Die kleine Andacht in der Landeszeitung vom 9. Juli 2016

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Alte Villa vor
dem Abriss
Vor 25 Jahren
Dienstag, 9. Juli 1991
Die erste Bleibe in Deutschland ist nicht gemütlich: kahle Wände, Pritschen Marke
Bundeswehr, karge Tische und
Stühle. Doch sie bietet ein Dach
über dem Kopf, drei Mahlzeiten
am Tag und nach langer Reise
eine Dusche: Asylbewerber,
im Auffanglager Braunschweig
registriert, finden jetzt in einer
ehemaligen Kaserne bei Woltersdorf Unterkunft. Gestern
brachte ein Bus die ersten Asylbewerber – 48 Personen, hauptsächlich Jugoslawen, Türken
und Rumänen, einige Inder und
Ghanesen.
LG in Kürze
■ Die Gewinnnummern der
Ferienkalender-Aktion des Ladies‘ Circle 56 Lüneburg für
heute, 9. Juli, lauten: 0955,
0583, 1240, 1093 und 0756
(ohne Gewähr).
■ Die Wanderbewegung ist am
Sonntag, 10. Juli, rund 17 Kilometer durch Bad Bodenteich
und Umgebung unterwegs.
Treffpunkt ist um 9 Uhr der hintere Parkplatz des Behördenzentrums Auf der Hude. Fahrtkosten: 5 Euro.
■ Der Kleinkaliber-Schützenverein (KKSV) Ochtmissen
veranstaltet am Sonntag, 10.
Juli, sein „Herrenschießen“.
Dazu treffen sich um 10 Uhr
alle Teilnehmer am Schießstand. Auch Mitglieder, die bisher nicht daran teilgenommen
haben, sind herzlich eingeladen.
■ Die für Sonntag, 10. Juli, geplante Radtour des ADFC nach
Bad Bevensen fällt aus und soll
zu einem späteren Zeitpunkt in
diesem Jahr nachgeholt werden.
■ Die kunstvolle Torte, die beim
Stadtfest zugunsten der Kindertafel für 280 Euro versteigert
wurde (LZ berichtete), ist ein
Gemeinschaftswerk von Martina Schenke und René Dufke.
Die Marketing GmbH hatte den
Namen der Tortenkünstlerin in
einer Mitteilung vergessen.
Frühere CDU-Geschäftsstelle soll neuem Wohnhaus weichen
Die ehemalige CDU-Geschäftsstelle schräg gegenüber dem Kino. Sie soll Platz machen für ein neues Wohnhaus.
Foto: be
ap Lüneburg. Die alte Villa im Bürgergarten, in der bis vor kurzem die Geschäftsstelle der CDU beheimatet war, soll abgerissen
werden. Ein entsprechender Bauantrag liegt
der Stadtverwaltung vor, bestätigt Sprecherin Sarah Cramer von Clausbruch auf LZNachfrage.
An der Gebäudefront hängen zwei große
Werbebanner: Eines zeigt den Schriftzug
der Lüneburger Immobilienfirma Sallier,
das andere trägt den Namen „Tirs“. Dabei
handelt es sich um eine Abbruchfirma aus
Tespe.
Die Stadt sagt: „Dort ist ein Wohnhaus mit
fünf Einheiten geplant, das jetzige Gebäude
soll dafür abgerissen werden.“ Das Gebäude
stehe nicht unter Denkmalschutz, das habe
die Stadt gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt überprüft. Der Bauantrag befinde
sich zurzeit aber noch in der Prüfung.
Der Hausverein der CDU hatte die Geschäftsstelle Anfang des Jahres an einen Lüneburger Investor verkauft (LZ berichtete).
Das Gebäude sei stark sanierungsbedürftig
gewesen, hatte der CDU-Kreisvorsitzende
Günter Dubber erklärt.
Scheune mit Traktoren geht in Flammen auf
Mehr als 150 000 Euro Schaden bei Feuer nahe Hitzacker – Junge (11) wird bei Unfall schwer verletzt
ahe Hitzacker. Auf einem
Gehöft in Seerau bei Hitzacker
nahe der Kreisgrenze ist gestern
Morgen eine Scheune in Flammen aufgegangen. Menschen
blieben unverletzt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf
150 000 bis 200 000 Euro.
Gegen 9.45 Uhr wurde das
Feuer gemeldet. Der Brand war
in einer 15 x 30 Meter großen
Scheune ausgebrochen, in der
neben etwa 100 Rundballen
Heu und diversen Quarderballen auch landwirtschaftliches
Gerät lagerten und vier Traktoren standen. Dem Eigentümer
gelang es noch, zwei Traktoren
aus der Halle zu fahren, der
Rest der in der Halle befindlichen Fahrzeuge und Gegenstände wurde jedoch Opfer
der Flammen. In der Halle war
auch ein 5000 Liter fassender Tank mit Dieselkraftstoff,
der jedoch von der Feuerwehr
ausreichend gekühlt wurde, so
dass eine Explosion verhindert
werden konnte. Wie es zu dem
Brand gekommen ist, weiß die
Polizei noch nicht. Die Ermittlungen dauern an.
■ Amt Neuhaus. Bei einem
Unfall auf der Bundesstraße
195 an der Einmündung Ziegeleiweg ist am Donnerstagabend
ein elf Jahre alter Junge schwer
verletzt worden. Eine 34-Jährige war gegen 19.50 Uhr mit ihrem Kia aus Richtung Niendorf
kommend in Richtung Neuhaus
unterwegs, als der Junge mit seinem Fahrrad vom Ziegeleiweg
auf die B 195 fuhr. Die Autofahrerin erlitt einen Schock.
■ Lüneburg. In der Nacht zu
Freitag ist in einen Einkaufsmarkt an der Sülztorstraße
eingebrochen worden, diverse
Tabakwaren kamen weg. Gestern Morgen dann versuchte ein
Mann in der Innenstadt, Zigaretten zu verkaufen. Zeugen informierten die Polizei, die nahm
den 42 Jahre alten Lüneburger
fest, der Tabakwaren dabei hatte, die höchstwahrscheinlich
aus dem Einbruch stammten.
Nach einer Vernehmung wurde
der Tatverdächtige nach Hause
entlassen, ein Strafverfahren
wurde eingeleitet.
■ Lüneburg. Bei einer Verkehrskontrolle an der Bockelmannstraße am Donnerstag
Mitbürger und
Hausgenossen
aber Gäste, die zu lange Gast
bleiben, werden schnell zu unliebsamen Gästen. Wenn meine Tante im Herbst zu Besuch
kam, war das nur am ersten Tag
wirklich schön. Spätestens am
dritten Tag rollten meine Eltern mit den Augen, denn ununterbrochen redete die Tante,
und meine Mutter und Vater
wollten auch mal Ruhe haben.
Gastfreundschaft hat ihre Grenzen – es sei denn, die Gäste bleiben nicht länger Gäste, sondern
werden Hausgenossen, Mitbewohner, Gleichberechtigte.
In der Bibel wird das Volk
Gottes selbst immer wieder daran erinnert, dass es ein Volk
aus Fremdlingen war, Menschen, die also wissen, wie es
ist, als Fremde in einem Volk
aus Einheimischen, mit einem
anderen Glauben in einer Welt
der Götter zu leben. Die Bibel geht sogar soweit, dass sie
alle Menschen als „Gäste und
Fremdlinge“ bezeichnet. Die
Erfahrung, fremd zu sein, kennen viele. Ein alter Mensch
mitten in einer Welt, in der Jugendlichkeit und Tempo gefragt
sind. Die Schülerin, die ein-
zwischen 16 und 19 Uhr hat
die Polizei zehn Autofahrer
und drei Radler gebührenpflichtig verwarnt, weil sie
während der Fahrt telefoniert
hatten, einen Gurtmuffel zur
Rechenschaft gezogen und
vier Verfahren eingeleitet, weil
Autofahrer bei Rot über die
Ampel gefahren sind. Zudem
leiteten die Ordnungshüter ein
Strafverfahren wegen Fahrens
ohne Fahrerlaubnis und Straßenverkehrsgefährdung
ein.
Polizeibericht
■ Lüneburg. Einbrecher sind
am Donnerstag zwischen 6.30
und 16 Uhr in eine Werkstatt
Am Schwalbenberg eingedrungen. Sie machten offenbar keine
Beute, richteten aber Sachschaden an. Gescheitert sind Täter,
die in der Nacht davor in ein
Büro an der Stadtkoppel eindringen wollen. Erfolgreicher
waren Kriminelle, die in ein
Wohnhaus Im Neuen Felde einstiegen und sämtliche Räume
durchsuchten. Was die Täter
mitgenommen haben, ist bis-
Bei dem Feuer ist die Scheune zerstört worden, mit ihr auch zwei Traktoren und weitere Geräte.
Foto: polizei
lang noch unbekannt. Hinweise:
(0 41 31) 83 06 22 15.
☎
■ Lüneburg. Ein auf dem Parkplatz Bei der Keulahütte abgestellter VW T4 ist am Donnerstag zwischen 8 und 13 Uhr
aufgebrochen worden. Aus dem
T4 wurde ein Handy entwendet. Es entstand ein Schaden
in Hohe von mehreren hundert
Euro.
■ Adendorf. Bei einem Zusammenstoß mit einem Nissan am
Vollsperrung
in Melbeck
Die
i kleine
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d h
Einmal Gast sein, sich so
richtig verwöhnen lassen, bedient werden, das ist einfach
herrlich! Als Kind durfte ich in
den Sommerferien zu meiner
Tante fahren. Das war wunderbar. Der Gast ist König, sagte
sie immer, und verwöhnte mich
wie einen kleinen Prinzen. Jeden Tag durfte ich mir mein
Lieblingsessen wünschen.
Zu Gast sein, gerade dann,
wenn man sonst immer alles
selber machen muss, ist eine
schöne Sache. Einmal Gast
sein, ist wunderbar — aber immer? Nach einer Woche bei
meiner Tante hatte ich doch
auch Lust auf etwas anderes als
immer nur Eis zum Nachtisch,
und meine Freunde zum Fußballspielen fehlten mir auch.
Auf die Freundlichkeit anderer angewiesen zu sein, darf
kein Dauerzustand werden. Ein
Gast, der nicht mehr abreist,
ist kein Gast mehr, den wir uns
wünschen. Aber was ist mit den
Gästen, die zwar am liebsten in
ihre Heimat zurück möchten,
aber nicht können? Wir haben
sie als Gäste aufgenommen
und willkommen geheißen,
Sonnabend, 9. Juli 2016 · Nr. 159
Verkehrsbehinderungen ab Montag 11. Juli
Ralf Kölling, Pastor im Kirchenkreis
Lüneburg/Krankenhausseelsorger
in der Psychiatrischen Klinik, ist erreichbar unter 6020050. Foto: A/t&w
fach nur zur Klasse dazugehören möchte, sich aber gemobbt
fühlt. Der psychisch kranke Patient, der sich von allen im Bus
schräg angesehen fühlt.
Jeder Mensch ist auf seine
Weise Gast und Fremdling auf
dieser Erde. Spätestens der Tod
zeigt uns, dass wir nur Gäste
waren. Aber wie schön kann
es sein, nach langer Reise zu
Hause anzukommen. Und spätestens im Hause Gottes sollen
alle zu Hause sein. Gäste und
Fremdlinge gibt es nicht mehr.
Alle sind Mitbürger und Hausgenossen, mit den Heiligen und
Gott in Tuchfühlung, auf Du
und Du. „So seid ihr nun nicht
mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen
und Gottes Hausgenossen.“
(Epheser 2,19)
Ralf Kölling
lz Melbeck. Auf der Landesstraße 233, Ortsdurchfahrt Melbeck, ist ab Montag, 11. Juli,
mit Behinderungen zu rechnen.
Grund hierfür sind Bauarbeiten
an der Fahrbahn. Dies teilt die
Niedersächsische
Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Lüneburg mit.
Der schlechte Fahrbahnzustand macht es erforderlich,
dass die vorhandene Asphaltbefestigung abgefräst und durch
eine neue Asphaltbefestigung
ersetzt werden muss (LZ berichtete). Zusätzlich erfolgt
eine Gehwegerneuerung auf der
rechten Fahrbahnseite von der
Floetstraße bis Höhe Kreuzung
Landesstraße 233/Kreisstraße
10, Diemelkoppel.
Hierzu wird die Fahrbahn der
Landesstraße 233 im Bereich
der Ortsdurchfahrt Melbeck
ab Montag voll gesperrt. Der
Verkehr aus Richtung Lüneburg/Deutsch Evern wird von
der Landesstraße 233 über die
Kreisstraße 10 nach Embsen
weiter über die Kreisstraße 17
nach Neu Kolkhagen und anschließend über die Kreisstraße
43 (Barnstedt) zur Landesstra-
Die Ortsdurchfahrt Melbeck in
Richtung Ebstorf ist ab Montag für
einige Wochen gesperrt. Foto: kre
ße 233 in Richtung Ebstorf umgeleitet.
Der Verkehr aus Uelzen bzw.
Ebstorf wird über vorherige Verkehrsführung in Gegenrichtung
umgeleitet. Die Bauarbeiten
dauern voraussichtlich bis zum
6. August. Witterungsbedingte
Verzögerungen sind möglich.
Die Baukosten belaufen sich
auf rund 190 000 Euro und werden vom Land Niedersachsen
getragen.
Donnerstagnachmittag ist ein
17-Jähriger leicht verletzt worden. Der Jugendliche wollte mit
seinem motorisierten Zweirad
der Marke KTM den Nissan des
52-Jährigen im Kirchweg überholen, als der Autofahrer nach
links in eine Hofeinfahrt abbog.
Sachschaden: rund 1500 Euro.
■ Reinstorf. Die Seitenscheibe
eines BMW, der an der Alten
Dorfstraße stand, ist am Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr
eingeschlagen worden.
Straßenumbau
in Kaltenmoor
sp Lüneburg. Zwei- statt
vierspurig, verschwenkt und
damit entschleunigt. So soll
nach Planungen der Stadt
die Carl-Friedrich-GoerdelerStraße bald aussehen (LZ berichtete). Die Straße sei einst
zu groß gebaut worden, sagt
Lüneburgs Oberbürgermeister
Ulrich Mädge. „In den 60erJahren gingen die Planer davon
aus, Kaltenmoor würde in der
Fläche wesentlich größer.“ So
wie sie jetzt ist, würde die Straße häufig als Rennstrecke missbraucht. „Das wollen wir aus
Lärmschutz- und Sicherheitsgründen nicht. Außerdem soll
die Carl-Friedrich-GoerdelerStraße in Zukunft weniger stark
den Stadtteil zerschneiden. Wir
wollen mehr Übergänge schaffen und zusätzliche Grünflächen zum Verweilen anlegen.“
Den ersten Spatenstich will
Mädge am Montag, 11. Juli, um
8.30 Uhr selbst setzen. Damit
starten die Umbauarbeiten des
nördlichen Geh- und Radweges. „Dann kommt die gegenüberliegende Seite dran“, erläutert Mädge. Zu Behinderungen
für den Fahrzeugverkehr komme es zunächst nicht. Damit sei
erst Anfang August zu rechnen.
Zum Jahresende soll alles abgeschlossen sein. Gesamtkosten:
rund 900 000 Euro.