Presseartikel Neue Westfälische

Kreis Herford
MONTAG
4. JULI 2016
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M\iki\k\im\ijXddcle^1 Mit welcher Entwicklung die
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Bi\`jgXik\`kX^ `e ?\i]fi[1 Stefan Schwartze wird als Kreisvorsitzender bestätigt. Die Delegierten entscheiden auch
über die Themen, mit denen die Sozialdemokraten im Kreis weiter punkten wollen
Bank im Jahr 2016 rechnet
Von Jobst Lüdeking
¥ Kreis Herford (nw). Auf ein
erfolgreiches
Geschäftsjahr
2015 hat die Volksbank Bad
Oeynhausen-Herford jetzt im
Rahmen ihrer diesjährigen
Vertreterversammlung
zurückblicken können. Dabei sei
jedoch für das laufende Geschäftsjahr 2016 mit einem
rückläufigen Betriebsergebnis
zu rechnen, erklärte der Vorstandssprecher Andreas Kämmerling in seinem Bericht an
die 300 Vertreter.
Kämmerling zeigte auf, in
welch schwieriger Lage sich die
Kreditwirtschaft angesichts der
Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank aktuell
befindet. „Die damit verbundenen immer niedrigeren
Zinsspannen machen es den
Regionalbanken zunehmend
schwerer, auskömmliche Gewinne zu erwirtschaften und
rentabel zu bleiben“, so Kämmerling.
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Die Zinsentwicklung habe
aber auch extreme Auswirkungen für den privaten Sparer. „Unsere Fondsgesellschaft
Union Investment beziffert die
Zinsverluste für deutsche Privathaushalte in den kommenden fünf Jahren auf 224 Milliarden Euro. Fast 80 Prozent
aller deutschen Staatspapiere
werden mittlerweile negativ
verzinst. Aktuell gibt es sogar
auf Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit eine negative
Rendite. Das hat es noch nie
gegeben.“
Auch bei der Volksbank Bad
Oeynhausen-Herford sei das
Zinsergebnis aus 2015 dementsprechend rückläufig, allerdings noch gut 800.000 Euro über Plan. „Grund für diese positive Abweichung war
eine starke Kreditnachfrage
unserer Firmenkunden sowie
ein äußerst lebhaftes Baufinanzierungsgeschäft“,
so
Kämmerling. Insgesamt stie-
gen die Kredite um 4,1 Prozent. Dazu wurden 50 Millionen Euro an langfristigen
Baudarlehen an die verbundeigene Hypothekenbank vermittelt. Das betreute Kundenkreditvolumen sei auf 1,373
Milliarden Euro gestiegen.
Zufrieden zeigte sich Kämmerling mit einem Plus im
Provisionsgeschäft. Hier investierten die Kunden wieder
vermehrt in das Wertpapierund Aktiengeschäft.
Mit einem gestärkten Eigenkapital und einer auf 1,869
Milliarden Euro gewachsenen
Bilanzsumme hat die Genossenschaftsbank ihre Marktposition im Jahr 2015 weiter gefestigt, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Die Vertreter verabschiedeten den Jahresabschluss 2015
einstimmig. Auch der vorgeschlagenen Dividendenzahlung in Höhe von 3,75 Prozent an die Mitglieder der Bank
zum 30. Juni 2016 stimmte die
Versammlung zu. Dementsprechend kann die Volksbank für 2015 nach Abzug von
6,1 Millionen Euro Steuern
und einer Dotierung der
Rücklagen einen Jahresüberschuss von 6 Millionen Euro
ausweisen. Mit Spenden und
Sponsoring in Höhe von rund
470.000 Euro an gemeinnützige Vereine, Schulen, Kindergärten und weitere Institutionen erfüllten die Genossen
außerdem wieder ihren Auftrag zur Förderung der Menschen in der Region.
Neben den zunehmenden
Regulierungen und den anhaltenden Niedrigzinsen stellt
sich die Volksbank aktuell
weiteren wichtigen Herausforderungen: „Das sich deutlich ändernde Kundenverhalten, die demografische Entwicklung und insbesondere die
Digitalisierung fordern wichtige Investitionen in neue
Kommunikationswege und
Leistungsfelder“, so Andreas
Kämmerling weiter. Rund die
Hälfte aller Privatkunden nutzt
mittlerweile die Online- und
Mobile-Banking-Angebote der
Bank.
=VXeV_ UV_ 3VcZTYe g`c+ Vorstands- und und Aufsichtsratsmitglieder
FOTO: VOLKSBANK
der Volksbank.
¥ Kreis Herford. Bis zum ersten Termin sind es nur noch
knapp elf Monate. Die Sozialdemokraten im Kreis Herford laufen sich jetzt warm für
die kommende NRW-Landtagswahl im Mai 2017 – und
natürlich für die Bundestagswahl. Sie setzen dabei auf ein
bewährtes
Team:
Stefan
Schwartze wurde in seinem
Amt als SPD-Kreisvorsitzender bestätigt. Für den Bundestagsabgeordneten votierten 143 der 154 Delegierten –
das sind mehr als 92 Prozent
der Stimmen. Bereits am
Abend zuvor war der Vlothoer als OWL-Regionalvorsitzender der SPD bestätigt worden.
Zu seinen Stellvertretern auf
Kreisebene wurden gewählt:
Petra Binnewitt aus Rödinghausen, die Landtagsabgeordnete Angela Lück aus Bünde,
Hiddenhausens Bürgermeister
Ulrich Rolfsmeyer und Susanne Rutenkröger aus Bünde.
Die Sozialdemokraten im
Wittekindsland wollen mit einer ganzen Reihe von Vorhaben – die während des Parteitags im Herforder GrünGold-Haus als Anträge beschlossen wurden – ihr Profil
schärfen. Eines der drängendsten Probleme, das sie angehen wollen: der demografische Wandel. Herausforderungen sehen die Sozialdemokraten bei einer lokalen,
wohnortnahen Versorgung.
Oder bei der Frage, wie sich
angesichts der großflächigen
Siedlungsstruktur Mobilität
erhalten lässt.
Wegweiser
für Herford
DeZ^^kÊY]Vc+ Rüdiger Hochstrate sammelt die Stimmzettel der Delegierten ein.
FOTOS: LÜDEKING
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Handlungsbedarf sehen die
Genossen aber auch bei der
Pflege von älteren, erkrankten
oder behinderten Menschen
im ländlichen Raum. Hier votieren sie für eine dezentrale
Einrichtung und ambulante
Pflege, um den Menschen so
lange wie nur möglich ein Leben in vertrauter Umgebung
zu ermöglichen.
Ein Baustein ist dabei auch
die Familienpolitik, wie Caren
Marks,
Parlamentarische
Staatssekretärin des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
aufzeigte. „Familien leben
heute aber anders als vor 50
oder 20 Jahren“, erklärte die
Bundespolitikerin. Das umfasst nicht nur die unterschiedlichen Lebensgemeinschaften sondern auch das
partnerschaftliche
Zusammenleben. Doch nur etwa 15
Prozent der Paare schafften es,
´ In einem Antrag
spricht sich der Parteitag dafür aus, das so
genannte WegweiserProjekt ins Wittekindsland zu holen.
´ Wegweiser richtet
sich an Jugendliche, die
mit salafistischen Ideen
sympathisieren, so
Christian Dahm. Der
SPD-Landtagsabgeordnete ist Mitglied im
Innenausschuss. Wie er
erklärt, ist es sicher,
dass Herford an dem
Projekt beteiligt wird.
´ Bisher gibt es die
Präventionsprojekte in
Salafistenhochburgen
wie Düsseldorf, Bonn,
Köln oder Bochum.
´ Herford sei trotz der
Salafisten, von denen
einige in Syrien gekämpft haben, kein
Salafisten-Hotspot, so
Dahm weiter. Zurzeit
würden unter den
Hunderten Salafisten in
NRW rund 50 als gefährlich eingestuft.
´ „Ich mache mich
stark dafür, dass wir die
Wegweiser-Außenstelle
nach Herford bekommen“, so Dahm weiter.
´ Er erinnerte später
auch an die Anstrengungen im Bereich Innere Sicherheit: So seien seit dem Jahr 2011
9500 Polizeibeamte neu
eingestellt worden, weit
mehr als es Pensionierungen gab und weit
mehr als zur Zeit der
schwarz-gelben Landesregierung.
Daten zur
Entwicklung
?Vf XVhÊY]e+ Kreisvorsitzender Stefan Schwartze (2.v.r.) mit seinen Stellvertretern Susanne Rutenkröger
(v.l.) Petra Binnewitt, Ulrich Rolfsmeyer und Angela Lück.
Erwerbsleben und Erziehung
so zu gestalten, wie sie es wünschen. Viele Männer wünschten sich mehr Zeit für die Familie, Frauen würden hingegen gern mehr Teilzeit arbeiten. Auf die Bedürfnisse von
Familien müsse auch die Wirtschaft schon aus Eigeninteresse reagieren, so Marks.
Eine aktuelle Herausforderung haben sich die heimischen Sozialdemokarten in ei-
nem Parteitagsantrag selbst
gestellt: Die Kreis-SPD will ihre Mitgliederzahl erhöhen und
sie besser für die Arbeit in den
Kommunalparlamenten
schulen. So startet im Herbst
das Programm „Ab in die Räte, fertig, los!“ Das mehrmonatige Programm beinhaltet
etwa Praktika in Abgeordnetenbüros.
Auch Anträge zu Themen,
die massive Auswirkungen bis
auf die Kreisebene haben
könnten, wurden behandelt:
So votierten die 154 Delegierten einstimmig gegen das Vorhaben der EU-Kommission,
das Freihandelsabkommen mit
Kanada im Alleingang abzuschließen und den Bundesstag
außen vor zu lassen. SPD-Parteichef und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel soll dafür sorgen – so die
Aufforderung aus Herford –,
´ Zum Jahreswechsel
2015 hatten die SPD im
Kreis Herford 1975
Mitglieder – 1439
Männer und 536
Frauen.
´ Der Frauenanteil
(27,14 Prozent) ist damit leicht gegenüber
2013 mit 26,85 Prozent
gestiegen.
´ Insgesamt trifft die
Sozialdemokraten wie
viele andere Parteien
ein schleichender Mitgliederverlust. Mehr als
800 hat der Kreisverband seit dem Jahr
2006 verloren.
dass die Teile des Freihandelsabkommens nicht eher in
Kraft gesetzt werden, bis der
Bundestag entschieden hat,
heißt es im Antrag.
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Gifa\bk1 Die Ergebnisse aus den Tanzgruppen der Grundschulen Löhne-Ort, Elverdissen, Enger und Vlotho werden vorgeführt.
Die Organisatorinnen hoffen auf eine Wiederholung
¥ Kreis Herford (mare). Mal
mit Tüchern ausgestattet zu
einem langsamen Walzer, mal
mit leuchtend orangen Baseballmützen den Text rappend:
Die Schüler der Grundschulen Enger, Elverdissen, Löhne-Ort und Vlotho tanzen in
der Aula des Gymnasium Löhnes. Das Präsentation des
Tanzprojekts der vier Schulen
sorgte am Wochenende für viel
Applaus beim Publikum.
Ein halbes Jahr haben die
Schüler und Lehrer der
Grundschulen Enger, Elverdissen, Löhne-Ort und Vlotho für diesen Abend gearbei-
tet. Einmal in der Woche gab
es eine Tanz AG an jeder Schule und die Kinder der dritten
und vierten Klassen haben
Gruppentänze erprobt. Beim
Einzelauftritt, der für jede
Schule vorhergesehen war,
konnten sie ihrer Kreativität
freien Lauf lassen.
„Wir wollten keine fertigen
Tänze, sondern dass wir die
Kinder mit einbeziehen und sie
ihre eigenen Ideen mit einbringen“, erzählt Friederike
Kollmeyer,
Leiterin
der
Grundschule Löhne Ort. Sie
und die Leiterinnen der anderen Grundschulen sind ak-
tiv in der Fachgruppe Musik
der Grundschulen des Kreises
und hatten die Idee, durch das
Projekt mehr Musik in die
Schulen zu bringen.
Damit die Grundidee Gestalt annimmt, haben sie
Christoph Mörstedt, Kulturexperte bei der Kreisverwaltung, gefragt. „Er meinte zu uns
,Ihr müsst größer denken’ und
das haben wir dann gemacht“, berichtet Wencke
Nowitzki-Rolfsmeier, Leiterin
der Grundschule Elverdissen.
Finanziell gefördert wurde das
Projekt von der Carina Stiftung in Herford.
A`dV_+ Die Kinder haben sich ihre eigenen Bewegungen ausgedacht.
FOTO: MAREEN ESER
Wie hier die Schüler aus Elverdissen.
Die circa 60 Kinder führten
ihre Tänze in der Aula des
Gymnasiums auf.
„Wir haben uns mit den anderen Grundschulen gestern
einmal getroffen und alles zusammen geübt“, so Kollmeyer. Mit viel Einsatz und perfekt im Timing brachten die
Gruppen ihre Tänze auf die
Bühne. Die Kinder tanzten
Walzer und Discofox, bewegten sich wie ein Roboter und
rappten bei „Oma gibt mir
Schokolade“.
Als Bonus spielt am Ende die
Band Krawallo. „Ich bin ganz
begeistert von eurer Auffüh-
rung. Und jetzt geht es darum
mitzumachen“,
verkündet
Sänger Sebastian Dold.
„Das soll kein einmaliges
Projekt gewesen sein. Wir hoffen als Modell für andere
Schulen voran zu gehen“, erzählt Kollmeyer. Ein Ziel für
die Zukunft ist es auch Lehrerfortbildungen anbieten zu
können.
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