Herforder Zeitung Nr. 1 in Herford Montag 4. Juli 186. Tag des Jahres 2016 180 Tage bis Jahresende Kalenderwoche 27 05:13 Uhr 21:48 Uhr 05:30 Uhr 21:26 Uhr Neumond erstes Viertel Vollmond letztes Viertel 04.07. 12.07. 19.07. 27.07. GUTEN MORGEN In der ersten Reihe vor der Bühne ist die Stimmung kurz vor dem nächsten »Holirain« besonders ausgelassen. Immer montags Kennen Sie das Spiel »Teekesselchen«? Es basiert auf gleichen Wörtern, die vollkommen unterschiedliche Inhalte haben. Ein klassisches Beispiel liefert der Hamburger, der sowohl einen Bewohner der stolzen Hansestadt als auch ein Hackfleischgericht bedeuten kann. Oder eine Bank – als Bezeichnung für ein Möbelstück oder aber ein Geldinstitut. Meistens ist die Doppeldeutigkeit offensichtlich und das Spiel mit ihr vor allem unterhaltsam. Allerdings gibt es da auch einen Freund, der in seiner stürmischen Jugend eine besonders ernüchternde Erfahrung mit einer Teekesselchen-Variante gemacht hat. Viel Geld verdienen und dabei lediglich an einem Tag in der Woche arbeiten: Dieses Paradies schien ihm eine Zeitungsanzeige zu versprechen. Denn schwarz auf weiß stand da geschrieben »Nur Montage!« Hartmut H o r s t m a n n Verschönern sich ihre Zeit auf dem Festival nicht nur mit Farbe: Jessica Hoppe und Andrea Stein (rechts) sorgen für Seifenblasen. So sieht es aus, wenn man im bunten Farbnebel – dem so genannten »Holirain« – einfache mal ausge- Wilder Tanz im Rausch der Farben 800 Besucher feiern Herfords zweites Holi-Festival Pilzfreunde treffen sich Herford (HK). Während die meisten Menschen über den verregneten Sommer klagen, kommt die feuchte Witterung den Herforder Pilzfreunden gerade recht. Denn die Nässe ist mitverantwortlich dafür, dass Mitglieder des Vereins bereits schöne Funde machen konnten, zum Beispiel bei den Sommersteinpilzen. Heute treffen sich die Pilzfreunde um 19 Uhr im Hotel Waldesrand, um weitere Funde zu bestimmen. Jeder Interessierte kann an dem Treffen teilnehmen. Weitere Infos gibt es bei Hans-Dieter Wolf unter Telefon 05221 / 805 34. Von Sophie H o f f m e i e r Muriel Schwarzer (von links), Natasha Kruse und Pia Hagmeister lassen bunten Farbstaub auf sich niederregnen. EINER GEHT DURCH DIE STADT . . . und sieht am Morgen nach dem EM-Viertelfinale Deutschland gegen Italien auf dem Wall nahe des Bahnhofs einen Rollstuhlfahrer, der seine Freude über den Einzug der deutschen Mannschaft ins Halbfinale offen zeigt. Auf dem Kopf trägt er einen Hut in Schwarz-Rot-Gold, am Rolli ist eine Deutschlandfahne befestigt, die fröhlich im Fahrtwind flattert. Das EM-Fieber steigt endlich, denkt EINER SO ERREICHEN SIE IHRE ZEITUNG Geschäftsstelle Herford Brüderstraße 30, 32052 Herford Telefon 05221 / 59 08-0 Fax 05221 / 59 08-37 Abonnentenservice Telefon 05221 / 59 08-31 Anzeigenannahme Telefon 05221 / 59 08-23, -24 Lokalredaktion Herford Brüderstraße 30, 32052 Herford Ralf Meistes 05221 / 59 08-10 Peter Schelberg 05221 / 59 08-12 Curd Paetzke 05221 / 59 08-13 Ruth Matthes 05221 / 59 08-14 Hartmut Horstmann 05221 / 59 08-15 Karin Koteras-Pietsch 05221 / 59 08-18 Bärbel Hillebrenner 05221 / 59 08-19 Peter Monke 05221 / 59 08-20 Moritz Winde 05221 / 59 08-22 Julia Lüttmann 05221 / 59 08-45 Sekretariat Christina Ueckermann 05221 / 59 08-11 Fax 05221 / 59 08-16 [email protected] Lokalsport Herford Lars Krückemeyer 05221 / 59 08-39 Tilo Sommer 05221 / 59 08-21 [email protected] _________________________________ @ www.westfalen-blatt.de lassen feiert. 800 Besucher waren am Samstag in den Werregärten dabei. Fotos: Sophie Hoffmeier Farbpulver und etwas Regen – eine fiese Kombi. Dass die Shirts dieser beiden Herren einmal weiß waren, ist kaum noch zu erkennen. H e r f o r d (HK). In unzähligen geraden Bahnen erhebt sich der Farbstaub gen Himmel. Ein paar Sekunden lang ist alles voller Nebel. Doch dann lüftet sich der Schleier und eine wild feiernde Menge kommt zum Vorschein. Herford feiert zum zweiten Mal ein Holi-Festival. 800 meist jugendliche Besucher sind am Samstagnachmittag in die Werregärten gekommen, um zu wummernden Technobeats in den Farbrausch abzutauchen. Der Countdown für den so genannten »Holirain« – das synchrone Werfen unzähliger Farbpulver-Beutelchen zu jeder vollen Stunde – ist ein Muss für alle Besucher. »Wir hatten heute einfach Lust auf Farbe«, erzählt Jessica Hoppe aus Herford. Ole Hansen aus Löhne reizt der Event-Charakter: »So etwas gibt es nicht jeden Tag. Es sieht schön aus und es ist toll, so etwas mit Freunden zu erleben.« Das derzeit beliebte Event geht auf eine uralte Tradition in Indien zurück, mit der die neue Jahreszeit begrüßt wird. Das »Fest der Farben« zu Ehren des Frühlings kann Mehr Fotos im Internet www.westfalen-blatt.de bis zu zehn Tage dauern und hat symbolische Bedeutung: Alle sind gleich. Zumindest optisch können die Festival-Besucher dieser Symbolik gerecht werden. Die meisten kommen weiß gekleidet auf das Gelände. Spätestens nach dem ersten Farbregen sind aber bunt beschmierte Gesichter sowie einge- färbte Haare und Kleidung der inoffizielle Dresscode. Das Farbpulver besteht aus Lebensmittelfarbe und Reismehl – nach Angaben des Veranstalters Patrick Zander völlig unbedenklich. Nach brütender Hitze bei der Premiere im letzten Jahr zeigt sich das Wetter diesmal besser als erwartet. Kurz vor dem ersten Farbregen um 16 Uhr gibt es einen kurzen Schauer. Die Menge lässt sich davon jedoch nicht beirren und tanzt im Regen weiter – und wird belohnt: Passend zum Countdown kommt die Sonne heraus. Insgesamt zehn DJs legen auf. Die Stimmung ist ausgelassen. Wem das Treiben vor der Bühne zu bunt wird, der kann es sich auf den Sonnenliegen im hinteren Teil des abgesperrten Geländes bequem machen. Aber nur kurz: Denn passend zum nächsten Farbregen-Countdown wollen natürlich alle wieder vor der Bühne stehen. Stefan Schwartze bleibt der Chef im Kreis SPD wählt Vlothoer mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden – Referat zur Familienpolitik Von Hartmut H o r s t m a n n Herford (HK). Sechs SPD-Ortsvereine aus dem Kreis Herford haben Stefan Schwartze als Kreisvorsitzenden vorgeschlagen – die Empfehlungen stießen auf viel Gegenliebe. 154 Abgeordnete beteiligten sich an der Abstimmung beim Kreisparteitag, 143 Delegierte votierten mit Ja. Die anderen Wahlen beim Parteitag im Grün-Gold-Haus gingen ebenfalls reibungslos über die Bühne. So folgten die Genossen bei der Stelltvertreter-Wahl den Vorschlägen. Stellvertretende Kreisvorsitzende sind Petra Binnewitt (Rödinghausen), Angela Lück (Löhne), Ulrich Rolfsmeyer (Hiddenhausen) und Susanne Rutenkröger (Bünde). Vor den Wahlen in dem Saal, der sonst dem Tanzsport vorbehalten ist, hatte Schwartze unter anderem auf die bevorstehende Landtagswahl hingewiesen und die Parole ausgegeben: »Wir werden uns unsere beiden Wahlkreise nicht wegnehmen lassen.« Auch auf die nächste Bundestagswahl kam er zu sprechen – mit der Bemerkung, eine Große Koalition sei eine Ehe auf Zeit und keine auf Dauer. Warum die Sozialdemokraten die Partei Angela Merkels nicht dauerhaft heiraten wollen, deutete der Bundestagsabgeordnete beim Thema Familienpolitik an. Unter anderem hatte Schwartze auf die Wichtigkeit verlässlicher Strukturen (Stichwort Grüße an die Heimat: Die Mutter von Caren Marks wurde in Herford geboren. Ganztagsschule) für Alleinerziehende und Familien mit Doppelverdienern hingewiesen: »Wir würden hier gerne noch ‘ne dicke Schippe drauflegen.« Aber die SPD entscheide nicht alleine, und in diesem Punkt rappele es hinter den Kulissen ganz gewaltig. Ebenfalls zum Thema sprach Ca- ren Marks, Staatssekretärin im Familienministerium. Ihre Mutter wurde in Herford geboren, so dass ihr Kurzauftritt auch eine Art Heimspiel war. Doch die Referentin wusste auch so, wie sie eine Rede bei einem Kreisparteitag beginnen muss. Sie unterstrich die Bedeutung der Kommunalpolitik. Hier, an SPD-Kreisvorsitzender Stefan Schwartze (zweiter von rechts) und seine Stellvertreter (von links): Susanne Rutenkröger, Petra Binnewitt, Ulrich Rolfsmeyer und Angela Lück. Fotos: Hartmut Horstmann der Basis, müsste die Wahlbeteiligung am größten sein. Was die Familienpolitik angeht, so wies sie auf die vielen Veränderungen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hin. Egal ob mit oder ohne Trauschein: 60 bis 70 Prozent der Familien wollten sich Beruf und Kindererziehung partnerschaftlich teilen, so Marks. Doch hinsichtlich der Realisierung sei noch Luft nach oben. Als Maßgabe sozialdemokratischer Familienpolitik formulierte sie: »Wir müssen die unterschiedlichen Familien so unterstützen, dass sie so leben können, wie sie es sich wünschen.« Als einen wichtigen Schritt nannte sie die Einführung des »Elterngeld-Plus«. 17,4 Prozent der Eltern hätten sich im ersten Quartal dieses Jahres dafür entschieden – ein guter Wert, da das Angebot noch recht neu sei. Im weiteren Verlauf der Versammlung standen 18 Anträge zur Disposition. Unter anderem ging es um das von der SPD geforderte kommunale Wahlrecht für NichtEU-Bürger, um die Rücknahme der Gebührenerhöhung der Sparkasse Herford und fahrscheinlosen ÖPNV.
© Copyright 2024 ExpyDoc