Bangladesch: Ramadan und Süße Erinnerungen Die Bangladescherin Monowara Begum Moni ist mit dem Zuckerfest aufgewachsen. Jetzt berichtet sie von ihren süßesten Kindheitserinnerungen an Ramadan und verrät ihre ganz persönlichen Lieblingsrezepte zum Fest. Ramadan. Wenn in Deutschland über das Fasten gesprochen wird, dann schwingt oftmals ein Hauch von Kummer, Gram oder Reue mit, sich nun gar freiwillig vom Essen oder von bestimmten Nahrungsmitteln zu enthalten. Für mich bedeutet Ramadan, Geduld zu lernen und mit wenig auszukommen. Umso größer ist die Freude dann, sich beim Ramadan-Fest auch mit Süßem belohnen zu dürfen. Zucker spielt dabei in Bangladesch eine große Rolle. Gleich nach dem Sonnenuntergang wird zuerst mit einem Glas Sorbot das Fasten gebrochen. Dieses Getränk wird aus Wasser, Zucker und Limettensaft gemacht. Im Sommer geben wir gerne noch Eiswürfel dazu. Und für das Auge geben manche noch roten Sirup dazu: So bekommt Sorbot eine schöne Farbe! Süßes und neue Kleider fürs Ramadan-Fest Und mit Süßem geht es dann weiter. Gerne mag ich Shemai – dünne Nudeln aus Mehl, Salz und Wasser. Sie werden braun gebraten und danach mit Wasser, Zucker und Rosinen, manchmal auch mit Milch gekocht, sodass eine flüssige Speise entsteht. Vor dem Servieren wird diese noch mit gehackten Pistazien bestreut. Als kleines Kind habe ich bei meinen Großeltern den Teig für diese Nudeln durch die Nudelmaschine gedreht. Immer wieder wurden sie dann auf eine Leine zum Trocknen gehängt. Es sah aus, als würden lange Haare im Wind wehen. Für uns Kinder sah das wunderbar aus und wir haben uns begeistert auf Eid-ul-Fitr, das Ramadan-Fest, gefreut. Wir bekamen neue, wunderschöne Kleider, die meine Mutter immer mit ihrer eigenen – übrigens deutschen – Nähmaschine für uns genäht hat. Süße Erinnerungen! Die Diplom-Journalistin Monowara Begum Moni ist in Bangladesch aufgewachsen. Sie schreibt für Medien in Großbritannien, den USA, Deutschland und Bangladesch, wo sie bereits als „Best Journalist of the Year“ ausgezeichnet wurde.
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