Düsseldorf, 5. Juli 2016 Altenpflege in NRW braucht 34.000 Kräfte mehr Beschäftigte wollen spürbare Sofortlösungen Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk Nordrhein-Westfalen Über 70 Interessenvertretungen aus nordrheinwestfälischen Pflegeeinrichtungen haben bei Bund und Land eine schnelle Anpassung der veralteten Personalrichtwerte angemahnt. Nach einer Umfrage bei Beschäftigten der stationären Altenpflege in NRW sind diese so überlastet, dass nach ihren Angaben rund 34.000 Pflegekräfte fehlen, um die Arbeit ordnungsgemäß zu erledigen. Danach müssten ein Drittel mehr Pflegekräfte im Land eingestellt werden. Bei einer Tagung in Essen mit NRWGesundheitsministerin Barbara Steffens und dem Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, kritisierten die Beschäftigten den Vorschlag der NRWEinrichtungsträger, -Pflegekassen und -Kommunen, das Personal lediglich um 6,8 Prozent zu erhöhen. „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein und wird die Probleme nicht lösen“, sagte Wolfgang Cremer, ver.di Fachbereichsleiter Gesundheit in NRW. In Nordrhein-Westfalen haben Einrichtungsträger, Pflegekassen und Kommunen die Verbesserung der pflegerischen Personalausstattung um 6,8 Prozent vereinbart. Gesundheitsministerin Steffens: „Abzuwarten bleibt, wie die Umsetzung in der Praxis tatsächlich aussieht und ob die gewollte Verbesserung tatsächlich wirksam wird. Wenn die Versprechen des Bundes zur Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II eingehalten werden sollen, muss eine deutlich spürbare Verbesserung der Personalsituation ohne finanzielle Mehrbelastung der Pflegebedürftigen umgesetzt werden. Sonst würde sich die Reform als Mogelpackung herausstellen.“ Karl-Josef Laumann hob die Bedeutung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Pflegestärkungsgesetz hervor. Ohne mehr Personal sei eine Umsetzung nicht zu realisieren. Einrichtungsträger und Pflegekassen müssten nun gemeinsam mit den Kommunen für einen besseren Personalschlüssel sorgen. Wolfgang Cremer kritisierte, dass sich Bund und Land die Verantwortung für mehr Personal wechselseitig zuschreiben. „In einem Wirrwarr von Zuständigkeiten bleiben die Beschäftigten der Altenpflege auf der Strecke“, so der ver.di-Vertreter. „Offenbar will niemand eine gute Pflege bezahlen“. V.i.S.d.P.: Günter Isemeyer Pressesprecher ver.di NRW Karlstraße 123-127 40210 Düsseldorf Telefon: 02 11. 61 824-0 Telefax: 02 11. 61 824-460 Email: [email protected] [email protected]
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