"Uschi hoch zu Beet" – Folge 17 (5. Juli 2016) Richtig gießen bedeutet „mulchen“: Durch das sogenannte Mulchen kann man den Boden dazu bringen, mehr Wasser aufzunehmen und es länger zu speichern. Das hat einige Vorteile: - Das Gießen ist nicht so oft notwendig. Es wächst weniger Unkraut. Die Erde wird lockerer. Mit welchen Materialien kann „gemulcht“ werden? Uschi Zezelitsch verwendet unbedruckten Karton, Zeitungspapier, abgelegenen Rasenschnitt, ausgezupfte Unkräuter ohne Samen, angewelkte Beinwellblätter, Stroh und Heu. Auch Steine verhindern Austrocknung und Unkraut. Das Mulchmaterial abzuwechseln ist besser als einseitig mulchen. Rindenmulch wird vorzugsweise bei Rosen und Sträuchern eingesetzt. Bei vielen Pflanzen kann Rindenmulch den Boden sauer machen. Vernünftig gießen: Morgens ist die beste Zeit, seine Pflanzen zu gießen. Der ideale Zeitpunkt ist zwischen drei und vier Uhr früh, weil es noch kühl ist und das Wasser in aller Ruhe den Boden durchdringen und bis zu den Wurzeln gelangen kann. Mit einer automatischen Anlage genügt es auch, ein paar Stunden später zu wässern. Auf keinen Fall sollte mittags gegossen werden: In der Mittagszeit würde ein Großteil der Flüssigkeit verdunsten, bevor sie in den Boden eindringt. Experten haben errechnet, das beim klassischen Gießen mit einer Kanne und einem Gartenschlauch zur falschen Tageszeit bis zu 90 Prozent des Wassers verschwendet werden. Mittags besteht zudem die Gefahr, dass die Tropfen auf den Blättern in der Sonne wie ein Brennglas wirken und die Pflanzen verletzen. Deshalb sollte man Pflanzen in der prallen Sonne auch lieber nicht mit Wasser besprühen. Aber das Gießen am Abend ist nicht zu empfehlen, weil durch die Feuchtigkeit verstärkt Schnecken angelockt werden. Außerdem bleiben die Blätter über Nacht nass, und somit finden Pilzkrankheiten ideale Bedingungen vor. 1 Nicht auf die Blätter gießen! Um Wassertropfen auf den Blättern zu vermeiden, sollte man zum Wässern von Stauden und Gemüsepflanzen nicht den Rasensprenger verwenden. Mit der Gießkanne gelingt es leichter, nur die Erde zu benetzen. Um das Wasser in tiefere Bodenschichten und damit zu den Wurzeln zu leiten, ist es empfehlenswert vor dem Gießen den Boden zu lockern und möglichweise auch danach noch einmal um das Wasser in die Tiefe zu leiten. Welche Pflanze braucht wie viel Wasser? Je nach Gattung und Standort gibt es große Unterschiede beim Flüssigkeitsbedarf der Pflanzen. Generell brauchen Pflanzen an sonnigen Plätzen mehr Wasser als Schattengewächse. Besonders durstige Arten sind zum Beispiel die Engelstrompete und die Fuchsie. Außerdem benötigen Keimlinge oder Blumen, die Sie gerade erst gepflanzt haben, in den ersten Wochen täglich Wasser. Nur so wird sichergestellt, dass sie reichlich Wurzeln bilden. Wie viel Wasser eine Pflanze braucht, lässt sich auch an den Blättern erkennen: Pflanzen mit großem, weichem Laub wie Hortensien, Funkien, Borretsch und Kopfsalat verdunsten besonders viel Wasser. Oleander, Rosmarin und Thymian sind von Natur aus Hitze und Trockenheit gewohnt und besitzen harte, ledrige Blätter; Wollziest und Gewürzsalbei stark behaarte. Wenig Wasser brauchen auch Pflanzen mit fleischig verdickten Blättern, in denen sie das Wasser speichern können, zum Beispiel Fetthenne und Geranie. Pflanzen in Töpfen müssen öfter gegossen werden; ganz besonders jene in Keramiktöpfen weil über Keramik viel Wasser verdunsten kann. Plastiktöpfe speichern Wasser besser. Auch Hochbeete müssen öfter bewässert werden als Pflanzen im Garten. Nicht zu viel gießen! Zu viel Gießen ist manchmal schlechter als die Pflanzen einer kurzen Dürrezeit auszusetzen. Wer seine Pflanzen durch häufiges Wässern zu sehr verwöhnt, macht sich selbst unnötige Arbeit. Schlauer ist es, Rosen, Oleander und Co. zu genügsamen Trinkern zu erziehen. Deshalb ist es ratsam, erst dann zu gießen, wenn die Pflanzen kurz davor sind, ihre Blätter hängen zu lassen. Auf diese Weise werden die Gartengewächse gezwungen, viele und lange Wurzeln zu bilden, die sich die benötigte Flüssigkeit aus der Erde holen. Das macht die Pflanzen robust und kann sogar dazu beitragen, dass Blumen länger blühen. 2 Auch beim Rasen gilt: Bei Trockenheit wird die Fläche am besten ein- bis zweimal pro Woche wurzeltief durchfeuchtet. Es werden etwa 10 bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter empfohlen. Unter Bäumen brauchen die Gräser aber häufiger Wasser, da die Bäume sich auch daran bedienen. Wenn genossen wird, soll ausgiebig und direkt an der Pflanze gegossen werden, damit das Wasser auch dort ankommt, wo es gebraucht wird. Der Boden sollte bei jedem Wässern mindestens 10 cm tief durchfeuchtet werden. Für die Urlaubszeit kann man sich speziell bei Töpfen und kleineren Hochbeeten mit „Wasserspeichern“ helfen. Das können mehrere alte Trichter sein, die das Wasser tropfenweise abgeben. Leitungswasser oder Regenwasser? Im Zweifelsfall ist Regenwasser immer besser, schon alleine um Wasser zu sparen. Regenwasser lässt sich in Regenfässern und –tonnen auffangen. Das abgestandene, leicht temperierte Wasser ist für die Pflanzen besser als kaltes Leitungswasser. 3
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