Am 06.07.2016 00:03 schrieb "Jahnz, Axel" Hallo Murat, bei

Am 06.07.2016 00:03 schrieb "Jahnz, Axel"
Hallo Murat,
bei aller Zusammenarbeit möchte ich Dir etwas sagen und ich informiere gleichzeitig
vertrauensvoll die Fraktionsvorsitzenden, um meine Position für die Zukunft zu
verdeutlichen.
So wie heute bei dem Besuch der Heiligkeit geht es nicht, mich mit 2 Bürgern zu
konfrontieren, die persönliche Sorgen um ihr Baurecht und Rechte haben. Ich war Ehrengast
und meine Aufgabe war die Repräsentation unserer Stadt und nicht, mich darum zu
kümmern, wofür Du Dich gerade einsetzt. Und es löste auch bei einigen Kopfschütteln aus,
da die Ansprache laut genug war.
Und es schien sehr gezielt von Dir, dass die Bürger mich ansprachen. Waren sie zufällig da,
ich glaube nicht und sind meine Gedanken, weil Du sofort bei mir warst und gestanden hast.
Dieser Zufall wirkt kaum erklärbar.
Es geht nicht darum, die Sorgen der Bürger nicht ernst zu nehmen, jedoch bitte ich Dich als
Ratsherr, in erster Linie bei solch einer Veranstaltung meinen Respekt gegenüber dem Gast
unser Stadt ohne Ablenkung wie beispielsweise im Wahlkampf wahrnehmen zu dürfen.
Und genau das wirkte offensichtlich von Dir und kommt nicht gut an.
Schöne Grüße
Axel
Von: Kalmis, M
Gesendet: Mittwoch, 6. Juli 2016 17:37
Pressemitteilung zum Thema "Bürgerfreundlichkeit"
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister
lieber Axel,
ich möchte auf Deine an alle Fraktionsvorsitzenden des Rates gerichtete E-Mail vom 6.7.2016
antworten. Ich antworte öffentlich, da Du alle Fraktionsvorsitzenden einbezogen hast und
daher von Vertraulichkeit keine Rede sein kann. Auch halte ich die Angelegenheit für so
wichtig, dass die Bürger darüber informiert werden sollen.
Du wirfst mir vor, dass beim Besuch seiner Heiligkeit, wie Du schreibst, zwei Bürger „ihre
persönlichen Sorgen um ihr Baurecht“ Dir vorgetragen hätten. Auch seist Du nicht dazu da,
Dich um deren Anliegen zu kümmern. Weiterhin wirfst Du mir vor, diese Bürger mit Dir in
Verbindung gebracht zu haben. Ich hätte damit Wahlkampf betrieben.
Richtig ist, dass ich diese Bürger mit Dir in Verbindung gebracht habe. Diese versuchen
nämlich seit drei Monaten vergeblich Termine bei Dir zu kommen. Nicht nur diese Bürger
teilten mir mit, dass Sie den Oberbürgermeister nie treffen würden. Man würde ihn nur in
der Zeitung sehen, ist oft zu hören.
Ich stelle fest, wie bürgerfern Du geworden bist. In Deinem Wahlkampf hattest Du noch
hinter Tresen von Delmenhorster Kneipen gestanden, warst auf Festen gewesen und Du
hattest die Nähe zu jedem und jeder gesucht. Nun sind viele Bürger enttäuscht, dass sie
noch nicht mal einen Termin bekommen.
Ich bin der Überzeugung, dass Bürgerfreundlichkeit wichtig ist und ernstgenommen werden
muss. Früher gab es die Bürgersprechstunde, da konnten alle Bürger ihre Anliegen
vorbringen. Leider hast Du sie abgeschafft, das ist nicht bürgerfreundlich.
Verstärkt erreichen mich Beschwerden von Bürgern, dass für Sie der Oberbürgermeister
nicht erreichbar sei. Deshalb bitte ich Dich dringend, wieder die Bürgersprechstunde
einzuführen.
Mit freundlichen Grüßen
FDP Fraktionsvorsitzender in Delmenhorst
Murat Kalmış
-----Original-Nachricht----Betreff: AW: Besuch Patriach
Datum: 2016-07-06T23:41:45+0200
Von: "Jahnz, Axel"
An: "Kalmis, M"
Hallo Murat,
Deine Antwort ist falsch interpretiert und ich nehme an, Du hast mich nicht verstanden.
Zu keinem Zeitpunkt habe ich gesagt, „ich sei nicht dazu da, um mich um deren Anliegen zur
kümmern“ und weise ich zurück. Ich habe klar zum Ausdruck gebracht, dass ich nicht in der
Lage bin, bei solch einem Empfang eine Sachlage zu beurteilen und habe darum gebeten,
alles nochmals vorzutragen, da Du ohnehin einen bereits schon vereinbarten Termin bei
unserer Stadtbaurätin Bianca Urban hast. Es ist mir nicht möglich, im VORBEIGEHEN
derartige Beschwerden mal eben zu lösen. Es geht um Rechtslagen, an denen Du selbst mit
dabei warst. Dem hast Du in der Erörterung zugestimmt. Und der Zuschnitt der Fragen gehört
in das Baudezernat. Übrigens, habe ich heute sofort meine Referentin über die gestrige Lage
informiert und weiterzuleiten. Das hat sie übermittelt.
Warum bin ich oft in der Zeitung, was denkst Du?
Weil ich unterwegs bin und viele Veranstaltungen, auch Deine organisierten Veranstaltungen,
besuche. Ich dränge mich nicht auf, in der Zeitung zu sein. In diesem Zusammenhang
schreibe ich Dir ebenfalls, dass es mir einen großen Spaß und eine Freude macht zu sehen,
wie sich unsere Stadt bewegt und vor kurzem war ich erst an einem Wochenende auf 6
Veranstaltungen und es war mir wichtig, weil ich viele Gespräche führen kann. Gern mache
ich meine Besuch leise und stelle mich nicht wie ein „Linsenspringer“ nach vorn. Das wissen
auch die Redakteure und Fotografen, hoffe ich und ich muss mich nicht heute rechtfertigen,
weil es Dir nicht gefällt, dass ich auch mal Grenzen, wie Dir, aufzeige.
Aber leider und das war gestern so, hast Du wohl gezielt gestern den Tag genutzt und mich
damit benutzt. Das ist kein guter Stil, weil in solchen Augenblicken auch bei den
Fragestellern ein falscher Eindruck zur Lösung der Aufgabenstellung entstehen könnte. Auch
stellt sich mir die Frage, weshalb Du ein vorgeschaltetes Gespräch mit mir brauchst, wenn der
Termin mit Frau Urban steht?
Und immerhin bist Du ein langjähriges Ratsmitglied. Du solltest wissen, welche
Herangehensweise angebracht ist oder nicht.
Sei mir nicht böse, wenn ich Dir wiederholt schreibe, Du bist im Wahlkampfmodus. Das ist
auch kein Problem für mich. Nur der Zeitpunkt der Ansprache sollte von Dir überlegt sein.
Morgen werde ich der Presse meine Nachricht an Dich , falls noch nicht geschehen,
übersenden und mich ggf. noch erklären, natürlich auch zur Bürgerfragestunde.
Und damit möchte ich das Thema auch beenden.
Schöne Grüße
Axel
Gesendet: 07.07.2016 13:25:10
Betreff: AW: Besuch Patriach
Bürgersprechstunde, Bürgernähe des Oberbürgermeisters?
Delmenhorst, 7.7.2016
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister
lieber Axel,
ich nehme Bezug auf Deine heutige E-Mail. Darin hältst Du mir vor, ich hätte Dich falsch
verstanden.
Ich habe Dich richtig verstanden und habe genau das wiedergegeben, was Du geschrieben
hast, nämlich dass Du nicht da bist, um Dich um Anliegen der Bürger zu kümmern. Die
Bürger messen Dich an Deinen vielen Versprechungen und ein Versprechen war, dass
Deine Tür immer offen stehen würde. Die Bürgersprechstunde „Früher war alles besser“
. Unsere Korrespondenz wurde bei DelmeNews veröffentlicht. Dort haben sich viele Bürger
zu Wort gemeldet und bestätigt, dass sie keinen Termin bei Dir bekommen. Ich selber
wurde von einem Unternehmer und Investor schriftlich informiert, dass er am 15.2.2016
offiziell eine Terminanfrage an Dich gesendet hat und noch immer auf eine Antwort wartet.
Wir sind uns sicher einig, dass man Investoren im rechtlich zulässigen Rahmen unbedingt
helfen sollte. Ich könnte weitere Personen benennen, die ebenfalls kein Gespräch mit Dir
bekamen. Du berichtest, Du hättest schon einmal am Wochenende sechs Veranstaltungen
besucht. Sechs Veranstaltungen mögen in einer kleinen Gemeinde wie Hude viel sein, aber
nicht in der kreisfreien Stadt Delmenhorst mit 80.000 Einwohnern. Bei uns muss man sich
eben etwas mehr anstrengen. Ich begrüsse es, dass Du die Presse über unser Gespräch
informieren möchtest. Die Bürger haben ein Anrecht über Deine Arbeitsweise zu
diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen
Murat Kalmıs