Von abgespeckten Plänen und heiligen Kühen

81. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 7. Juli 2016
Nr. 27
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Von abgespeckten Plänen und heiligen Kühen
Aus einer Podiumsveranstaltung zum Planungsstand
beim Unispital im Rahmen
des umstrittenen Projekts
«Berthold» lässt sich ein
neuer Tenor herausfiltern:
«Wir sind flexibler geworden», sagt Spitalratspräsident Martin Waser.
Lisa Maire
Eingeladen zu der Infoveranstaltung
über das Projekt Universitätsspital Zürich (USZ) hatte der Quartierverein
Fluntern. In einem altehrwürdigen
Hörsaal gaben vor etwa 40 Interessierten Martin Waser, Spitalratspräsident und alt Stadtrat, Gregor Zünd,
Vorsitzender der Spitaldirektion, Maria Aström, Direktorin Immobilien, sowie Peter Bodmer, Projektdelegierter
«Berthold», Erläuterungen zu dem
«Zielplanung mit Endzustand 204X»: Der neue USZ-Komplex (orange)
drängt sich hinter dem alten Spital (grauer Bügel) bergwärts. Grafik: zvg.
Riesenprojekt, dessen erste Teiletappe
an der Gloriastrasse frühestens 2026
umgesetzt sein wird. Geschätzte Kosten: 600 Millionen Franken.
Um es gleich vorwegzunehmen:
An der Podiumsdiskussion unter Leitung der Journalistin Esther Girsberger gab es auf Fragen zu den heisses-
ten Punkten – Höhen, Volumetrien,
Erschliessung – keine konkreten Antworten. Aber immerhin die Absichtserklärung der USZ-Verantwortlichen,
die
ursprünglich
eingeforderten
Raumansprüche beträchtlich zu reduzieren. Man sei seit der ersten Bedarfsformulierung, die im Masterplan
2014 Eingang fand, flexibler geworden – «gescheiter», gab Waser zu.
«Wir waren zuerst strukturell nicht
richtig vorbereitet, jetzt sind wir anders aufgestellt und können besser sagen, was wir brauchen – und was wir
finanzieren können.» Zu den strategischen Neuerungen gehört die Auslagerung der Kantonsapotheke und verschiedener
Logistikdienste
nach
Schlieren sowie der Hälfte der ambulanten Leistungen in den «Circle»
beim Flughafen Kloten.
Die strategische Weichenstellung
des USZ lautet gemäss Waser: «Kein
quantitatives Wachstum – tendenziell
wird es weniger Betten geben.» Hingegen soll in dem «europaweit einmaligen akademischen Medizincluster»
(Gregor Zünd) qualitative Exzellenz im
Vordergrund stehen. Diese will man
nicht nur durch das Zusammenrücken
von Versorgung, Forschung und Lehre
erreichen, sondern auch durch gezielFortsetzung auf Seite 2
IN EIGENER SACHE
«Züriberg» erscheint
während der Ferien
alle 14 Tage
Während
der
Sommerferienzeit
wechselt der «Züriberg» wie gewohnt
in den Zweiwochenrhythmus.
Die nächste Nummer unserer Zeitung erscheint am Donnerstag, 14.
Juli. Doch ab dann erreicht der «Züriberg» die Haushalte nur noch alle
14 Tage, das heisst am 28. Juli, 11.
und 28. August. Nach den Sommerferien (ab Woche 34) erscheint der
«Züriberg» dann wieder wie gewohnt
jeden Donnerstag.
Noch eine Bitte an alle Veranstalter während dieser Zeit: Senden Sie
uns Ihre Veranstaltungsdaten, Informationen und Vorschauen auf Anlässe bitte frühzeitig, das heisst mindestens drei Wochen vor dem Veranstaltungsdatum. Ansonsten können wir
sie leider nicht berücksichtigen.
Redaktion und Verlag
Literatur im Garten
Vernissage im Rathaus
Irrwege am Irchel
Von unterhaltsam über gesellschaftskritisch bis tragisch: Am
Open-Air-Literatur-Festival Zürich stellen namhafte Schriftsteller und junge Literaten ihre Werke im Alten Botanischen
Garten vor.
Seite 3
Ein Stadtführer über Frauen für Frauen: Dieses Projekt hat
Yvonne-Denise Köchli mit «Miis Züri» realisiert. Bei der Buchvernissage im Rathaus waren viele bekannte Zürcherinnen anwesend, unter ihnen Stadtpräsidentin Corine Mauch. Seite 7
Die Universität baut ein neues Laborgebäude am Standort
Irchel. Aus Sicherheitsgründen wurde die Velolandroute 45
umgeleitet. Aber nicht alle Massnahmen sind nachvollziehbar, wie Velofahrer bemängeln.
Seite 10
2
Züriberg
Nr. 27
KULTUR / AKTUELL
7. Juli 2016
«Das Ironische versteckt sich im Normalen»
Der Solothurner Schriftsteller Erhard von Büren
hat während sechs Jahren
den Roman «Ein langer
blauer Montag» verfasst.
Die Geschichte handelt
vom Verlust der ersten
grossen Liebe, eingebettet
im gesellschaftlichen Milieu
der 60er und des Oberstrassquartiers.
Fünf Bücher
zu gewinnen
Der «Züriberg» verlost fünf Exemplare des Romans «Ein langer
blauer Montag» des Solothurner
Schriftstellers Erhard von Büren.
Mitmachen ist ganz einfach:
Senden Sie eine Postkarte (Absender nicht vergessen) an:
Lokalinfo AG
Redaktion
Wettbewerb Buch von Büren
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Bianca Lüthy
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Erhard von Büren, beschreiben Sie Ihr
Buch in wenigen Worten.
Eine simple Liebesgeschichte, die
kompliziert wird, weil zwei unterschiedliche Milieus zusammenkommen. Entscheidend für die Handlung
ist dann aber nicht die Liebesgeschichte ...
wood Anderson habe ich immer gerne gelesen. Beide Autoren haben das
Thema der Kleinstadt aufgegriffen.
Was inspiriert Sie nebst den Unterschieden von Gross- und Kleinstadt?
Im Normalen das Ironische zu finden.
Sondern?
Die beiden haben sich beim Theaterspielen kennen gelernt. Die Trennung
bringt den jungen Mann dazu, ein eigenes Theaterstück zu schreiben. Das
Ironische daran: Er hat keine Ahnung, wie man ein Theaterstück
schreibt.
Der Roman spielt sich teilweise in Solothurn und teilweise in Zürich ab.
Ich habe die Orte gewählt, um den
Kontrast zwischen Dorf und Stadt,
zwischen Kleinstadt und Grossstadt
in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen.
Zum Autor
Erhard von Büren, geboren 1940
in Oberdorf, Solothurn, hat Psychologie und Germanistik studiert. Mit «Ein langer blauer
Montag» gibt er sein drittes Werk
heraus. Für das im 2000 erschienene Buch «Wespenzeit» wurde
er vom Kanton Solothurn mit
dem Preis für Literatur 2007 ausgezeichnet. Heute lebt von Büren
mit seiner Frau in Solothurn. (bl.)
Tatverdächtiger
noch immer flüchtig
Im Zusammenhang mit der Tötung eines 43-jährigen Schweizers am letzten
Donnerstag unweit des Bahnhofs Tiefenbrunnen wird nach einem flüchtigen Tatverdächtigen noch immer international gefahndet. Wie die Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilte,
handelt es sich bei dem Gesuchten um
den 23-jährigen Winterthurer Tobias
Kuster, der nach einem Hafturlaub
nicht in die Strafanstalt Pöschwies zurückgekehrt war. Er sass dort wegen
verschiedenster Straftaten ein. Kuster
gilt als gewaltbereit und dürfte bewaffnet sein. Hintergrund der Tat, Ablauf und Motiv sind nach wie vor unklar. Wer Angaben über den Aufenthaltsort von Kuster machen kann, ist
gebeten, sich bei der Kantonspolizei
Zürich, 044 247 22 11, zu melden. Ein
Fahndungsbild des Gesuchten ist auf
www.kapo.zh.ch abrufbar.
Am Montag gaben Vertreter der
Zürcher Justiz vor den Medien zu,
Kuster falsch eingeschätzt zu haben.
Dass der Strafgefangene, obwohl
schon eine Woche flüchtig, nicht öffentlich gesucht wurde, wurde mit polizeilicher Ermittlungstaktik begründet. Gemäss Justizdirektorin Jacqueline Fehr ist der Fall zudem kein
Grund, künftig auf Vollzugslockerungen bei nicht lebenslangen Strafen zu
verzichten. (zb.)
Inwiefern?
Ich will Menschen mit all ihren Gedanken und Gefühlen beschreiben.
Superhelden oder Kriminalkommissare interessieren mich nicht.
Ironisch, lakonisch und leidenschaftlich: Erhard von Bürens Stil trifft den Nagel auf den Kopf.
Warum haben Sie dafür Orte im Kreis 6,
wie den Schaffhauserplatz und den Hadlaubsteig, gewählt?
Ich wollte nicht wie in den vorherigen Büchern fiktive Schauplätze wählen, sondern reale Orte, zu denen ich
einen persönlichen Bezug habe.
ganz anders aus, als ich sie in Erinnerung hatte (lacht).
Es ist eine fiktive Geschichte – mit
vielen autobiografischen Häppchen.
Wie autobiografisch ist Ihr Roman?
Ihr Schreibstil wird mit dem von James
Joyce verglichen.
In meinem Roman «Wespenzeit»
mag so etwas wie der Einfluss von
Joyce zu sehen sein. In «Ein langer
Montag» ist die Erzählweise wieder
viel einfacher, lakonischer.
Und der wäre?
Als junger Mann arbeitete ich ein
paar Monate lang am Schaffhauserplatz und wohnte am Hadlaubsteig.
Später habe ich in Zürich studiert.
Sie beschreiben die Schauplätze in Ihrem Buch sehr genau.
Während der Recherche habe ich
sämtliche Orte aus meiner Jungend
wieder aufgesucht: Sie sahen doch
Foto: zvg
Wieso?
Warum etwas kompliziert formulieren, wenn es auch einfach geht.
Profi-Cellistin Cécile-Nicole Tacier
tritt mit Erhard von Büren auf.
Welche literarischen Einflüsse waren für
Sie prägend?
Neben vielen anderen sicher auch
Joyce. William Faulkner und Sher-
Von abgespeckten Plänen und heiligen Kühen
Fortsetzung von Seite 1
te Kooperation mit externen Gesundheitsdienstleistern wie etwa Spitex,
Hausärzten und Pflegeheimen.
Denkmalschutz kritisiert
Bei den verschiedenen besorgten Fragen aus dem Publikum zu Höhen und
Volumen der künftigen Ersatzneubauten verwiesen die USZ-Verantwortlichen auf das Planungsprozedere: Zurzeit berät die kantonsrätliche Kommission für Planung und Bau über eine Richtplananpassung. «Der Kantonsrat wird uns sagen, wie viel Fläche wir beanspruchen dürfen», erklärte Peter Bodmer. Dann gehe es
darum, die Gestaltungspläne, die zurzeit als Entwurf vorlägen, an den
Richtplan anzupassen. Höhen und Volumen würden jedoch noch nicht auf
der Richtplanstufe festgelegt, sondern
erst im Architekturwettbewerb.
Waser stellte zudem für Juli die
Ausschreibung eines Stadtraumwettbewerbs in Aussicht. Mit dem Richtplan sei die Diskussion garantiert
nicht abgeschlossen, versicherte er.
«Wir wollen unbedingt wissen, was
die Bevölkerung bewegt.» Architekt
Heinz Oeschger, der sich bereits als öffentlicher «Berthold»-Kritiker einen
Namen gemacht hat, nahm die Gelegenheit wahr und forderte aus dem
Publikum heraus, die Gebäudehöhe
müsse auf erträgliche 480 m ü. M. herunterkommen
(Vertiefungsstudien
von 2014 geben den USZ-Bauten 40
bis 50 Meter mehr Platz nach oben.)
Bei etlichen Voten aus dem Publikum ging es um Kritik an der geplanten Erhaltung des alten Spitalbaus
und -parks. Der vom Architektenbüro
Haefeli Moser Steiger (HMS) in den
1940er- und 1950er-Jahren entworfene Komplex steht unter Denkmalschutz. Der HMS-Bau dränge alle Neubauten den Hang hinauf, nervte sich
ein Fluntermer. «Wieso kann man
nicht darüber reden, dass seine Zeit
abgelaufen ist?» Ein anderer Quartierbewohner sprach gar von «Landischrott», und ein dritter Kritiker meinte, die Bevölkerung würde nicht verstehen, wieso ein derart grosser Bau,
der als Spital nicht mehr tauge, stehenbleiben müsse. Das sei doch ein
undemokratischer Entscheid.
Die USZ-Führung machte jedoch
klar: Weder der HMS-Bau noch der
Spitalpark mitsamt der alten Anatomie dürfen angetastet werden. «Andernfalls sieht man sich vor Bundesgericht wieder», zitierte Bodmer die
Haltung der Denkmalschützer. Beim
USZ, das keine Projektverzögerungen
riskieren will, macht man sich deshalb
schon mal Gedanken, wofür der alte
Spitalbau künftig genutzt werden
könnte. Gregor Zünd nannte Beispiele,
die ohne viel Technik auskommen:
Büros, Palliativmedizin, Geriatrie, Klinik für Essstörungen.
Sorgen wegen Mehrverkehr
Neben Volumen, Höhen und Verteilung der Ersatzbauten beschäftigt im
Quartier vor allem der erwartete
Mehrverkehr. Das Problem sei bisher
beschönigt worden, kritisierte eine
Vertreterin der FDP 7/8 das fehlende
Verkehrskonzept. Waser beruhigte:
«Das Spital ist kein Verkehrsverursacher im grossen Stil.» Zu 90 Prozent
kämen die Leute mit öV, Velo oder zu
Fuss. Und Bodmer betont, auch ein
Verkehrskonzept müsse nicht schon
auf Richtplanstufe feststehen. Die etwa 20 000 zusätzlichen Menschen, die
bis 2045 ins Planungsgebiet kommen
werden, seien gemäss Studien verkraftbar. Allerdings nicht ohne Ausbau
des öV. Man diskutiere zurzeit mit der
Stadt diverseste Möglichkeiten. Einem
Podiumsteilnehmer, der in der geplanten Auslagerung von Logistik und
Kantonsapotheke einen Denkfehler ortete («wie kommen denn die Waren
hierher?»), gab Waser schliesslich zu
bedenken: «Statt 40-Tönner werden
kleinere Lieferwagen eingesetzt. Heute
kämen die 40-Tönner manchmal wegen 50 Kilo. Diesen Unsinn wird es
nicht mehr geben!»
Sehen Sie sich also nicht als nächster
Jerry Cotton von Solothurn und Zürich?
Nein (lacht). Es macht mir viel grösseren Spass, über reale Orte und Begebenheiten zu schreiben. Ich halte
mich in einem mir bekannten Milieu
auf und bleibe dabei.
Ihre Lesung Mitte Juli in der «Linde
Oberstrass» lassen sie von einer Cellistin begleiten.
Cécile-Nicole Tacier ist Mitglied im
Orchester der Komischen Oper Berlin. Sie kennt den Roman, und ich bin
gespannt darauf, mit welcher Musik
sie die Texte kommentieren wird.
Lesung von «Ein langer blauer Montag»
mit musikalischer Begleitung von Cellistin
Cécile-Nicole Tacier am Freitag, 15. Juli,
19.30 Uhr in der Linde Oberstrass, Universitätstrasse 91, 8006 Zürich. Apéro.
Eintritt frei, Kollekte.
Fast ein Drittel mehr
besuchten Winkelwiese
In der ersten Spielzeit unter der neuen Leitung von Manuel Bürgin und
seinem Team besuchten 4588 Gäste
das Theater Winkelwiese. Im Vergleich zur vorangehenden Saison bedeutet das einen Zuschauerzuwachs
um 30,5 Prozent. Die durchschnittliche Zuschauerauslastung betrug 71,2
Prozent (Eigen- und Koproduktionen
73 Prozent). In kurzer Zeit konnte die
Anzahl Mitglieder im Förderverein
um 50 Prozent erhöht werden. «Ein
Umstand, der, ausgelöst durch die
Subventionsdiskussion im Zürcher
Gemeinderat, die grosse Solidarität
und Zustimmung zum Theater Winkelwiese durch das Publikum und die
gesamte Zürcher Kulturszene zum
Ausdruck bringt», so das Theater in
einer Mitteilung.
Gut besuchte Eigenproduktion
Die Eigenproduktionen «So fängt es
an» (Regie: Mélanie Huber) und «La
Chemise Lacoste» (Regie: Manuel
Bürgin) waren mit einer Auslastung
von 80 Prozent sehr gut besucht.
Kleinere Programmpunkte wie die
Hörspielabende «Zu Ohren kommen», in Zusammenarbeit mit dem
Schweizer Radio und Fernsehen, sowie die beliebten Lesungen mit Thomas Sarbacher werden in der zweiten Spielzeit fortgeführt. (pd.)
Züriberg
AKTUELL
IN KÜRZE
Museumsviertel
Das Gebiet der unteren Höschgasse mit dem Museum Bellerive,
der Villa Egli, dem Pavillon Le
Corbusier und dem Atelier Hermann Haller soll künftig als Museumsviertel
wahrgenommen
werden. Der Pavillon Le Corbusier wird zwischen Herbst 2017
und Frühling 2019 instandgesetzt. Für dessen Betrieb durch
eine private Trägerschaft beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat ab 2019 eine jährliche Unterstützung von 720 000 Franken.
Eishockeystadion
«Braucht der ZSC wirklich ein eigenes Eishockeystadion?» fragte
Stadtrat André Odermatt in die
Runde und lieferte in der Folge
starke Argumente für ein Ja. Die
Pro-Argumente überwogen auch
bei einer deutlichen Mehrheit der
Delegierten der SP Stadt Zürich.
Sie beschlossen die Ja-Parole.
Gesunde Ernährung
Eine am 12. Oktober 2015 eingereichte Volksinitiative fordert die
Stadt Zürich auf, sich für eine
nachhaltige und gesunde Ernährung einzusetzen. Dies sei seit
vielen Jahren Bestandteil der
städtischen Strategie, sagt der
Stadtrat. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Kompetenzen
würden bereits heute vielfältige
Massnahmen umgesetzt. Er erachtet andere Wege als zielführender und lehnt die Initiative
deshalb ab.
Literatur im Grünen geniessen
Von unterhaltsam über
gesellschaftskritisch bis
tragisch – am Open-AirLiteratur-Festival Zürich
stellen namhafte Schriftsteller und junge Literaten
ihre Werke im Alten Botanischen Garten vor.
Spenden für Koalas
Das Zoofäscht-Komitee organisiert seit 30 Jahren den grössten
Deutschschweizer Spendenanlass
für den Zoo Zürich. Gesammelt
wird im Jubiläumsjahr 2016 für
den Bau der neuen Australienanlage. Gemäss Zoodirektor Alex
Rübel werden neben Koalas,
Emus und Kängurus, auch farbenprächtige Lori-Papageien auf
dem Züriberg ein neues Zuhause
finden. Geplante Eröffnung der
gesamten Anlange ist im Frühjahr 2018.
Preisträger
Im Anschluss an die letzte Ballettvorstellung im Opernhaus
wurde der Tanzpreis der Freunde
des Balletts Zürich zum vierten
Mal vergeben. Der Präsident der
Ballettfreunde, Walter H. Rambousek, überreichte zusammen
mit Vizepräsidentin Barbara Custer den Tanzpreis an Juliette
Brunner und Matthew Knight
vom Ballett Zürich sowie an Lou
Spichtig und Patrick Bruppacher
vom Junior Ballett.
Sprungturm
Der Sprungturm vom «ZüriFäscht» bleibt stehen und ist ab
Freitag, 8. Juli, bis Ende Sommerferien für die Öffentlichkeit
zugänglich. Der Sprungtrum ist
geöffnet, wenn die blaue Flagge
hängt, in der Regel täglich von 12
bis 20 Uhr. Das Sportamt beaufsichtigt mit dem Team vom Seebad Utoquai den Betrieb. Die Benutzung ist gratis.
3
AUF EIN
WORT
Kürzlich sehnte ich die Zeit zurück, als es statt E-Mail und seines
Auswuchses, des «Spams», noch
ausschliesslich Faxübermittlungen
gab. Die Bewegung beim Holen
des Blattes tat gut, und nur selten
waren es unerwünschte Werbe-
Endlich einmal
etwas erben?
Die russischen Autoren Michail Schischkin (links) und Viktor Jerofejew
sprachen am letztjährigen Festival über ihre Arbeiten.
Foto: zvg
tische Installationen, Performances,
szenische Lesungen und interdisziplinäre Projekte zwischen Text, Tanz
und Theater.»
Ausstellung zu «Panama Papers»
Dieses Jahr wird die Debatte um die
«Panama Papers» thematisiert. Dazu
durften zehn Schweizer Künstlerinnen und Künstler im Völkerkundemuseum in der Ausstellung «Anders
schön in Panama – Mola nähen, Welten schichten», in der bunte, traditionelle Textilien aus Panama ausgestellt sind, ihr Unwesen treiben. Beim
Projekt mit dem Namen «Oh, wie
schön ist Panama», trifft moderne
Kunst auf traditionelles Handwerk.
Die modernen Werke wurden von
den Künstlern so in die Ausstellung
des Museums integriert, dass oftmals
ein zweiter Blick nötig ist, um sie zu
erkennen. Die Ausstellung ist von
Dienstag bis Freitag ab 10 Uhr, am
Samstag ab 17 Uhr und am Sonntag
ab 11 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist
gratis.
Am Abschlussabend des Festivals
wird es wild zu- und hergehen. Er
gehört nämlich ganz den jungen
Schreibenden aus Wien, Rom und
Zürich. Im Zuge der Lese-Show «Dilettanten und Genesis» repräsentieren sechs junge Literaten die neue
Generation der Schreibwütigen und
zeigen dem Publikum, was die Jugend an Poesie zu bieten hat.
Organisiert wird das Festival gemeinsam vom Literaturhaus Zürich
und Kaufleuten Literatur in Zusammenarbeit mit dem Völkerkundemuseum. Sollte das Wetter nicht
mitspielen, wird das Festival ins zirka zehn Gehminuten entfernte Kaufleuten verschoben. Durch die jeweiligen Veranstaltungen führen Gesa
Schneider, Leiterin des Literaturhauses, Cornelia Freudiger, Leiterin von
Kaufleuten Kultur, und Andreas
Heusser.
Tickets für die Lesungen kosten zwischen
25 und 35 Franken pro Abendveranstaltung. Weitere Informationen, Tickets und
Programm: www.literaturopenair.ch.
AUS DEM GEMEINDERAT
Baumschutz ist Klimaschutz
Simon Kälin
Geschätzte Leserin, geschätzter Leser.
Gemäss der meteorologischen Statistik
gibt es im Monat Juni durchschnittlich
10 Sommertage, Tage mit einer Maximaltemperatur von mindestens 25
Grad. Dieses Jahr gab es in Zürich nur
6 Sommertage im Juni, so wenige wie
letztmals vor 17 Jahren. Im Vergleich
dazu gab es im Hitzesommer 2003 29
Juni-Sommertage. Trotz diesen lokalen Schwankungen zeigen die langfristigen Trends deutlich, dass die globale
Klimaerwärmung voranschreitet. So
ist Grönland gegenwärtig von einer
Hitzewelle betroffen, und das Meereis
in der Arktis schwindet in beängstigendem Tempo.
Im Rahmen der Teilrevision der
Bau- und Zonenordnung (BZO) befasste sich der Gemeinderat kürzlich mit
dem Thema «Klimaerwärmung und
Stadtklima». Konkret ging es um den
Baumschutz und um neue Baumschutzgebiete in der Stadt. Dabei handelt es sich um zwei Zonen links- und
rechtsseitig des Seebeckens entlang
den Moränenhügeln. In beiden Gebieten ist künftig gemäss Beschluss der
Gemeinderatsmehrheit das Fällen von
Bäumen mit einem Stammumfang von
mehr als 80 Zentimetern bewilligungspflichtig. Für den Baumschutz in
der Stadt stellt das eine klare Verbesserung dar, wobei die Bewährungsprobe in der Praxis noch bevorsteht.
Gar nichts vom Baumschutz wissen
wollten nur zwei Parteien: Die FDP erklärte schon zu Beginn der Debatte,
der Baumschutz sei «weder notwendig noch sinnvoll», und lehnte zusam-
7. Juli 2016
Roger Suter
Leslie Haeny
Vom 11. bis zum 17. Juli gehört der
Alte Botanische Garten an der Pelikanstrasse ganz dem geschriebenen
Wort. Berühmte Autoren aus der
ganzen Welt wie David Mitchell, Verfasser von «Cloud Atlas», die niederländische Autorin Margriet de Moor
und der deutsche Philosoph Peter
Sloterdijk lesen am Open-Air-Literatur-Festival aus ihren neuen Büchern
vor. Mit von der Partie ist auch der
deutsche Comic-Autor Ralf König.
Der Zeichner, der in seinen Werken
meist homosexuelle Themen behandelt und dessen Comic «Der bewegte
Mann» als Vorlage für den gleichnamigen Film diente, wagt sich nun
auch an die Welt der Heterosexuellen. In seinem neuen, nicht ganz jugendfreien Werk «Pornstory» dreht
sich alles um Sexfilmchen für Heteros
und den gesellschaftlichen Umgang
damit. Die Lesungen finden jeweils
abends ab 20 Uhr statt.
«Der Alte Botanische Garten ist
ein verstecktes Idyll mitten in der
Stadt, das im Vergleich zu anderen
Parks noch erstaunlich wenig genutzt
wird», sagt der Leiter des Festivals,
Andreas Heusser über die aussergewöhnliche Location. Der Festivalleiter macht auch auf das Rahmenprogramm aufmerksam: «Beim Rahmenprogramm erkunden wir alternative literarische Ausdrucks- und Präsentationsformen, zum Beispiel poe-
Nr. 27
«Die Kühlleistung eines
durchschnittlichen Baums
entspricht 10 Klimaanlagen»
Simon Kälin, Gemeinderat Grüne
men mit der SVP die Baumschutzgebiete komplett ab. Für uns Grüne war
es hingegen ein wichtiges Anliegen,
und die anderen Parteien unterstützten die Schutzgebiete ebenfalls – wobei die CVP einen Schutz nur für Bäume mit grösserem Stammumfang befürwortete.
Städte sind Wärmeinseln: wegen
der Gebäudemasse, die tagsüber viel
Sonnenenergie aufnimmt, speichert
und nachts wieder an die Umgebung
abgibt. Mit dem Klimawandel dürften
künftig sommerliche Hitzewellen an
Häufigkeit, Dauer und Intensität zunehmen. Bereits heute stellen solche
Perioden eine Belastung dar für die
Gesundheit der Stadtbewohnerinnen
und -bewohner. Zu den Hauptleidtragenden gehören Personen mit einer
gesundheitlichen Vorbelastung, etwa
einer Atemwegserkrankung, Kleinkinder, Seniorinnen und Senioren. Der
Hitzesommer 2003 dient als Referenz:
Damals kam es in ganz Europa zu
massiv mehr Todesfällen, die gesundheitlichen Infrastrukturen in den Städten wurden enorm belastet.
Der Schutz der innerstädtischen
Bäume und Grünräume stellt die beste
und wohl auch günstigste Klimaschutzmassnahme dar: Die Kühlleistung eines durchschnittlichen Baums
kann man mit 20 bis 30 Kilowatt beziffern, das entspricht rund 10 Klimaanlagen! Die natürliche Kühlleistung
eines Baums beruht einerseits auf der
schattenspendenden Baumkrone, andererseits auf der Fähigkeit, Wasser
zu verdunsten. Weil dabei das Wasser
physikalisch von der flüssigen in die
gasförmige Phase übergeht, wird der
Umgebungsluft Wärmeenergie entzogen. Durch die Befeuchtung und Kühlung der Luft – ganz nebenbei wird sie
auch noch gereinigt – entsteht lokal
ein deutlich kühleres Mikroklima.
Unter dem Aspekt des Klimawandels ist eine zukunftsfähige Stadt deshalb eine Stadt, die Bäume und Grünräume fördert und schützt. In einer
wachsenden und wirtschaftlich prosperierenden Stadt bilden naturnahe
Grünräume unschätzbar wichtige Erholungs- und Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen. In diesem
Sinne wünsche ich Ihnen noch eine
sonnige Sommerzeit.
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit.
sendungen. Und wenn doch, übertrugen sie auch keine Viren – es sei
denn, man verteilte die Blätter
nach dem Schneuzen mit ungewaschenen Händen.
Doch nun habe ich tatsächlich
einen Spam-Fax erhalten. Ob das
nun einfach Zufall war oder ob
mich ein Spam-Versender eines
Besseren belehren wollte? Die Masche ist aber dieselbe wie bei
Mail-Spam: Ein Henry Hagan, «Solicitor and Managing Partner», gibt
vor, auf der Suche nach Verwandten seines verstorbenen Mandanten zu sein. Er soll den gleichen
Nachnamen wie ich getragen und
auf einer Bank in Spanien sieben
Millionen vierhunderttausend Euro
hinterlassen haben. Sollte sich der
Fax-Empfänger als «Erbberechtigter» zur Verfügung stellen, würde
das Geld aufgeteilt: 40 Prozent für
den «Erben», 40 für Herrn Hagan
und 20 Prozent für gemeinnützige
Organisationen.
Leider hat meine Chefin den
Fax auch bekommen. Es wird also
wieder nichts mit leicht verdientem Geld.
Zeugen gesucht nach
Schlägerei im Seefeld
Bei einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen sind in am
letzten Sonntag, um 3 Uhr in der
Früh, im Seefeld drei Männer und eine Frau leicht bis mittelschwer verletzt worden. Gemäss Polizeibericht
kam es zu der Auseinandersetzung
vor einem Restaurant am Utoquai 10,
nachdem ein Unbekannter mehrere
Gäste von einem Festtisch gestossen
hatten. Es folgte ein verbaler Streit,
in dessen Verlauf der Unbekannte
und dessen zwei Begleiter mit Fäusten sowie Füssen auf drei Helfer losgingen. Eine 32-jährige Frau schlug
mit dem Kopf auf den Boden auf und
verlor kurz das Bewusstsein. Ein 29jähriger Mann erlitt Verletzungen an
Kopf und Oberkörper und musste ins
Spital gebracht werden. Die Frau und
zwei weitere Personen erlitten Prellungen und Schürfungen. Sie wurden
durch den Sanitätsdienst betreut.
Die drei Täter flüchteten in unbekannte Richtung. Sie werden folgendermassen beschrieben: 170 bis 190
Zentimeter gross, 25 bis 30 Jahre alt,
zwei von athletischer Statur, einer
von fester Statur. Der Erste hat braune, an den Seiten kurz geschnittene
Haare, trug ein blaues Poloshirt und
kurze Hosen. Der Zweite hat kurze
blonde Haare, trug ein weiss/blau/rot
kariertes Hemd, kurze blaue Hosen
und «voluminöse» weisse Schuhe.
Der Dritte hat einen Dreitagebart und
trug ein Oberteil ähnlich einem Holzfällerhemd.
Wer Angaben zu dem Vorfall und
zu den Gesuchten machen kann, ist
gebeten, sich mit der Kantonspolizei
Zürich, Telefon 044 247 22 11, in
Verbindung zu setzen. (zb.)
4
Stadt Zürich
Nr. 27
7. Juli 2016
AKTUELL
Löwinnen sind die Stars im Circus Royal
Der Circus Royal kommt
mit seinen preisgekrönten
Artisten- und Tierdarbietungen aufs Kasernenareal.
Eine der Holzskulpturen von Reto Odermatt im Garten des «Glockenhofs».
Holzskulpturen im Garten
Zurzeit sind im Garten
des Hotels Glockenhof
Kunstwerke von Reto
Odermatt zu sehen. Aus
Holz stellt er ausdrucksstarke Skulpturen her.
«Ich bin der Ansicht, dass das Naturmaterial Holz eine eigene Sprache
spricht. Genau dies ist meine Aufgabe, nämlich diese Sprache den Menschen weiterzugeben, indem ich dem
Holzstück die schönsten Seiten seines
Seins freilege. Meine Werke sollen für
den Betrachter eine Harmonie mit
dem Geschaffenen geben», erklärt
Reto Odermatt aus dem Saanertal
seine Arbeitsphilosophie.
Das Hotel Glockenhof im Herzen
von Zürich bietet mit seinem Innenhof
den idealen Raum: eine Oase, abseits
von der Hektik des Alltags und dennoch zentral gelegen. «Ich freue mich,
unseren Gästen und allen Zürcherinnen und Zürchern einen eindrucksvollen Einblick in die Kunst und das
handwerkliche Schaffen von Reto
Odermatt zu vermitteln», berichtet
Gastgeber Matthias Sutter vom Hotel
Glockenhof. Die Ausstellung dauert bis
zum 25. September und kann täglich
besucht werden. (pd.)
Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 311.
Ersatz für Öl- und Gasheizungen
Die Bevölkerung der Stadt Zürich hat
sich die 2000-Watt-Gesellschaft zum
Ziel gesetzt. Um der Vision einen
Schritt näher zu kommen, fördert die
Stadt ab diesem Monat den Umstieg
von Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Energieverbunde. Diese
spielen für die zukünftige Energieversorgung in der Stadt Zürich eine zunehmend wichtige Rolle und tragen
dazu bei, das Ziel von einer Tonne
C02 pro Person und Jahr bis 2050 zu
erreichen. Auf der Seite privater Liegenschaftsbesitzer scheitern diese
Verbunde oft daran, dass die beste-
henden fossil betriebenen Heizanlagen noch nicht amortisiert sind. Um
ganze Nachbarschaften gleichzeitig
zu einem Verbund zusammenzuschliessen oder an einen bestehenden Verbund anzuschliessen, ist eine
zeitlich synchronisierte Amortisation
notwendig. Deshalb setzt die Stadt
Zürich nun finanzielle Anreize. Eigentümer von Gebäuden auf Stadtgebiet erhalten zwischen 2016 und
2020 Fördergeld, wenn sie ihre Ölund Gasheizung vorzeitig stilllegen.
Bis 2020 stehen rund zwei Millionen
Franken zur Verfügung. (pd.)
Wilfried Zuber im Ruhestand
Nach fast 24 Jahren im Dienst der
Amag Utoquai trat Wilfried Zuber am
Freitag, 1. Juli, in den wohlverdienten Ruhestand. Uns verlässt ein begabter Sattler, der sowohl mit Maschinen umgehen kann, als auch die
alten
Handwerktechniken
beherrscht, heisst es wehmütig seitens
Amag Utoquai.
Lederbezüge für Fahrzeugsitze,
auch komplette Auto-Innenausstattungen, Planen und Cabrioverdecke
stellte Wilfried Zuber her. Ob einen
Oldtimersitz beziehen oder das sogenannte Amag-Schiff restaurieren, er
erledigte seine Arbeit kreativ, sehr
genau und mit Fingerspitzengefühl,
stets begleitet von seiner «Adler»Nähmaschine. Sein Merkmal: die
Holzzoggeli, die er immer anhatte.
Wilfried Zuber ist eine sehr lange
Zeit unserem Unternehmen treu geblieben und hat die rasanten Änderungen und Modernisierungen miterlebt und aktiv mitgestaltet. Mit Stolz
und Genugtuung darf Wilfried Zuber
nun auf fast 24 Jahre Arbeit und Erfolg zurückblicken, die er für unser
Publireporta
Ein Gemisch von Popcorn und Sägemehl liegt in der Luft. Verschiedenste
Tiergeräusche tönen ans Ohr, und ein
Sprachenwirrwarr bringt eine exotische Atmosphäre unter die Kuppel.
Dies ist bis heute so geblieben, geändert jedoch hat sich das Programmkonzept. Die Macher des Circus Royal
versprechen eine vollkommen neue
Show zwischen gestern und morgen.
Immer waghalsiger, ausgefallener,
temporeicher und krasser werden die
Artisten unter der Zirkuskuppel. Altbewährte grossartige Komik hingegen zeichnet die Clowns aus, die wie
ein roter Faden durch das Programm
tänzeln. Den Tierdressuren wird in
diesem modernen Programm zwar
viel Platz eingeräumt, doch zeigen sie
keine halsbrecherischen Aktionen
wie die Artisten, sondern präsentieren einfach sich und ihre Schönheit.
Die absoluten Stars im diesjährigen Programm kommen aus Deutschland: Zwei weisse Löwinnen und ihre
fünf naturfarbenen Artgenossinnen.
Sie stammen alle von Europas grösstem Zirkus, dem Circus Krone. Normalerweise leben diese Tiere in der
Raubtierfamilie von Martin Lacey jr.,
der mit ihnen den goldenen Clown
am Internationalen Zirkusfestival von
Monte Carlo gewann. Er hat die Löwinnen grossgezogen und trainiert.
Präsentiert werden sie in der Royalmanege von Bruno Raffo.
Ausgehend von seiner Devise
«Zirkus ohne Tiere ist kein echter
Zirkus», präsentiert der 1963 ge-
Foto: zvg.
Unternehmen geleistet hat. Die Amag
Utoquai dankt ihm herzlich für den
unermüdlichen Einsatz und die
Diensttreue. Wir hoffen, dass er noch
viele Jahre seinen Freizeitbeschäftigungen nachgehen kann.
Für den neuen Lebensabschnitt
wünschen wir Wilfried Zuber viel
Glück, Gesundheit und persönliches
Wohlergehen.
Amag Utoquai
Lokalinfo verlost 10x 2 Tickets für
die Vorstellung des Circus Royal vom
Freitag, 15. Juli, 20 Uhr. Wer dabei
sein will, schickt bis 11. Juli eine
Mail mit Betreffzeile «Circus Royal»
und vollständigem Absender an:
gründete Circus Royal auch dieses
Jahr unter der Kuppel und im Zoo eine Vielfalt von Tieren. Neben den Löwinnen sind dabei: Rhesusaffen, Lamas, Kamele, Watussi-Rinder, Ponys,
Alpakas, Pferde. Alle Tierdarbietungen, so die Zirkusverantwortlichen,
basieren auf natürlichen Verhaltensund Spielweisen der Tiere, die alle in
europäischen Zoos oder im Circus
Royal selbst geboren wurden. Artgerechte Haltung und optimale Pflege –
Ein neues Buch dokumentiert, wie sich die Zürcher
Hochschule der Künste seit
dem Umzug im Herbst 2014
im Toni-Areal eingelebt hat.
Die Publikation «Zürcher Hochschule
der Künste: Toni-Areal» zeigt auf, wie
es zum Umzug der ZHdK ins ToniAreal kam und was dieser für die
Hochschule strategisch bedeutet.
Thematisiert werden das Zusammenspiel von Haus und Hülle, Organisationskultur, Architektur und Stadt. Der
Alltag im Toni-Areal steht im Zentrum. Dabei werden unterschiedliche
Ebenen zusammengeführt: die individuelle Perspektive der Nutzerinnen
und Nutzer des Gebäudes, der Umgang der ZHdK mit dem neuen Ort,
die architektonischen Voraussetzungen sowie das städtebauliche Umfeld.
Die Herausgeberinnen Janine Schiller
und Katharina Nill näherten sich
dem Thema von verschiedenen Seiten an, schreibt die ZHdK in ihrer
Medienmitteilung. Autorinnen und
Interviewpartner haben zur lebendigen Momentaufnahme beigetragen,
die das Buch ausmacht: Die Berliner
Autorin Kathrin Passig hat mit neutralem Blick den Einzug beobachtet.
Szenen aus dem Alltag hat der Künstler Ingo Giezendanner, alias GRRR,
mit seinem Stift eingefangen. Die Architekten des Toni-Areals, EM2N, Daniel Niggli und Mathias Müller, geben
ein Interview zu Wissensarchitekturen und reflektieren über die Intention und Nutzung des Gebäudes. Architekturhistorisch wird das ToniAreal eingeordnet in eine Reihe aktueller Bauprojekte Schweizer Kunsthochschulen. Ausserdem blickt der
Ingenieur der Toni-Molkerei, Dialma
Foto: zvg.
Wettbewerb
Buch zeigt Alltag an der ZHdK
Vom Interview bis zur Parabel
Wilfried Zuber.
Preisgekrönte Löwinnen in der Manege mit Bruno Raffo.
Das Cover des neuen Buchs über
die ZHdK.
Foto: Barbara Bühler
Jakob Bänziger, im Porträt zurück
auf die Zeitnot im Planungs- und
Bauprozess in den 70er-Jahren und
erzählt, wie er mit unkonventionellen
Mitteln die markante Anlieferungsrampe plante. Der Lebensmittelingenieur Felix Escher zeichnet auf, wie
sich das Molkereiwesen in Zürich
entwickelte und zur grössten europäischen Molkerei führte. Den
Schlusspunkt setzt der Schweizer
Schriftsteller Peter Weber mit einer
Parabel: 1989 verschaffte er sich, getarnt als Stromer, einen Tag Zugang
in die Joghurtfabrik.
Zahlreiche Fotografien zeichnen
die Transformation der Molkerei zur
Hochschule nach, dokumentieren den
neuen Hochschulalltag und befassen
sich mit dem Wandel in Zürich West.
(pd.)
Zürcher Hochschule der Künste: Toni-Areal. Herausgegeben von Janine Schiller und
Katharina Nill im Auftrag der ZHdK, Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 2016.
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Circus Royal»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
das sei eine Verpflichtung, versichern
die Zirkusdirektoren Peter Gasser
und Oliver Skreinig, die sich beide intensiv für Verbesserungen der Tierhaltung in Zirkusbetrieben einsetzen.
(pd./mai.)
8. bis 24. Juli, Kasernenareal, 8004 Zürich. Mo, Di jeweils 20 Uhr, Mi, Do, Fr, Sa
15 Uhr und 20 Uhr, So 15 Uhr und 18 Uhr.
Zirkuskassen täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Royals Zoo offen ab 10 Uhr. TicketHotline: 0848 84 80 49. Weitere Infos:
www.circusroyal.ch.
Gratis-WLAN von EWZ
bleibt bis Ende Jahr
EWZ stellte am Züri-Fäscht rund um
das Bellevue zum ersten Mal ein
WLAN-Netz für die Öffentlichkeit zur
Verfügung. Möglich war dies dank
der Verbindung des sich im Bau befindenden Glasfasernetzes und der
öffentlichen Beleuchtung der Stadt
Zürich. Das Pilotprojekt WLAN werde
nun bis Ende Jahr weiterbetrieben
und auch an künftigen Grossanlässen
genutzt, teilt das EWZ mit.
Das EWZ free WiFi wurde rund
um das Bellevue und am EWZ-Stand
am Utoquai kostenlos zur Verfügung
gestellt. Das Netz funktionierte dabei
einwandfrei, und die grossen verfügbaren Bandbreiten wurden von vielen Besucherinnen und Besuchern
dazu genutzt, die Fussball-EM-Viertelfinals live zu streamen. Bis Ende
Jahr wird das EWZ free WiFi als Pilot
weiter betrieben, und die Zürcher
Bevölkerung kann somit rund um das
Bellevue weiter gratis darauf zugreifen. Neben der privaten Nutzung
stand am Züri-Fäscht über das EWZWiFi gleichzeitig für die Behörden ein
separates Netz zur Verfügung. Dieses
ergänzte die bestehenden BehördenKommunikationsmittel wie Funk
oder Mobiletelefonie ideal und wird
es künftig erlauben, neue Kommunikationsbedürfnisse besser abdecken
zu können.
Nutzung an Grossanlässen
Geplant ist, das WLAN auch bei anderen Grossanlässen wie der Street
Parade oder dem Weihnachtsmarkt
zu nutzen und weitere Erfahrungen
zu sammeln. Ende des Jahres wird
EWZ eine Analyse zu den Bedürfnissen und dem Potenzial eines solchen
WLAN-Netzes durchführen. Danach
wird entschieden, ob und wie ein öffentliches WLAN für künftige Grossanlässe genutzt werden soll. (pd.)
H I N TE R G R U N D
Züriberg
Nr. 27
7. Juli 2016
5
«Unsere Aufgabe besteht darin, da zu sein»
Die Zürcher Vereinigung
zur Begleitung Schwerkranker möchte Angehörige entlasten. Freiwillige Helferinnen wie Margrit Gasparoli
übernehmen deren Arbeit
für einige Stunden. Sie
selbst hat ebenfalls Erfahrungen mit dem Pflegen
eines Familienmitglieds
gemacht.
mer nahe, wenn ein Schwerkranker
stirbt. «Meine Professionalität, die
ich mir durch meinen Beruf angeeignet habe, hilft mir, die Dinge voneinander zu trennen», sagt Gasparoli,
die mehrere Jahre bei der Spitex gearbeitet hat. Auch habe sie in den
letzten Jahren verschiedene Strategien entwickelt, mit dem Tod umzugehen: «Ich schreibe viel, gehe spazieren, mache Yoga und bete», sagt
die Mutter zweier erwachsener Söhne.
Schwieriger Balanceakt
Silvana Schreier
«Manchmal hat man wirklich das Gefühl, der Übergang zwischen Leben
und Tod stimmt. Dann wird es am
Schluss friedlich. Das ist ein grosses
Geschenk, nicht viele dürfen das erleben.» Margrit Gasparoli hat schon einige dieser Momente miterlebt. Sie
ist seit vier Jahren eine freiwillige
Helferin bei der Zürcher Vereinigung
zur
Begleitung
Schwerkranker
(ZVBS).
«Alle, die bei dieser Organisation
arbeiten, haben einen Bezug zur Betreuung von Schwerkranken», sagt
Gasparoli. Kurz nach dem Abschluss
ihrer Lehre zur Pflegefachfrau sei ihre Mutter krank geworden. Margrit
Gasparoli habe sie bis zu ihrem Tod
Margrit Gasparoli hilft Schwerkranken und ihren Angehörigen durch eine schwierige Zeit.
gepflegt: «Das war sicher eine absolute Überforderung, aber ich konnte
mir auch nichts anderes vorstellen.»
Es sei eine Art Bedürfnis, jemandem
in der gleichen Situation etwas Gutes
zu tun.
Und genau dafür ist der ZVBS da:
«Es geht vor allem darum, dass die
Angehörigen, die den Schwerkranken
pflegen, mal etwas für sich machen
können», erklärt die heute 52-Jährige aus Richterswil. In der letzten
Phase könne man die kranken Personen oft nicht mehr alleine lassen.
Deshalb übernehmen die freiwilligen
Helfer des ZVBS für einige Stunden
Foto: S. Schreier
die Arbeit der Angehörigen. «Zu 90
Prozent besteht unsere Aufgabe darin, einfach da zu sein, abzuwarten
und zuzuhören.» Mit sanfter Stimme
erzählt sie: «Wenn ich bei jemandem
am Bett sitze, dann habe ich eine Art
innere Gewissheit, am richtigen Ort
zu sein.» Trotzdem ginge es ihr im-
Die Strategien funktionieren jedoch
nicht immer: «Wenn ein eigener Angehöriger schwer krank ist, dann ist
es für mich eine sehr spezielle Situation. Ich fühle mich immer ein bisschen mehr verantwortlich für die Betreuung der Person als andere Familienmitglieder.» Das gehöre zu ihrem
Beruf dazu. Trotzdem versuche sie
sich dann an die Tipps zu halten, die
sie anderen Angehörigen gibt:
«Wichtig ist vor allem, sich Freiräume zu nehmen. Viele haben unglaublich Mühe damit, sich Zeit für sich
einzugestehen», erzählt Margrit Gasparoli.
Eine Balance zwischen der Betreuung und dem eigenen Leben zu
finden, das sei das Wichtigste. «Aber
auch unglaublich schwierig.»
«Unser Verein versteht sich
als eine Ergänzung zur Spitex»
Annemargret Wyss, Präsidentin der Zürcher Vereinigung zur Begleitung
Schwerkranker erklärt,
wie der ZVBS funktioniert.
Silvana Schreier
Annemargret Wyss, wer ist die Zürcher
Vereinigung zur Begleitung Schwerkranker (ZVBS)?
Wir sind eine karitative Organisation
zur Begleitung von schwer kranken
Menschen mit momentan insgesamt
24 freiwilligen Helfern und Vorstandsmitgliedern. Wir wollen sowohl
die Schwerkranken als auch deren
Angehörige unterstützen. Ein Pflegedienst sind wir jedoch nicht. Wir verstehen uns als Ergänzung zur Spitex
und zu ähnlichen Dienstleistungen im
Pflegebereich.
Wie entstand die Organisation?
Der ZVBS wurde 1984 vom damaliANZEIGEN
gen Stadtarzt Albert Wettstein ins Leben gerufen. Das Modell basiert auf
dem Gedankengut der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross, die in den
USA tätig war: Durch die Begleitung
der Schwerkranken soll niemand in
seinen letzten Stunden allein sein
müssen. Ausserdem wollte man die
Angehörigen entlasten. Mittlerweile
ist der politisch und konfessionell
neutrale Verein 32 Jahre alt.
An wen richtet sich der ZVBS?
Wir richten uns an alle, die zu Hause
Unterstützung brauchen. Wir lösen
die Angehörigen der Schwerkranken
den Tag hindurch für einige Stunden
ab. Manchmal machen wir auch
Nachtwachen bei den Personen zu
Hause. In Pflegeheime gehen wir jedoch nicht, wir konzentrieren uns auf
Privathaushalte.
Wie finanziert sich die Organisation?
Der ZVBS finanziert sich hauptsächlich durch Spenden, Trauerspenden
und durch die Mitgliederbeiträge.
Auch spenden teilweise Firmen einen
grösseren Geldbetrag.
Welche Aufgaben übernehmen die freiwilligen Helfer?
Meistens sitzen unsere Helfer am
Krankenbett, helfen zum Beispiel
beim Gang auf die Toilette, beim Essen oder Trinken. Oftmals geht es
aber hauptsächlich ums Da-Sein.
Pflegedienstleistungen wie das Verabreichen von Medikamenten gehören
nicht zu den Aufgaben.
Wo kann man sich melden, wenn man
die Dienste des ZVBS in Anspruch nehmen möchte?
Wir haben eine Informations- und
Einsatzzentrale mit der Telefonnummer 079 670 51 50. Diese macht die
Vorabklärungen und bietet dann die
freiwilligen Helfer auf. Ausserdem
findet man auf unserer neuen Website www.zvbs.ch alle wichtigen Informationen und Kontaktangaben.
Annemargret Wyss und ihre Vereinskollegen entlasten Angehörige.
Foto: zvg.
6
Stadt Zürich
Nr. 27
7. Juli 2016
MARKTPLATZ
Publireportage
Optimale Vorbereitung auf die Gymi-Prüfung Für ein attraktives Nachtleben
Am Mittwoch, 6. Juli, wurde die Petition «Für ein attraktives Zürcher
Nachtleben» dem zuständigen Stadtrat Richard Wolf übergeben.
Der Verein «Pro Nachtleben Zürich» wird durch ein überparteiliches
Komitee der Jungen Zürich, Jungen
Glp Zürich, Jungen CVP Zürich, Jungfreisinnigen der Stadt Zürich sowie
der Jungen SVP der Stadt Zürich getragen. Mit diesem Verein und dessen
Aktivitäten soll dazu beigetragen wer-
Im Alpha Lernstudio beim
Stadelhofen bereiten qualifizierte und motivierte
Profis Jugendliche auf die
Gymi-Prüfung vor. Die neuen Kurse beginnen im September, jeweils am Mittwochnachmittag und am
Samstagmorgen.
Als national und international zertifiziertes Lerndienstleistungs-Unternehmen steht die Alpha Sprachwelt seit
40 Jahren für Qualität, Innovation
und erfolgreiche Prüfungsvorbereitung an zentraler Lage. «Diese langjährige Erfahrung nutzen wir auch,
um mit unserem Angebot dem stetig
wachsenden Bedarf an qualitativ
hochstehenden Gymi-Vorbereitungskursen entgegenzukommen», ist der
Broschüre von Alpha Lernwelt zu entnehmen. Die Alpha Lernwelt ist eingebettet in die Alpha Sprachwelt.
Wichtige Faktoren für den Erfolg
Wichtig für eine gute Vorbereitung auf
die Gymi-Prüfung ist gemäss Alpha
Lernwelt ein mitreissender Unterricht, erstklassiges Schulmaterial mit
idealen und prüfungsgerechter Arbeitsgrundlagen auch für zusätzliche
Übungen zu Hause, viel Zeit für alle,
das heisst kleine Gruppen von maximal sechs Schülerinnen und Schülern, gesundes Klima mit knackigem
Pausenapfel sowie engagierte Beratung mit Profis in sieben Sprachen.
Der Unterricht erfolgt durch qualifizierte und motivierte Profis. Jede
Lehrkraft, ob schon längere Zeit en-
den, dass das Nachtleben in Zürich
weiterhin attraktiv und kulturell hochstehend bleibt. Die Petition, die von
rund 2000 Personen unterzeichnet
wurde, soll den Stadtrat ermuntern,
die Problemfelder im Nachtleben anzugehen. Die Petition umfasst unter
anderen folgende Forderungen: Bekennung der Stadt zu einem lebendigen Nachtleben und Abbau von hohen
Eintrittshürden
sowie
Schaffung
schlanker Regulierungen. (pd.)
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Fussballfreuden ohne Ärger
Lernen bei der Alpha Lernwelt macht den Jugendlichen Spass.
gagiert oder in offizieller Ausbildung,
ist vom Fach. Und allen liegt die Lernentwicklung des Kindes am Herz. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Aber,
ob Langgymi oder Kurzgymi, ebenso
wichtig ist der volle Einsatz bei den
Lernenden, auch bei den Hausaufgaben. Für diese sollten rund zwei Stunden pro Woche eingerechnet werden.
Es ist möglich, noch mehr Prüfungsübungen zu erhalten, das heisst zusätzliche Stunden zu buchen. Der
Aufwand lohnt sich auch für spätere
Prüfungen im Leben.
Repetieren und vertiefen
Die Kurse finden am Mittwochnachmittag von 14 bis 17.30 Uhr und am
Samstagmorgen von 9 bis 12.30 Uhr
statt. In einem ersten Schritt werden
alle für die Prüfung relevanten Lerninhalte konzentriert repetiert und ge-
Foto: zvg.
zielt vertieft. Auf dieser soliden Basis
werden dann echte Prüfungen aus
den Vorjahren gelöst und besprochen,
sodass das Kind bestens mit dem Aufbau dieser Prüfungen und der Art der
Fragestellungen vertraut ist.
Bei der Prüfungsvorbereitung für
Primarschüler der 6. Klasse werden
pro Kurstag die Fächer Mathematik
und Deutsch behandelt. Unterricht ist
am Mittwoch oder Samstag. Jugendliche der 2. und 3. Sekundarschule
werden pro Kurstag in den Fächern
Algebra und Geometrie, Deutsch und
Französisch alternierend unterrichtet.
Die neuen Kurse beginnen im September und dauern bis März 2017.
(pm.)
Alpha Sprachwelt AG, Stadelhoferstrasse
10, 8001 Zürich, Telefon 044 266 11 77,
www.alphalernwelt.ch.
Eine Fussball-EM begeistert zahlreiche Menschen. Deshalb ist während
dieser Zeit Toleranz besonders wichtig. Denn trotz allem gelten die gesetzlichen Ruhezeiten (in der Regel
von 22 bis 6 bzw. 7 Uhr) auch während der EM weiterhin. Es besteht also kein Recht darauf, unbegrenzt
Lärm zu produzieren. Es gehört sich
grundsätzlich nicht, Fernseh- und
Musikgeräte ins Freie zu stellen und
auf Hochtouren laufen zu lassen.
Auch im Wohnungsinnern sind derartige Geräte auf Zimmerlautstärke
einzustellen.
Im Prinzip dürfte das Aufhängen
von Nationalfahnen in aller Regel
problemlos sein. Mieter und Stockwerkeigentümer müssen sich allerdings bewusst sein, dass die Aussenfläche einer Liegenschaft nicht zur
Mietsache bzw. nicht zum Sonderrecht gehört und in diesem Bereich
für den Aushang von Fahnen eine
Bewilligung notwendig wäre. Auf-
Cornel Tanno.
Foto: zvg.
grund der beschränkten Dauer ist allerdings zu empfehlen, den Aushang
von Nationalfahnen zu tolerieren, sofern dadurch nicht der Sichtbereich
der Nachbarn beeinträchtigt wird.
Cornel Tanno, Leiter
Rechtsberatung/Prozessführung
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00.
KLEINANZEIGEN
ANZEIGEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
KULTUR / AKTUELL
Züriberg
Nr. 27
7. Juli 2016
7
In «Miis Züri» dreht sich alles um Frauen
Ein Stadtführer über Frauen
für Frauen: Dieses Projekt
hat Yvonne-Denise Köchli
mit ihrem Buch «Miis Züri»
realisiert. Bei der Buchvernissage waren viele
bekannte Zürcherinnen anwesend, unter ihnen Stadtpräsidentin Corine Mauch.
ehemalige Redaktorin und Gründerin
des Xanthippe-Verlags auch eine
Herausforderung bei der Festlegung
der neuen Routen, mit denen sie ihre
Leser durch Zürich führt, dar.
Im Laufe des Abends erhielten die
Zuhörerinnen im bis zum letzen Platz
besetzen Rathaussaal immer wieder
kurze Einblicke in das Buch: Unter
der Leitung der Theaterpädagogin
und Regisseurin Liliana Heimberg lasen die Schauspielerinnen Hannah
Berner, Theresa Heinze, Mona Petri
und Miriam Walther Kohn dem Publikum kurze Passagen aus dem neuen
Stadtführer vor. Für musikalische
Unterhaltung sorgte die Luzerner
Musikerin Vera Kaa unter Begleitung
des Pianisten Greg Galli.
Leslie Haeny
Im Rathaus Zürich, wo sonst während der Kantonsratssitzungen überwiegend Männer zu Gast sind, standen vergangenen Dienstag die Frauen im Zentrum. Verlegerin und Buchautorin Yvonne-Denise Köchli präsentierte mit «Miis Züri» einen Stadtführer, der sich ganz der Geschichte
und dem Wirken von Zürcherinnen
widmet.
650 Frauen und ihre Geschichten
werden darin vorgestellt. Unter ihnen
die letzte Äbtissin des Fraumünsterklosters, Katharina von Zimmern, die
erste Zürcher Stadträtin, Emilie
Lieberherr, sowie Emilie KempinSpyri, Europas erste Juristin. Der
Stadtführer behandelt aber auch die
Geschichten moderner Frauen, wie
die der Gründerin von «Cupcake
Affair», Melanie Jones, die ihre süssen Backwaren mittlerweile auch in
Bern und Basel verkauft.
Zur Buchvernissage, die von der
Fachstelle für Gleichstellung und der
Edition Xanthippe organisiert wurde,
erschien auch Stadtpräsidentin Corine Mauch. Sie erzählte in ihrer Eröffnungsrede von ihren eigenen Erfahrungen als Frau in Zürich und sagte
über den Stadtführer: «Schriftstellerinnen, Künstlerinnen, Politikerin-
Stadtpräsidentin Corine Mauch
Theaterpädagogin Liliana Heimberg liest Passagen aus «Miis Züri» vor.
Die Autorin des Stadtführers, Yvonne-Denise Köchli (l.), im Gespräch mit
der Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung, Anja Derungs. F.: Leslie Haeny
Sängerin Vera Kaa unterhält das
Publikum mit starker Stimme.
rinnen Kraft und Energie für ihre eigenen Projekte zu schenken. Ausserdem erklärt Köchli: «Es geht mir um
das Sichtbarmachen wichtiger Frauen.» Als sie verschiedenste Zürcher
Stadtführer durchgesehen habe, sei
ihr aufgefallen, dass darin nur sehr
wenige Frauen thematisiert würden.
Ausserdem gibt es in der Limmatstadt nur sehr wenige Orte, die an
wichtige Frauen erinnern. So muss
man beispielsweise lange nach Statuen oder Gedenktafeln von Einwohnerinnen suchen. Dies stellte für die
nen, Wissenschaftlerinnen – dieses
Buch macht sie sichtbar und die Orte
ihres Wirkens erfahrbar. Es ist ein
Buch, mit dem es sich lohnt, durch
die Stadt zu flanieren.»
Der Autorin geht es in ihrem
Werk vor allem darum, ihren Lese-
Stadtführer für das ganze Land
Der Schluss der Veranstaltung gehörte ganz den aktuellen Geschehnissen
und der zum Teil immer noch ungerechten und brutalen Behandlung
von Frauen im In- und Ausland. Anhängerinnen des feministischen Kollektivs «aktivistin.ch» erzählten unter
anderem von der Vergewaltigung des
deutschen Models Gina-Lisa Lohfink
und schilderten die Geschichte der
mittlerweile 18-jährigen Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai,
der wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte von einem Taliban in den
Kopf geschossen wurde.
Pläne für weitere Stadtführer gibt
es auch schon: «Als Verlegerin hege
ich die Hoffnung, dass das Buch so
erfolgreich wird, dass man eine ganze Serie daraus machen kann und
dass ich tolle Autorinnen finde, die
‹Mein Bern›, ‹Mein Basel›, ‹Mein St.
Gallen› und so weiter für mich
schreiben werden. Ich möchte die
ganze Schweiz abdecken und danach
ganz Europa», schmunzelt Köchli.
Die Neue Schule Zürich verschafft sich mehr Platz
Lehrer und Schüler der Neuen Schule Zürich feierten
am Freitag zusammen mit
den Architekten den Spatenstich zum geplanten
Erweiterungsbau.
Fabio Lüdi
Der Sommer zeigte sich von seiner
schönsten Seite, als am Freitag bei
der Neuen Schule Zürich (NSZ) zum
Spatenstich für den Erweiterungsbau
angesetzt wurde. Die Privatschule
will damit den beengten Platzverhältnissen im Schulhaus Abhilfe verschaffen. Kein leichtes Unterfangen,
ist das Schulgebäude doch im Inventar der städtischen Denkmalpflege
aufgeführt.
«Natürlich gibt es vonseiten des
Denkmalschutzes viele Auflagen zu
beachten, doch wir haben schlussendlich eine gemeinsame Lösung gefunden», freut sich NSZ-Präsident
Robert U. Vogler. Eine Machbarkeitsstudie des Architektenbüros Spillmann Echsle hat gezeigt, dass beinahe alle Wünsche der Schule umgesetzt werden können.
Mehr Platz für alle
Durch den Ausbau werden der Schule
bereits ab Sommer 2017 drei neue
Klassenräume, drei Gruppenzimmer
sowie weitere Spezialräume zur Verfügung stehen. Letztere sollen dem
Lehrkörper als Rückzugsort dienen,
um den Unterricht vorzubereiten und
Arbeiten zu korrigieren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten mehr
Raum, um zu lernen oder sich auszu-
Raffinierte Lösung gegen Platznot: Die denkmalgeschützte Schule auf
ihrem neuen Sockel, dahinter der Erweiterungsbau.
Visualisierung: zvg.
tauschen. Die aktuellen Verhältnisse
lassen das nur begrenzt zu.
Wie sieht das Bauprojekt nun konkret aus? Einerseits entsteht ein Sockelbau, auf den das bestehende Gebäude aufgesetzt wird. Dazu soll das
Haus etappenweise untergraben und
ein neues Fundament gelegt werden.
Auf der Rückseite der Schule entsteht
dann der Erweiterungsbau mit den
drei neuen Klassenzimmern. «Eine
der grössten Veränderungen wird die
Verlegung des Haupteingangs von der
Front auf die Seite des Schulhauses
sein», so Vogler. So erhält die Aula im
Erdgeschoss auf der rechten Seite eine
Glasfassade, Hier werden sich künftig
der Eingang zur Schule und die Verbindung zum Neubau befinden.
Grösseres Angebot
Laut Vogler denkt die NSZ mit dem
Erweiterungsbau auch über eine Ausweitung ihres Angebots nach: «Wir
müssen uns erst noch konsolidieren,
aber wir überlegen natürlich bereits
jetzt, wie wir unser Angebot ausbauen
können.» So sei ausser der schweizerischen Maturität neu etwa das «International Baccalaureate Diploma» im
Gespräch – ein zweisprachiger Schulabschluss.
Auf jeden Fall aber sollen für alle
Gymnasialstufen Parallelklassen eingerichtet werden, um das bestehende
Angebot bestmöglich ausnutzen zu
können und Kosten zu optimieren. Die
Schule rechnet dabei mit einem Anstieg der Schülerzahl von 160 auf etwa 200. Für Vogler ist wichtig, dass
der erwartete Erfolg auch den Lehrpersonen zugutekommt: «Wir möchten unseren Lehrkörper künftig noch
besser entlöhnen können.» Lehrerinnen und Lehrer an der NSZ verdienten momentan zwar noch ein bisschen
weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an öffentlichen Schulen. «Bei
uns können sie aber intensiver mit ihren Schülerinnen und Schülern zusammenarbeiten», ist Vogler überzeugt.
Die Schulleitung, Vorstandspräsident Robert U. Vogler (4. v. l.) und das
Architektenteam beim gemeinsamen Spatenstich.
Fotos: Fabio Lüdi
Schülerinnen und Schüler beim Klassen-Wettgraben vor dem Schulhaus.
Als Gewinn lockte ein Beitrag in die Klassenkasse.
8
Stadt Zürich
Nr. 27
7. Juli 2016
AKTUELL
Hirsebreifahrt 2016
Beziehung zwischen Zürich und Strassburg pflegen
Die Hirsebreifahrt von
Zürich nach Strassburg
findet vom 13. bis 17. Juli
statt. Das historische
Ereignis wird alle zehn
Jahre durchgeführt.
Pia Meier
Die Hirsebreifahrt ist eine historische
Vergnügungsfahrt, die zur Pflege von
guten Beziehungen zwischen Zürich
und Strassburg dient. Sie führt zurück auf die erste Hirsebreifahrt von
1456. Auch heute wird der Hirsebrei
mitgeführt und in Strassburg verteilt.
Die Fahrt wird mit traditionellen
Holzschiffen durchgeführt, sogenannten Langschiffen. Diese sind auch
heute noch die grössten Schiffe, die
auf der Limmat fahren können. Seit
dem Zweiten Weltkrieg wird die Hirsebreifahrt alle zehn Jahre durchgeführt. Beteiligt an der Fahrt sind Vertreter der Stadtregierung, der Zürcher Zünfte, der Wirtschaft sowie
Sportler und Musiker. Die Leitung der
Organisation wird im Turnus zwischen Limmat-Club Zürich (LCZ),
Zunft zur Schiffleuten Zürich und
Schützengesellschaft geführt.
Historisches Ereignis
Alles begann mit einem Bündnis zwischen den zwei Städten Strassburg
und Zürich. Um Schutz zu finden, den
ihnen das Reich nicht gewähren
konnte, schlossen sich Basel und Zürich bereits 1253 dem rheinischen
Städtebund an. Politische, militärische und wirtschaftliche Beziehungen
Rassige Durchfahrt des traditionellen Holzschiffes auf der Fahrt nach Strassburg in Unterengstringen.
Fotos: zvg.
Der Start zur Hirsebreifahrt 2006 an der Schipfe lockte zahlreiche Schaulustige an.
verbanden vor allem die alte Eidgenossenschaft mit den Städten des Niederrheins. Die Chroniken beider Länder, der Eidgenossenschaft wie des
Elsass verzeichnen von da an ein gemeinsames Vorgehen und die Versicherung gegenseitiger Hilfeleistung.
1456 beteiligten sich die Zürcher
an einem Schützenfest in Strassburg.
Dabei nahmen sie sich vor, die Strecke Zürich–Strassburg in nur einem
Tag mit dem Schiff zurückzulegen,
für die man normalerweise drei Tage
benötigte. Mit aufs Boot nahmen sie
eine Menge frischer Semmeln sowie
einen grossen Hafen heissen Hirsebrei – damals eines der Hauptnahrungsmittel. Mit Stroh und Lumpen
umwickelt, sollte der Topf noch warm
nach Strassburg gebracht werden.
Handfest wollte man damit den elsässischen Freunden beweisen, wie
schnell ihnen die Zürcher bei Gefahr
zu Hilfe eilen könnten: schneller, als
ein Brei erkaltet. Frühmorgens ruderten sie los, und noch bevor es
Nacht geworden war, teilten die Zürcher den Strassburgern Hirsebrei
und Semmelringe aus.
Halt an verschiedenen Orten
Heute ist diese Fahrt infolge der Hindernisse auf der Strecke, wie Wehre,
nicht mehr in einem Tag möglich. Es
braucht 3½ Tage, um von Zürich
nach Strassburg zu fahren.
In reizvoller Atmosphäre finden Sie
auserlesene Spezialitäten.
Wir haben die passenden Räume für
Gesellschaften von 5 bis 45 Personen.
Schlüsselgasse 8 / 8001 Zürich
Telefon: 044 225 40 40
E-Mail: [email protected]
«Unsere beliebten Wildgerichte servieren
wir wieder ab Mitte September»
Gestartet wird am 13. Juli um
9.30 Uhr beim Lindenhof. Begrüsst
werden die Anwesenden von OK Präsident Urs Höhn (LCZ). Die Grussbotschaft überbringt Stadtpräsidentin
Corine Mauch. Zudem wird Hirsebrei
an die Bevölkerung verteilt, begleitet
von der Stadtmusik Zürich und einer
Trachtengruppe aus Strassburg. Um
12 Uhr fahren die Boote ab. Über die
Kraftwerke und Wehre Letten,
Höngg, Dietikon, Wettingen und Baden-Aue gelangen die Boote nach Baden, wo ein Umzug durch die Altstadt
stattfindet. Den Willkommensgruss
überbringt die Zunft zur Sankt Cordula. An weiteren Orten werden die
Zürcher
willkommen
geheissen:
Kraftwerk
Beznau,
Laufenburg,
Rheinfelden, Basel und Breisach am
Rhein. Der gesamte Zürcher Stadtrat
ist an der 1. Etappe mit an Bord, bei
den weiteren Etappen jeweils eine
Stadtratsdelegation.
Am 16. Juli erreichen die Boote
Strassburg. Begleitet wird die Ankunft
von der Stadtmusik Zürich. Begrüsst
werden sie vom OB de Strasbourg, Roland Ries, und von Stadtpräsidentin
Corine Mauch. Danach wird der Hirsebrei an die Bevölkerung verteilt. Am
17. Juli steht ein Schifferstechen zwischen dem Limmat-Club Zürich und
der Société Nautique 1887 de Strasbourg auf dem Programm. Weiter wird
ein Schiesswettbewerb zwischen der
Schützengesellschaft der Stadt Zürich
und dem Racing Club de Strasbourg
Section Tir durchgeführt. Auch gibt die
Stadtmusik Zürich, begleitet von den
Majoretten der Stadt Zürich, ein Konzert. Später folgt die Rückfahrt nach
Zürich.
ZÜRI-FÄSCHT
Stadt Zürich
Nr. 27
7. Juli 2016
Grandioser Feuerwerk-Zauber am Samstag: Während über dem See der Himmel in allen Formen und Farben explodiert, bewahrt im Hintergrund die Kirche Fluntern stoische Ruhe.
Fotos: mai./lh./pw.
Nur das Wetter hat nicht immer mitgespielt
Drei Tage Ausnahmezustand:
Rund zwei Millionen Besucher kamen ans Züri-Fäscht
– trotz schlechtem Wetter
am Samstag. Die Polizei
zieht eine positive Bilanz.
Pascal Wiederkehr
Vor drei Jahren befürchtete man beinahe eine Massenpanik auf der Quaibrücke. Dieses Jahr sorgte nicht nur
das veränderte Sicherheitskonzept,
sondern sicher auch das Wetter am
Samstag dafür, dass alles in (einigermassen) geordneten Bahnen verlief.
Trotz Regen herrschte in Zürich von
Freitag bis Sonntag Ausnahmezustand. Laut den Veranstaltern fanden
am diesjährigen Züri-Fäscht rund
zwei Millionen Besucher den Weg in
die Innenstadt. 2013 wurde mit 2,3
Millionen ein Besucherrekord erreicht.
Knapp über Barbapapa hinweg: Die PC-7-Staffel demonstrierte ihr fliegerisches Talent.
Das Züri-Fäscht bot musikalische Vielfalt.
Friedlich verlaufen
Eine positive Bilanz zogen sowohl
Stadtpolizei wie Kantonspolizei. Vor
allem in der Nacht auf Sonntag musste die Polizei aber vermehrt bei Schlägereien eingreifen. Es habe auch mehrere Anzeigen wegen sexueller Belästigung gegeben. Insgesamt sei das
Fest jedoch friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.
2019 soll das nächste Züri-Fäscht
stattfinden – sofern die Finanzierung
stimmt. «Wir sind guter Dinge. Aber
natürlich müssen wir in der nächsten
Zeit verschiedene Faktoren prüfen
und schauen, wie wir das Fest in drei
Jahren finanzieren können», erklärte
Eve Baumann, Sprecherin des ZüriFäschts, gegenüber der «NZZ».
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Das Riesenrad beim Fraumünster zog viele Besucher an.
Auf der Limmat zeigten die Wakeboarder, was sie können.
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10
Züriberg
Nr. 27
7. Juli 2016
AKTUELL
Irchel: Veloroute 45 wegen Bauarbeiten umgeleitet
Monate nach Baubeginn, und nach
zahlreichen Interventionen, nur lückenhaft und teilweise falsch signalisiert», bestätigt auch Dave Durner
von Pro Velo Kanton Zürich.
Eine Passerelle führt zwischen
Uni Irchel und Tierspital über die
Baustellenzufahrt. Dort gibt es nur
Treppen und eine Velorinne. Von Arx
fordert unisono mit Pro Velo, dass
Rampen erstellt werden. Die kantonale Baudirektion weist in einem
Mail an von Arx darauf hin, dass diese Passerelle nur eine Notlösung für
Velofahrer sei, welche die Umleitung
nicht beachtet hätten.
Die Universität baut ein
neues Laborgebäude am
Standort Irchel. Aus Sicherheitsgründen wurde die
Velolandroute 45, die
wichtigste Verbindung
zwischen Schwamendingen
und der City, umgeleitet.
Aber nicht alle Massnahmen
sind nachvollziehbar, wie
Velofahrer bemängeln.
Pia Meier
Auf dem Campus der Universität Irchel wird die 5. Bauetappe erstellt.
Aufgrund der Baupiste durch den Irchelpark musste auch die Veloroute
45 gesperrt werden. Mehrere Infotafeln («Wer Zukunft baut, geht neue
Wege») weisen darauf hin, dass verschiedene Wege gesperrt sind und
deshalb Fussgänger und Velofahrer
neue Wege begehen müssen. Trotzdem regt sich Anwohner und Velofahrer Johannes von Arx auf, denn
der Weg von Schwamendingen her
zur Universität Irchel sowie weiter
durch den Irchelpark Richtung Stadtzentrum ist schlecht signalisiert. «Es
Lange Liste von Versäumnissen
Nur eine Fahrrille: Der Weg über die Passerelle ist schwierig.
wurde versäumt, eine genaue Signalisierung des weiteren Wegs durch den
Park anzubringen, weshalb jetzt
selbst Ortskundige umherirren.»
Treppe und Velorinne
Die Baudirektion des Kantons Zürich
schreibt auf seine Beanstandungen
und Verbesserungsvorschläge hin,
dass neue Infotafeln bei den Velozugängen zum Irchelpark aufgestellt
werden sollen. Diese standen vergan-
Foto: pm.
gene Woche aber noch nicht. Zudem
bemängelt von Arx, dass die Infotafeln ungenau und zu schematisch gestaltet sind: Sogar die für die Orientierung wichtigen Frohburg- und
Strickhofstrasse fehlen auf den Infotafeln wie auch auf den Flyern, die
den Anwohnern bei Baubeginn verteilt wurden.
«Die Umleitung für Velos, die notabene über den höchsten Punkt des
Irchelparks führt, ist bis heute, drei
Mit minimalstem Aufwand könnte im
Anschluss an die Passerelle (stadteinwärts) ein Weg vorbei an der Veloabstellanlage der Uni Irchel signalisiert werden – natürlich in beide
Richtungen. Dann wäre für alle, die
bereit sind, ihr Velo über die Treppen
zu hieven, der wichtige Weg Schwamendingen–Scheuchzerstrasse leicht
zu finden.
«Es ist unverständlich, warum
sich die Bauleitung nicht das kleinste
Bisschen um die berechtigten Anliegen von Velofahrenden und Zufussgehenden kümmert. Die Liste der Ver-
säumnisse und Unzulänglichkeiten ist
entsprechend lang», hält Durner fest.
Er kritisiert auch, dass die Umleitung
bis Ende 2018 bestehen bleibt, selbst
wenn nach Beendigung der Aushubarbeiten der zu erwartende Baustellenverkehr deutlich kleiner sein wird.
Pro Velo Kanton Zürich erwartet,
dass die Universität Zürich sich ihrer
Verantwortung stellt, und fordert von
der Bauleitung, dass die Umleitung sofort korrekter und vollständig signalisiert wird und dass die Sperrung der
Velolandroute auf die tatsächliche
Bauzeit reduziert wird. Die Durchfahrt
für Velofahrende soll am Abend, in
der Nacht und am Wochenende durch
Umstellen der Abschrankungen ermöglicht werden. «Das wäre ohne
grossen Aufwand möglich», ist auch
von Arx überzeugt. Weiter fordert Pro
Velo, dass die Situation nach Beendigung der Aushubarbeiten neu überprüft wird. Eine Totalsperrung sei
dann kaum mehr nötig. Um gefährliche Situationen zu verhindern, gebe
es andere Möglichkeiten, zum Beispiel
Tempobeschränkungen auf der Baustellenzufahrt, eine Lichtsignalanlage
oder ein simples Stoppsignal.
Der Kantonsrat hat für die 5. Bauetappe der Universität Irchel insgesamt 195 Mio. Franken bewilligt.
Züriberg
MARKTPLATZ
11
Publireportage
Die Confiserie Freytag
serviert in ihrem Café und
im Garten ein neues Glaceund Coupe-Erlebnis. Alle
sommerlichen Spezialitäten
werden in der hauseigenen
Confiserie ohne Zusatzstoffe und Konservierungsmittel
hergestellt.
Publireportage
Geigenbauer Rast: Familienbetrieb
für klassische Streichinstrumente
Seit fast 50 Jahren befindet sich das
Familienunternehmen Rast Geigenbauer in der Mühle Hirslanden. Nach
15 Jahren gemeinsamer Geschäftsführung hat Hans Peter Rast Anfang
2016 den Betrieb ganz in die Hände
seines Sohns Felix gelegt, dem er
aber nach wie vor zur Seite steht; zudem betreut er die Stammkundschaft.
Auch Kaspar, der zweite Sohn von
Hans Peter Rast, ist im Familienbetrieb tätig.
Felix Rast hat Einsitz im Vorstand
der Schweizerischen Geigenbauer
und Bogenmacher. Zurzeit ist er unter anderem auch mit der Modernisierung der Infrastruktur des Famili-
7. Juli 2016
Die Confiserie Freytag auf dem Weg
zur Glacé-Erlebnis-Gastronomie
Drei Männer, eine Firma. Im Familienbetrieb Rast arbeiten der Vater und
Foto: ch.
zwei Söhne (v. l.): Felix, Hans Peter und Kaspar Rast.
Rast Geigenbauer heisst das
Unternehmen, das sein Atelier in der Mühle Hirslanden
hat. Der Familienbetrieb
hat eine lange Tradition
und geniesst in Fachkreisen
einen ausgezeichneten Ruf,
wenn es um klassische
Streichinstrumente geht.
Seit Anfang Jahr ist Felix
Rast der Patron.
Nr. 27
enbetriebs beschäftigt. Er führt aus:
«Ich möchte die EDV anpassen und
habe auch unseren Internetauftritt
verändert.»
Das Unternehmen Rast Geigenbauer konstruiert im Atelier nur Einzelstücke. Instrumente und Bogen
werden nach alten Vorbildern und eigenen Skizzen gefertigt. Aber auch
die Betreuung von Instrumenten prominenter Formationen wie dem Tonhallenorchester Zürich, dem ZKO und
dem Kammerorchester St. Gallen
werden wahrgenommen.
Garant für Profi-Betreuung
Felix Rast betont: «Weiterbildung ist
für uns kein Fremdwort. Unsere Erfahrung und das Fachwissen im Instrumenten- und Bogenbau garantieren eine professionelle Betreuung.»
Das Unternehmen Rast Geigenbauer
vermietet auch Instrumente, übernimmt deren Service und repariert
solche. Ferner sind die Rasts kompetent, wenn es um die Schätzung von
Nachlässen klassischer Instrumente
geht. (ch.)
Rast Geigenbauer, Mühle Hirslanden,
Forchstrasse 244, 8032 Zürich. Telefon
044 422 43 43. Mehr Informationen unter
www.rast-violins.ch.
Peter Fierz, Inhaber der Confiserie
Freytag im Seefeld, ist stolz auf sein
neues Dessertsortiment. Er präsentiert die neue Glace- und Coupekarte
und betont: «Bei deren Gestaltung haben wir darauf geachtet, dass die abgebildeten Coupes genauso aussehen,
wie sie dem Gast serviert werden. Basis ist hausgemachte Glace in verschiedenen Geschmacksnoten. Für
unsere Glaces wird neben besten Rohstoffen wie Rahm, Edelschokolade
und frischen Kaffee auch Fruchtmarkt
aus ausgereiften frischen Früchten
verwendet.»
Bei der Confiserie Freytag kann
der Gast Glace-Spezialitäten hautnah
erleben. Peter Fierz erwähnt die Fitness-Coupe aus Joghurtglace mit frischen Früchten und Beeren, die mit
Peter Fierz mit einer von ihm kreierten Coupe im Gartenrestaurant.
Rahm garniert ist. Ein anderes Highlight ist die Exotic-Coupe aus Erdbeer-, Mango- und Zitronenglace. Diese Köstlichkeit ist mit frischem
Fruchtsalat und Schlagrahm garniert.
Fierz schwärmt vom etwas anderen
Eiskaffee: «Wir offerieren die MoccaVariation. Ein kräftiger Espresso, eine
hausgemachte Kugel Moccaglace und
ein Schälchen Schlagrahm erlauben
dem Gast, seinen eigenen Eiskaffee zu
zelebrieren.» Ähnlich wird auch der
Schokoladentraum serviert. Zur Schokoladenglace gehört ein lauwarmes
Schokoladenküchlein mit Tonkabohnen und einer Mangosauce mit exoti-
schen Gewürzpfeffer. Klassiker wie
der Coupe Dänemark und der Bananasplit sowie ein bunter Kindercoupe
sind weitere kühle Erfrischungen, die
– neben anderen – bei Freytag angeboten werden. Peter Fierz betont: «Alle Eissorten werden im Haus hergestellt. Sie erhalten weder Zusatzstoffe
noch Konservierungsmittel.» Geniessen kann man die Freytag-Glaces im
kleinen Gartenrestaurant oder im Café
an der Seefeldstrasse. (ch.)
Conditorei-Confiserie Freytag, Peter und
Daniela Fierz, Seefeldstrasse 144, 8008
Zürich. Telefon 044 383 62 67. Mehr Infos: www.cafe-freytag.ch.
Zollikerberg: Schon das 1000. Baby dieses Jahr
So früh im Jahr wie noch nie zuvor
ist im Spital Zollikerberg, am 29. Juni
um 13.03 Uhr, das 1000. Baby des
Jahres auf die Welt gekommen. In
den vergangenen drei Jahren lag der
Geburtszeitpunkt des 1000. Babys
zwischen Ende Juli und Mitte August.
Der bei der Geburt 48 cm grosse
und 3050 g schwere Pablo ist gesund
und munter. Brigitte Mercado, Leiterin der Frauenklinik, freut sich. «Jedes Jahr kommen in unserem Haus
mehr Kinder auf die Welt. Dabei liegt
es uns am Herzen, dass wir jede Familie professionell und individuell betreuen. Dass mit Pablo das 1000. Baby schon im Juni geboren wurde,
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IMMOBILIEN
Schweizer Familie sucht Immobilie
im Klösterli-/ Flunternquartier oder
in 8006 Zürich.
Tel. 079 507 51 83
Maternité Zollikerberg: Der kleine Pablo macht das Tausend voll.
macht uns sehr glücklich.» 2015
wurden im Spital Zollikerberg 1853
Kinder geboren, 2014 waren es
1749. Damit gehört das Spital Zolli-
F: ch.
Publireportage
Foto: zvg.
kerberg mit seiner Maternité und der
angegliederten Neonatologie zu den
beliebtesten Geburtskliniken im Kanton Zürich. (pd.)
12
Stadt Zürich
Nr. 27
7. Juli 2016
AU TO M O B I L
S4: Audi erntet Lob von der Fachpresse
Nach dem komplett neuen
A4 kommt nun die sportlichere Variante S4 auf den
Markt. Ein neu entwickelter
Motor, neu mit Turbo statt
Kompressor, ist das Highlight.
Dave Schneider
Die Schweizer sind ein elitäres Autovolk. Während sich in anderen Ländern die Leute die Hälse nach einem
vorbeifahrenden Audi S4 verrenken,
kauft man hierzulande dann doch lieber gleich den noch deutlich sportlicheren (und deutlich teureren) RS4.
Tatsächlich darf man die Frage stellen, wieso es diese «Zwischenversion» überhaupt braucht, schliesslich
ist schon das Basismodell, der neue
Audi A4, mit wunderbaren Motoren
erhältlich, die für den Einsatz im
Strassenverkehr und vor allem für
die hiesigen Bedingungen keinerlei
Wünsche aufkommen lassen. Wieso
also soll man den neuen S4 kaufen?
Wir haben die Gelegenheit für eine erste Ausfahrt rund um München,
bevor der S4 dann im Sommer in den
Verkauf geht.
Ganz schön sportlich
Und schon auf den ersten Blick sehen
wir ein Kaufargument: Der neue A4
sieht ja wirklich schon gut aus, doch
der S4 mit markanteren Schürzen,
sportlichen Seitenschwellern und mit
Spoiler, Diffusorspange und den beiden Doppelendrohren am Heck legt
optisch nochmals einen drauf. Die
Sportlichkeit ist sichtbar, drängt sich
aber nicht auf, sondern bleibt, wie
von den Ingolstädtern gewohnt, dezent im Hintergrund.
Ein weiteres Kaufargument macht
sich nach dem Druck auf die Starttaste fauchend bemerkbar: der neu entwickelte 3-Liter-V6. Dieser direkt einspritzende Benzinmotor wird nun
Der neue S4 mit Stufenheck, erkennbar nicht nur am Schriftzug, sondern auch an den Auspuffrohren.
Auch als Avant zu haben.
von einem Turbo befeuert – der Vorgänger setzte noch auf einen mechanischen Lader. Ein Vorteil des Turbos: Er baut kompakter als ein Kompressor, spart somit Gewicht und erleichtert das Einhalten von Fussgängerschutz-Vorschriften.
so zumindest haben wir auf den ersten kurzen Ausfahrten den Eindruck,
wunderbar ausgewogen zwischen
sportlich-straff und langstreckentauglich ausgelegt ist und per Tastendruck auf das individuelle Bedürfnis
angepasst werden kann.
Der neue Audi S4 wird als Stufenhecklimousine und als Kombi (Avant)
angeboten. In der Schweiz wird fast
ausschliesslich Letzterer gekauft, wegen des grösseren Nutzwertes freilich, doch auch die Limousine hat ihre Vorzüge: Neben dem günstigeren
Preis (ab 75 700 Franken, Avant ab
77 800 Franken) sowie den besseren
Beschleunigungs- und Verbrauchswerten sieht nämlich auch diese Version klasse aus.
Enorme Elastizität
Das Resultat lässt sich sehen respektive spüren. Der V6 wuchtet schon
bei 1370 Umdrehungen 500 Newtonmeter auf die Kurbelwelle und hält
dieses Drehmoment bis 4500 Touren
konstant, was einen starken Antritt
und eine enorm souveräne Elastizität
garantiert. Tempo 100 ist in 4,7 Sekunden erreicht, der Kombi (Avant)
benötigt etwas länger (4,9 Sekunden).
Der durchschnittliche Verbrauch
wird mit 7,3 respektive 7,5 Litern angegeben (166 oder 171 Gramm CO2/
km).
Geschaltet wird über eine -tadellose Achtstufenautomatik, freilich mit
Wippen am Lenkrad, die Kraft wird
ausschliesslich auf alle vier Räder
übertragen. Der permanente Allradantrieb im S4 verfügt über ein selbstsperrendes Mittendifferenzial und
radselektive Momentregelung; auf
Wunsch (und nur gegen Aufpreis) ist
ein Sportdifferenzial an der Hinterachse erhältlich. Auch die adaptiven
Dämpfer und die Dynamiklenkung
lässt sich Audi extra bezahlen. Serienmässig sind hingegen die neue
elektromechanische
Servolenkung
und das Fahrwerk mit neu entwickelten Fünflenkeraufhängungen (vorne
und hinten) sowie 23 Millimeter tiefer liegender Karosserie.
Langstreckentauglich
Es spricht freilich noch vieles für den
S4, beispielsweise die sportliche Note
im wunderbaren Interieur, das sich
dank adretten Sportsitzen mit verstellbaren Seitenwangen und Massagefunktion, Dekorleisten aus Aluminium oder dem S-Modus im (ebenfalls optionalen) virtuellen Cockpit,
das den Tourenzähler gross ins Zentrum der Anzeige rückt, vom Basismodell abhebt.
Das überzeugendste Argument ist
aber freilich das Fahrerlebnis, das,
Fotos: zvg.
Hondas grosse Hoffnung heisst HR-V
Der zweitgrösste japanische
Autohersteller kommt hierzulande nicht auf Touren.
Der komplett neue HR-V
hätte durchaus Chancen,
die Verkaufszahlen nach
oben zu treiben.
Dave Schneider
Honda hat es derzeit nicht leicht in
der Schweiz. 3345 Fahrzeuge konnten 2015 verkauft werden, was einem
saftigen Rückgang um 25,7 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Damit liegt der zweitgrösste Autohersteller Japans hierzulande hinter
Mazda, Toyota, Suzuki, Nissan, Subaru und Mitsubishi an letzter Stelle
der japanischen Hersteller, wenn man
die Premium-Tochtermarken Lexus
(Toyota) und Infiniti (Nissan) ausklammert.
Es liegt nicht daran, dass Honda
keine guten Autos bauen würde. Doch
es fehlen die für Europa und insbesondere für den Schweizer Markt zugeschnittenen Varianten.
Wir setzen uns also in einen neuen HR-V und fahren los, raus aus der
Stadt und hinaus aufs Land. Als Erstes fällt das schicke, moderne Cockpit
auf. Ein adrett verpackter Touchscreen, auf dem fast alles bedient
wird, thront zuoberst in der aufgeräumten Mittelkonsole. Dort gibt es
wenige Bedientasten, dafür umso
mehr am Lenkrad; vieles kann am
Volant eingestellt werden, was zwar
etwas Eingewöhnung erfordert, während der Fahrt aber weniger ablenkt
als die Bedienung via Bildschirm. Das
Navi, früher eine Schwachstelle bei
Honda, überzeugt uns, das Entertainmentsystem – es bietet alle gängigen
Anschlüsse für externe Quellen – gefällt nach einer kurzen Eingewöhnung
ebenso.
Nichts rüttelt, nichts scheppert
Wir rütteln und klopfen an und auf
den Zierleisten, den Abdeckungen
und Armaturen. Nichts wackelt oder
knackt, alles wirkt solide gebaut.
Auch die Sitze sind bequem, vorne
wie hinten, und auch an Ablagen und
praktischen Fächern mangelt es
nicht. Es spricht wenig gegen dieses
Auto, denken wir uns, als wir auf die
Autobahn einbiegen. Es sieht adrett
und zeitgemäss aus, das Design ist
freilich typisch japanisch, jedoch weder übertrieben futuristisch noch bieder. Uns gefallen die versteckten Türgriffe im Fond, der kecke Blick der
Scheinwerfer, die harmonische Silhouette.
Auch am Antrieb unseres Testwagens gibt es nichts zu kritisieren, sofern man keine sportlichen Ambitionen hat. Der 1,6-Liter-Diesel läuft kultiviert und ist mit 120 PS und einem
maximalen Drehmoment von 300
Newtonmetern bei 2000 Umdrehungen ausreichend durchzugsstark, um
Der neue Honda HR-V ist kultiviert und günstig.
im Verkehr mitzuschwimmen. Mit 5
Litern auf 100 Kilometer kamen wir
aus. Das geht in Ordnung. Gekoppelt
ist der Selbstzünder an ein manuelles
Sechsganggetriebe, die Gänge lassen
sich mittels sehr schlankem Schaltknauf knackig wechseln.
Allerdings trüben die zu groben
Nähte an der Lederverkleidung die
Freude am Schalten: Sie drücken bei
konventioneller Haltung störend in
die Handfläche, weshalb wir den
Schaltknauf nur noch mit den Fingerspitzen statt mit der gesamten Hand
anpackten.
Wieso, fragen wir uns bei der
Fahrzeugrückgabe, ist Honda in der
Schweiz nicht erfolgreicher? Eine
Antwort liefert ein Blick ins Modell-
portfolio – das befindet sich derzeit
im Umbruch und hinkt der Konkurrenz noch etwas hinterher.
Als Kleinwagen ist dort einzig der
neue Jazz aufgeführt, der zwar ein
witziges Auto ist, jedoch unter einer
ausgeprägten Antriebsschwäche leidet (Fahrbericht folgt in den nächsten
Wochen an dieser Stelle). Im absatzträchtigen Kompaktsegment ist der
polarisierend gestaltete Civic kein
Kassenschlager. Der CR-V bedarf
dringend einer Generalüberholung im
gesamten Interieur. Und über alledem
prangt zwar der fantastische NSX,
der dem Markenimage sicher guttut –
doch kaufen werden dieses Hybridgeschoss nur ganz wenige. Wenn Honda
also in Europa und in der Schweiz zu-
Fotos: zvg.
rück auf die Erfolgsstrasse will, müssen die Japaner die Modellpolitik
überdenken; ihr Fokus liegt leider fast
ausschliesslich auf den einträglichen
Hauptmärkten in Übersee, sprich in
der USA.
Ab 22 500 Franken zu haben
Bleibt noch der HR-V. Mit ihm waren
wir grundsätzlich zufrieden, doch es
fehlt ein breiteres Motorenangebot –
und der Allradantrieb. Beim Blick auf
das Preisschild sind wir positiv überrascht: Der SUV wird bereits ab
22 500 Franken angeboten, unser
Testwagen in der Topausstattung Executive ist ab 29 000 Franken zu haben. Das müsste die Käuferschaft eigentlich überzeugen können.
Stadt Zürich
Nr. 27
7. Juli 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Nico Mäder (Mitte, neu im Komitee), mit Dominique
Anne Haslebacher, Geschäftsleitungsmitglied Gammacatering, und Andreas Brügger, Globus.
Cédric Ohlmeyer, Präsident und CEO Co Asset Management, mit Céline Endurat, Myriam und Henri Muhr,
ehemals CEO Steiner Group (v.l.).
Monika Kern (neu im Komitee) mit
dem Investor und Tierfreund Peter
Friedli.
Die Präsidentin des Vereins Therapiehunde Schweiz, Peggy Hug, mit
Hündin Nera, erhält die Auszeichnung von Komiteepräsident Bernhard
Blum und Christoph Richterich (r.).
Beatrice Hirzel Corte, Schroders
(neu im Komitee), mit Desirée Weber, Juristin.
Susanne Walder freut sich auf die
neue Aufgabe im Komitee.
Tierische Vorfreude auf das Zoofäscht
Das Zoofäscht findet alle zwei Jahre
statt und ist ein Anlass, an dem die Society weit über die Stadtgrenzen hinaus dabei ist. Es ist der gesellschaftliche Anlass, der Tieren zugutekommen
soll. Im Vorfeld lud das Komitee (Daniel Lüscher, Andreas Messerli, Simona von Orelli, Christoph Richterich,
Daniela Spuhler, Désirée Weber,
Jürg Welti; und neu: Monika Kern,
Susanne Walder und Nico Mäder) unter Präsident und Juwelier Bernhard
Blum ins Fifa-Museum ein. Gönner
und Sponsoren wurden auf die bevorstehende Spendenaktion eingestimmt.
Im Zeichen der Fussball-EM war die
Location mit dem neuen Leuchtturm
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eines der Hauptsponsoren des Zoofäschts gut gewählt. Gesammelt wird
dieses Jahr für den Bau einer neuen
Australienanlage. Laut Zoodirektor
Alex Rübel sollen dort ab Frühjahr
2018 neben Koalas, Emus und Kängurus auch farbenprächtige Lori-Papageien einziehen.
Daniel Lüscher und Andreas Messerli gewährten den Anwesenden einen kurzen Einblick ins ZoofäschtProgramm vom 27. August. Höhepunkt der Preview war die Verleihung
des «Mensch und Zoo-Award» Dieser
ging heuer an den Verein Therapiehunde Schweiz. Für diese Aktion wird
ein Prozentsatz der gesammelten Mit-
tel eingesetzt. «Überzeugt von der positiven therapeutischen Wirkung einer
respektvollen Mensch-Tier-Beziehung,
haben wir uns für den Verein Therapiehunde Schweiz entschieden», freut
sich Christoph Richterich vom Komitee. Der Input kam von Monika Kern.
Peggy Hug, Präsidentin des Vereins
Therapiehunde Schweiz, freut sich
über die Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit. Als neue Finanzierungsquelle zugunsten des Zoos Zürich wurde zudem das Crowdfunding-Projekt «Koala braucht Baum»
vorgestellt. Dieses ist auf www.lokalhelden.ch des Hauptsponsors Raiffeisen aufgeschaltet.
Adrian Nösberger, CEO Schroder &
Co Bank, mit seiner Frau Laura
Argentini.
Georg Oberprieler, CEO Zingg-Lamprecht, mit Innenarchitektin Melanie de Zarobe.
Im Zeichen von Australien: Zoodirektor Alex Rübel mit Partnerin Silvia Bodmer.
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Züriberg
Nr. 27
7. Juli 2016
Veranstaltungen & Freizeit
SPIEL MIT
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Lügengemüse
Im Kartenspiel «Kakerlaken-Salat»
versuchen die Spieler, all ihr Gemüse
loszuwerden. Von ihrem Stapel decken sie eine Karte auf und legen sie
auf den Ablagestapel in der Mitte der
Runde. Darauf ist eine von vier Gemüsesorten abgebildet: Tomate, Salat,
Peperoni oder Blumenkohl. Beim Ablegen muss man die Gemüsesorte benennen. So weit, so einfach.
Liegt bereits das gleiche Gemüse,
muss der Spieler lügen! Stimmt die eigene Karte mit der Aussage des vorhergehenden Spielers überein, ebenfalls. Schafft man es nicht, ohne zu
Zögern ein gültiges Gemüse zu nennen, muss man den ganzen Ablagestapel an sich nehmen und beginnt eine neue Runde nach den gleichen Regeln. Es gewinnt, wer seinen ganzen
Stapel als erstes loswird.
Dr. Gamble meint: Man sollte meinen, aus vier Gemüsesorten eine nennen zu können, die den Regeln entspricht, sei einfach. Überhaupt nicht!
Wer nicht konzentriert spielt, sammelt ungewollt Karten um Karten. In
der Basis-Variante ist das Spiel gut
auch mit Kindern zu spielen. Wer es
etwas anspruchsvoller mag, kann
noch die Kakerlaken-Karten dazunehmen, die jeweils eine Sorte Gemüse
für tabu erklären.
Dr. Gambles Urteil:
«Kakerlaken-Salat» von Jacques Zeimet,
Drei Magier, 2–6 Spieler, ab 6 Jahren.
Sau genau!
Bei «Pick-a-Pig» sollte man genau
hinschauen. In der Tischmitte liegen
30 Karten offen auf. Darauf ist ein
Schwein zu sehen. Die Karten unterscheiden sich nur geringfügig: So gibt
es zwei verschiedene Grössen von
Schweinen in zwei Farben mit unterschiedlichen Accessoires wie Sonnenbrille oder Popcorn. Alle Spieler erhalten eine Schweine-Karte verdeckt.
Gleichzeitig deckt man sie auf und
versucht nun aus der Mitte mit passenden Karten einen Stapel zu bilden.
Dabei dürfen sich die Motive jeweils
nur um maximal ein Merkmal unterscheiden. Wer keine passende Karte
mehr findet, ruft «Stopp!» und beendet die Runde für alle. Nun wird die
Sammlung jedes Spielers kontrolliert.
Hat man eine Kette ohne Fehler gesammelt, behält man die Karten.
Sonst geht man leer aus. Danach wird
die Auslage aufgefüllt und eine neue
Runde beginnt. Wer die meisten Karten behalten konnte, gewinnt.
Dr. Gamble meint: Der Schlüssel
ist nicht nur Geschwindigkeit. Die Regeln sind simpel, sodass auch neue
Spieler gut mitspielen können. Durch
die kurze Spieldauer bindet man sich
nicht gleich für Stunden. Kombiniert
mit dem Schwester-Spiel «Pick-aDog» wirds kniffliger – und es können
bis zu 8 Spieler mitmachen. Fazit: rasanter Spass für zwischendurch.
Dr. Gambles Urteil:
«Pick-a-Pig», «Pick-a-Dog» von Torsten
Landsvogt, Heidelberger Spielverlag, 1–5
Spieler (bis 8 Spieler), ab 8 Jahren.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 7. Juli
17.00–19.00 Patientenveranstaltung: «Ellbogenprobleme erfolgreich behandeln – konservativ und
chirurgisch». PD Dr. med. Patrick Vavken. Mit
Apéro und Diskussion. Alphaclinic, Kraftstr. 29.
17.00 Vernissage: Bilder und Skulpturen, Ada
Grüebler Tribò. Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
18.00–20.00 Vernissage: Frank Burkard, «Natürliche Stille». Keller Galerie, Selnaustrasse 15.
18.00–19.00 Transhelvetica – Pflanzen in unserer
Kultur (Abendführung): Botanischer Garten (Terrasse bei der Cafeteria), Zollikerstrasse 107.
19.30 Igor Morosow und Oleg Lips – musikalische
Weisse Nächte: Stiftung Arina Kowner, Oberdorfstrasse 2.
Freitag, 8. Juli
17.00–18.00 Schattentheater: Für Kinder bis 6
Jahre. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
17.00–19.00 Vernissage: Ausstellung vom 7. bis
16. Juli, 11 bis 19 Uhr. Galerie am Rindermarkt,
Rindermarkt 7.
16.00–16.45 Samstags-Vesper: Die Samstags-Vesper entfällt während der Ferien im Februar, August und Oktober. Grossmünster, Zwingliplatz.
16.00 «Ein Ausflug in den Wilden Westen»: Stiftung
Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Hottingerstrasse 8.
16.30 Klavier- und Querflötenkonzert: Pflegezentrum Witikon, Kienastenwiesweg 2.
Sonntag, 10. Juli
11.00 Führungen: Mit Kristina Gersbach. Helmhaus, Limmatquai 31.
11.00 Kinder in der Ausstellung: Helmhaus, Limmatquai 31.
11.00 Kunst für Kinder: Ab 5 Jahren. Parallelführung für Kinder und ihre Eltern. Helmhaus, Limmatquai 31.
14.00–15.00 Werkzeugkiste von Neandertaler und Co:
Für Kinder ab Schulalter. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
Dienstag, 12. Juli
18.30 Erstes Konzert: Grossmünster-Organist Andreas Jost. Grossmünster, Zwingliplatz.
20.30 Alles und Nichts – eine Dada-Filmperformance:
Türöffnung: 20 Uhr. Eintritt frei, Kollekte. Bar bis
24 Uhr. Barfussbar, Stadthausquai 12.
Sonntag, 17. Juli
14.30–15.30 «Wie wir lernen»: Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
Dienstag, 19. Juli
12.30–13.00 Nomen est omen, aber manchmal auch
Nicht-Namensgebung bei Pflanzen (Führung): Botanischer Garten (Terrasse bei der Cafeteria), Zollikerstrasse 107.
Mittwoch, 20. Juli
14.00–15.30 Urzeit im Bild: Für Kinder und Familien. Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
18.30 Zweites Konzert: Mit Els Biesemanns. Grossmünster, Zwingliplatz.
12.30–13.00 Conrad Gessners Gartenpflanzen: Ein
naturhistorischer Rundgang, Teil 2 (Führung). Alter Botanischer Garten, Pelikanstrasse 40.
Samstag, 9. Juli
10.00–15.00 Neueröffnung UBS-Filiale: Römerhof,
Römerhofplatz 5.
14.15–15.30 Neu gepflanzte Gehölze im Botanischen
Garten (Führung). Mit Bernhard Hirzel: Botanischer
Garten (Terrasse Cafeteria), Zollikerstr. 107.
Mittwoch, 13. Juli
14.30 Filmnachmittag: Pflegezentrum Riesbach
(Saal), Witellikerstrasse 19.
Donnerstag, 21. Juli
Brunnenführung: Zürichs Brunnenvielfalt entdecken. Treffpunkt Lindenhof, mit Abschluss auf
Münsterhof. Infos: www.stadt-zuerich.ch/wasserversorgung. Anmeldung erforderlich: wvz-info@
zuerich.ch oder 044 415 21 11. Lindenhof.
Theater-Workshop im GZ
Zürcher OL wird 75
Im GZ Riesbach findet von Montag,
15., bis Freitag, 19. August, ein Theater-Workshop für Jugendliche statt.
In Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit GZ Riesbach werden bei «Wir
machen grosses Theater!» mit den
Teilnehmenden während der Woche
Theaterszenen erarbeitet. Im Workshop wird täglich von 10 bis 17 Uhr
geprobt. Zur Krönung des Workshops
wird am Ende der Woche eine Vorstellung für Eltern, Verwandte und
Freunde aufgeführt. Der Workshop
wird ab sechs Teilnehmer durchgeführt. Maximal können 20 Jugendliche teilnehmen. Kostenpunkt für die
Teilnahme an der Theaterwoche sind
150 Franken (mit Kulturlegi 100
Franken). Anmeldungen können bis
13. Juli eingereicht werden bei der
Jugendarbeit GZ Riesbach. Ansprechperson ist Stephan Rispa, Tel. 044
387 74 58.
Die Stadt Zürich kann sich im kommenden September auf ein ganz besonderes Sportspektakel gefasst machen: Anlässlich seines 75. Geburtstags führt der Zürcher Orientierungslauf seine rund 2000 Läuferinnen
und Läufer am Sonntag, 25. September, durch die malerische Zürcher
Altstadt. Anmeldungen sind ab sofort
möglich.
Beim ersten Zürcher OL im Jahr
1941 war der Austragungsort noch
streng geheim. Die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer mussten sich zu Beginn am Zürcher Hauptbahnhof versammeln, wo bereits zwei Extrazüge
bereitstanden.
Am diesjährigen Jubiläums-OL ist
vieles nochmals ein bisschen anders.
Und natürlich darf auch im 75. Jahr
die traditionelle OL-Wurst nicht fehlen. (pd.)
Infos unter www.gz-zh.ch/gz-riesbach.
Foto: zvg.
Den Chinagarten kennen lernen
Vom Eingangstor über die Pavillons, das Palais bis zu Brücken, Wegen
und einem künstlichen Felsen verteilen sich verschiedene Bauten im
Chinagarten. Die charakteristische Bauweise, aufgemalte Schriften, Bilder und weitere symbolhafte Zeichen erzählen viel über die chinesische
Kultur. Der Rundgang gibt einen Einblick in die wichtigsten Elemente
und deren Bedeutung. Donnerstag, 7. Juli, 18 bis 19 Uhr. Mit Chinagarten-Expertin Evelyne Marti. Kosten: 15 Franken, inkl. Eintritt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. (pd.)
Anmelden kann man sich ab sofort online
auf www.zuercherol.ch.
ANZEIGEN
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
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Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Auf dem Burgwiesplatz wird am Samstag Selbstgezogenes getauscht – falls das Wetter mitspielt.
Foto: zvg.
Gartentauschmarkt in der Burgwies
Am Samstag findet der erste Gartentauschmarkt auf dem Burgwiesplatz
statt. Hobbygärtnerinnen und -gärtner können ihre Setzlinge, Blumen,
Gemüse oder eingemachten Früchte
miteinander tauschen. Auch wer
nicht gärtnert, kann teilnehmen.
Als Eintauschgut eignen sich Produkte aus dem Hausgarten, Schrebergarten oder vom Balkon. Das können Salate, Gemüse, Beeren, Blumen,
Setzlinge oder auch bereits selber
verarbeitete Köstlichkeiten wie Konfitüre oder Sirup sein.
Und so funktionierts: Wer beispielsweise seinen Fenchel gegen
Erdbeeren eines anderen Teilnehmers eintauschen möchte, einigt sich
mit ihm oder ihr auf die Tauschmenge. Teilnehmen kann man aber auch
ohne grünen Daumen – gegen eine
kleine Spende.
Die Wohn- und Gartengemeinschaft Kurt Burenweg aus Witikon
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GFZ-Familienzentrum
Zeltweg
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Tel. 044 253 75 20
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre. Von
Fachperson begleitet.
Freies kreatives Gestalten: Mi, 13. Juli,
10 bis 11 Uhr für Kinder von 2 bis 4
Jahren in Begleitung. Anmelden bis
12 Uhr am Vortag im Familienzentr.
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Telefon 044 422 75 61
Kurse: Was kleine Hände alles können:
ab 31. Aug., 9.15 bis 10.45 Uhr für
Kinder ab 2½ Jahren. Anmelden im
GZ.
Neu: Deutsch für Fremdsprachige: Do, 9
bis 10 Uhr, Anfänger/Fortgeschrittene. Anmelden: [email protected]
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Telefon 044 387 74 50
www.gz-zh.ch/riesbach
Übertragung EM-Final. So, 10. Juli, 21
Uhr
Musig-Znacht: Mi, 13. Juli, Essen 19
Uhr, Konzert 20 Uhr.
Quartier-Mittagstisch: jeden Mi 12 bis
13 Uhr (ausser Schulferien).
ANZEIGEN
Freitag, 15. Juli 2016, 19.30 Uhr
Linde Oberstrass, Universitätsstrasse 91
8006 Zürich
Musikalische Lesung:
«Ein langer blauer Montag»
Erhard von Büren liest aus seinem neuen Roman «Ein langer blauer Montag».
Die Cellistin Cécile-Nicole Tacier begleitet und kommentiert die Texte musikalisch.
Apéro. Eintritt frei, Kollekte
Wähen-Zmittag: jeden Do 11.45 bis 13
Uhr (ausser Schulferien).
Betriebsferien: 16. Juli bis 14. August,
Ferienbetrieb vom 15. bis 20. Aug.
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
Kinderkonzert: Sa, 9. Juli, 17 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 12. Juli, 10
bis 12 Uhr.
Reparaturwerkstatt: Di, 12. Juli, 19 bis
21 Uhr.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Telefon 043 819 37 27
www.qth.ch
Gartentauschmarkt: Sa, 9. Juli, 11 bis
16 Uhr, Burgwiesplatz.
Familienbrunch: So, 10. Juli, 10 Uhr,
mit Kinderbetreuung. Anmeldung bis
Fr, 8. Juli, 14 Uhr: 079 597 87 00.
3D-Atelier mit Papier: So, 10. Juli, 14
bis 17 Uhr, nur bei Regen!
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
[email protected]
www.altstdthaus.ch
Kidstreff «BlaBlaBla»: Fr, 8. Juli, 18
bis 21 Uhr, für Kinder ab 5. Klasse.
Anmelden bis Mi davor, 18 Uhr.
EM und Grillen: So, 10. Juli, 21 Uhr
Kinderkafi Summertraum: Mi, 13. Juli,
14 bis 17 Uhr.
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Telefon/Fax 044 251 02 29
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch/8
Hottinger Treff 60+: Do, 14. Juli, 9.30
bis 11.30 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54.
Ferienwoche mit Circus Balloni: 18. bis
22. Juli für Kinder ab Primarschule,
im Pflegiraum, Klosbachstr. 118. Es
hat noch wenige Plätze frei!
Öffnungszeiten Pflegiraum: Di 14 bis
17, Mi 9 bis 12, Do 14 bis 17 Uhr.
kocht aus selbst gezogenem Gemüse
ein vegetarisches Mittagessen. Wer
mitessen will, bringt Teller und Besteck selber mit.
Der Gartentauschmarkt findet nur
bei trockenem Wetter statt. Die
Markttische stehen gratis zur Verfügung. (pd.)
Samstag, 9. Juli, 11 bis 16 Uhr, Burgwiesplatz. Kontakt: Quartiertreff Hirslanden.
Infos zur Durchführung ab 8. Juli, 10 Uhr:
www.qth.ch oder Tel. 043 819 37 27.
Schlussbouquet zum
Dada-Jubiläum
Zum Schluss des Zürcher Dada-Jahres gibt es einen starbesetzten Tag
lang fröhliche Panels, dadaistische
Performances und unerwartete Kunst.
Mit dabei sind der grosse Greil Marcus, Dada-Kenner und Punk-Exeget
aus San Francisco, Laszlo F. Földenyi,
Theoretiker aus Budapest, Laurent Le
Bon, Grosskurator aus Paris, Fredi M.
Murer, magischer Filmer aus der Zürcher Spiegelgasse sowie Dieter Meier,
dapertutto, mit Gitarre.
Das Symposium «Dada 100 Zürich
2016» findet im Kaufleuten-Klubsaal
statt – dort, wo 1919 die grösste Zürcher Dada-Soirée ablief.. Tristan Tzara notierte damals:: «Zunfthaus zur
Kaufleuten Non Plus Ultra 8. DadaNacht. Leiter: W. Serner. 1500 Personen, am Siedepunkt angelangt, füllten
den Saal.» (pd./mai.)
Freitag, 8. Juli, 9.30–19 Uhr, Kaufleuten,
Pelikanplatz, 8001 Zürich.
Zigeunerkulturtage
auf dem Schütze-Areal
Zum 30. Mal machen derzeit die Zigeunerkulturtage auf dem SchützeAreal die Kultur der Fahrenden erfahrbar. Auf dem Flohmarkt werden
Antiquitäten und Raritäten angeboten. Interessierte können zudem traditionelles Handwerk (Scherenschleifen, Korben, Stuhlflechten und
Schirmflicken) in Anspruch nehmen.
Für das kulinarische Angebot sorgt
jeweils ab 18 Uhr das Zigeunerkulturzentrum. Auf dem Programm stehen ein «Tag der offenen Wagen»
(Samstag), verschiedene Podiumsgespräche sowie Live-Musik mit Holub,
Zigano Quartett und Gypsy Dynasty
im grossen Zelt des fahrenden Zigeunerkulturzentrums. Mit einem Sonntagsbrunch bei Schwyzerörgeli-Musik
mit Counousse verabschieden sich
die Zigeunerkulturtage bis zum
nächsten Jahr. (zb.)
Bis Sonntag, 10. Juli, Schütze-Areal beim
Escher-Wyss-Platz, Eingang Limmatstrasse. Eintritt zu allen Veranstaltungen frei.
Weitere Infos: www.zigeunerkultur.ch.
Nr. 27
7. Juli 2016
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Züriberg
Nr. 27
H I N TE R G R U N D
7. Juli 2016
Braucht es separate Zugabteile
für Frauen wegen Grapschern?
AUF EIN
WORT . . .
Pauline Broccard
Springt die SBB auf den
Zug mit den Frauenabteilen
auf? Deutschland und
Österreich haben dies
bereits getan. Sexuelle
Belästigung in öffentlichen
Verkehrsmitteln ist auch in
der Schweiz ein Thema.
Extra-Zugabteile wegen sexueller
Belästigung? Wie im nebenstehenden Beitrag thematisiert, wurden
in Deutschland in der Mitteldeutschen Regiobahn kürzlich separate Frauenabteile eingeführt. Auch
in Österreich gibt es diese seit
2003. Offenbar scheint das dort
ein Bedürfnis zu sein – in der
Schweiz hingegen noch nicht.
Jedoch gibt es zu diesem neuen Trend auch eine Gegenmeinung. Frauen und Männer reagieren im Internet empört. Beispiele
aus Kommentaren und Twitternachrichten:
«Frauenabteile
heisst: ‹Die Welt gehört dem
Mann, er darf sich frei bewegen.
Für Frauen gibt es Sonderräume.›» – «Eine Frau, die sich dort
Pauline Broccard
«Männer, die sich extra schräg gegenüber hinsetzen, damit sie sich vor
mir einen runterholen können. Mehrmals erlebt.» – «Gruppe Männer belästigt mich. Bitte Schaffner um Hilfe,
er, augenzwinkernd: ‹Burschen, jetzt
seids ein bissl lieb zu der Dame.›» –
«Typ am Nebensitz reibt sein Bein an
meinem. Erst nach Ellbogen in die
Seite hört er auf.» Drei Beispiele aus
der angeregten Twitterdiskussion unter dem Hashtag #imZugpassiert. Angeblich sind sexuelle Belästigungen
im öffentlichen Verkehr nichts Aussergewöhnliches. Täglich stören sich
Frauen an unangebrachten Bemerkungen, aufdringlichem Flirten und
Begrapschen. Auch in der Schweiz:
«17-Jährige im Zug nach Schaffhausen belästigt» berichtet der Blick im
Januar.
Frauenabteile sind
der «neue Minirock»
In Deutschland und Österreich
schon im Reisealltag integriert
Sexuelle Belästigung in Zügen: Auch
Deutschland reagiert. Seit kurzem
fahren zwischen Leipzig und Chemnitz Frauenwagen in der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB). In Österreich gibt es die Einrichtungen bereits seit 2003. Die MRB teilt auf Anfrage mit, dass sie noch keine Erhebung durchgeführt habe: «Die Frauenabteile sind erst seit kurzer Zeit im
Einsatz – aus diesem Grund ist es
noch zu früh, um über Erfahrungen
hinsichtlich der Nutzung durch unsere Fahrgäste zu sprechen.» Der Auslandsender Deutschlands, Deutsche
Welle, schreibt, dass viele befragte
Gäste der MRB den Frauenwagen befürworten. Die Initiative sei gut und
vor allem nachts wichtig, kommentiert eine junge Frau in einem Frauenabteil der MRB.
Die Frauenabteile in der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) sorgen
Trotz erhöhten Zahlen an Sexualdelikten sind Frauenabteile für die Schweiz noch nicht angesagt.
für Komfort und Privatsphäre. Tagsüber benutzen sie meistens Mütter
mit Babys, die ungestört stillen wollen. Michael Braun, Pressesprecher
der ÖBB-Holding AG, sagt auf Anfrage: «Etwa 30 Prozent der allein reisenden Frauen buchen diese Bereiche in den Nachtzügen. Unser Angebot ist sehr beliebt, und weil es sich
immer stärker herumspricht, steigt
auch die Nachfrage.» Die ÖBB-Railjets bieten ebenfalls Grossraumwagen mit Mutter-Kind-Abteilen an.
Trotzdem kein Thema für die SBB
Obwohl die Erfahrungen mit den
Frauenabteilen gut scheinen, sagt die
SBB nein. «Die Einführung von speziellen Frauenabteilen und Frauenwa-
gen ist nicht geplant, da es keinem
Wunsch unserer Kundinnen entspricht», so SBB-Sprecher Oli Dischoe. Im Jahr 2002 wurde in den
Zürcher S-Bahnen ein Treffpunktwagen konzipiert. Dischoe: «Die Idee
war, dass Personen, die abends nicht
gerne alleine reisen, zusammen mit
anderen Personen in diesen Wagen
reisen können.» Wie Dischoe betont,
sei dies aber nie konkret für Frauen
umgesetzt worden. Den Treffpunktwagen diente sowohl den Frauen als
auch den Männern. Jedoch entpuppte sich diese Idee als Flopp und der
Treffpunktwagen landete im Zugdepot. Fakt ist, dass die SBB zu sexuellen Belästigungen in Zügen keine Statistik führen, obwohl Millionen von
Foto: pb.
Leuten den öffentlichen Verkehr täglich nutzen. Zahlen aus der Kriminalstatistik der Zürcher Kantonspolizei
zeigen jedoch, dass Sexualdelikte innerhalb von fünf Jahren deutlich zugenommen haben. 2010 waren es
noch 137 Straftaten im öffentlichen
Raum. 2015 wurden bereits 191 Anzeigen registriert.
Diesen Trend bestätigt auch eine
Untersuchung von Killias Research
und Consulting. In ihrer Studie zur
Kriminalität und Opfererfahrungen
der Bevölkerung in Biel untersuchten
sie sexuelle Übergriffe unter anderem
in öffentlichen Verkehrsmitteln. Gemäss ihren Ergebnissen haben sich
diese Übergriffe seit 2011 beinahe
verdoppelt.
Wenn es unangenehm wird: Stopp sagen
Helena Trachsel, Leiterin
der Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann
des Kantons Zürich, antwortet auf Fragen zum Thema
sexuelle Belästigung.
Helena Trachsel, was ist eine sexuelle
Belästigung?
Sexuelle Belästigung ist eine Missachtung der persönlichen Grenzen, die
jeder für sich bestimmt. Das geltende
Recht kann mit Worten, Gesten oder
Taten verletzt werden. Darunter fallen anzügliche Bemerkungen, sexistische Sprüche und Witze, unerwünschter Körperkontakt und aufdringliches Verhalten, Annäherungsversuche oder Einladungen, die mit
Vorteilen locken oder mit Androhen
von Nachteilen, Vorzeigen, Aufhängen, Auflegen von pornografischem
Material sowie sexuelle und körperliche Übergriffe.
nicht weiterkommen, an eine entsprechende Fachstelle oder an die
Schlichtungsbehörde nach Gleichstellungsgesetz. Ausserhalb des Arbeitsplatzes wenden Sie sich an die Polizei, sobald physische Handgreiflichkeiten, Übergriffe bis hin zur Nötigung ausgeübt werden. Falls jemand
nicht zur Polizei gehen will, kann
sich die Person auch an unsere Fachstelle wenden.
Was lasse ich mir noch gefallen, und
wann sage ich Stopp?
Lassen Sie sich nichts gefallen – sobald Sie das Gefühl haben, Sie lassen
sich etwas gefallen, ist es nicht mehr
angenehm –, sondern sagen Sie
Stopp, sobald es für Sie unangenehm
wird. Sexuelle Belästigung beginnt an
dem Punkt, an dem sich eine Person
belästigt fühlt.
Wie reagiere ich auf eine sexuelle Belästigung, wenn ich zum Beispiel im Zug
sitze?
Wenn Sie im Zug belästigt werden,
teilen Sie der Person klar mit, dass
sein oder ihr Verhalten unerwünscht
ist und er oder sie aufhören soll.
Wechseln Sie eventuell das Abteil
oder wenden Sie sich eventuell an eine mitreisende Person und, wenn
vorhanden, ans Zugpersonal und fordern Sie Unterstützung ein. Informieren Sie die Bahnpolizei oder die Polizei telefonisch. Wichtig ist, wenn wir
als Mitreisende einen übergriffigen
Helena Trachsel.
Foto: zvg.
Vorfall beobachten, dass wir der angegriffenen Person Unterstützung anbieten und wenn nötig Zugpersonal,
Bahnpolizei oder Polizei informieren.
Wann erstatte ich Anzeige?
Am Arbeitsplatz können Sie sich in
jedem Fall an Ihre Vorgesetzten, Personalabteilung oder interne Vertrauensperson wenden und, falls Sie dort
Wann hört Flirten auf, und wann beginnt
sexuelle Belästigung?
Flirten ist für beide Seiten angenehm,
erfreulich, aufbauend – sobald es für
eine Seite zu viel, unangenehm, übergriffig, sprich: unerwünscht, wird,
beginnt die Belästigung. Dann ist es
angebracht, dies mitzuteilen und die
andere Person aufzufordern, aufzuhören. (pb.)
Fachstelle für Gleichstellung von Frau und
Mann des Kantons Zürich, Neumühlequai
10, 8090 Zürich, Tel. 043 259 54 53,
www.ffg.zh.ch.
hinsetzt, wo die Platzreservierung
sie hinverschlägt, erklärt sich ja
quasi zum Freiwild durch Nichtbenutzung
des Frauenabteils.
Nach dem Moto: ‹Wenn du nicht
angeglotzt werden willst, geh doch
ins Frauenabteil.›» – «Frauen fühlen sich immer weniger sicher in
unseren Zügen, was können wir
tun?» «Hmm, sie wegsperren?»
«Hervorragende Idee.›» – «Ich
empfinde es als Rückschritt und
Diskriminierung, auch gegen mich
als Frau.»
Hat sich denn die Gesellschaft
schon mit sexueller Belästigung in
Zügen abgefunden? Ein Tweet
scheint dies anzudeuten: «Gruppe
Männer belästigt mich. Bitte
Schaffner um Hilfe, er, augenzwinkernd: ‹Burschen, jetzt seids ein
bissl lieb zu der Dame!›»
Trotzdem scheinen meiner
Meinung nach Frauenabteile ein
falscher Ansatz zu sein, und da
kann ich mich mit einigen Kommentaren einverstanden erklären.
Es ist paradox, Frauen an den
Rand der Gesellschaft zu drängen,
um sie zu schützen. Soll das Frauenabteil der «neue Minirock» werden? Die Gefahr besteht darin,
dass «Sie hätte keinen Minirock
tragen sollen, dann wäre sie auch
nicht vergewaltigt worden» zu
«Du hättest ins Frauenabteil gehen können» wird. So scheint mir
die Benutzung der separaten Zugabteile keine freie Wahl mehr zu
sein. Mit der Einführung der Frauenabteile wird auf dem falschen
Gleis gefahren. Nicht das Wegsperren der Frauen wird die inakzeptable Situation lösen. Die sexuelle Belästigung muss bekämpft
werden, indem sich die Gesellschaft wandelt.
Ihre Meinung?
Als G. S. (Name der Redaktion bekannt) im Nachtzug von Holland
nach Zürich fährt, betritt ein
Mann das Schlafabteil. Da fragte
der Unbekannte die junge Frau,
ob sie mit ihm schlafen wolle. Als
sie bei der zweiten Nachfrage
wieder verneinte, bot er ihr 50
Euro an. Da verliess die 21-Jährige die Schlafkabine.
Teilen auch Sie uns ihre Erfahrung und Meinung mit: [email protected] oder per Post
an Redaktion Züriberg, Buckhauserstr. 11, 8040 Zürich. (zb.)