ERSTU – Newsletter Juni 2016 6 European River-Sea-Transport Union e.V. Präsident: Thomas Maaßen Generalsekretär: Günter Hartkopf Westhafenstr. 1 – 13353 Berlin Tel.: +49(0)30 39802662 > Fax:+49(0)30 39802663 > Internet: www.erstu.com E-Mail: [email protected] Pressesprecher: Dr. Wolfgang Hebenstreit Fluss-See-Schiff RSD 44 MS “Kapitän Jurow” Foto: RCS Editorial Verbandsnachrichten VerkehrsBinnenschiffpolitik fahrt/ WasserEditorial straßen Seetransport/ Fluss-SeeSchifffahrt Europa und International Seite 2 Seite 3 Seite 3 Seite 11 Seite 13 Editorial Seite 5 Editorial 1 Editorial Im Mittelpunkt des Monats Mai stand das International Transport Forum Summit 2016 in Leipzig als wichtiges verkehrspolitisches Ereignis. Die hier geführten Diskussionen gaben Anregungen für die weitere Entwicklung des Verkehrswesens in den nächsten Jahrzehnten und für die Lösung der vom COP 21 in Paris gestellten Aufgaben für die einzelnen Verkehrsträger. Das Media-Team des ITF stellte bereits eine umfassende Dokumentation über diese internationale Konferenz, die Präsentationen, die Diskussionen und einzelnen Veranstaltungen zur Verfügung. Wir berichten auf Seite 3 hierüber. In unserem „ERSTU NAVIGATOR 2016“ werden wir in einem Beitrag über das diesjährige ITF und über die Ergebnisse der Studie „Reducing Sulphur Emissions from Ships – The Impact of International Regulation“ eine weitere Information geben. Am 27. Mai 2016 fand in der Handelskammer in Hamburg der Elbschifffahrtstag 2016 statt. Im Fokus standen hier das „Gesamtkonzept Elbe“ und die Erwartungen, die die einzelnen Schifffahrts-, Unternehmens- und Umweltverbände an die Fertigstellung des Gesamtkonzeptes knüpfen. Zwischen den beteiligten Wirtschafts- und Umweltverbänden soll hier bis zum Ende dieses Jahres ein Konsenspapier erstellt werden, das die Instandhaltungs- und ggf. auch Ausbaumaßnahmen für die Mittel- und Oberelbe für die nächsten Jahrzehnte definieren wird. Die ZKR berichtete auf ihrer letzten Plenartagung über die wirtschaftlichen Lage in der Rheinschifffahrt, die Flottenentwicklung, die Frachtumsätze und die Kosten. Die Zentralkommission hat Herrn Bruno Georges mit Wirkung vom 1. November 2016 zu ihrem neuen Generalsekretär ernannt. Er folgt Herrn Hans van der Werf, dessen Amtszeit im Oktober dieses Jahres endet. Die ERSTU dankt Herrn Hans van der Werf für seine Leistungen für die europäische Binnenschifffahrt und wünscht Herrn Bruno Georges viel Erfolg in seiner künftigen Tätigkeit. In dem Monat Juni 2016 werden in einer Reihe von wichtigen Konferenzen der Branche brennende Fragen diskutiert, über erreichte Ergebnisse und die weiteren Entwicklungen informiert. So werden am 22./23.06.2016 die 2. ShortSea Shipping Days in Lübeck von SPC organisiert. Die TEN-T-Days finden vom 20.-22.Juni 2016 in der Van-Nelle-Factory in Rotterdam statt. Der Verein zur Förderung des Stromgebietes Oder/Havel e.V. führt am 23.06.2016 das 20. Internationale Oder/Havel-Colloquium in Slubice durch. Wir wünschen den Organisatoren dieser Veranstaltungen ein gutes Gelingen. Wir werden in der Juli-Ausgabe darüber berichten. 2 Verbandsnachrichten Mitgliederversammlung der Elbe Allianz e.V. Am 26.06.2016 fand in der Handelskammer Hamburg die Mitgliederversammlung der Elbe Allianz e.V. statt. Der Vorstand und die Geschäftsstelle berichteten über die Aktivitäten des Verbandes im Berichtszeitraum und über die weiteren Vorhaben im Jahr 2016. Zu den wichtigsten Vorhaben des Verbandes zählt die Organisation des Elbschifffahrtstages 2016 in Hamburg und die Mitarbeit am „Gesamtkonzept Elbe“. Diskutiert wurde ebenfalls die Position des Verbandes zum Entwurf des Verkehrswegeplanes 2030. Dem Vorstand und der Geschäftsstelle wurde eine sehr gute und ordnungsgemäße Arbeit bescheinigt. Verkehrspolitik International Transport Forum 2016 in Leipzig „Familien-Foto“ der Verkehrsminister und VIP-Teilnehmer des ITF Summit 2016 Foto: ERSTU 3 1077 Teilnehmer aus 71 Ländern, einschließlich 36 Minister oder ihre Stellvertreter, waren nach Leipzig gekommen, um in der Zeit vom 18.05.2016 bis zum 20.05.2016 die Schritte zu diskutieren, die den Transport „grüner und mehr inklusive“ machen. Das ITF Summit 2016 stand unter dem Motto „Mobilität von morgen – sauber und fair“. Dabei kommt es darauf an, das bestehende Bewusstsein für einen umweltfreundlichen Verkehr in die tägliche Praxis umzusetzen und die Weichen für eine erhebliche Reduzierung der KohlenstoffdioxidEmissionen zu stellen. Leider sind hier die angestrebten Ziele nicht kurzfristig zu erreichen. Auf dem International Transport Forum Summit 2016 führte ITF mit mehr als 40 Partner und Unterstützern das "Decarbonising Transport" Projekt ein, um zu helfen, den Weg zu einer carbon-freien Mobilität zu etablieren. Das Media-Team des ITF hat unter Leitung von Michael Kloth es wieder auf exzellente Weise geschafft, dass durch die schnelle Bereitstellung der Dokumentation, der Präsentationen, der Videos und Fotos die Fülle des Materials zur Information und weiteren Diskussion elektronisch abrufbar ist. Die Zusammenfassungen der einzelnen Veranstaltungen, die Highlights des ITF 2016, die Video-Aufnahmen, die Fotos und Dokumente können über die ITF the website oder direkt über die nachfolgenden Links abgerufen werden: The transport we want: Green, efficient and inclusive Infrastructure renewal for greener and more inclusive transport The power of choice: How is travel demand shaping cities? The future of transport The future of the car ITF Transport Outlook: Scenarios to 2050 From the gateway to the front door: How to improve hinterland supply chains Women in transport: The road to diversity Measuring the socio-economic benefits of public transport New approaches to urban freight delivery Innovation for greening maritime transport The digital revolution and the transport labour market Transport Innovation Talks Accelerating the transition: Innovation for greener and more inclusive transport Inclusive transport planning for low density rural areas Innovation for greening aviation Reducing air and noise pollution in cities Inclusive urban transport planning for more equitable growth Fotos vom ITF Summit 2016 können frei und in verschiedenen Größen vom ITF Flickr channel heruntergeladen werden. 4 Für den maritimen Transport sind die oben aufgeführten Beiträge „The transport we want: Green, efficient and inclusive“, „Infrastructure renawal for greener and more inclusive transport”, “The future of transport”, “ITF Transport Outlook: Scenarios to 2050”, “From the gateway to the front door: How to improve hinterland supplay chains” und “Innovation for greening maritime transport” von besonderem Interesse. Herr Lasse Pipoh präsentiert den SPC auf dem SPC-Stand auf dem ITF Summit 2016 Foto: ERSTU Im kommende Jahr wird das International Transport Forum Summit 2017 unter dem Motto „Governance of Transport“ in Leipzig vom 31.05.2017 bis zum 02.06.2017 durchgeführt werden. Quelle: 2016.itf-oecd.org Binnenschifffahrt/ Wasserstraßen „Gesamtkonzept Elbe“ muss Zukunftsperspektive für Binnenschifffahrt aufzeigen Elbe Allianz hofft auf Konsens zwischen Wirtschaft und Umwelt Hamburg, 27. Mai 2016 – Der Elbe Allianz e.V. hat die Bundesregierung aufgefordert, die Beratungen zum „Gesamtkonzept Elbe“ in diesem Jahr abzuschließen und für eine auskömmliche Finanzierung sowie zügige Umsetzung nachhaltiger Unterhaltungsmaßnahmen Sorge zu tragen. Im „Gesamtkonzept Elbe“ sollen die verkehrliche Nutzung der Mittel- und Oberelbe sowie die wasserwirtschaftlichen Anforderungen mit der Erhaltung des Naturraums Elbe in Einklang gebracht werden. „Insbesondere mit Blick auf die letzten beiden Jahre, welche durch extremes Niedrigwasser geprägt waren, ist dies auch dringend notwendig. Die unzureichenden Unterhaltungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte haben diese schwierige Situation für die Schifffahrt weiter verschärft“, so Stefan Kunze, Vorsitzender des Elbe Allianz e.V., vor mehr als 100 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Handelskammer Hamburg. Eine konsensuale Lösung zwischen Wirtschaft und Umwelt könnte darin liegen, zunächst die Beweggründe beider Seiten zu akzeptieren, so Kunze weiter. Der Wirtschaft gehe es um die Verbesserung der Schiffbarkeit bei Niedrigwasser, den Umweltverbänden um die 5 Bekämpfung der Sohlerosion bei Mittelwasser. Die Diskussionen im Beratergremium des Gesamtkonzeptes Elbe würden diese beiden Themen in den kommenden Monaten in den Fokus nehmen. Im Rahmen des Elbschifffahrtstages wurde zudem die Bedeutung des Elbstromgebiets mit seinen Kanälen hervorgehoben und der Systemcharakter der Wasserwege für den Transport von Waren unterstrichen. Ganz in diesem Sinne wurde auch die gegenseitige Mitgliedschaft zwischen dem „Bündnis für den Elbe-Seitenkanal e.V.“ und dem Elbe Allianz e.V. gekannt gegeben. „Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit und den Austausch. Der Elbschifffahrtstag 2016 hat eindeutig gezeigt, dass sowohl die Mittel- und Oberelbe als auch die Kanäle von enormer Bedeutung für die Region sind“, so Martin Exner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg und Leiter des Bereiches Standortpolitik. Der Elbe-Seiten-Kanal spielt seine Vorteile in der ganzjährigen Nutzbarkeit als Ladungsbringer für den Hamburger Hafen aus, wogegen die Elbe dreilagige Containerverkehr und vor allem Projektladung gut ermöglicht. Die erfreuliche Einordnung des Ersatzbaus der Schleuse Scharnebeck im neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 belegt, welches Potenzial der Kanal gerade nach Beseitigung des Flaschenhalses der alten Schleuse hat. Organisatoren des Elbschifffahrtstages sind die Elbe Allianz e.V. in Kooperation mit der Handelskammer Hamburg und weiteren elf Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung. Die Elbschifffahrtstage finden seit den 1930er Jahren im zweijährigen Rhythmus in verschiedenen Städten entlang der Elbe statt. Die Elbe Allianz e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 100 Unternehmen aus der verladenden Wirtschaft und der Verkehrswirtschaft, Landes- und Kommunalbehörden sowie regionalen Industrie- und Handelskammern beiderseits der Elbe einschließlich der Tschechischen Republik (www.elbeallianz.org). Das vielfältige Programm des Elbeschifffahrttages 2016 und die gehaltenen und diskutierten Präsentationen können unter nachfolgenden Links abgerufen werden oder auf der Website von Elbe Allianz e.V. www.elbeallianz.org : Programm Elbschifffahrtstag 2016 Dr. Norbert Wagener: Die wirtschaftliche Bedeutung der gewerblichen Elbschifffahrt Hans Bärthel: Bericht zum Gesamtkonzept Elbe aus Sicht der Verwaltung Georg Rast: Erwartungen zum Gesamtkonzept Elbe aus Sicht der Umwelt Martin Bock: Erwartungen zum Gesamtkonzept Elbe aus Sicht der Wirtschaft Vojtěch Dabrowski: Erwartungen zum Gesamtkonzept Elbe aus Sicht der Tschechischen Republik Martin Exner: Bericht zum Elbe-Seiten-Kanal Martin Krause: Bericht zum Elbe-Lübeck-Kanal 6 Hoffen wir, dass das „Gesamtkonzept Elbe“ endlich fertiggestellt wird, damit die Elbe und ihr Einzugsgebiet ihrer Bedeutung als internationaler Strom für die Schifffahrt, die Umwelt, die Wirtschaft, die Wasserwirtschaft und den Hochwasserschutz gerecht werden kann. Quelle: Pressemitteilung des Elbe Allianz e.V. vom 27.05.2016; www.elbeallianz.org Bild: Podiumsdiskussion unter Moderation von Stefan Kunze Foto: ERSTU Ferlemann: Nächste Stufe der WSV-Reform startet Neue revierbezogene Ämterstruktur der WSV steht fest Die neue Ämterstruktur der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) steht fest. Die derzeit 39 Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter (WSÄ) werden zukünftig zu 17 Revieren zusammengeführt. Die neue Struktur ermöglicht der WSV, ihre Arbeit vor Ort noch stärker auf die Anforderungen des jeweiligen Reviers auszurichten. Die Einteilung der Reviere wurde in enger Abstimmung mit den Beschäftigten erarbeitet. Alle Standorte der jetzigen Ämter bleiben erhalten. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, zeigt sich sehr erfreut über die nächste Stufe der WSV-Reform: Mit der neuen revierbezogenen Ämterstruktur sichern wir die WSV-Arbeit auf hohem Niveau. Damit bleibt die WSV, was sie auszeichnet: Kompetent, leistungsstark und zuverlässig in der Region verwurzelt. Die neuen Reviere sind wie folgt eingeteilt: Ems-Nordsee, Weser-Jade-Nordsee, ElbeNordsee, Nord-Ostsee-Kanal, Ostsee, Mittelrhein-Niederrhein, Oberrhein, Mosel-Saar, Neckar, Main, Main-Donau-Kanal/Donau, Westdeutsche Kanäle, Mittellandkanal/ElbeSeitenkanal, Weser, Elbe, Spree-Havel und Havel-Oder. Unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), wird die WSV nun die Einrichtung der revierbezogenen WSÄ vorbereiten. Dies erfolgt unter Einbindung der Revierverantwortlichen und der Beschäftigten. Die Umstellung auf die neue Struktur wird schrittweise im laufenden Betrieb umgesetzt. Die rechtliche Grundlage der WSV-Reform ist das WSV-Zuständigkeitsanpassungsgesetz, das am 01.06.2016 in Kraft getreten ist: www.bmvi.de/WSV-Aemterstruktur. Quelle: Pressemitteilung des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Nr. 097/2016 vom 17.06.2016 Pläne der DB Cargo – Streichliste Güterverkehrsstellen Berlin, 30.05.2016 (BÖB) – Binnenhäfen haben zur Sicherstellung funktionierender logistischer Ketten eine besondere Bedeutung. Denn als trimodal angebundene GüterDrehscheiben verknüpfen sie die drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und Lkw. Damit stärken Binnenhäfen Industrie- und Handelsunternehmen der jeweiligen Region in ihren Import- und Exportaktivitäten und sichern den Menschen in der Region die zuverlässige Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB) kann daher die Überlegungen der DB Cargo nicht nachvollziehen, über 200 Güterverkehrsstellen in 7 Deutschland - darunter auch Häfen - von ihrer Liste zu streichen und diese nicht mehr zu bedienen. Binnenhäfen dürfen nicht in ihrer Verknüpfungsleistung beeinträchtigt werden denn das würde das Gesamtsystem schwächen. Binnenhäfen sind wichtige Knotenpunkte der Logistik, die nicht in Frage gestellt werden dürfen. „Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass DB Cargo über ihre Prozesse nachdenkt“, sagt Joachim Zimmermann, Mitglied des Präsidiums des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen und Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe, „allerdings hat die Art der „Veröffentlichung“ über die „mögliche Schließung von Verladestellen“ dem Schienengüterverkehr einen Bärendienst erwiesen. Da war die zunächst genannte Zahl viel zu hoch, da ging es nicht darum Güterverkehrsstellen zu schließen, sondern sie „nicht mehr zu bedienen“ und da wurden Standorte genannt, die gar nicht betroffen sind. Dies hat bei Ansiedlern wie auch bei Verladern zu Nachfragen und Unsicherheit geführt. Da wurden unnötige Diskussionen angestoßen, die den Binnenhäfen als Güter-Drehscheiben schaden.“ Dies läuft nach Ansicht des BÖB auch allen politisch gewollten Überlegungen zuwider, Güterverkehre auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Bahn und Schiff zu verlagern. Der von der DB Cargo angekündigte Dialog ist schnellstens zu führen und Klarheit zu schaffen, damit die betroffenen Binnenhäfen gemeinsam mit ihren Kunden Lösungen dafür erarbeiten können, wie die notwendigen Rangier- und ZustellLeistungen anders erbracht werden – zum Beispiel durch private Eisenbahnverkehrsunternehmen. Der Bahnumschlag wird an den trimodal angeschlossenen Hafen-Standorten auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Quelle: Pressestatement des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) vom 30.05.2016 20. Internationale Oder/Havel-Colloquium Der Verein zur Förderung des Stromgebietes Oder/Havel e.V. organisiert am 23.06.2016 das 20. Internationale Oder/Havel-Colloquium in Slubice zu dem Thema „Das deutsch-polnische Regierungsabkommen – Beginn einer neuen Ära an der Oder?“. Inhalt des Colloquiums wird das deutsch-polnische Regierungsabkommen zur gemeinsamen Verbesserung von Hochwasserschutz an und Schifffahrt auf der Oder sein. Polnische Regierung nahm Grundprämissen für die Pläne der Entwicklung der Binnenwasserstraßen bis 2030 an. Die Wiedererlangung der internationalen Klasse für die Schiffbarkeit auf der Gesamtlänge der Oder und auf dem Abschnitt von Warszawa nach Gdansk auf der Wisla bis zum Jahre 2030 – das sind die Zielstellung der Pläne der Entwicklung der Binnenwasserstraßen in Polen in den Jahren 2019-2020 mit der Perspektive bis 2030. Die Grundlagen hierfür bereitet das Ministerium für Seewirtschaft und Binnenschifffahrt (Ministerstwo Gospodarki Morskiej i Żeglugi Śródlądowej) vor. Zur Realisierung dieser Zielstellung wurden vier Prioritäten festgelegt: 1. Erlangung der Internationalen Klasse für Schiffbarkeit der Oder-Wasserstraße und ihre Anbindung an das Netz der europäischen Wasserstraßen. 2. Verbesserung der Bedingungen für die Schifffahrt auf der Wisla (Weichsel). 3. Ausbau der Verbindung Oder-Wisła - Zalew Wiślany und Warszawa - Brześć. 8 4. Entwicklung der Partnerschaft und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Binnenwasserstraßen. Zu den Investitionen, die bis zum Jahre 2020 vorgesehen sind, zählen u.a. die Beseitigung der Engpässe durch Modernisierung der hydrotechnischen Anlagen, um schnellstmöglich die Schiffbarkeit auf längeren Relationen wieder zu erlangen. Vorbereitung der Studien für alle Investitionen, die langfristig realisiert werden sollen. Ausarbeitung der besten Finanzierungsmöglichkeiten der Investitionen u.a. durch finanzielle Mittel aus dem Europäischen Fond für Strategische Investitionen. Bis 2030 sollten u.a. folgende Investitionen realisiert werden: Erzielung der Parameter für die Klasse Va durch die Binnenwasserstraße Oder, Bau des polnischen Abschnitts der Verbindung Oder-Donau und des Kanal Śląsk; Beginn des Baus der Kaskaden der Wisła – von Warszawa nach Gdańsk; Einführung des Informationssystems RIS auf allen Wasserstraßen mit internationaler Bedeutung. Die Kosten der Investitionen werden für den Bau und die Modernisierung der Binnenwasserstraßen wie folgt geschätzt: Odrzańska Droga Wodna - 2,9 Mrd. zł bis 2020 und in den Jahren 2021-2030 - 27,8 Mrd. zł; die Kaskaden der Wisła auf dem Abschnitt Warszawa-Gdańsk - 3,5 Mrd. zł bis 2020 und in den Jahren 2021-2030 - 28 Mrd. zł; Verbindung Oder-Wisła - 2,5 Mrd. zł bis 2020 und in den Jahren 2021-2030 - 4 Mrd. zł. Die Verbindung Wisła-Brześć soll in den Jahren 2021-2030 8,1 Mrd. zł kosten. Durch die Verbesserung der Schiffbarkeit auf der Oder bis zum Jahre 2020 soll es möglich sein bis 20 Mio. t Güter zu transportieren. Die Modernisierung des Abschnittes auf der Wisła soll einen Transport von 7 Mio. t pro Jahr mit einer Steigerung bis zu 12 Mio. t pro Jahr bei weiterer Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen ermöglichen. Die Modernisierung der Binnenwasserstraßen in Polen soll neben der Erhöhung des Anteils der Binnenschifffahrt im Modalsplit der Verkehrsträger beim Transport, der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Seehäfen, der Aktivierung der Wirtschaft in den Einzugsgebieten der Oder und Wisla, der Verbesserung der Bedingungen für die Passagierschifffahrt und den Wassertourismus sowie des Hochwasserschutzes dienen. Ein weiterer Effekt ist die Energiegewinnung aus Wasserkraftwerken. Man schätzt, dass die 8 Wasserkraftwerke an der Wisla, die gebaut werden sollen, jährlich ca. 4153 GWh erzeugen sollen. Dies entspricht 3-4 % der jährlichen Energieerzeugung Polens. Quelle: „NEWSLETTER MORSKI“ vom 15.06.2016, www.PortalMorski.pl Die Zukunftschancen für die Wirtschaftsstandorte an der Weser nicht verspielen Mit Unverständnis und deutlicher Kritik haben drei bedeutende Verbände der maritimen Wirtschaft in der Weser-Region auf die alternativlose Ablehnung eines Antrages von CDU und FDP in der Bremischen Bürgerschaft zugunsten der Anpassung der Mittelweser reagiert. Der Verein Bremer Spediteure e.V., die Initiative stadtbremische Häfen e.V. und der Wirtschaftsverband Weser e.V. kritisieren, dass die Fraktionen von SPD und Grüne die Chance, gegenüber der Bundesregierung ein klares Votum für die überfällige und bereits seit vielen Jahren planfestgestellte Anpassung der Fahrrinne der Mittelweser zwischen Bremen 9 und Minden im Bremer Parlament abzugeben, verhindert haben. Entgegen der klaren Forderung der Landesregierungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an den Bund, die Ausbaumaßnahmen an der Mittelweser schnellstmöglich gemäß bisherigen Plänen zu vollenden, fehle ein Bekenntnis des Bremer Landesregierung als auch der Regierungsfraktionen für dieses wichtige Infrastrukturprojekt. Dies schadet nach Auffassung der Verbände der bremisch-niedersächsischen Wirtschaftsregion an Mittel- und Unterweser. Die Verbände fordern daher den Senat auf, beim Bundesverkehrsministerium auf einen schnellen und vollständigen Ausbau der Mittelweser zu drängen. Die bisherigen Investitionen von über 250 Mio. Euro in die Anpassung der Mittelweser, davon aus Bremer Steuermittel ca.22,5 Millionen, bleiben ohne einen verkehrlichen Nutzen, wenn es bei der vom Bundesverkehrsministerium und dem Land Bremen beabsichtigten Einführung von Einbahnstrecken auf einer Länge von ca. 40 % der Mittelweser bleibt. Die maßgeblichen Binnenschifffahrts- und Logistikunternehmen sehen aus wirtschaftlichen Gründen keine Möglichkeiten für den Einsatz von 110 m langen Binnenschiffen, sogenannte „Großmotorgüterschiffe“, wenn nicht die planfestgestellten Baumaßnahmen umgesetzt werden. Diese Position wurden den beteiligten Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft in der vergangenen Woche von Seiten der Wirtschaftsunternehmen in einem Gespräch noch einmal ausdrücklich erklärt. Die Ausweitung von Schleusenbetriebszeiten auf 24 Stunden, die das Bundesverkehrsministerium anstelle der noch ausstehenden Baumaßnahmen einführen wolle, um eine Nachtfahrt der größeren Binnenschiffe zu ermöglichen, sei völlig wirklichkeitsfremd. Die Mittelweser eigne sich aus Sicherheitsgründen und schwierigen Fahrwasserverhältnissen nicht für regelmäßige Nachtfahrten. Das Ausbauziel für die Mittelweser sei damit gescheitert und das Ergebnis eine nicht zu verantwortende „Investitionsruine Mittelweser“. Entwicklungschancen für die Seehäfen an der Weser werden nach einhelliger Bewertung der Verbände leichtfertig verspielt zu Lasten der maritimen Unternehmen und der dortigen Arbeitsplätze. Für die Seehäfen an der Weser wird sich die Wettbewerbsposition erheblich verschlechtern, da auch zukünftig eine leistungsfähige Hinterlandanbindung nicht vorhanden ist. Güterverkehre würden verstärkt in die Westhäfen in den Niederlanden und Belgien abwandern. Im Gegensatz dazu hat der Hamburger Senat die Chancen der Binnenschifffahrt erkannt und durch den erst vor kurzem durch das Bundesverkehrsministerium beschlossenen Neubau der Schleuse Scharnebeck am Elbe-Seiten-Kanal einen wichtigen Erfolg zur Verbesserung der Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens erreicht. Quelle: Gemeinsame Presse-Info des Vereins Bremer Spediteure e.V., der ISH Initiative Stadtbremische Häfen e.V. und des Wirtschaftsverbandes Weser e.V. vom 26.05.2016 Weitere Informationen: Wirtschaftsverband Weser e.V., Ralf Rüdiger Heinrich, Teerhof 34, 28199 Bremen, Tel.0421-598290 oder 0151-23220327, [email protected], www.weser.de Hamburger Hafen und Sächsische Binnenhäfen begrüßten 120 Gäste zur traditionellen Elbefahrt Die Gastgeber Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) und Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) freuten sich auch in diesem Jahr über das große Teilnahmeinteresse an der traditionellen Elbefahrt. Rund 120 Gäste aus der Wirtschaft, Verbände und Institutionen nutzten bei sommerlichen Temperaturen die abwechslungsreiche Dampferfahrt auf der Elbe, um bestehende Kontakte zu pflegen und während der Fahrt auch neue Kontakte zu knüpfen. 10 In den Räumen des Pirnaer Tom Pauls Theaters informierten die Gastgeber im Rahmen eines Landgangs über die Potenziale der Hafengruppe SBO und über die weiter im Ausbau befindlichen Hinterlandverkehrsanbindungen Hamburgs. Neben der Binnenschifffahrt auf der Elbe sind es vor allem die zahlreichen Eisenbahnverbindungen, die für einen schnellen Transport der Güter zwischen Deutschlands größtem Universalhafen und mittlerweile 11 KV Terminals in Mitteldeutschland sorgen. „Um das Potenzial der sächsischen Häfen in der Region auch voll für die Wirtschaft nutzen zu können, ist es erforderlich, dass sich Politik und Interessengruppen zeitnah auf ein Gesamtkonzept Elbe verständigen, das für die Schifffahrt auf der Elbe bessere und verlässlichere Rahmenbedingungen sicherstellt.“, sagt Heiko Loroff, Geschäftsführer SBO. „Nur stabilere Verkehrsbedingungen auf Mittel- und Oberelbe ermöglichen den Verladern eine verlässliche Nutzung der Binnenschifffahrt für ihre seeseitigen Importe und Exporte via Hamburg“, ergänzt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Quelle: „Portnews“ Nr. 10/2016 vom 15.06.2016 Seetransport und Fluss-See-Schifffahrt Seegüterumschlag im Hamburger Hafen bleibt im ersten Quartal knapp unter dem Vorjahresergebnis Der Hamburger Hafen erreicht im ersten Quartal 2016 einen Gesamtumschlag von 34,8 Millionen Tonnen (-2,5 Prozent). Der bereits zum Beginn der zweiten Jahreshälfte 2015 deutlich bemerkbare wirtschaftliche Abschwung in den beiden für Hamburg besonders bedeutenden Märkten China und Russland hat sich zwar im Laufe des ersten Quartals 2016 etwas verringert – Hamburgs Seegüterumschlag bleibt jedoch unter dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr. Zum Gesamtergebnis trugen der Massengutumschlag mit 11,5 Millionen Tonnen (-1,9 Prozent) und der Stückgutumschlag mit 23,3 Millionen Tonnen (-2,7 Prozent) bei. Beide Segmente fielen etwas schwächer als im vergleichbaren Vorjahresquartal aus. Der Containerumschlag bleibt im ersten Quartal 2016 mit 2,2 Millionen TEU (-3,4 Prozent) ebenfalls unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. Das Ergebnis im Seegüterumschlag des ersten Quartals 2016 ist in Hamburg vor allem durch einen schwächeren Containerverkehr mit China geprägt. China ist im Containerverkehr mit Abstand der wichtigste Handelspartner des Hamburger Hafens. Mit einem Containerumschlag von 651.000 TEU (-8,0 Prozent) bleibt der Containerverkehr mit China 57.000 TEU unter dem Vorjahresergebnis und beeinflusst mit dem absolut größten Mengenrückgang das Gesamtergebnis. Da konnten erfreuliche ein- und zweistellige Wachstumsraten im Containerverkehr mit Finnland (+11,1 Prozent), den USA (+14,2 Prozent), Malaysia (+6,4 Prozent), Großbritannien (+31,8 Prozent) und Indien (+4,1 Prozent), die alle zu den Top 10 Handelspartnern des Hamburger Hafens zählen, nicht für einen Ausgleich im Gesamtergebnis sorgen. „Die Rückgänge bei den Top 3 Handelspartnern China (-8,0 Prozent), Singapur (-7,6 Prozent) und Russland (-4,9 Prozent) sind insgesamt Hauptursache für das Ergebnis im Containerumschlag. Wir sehen für das erste Quartal aber bereits eine Stabilisierung eintreten und gehen davon aus, dass der Mengenrückgang im Containerverkehr mit China und Russland die Talsohle erreicht hat und beide Länder weiterhin für den Hamburger Hafen Kernmärkte bleiben. Positive Signale aus der russischen 11 Wirtschaft konnten wir vor einigen Wochen auf der größten russischen Logistikmesse TransRussia im Rahmen unserer Messepräsentation sowie bei zahlreichen Informationsveranstaltungen und Gesprächen mit Vertretern aus Unternehmen und der Politik feststellen. Auch in schwierigen Zeiten ist der Hamburger Hafen für Russland eine wichtige Drehscheibe im internationalen Handel“, sagt Hafen Hamburg Marketing Vorstand Axel Mattern auf dem Quartalspressegespräch von Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). Auch China bleibt 2016 eine Marktregion, die von Hafen Hamburg Marketing und seinen Hafenvertretungen in Hong Kong und Shanghai intensiv bearbeitet wird. Mitte Juni wird eine Hafenwirtschaftsdelegation, die sich u.a. aus Vertretern der Unternehmen BUSS Port Logistics, Brunsbüttel Ports, TCO Transcargo sowie der HPA Hamburg Port Authority zusammensetzt, neben Shanghai auch Ningbo, Tianjin und Beijing besuchen. Neben Gesprächen mit chinesischen Vertretern führender Import- und Exportunternehmen sind auch Fachgespräche mit den chinesischen Häfen und Unternehmen der Verkehrswirtschaft sowie mit Verbänden und Behörden im Rahmen der auf dem Reiseplan stehenden Wirtschaftszentren fest eingeplant. In Shanghai werden die Teilnehmer der Hamburger Hafendelegation für chinesische Hafenkunden und Hafenpartner einen Logistik Workshop durchführen und als Networking Veranstaltung zu einem Hafen Hamburg VIP Dinner einladen. Vorgesehen ist auch ein Besuch der Messe „transport logistic China“. Der Containerumschlag bleibt im ersten Quartal des Jahres mit insgesamt 2,2 Millionen TEU knapp unter dem Vorjahresergebnis. Der Rückgang in der Größenordnung von insgesamt 78.000 TEU entspricht einem Minus von 3,4 Prozent. Zurückzuführen ist diese Entwicklung in erster Linie auf den Anfang des Jahres schwach gestarteten Containerverkehr mit China und Russland. So wurden in den ersten drei Monaten Containerabfahrten von Liniendiensten im Fernostverkehr vorübergehend wegen des Überangebots an Laderaum eingestellt, ein Liniendienst wurde sogar vollständig eingestellt. Dies betraf neben Hamburg auch andere Häfen. Erfreulicherweise erhielt Hamburg aber auch im Laufe des ersten Quartals neue Liniendienste. Zum einen verbindet jetzt wöchentlich der neue Columbia Fruchtdienst der Reederei MAERSK die kolumbianischen Häfen Turbo und Santa Maria mit dem HHLA Frucht- und Kühl-Zentrum am Mehrzweckterminal O’Swaldkai und zum anderen verbindet der neue ECL Containerdienst von HDS/IRISL alle vierzehn Tage Hamburg mit den Häfen Genua, Istanbul, Port Said und Bandar Abbas. Da der Iran durch die eingeschränkten Handelsbestimmungen in den vergangenen Jahren einen großen Nachholbedarf an Investitionsgütern für die Öl-, Automobil-, Chemie- und Energiewirtschaft aufweist, gehen Axel Mattern und sein Vorstandskollege Ingo Egloff davon aus, dass Hamburg mit seinen traditionell guten Beziehungen zum Iran als nordeuropäischer Umschlagplatz für Iran-Ladung wieder eine zunehmende Bedeutung einnehmen wird. Der Massengutumschlag bleibt im ersten Quartal mit insgesamt 11,5 Millionen Tonnen (-1,9 Prozent) knapp unter dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr. Zum Umschlagergebnis trugen das Segment Sauggut mit 2,3 Millionen Tonnen (-13,5 Prozent), der Umschlagbereich Greifergut mit 5,4 Millionen Tonnen (-1,5 Prozent) und das Segment Flüssigladung mit 3,7 Millionen Tonnen (+6,1 Prozent) bei. Mit 2,7 Millionen Tonnen (+65,5 Prozent) entwickelten sich im Bereich Flüssigladung besonders die Importe von Mineralölprodukten sehr gut. Beim Sauggut blieben die im Vorjahresquartal besonders starken Getreideexporte aus. Dies führte zu einem Umschlagrückgang von 13,5 Prozent. Der Import von Ölfrüchten erreichte mit 912.000 Tonnen ein Plus von 51,7 Prozent, konnte den Rückgang im Getreideexport jedoch nicht ausgleichen Quelle: „Portnews“ Nr. 09/2016 vom 06.06.2016 12 Hafen Rotterdam will Europas größter Diesel-Hub werden Rotterdam. Der Hafen von Rotterdam, größter Ölhafen und Handelsort von Erdöl in Europa, will den Umschlag von Diesel verdoppeln und sich damit auch als unangefochtener DieselHub Nummer eins in Europa etablieren. Möglich soll das vor allem durch zwei neue Raffinerien der Ölfirmen Exxon und Shell sowie eigene Investitionen in die Infrastruktur werden. Die Verdoppelung des Diesel-Umsatzes soll innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre gelingen, wie ein Vertreter der Hafenleitung gegenüber der niederländischen Wirtschaftszeitung ,,Het Financieele Dagblad" sagte. Exxon und Shell haben mit dem Bau der neuen Raffinerien bereits begonnen. Zusammen rund zwei Milliarden Euro investieren die Firmen in die neuen Anlagen im Hafen von Rotterdam. Die Fabriken sollen 2018 mit der Diesel-Produktion beginnen können. Der Hafen selbst plant den Bau einer neuen, 25 Kilometer langen Pipeline, um das Diesel von den Raffinerien in die Umschlagtanks im Hafen zu leiten. Zur die Co-Finanzierung sollen die im Hafen aktiven Firmen gewonnen werden. Shell und Vopak, das größte Tankumschlagunternehmen im Rotterdamer Hafen, haben angeblich schon Bereitschaft dazu gezeigt. Außerdem soll der Nieuwe Waterweg im RheinMündungsgebiet vertieft werden, um die Erreichbarkeit der Umschlagterminals zu verbessern. Rotterdam liegt beim Diesel-Umschlag laut Informationen der Hafenbetriebe in etwa gleichauf mit den Häfen von Amsterdam und Antwerpen. Den Ausbau des Diesel-Geschäfts treibt der Hafen auch aufgrund der großen Diesel-Nachfrage in Europa voran. Laut ,,Het Financieele Dagblad" werden in Europa jährlich zurzeit rund 150 Millionen Tonnen Diesel selbst produziert, die Nachfrage beträgt aber 200 Millionen Tonnen. (kw) Quelle: „VerkehrsRundschau.de“ vom 15.06.2016 Europa und International FRÜHJAHRSPLENARTAGUNG 2016 DER ZKR GENERALSEKRETÄR DER ZKR Die Zentralkommission hat Herrn Bruno Georges mit Wirkung vom 1. November 2016 zu ihrem neuen Generalsekretär ernannt. Er folgt Herrn Hans van der Werf, dessen Amtszeit im Oktober dieses Jahres endet. Herr Bruno Georges besitzt die belgische Staatsbürgerschaft und kann eine beeindruckende diplomatische Karriere vorweisen. Derzeit ist er als ständiger Vertreter im Range eines Botschafters für Belgien bei der OSZE in Wien, Österreich, tätig. Er wird sein neues Amt in Straßburg im November 2016 für zunächst vier Jahre antreten. WIRTSCHAFTLICHE LAGE DER RHEINSCHIFFFAHRT Auf dem gesamten Rhein von der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee werden pro Jahr rund 330 Mio. t befördert. Die Rheinachse ist damit für etwa 2/3 der europäischen Binnenschiffstransporte verantwortlich. Auf den traditionellen Teil des Rheins, von der Schweiz bis zur deutsch-niederländischen Grenze, entfallen knapp 200 Mio. t. In 2015 lag das erste Halbjahr im Bereich des positiven Trends der Vorjahre. Es gab eine Zuwachsrate der Fracht um 3 % und im Bereich der Verkehrsleistung um 7 %. Das zweite Halbjahr brachte von August bis November eine Niedrigwasserphase, welche die Transporte großer Mengen einschränkte. Dadurch schwächte sich das Beförderungsaufkommen ab. 13 Auf Grund dieser Abschwächung im zweiten Halbjahr fiel das jährliche Beförderungsvolumen in 2015 um 4 % niedriger aus als im Vorjahr. Die Verkehrsleistung sank um 5 %, auf 38,3 Mrd. tkm. Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung nach Gütersegmenten sowie die Gesamtentwicklung. Tabelle: Beförderungsvolumen und Änderungsrate gegenüber dem Vorjahr in der Rheinschifffahrt (traditioneller Rhein) Flottenentwicklung Trockenschifffahrt In 2015 hat sich die Neubaurate in Westeuropa im Vergleich zu 2014 auf rund 37 Tausend Tonnen leicht erhöht. Allerdings entspricht die gesamte Tonnage, die in den Jahren 2013, 2014 und 2015 dem Markt hinzugefügt wurde, kaum 1 % der gegenwärtigen Flottenkapazität von rund 10,5 Mio. t. Dem Zuwachs von 37 Tsd. Tonnen stehen Abwrackungen in Höhe von 60 Tsd. Tonnen gegenüber (65 Schiffe). Einige Schubleichter und ältere Frachtschiffe wurden in den Donauraum verkauft. Damit hat sich der abnehmende Trend beim Umfang der Flotte in 2015 fortgesetzt. Tankschifffahrt Während die Zahl der Schiff e seit dem Jahr 2010 leicht rückläufig ist, entwickelt sich der gesamte Laderaum konstant. Dieser Trend setzte sich auch in 2015 fort. Gemäß dem Europäischen Binnenschiffs-Inspektions-System (EBIS) sind in 2015 27 neue Doppelhüllenschiffe auf den Markt gekommen. Gleichzeitig wurden 21 Einhüllenschiffe verschrottet, und 8 ins Ausland (Afrika, Osteuropa) exportiert. Die Summe der Abgänge liegt bei 29 Tankschiffen mit einem Laderaum von insgesamt 46.500 t (Vorjahr: 65.000 t). Es verbleibt somit beim gesamten Laderaum ein geringer Netto-Zuwachs übrig. 14 Passagierschifffahrt Im Jahr 2016 sind auf Europas Flüssen rund 340 Kreuzfahrtschiff e aktiv, und damit 20 mehr als in 2015. Die Bettenkapazität hat sich von 46.661 (2015) auf 49.812 (2016) erhöht, was einem Anstieg um 7 % entspricht. Die Bettenkapazität ist damit geringfügig stärker gestiegen als die Anzahl der Schiffe. Die Neubautätigkeit hat im Jahr 2016, im Vergleich zu den beiden Vorjahren, leicht nachgelassen. Auch für 2017 deuten die Orderbücher auf eine Abschwächung hin. Der Grund ist in einer Neubaupause US-amerikanischer Reiseveranstalter zu sehen, die für mehr als die Hälfte der Neubauten verantwortlich sind. . FRACHTRATEN, UMSATZ- UND KOSTENENTWICKLUNG Frachtraten in der Trockenschifffahrt Die Beförderungspreise im internationalen Rheinverkehr und in Deutschland waren in der ersten Jahreshälfte relativ niedrig, und zeigten wenig Bewegung nach oben. Bei Neuabschlüssen von Verträgen stiegen die vereinbarten Frachtraten nach Angaben von Marktteilnehmern meist nur moderat. Durch das Niedrigwasser kam es in der zweiten Jahreshälfte zu deutlich steigenden Tagesfrachtraten. Bei Kontraktfrachtraten mussten vertraglich vereinbarte Kleinwasserzuschläge gezahlt werden. Wie sich im 1. Halbjahr 2015 gezeigt hat, herrscht im Rheingebiet nach wie vor ein intensiver Wettbewerb, der sich stark bremsend auf die Preisentwicklung auswirkt - selbst in Zeiten von Aufkommenszuwächsen. Allein die Niedrigwasserphase im 2. Halbjahr hat zu merklichen Preissteigerungen geführt. Frachtraten in der Tankschifffahrt Die Entwicklung der Beförderungspreise folgte insgesamt stärker der Entwicklung der Wasserpegel als dem Einfluss der Mengenentwicklung. Ferner ist eine unterschiedliche Entwicklung zwischen dem Chemiebereich und dem Mineralölbereich feststellbar. Obwohl es bei Mineralölprodukten bereits in der ersten Jahreshälfte zu spürbaren Mengenzuwächsen gekommen war, hatte dies nur sehr begrenzt positive Wirkungen auf die Tagesfrachtraten. Bei Neuabschlüssen von Verträgen mit einer Laufzeit von 1 bis 2 Jahren kam es nicht zu einer Erhöhung der Basisfrachtraten. Ausblick Für die Güterbeförderung auf dem Rhein wird für das Jahr 2016 mit leichten Zuwächsen von 2-3 % gerechnet. Diese Prognose steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass sich die Wasserführung im zweiten Halbjahr nicht ähnlich ungünstig (ungünstig in Bezug auf die beförderten Mengen) darstellt wie in 2015. Selbst bei einer Erhöhung der Güterbeförderung wird sich die Ertragslage (Frachtraten, Umsätze) im gesamten Binnenschifffahrtsgewerbe auch in 2016 nur in kleinen Schritten verbessern. Es bedürfte sicherlich eines weitaus stärkeren Anstieges der Beförderungsnachfrage, um einen marktinduzierten Aufwärtstrend bei den Frachtraten und den Umsätzen auszulösen. *** Das zweite Halbjahr stand unter dem Zeichen eines starken Anstiegs der Tagesfrachtraten, im Gefolge des Niedrigwassers. Dieser Anstieg setzte sich bis November fort, als die 15 Wasserstände ihr Minimum erreichten. Von da an fielen die Raten wieder stark zurück. In den ersten Monaten des Jahres 2016 lagen die Frachtraten in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Im Chemiebereich gerieten die Tages- und die Vertragsfrachtraten, angesichts der eher ungünstigen Mengenentwicklung (siehe Abschnitt zur Rheinschifffahrt), in der ersten Jahreshälfte unter Druck. Auch hier löste das Niedrigwasser der zweiten Jahreshälfte diese Situation dann vorübergehend auf. Umsatz- und Kostenentwicklung In 2015 kam es in der niederländischen wie auch in der deutschen Güterschifffahrt zu einem Umsatzanstieg um 4 % gegenüber dem Vorjahr. Diese positive Umsatzentwicklung ist vor allem den niedrigen Pegelwerten in der zweiten Jahreshälfte zu verdanken. Diese haben die Frachtraten ansteigen lassen, und damit auch die Umsätze. Die Kostenentwicklung war in 2015 von sinkenden Kosten geprägt, vor allem dank der Entlastung bei den Brennstoffkosten. Geringere Entlastungen gab es auch bei den Wartungsund Reparaturkosten. Somit haben sich die Betriebsbedingungen im Jahr 2015 insgesamt leicht verbessert. Eine ähnliche Entwicklung ist auch für 2016 zu erwarten. 1 ANERKENNUNG DES FRANZÖSISCHEN BERUFSABITURS DER FACHRICHTUNG BINNENSCHIFFFAHRT Der Ausschuss für Sozial-, Arbeits- und Berufsausbildungsfragen der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt hat in seiner Sitzung am 16. März 2016 die Anerkennung des französischen Berufsabiturs der Fachrichtung Binnenschifffahrt auf dem Rhein genehmigt. Dieser Abschluss sowie die Einrichtungen, in denen er erworben werden kann, werden nach der Verordnung über das Schiffspersonal auf dem Rhein anerkannt, mit der Folge, dass die betroffenen Personen für die Anmeldung zur Patentprüfung 360 Tage weniger Berufserfahrung benötigen und die Befähigung zum Bootsmann auf dem Rhein erwerben. Die ersten Absolventen dieser Ausbildung werden ihren Abschluss im Juni 2016 erwerben. Quelle: ZKR-Pressemitteilung vom 06.06.2016 TEN-T-Days in Rotterdam Die TEN-T-Days finden vom 20.-22.Juni 2016 in der Van-Nelle-Factory in Rotterdam statt. Auf der wichtigen Veranstaltung zum Thema Infrastruktur in der Europäischen Union (TENT, CEF) werden zahleiche bedeutende Akteure des Transportsektors, darunter EU-Minister, Minister von EU-Nachbarstaaten, Mitglieder des Europäischen Parlamentes, die TEN-TKoordinatoren sowie private Investoren über den gegenwärtigen Stand und die weiteren Entwicklungen informieren und diskutieren. Verkehrsinfrastruktur: Deutsche Investitionen von der EU mit 189 Mio. Euro gefördert Noch klaffen große Lücken bei den Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland und Europa. Um diese ein Stück weiter zu schließen und das europäische Verkehrsnetz voranzubringen, sollen 195 Verkehrsprojekte in ganz Europa mit insgesamt 6,7 Mrd. Euro unterstützt werden. Das hat die EU-Kommission am 17.06.2016 bekannt gegeben. Diese EUFörderung wird durch private und öffentliche Gelder ergänzt und erreicht damit insgesamt 9,6 Mrd. Euro. In Deutschland fließen hohe Beträge unter anderem in die Modernisierung 16 grenzüberschreitender Zugverbindungen und des Luftverkehrsmanagements, die Entwicklung des vernetzten Autos und der Elektromobilität. (17.06.2016) - „Die Projekte werden die europäische Infrastruktur sowohl für Fahrgäste als auch für Unternehmen sicherer, nachhaltiger und effizienter machen“, sagte EUVerkehrskommissarin Violeta Bulc bei der Vorstellung der Ergebnisse des Ausschreibung zur Fazilität „Connecting Europe“ heute in Brüssel. Zudem könnten mit den Investitionen bis 2030 bis zu 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständige Vizepräsident Jyrki Katainen ermutigte potentielle Projektträger, auch die im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa bestehenden Investitionsmöglichkeiten zu prüfen und insbesondere vom neu geschaffenen Portal für Europäische Investitionsvorhaben (EIPP) Gebrauch zu machen, um weltweit um Investoren zu werben. Förderung für Deutschland Von den 47 förderfähigen Projekten aus Deutschland wurden zwanzig Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 189,2 Mio. Euro ausgewählt. Mit dabei ist unter anderem die Modernisierung des Eisenbahnsystems auf dem Seehafen in Bremerhaven, die Anbindung des Hafens in Regensburg an den Rhein-Donau-Korridor (einer der 9 Korridore, die das europäische Verkehrskernnetz bilden), die Modernisierung der Flugverkehrsüberwachung in Saarbrücken, Erfurt und Dresden sowie eine Studie für eine neue Eisenbahnverbindung zum Münchner Flughafen. Hohe Beträge fließen in die Entwicklung neuer Radartechnologien im Luftverkehrsmanagement in Deutschland, den Aufbau des einheitlichen Europäischen Luftraums sowie in die Modernisierung grenzüberschreitender Zugverbindungen. Fast 5 Millionen Euro werden für die Entwicklung des vernetzten Autos (C-IST) verwendet. Damit soll EU-weit die Kommunikation zwischen Fahrzeugen untereinander sowie mit der Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden soll. Deutschland will die C-ITS Dienste in zwei Regionen anwenden: in dem bestehenden C-ITS Korridor in Hessen und in einem Pilotprojekt in Niedersachsen. Außerdem werden Studien zur Bereitstellung von Flüssiggas für die Schifffahrt gefördert, unter anderem in Duisburg und Mannheim. Mit 2 Mio. Euro soll die Installation leistungsfähigerer Ladestationen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Österreich unterstützt werden, um die Distanz, die Elektrofahrzeuge erreichen können, auf bis zu 500 km zu steigern. Finanzierung Die finanzielle Beteiligung der EU erfolgt in Form von Finanzhilfen, wobei der Kofinanzierungssatz je nach Art des Projekts 20 Prozent bis 50 Prozent der förderfähigen Kosten des Projekts beträgt. In Bezug auf Projektvorschläge für aus dem Kohäsionsfonds finanzierbare Vorhaben kann der maximale Kofinanzierungssatz bis zu 85 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. 17 Nächste Schritte Der vorgeschlagene Finanzierungsbeschluss muss nun vom Koordinierungsausschuss der Fazilität „Connecting Europe“, der am 8. Juli 2016 zusammentritt, förmlich angenommen werden. Mit der Annahme des Beschlusses durch die Kommission wird Ende Juli 2016 gerechnet. Die einzelnen Finanzhilfevereinbarungen werden dann von der Exekutivagentur für Innovation und Netze (INEA) aufgesetzt und im zweiten Halbjahr 2016 mit den Projektbegünstigten unterzeichnet. Hintergrund Im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) werden 24,05 Mrd. Euro aus dem EUHaushalt 2014-2020 zur Kofinanzierung von TEN-V-Projekten in den EU-Mitgliedstaaten bereitgestellt. Von diesem Betrag sind 11,305 Mrd. Euro für Projekte in Mitgliedstaaten bestimmt, die die Förderkriterien des Kohäsionsfonds erfüllen. Die Prioritäten und der Gesamtbetrag für die finanzielle Unterstützung für jede dieser Prioritäten in einem bestimmten Jahr werden in jährlichen und mehrjährigen Arbeitsprogrammen festgelegt. 2014 war das erste Programmplanungsjahr der CEF. Gemeinsam mit dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) und den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) spielt die Fazilität „Connecting Europe“ eine wichtige Rolle bei der Schließung der Investitionslücke in Europa – eine der obersten Prioritäten der Kommission. Quelle: [email protected] vom 17.06.2016 Redaktionsschluss: 18.06.2016 18
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