Die Wasserspitzmaus - Kanton Appenzell Innerrhoden

Die Wasserspitzmaus
Die Wasserspitzmaus wurde von Pro Natura zum Tier des Jahres 2016 erkoren. Sie
beherrscht den Kopfsprung, hat Füsse wie Schwimmflossen und lähmt ihre Beute mit
giftigem Biss.
Die Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) gehört zur Familie der Spitzmäuse, welche in der
Schweiz mit elf Arten vertreten ist. Verbreitet ist sie über grosse Teile Eurasiens, von Spanien bis weit nach Russland und in die Mongolei hinein. Die Wasserspitzmaus kommt in der
ganzen Schweiz vor und besiedelt auch die grossen Alpentäler wie das Wallis, das Vorderrheintal und das Engadin bis in die höchsten Lagen.
Mit ihrer Körperlänge von bis zu 9,6 Zentimetern und einer Schwanzlänge von bis zu 7,7
Zentimetern ist sie die grösste Spitzmaus Europas. Die Wasserspitzmaus kann ein Gewicht
von fast 20 Gramm erreichen.
Für ihre Beutezüge hat sich die Wasserspitzmaus einen ungewöhnlichen Lebensraum ausgewählt (Abb. 1). Sie jagt zwar auch an Land,
doch über die Hälfte ihrer Nahrung erbeutet sie
im Wasser. Kopfvoran stürzt sie sich in flache
Gewässer und taucht am Grund nach Wasserasseln, Kleinkrebsen, Schnecken und Insektenlarven und (Abb. 2). Wenn sich die Gelegenheit
ergibt, erbeutet die Wasserspitzmaus auch
grössere Tiere wie Frösche, Molche und kleine
Abb. 1: typischer Lebensraum
Fische. Ihre Beute lähmt oder tötet sie mit
einem Biss in den Kopf. Die Waffen der Spitzmaus sind ihre spitzen, gehärteten Zähne und
ihr Gift.
Damit ist sie in der Lage, auch Tiere mit harten
Schalen aus Chitin oder Kalk zu erbeuten. Speziell an der Wasserspitzmaus ist der gewaltige
Appetit.
Abb. 2: auf Tauchgang
Ihre spitze Schnauze (Abb. 3) ist ständig in
Bewegung - auf der Suche nach einem Wurm,
einem Insekt oder einer Larve. Die
Wasserspitzmaus frisst täglich halb so viel, wie
sie wiegt und legt Vorräte aus angefressenen
Beutetieren an. Gejagt wird die
Wasserspitzmaus von Ringelnattern,
Graureihern, Schleiereulen und sogar von
Hechten und Forellen.
Abb. 3: spitze Schnauze
Die Wasserspitzmaus im Kanton Appenzell Innerrhoden
Bestätigte Nachweise der Wasserspitzmaus im Kanton Appenzell Innerrhoden sind sehr
spärlich. Bis heute wurde das Vorkommen der Wasserspitzmaus nur zweimal belegt. Ein
Nachweis erfolgte vor 30 Jahren im Gebiet Schwende bei Lehmen. Das zweite Mal konnte
die Wasserspitzmaus im Herbst 2015 ebenfalls im Gebiet Schwende nachgewiesen werden.
Andri Maissen, Lernender
Land- und Forstwirtschaftsdepartement
Fachliche Unterstützung:
René Güttinger, Biologe und Naturfotograf, Nesslau
Appenzell, den 7. Juli 2016
Quellen:
Abb. 1: http://www.pronatura.ch/tier-des-jahres-2016
Abb. 2: https://www.schweizerbauer.ch/tiere/uebrige-tiere/wasserspitzmaus-ist-tier-des-jahres-26381.html
Abb. 3: http://www.nachhaltigleben.ch/1-blog/3558-tier-des-jahres-2016-ehre-fuer-die-giftige-wasserspitzmaus