Denkmal für den US-Pilot Cpt. Walter Schulze Ein ungewöhnliches Denkmal stand „gegenüber dem Wolfsturm“, da wo jetzt die Dillstraße vor dem Haupteingang zum Seniorenheim vorbeiführt. Schülerinnen des Musikgymnasiums (siehe Literaturhinweis) haben in einem Schülerwettbewerb „Deutsche Geschichte“ 1992/93 die Geschichte dieses Denkmals aufgearbeitet. Darin heißt es: „Am 28. Juni 1919 überflog der amerikanische Hauptmann Walter Schulze aus Chicago, der der 138. US-Fliegerabteilung angehörte, die Stadt Montabaur. Er warf Flugblätter ab, in denen den in Montabaur stationierten amerikanischen Besatzungssoldaten mitgeteilt wurde, dass Deutschland den „Versailler FriedensVertrag unterzeichnet habe. Während dieses Fluges setzte der Motor seiner „Spad“ aus und die Maschine stürzte gegenüber dem Wolfsturm in einen Garten, wobei er zu Tode kam. An der Stelle des Absturzes kauften die Eltern des Fliefgers Pauls Schulze und Ehefrau Ida, geborene Johl, {...} am 12.07.1922 für 3000 Mark von dem Ehepaar Josef Dupp und dessen Frau Maria, geborene Schmidt, ein 7 qm großes Grundstück. {...} Die Angehörigen von Walter Schulze ließen nun an dieser Stelle ein Denkmal errichten, das folgende Inschrift trug: Im Original Deutsche Übersetzung IN MEMORY OF THE PEACE MESSENGER WALTER H.SCHULZE CAPTAIN U.S.A. Im Gedenken An den Friedensboten Walter H. Schulze Hauptmann der USA KILLED HERE JUNE 28, 1919 BY FALLING WITH HIS AEROPLANE AFTER DELIVERING THE MESSAGE THAT PEACE HAD BEEN DECLARED AND THAT THE WORLD WAR WAS ENDED Hier zu Tode gekommen Am 28. Juni 1919 Beim Absturz mit seinem Flugzeug Nach Überbringen der Botschaft, daß Frieden ausgerufen worden war Und daß Der Weltkrieg Beendet worden war. Das Denkmal, dass nach Zeitzeugenberichten aus schwarzem Marmor oder einer Basaltsäule gefertigt war, stand auf einem hellen Sockel und wird als „übermannsgroß beschrieben. Die kleine Anlage war an drei Seiten mit einem einfachen Zaun umgeben, währen die vierte Seite nach einem davor verlaufenden Weg (vermtl. heute Dillstraße) offen war. Nach einem Brief des ehemaligen Stadtarchivars, Heinrich Fries an Verwandte des gefallenen US-Soldaten aus dem Jahre 1966, wurde das Denkmal um 1938, nach anderen Zeitzeugen etwa 1941 entfernt. Ein weiterer zeitzeuge berichtete, dass der Sockel des Denkmals erst in den Sechziger Jahren des 20. Jhdt. beseitigt wurde, nach dem das Gelände als Bauland ausgewiesen wurde, resp. zum Straßenbau (Dillstraße ?) benötigt wurde. Seither ist dieses Denkmal wieder in Vergessenheit geraten. Bernd Schrupp 12/2014 Literatur / Quellen: Kunen, Britta; Metternich Barbara; Thiede, Kerstin, „Denkmal-Zerstörung und Errichtung von Denkmälern in Montabaur 1933-1945“, Schülerwettbewerb „Deutscher Geschichte 1992/1993, Musikgymnasium Montabaur 1993 Beuttenmüller, Claus Peter, MA; „Der Tod des Friedensboten“ in Jahrbuch für den Westerwaldkreis „Wäller Heimat“ Jg. –2010 Foto: Privatbesitz Herr Manfred Lorenz, Montabaur, dem wir für die Genehmigung der Veröffentlichung danken.
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