röhn mit seiner Frau Brigitte.
Hofgeismar/Wolfhagen:
Willi Röhn zum
Ehren-Kreisfußballwart ernannt
26 Jahre war er oberster Repräsentant der heimischen Fußballvereine – erst im Fußballkreis Wolfhagen, dann – nach der Fusion vor zwölf Jahren – des Fußballkreises
Hofgeismar-Wolfhagen. Und gerade diese Fusion war es, die alle Redner beim Kreisfußballtag in den Mittelpunkt ihrer Reden stellten. Auch Willi Röhn bezeichnete
diese Zeit als die schwierigste in seiner langen Amtszeit, die ihm insgesamt aber sehr
viel Freude bereitet habe.
Kreis Schwalm-Eder:
Rückkehr in Gruppenliga perfekt
Am letzten Spieltag einer spannenden Kreisoberligasaison konnte sich der FV Felsberg/Lohre/Niedervorschütz den Titel in der Kreisoberliga Schwalm-Eder sichern.
Nach einem 5:0-Sieg gegen den SV Niedergrenzebach war die Rückkehr in die Gruppenliga perfekt.
Unmittelbar nach dem Abstieg der SG
Lohre/Niedervorschütz aus der Gruppen-
liga vor zwei Jahren entschieden die
Verantwortlichen, die Kräfte mit FSG
Der Kreisfußballausschuss und der SSV
Sand als Ausrichter des alle vier Jahre stattfindenden Kreisfußballtags hatten einen
würdigen Rahmen für das Treffen von Vertretern der über 50 Vereine geschaffen.
Mit dem Lied „Fußball ist unser Leben“ eröffnete der Männerchor des TSV Elbenberg.
Doch zunächst war es weniger „König Fußball“, der im Mittelpunkt stand, sondern der
scheidende Fußballchef Willi Röhn. In einer
launigen Rede würdigte sein Nachfolger
Stefan Schindler das Werk des Balhorners.
Von Lebenswerk wolle man nicht sprechen,
da Röhn bei seinem Heimatverein weiter
Verantwortung trage und auch dem Kreisfußballausschuss als beratendes Mitglied
weiter zur Verfügung stehe.
Als Zeichen der Anerkennung für die
geleistete Arbeit ernannten die Vertreter
der Fußballvereine Röhn zum Kreisehrenvorsitzenden.
Mit Röhn traten zwei weitere Mitglieder des Kreisfußballausschusses nicht
mehr zur Wiederwahl an: Schatzmeister
Rolf Salzmann (SSV Sand) und Pressewart
Reinhard Michl (FSV Wolfhagen). Salzmann übte sein Amt 36 Jahre aus, Michl
gar 38. Als Nachfolger wurden Ingolf Zinke
(SSV Sand) und Ralf Heere (TSV Deisel) gewählt. Auch die bislang vakante Position
des stellvertretenden Kreisfußballwarts
konnte besetzt werden: Dieses Amt übt
künftig Olaf Hamel (TSV Fürstenwald) aus.
Text & Foto: Ralf Heere
Gensungen/Felsberg zu bündeln und
einen neuen Verein zu gründen, den FV
Felsberg/Lohre/Niedervorschütz.
Nachdem man im ersten Jahr des Bestehens mit Platz drei den Aufstieg noch
knapp verpasst hatte, hieß das Ziel der
abgelaufenen Saison: Aufstieg. Nie stand
man schlechter als Platz drei und ab dem
zehnten Spieltag eroberte die Mannschaft
die Tabellenspitze und gab diesen Platz
bis zum Saisonende nicht wieder her, auch
wenn der Zweitplatzierte SC Neukirchen
lange Zeit ein hartnäckiger Verfolger war.
„Ziel des Vereins in der Gruppenliga ist
in der ersten Saison primär der Klassenerhalt. Wir wollen aber keine Eintagsfliege sein, sondern uns dauerhaft in der
Gruppenliga etablieren“, so Abteilungsleiter Jürgen Clobes.
Andreas Garde; Foto: Verein
Region Kassel
Ansprechpartner: Andreas Garde
Brunnenstraße 6
34323 Malsfeld-Beiseförth
Telefon 0151 67719090
Mail [email protected]
32 Region Darmstadt
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Kreis Darmstadt:
Trauer
um Erwin Erb
Odenwaldkreis:
TSV Seckmauern Kreispokalsieger
Nach einer Wartezeit von 46 Jahren gewinnt erstmals wieder eine Fußballmannschaft des TSV Seckmauern den Odenwälder Kreispokal-Wettbewerb. War es 1970
ein 2:1-Erfolg gegen die FSV Erbach, so gelang nun in Würzberg ein 6:4-Sieg nach
Elfmeterschießen gegen den Kreisoberliga-Rivalen SG Sandbach.
In der ersten Halbzeit rissen die Seckmaurer von Beginn an das Spielgeschehen an
sich und hätten zur Pause angesichts der
Mehrzahl an guten Chancen führen können. Die beste Tormöglichkeit vergab Maximilian Gessner, aber auch Robin Breunig
hatten sich im ersten Durchgang drei gute
Chancen geboten. Auf der Gegenseite
wurden die Sandbacher oft nur bei Standardsituationen gefährlich.
Kämpferisch schenkten sich beide
Teams nichts, so dass Schiedsrichter Kollerer viel zu tun hatte, aber mit seinen
beiden Assistenten bei seinen Entscheidungen kaum einmal daneben lag. Zehn
Minuten waren nach der Halbzeit gespielt,
als der Sandbacher Mehmet Yildirim viel
zu ungestüm im Strafraum Rafael Kurek
attackierte und einen Elfmeter verursachte. Den fälligen Strafstoß schoss Breunig
weit über das Tor.
Wenig später dann aber doch Jubel
beim Seckmaurer Anhang: Nach einem
auf den zweiten Pfosten gezogenen Eckball köpfte Kurek das 1:0. Im Spiel ging es
nun mit Großchancen auf beiden Seiten
drunter und drüber. Der SG Sandbach
rannte die Zeit davon, doch nach einem
Freistoß direkt an der Strafraumgrenze
fiel in der 87. Minute noch der Ausgleich.
Dabei schob Odiseas Floros den Ball an der
Mauer vorbei ins so genannte Torwarteck.
Pünktlich zur Verlängerung öffnete der
Himmel über Würzberg seine Schleusen.
Alle Schleusen. Viele der ursprünglich
450 Zuschauer flohen ins Vereinsheim, in
die parkenden Autos oder machten sich
durchnässt auf den Heimweg. Regenschirme wurden von Böen aus Händen
gerissen und verschwanden auf Nimmerwiedersehen.
Nach einer Gelb-Roten Karte gegen
Hasan Cur kämpfte sich die SG mit neun
Feldspielern ins Elfmeterschießen. Nur
ein einziger Spieler verfehlte in diesem
sein Ziel – der Sandbacher Mario Schacht
schoss als zweiter Schütze seines Teams
den Ball über das Tor. Seckmauerns letzter Schütze war Torhüter Hartmann, der
sicher verwandelte und den Pokalsieg für
das an diesem Tag bessere Team perfekt
machte.
Text & Foto: Marion Rinnert
Kreis Darmstadt: Der Gewinner des Krombacher-Kreispokals heißt FC Ober-Ramstadt. Die Mannschaft setzte sich vor etwa 60 Zuschauern mit
einem knappen 3:2 über das Team von Seeheim-Jugenheim/Balkhausen durch. Bei der Pokalübergabe (v.l.): Metin Pektas (Spielführer FC OberRamstadt.), Axel Geilfus (Repräsentant der Krombacher Brauerei) und Klassenleiter Werner Rückert.
Text & Foto: Heinz-Werner Krautwurst
In seinem Verein war er über Jahrzehnte
hinweg eine Institution. Jetzt ist Erwin
Erb von Viktoria Griesheim überraschend
verstorben. Sein Leben wurde und war geprägt durch den Fußballsport und seinen
Heimatverein Viktoria Griesheim, den er
nie verlassen hat und dem er bis zuletzt
insbesondere als Pressemann zur Verfügung stand. Von der Jugend bis zu den
Aktiven und Alten Herren war Erwin Erb
bei der Viktoria am Ball. Kein Wunder, dass
er sich auch schon in jungen Jahren im
Vorstand engagierte. Er war Jugendleiter
und vor allem als Sprachrohr der Griesheimer Viktoria ein über die Stadtgrenzen
Griesheims bekannter Mann.
Auch im Hessischen Fußball-Verband engagierte sich der Verstorbene eine Amtsperiode lang als Kreispressewart des Fußballkreises Darmstadt. Kein Medienvertreter,
der nicht gerne mit Erwin Erb zu tun hatte.
Informationen über und zum Verein, insbesondere zu den Meisterschaftsspielen,
kamen stets kompetent und zuverlässig an
die Vertreter der schreibenden Zunft. Nicht
zu vergessen die Vereinszeitschrift „Der
Viktorianer“, deren Erscheinung Erwin Erb
über Jahrzehnte hinweg verantwortete.
Nun ist seine Stimme verstummt, hinterlässt in Griesheim eine Lücke.
Der Fußballkreis Darmstadt trauert um
einen integren und stets fairen Sportsmann. Kreisfußballausschuss und die Vereine des Kreises Darmstadt werden Erwin
Erb in ehrender Erinnerung behalten.
Michael Sobota
Region Darmstadt
Ansprechpartner:
Heinz Werner Krautwurst
Wiesenweg 3d, 64372 Ober-Ramstadt
Telefon 06154 574700
Mobil 0151 24054714
Mail [email protected]
Region Frankfurt 33
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Kreis Gelnhausen:
Günter Kauck
feiert 70.
Die Usinger TSG stieg unter Trainer Leo Caic in die Verbandsliga Süd auf.
Foto: Dirk Ortmann
Usinger TSG:
Jubeln in der Zuschauerrolle
Die Usinger TSG, die 2013/14 aus der Fußball-Verbandsliga Süd abgestiegen war, kehrt
über den Umweg Aufstiegsrunde zurück in die zweithöchste Liga des Landes Hessen.
Dabei reichte dem Team von Trainer Leo
Caic ein zweiter Platz hinter dem VfR
Fehlheim, da zuvor Rot-Weiß Darmstadt
über die Aufstiegsrunde in die Hessenliga aufgestiegen war und so einen Platz
in der Verbandsliga frei machte. Teamgeist, da waren sich der nach Aufstieg
ausscheidende Trainer und der Sportliche
Leiter Olaf Best einig, war der Schlüssel
zum Erfolg. Dieser soll auch künftig unter
der Regie des neuen Spielertrainers Marcel
Kopp, der vom Hessenligisten Sportfreunde Seligenstadt zu seinem Ex-Verein
zurückkehrte, das große Faustpfand der
Buchfinkenstädter sein. Der Klassenerhalt
wird das große Ziel sein, denn so viele
Siege wie in der Gruppenliga Frankfurt
West werden die Usinger eine Etage höher
wohl nicht einfahren.
Die Aufstiegsfeier war eher kurios. Am
Rande der Bande beim Spiel Dietzenbach
gegen Fehlheim feierten die Spieler von
Trainer Caic ihren Triumph. Nach dem
3:1-Auftaktsieg gegen Dietzenbach war klar,
dass ein Unentschieden oder ein Sieg von
Fehlheim zum Aufstieg reichen würde. Vor
den Augen einer 15-köpfigen Delegation
der Usinger Mannschaft setzte sich Fehlheim mit 5:2 in Dietzenbach durch, was
dazu führte, dass am Ende Fehlheimer und
Usinger Fußballer gemeinsam jubelten und
auch das bedeutungslos gewordene dritte
Spiel in Feierlaune noch gegeneinander bestritten.
Frank Schneider
Am 1. Juni durfte das Urgestein des Fußballkreises Gelnhausen, Günter Kauck,
seinen 70. Geburtstag feiern. Seit 1970
ist Günter Kauck in den verschiedensten
Funktionen im Fußballkreis Gelnhausen
tätig, sei es als Schiedsrichter oder aber im
Rechtswesen. So war er von 1970 bis 1987
im Kreisrechtsausschuss vertreten, zuletzt
als Kreisrechtswart. Von 2004 bis heute ist
der Birsteiner Vorsitzender des Kreissportgerichtes Gelnhausen.
Von 1987 an hatte Günter Kauck 17
Jahre das Amt des Bezirksrechtswartes im
Bezirk Frankfurt inne. Begonnen hat seine Karriere viel früher. So gilt seine große
Liebe seinem Heimatverein SV Sotzbach,
wo er als Spieler in allen Seniorenmannschaften aktiv war und danach als Jugendtrainer und in verschiedenen Vorstandsämtern fungierte. Für seine nimmermüde
und aufopferungsvolle Tätigkeit für den
regionalen Fußball wurde er mit den
höchsten Ehrungen des Hessischen Fußball-Verbandes und des Landessportbundes ausgezeichnet. 1989 erhielt Günter
Kauck zudem den Ehrenbrief des Landes
Hessen. Der Kreisfußballausschuss und die
Vereine des Kreises hoffen, dass Günter
Kauck noch recht lange die Geschicke des
Kreissportgerichtes leiten wird.
Text & Foto: Erhard Bartel
Kreis Frankfurt:
Erfolgreich in Fußstapfen getreten
Nachdem sich die erste Mannschaft der
Spvgg. 05 Oberrad bereits Anfang Mai den
Pokalsieg sicherte, machte es die SOMA von
Oberrad nach und sicherte sich mit einem
4:1-Finalerfolg über Germania Ginnheim
im Krombacher SOMA-Pokal die Trophäe.
Bei sommerlichen Temperaturen ließen
die Oberräder von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer sich den Pokal sichern
wollte. Mit einem Doppelpack stellte Max
Hoyler frühzeitig die Weichen auf Sieg. Danach kamen die Ginnheimer zwar noch zu
Chancen, aber der Schlussmann von Oberrad, Daniel Rosenstein, hielt seine Truppe
auf Siegeskurs. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Milan Cirovic zum 3:0, ehe Fabio Bello
mit dem Halbzeitpfiff das 4:0 erzielte. In der
zweiten Hälfte war es eine ausgeglichene Partie; der Ginnheimer Stephan Engels
markierte noch den Anschlusstreffer und
gleichzeitigen Endstand. Die Vereine aus
dem Kreis Frankfurt sind seit 2010 treue Begleiter des Krombacher Pokals.
Dietrich Stein; Foto: privat
Region Frankfurt
Ansprechpartner: Frank Schneider
In den Rosengärten 32
63683 Ortenberg
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34 Region Gießen-Marburg
Mit Ansage zur Meisterschaft:
FSV Fernwald souverän
Bis vor zwei Jahren war der FSV Fernwald im Fußballkreis Gießen das Aushängeschild und ein Hessenligist des gehobenen Niveaus. Es gab den Rückzug aus
der Hessenliga und eine triste Saison in
der Kreisoberliga. Diese wurde erst in der
Relegation gehalten. Das gefiel natürlich
einigen Machern um Günter Hühn beim
FSV gar nicht. Daher wurde die Mannschaft
zur neuen Saison mächtig aufgerüstet. In
dieser Spielzeit lief eigentlich durchgängig
ein verbandsligataugliches Team auf und
war bis auf zwei Spieltage immer auf dem
ersten Platz. 112:20 Tore sowie 80 Punkte
Aufstieg in Gruppenliga Gießen/Marburg:
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
sprechen eine deutliche Sprache. Gerade
der direkte Konkurrent SG Birklar wurde
zweimal klar in die Schranken gewiesen.
Trainer Roger Reitschmidt hatte eine spielfreudige und homogene Truppe zur Verfügung.
Auch die Zuschauer honorierten die
Auftritte der Mannschaft und alle Gegner legten sich mächtig ins Zeug, um die
Spitzentruppe des FSV zu ärgern. Die
äußeren Bedingungen sind in Fernwald
immer noch oberligatauglich. Ein toller
Rasenplatz, super Umfeld und mit Michael
Becker und Max Blaukat umtriebige Organisatoren. Die Mannschaft wurde für die
Gruppenliga nochmals verstärkt und der
FSV ist auf dem besten Weg, auch in der
nächsten Saison eine Liga höher eine sehr
gute Rolle zu spielen. Vorne mitspielen
will auch Trainer Roger Reitschmidt, aber
letztlich entscheidet auch der Vorstand
des Vereins, wo die Reise hingehen soll.
Henry Mohr; Foto: Michael Schepp
Röddenau Meister:
„Türk-Gücü-Wunder“ wurde wahr Denkwürdiger
Der FC Türk Gücü Breidenbach hat das „Wunder von Wolzhausen“ wahrgemacht. Tag
Im letzten Spiel der Relegationsrunde der Saison 2015/16 stürmte das Team um den
scheidenden Spielertrainer Osman Özdemir mit einer 4:1-Gala gegen die SG Birklar
in die Fußball-Gruppenliga Gießen/Marburg.
„Die erste Halbzeit war das Überragendste, was ich von meiner Mannschaft gesehen habe“, sagte Özdemir nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Marcus Rolbetzki.
Dass die Mannschaft überhaupt in die
Relegation musste, lag an der schlechten
Ausbeute in den beiden Spielen gegen
die Absteiger SG Eder Frankenberg und
FV Wallau. Von sechs möglichen Zählern
holte die Mannschaft nur ein mickriges
Pünktchen. Dadurch reiste die Elf, die in
der kommenden Saison ihre Heimspiele
auf dem altehrwürdigen Sportplatz „Am
Hausberg“ in Breidenbach austrägt,
mit nur zwei Punkten Vorsprung zum
„Grande Finale“ zum Tabellenzweiten TSV
Röddenau.
In einem an Spannung und Dramatik
kaum zu überbietenden „Krimi“ gewannen
die Gastgeber durch ein Tor in der 87.
Minute mit 4:3. Zu Saisonbeginn hatte der
Trainer einen Platz unter den ersten Fünf
ausgerufen. Der schmale Kader von 14
Akteuren bereitete dem Spielertrainer die
größten Sorgen. Doch am Ende gab es ein
vielumjubeltes „Happy-End“. Bester Torschütze: Cihan Bicen mit 32 Treffern. Damit
war er nach Erksdorfs Fabio Monaco zweitbester Torschütze der Kreisoberliga Nord.
Herbert Lenz; Foto: B. Bernshausen
Ein Dramaturg hätte diesen denkwürdigen Tag für den TSV Röddenau um die
diesjährige Meisterschaft in der Fußball-Kreisoberliga Gießen/Marburg nicht
besser inszenieren können: Am letzten
Spieltag sicherte sich der TSV Röddenau in
einem packenden und an Dramatik nicht
zu überbietenden „Endspiel“ gegen Mitkonkurrent FC Türk Gücü Breidenbach die
diesjährige Meisterschaft.
Nach dem Schlusspfiff ließen Röddenaus überglückliche Spieler und ihre Fans
nach dem 4:3-Krimi die Sektkorken knallen, das Team um Trainer Cataldo Schirru
feierte ausgelassen den Gruppenliga-Aufstieg.
Text & Foto: Hanno Meiser
Region Gießen-Marburg
Ansprechpartnerin: Anette Plescher
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Region Wiesbaden 35
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Es ist bereits Tradition: Wie schon in den
vergangenen Jahren unternahmen die
Altfußballer des Kreises Main-Taunus
wieder eine achttägige Reise. Das Ziel
für die 49 Damen und Herren war Bad
Fallingbostel in der Lüneburger Heide.
Obmann Horst Jendrasch und sein Team
hatten diese Reise optimal vorbereitet,
Unterkunft und Verpflegung waren gut,
das Wetter spielte mit und so stand einer
optimalen Durchführung nichts mehr im
Wege.
Besucht wurden die Städte Celle, Uelzen, Lüneburg und Soltau. Hamburg wurde
dank einer guten Reiseleitung mit dem Bus
und bei einer Hafenrundfahrt erkundet.
Außerdem gab es Ausflüge in den Vogelpark und in die Kerzenfabrik Walsrode, den
Tierpark in Nindorf sowie das Steinhuder
Meer, wo die Teilnehmer auch eine Schifffahrt unternahmen. Zum Abschluss durfte
ein bunter Abend mit Musik und Tanz natürlich nicht fehlen. Text: Horst Jendrasch;
Foto: Eckhard Hüttner
Altfußballer des Kreises Main-Taunus:
Jahresausflug: Lüneburger Heide
Die Reisegruppe bei einem gemeinsamen Fototermin.
Kreis Limburg-Weilburg:
Neuling mit Zusammenhalt
Der Kreis Limburg-Weilburg ist in diesem Jahr wieder mit vier Mannschaften in der
Gruppenliga vertreten. Die SG Kirberg/Ohren/Nauheim ist als Aufsteiger ein absoluter Neuling. Mit dem SV Elz wären es fast fünf Teams gewesen, jedoch scheiterte das
Team in der Relegation.
Unter den Vereinen der Kreisoberliga
Limburg-Weilburg wurde die SG Kirberg/
Ohren/Nauheim schon in den vergangenen
beiden Spielzeiten als Titelfavorit angesehen. Mit jeweils einem fünften Platz
konnte die SG aus der Gemeinde Hünfelden dies aber nicht bestätigen. Damit
ist nun Schluss. Lange sah es jedoch so
aus, als ob der SV Elz den direkten Wiederaufstieg in die Gruppenliga Wiesbaden
schaffen würde. Doch am 27. Spieltag
übernahmen dann die Kombinierten die
Tabellenspitze und ließen sich diese auch
nicht mehr nehmen.
Das Erfolgsrezept der jungen Mannschaft basiere vor allem auf gutem Zusammenhalt, so Manfred Reusch, Abteilungsleiter des TSV Kirberg. Maßgeblich
zum Erfolg haben vor allem auch die
beiden besten Torschützen des Teams
beigetragen. Mit 18 Toren krönte Fabian
Heckel seine Leistung, der vor der Saison
Foto: Eckhard Hüttner
vom RSV Würges quasi zu seinem Heimatverein (TSG Ohren) zurückgekommen war.
Volkan Subasi, der bereits durch seine
Leistungen bei anderen Teams über die
Kreisgrenzen hinaus bekannt ist, steuerte
15 Treffer bei.
Laut Reusch sieht sich die SG Kirberg/
Ohren/Nauheim für die Gruppenliga gut
gerüstet. Lediglich ein Abgang hat die
Spielgemeinschaft für die kommende
Runde zu verzeichnen. Dieser hatte jedoch gleich zwei Funktionen inne. Spielertrainer Daniel Dylong wechselt zur neuen
Saison zum TuS Merzhausen. Mit Dennis
Leopold vom SV RW Hadamar übernimmt
ein erfahrener Hessenliga-Spieler das
Team und fungiert ebenfalls als Spielertrainer. Außerdem wird Recep Yücel nach
Verletzung wieder hinzustoßen und die
Neuzugänge Jens Scheib (eigene Jugend),
Torwart Yannik Großmann und Offensivspieler Lukas Scheu (beide RSV Dauborn)
werden den Kader verstärken und gehören schon lange zum Freundeskreis der
Mannschaft. Die Philosophie, auf junge
Eigengewächse oder Spieler aus dem direkten Umfeld zu setzen, wird auch in der
nächsten Saison im Vordergrund stehen.
Text & Foto: Fabio Sinick
Region Wiesbaden
Ansprechpartner: Lothar Gotthardt
Limburger Weg 12, 65556 Limburg
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Mobil 0179 2317762
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36 Kopfzeile
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Ehrenmitglieder 37
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Beim Verbandstag gewählt:
Hans Wichmann und Heinrich Pfeil
sind neue Ehrenmitglieder
Beim 33. Verbandstag des Hessischen Fußball-Verbandes in Grünberg wurden von
den Delegierten aus allen Teilen Hessens auf Vorschlag des HFV-Präsidiums zwei
neue Ehrenmitglieder einstimmig gewählt: Hans Wichmann und Heinrich Pfeil.
Beide haben sich mit vielfältigen Aktivitäten und Leistungen für den HFV verdient
gemacht. HFV-Archivar Rolf Lutz hat im Archiv nachgeforscht.
Hans Wichmann:
Hans Wichmann war zuletzt Vorsitzender
des Aufsichtsrates, Vorsitzender der Sozialstiftung, Mitglied der DFB-KommissionEhrenamt, Mitglied im Kuratorium der
DFB-Stiftung Egidius Braun sowie Vorstandsmitglied der DFB-Kulturstiftung.
In der Zeit von 1997 bis 2008 bildete
er zusammen mit dem jetzt ernannten
Ehrenvorsitzenden Rolf Hocke als HFVVizepräsident ein erfolgreiches Duo.
Als Hans Wichmann im Frühjahr
2008 mit dem Verdienstkreuz am Bande
der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde, lobte ihn Rolf Hocke
mit den Worten: „Hans Wichmann ist ein
engagierter Mitarbeiter, eine angesehene
Persönlichkeit, ein fairer Partner, dem Teamarbeit besonders wichtig ist. Sein Einsatz in
Gremien, Institutionen und Organisationen
ist von der Ausrichtung her stets schlüssig,
sein Handeln zielgerichtet, sachlich und
von großer Kompetenz mit dem nötigen
Schuss an Beharrlichkeit geprägt.“
Es ist typisch für Hans Wichmann, dass
er den großen Rummel um seine Person
nicht haben will. Er ist und war gerne
ehrenamtlich tätig. Bekannt sind daher
auch seine Worte: „Net so viel lobe. Ich
lebe ja noch!“ Auch beim diesjährigen
Verbandstag blieb er seiner Linie treu. Als
Vorsitzender des Aufsichtsrates berichtete
er besonnen und ohne großes Pathos
über die Arbeit im Aufsichtsrat des Verbandes. Wertvolle Arbeit hat er auch als
Vorsitzender der Sozialstiftung geleistet.
Er selbst schrieb einmal in einem Vorwort zu einer besonderen Aktion: „Unsere
Gesellschaft wird immer roher, immer
härter – das stellt eine Herausforderung
für Vereine und Schule dar. Je mehr diese
beiden Institutionen für den Gedanken
der Toleranz und des Miteinander tun,
wie es eben beim Sport gepflegt wird,
desto besser ist das!“ Überhaupt war und
ist es ein besonderes Anliegen von Hans
Wichmann, für Fair Play und gegen Gewalt
in der Gesellschaft zu streiten.
Bevor Hans Wichmann in höchste
Ämter des Hessischen Fußball-Verbandes
aufstieg, betätigte er sich aktiv in der
Jugendarbeit, zunächst als Jugendwart
beim FC Niedernhausen-Lichtenberg,
danach als Kreisjugendwart im Kreis Dieburg und später als Fußballwart im Bezirk
Darmstadt. Im HESSEN-FUSSBALL wurde
1993 seine Arbeit mit den Worten beschrieben: „Er ist einer der markantesten
Persönlichkeiten im Jugendbereich des
HFV. Zwei Jahrzehnte hat er für den
HFV-Präsident Stefan Reuß (li.) und HFV-Ehrenpräsident Rolf Hocke (2.v.r) ernennen Heinrich Pfeil (2.v.l.) und Hans Wichmann (re.) zu HFVEhrenmitgliedern.
Foto: Gast
Jugendfußball in Südhessen Vorbildliches
geleistet.“ Anerkennend wurde in Grünberg festgestellt: „Fußball war ein Teil
des Lebens von Hans Wichmann.“ Bleibt
zu hoffen, dass bei ihm auch als Ehrenmitglied des HFV der Ball weiter rollt.
Heinrich Pfeil
Besonnen und stets voller Tatendrang
hat Heinrich Pfeil seit 1976 im HFV mitgearbeitet und deutliche Spuren hinterlassen. Seine Funktionärskarriere begann
im Fußballkreis Waldeck im März 1976, als
er von den Schiedsrichtern zum stellvertretenden Kreisschiedsrichter-Obmann
gewählt wurde. Der Bereitschaft, Spiele
als Schiedsrichter zu leiten, blieb er viele
Jahre treu. Zudem arbeitete er in seinem
Heimatverein, dem FC Affoldern, nachhaltig mit.
Im Jahre 1990 begann seine Mitarbeit
im Kreisfußball-Ausschuss in Waldeck. Die
Vereinsvertreter wählten ihn damals zum
stellvertretenden Kreisfußballwart, drei
Jahre später übernahm er das wichtige
Amt des Kreisfußballwartes. Nach sieben
Jahren gab er dieses Amt ab, nachdem
er auf Verbandsebene zum stellvertretenden Verbands-Fußballwart und auf
Bezirksebene als Nachfolger von Heinz
Seidemann zum Bezirks-Fußballwart
gewählt worden war. Gerade in dieser
Position verkörperte er die „Stimme des
hessischen Nordens“ im gesamten HFVBereich. Acht Jahre lang agierte er für
die nordhessischen Vereine in dieser
Funktion. Nach der großen Gebietsreform mit der Auflösung der Bezirke im
Jahre 2008 fungierte er weiter mit seinem
reichen Erfahrungsschatz als „RegionalBeauftragter“ im Verbandsspielausschuss
des Verbandes (2008 bis 2012).
Beim Verbandstag im Jahre 2012
kandierte Heinrich Pfeil für das Amt des
Verbandsfußballwartes, musste sich aber
knapp dem jetzigen Amtsinhaber, Jürgen
Radeck, geschlagen geben. Seit dieser Zeit
hat er seine Mitarbeit – auch seinem Alter
geschuldet – etwas zurückgestellt. Aktiv
ist er aber immer noch im KreisfußballAusschuss Waldeck. In diesem Gremium
hört man immer noch gern auf seinen Rat
und freut sich auf seine aktive Mitarbeit.
Auf Verbandsebene ist er, seinem angenehmen Charisma entsprechend, heute
noch Fair-Play-Beauftragter.
Der neue HFV-Präsident Stefan Reuß
würdigte vor den Delegierten des Verbandstages 2016 die großen Verdienste von
Heinrich Pfeil. Der Antrag des Präsidiums,
ihn zum Ehrenmitglied zu wählen, fand einmütige Zustimmung. Kein Wunder nach
einer so langen, intensiven und erfolgreichen Mitarbeit im HFV.
Rolf Lutz
38 Aktuelles / Amtliche Mitteilungen / Geburtstage
Verbandsinterne Ausschreibung:
Krombacher Ü40-Hessencup 2017
Der Hessische Fußball-Verband e.V. (HFV) veranstaltet am Samstag, 24. Juni 2017
einen Krombacher Ü40-Hessencup. Dafür sucht er einen Verein, der diese Veranstaltung zusammen mit dem Verbandsausschuss für Freizeit- und Breitensport ausrichten möchte. Das Turnier findet auf Großfeld statt. Es wird mit einem Teilnehmerfeld
von bis zu 16 Mannschaften gerechnet. Daher werden für die Ausrichtung drei Fußballplätze benötigt. Bewerbungskriterien:
Die nachfolgend aufgeführten Punkte
müssen von interessierten Mitgliedsvereinen erfüllt werden:
1. Plätze
• Es werden drei Rasen- oder Kunstrasenplätze (in unmittelbarer Nähe
zueinander) benötigt.
2. Beschallungsanlage
• Eine Beschallungsanlage für alle Plätze
ist notwendig. Ein Stadion mit Sprecherkabine ist kein Muss.
3. Umkleiden, sanitäre Einrichtungen
• Für bis zu 16 Mannschaften und 6
Schiedsrichter müssen Umkleiden,
Duschen und Toiletten bereitgestellt
werden.
4. Turnierleitung
• Die Turnierleitung wird vom Ausschuss für Freizeit- und Breitensport
in Zusammenarbeit mit dem Verein
übernommen. Für die Turnierleitung
muss ein Raum bzw. ein überdachtes
Zelt zur Verfügung gestellt werden.
5. Verpflegung
• Bereitstellung von warmen und kalten
Getränken und Speisen (morgens,
mittags, nachmittags) für ca. 300
Personen.
6. Helfer
• Ein Helferteam von mindestens
30 Personen ist notwendig, um
den reibungslosen Ablauf des
Turniers zu ermöglichen
(insbesondere für Organisation
der Verpflegung, Anbringung der
Bandenwerbung sowie
Unterstützung der Turnierleitung).
7. Ärztliche Versorgung
• Bestellung von zwei Rettungssanitätern inkl. Ausstattung mit Defibrillator.
Ein Rettungswagen ist nicht zwingend
erforderlich.
8. Brauereizugehörigkeit
• Der Ü40-Hessencup wird von Krombacher unterstützt. Daher darf der
ausrichtende Verein keine Brauereibindung bzw. wenn dann nur an
Krombacher haben. Die Bereitschaft
mit dem örtlichen Krombacher Ansprechpartner zusammen zu arbeiten
und Vorgaben bezüglich der Bandenwerbung einzuhalten, wird vorausgesetzt.
Beschluss der Sitzung vom 9. April 2016:
Ärmelwerbung
in der LOTTO Hessenliga
1. In der Saison 2016/2017 wird in der
Hessenliga Herren von der Möglichkeit
eines gemeinsamen Ligasponsorings
Gebrauch gemacht. Die Werbung auf
dem rechten Trikotärmel bleibt während
dieser Saison dem zugehörigen Ligasponsoring vorbehalten und wird
nicht freigegeben. Der Hessische Fußball-Verband gibt allerdings die Trikotwerbung auf dem linken Ärmel gemäß
der Allgemeinverbindlichen DFB-Vorschriften über die Beschaffenheit und
Ausgestaltung der Spielkleidung für die
Saison 2016/2017 der Hessenliga Herren
frei.
2. In der Saison 2016/2017 wird in der
B-Juniorinnen Hessenliga und BJuniorinnen Verbandsligen von der
Möglichkeit eines gemeinsamen
Ligasponsorings Gebrauch gemacht.
Die Werbung auf dem Trikotärmel
bleibt während dieser Saison dem
zugehörigen Ligasponsoring vorbehalten und wird nicht freigegeben.
3. Für die übrigen Spielklassen gibt der
HFV die Trikotwerbung auf einem Ärmel
gemäß der Allgemeinverbindlichen
DFB-Vorschriften über die Beschaffenheit und Ausgestaltung der Spielkleidung für die Saison 2016/2017 frei.
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
9. Öffentlichkeitsarbeit
• Übernahme der Öffentlichkeitsarbeit
vor Ort (Kontakt zur lokalen Presse)
in Absprache mit dem Ausschuss für
Freizeit- und Breitensport und dem
Kreispressereferenten.
10. Rahmenprogramm
• Günstigerweise kann das Turnier in
eine Jubiläumsfeier, ein Ortsfest etc.
eingebunden werden. Ein kleines Rahmenprogramm ist wünschenswert.
Interessierte Vereine senden bitte ihre Bewerbungen mit folgenden Angaben und
Unterlagen bis zum 30. September 2016
an den HFV, Otto-Fleck-Schneise 4, 60528
Frankfurt am Main, z.Hd. Frau Stephanie
Nöthen, Abteilungsleiterin Fußballentwicklung:
1. Ansprechpartner des Vereins (mit vollständigen Kontaktdaten)
2. Ausführungen zu den Bewerbungskriterien
3. Bilder der Anlagen
Für Rückfragen steht Ihnen Stephanie Nöthen ([email protected])
gerne zur Verfügung.
Geburtstage
August 2016
3.8.
Horst Jendrasch, Vorsitzender Club
der Altfußballer, 80 Jahre
5.8.
Roland Paul, stellv. Kreisjugendwart
Kreis Dillenburg, Klassenleiter Junioren
Kreis Dillenburg, 60 Jahre
5.8.
Thorsten Weidemeier, Klassenleiter Junioren
Kreis Hanau, Einzelrichter Senioren und
Jugend Kreis Hanau, 60 Jahre
8.8.
Klaus Klein, Kreiskassenwart
Kreis Dillenburg, 60 Jahre
11.8.
Werner Passet, Klassenleiter Herren
Kreis Groß-Gerau, 80 Jahre
16.8.
Rainer Boos, Mitglied VSA Hessischer
Fußball-Verband, 70 Jahre
19.8.
Kurt Köhler, Mitglied
HFV-Prüfungskommission, 70 Jahre
19.8.
Hans-Peter Loeb, Klassenleiter Junioren
Kreis Hanau, 60 Jahre
20.8.
Klaus Wagner, Kreispressewart
Kreis Maintaunus, Klassenleiter Herren
Kreis Maintaunus, 65 Jahre
24.8.
Horst Feidner, stellv. Kreisjugendwart
Kreis Groß-Gerau, Klassenleiter Junioren
Kreis Groß-Gerau, 50 Jahre
26.8.
Walter Becker, Mitglied Kreissportgericht
Kreis Biedenkopf, 80 Jahre
28.8.
Dietmar Becker, Mitglied KSA
Kreis Biedenkopf, SR-Ansetzer Senioren und
Junioren Kreis Biedenkopf, 50 Jahre
Wir gratulieren auch allen weiteren ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hessischen Fußball-Verbandes, die im August 2016 Geburtstag feiern.
Zurückgeblättert / Impressum / Kopfzeile
Vorschau 39
HESSEN-FUSSBALL 7/2016
Zurückgeblättert:
Finanzielle Probleme des OFC
Schon wieder müssen sich die Offenbacher Kickers mit wirtschaftlichen Problemen
herumschlagen. Darüber berichten jedenfalls aktuell die Tageszeitungen im RheinMain-Gebiet. Sind die Kickers tatsächlich wieder einmal pleite?
Wenn man ins Jahr 1985 zurückblättert, ist
die Formulierung „wieder einmal“ gerechtfertigt. Vor knapp dreißig Jahren wurde im
HESSEN-FUSSBALL besorgt gefragt: „Was
wird jetzt aus dem Traditionsverein?“ Zwölf
Monate nach dem Abstieg aus der Bundesliga hatte der DFB dem OFC nunmehr auch
die Spiellizenz verweigert; der Abstieg ins
Amateurlager war unvermeidlich. Sportlich
und vor allem wirtschaftlich lag der ruhmreiche OFC am Boden.
Wie sollte es weitergehen? Die Frage
war berechtigt, ob die Kickers als Amateurverein allein die Zinsen von den rund fünf
Millionen DM Schulden bezahlen könnten.
Die Rückzahlung der riesigen Schuldenhöhe war erst recht in weite Ferne gerückt.
Der Fall Kickers Offenbach interessierte
damals als Paradebeispiel für Misswirtschaft in Hessen und darüber hinaus in
ganz Deutschland. Intern wurde hinter
verschlossenen Türen permanent über
Impressum
Herausgeber:
Hessischer Fußball-Verband e.V.
Geschäftsstelle:
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt
Telefon 069 677282-0
Fax 069 677282-238
[email protected]
www.hfv-online.de
Postanschrift HFV:
Das Postfach 710464 wurde
gekündigt. Postanschrift ist die
Adresse der Geschäftsstelle.
Redaktion:
– Kommission
HESSEN-FUSSBALL
Anette Plescher
Zum Rosengarten 35
35759 Driedorf
Telefon 02775 5780249
[email protected]
– Geschäftsstelle
Matthias Gast
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt
Telefon 069 677282-495
[email protected]
Erscheinungsweise:
In der Regel monatlich
elfmal pro Jahr,
Auflage: 8.000
den anstehenden Konkurs beraten. Zwei
Fragen standen dabei im Mittelpunkt: Wer
kommt für die hohen Schulden auf? Wie
kann es sportlich weitergehen?
Der damalige HFV-Vorsitzende Otto
Andres äußerte sich damals im HESSENFUSSBALL: „Sicherlich hat die Bank erhebliche Forderungen. Sie könnte den Antrag
auf Konkurs stellen. Das würde aber letztlich nicht viel bringen, weil bei den Kickers
so gut wie kein Geld mehr vorhanden
ist. Der Konkursantrag würde vom zuständigen Gericht abgelehnt werden.“
Im Raum blieb die Frage nach der
Haftung. Auch hierzu hatte Otto Andres
eine klare Meinung: „Weder die Mitglieder
noch die Vorstandsmitglieder sind für die
Schulden haftbar zu machen. Es sei denn,
der eine oder andere hat sich durch Bürgschaften oder Schuldübernahme persönlich verpflichtet. Bei einem eingetragenen
Verein haftet keine Person, nur bei grober
Zurückgeblättert
Fahrlässigkeit.“ Eine neue Mannschaft
führte den OFC anschließend aus der
großen Krise. Sportlich belohnt wurden
die Kickers mit der Meisterschaft in der
Oberliga im folgenden Jahr. Wären die
Kickers damals aufgelöst worden, hätte
ein neuer Verein gemäß § 15 der Spielordnung ganz unten anfangen müssen.
Jetzt steht der Verein erneut vor einer
großen Bewährungsprobe. Bleibt zu hoffen,
dass es eine Lösung für die wirtschaftlichen
Probleme gibt.
Rolf Lutz
Bezugspreis:
Jahresabonnement 19,30 €
Einzelpreis 2 €
Termine
der Redaktion
Vorschau
August 2016
Anzeigen,
Geschäftskundenbetreuung:
Hessischer Fußball-Verband e.V.
Nicole Schonert
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt
Telefon 069 677282-510
[email protected]
Ab Freitag, 12. August 2016,
erscheint der nächste Ausgabe
des HESSEN-FUSSBALL.
Manuskriptschluss für
termingebundene Beiträge
ist Montag, 1. August 2016,
12 Uhr (Redaktion Geschäftsstelle).
Nicht termingebundene
und längerfristig festgelegte
Beiträge müssen bis Dienstag,
26. Juli 2016 vorliegen.
Für Manuskripte und Fotos
zu den Bereichen Jugend
(Sebastian Sauer), Mädchen
und Frauen (Silke Sinning),
Schiedsrichter (Christoph
Schröder), Qualifizierung
(Frank Illing) und Freizeit- und
Breitensport (Claus Menke)
gilt der frühere Termin.
Beachsoccer
Gestaltung:
Grafik & Satz GbR
Grillhösl & Schmidt
Parkstraße 65
65191 Wiesbaden
Mobil 0175 2173295
[email protected]
www.grafiksatz.de
Druck:
Offsetdruckerei
E. Sauerland GmbH
Jahnstraße 8,
63505 Langenselbold
Telefon 06184 932790
HESSEN-FUSSBALL
wurde 1953 gegründet von
Heiner Schickedanz.
Diese Ausgabe wird ab Freitag,
15. Juli 2016, zugestellt.
Erscheinungstermine 2016
Redaktionsschluss (Erscheinen)
August
1.8.
(12.8.)
September
29.8.
(9.9.)
Oktober
26.9.
(7.10.)
November
24.10.
(4.11.)
Dezember
28.11.
(9.12.)
Änderungen vorbehalten.
Auch wenn der Sommer in
diesem Jahr auf sich warten
lässt, wird dennoch wieder
Beachsoccer gespielt. Wo
wurde diese Art des Fußballs
erstmals gespielt, wann wurde
daraus ein organisierter Wettkampf, welche Ligen und Veranstaltungen gibt es? Und wer
sind die Stars dieser jungen,
attraktiven Fußballvariation?
Der HESSEN-FUSSBALL trägt
die wichtigsten Informationen
zusammen.
Start in die Saison
Wie haben die Spitzenmannschaften aus Hessen die diesjährige Sommerpause verbracht? Welche Spieler sind
neu zu bewundern? Und wie
sind die Teams aus den Startlöchern gekommen? Der
HESSEN-FUSSBALL vom August
2016 fasst das Geschehen zusammen und blickt auf die vor
uns liegende Saison.