Verständnis von und Reaktion auf ROTE NASEN Clown Humor bei

Verständnis von und Reaktion auf ROTE NASEN Clown Humor bei hospitalisierten
Säuglingen und Kleinkindern: Eine Pilotstudie
Studienleitung: Mag. Dr. Gabriela Markova (Fakultät für Psychologie, Universität Wien)
Studienmitarbeiterinnen: Valerie Göbel, Kerstin Illich, Stephanie Obernhummer
Erhebungszeitraum
Mai – Juli 2016
Beteiligte Krankenhäuser
Wilhelminenspital, Wien; Sozialmedizinisches Zentrum Ost – Donauspital, Wien
Ziel
Seit mehr als 20 Jahren sind ROTE NASEN Clowndoctors im Gesundheitssektor tätig. Es fehlen
aber empirische Untersuchungen zum Verständnis und Reaktion von Säuglingen und Kleinkindern
auf den Clown Humor, obwohl Clowns regelmäßig neonatologische und pädiatrische Abteilungen
im Krankenhaus besuchen. Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder schon ab
drei Monaten Humor in Interaktionen mit ihren Eltern erfahren und auch gestalten (z.B., Mireault et
al., 2012), und, dass Humor im Umgang mit hospitalisierten Kindern positive und angstbewältigende Auswirkungen haben kann (z.B., Dionigi, Sangiorgi, & Flangini, 2014). Zusätzlich
gibt es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Arten von Humor und dem Funktionieren
zwischen Eltern und ihren Kindern, wie zum Beispiel Familienkommunikation bzw. Zufriedenheit
in der Familie (Rieger & McGrail, 2015). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Humor sogar im
Säuglingsalter dazu beitragen könnte, frühen Stress (z.B. durch Hospitalisierung) zu lindern.
Um diese potentiellen Auswirkungen herausfinden zu können, bedarf es aber zunächst
Grundlagenforschung, die frühkindliche Reaktionen auf den Clown Humor untersucht. Deshalb ist
das Ziel dieses Forschungsprojektes, das frühkindliche Verständnis von ‚fremdem‘ Humor (d.h.
Humor von nicht vertrauten Personen) zu untersuchen. Im speziellen wird untersucht, ob Säuglinge
und Kleinkinder Clown Humor verstehen, wie sie darauf reagieren, und welche Faktoren das
kindliche Verständnis und die Reaktion beeinflussen.
Studienpopulation
An der Studie nehmen 3-24 Monate alte, hospitalisierte Säuglinge/Kleinkinder und ihre Eltern teil.
Methode
Die Studie basiert einerseits auf Beobachtungen der natürlichen Clown-Situation sowie einer
Eltern-Kind Interaktion im Krankenzimmer, und andererseits auf einer kurzen Befragung der
anwesenden Elternteile.
1. Beobachtung der Clown-Situation
Zwei Mitarbeiterinnen sind als „stille Beobachter“ bei der Clown-Visite anwesend und zeichnen
diese mit einer Digitalkamera auf. Die Videoaufzeichnungen werden dazu benutzt, um soziale
Verhaltensweisen der Kinder zu analysieren (z.B. Blicke, Lachen/Lächeln, negative
Gesichtsausdrücke, Vokalisierungen).
Zusätzlich zu den Videoaufzeichnungen werden während der Clown-Situation Notizen zum
Verhalten der Clowns gemacht. Speziell wird notiert, welche Arten von Humor/Spiel individuelle
Clowns anwenden (d.h., visuell, auditiv, taktil, sozial).
Die Beobachtung der Clown-Situation findet ausschließlich in Gegenwart der Eltern statt.
2. Beobachtung der Eltern-Kind Interaktion
Der anwesende Elternteil wird instruiert mit dem Kind zu interagieren, wie sie es normalerweise tun
und im Rahmen dieser Interaktion zu versuchen, das Kind zum Lachen zu bringen. Um kindliche
Reaktionen auf den Clown Humor mit Reaktionen auf den Humor der Eltern zu vergleichen, wird
diese Interaktion mit einer Digitalkamera aufgezeichnet, um das Verhalten der Kinder und Eltern zu
analysieren.
3. Kurze Befragung der anwesenden Eltern
Zusätzlich füllen Eltern kurze Fragebögen zu ihrer aktuellen emotionalen Befindlichkeit, ihrem
Umgang mit Kindern, sowie Hintergrundinformationen aus.