Weltweit erster Development Impact Bond ist auf dem besten

Gesperrt bis 00:01 BST, 5. Juli 2016
Weltweit erster Development Impact Bond ist auf dem besten Weg,
soziale und finanzielle Erträge zu generieren
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Ergebnisse im ersten Jahr belegen planmässige Entwicklung des DIBs relativ zu den
Zielwerten für 2018 zur Einschulung von Mädchen und Steigerung des
Bildungsniveaus aller Schüler
Die mit der Durchführung in Indien betraute Organisation Educate Girls sieht im DIB
eine massgebliche Komponente zum Erzielen echter Fortschritte
London – Erste Zahlen für die weltweit erste Development Impact Bond (DIB) belegen den
Trägern des Projekts zufolge, dass das Modell zur Verbesserung der Chancengleichheit von
Mädchen in der Schulbildung sowie zur Steigerung des Bildungsniveaus im indischen
Rajasthan beiträgt. Damit entwickelt sich der DIB im Einklang mit seinenambitionierten
Zielsetzungen für die ersten drei Jahre.
Unter der Federführung der preisgekrönten indischen NGO «Educate Girls» finanziert der
DIB ein dreijähriges Programm zur Schulbildung von Mädchen und Jungen aus
bildungsfernen Schichten in einem abgelegenen, ländlichen Bezirk von Rajasthan. Dieser
innovative neue Ansatz zur Finanzierung internationaler Entwicklungsprojekte basiert
vollständig auf konkreten Zielvorgaben für die soziale Entwicklung, die der strengen
Kontrolle durch den unabhängigen Beobachter IDinsight unterliegen. In diesem Fall diente
als Messlatte die Zahl der Mädchen, die Grundschulkurse besuchten, ebenso wie die
Fortschritte der Schüler in Englisch, Hindi und Mathematik.
Nach etwa einem Drittel der Laufzeit der DIB zeigen die Zahlen, dass im Rahmen des
Programms ca. 44% der im ersten Jahr erfassten Mädchen, die damals nicht zur Schule
gingen, nun eine Schule besuchen. Ferner wurden 23% der insgesamt definierten Lernziele
erreicht.1 Basierend auf diesen Fortschritten hätte die in Zürich ansässige UBS Optimus
Foundation, die als ursprünglicher Investor des DIBs fungierte, bereits ca. 40% der
Erstinvestition im ersten Jahr des Projekts wieder eingenommen. Diese Werte belegen eine
viel versprechende Entwicklung, trotz der Herausforderungen beim rechtzeitigen Start des
Projekts.
Das übergeordnete Ziel des durch den DIB finanzierten Programms ist die direkte und
indirekte Stärkung der Bildung in der Region. Hierzu werden allgemeine Verbesserungen in
166 Schulen in 140 Dörfern im Distrikt Bhilwara umgesetzt, die von 15'000 Schülern besucht
werden, davon 9'000 Mädchen. Rajasthan wurde für das Projekt ausgewählt, weil die
Region besonders schlechte Werte beim Bildungsniveau von Mädchen aufweist.
Phyllis Costanza, CEO der UBS Optimus Foundation, erklärte hierzu: «Privates Kapital wird
zur Finanzierung der nötigen Billionen für die Umsetzung der globalen Entwicklungsagenda
eine entscheidende Rolle spielen. Der erste Development Impact Bond ist nicht das einzige
Modell dazu, aber es zeigt vorbildmässig auf, wie solche innovativen und nötigen
Finanzierungsmodelle weitere Geldquellen zur Förderung von Projekten erschliessen
können, und so noch mehr Wirkung vor Ort erreichen.
Das von Educate Girls durchgeführte DIB-Programm konnte bereits im ersten kurzen Jahr
seines Bestehens eine Steigerung der Lernfortschritte um 30% erzielen. Für Safeena
Husain, Executive Director von Educate Girls, hat der Fokus des DIBs auf die Sammlung
und Analyse von Daten massgeblich Einfluss auf die Arbeitsweise der Organisation.
«Die DIB hat verändert, wie wir die Wirkung unserer eigenen Arbeit wahrnehmen», so
Husain. «Durch den Fokus auf Ergebnisse sammeln wir nun mehr Feedback aus der Praxis
in den Bereichen, in denen alle Mitarbeiter tätig sind, und wir analysieren fortwährend, wo
die Dinge gut laufen und wo wir Änderungen vornehmen müssen. Dieser flexible und
proaktive Ansatz, der mit dem Fokus auf Ergebnisse einhergeht, wird nun auch auf andere
Projekte übertragen. Unsere wichtigste Motivation, den DIB diesem Test zu unterziehen, war
zu zeigen, dass wir nicht nur im grossen Massstab arbeiten können, sondern auch im
grossen Massstab Qualität liefern können.»
Als Beispiel führte Husain die Situation an, als die gesammelten Daten nach der Hälfte des
Lehrplans erkennen liessen, dass die Mädchen im Programm mit ihren Leistungen in
Englisch hinterherhinkten. Untersuchungen ergaben, dass einige Lehrkräfte unsicher im
Hinblick auf ihre eigenen Englischkenntnisse waren und Mühe hatten, dem Lehrplan zu
folgen. Als Reaktion darauf erhielten die entsprechenden Lehrkräfte umgehend zusätzliche
Unterstützung in Englisch, und der Lernerfolg der Mädchen beschleunigte sich.
Zum Ende des dreijährigen DIB-Programms erfolgt die Rückzahlung des ursprünglichen
Anlagebetrags durch den verantwortlichen Träger, in diesem Fall die Children’s Investment
Fund Foundation (CIFF). In Abhängigkeit von der Erreichung der Lernziele der Kinder zahlt
die CIFF eine Rendite von bis zu 15%. Ein Teil der Zahlung geht auch an Educate Girls,
sofern die Organisation ihre Zielsetzungen erreicht.
Kate Hampton, CEO von CIFF, meint hierzu: «Wir sind hoch erfreut über die Option des
Development Impact Bonds als innovativer Weg um das Interesse zahlreicher Investoren an
wichtigen Sozialprojekten zu wecken. Während dieses konkrete Projekt die Schulbildung
junger Mädchen in Rajasthan fördern soll, könnte das Konzept auch für Geldgeber
interessant sein, die mit einer Bandbreite von anderen Projekten gleichzeitig eine finanzielle
und eine soziale Rendite erzielen möchten. Das erste Jahr war sowohl im Hinblick auf die
Lernerfolge der Kinder erfolgreich als auch für uns, da wir gelernt haben, die
Herausforderungen zu meistern, die mit jedem neuen Finanzinstrument einhergehen.»
Während sich die Träger des DIBs ermutigt von den Erfahrungen und Ergebnissen des
ersten Jahres zeigten, betonten sie gleichzeitig, man dürfte derartige Anleihen nicht als
Allheilmittel sehen. Vielmehr eigne sich das Instrument nur für eher spezifische Szenarien.
Die beteiligten Investoren erklärten, sie haben wertvolle Erfahrung im Hinblick auf die
Chancen und Herausforderungen des Modells gewonnen, sodass möglicherweise eine neue
Generation ähnlicher Projekte aufgelegt werden kann.
Avnish Gungadurdoss vom Beratungsspezialist für ergebnisorientierte Finanzierungen
Instiglio, die auch den DIB entworfen haben und Educate Girls im Performancemanagement
unterstützen, erklärte: «Jeder Dienstleister, der erwägt, sich erstmals in ergebnisorientierten
Finanzierungen zu engagieren, sollte sicherstellen, dass er über profunde Kenntnisse des
betreffenden Sachverhalts sowie die bisherige Entwicklung verfügt, ebenso über die breit
gefächerten Führungsqualitäten in einer auf Performance ausgerichteten Kultur und die
internen Systeme im Performancemanagement zur Steuerung der erzielten Ergebnisse. Erst
auf dieser Grundlage sollte man entscheiden, ob ein Development Impact Bond die beste
Option ist.»
Die im ersten Jahr erzielten Ergebnisse wurden heute im Rahmen einer Veranstaltung des
Londoner Overseas Development Institute (ODI) sowie in einem Webinar unter CoModeration der in Washington DC ansässigen Brookings Institution vorgestellt.
Hinweise für Redakteure:
Für weitere Informationen oder Interviews kontaktieren Sie bitte:
Helen Palmer unter +44 (0)20 7067 0747 oder +44 (0)7912 242394
[email protected]
Details zum ODI-Event und zum Livestream: https://www.odi.org/events/4380development-impact-bonds-paying-success
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Methodologie zur Ergebnismessung
Die Ergebnisse des von Educate Girls durchgeführten DIB-Projekts wurden vom
unabhängigen Gutachter IDinsight bewertet, basierend auf einer zu Cluster
zusammengefassten randomisierten kontrollierten Studie. Der Lernfortschritt der Schüler
wurde anhand des Annual Status of Education Report (ASER) bemessen. Dieser vom ASER
Centre entwickelte Test wird häufig zur Ermittlung von Alphabetisierung und rechnerischen
Fähigkeiten verwendet. Zu Beginn der Testphase absolvierten 2036 zufällig ausgewählte
Schülerinnen und Schüler der Klassen 3-5 an den beteiligten Schulen den Test, parallel zu
2104 zufällig ausgewählten Schülerinnen und Schüler von anderen Schulen als
Kontrollgruppe. Die Kenntnisse und Fähigkeiten in den Fächern Englisch, Hindi und
Mathematik zum Projektstart wurden mit Noten von A bis E bewertet. Nach sieben Wochen
im Rahmen des Projekts von Educate Girls wurden die Kinder erneut getestet. Die
Bewertung erfasste die aggregierten Lernfortschritte (gemessen als Verbesserung bei den
erzielten Noten) auf der ASER-Skala bei Kindern im Rahmen des Projekts von Educate Girls
relativ zu den Kindern der Kontrollgruppe.
Weitere Informationen zur Educate Girls DIB finden Sie unter:
http://instiglio.org/educategirlsdib/