MUSIK IM RIESEN FESTIVALMAGAZIN 25. — 29. MAI 2016 INHALT 4–5 Vorwort Thomas Larcher und Stefan Isser 6–7 Stille und Geräusch Was ist zu hören, …? 8–11 »Ich wechsle weder Anzug noch Hut« Der Dirigent PABLO HERAS - CASADO im Gespräch 12–14 Stimmen aus der Ferne »Echo and Narcissus« von RYAN WIGGLESWORTH 15 Kunst – Kulinarium – Konzert 16–19 Schlag und Werk 20–22 »The whole piece has to be shocking« Zu Gast beim ersten Workshop-Tag der »Impuls«Masterclass 2016 mit COLIN CURRIE 23–25 Duett ohne Worte Über die jungen Musiker A ARON PILSAN und KIAN SOLTANI Perkussion in Zahlen, Buchstaben, Zitaten 26–28 »Ich muss mit jedem Holz anders umgehen« Der Geigenbauer STEFAN-PETER GREINER 29–32 Lichtblicke der Fantasie Neue Architektur und Kunst von SNØHETTA, S_O_S ARCHITEKTEN und CAO PERROT 33 Rund ums Konzert 34–36 Ein Ort für Begegnung und Experiment Der Riese als Veranstaltungsort 41–42 Information Saalpläne, Kartenvorverkauf, Veranstaltungsorte VO RWO RT LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER VO RWO RT »EIN MUSIKALISCHER GANG DURCH DIE ZEITEN« Im Festivalmagazin wollen wir Ihnen Einblick in die Gedankenwelt dieser Interpreten geben, Ihnen weitere – auch spielerische – Zugänge zur Musik eröffnen und Ihnen nicht zuletzt Lust auf einen Festivalbesuch machen. »Je mehr ich mich in die verschiedenen Epochen vertiefe, desto deutlicher sehe ich die Verbindungen zwischen ihnen«, sagt der spanische Dirigent Pablo Heras-Casado über die Entwicklungslinien von der Alten bis zur zeitgenössischen klassischen Musik. Heras-Casado ist bekannt dafür, in allen musikalischen Zeiten zu Hause zu sein. Neben ihm haben wir eine ganze Reihe von Musikern zum Festival eingeladen, die einen ähnlich offenen Ansatz pflegen: den Bariton Georg Nigl, der mit Heras-Casado und dem Ensemble intercontemporain auftritt, die Mezzosopranistin Victoria Simmonds und den Tenor Mark Padmore, die mit dem Komponisten und Pianisten Ryan Wigglesworth eines seiner Werke aufführen, das junge Duo Kian Soltani (Violoncello) und Aaron Pilsan (Klavier), den Pianisten Till Fellner sowie den Perkussionisten Colin Currie, der im MasterclassProgramm »Impuls« sein Wissen um Interpretation, Rhythmus, Klang und kompositorische Ideen an junge Musikstudenten weitergibt. 4 Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich mit uns in die Musik vergangener Epochen und heutiger Tage zu vertiefen: beim Lesen des Festivalmagazins und bei den Konzerten im Mai 2016. S T E FA N I S S E R , G E S C H Ä F T S F Ü H R E R D . S W A R O V S K I T O U R I S M S E R V I C E S G M B H THOMAS LARCHER, KÜ N S T LERI S C H ER LEIT ER »M U S I K I M RI E S EN « 5 Man denke aber auch an Kompositionen wie Luigi Nonos Streichquartett »Fragmente – Stille, An Diotima« (1979), in dem Musik und Stille ein Ganzes bilden, jedes ohne das andere nicht denkbar. … wenn es nichts zu hören gibt? Nicht nichts, könnte man sagen. Sogar in reflexionsarmen – »schalltoten« – Räumen bleibt zumindest der Fortgang des eigenen Lebens wahrnehmbar: Einen hohen und einen tiefen Ton vernahm der Komponist John Cage im reflexionsarmen Raum, verursacht von seinem Nervensystem und seiner Blutzirkulation. Cages Stille, umgesetzt im Klavierstück »4’33”« von 1952, ist folglich nicht absolut, auch wenn der Pianist 4 Minuten und 33 Sekunden lang keine Taste anschlägt. Das Öffnen und Schließen des Klavierdeckels, ein Hüsteln des Nachbarn, das Geräusch der Lüftung oder – in manchen Tonaufnahmen des Werks – die Natur, die sich akustisch durch ein geöffnetes Fenster ihren Weg ins Innere bahnt, sind der Klang dieses Werks. F O T O : E R I C H M A LT E R , C O U R T E S Y: J O H N C A G E T R U S T, R E D H O O K , N .Y. J O H N C A G E I M R E F L E X I O N S A R M E N R A U M , F E S T I VA L D E S H Ö R E N S , E R L A N G E N 1 9 9 0 WAS IST ZU HÖREN, … STILLE U N D G ER ÄUSCH In Balance hält Steve Reich das Sein und das Nichts, wenn im Perkussionswerk »Drumming« Schläge sukzessive durch Pausen (und Pausen wieder durch Schläge) ersetzt werden. Die Gerätschaften, die dabei zum Einsatz kommen, galten früher eher als Geräuschmacher denn als Musikinstrumente und sie ermöglichten es manchem Neuerer der Musik, die Gefilde des Schönklangs zu verlassen und stattdessen mit ungewohnten Tönen und Harmonien zu experimentieren. »Ionisation« (1929–31) von Edgard Varèse ist so ein Experimentierfeld, in dem Instrumente mit definierten, nicht definierten und sich permanent verändernden Tonhöhen zu einer räumlichen Konstruktion gefügt sind – ein vielgestaltiges Bauwerk aus Rhythmen und Klangfarben, aus Dichte und Durchlässigkeit. Im Wechselspiel von Ruhe und Klanggewalt zeigt es, wie Musik aus Stille und Geräusch erwächst. Stille und Geräusch – ob komponiert oder nicht – sind wesentliche Elemente der Musik. Man denke an die gespannte Ruhe im Konzert, bevor die Musiker den ersten Ton spielen, oder an die paar Sekunden zwischen dem Verklingen des letzten Tons und dem Applaus. 6 7 PA B LO H E R A S - C A S A D O PA B LO H E R A S - C A S A D O Mit noch nicht einmal vierzig Jahren hat der »Dirigent ohne Taktstock und Frack« bereits einige der größten Orchester und Instrumentalensembles in den wichtigsten Konzertsälen der Welt dirigiert. Im Interview zeigt er sich als freundlicher, umgänglicher Mensch, er wägt jede seiner Antworten sorgfältig ab und spricht mit Bestimmtheit und Überzeugung. Vor allem aber strahlt er die Unkompliziertheit eines Mannes aus, den Ruhm und Ansehen nicht verändert haben und der so oft wie möglich in seine Heimat Granada zurückkehrt. »ICH WECHSLE WEDER ANZUG NOCH HUT« Als einer der vielseitigsten Dirigenten zurzeit ist der junge Spanier Pablo HerasCasado in nur wenigen Jahren zu einem der Stars der klassischen Musikszene avanciert. Mit Belén Bermejo sprach er über leidenschaftliches Musizieren und die Verbindungen zwischen verschiedenen Epochen. VON BELÉN BERMEJO à 8 In Granada hat er als Sängerknabe seine Liebe zur Musik entdeckt und dort begann sich seine künstlerische Persönlichkeit zu formen. Schon sehr früh gründete und leitete er seine eigenen musikalischen Projekte wie die Capella Exaudi, deren Dirigent, Manager, Sänger, ja sogar Produktionstechniker er war. »Damals habe ich mich hauptsächlich für das Repertoire des 16. Jahrhunderts interessiert, einschließlich aller nationalen Schulen: der spanischen, mit der ich begonnen habe, der italienischen oder der französischen. Aber auch die Übergangszeit in der englischen Barockmusik oder der deutschen protestantischen Musik vor Bach fand ich sehr interessant. Allen diesen Werken widmete ich in diesen Jahren einen großen Teil meiner Arbeit und meiner Leidenschaft. Später stieß ich die Tür zur zeitgenössischen Musik auf und gründete eine Gruppe dafür, ebenfalls mit sehr geringen Mitteln – oder eigentlich mit gar keinen«, erzählt Heras-Casado und lacht. Diese frühen Erfahrungen hatten großen Einfluss auf seine spätere Karriere als Dirigent. Sie waren wesentlich, um die Musik von Komponisten wie Bach, aber auch von Schumann, Brahms oder die Werke der Spätromantik zu dirigieren. »In der ersten Polyphonie des 16. Jahrhunderts nimmt die polyphone und kontrapunktische Struktur Gestalt an und wird perfektioniert, das ist essenziell, um die Entwicklung der Musik in späteren Jahrhunderten zu verstehen.« Obwohl sich Heras-Casado seit Jahren auf seine Karriere als Dirigent konzentriert, ist er der Vokalmusik nach wie vor eng verbunden und findet sogar – »in meiner Freizeit oder wann immer ich es mir sonst erlauben kann« – Zeit, selbst zu singen. »Vorige Weihnachten habe ich in Granada bei einem Konzert mit dem Ensemble einiger Freunde gesungen – in einer Kirche, in der ich eines meiner ersten Konzerten dirigiert hatte.« Darüber hinaus ist er auf einer seiner letzten Veröffentlichungen, der bei der Deutschen Grammophon erschienenen CD »Praetorius«, in mehreren Stücken sogar als Solist zu hören. Solche Ereignisse sind eher zufällig und anekdotisch, aber dennoch sehr befriedigend. An der Seite der Interpreten zu stehen, vermisst er trotzdem nicht. »Ich fühle mich dort, wo ich jetzt bin, wohl. Ich habe nicht den Eindruck, als Dirigent auf der anderen Seite zu stehen, ganz im Gegenteil. Ich fühle mich als Teil jedes Projekts, nicht nur von einem organisatorischen oder technischen, sondern auch von einem menschlichen Standpunkt aus gesehen.« Heras-Casado ist ausgesprochen vielseitig, sein Repertoire umfasst Alte und Neue Musik, Symphonien, Opern und anderes mehr. Warum reizt es ihn – gerade in einer Welt, die zu einer so starken Spezialisierung neigt –, sich mit so unterschiedlichen Stilen auseinanderzusetzen? Wie schafft er es, alle diese Facetten mit so viel Erfolg zusammenzubringen? Es gebe keine andere Erklärung, sagt er, als die große Leidenschaft für das, was er tue, und für das Repertoire, dem er sich widme. »Alles, was ich mache, interessiert und begeistert mich sehr, das ist die treibende Kraft, aus der ich Dynamik gewinnen kann. Der Rest sind Hingabe und Arbeitsstunden. Zugleich mit sehr unterschiedlichen Repertoires und Stilen zu arbeiten, ist für mich kein Problem, gerade weil ich versuche, an alles ohne Vorurteile heranzugehen. Je mehr ich mich in die verschiedenen Epochen vertiefe, desto deutlicher sehe ich die Verbindung zwischen ihnen. Und ich bleibe, auch wenn ich mich mit verschiedenen Perioden auseinandersetze, immer derselbe, ich wechsle weder Anzug noch Hut.« Im vergangenen Jahr war HerasCasado zum ersten Mal in Tirol, bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik dirigierte er das BalthasarNeumann-Ensemble und den Chor. Von Tirol war er gleich fasziniert: »Ich bin mit dem Zug angekommen und mit dem Auto abgefahren und hatte so »Heute wird man davon ausgehen, dass man bei einem Besuch in New York das Museum of Modern Art besichtigen soll, und sich nicht die Frage stellen, ob man das will oder etwas davon versteht oder nicht. Das finde ich wichtig und es sollte auch in der zeitgenössischen Musik so sein.« PABLO HERAS - CASADO 9 PA B LO H E R A S - C A S A D O PA B LO H E R A S - C A S A D O die Möglichkeit, viel mehr von Tirol zu sehen als vom Flugzeug aus.« Schwerpunkt des Programms waren Werke aus der oben genannten CD. Sie ist drei Komponisten gleichen Namens gewidmet – Michael, Jacob und Hieronymus Praetorius –, wobei der erste weitaus bekannter ist als die anderen beiden. Heras-Casado bekennt, dass in dieser Arbeit, die er vor sechs Jahren begonnen hat, viel von ihm selbst steckt. »Das künstlerische Konzept ist zur Gänze meines. Mich interessieren vor allem künstlerische Perioden des Übergangs, diese Zeiten, in denen der vorherrschende Stil zu seiner höchsten Vollendung gebracht wird und es gleichzeitig in seinen Fundamenten zu knacken beginnt – wenn diese beiden Energien, die der Konsolidierung und die des Niederreißens, gegeneinander kämpfen. Das geschieht in allen Epochen, aber in dieser Zeit ist es besonders interessant, weil die Polyphonie erfindungsreiche Lösungen auf rhythmischer, harmonischer und struktureller Ebene findet. Man spürt auch den Einfluss der italienischen auf die deutsche Musik sowie eine sehr starke Durchlässigkeit und Instabilität. Außerdem finde ich es äußerst interessant – genauso wie in der Neuen Musik – unbekannte große Komponisten wie Hieronymus und Jacob Praetorius einer breiten Zuhörerschaft vorzustellen.« Bei der Suche nach Parallelen zwischen der Welt der Alten und der zeitgenössischen Musik kam er zu dem Schluss, dass »die Musik, die zwischen diesen beiden Polen liegt, am stärksten von einer interpretativen und auch diskografischen Tradition geprägt ist. Weder bei der Alten noch bei der zeitgenössischen Musik ist das der Fall. Außerdem ist Alte Musik wie eine leere Seite, bei der die kreativen Aspekte sehr wichtig sind: Man hat große Freiheiten bei der Wiederherstellung der Musik, zugleich ist es absolut notwendig, eine gewisse wissenschaftliche Strenge in Bezug auf den historischen Kontext und die textlichen Aspekte walten zu lassen. In der zeitgenössischen Musik ist der Text detaillierter, man muss respektieren, was niedergeschrieben ist, aber zugleich gibt es auch einen großen Spielraum für Freiheit und Kreativität, der im lebendigen Dialog mit dem Komponisten entsteht.« Ästhetik, ein anderes historisches Moment. Aber es ist eine intensive und umfassende szenische und künstlerische Erfahrung in acht kurzen, aber sehr mächtigen Szenen.« Nicht das erste Mal übrigens arbeitet der Dirigent mit dem Ensemble intercontemporain zusammen. Von Pierre Boulez im Jahr 1976 mit dem Ziel gegründet, die Verbreitung der zeitgenössischen Musik zu fördern, ist das Ensemble für Heras-Casado SONNTAG, 29. MAI 2016 SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN PABLO HERAS - CASADO GEORG NIGL #CD -TIPPS Pa b l o H e ras - Cas a d o, B a l t h as a r -N e u m a n n - Ch or u n d -En se m b l e : P ra e t or i u s , D e u t sc h e G ra m m op h on 2015 19 UHR Pablo Heras-Casado und Georg Nigl im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) Pa b l o H e ras - Cas a d o, I s a b e l l e Fa u s t, Fre i b u rg e r B a roc korc h es t e r : Rob e r t S c h u m a n n , 20 UHR Ensemble intercontemporain Pablo Heras-Casado, Dirigent Georg Nigl, Bariton V i ol i n konze r t d -Mol l , ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN h a r m on i a m u n d i 2015 Werke von Pierre Boulez, Matthias Pintscher, Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino, Igor Strawinsky und Peter Maxwell Davies Bei »Musik im Riesen« dirigiert Pablo Heras-Casado das französische Ensemble intercontemporain, das 1976 vom Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez zur (Ur-)Aufführung zeitgenössischer Werke gegründet wurde. Bis heute eines der bedeutendsten Solistenensembles weltweit prägt es die musikalische Landschaft durch die Erteilung von Kompositionsaufträgen, die Zusammenarbeit mit Komponisten und die Einspielung von Referenzaufnahmen entscheidend mit. Darüber hinaus findet es neue Zugänge zur Musik früherer Epochen, ein Beispiel dafür ist die Aufführung von Schuberts »Winterreise« mit dem Bariton Georg Nigl, der auch bei »Musik im Riesen« mit dem Ensemble und Pablo HerasCasado auftritt. Am Sonntag, 29. Mai 2016, wird Pablo Heras-Casado im Swarovski Business Building Brandtgut bei »Musik im Riesen« die »Eight Songs for a Mad King« dirigieren, mit dem Bariton Georg Nigl und dem Ensemble intercontemporain. Das Werk von Peter Maxwell Davies aus dem Jahr 1969 gehört zum Genre des Musiktheaters. Für den Dirigenten ist es eine umfassende künstlerische Erfahrung, besonders wenn man Gesang, Theater, Kino und Oper mag, weil dies alles Eingang in das Werk gefunden hat. »Es ist Musik, bei der die dramatischen und szenischen Elemente perfekt mit den vokalen Aspekten und der Stimme von Georg Nigl verbunden sind. Natürlich handelt es sich nicht um einen Musikabend mit Liedern von Haydn oder Schubert, sondern um eine ganz andere Erfahrung, eine andere 10 einer der bedeutendsten kulturellen Referenzpunkte in Europa. In der Musikgeschichte der letzten vierzig Jahre hat es eine wesentliche Rolle gespielt. »Ich empfinde es als Luxus und als Glück, regelmäßig mit diesem Ensemble zu arbeiten. Wir machen mindestens ein Projekt im Jahr. Diese Kooperation ist ein wesentlicher Teil meines musikalischen Lebens. Die Arbeit mit Künstlern und Ensembles auf diesem Niveau erlaubt mir nicht nur, immer wieder etwas Neues zu lernen, sondern auch meinen Horizont zu erweitern. Das liegt daran, dass das Ensemble und die Musiker Vorreiter sind – in Bezug auf den Klang, das Sprachverständnis und ihre technischen Fähigkeiten.« _ ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN 11 EC H O AN D NARCI SS U S EC H O AN D NARCI SS U S STIMMEN AUS DER FERNE STIMM EN AU S D ER FERN E: I N »ECH O AN D NARCISS U S « B E Z O G S I C H R YA N W I G G L E S W O R T H F O R M A L A U F L E O Š J A N Á C E K . Einblicke in die Psychologie eines unglaublich komplexen Organismus, sondern ich lerne auch besser zu komponieren.« Komponieren und Dirigieren prägen die musikalische Tätigkeit des aus Yorkshire stammenden Musikers Ryan Wigglesworth. Sie sind eng miteinander verwoben, aber doch nicht einfach in guter Balance zu halten. Zu dirigieren begonnen hat der Brite während seiner Studienzeit in Oxford und an der Guildhall School of Music and Drama, als er ein kleines Ensemble zur Aufführungen seiner eigenen und der Musik seiner Zeitgenossen gründete. Dem Opernrepertoire näherte er sich zuerst als Korrepetitor an und erschloss sich als Dirigent schließlich das Standardrepertoire wie Georges Bizets »Carmen« und zugleich die musikdramatischen Werke des 20. und 21. Jahrhunderts wie Harrison Birtwistles »Minotaur«. R YA N W I G G L E S W O R T H In der Reihe der Auftragswerke im Rahmen von »Musik im Riesen« entstand 2013/14 das Vokalstück »Echo and Narcissus« des jungen britischen Komponisten Ryan Wigglesworth, zu hören am 29. Mai 2016 in einer Matinee mit Mark Padmore (Tenor), Victoria Simmonds (Mezzosopran), sechs Sängerinnen des BR-Chores und Wigglesworth selbst am Klavier. VON ESTHER PIRCHNER à 12 AUF DEN SPUREN VON LEOŠ JANÁČEK Möglicherweise hat sich der Komponist, der seine Themen bei William Shakespeare, Egon Schiele oder Anselm Kiefer findet, auch von Birtwistle dazu inspirieren lassen, ein Thema der griechischen Mythologie aufzugreifen. Viel mehr jedoch gab die Lyrik von Ted Hughes den Anstoß, von der Wigglesworth sagt, sie würde ihn begleiten, seit er denken kann. Aus dem Zyklus »Tales from Ovid« von 1998, vor allem aus dem Gedicht »Echo and Narcissus« gewann er so starke poetische und emotionale Eindrücke, dass er sofort an eine Vertonung dachte. Das »perfekte Format« dafür fand er erst Jahre später, während der Beschäftigung mit Leoš Janáčeks »Tagebuch eines Verschollenen«, das er zusammen mit Mark Padmore und Pamela Helen Steven erarbeitete. Janáček wählte für die Vertonung von Liebesgedichten, die er in einer Zeitung entdeckt hatte, die Besetzung Tenor, vier Frauenstimmen und Klavier. Der Monolog des Sängers und die Dialoge mit einer Sängerin in den Szenen des Liebespaars werden von den anderen drei Frauen von Ferne begleitet und kommentiert. Die Ohrwürmer aus den Ersteren seien manchmal wochenlang nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen, sagt Wigglesworth, ein Übergang zum eigenen freien Komponieren oft schwierig. Demgegenüber ist ein Werk wie Birtwistles hoch komplexe, labyrinthische Oper, ein Drama über die griechische Sagengestalt des stierköpfigen Minotaurus, in den wenigen zur Verfügung stehenden Proben nur mit großen Anstrengungen zu erarbeiten. Dennoch empfindet Wigglesworth beides – das klassische wie das zeitgenössische Repertoire – als befruchtend für seine kompositorische Tätigkeit: »Der Ursprung von allem, was ich tue, ist das Komponieren, auch wenn ich aus allem, was ich dirigiere, etwas über das Komponieren lerne. Es erlaubt mir zu wissen, wie Orchester reagieren. Eines der wichtigsten Dinge, die ein Komponist verstehen muss, ist, was man in einer begrenzten Probenzeit erreichen kann. Jedes Mal, wenn ich vor einem Orchester stehe, gewinne ich nicht nur Ähnliches gilt auch für Wigglesworth’ »Echo and Narcissus«, in dem sechs Frauen (statt der drei bei Janáček) ein weit entferntes Echo anstimmen. Das ist bei der Aufführung im Swarovski Business Building Brandtgut durchaus wörtlich zu nehmen, wenn der kleine Chor nicht auf der Bühne, sondern im Obergeschoss singt. Eine Aufteilung wie diese lässt zum einen an die venezianische Mehrchörigkeit denken, 13 KU N S T – KU LI N A R I U M – KO N Z E RT EC H O AN D NARCI SS U S KUNST KULINARIUM KONZERT SONNTAG, 29. MAI 2016 SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT als mehrere Sängergruppen an verschiedenen Stellen der großen Kirchen positioniert wurden, was den Raumklang intensivierte. Zum anderen erfüllen die sechs Frauenstimmen die Funktion eines griechischen Chores, der in der Antike das Geschehen auf der Bühne zusammenfasste und es durch zusätzliche Informationen ergänzte. VICTORIA SIMMONDS, MEZZOSOPRAN MARK PADMORE, TENOR SECHS SÄNGERINNEN DES CHORS DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS RYAN WIGGLESWORTH, KLAVIER MODERNE MUSIKDRAMEN Diese Assoziation mit dem Theater kommt nicht von ungefähr: Wigglesworth ist ein versierter Komponist von Vokalwerken, »Echo and Narcissus« eher eine musikdramatische Szene als ein Liederzyklus. Damit ergibt sich auch eine Verbindung zu den »Eight Songs for a Mad King« von Peter Maxwell Davies, die Georg Nigl am Abend des 29. Mai 2016 ebenfalls im Business Building Brandtgut singt. Der Umgang mit der Stimme ist freilich ein gänzlich anderer: Wo der »verrückte König« alle Möglichkeiten der menschlichen Stimme von Flüstern bis Schreien und Kreischen ausschöpft, erzeugt Wigglesworth Wohlklang und Farbenreichtum und verleiht den Figuren trotz aller Entfremdung Poesie und Schönheit. _ 10 UHR Ryan Wigglesworth und Mark Padmore im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) 11 UHR Sich auf die Musik einzustimmen, mit einem Glas Wein anzustoßen und über Kunst zu sprechen, in elegantem Ambiente zu Abend zu essen – all das macht einen Konzertabend noch schöner. In den Swarovski Kristallwelten erleben Sie Gaumenfreuden, Kunst- und Hörgenuss, harmonisch aufeinander abgestimmt in dem Package »Kunst – Kulinarium – Konzert«. Matineekonzert Victoria Simmonds, Mezzosopran Mark Padmore, Tenor Sängerinnen des Chors des BR Ryan Wigglesworth, Klavier Die exklusive Abendveranstaltung beginnt jeweils um 17 Uhr mit einem Aperitif im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant in den Swarovski Kristallwelten. Anschließend entdecken Besucher in einem fachkundig geführten Rundgang die Kunstschätze der Wunderkammern, ehe sie mit einem Dinner im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant verwöhnt werden. Ein Konzertbesuch mit Ticket in Kategorie A beschließt den kunstvollen Abend. Werke von Ryan Wigglesworth, Leoš Janáček HINWEIS: Zu Peter Maxwell Davies’ musikdramatischem Werk »Eight Songs for a Mad King« siehe das Porträt von Pablo Heras-Casado auf Seite 8ff. 27. UND 29. MAI 2016 SWAROVSKI KRISTALLWELTEN EINE RIESENGESCHICHTE Als Nacherzähler der Sagen des griechischen Altertums begründete Michael Köhlmeier ein Radio-Genre. 2015 ließ er sich von den Swarovski Kristallwelten, der Architektur des Riesen und den Attraktionen im Park inspirieren und dichtete »Das Lied von den Riesen«. Beim Verfassen der vierzeiligen Strophen, die in 14 Kapitel eingeteilt und von Köhlmeiers Sohn Lorenz Helfer illustriert wurden, hat sich der Vorarlberger Autor seiner sagenhaften Vergangenheit besonnen und die griechische Mythologie in die Tiroler Umgebung übertragen: »Über Verse und Reime habe ich mir einen Weg zurück an den Anfang gebahnt«, schilderte Köhlmeier den Entstehungsprozess, »und der, der ich heute bin, hat dem, der ich war, diese Geschichte erzählt.« 17 UHR Aperitif im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant #CD - UND FILM -TIPP R yan W i g g les wor t h : Ec ho and N arc i ss us , N MC 2015 L e oš Janáč e k : T he Di ar y of One W ho Di s appe are d, ANSCHLIESSEND KUNSTFÜHRUNG durch die Swarovski Kristallwelten 18:30 UHR Dinner im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant (exkl. Getränke) BBC -Dokum e nt a t i on, abr ufbar auf YouTube 20 UHR Konzertbesuch mit Ticket Kategorie A 99,– Euro (ermäßigt: 84,– Euro; exkl. Getränke) Buchbar telefonisch unter +43 5224 51080 »Das Lied von den Riesen«, Michael Köhlmeier, Haymon Verlag 2015 14 15 VO M S CH L AGWERK VO M S CH L AGWERK PERKUSSIONSINSTRUMENTE VON A BIS Z { A X AT S E} Getrocknete Kürbisschale mit einem Netz mit Samen oder Muscheln {B O N G O S } Kleines Trommelpaar {C A J Ó N } Holzkiste {D A R B U K A } Arabische Bechertrommel {E G G S H A K E R } Eiförmige Kunststoffrassel SCHLAG UND WERK {F L E X A T O N } Trapezförmiges Blech mit Bügel und zwei Klöppeln {G Ü I R O } Ratschgurke {H I - H A T } Beckenpaar auf einem Ständer mit Federzug und Pedal {I L Ú } Brasilianische Handtrommel {J A N G G U } Zweifellige Sanduhrtrommel {K U H G L O C K E } Gegossene oder geschweißte Metallglocke {L U M M I STICKS Klangstäbe } {M A R A C A S } Rumbarasseln MIT EINEM SCHLAG Unter dem Begriff Perkussion oder Percussion sind unzählige Instrumente zusammengefasst, die mit der Hand oder mit einem Schlägel geschlagen werden oder bei denen zwei gleiche Teile aufeinandergeschlagen werden. Es gibt mehrere Arten der Kategorisierung, eine davon bezieht sich auf die Klangerzeugung: Idiophone oder Selbsttöner wie Glocken, Kastagnetten oder Claves klingen als Ganzes; bei Membranophonen wie Trommeln wird der Klang durch eine Membran erzeugt, die über einen Resonanzkörper gespannt ist; auch bestimmte Chordophone, also Saiteninstrumente, die mit Schlägeln gespielt werden, und Aerophone – Blasinstrumente wie die Sambapfeife – werden zu den Perkussionsinstrumenten gezählt. {N A F A } Polynesische Schlitztrommel PERKUSSION IN ZAHLEN, BUCHSTABEN, ZITATEN à Ich wurde eine Art teuflischer Parsifal, nicht auf der Suche nach dem heiligen Gral, sondern nach der Bombe, die das musikalische Universum sprengen könnte, um alle Klänge durch die Trümmer hereinzulassen, die man bis heute Geräusche nennt. E D G A R D VA R È S E ( 1 8 8 3 – 1 9 6 5 ) , K O M P O N I S T V O N » I O N I S AT I O N « ( 1 9 3 1 ) , DAS AM 28. MAI 2016 BEI »MUSIK IM RIESEN« ZU HÖREN IST {O Z E A N T R O M M E L } Rahmentrommel, gefüllt mit Metallkugeln {P A U K E } Kesseltrommel {Q A R Q A B A } Handklappern aus Eisen {R A T S C H E } Lärminstrument aus Holz {S T E E L PAN } Blechtrommel aus Trinidad mit geklopften Klangflächen {T E M P L E B L O C K } Muschelförmiges, geschlitztes Aufschlaginstrument aus Holz {U D U } Vasenförmige Trommel aus gebranntem Ton So vielfältig wie die Instrumente sind auch die Materialien, aus denen sie hergestellt werden: Holz, Früchte und Samenkapseln, Metall, Tierfell, Leder, Schnüre, Ton, Kunststoff, Stoff, Muscheln, Glas, Rattan und alles andere, auf dem man mit einem Schlag einen Ton erzeugen kann. {V I B R A P H O N } Stabspiel mit klingenden Metallplatten und Resonanzröhren {W A S C H B R E T T } Gewelltes Blech mit Holzrahmen {X Y L O P H O N } Stabspiel mit klingenden Holzplatten {Y O N G Z H O N G } Chinesisches Bronzeglockenspiel {Z I M B E L N } Kleine Becken 16 17 VO M S CH L AGWERK VO M S CH L AGWERK LAUTER LAUTE LAUTE Schlaginstrumente sind laut, aber nicht am lautesten, abzulesen ist dies am jeweiligen Schallleistungspegel (in Dezibel). KLARINETTE 107,0 dB KONTRABASS 112,0 dB BASSSAXOFON 114,6 dB KLAVIER 116,4 dB POSAUNE 128,0 dB BECKEN 129,8 dB KLEINE TROMMEL 130,7 dB PAUKE 130,8 dB ORGEL 131,0 dB Ich bin ein unheilbarer Perkussionist. Ich liebe die Vielfalt dieser Kunstform, in Bezug auf Klangfarben und Stilrichtungen. Nichts ist damit vergleichbar. Baritonhorn und Alphorn verfügen zwar über eine geringere Schallleistung als die Pauke, sind aber aufgrund der Tiefe der Töne und damit der Länge der Schallwellen weiter zu hören als diese. CO LI N CU RRIE AU F D IE FR AGE NACH D ER B E ZIEH U N G ZU SEI N EN I N STRUMENTEN SCHLAGINSTRUMENTE, SCHLAGZEUGER UND PERKUSSIONISTEN IN DER KUNST #FILME Der Mann mit dem goldenen Arm, Regie: Otto Preminger, USA 1955 Coffee and Cigarettes, Regie: Jim Jarmusch, USA 2003 Beware of Mr. Baker, Regie: Jay Bulger, USA 2012 Birdman, Regie: Alejandro Gonzáles Iñárritu, USA 2014 #LITERATUR Leo Tolstoi: Der Knecht Jemeljan und die leere Trommel, 1886 Bertolt Brecht: Trommeln in der Nacht, 1919 Günter Grass: Die Blechtrommel, 1959 #BILDER Hans Holbein der Jüngere: Totentanz, 1523/24 Friedrich Adolf Hornemann: Kleine Trommel, 1859 Elisabeth Voigt: Der kleine Trommler, 1926 HINWEIS: Zur Masterclass für Perkussion von Colin Currie bei »Impuls« siehe Seite 20ff. 18 19 IMPULS IMPULS »THE WHOLE PIECE HAS TO BE SHOCKING« Der Proberaum im Keller des Landeskonservatoriums, dort, wo das Schlagwerk in Tirol zu Hause ist, wirkt trotz seiner Größe beengt. Marimbas stehen neben Pauken, snare und bass drum, Bongos, Glockenspiel, einem Gong und allerlei anderen metallischen und hölzernen Klangkörpern, dazwischen die Studenten der Schlagwerkklassen Norbert Rabanser und Gunnar Fras. Sie warten auf den britischen Schlagzeug-Superstar Colin Currie, der die »Impuls«-Masterclass 2016 unterrichtet. Pause heißt in erster Linie: Umbau. Und spätestens jetzt wird einem klar, warum es in der Kons-Truppe keine einzige Studentin gibt: Schlagwerk zu spielen, ist eben auch – buchstäblich – eine sehr physische Angelegenheit, das Gerät, das da herumgeschoben und -getragen werden muss, wiegt nicht gerade wenig. Dass Schlagwerk in Tirol derzeit reine Männersache ist, ist durchaus keine regionale Besonderheit. Auch die Weltelite der Perkussionisten ist größtenteils männlich dominiert. »It’s a man’s world …« »The plan is everything« Zu Gast beim ersten Workshop-Tag der »Impuls«–Masterclass 2016 mit Schlagzeug-Star Colin Currie. Die unglaubliche Wendigkeit und Energie, mit der sich Currie auf der Bühne bewegt, sieht man dem gebürtigen Schotten nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Er wirkt ruhig, entspannt und ziemlich bescheiden in Jeans, T-Shirt und roten Turnschuhen. Aber er ist ein absoluter Vollprofi, extrem fokussiert, das merkt man sofort. Für Witzeleien oder Smalltalk ist da keine Zeit, Currie sagt nur kurz Hi in die Runde und fängt dann sofort an. Er hat sich auch viel vorgenommen, neben Varèse steht heute auch noch Steve Reichs »Drumming« auf dem Programm. VON FRIEDERIKE GÖSWEINER à Alles ist vorbereitet für das erste Stück, das die Studenten im Rahmen von »Musik im Riesen« 2016 im ORF-Studio in Innsbruck aufführen werden: Edgard Varèses »Ionisation«, das Ur-Stück aller Stücke für Percussion-Ensemble. Colin Currie wird dirigieren. Die Einteilung, welcher Spieler in einem Stück welche Instrumente übernimmt, sowie das Arrangieren der Instrumente, damit während eines Stücks die Wege nicht zu weit werden und alle benötigten Instrumente spielbar sind, sind jedenfalls etwas ganz Zentrales für Perkussionisten. Insbesondere gilt das bei einem Stück wie Reichs »Drumming«, wie Currie erklärt. »The plan is everything«, sagt er, hält seine eigene handgeschriebene Stimme zur Demonstration in die Luft. So solle das am Ende bei allen acht Drummern aussehen, die das Stück im Mai gemeinsam mit ihm aufführen werden. Jeder muss exakt wissen, welchen Part er in den insgesamt vier Abschnitten, aus denen »Drumming« besteht, zu spielen hat: Im ersten erklingen nur Marimbas, dann wird an die Bongos gewechselt, weiter geht es ans Glockenspiel, bevor sich die Instrumentengruppen am Ende mischen. Bevor also irgendein Ton geprobt werden kann, wird festgelegt, wer welchen Part spielt. »Wer ist Herr 1?«, fragt Currie, der sich bemüht, sofern die Kenntnisse irgendwie ausreichen, Deutsch zu sprechen, und lässt gleich alle die Parts mitnotieren, die Spieler 1 bis 9 in den vier Abschnitten von »Drumming« zu spielen haben. Am Ende sind die Zettel vollgeschrieben mit Nummern und Zahlen und die neun Spieler sind den Weg zwischen Marimbas, Bongos, Als die Studenten loslegen, wird es richtig laut, und so soll es auch sein, wie Currie sagt: »The whole piece has to be shocking!« Currie ist mit Leidenschaft bei der Sache und zeigt vollen Körpereinsatz, benutzt schon einmal die eigene Brust als Trommel, um etwas vorzuzeigen. COLIN CURRIE 20 Nach Varèse haben sich die Studenten eine Pause redlich verdient. Aber Pause heißt für sie nicht unbedingt Erholung, 21 IMPULS K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N #CD -TIPP Co li n Cur r ie, S t r ik in g a Bal an ce : Con t em porar y Perc ussion M usic , EM I Cl assic s K I A N S O LTA N I Gespielt wird am Ende schließlich auch noch: Es geht an die Bongos. Und dann ist Schluss für heute, draußen ist es längst dunkel geworden, alle sind erledigt – auch Currie selbst. Er sei früh aufgestanden, sagt er beim Verabschieden, die Lufthansa habe gestreikt, er habe in letzter Minute umbuchen müssen, um überhaupt hier sein zu können. »I like Innsbruck«, meint er noch, »you know I’ve never been here before, I never played a concert here.« Höchste Zeit, dass sich das ändert. _ Glockenspiel und ihren Spieler-Kollegen, den sie später während des Stücks zurücklegen müssen, ein erstes Mal »probegegangen«. Steve Reichs »Phasing technique« Dass die Einteilung bei »Drumming« eine ganz besondere Rolle spielt, liegt am Aufbau des Stücks: »Drumming« beruht auf dem sogenannten Phasing, einer Kompositionstechnik, die Reich selbst erfunden hat. Phasing bedeutet, dass zwei Spieler die gleiche repetitive Phrase wiederholen, einer der Spieler im Tempo unverändert, der andere graduell schneller werdend, womit der ursprüngliche Gleichklang gestört wird und stattdessen unterschiedliche klangliche und rhythmische Effekte entstehen: zunächst eine Art Echo, dann eine TonDoppelung, schließlich ein Klingeleffekt, bevor sich beide Spieler wieder einem Gleichklang annähern. Am Ende hat so quasi eine »Phasenverschiebung« stattgefunden. Wann der eine Spieler beginnt, schneller zu werden, sollte er seinem Kollegen mitteilen – natürlich nicht verbal – »eyeball the player«, Augenkontakt sei extrem wichtig. DUETT OHNE WORTE AARON PILSAN SAMSTAG, 28. MAI 2016, »MUSIK IM STUDIO« IMPULS – ABSCHLUSSKONZERT DER MASTERCLASS FÜR PERKUSSION ORF STUDIO 3, INNSBRUCK COLIN CURRIE, PERKUSSION STUDENTEN DES TIROLER LANDESKONSERVATORIUMS 19 UHR Colin Currie im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) 20 UHR C olin Currie, Perkussion Studenten des Tiroler Landeskonservatoriums Werke von Elliott Carter, Per Nørgård, Toshio Hosokawa, Edgard Varèse, Steve Reich Zwei junge, in Österreich geborene Musiker verbinden im Riesen Giganten der romantischen Musik und der Moderne: Schubert – Schumann, Schostakowitsch – Schnittke. Dabei ziehen der Cellist Kian Soltani und der Pianist Aaron Pilsan auch Linien vom 20. zurück ins 19. Jahrhundert. Der Ursprung ihres Programms liegt im Lied und im Gesang. VON RAINER LEPUSCHITZ à 22 23 K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N Kian Soltani und Aaron Pilsan, beide in Vorarlberg geboren und aufgewachsen, kennen einander schon von Vorspielabenden für junge Talente. Als Soltani vor drei Jahren für ein Recital zum Musikfestival von Gstaad eingeladen wurde, »da dachte ich, es ist höchst an der Zeit, dass ich gemeinsam mit Aaron spiele«, erinnert sich der Cellist an den Beginn ihrer kammermusikalischen Zweisamkeit. Inzwischen haben beide auch als Solisten schon ihre Debüts in musikalischen Zentren vom Wiener Musikverein und Konzerthaus bis zum Concertgebouw Amsterdam und Schleswig-Holstein Musik Festival hinter sich. Sie sind aber vorrangig nicht mit der Karriere ihrer Personen beschäftigt, sondern »es ist immer wichtig, dass das jeweilige Werk, das man spielt, im Vordergrund steht und nicht der Interpret«, sagt Aaron Pilsan. Er vergleicht die Aufgabe des musikalischen Interpreten mit jener des Schauspielers, »der versuchen muss, das Wesen der Rolle zu erfassen und es wiederzugeben, und nicht in erster Linie seine eigenen Empfindungen«. So sei es auch, wenn sie beide gemeinsam musizieren: »Wir wollen den Inhalt spielen und die Wahrheit finden, die in dem Werk steht« – und im Moment der Aufführung wie der Komponist empfinden. Nur darauf zu achten, ob es nun eine schöne Phrase gäbe, die sich lohnte, hervorgehoben zu werden – das ist den beiden Musikern zu wenig. »D er Reichtum, der hier aufgehäuft lag, machte mich freudeschauernd; wo zuerst hingreifen, wo aufhören!« — Robert Schumann über das Konvolut an Werken Franz Schuberts, die ihm Schuberts Bruder Ferdinand in Wien zugänglich machte. GESPRÄCH UND ZWIEGESPRÄCH 2015 stand »Musik im Riesen« im Zeichen des Klaviers als Soloinstrument, am 27. Mai 2016 setzt Till Fellner mit seinem ersten Soloauftritt beim Festival diese Programmlinie fort. Bisher war Fellner mehrmals im musikalischen Zwiegespräch mit anderen Interpreten bei »Musik im Riesen« zu hören, diesmal treten nicht nur Aaron Pilsan und Kian Soltani in konzertanten Dialog miteinander. Wie Klavier und Streicher in den Klavierquartetten von Johannes Brahms in Verbindung gesetzt sind, zeigen am Eröffnungsabend Leif Ove Andsnes, Tabea Zimmermann, Christian Tetzlaff und Clemens Hagen. Der sehr innigen Beziehung von Klavier und Stimme – wenn auch nicht im romantischen Lied, sondern in drei musikdramatischen Werken – geben am Sonntag, 29. Mai 2016, Ryan Wigglesworth, Mark Padmore und Victoria Simmonds sowie das Ensemble intercontemporain, Pablo Heras-Casado und Georg Nigl Raum. Basis für das Programm von Kian Soltani und Aaron Pilsan bei »Musik im Riesen« waren Schumann und Schostakowitsch. Daraus ergab sich die Frage »Was steht mit Schumann, was mit Schostakowitsch in Verbindung?«, berichtet Kian Soltani von der Planung. »Von Schumann kommt man schnell auf Schubert, den er sehr verehrte und dessen Werke er eingehend studiert und auch viel über sie geschrieben hat. Schumann setzt für uns auch direkt die Linie von Schubert fort. Er ist der nächste Schritt in der Musikgeschichte.« »Z arte, duftende Blumen, die keinen Triumphzug durch den Salon machen wollen, sondern im stillen Kreise das Gemüth erquicken werden.« — Robert Schumann über eine Reihe von freien Kammermusikwerken, in denen er ein Melodieinstrument (Bläser oder Streicher) mit Klavier verband. Kian Soltani und Aaron Pilsan werden den Abend mit Schumanns Adagio und Allegro op. 70 beginnen. »Das Adagio könnte man als Lied ohne Worte bezeichnen««, so Soltani. »Als Duett ohne Worte«, ergänzt Pilsan, »das Klavier muss genauso singen wie das Violoncello. Es ist ein Duett 24 von zwei Sängern«, ein, wie Soltani bekräftigt, »liebevoller Austausch von zwei Menschen«. Tatsächlich hat Schumann das Adagio ursprünglich mit »Romanze« betitelt. Soltani weist auch darauf hin, dass Schumann das Duo zunächst für Horn und Klavier konzipierte: »Das Horn kann auch so schön singen.« Schumann hat das Werk selbst aber auch für Violoncello und Klavier herausgegeben. »Das ist wunderschöne Musik, die zum romantischen Schwelgen animiert«, schwelgt Soltani schon mit Worten. »Sie hat aber auch ihre dramatischen Seiten«, wirft Pilsan ein, »da tritt Schumann dann ganz aus sich heraus«. In solchen Momenten möchte Pilsan als Interpret Schumann »beinahe in Schutz nehmen. Er gibt sein Inneres, seine Seele, vollständig preis. Aber er wollte das wohl auch, sonst hätte er es nicht so komponiert.« Schumanns »Adagio – Lied ohne Worte« werden die beiden Musiker in Wattens mehrere Lieder mit Worten von Schubert gegenüberstellen und in instrumentalen Fassungen von Soltani wiederum ohne Worte aufführen. Welche Schubert-Lieder, werden sie erst kurz vor dem Konzert entscheiden. Soltani: »Jedes Lied hat seine ganz besonderen Stimmungen und Empfindungen und ist etwas sehr Persönliches. Wir müssen darauf achten, wie es uns zur Zeit des Konzertes geht und welche Lieder und Stimmungen dann zu uns passen. Das wissen wir jetzt noch nicht.« »S chostakowitsch war und bleibt eine großartige Figur, die verstandesmäßig nicht erklärbar ist.« — A lfred Schnittke im Gespräch mit Alexander Iwaschkin Auch die Sonate für Violoncello und Klavier op. 40 von Dmitri Schostakowitsch hebt mit einer gesangvollen Melodie an. »In ihrer Form und manchmal auch in der Harmonik ist die Sonate romantisch«, zieht Soltani eine Verbindungslinie vom 20. ins 19. Jahrhundert. Nur wechselt Schostakowitsch dann sehr schnell von den vielen gesanglichen Stellen, so Soltani, »auf eine fast schon groteske Seite, wie etwa mit großen Sprüngen und motorischen Skalen. Da kann man sich nicht mehr vorstellen, dass das ein Sänger bewältigen könnte.« Für Pilsan ist an den Kontrastwirkungen beeindruckend, wie Schostakowitsch, der auch viel Filmmusik komponierte, diesen Stil mitunter auch in die Kammermusik übernahm – »in der Cellosonate auf positive Art im Seitenthema des ersten Satzes, ganz hart und sarkastisch im letzten Satz«. Wie Schostakowitsch in seiner Musik mit dem Faktor Zeit umgeht, ist für Pilsan wiederum »stark verbunden mit Schubert. So gibt es im ersten Satz der Cellosonate ein Rhythmusmotiv wie aus Schuberts ›Wanderer‹. Oder auch sehr subtile und unerwartete harmonische Übergänge, die Schostakowitsch vornimmt, haben innerlich für mich stark mit Schubert zu tun.« Alfred Schnittke, der in seiner Zeit als Musiklehrer und junger Komponist in Moskau der großen Autorität Schostakowitsch mehrmals persönlich begegnet ist und von ihm sogar schriftliche und mündliche Beurteilungen von ersten Kompositionsversuchen erhielt, entwickelt in seiner 1978, drei Jahre nach dem Tod Schostakowitschs entstandenen Sonate für Violoncello und Klavier sowohl die Ausdruckssprache als auch die Tonsprache Schostakowitschs weiter, ohne sie nachzuahmen. »Schnittke hat sich als Fortführer der großen russischen Tradition begriffen«, sagt Soltani, der in der Schnittke-Sonate im Mittelsatz und in der SchostakowitschSonate im Scherzo wilde Motorik zu bewältigen hat. Aber so wie bei Schostakowitsch gibt es auch bei Schnittke eine Verknüpfung mit Schuberts Romantik. bestimmte Phrasen herangeht. Das ist oft auf eine gewisse Art natürlicher als auf dem Klavier. Ich versuche dann, auf dem Klavier auch zu singen.« Soltani, der Cellist: »Wir müssen aber auch lernen, pianistisch zu spielen. Das hat schon einer meiner Lehrer, Ivan Monighetti, gesagt. Es gibt in vielen Cello-Kompositionen Passagen, da darf man die Töne nicht gesanglich verbinden. Von Aaron lerne ich, wie solche Skalen auf dem Klavier klingen. Das versuche ich dann zu übernehmen.« So ist das Spielen im Duo für die zwei Musiker »ein Geben und Nehmen. Wir hören aufeinander und geben uns auch immer wieder Anstöße. Dadurch entstehen auch bei jeder Aufführung neue Momente.« _ D ER ARTI K EL BA S I ERT AU F EI N EM »E s blieb mir als musikalischer Grundton ein gewisser Mozart-SchubertSound in Erinnerung, den ich jahrzehntelang mittrug.« — A lfred Schnittke in Erinnerung an prägende drei Jahre in Wien während seiner frühen Jugend. So taucht vielleicht nicht zufällig im ernsten und von schmerzlichen Halbtonschritten ausgehenden Finale von Schnittkes Sonate im Klavier plötzlich eine Tonfolge auf, die dem Anfang von Schuberts »Winterreise« gleicht: »Fremd bin ich eingezogen.« Das Violoncello zieht seine einsamen, gesanglichen Kreise. Der Kontrast zwischen Liedelementen und motorischer Bewegung in den Sonaten von Schnittke und Schostakowitsch scheint auch sinnbildlich für das Spiel und die Duogemeinschaft der beiden Instrumentalisten. Pilsan, der Pianist: »Für mich ist es sehr interessant, mit einem Streicher wie mit Kian zu spielen, von ihm zu lernen, wie er an 25 I N T E R V I E W, D A S D E R A U T O R M I T K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N F Ü H R T E . DONNERSTAG, 26. MAI 2016 SWAROVSKI KRISTALLWELTEN KIAN SOLTANI, VIOLONCELLO A ARON PILSAN, KLAVIER 19 UHR Kian Soltani und Aaron Pilsan im Gespräch mit Rainer Lepuschitz 20 UHR Kian Soltani, Violoncello Aaron Pilsan, Klavier Werke von Robert Schumann, Alfred Schnittke, Franz Schubert, Dmitri Schostakowitsch S T E FA N - P E T E R G R E I N E R »ICH MUSS MIT JEDEM HOLZ ANDERS UMGEHEN« S T E FA N - P E T E R G R E I N E R Herr Greiner, welche Hölzer brauchen Sie, um ein Saiteninstrument zu bauen? Für die Decke und den Stimmstock nimmt man Fichte. Der Rest des Korpus und der Steg bestehen aus Ahorn – Riegelahorn, der vorzugsweise aus Bosnien kommt. Für Griffbrett, Wirbel, Saitenhalter und so weiter wird oft Ebenholz verwendet, weil es sehr hart und stabil ist. und Formen eine Rolle. Ich kann nicht davon ausgehen, dass ein Stamm, ein Material, in sich ziemlich homogen ist. Der Stamm, den ich verwende, hat mir klanglich sehr unterschiedliche Ergebnisse präsentiert. Damit ich am Ende aber gleich gute Klangresultate bekomme, muss ich mit jedem Holz ein bisschen anders umgehen. Ich kann das Material nicht ändern, aber ich kann meine Konstruktion dem Holz entsprechend gestalten. Im Grunde ist das nicht wissenschaftlich, sondern die klassische Geigenbaumethode. Wenn ich feststelle: Oh, das Holz ist aber weich!, dann lasse ich die Decke lieber ein bisschen dicker. Oder aber ich mache sie normal dünn, dann wird die Geige eher dunkel klingen. Da spielt auch ein anderer Aspekt mit hinein, nämlich die Geschmackssache. Das ist so wie bei der menschlichen Stimme. Auch da gibt es dunklere und hellere Gesangsstimmen. Die einen gefallen uns vielleicht besser als die anderen, aber es ist kein Qualitätskriterium. Warum ist Fichte das wichtigste Holz für den Klang? Die Fichte hat sehr harte und dazwischen sehr weiche Jahresringe. Die Längs- und Quersteifigkeit unterscheiden sich sehr stark: In die eine Richtung ist das Holz sehr stabil, in die andere sehr biegsam. Es wird bei allen Saiteninstrumenten verwendet, inklusive dem Hackbrett oder dem Klavier, bei dem der Resonanzboden aus Fichte ist. Das Fichtenholz für den Instrumentenbau muss sehr gerade gewachsen sein und darf keine Unregelmäßigkeiten aufweisen. Oft kommt es aus den höheren Regionen der Alpen. Woher beziehen Sie Ihr Fichtenholz? Ich habe einen Stamm, aus dem ich hauptsächlich meine Geigen baue, der kommt von einem Holzhändler in Hopfgarten. Dieser Stamm fing etwa 1550 an zu wachsen, war sehr dick, ein schöner massiver Stamm, aus dem man auch Cello- und Bratschendecken machen kann. Aus dem Stamm konnte ich bisher etwa 300, 400 Decken herstellen, ungefähr genauso viel Holz habe ich noch übrig. S T E FA N - P E T E R G R E I N E R Wenn der Geiger Christian Tetzlaff am 25. Mai 2016 bei »Musik im Riesen« auftritt, nimmt er mit großer Wahrscheinlichkeit keine Stradivari oder Guarneri mit auf die Bühne, sondern eine Violine von StefanPeter Greiner. Der deutsche Geigenbauer ist einer der ganz wenigen, deren Instrumente von internationalen Stars im Konzert gespielt werden – ganz einfach, weil sie genauso schön klingen wie ihre berühmten italienischen Schwestern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Esther Pirchner sprach mit ihm über Holz, Klang und Technik. à 26 Apropos Stimme: Da konnten Sie in Klanganalysen mit dem Physiker Heinrich Dünnwald durchaus einen Zusammenhang mit dem perfekten Geigenklang feststellen, zum Beispiel bei einer Stradivari oder Guarneri … Unsere Erkenntnisse waren tatsächlich, dass Geigen, die vokaler klingen, als sehr gut empfunden werden. Je mehr eine Geige wie ein Sänger klingt, desto mehr wird sie als gute Geige angesehen. ZUR PERSON Eine weit verbreitete Meinung im Instrumentenbau ist, dass das Holz für die Klangqualität entscheidend ist und Tonholz daher ganz bestimmte Eigenschaften haben muss. Sie haben den Geigenklang auch wissenschaftlich erforscht. Konnten Sie einen physikalischen Zusammenhang zwischen Material und Klang nachweisen? Natürlich sprechen wir immer von der alpinen Fichte. Innerhalb der Fichte haben wir viele verschiedene Parameter: die Dichte, die Fallleitgeschwindigkeit und die E-Module, das heißt die Biegesteifigkeit in verschiedene Richtungen. In unseren Versuchen hat sich aber gezeigt, dass alle diese Eigenschaften keinen für uns erkennbaren Einfluss auf den Klang haben. Der Stamm, aus dem ich die Decken meiner Geigen mache, ist zum Beispiel kein spezielles Geigenholz. Den hätte der Holzhändler normalerweise zu Dachschindeln verarbeitet. Stefan-Peter Greiner, Jahrgang 1966, hat sich dem besten Klang im Geigenbau sowohl handwerklich als auch wissenschaftlich angenähert, unter anderem mit Klang- und Lackanalysen sowie Dendrochronologie. Seine Geigen, Bratschen und Violoncelli, die er seit einigen Jahren in seiner Londoner Werkstatt baut, werden unter anderem von Christian Tetzlaff, Antje Weithaas, Kim Kashkashian, Isabelle van Keulen und Mitgliedern des Hagen Quartetts gespielt. 2003 wurde er mit dem Rheingau Musikpreis ausgezeichnet. Damals haben Sie für Christian Tetzlaff auch eine Kopie seiner Stradivari angefertigt. Konnten Sie einen gleich guten Klang erzielen? Wir haben die Originalstradivari mit der Kopie immer wieder verglichen. Das Holz war dabei schon eine Variable, ich kann ja nicht das gleiche Holz verwenden wie Stradivari. Die Holzstärken mussten variiert werden, aber ich bin sehr nah an die Stradivari herangekommen, manchmal konnte ich sie auch übertreffen – auch das ist nicht unmöglich. Am Ende war Bedeutet das, dass es vor allem auf die Bearbeitung ankommt? Material und Konstruktion sind die beiden grundlegenden Parameter. Zum Material zählen auch Grundierung, Lack und so weiter. Bei der Konstruktion spielen unter anderem Wölbungen, Stärken der Hölzer 27 S T E FA N - P E T E R G R E I N E R N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T ich mit meiner Kopie dichter am Original, als wenn ich zwei Stradivaris miteinander verglichen hätte. Wie gehen Sie bei der Klangeinrichtung vor? Ein Instrument von mir ist im unlackierten Zustand schon spielbar und wird auch schon klanglich eingerichtet. Das mache ich selbst, ich geige und bratsche leidenschaftlich und habe auch eine recht genaue Vorstellung davon, wie etwas zu klingen hat. Am unlackierten Instrument habe ich natürlich ein Vielfaches mehr an Möglichkeiten, etwas an der Konstruktion zu ändern. Dadurch kann ich die Geige klanglich sehr deutlich beeinflussen. Das geht am lackierten Instrument nicht mehr, da ist der Zug abgefahren. Richten Sie sich dabei nach den Wünschen Ihrer Kunden? Es ist nicht so, dass ein Kunde zu mir kommt und sagt: »Ich möchte eine Geige mit einem dunklen Klang«, und die baue ich dann, sondern ich ordne ihm das Instrument zu, dessen Klang diesem individuellen Wunsch am besten entspricht. Ich kenne die Musiker ja auch und liege in meiner Einschätzung oft recht gut. MITTWOCH, 25. MAI 2016 SWAROVSKI KRISTALLWELTEN LEIF OVE ANDSNES, KLAVIER CHRISTIAN TETZLAFF, VIOLINE TABEA ZIMMERMANN, VIOLA CLEMENS HAGEN, VIOLONCELLO Wie geht es weiter, wenn das Instrument lackiert ist und Sie es einem Musiker oder einer Musikerin übergeben haben? Arbeiten Sie mit ihnen noch weiter an den Instrumenten? Sehr viel, ja. Es gibt dann immer noch minimale Möglichkeiten, die aber viel bringen. Es gibt den klassischen Stimmstock, einen kleinen Fichtenstab, der zwischen Decke und Boden geklemmt ist und den man ein bisschen verschieben kann. Das macht jeder Geigenbauer. Man kann minimale Veränderungen am Steg vornehmen und so weiter. Es gibt so einen Prozess: Gespielt werden, Klangeinrichtung, gespielt werden, Klangeinrichtung – in Kombination mit dem individuellen Wunsch, den der Musiker hat und an mich heranträgt. Kim Kashkashian hatte zum Beispiel einen ganz klaren Wunsch, eine eigene Vorstellung. Andere sagen: Das Instrument hat einen eigenen Charakter, ich möchte mich auch darauf einstellen. Das gibt dem Instrument die Persönlichkeit. Leif Ove Andsnes und Tabea Zimmermann 19 UHR im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) Leif Ove Andsnes, Klavier 20 UHR Christian Tetzlaff, Violine Tabea Zimmermann, Viola Clemens Hagen, Violoncello Klavierquartette von Johannes Brahms »Es könnte mich nicht weniger kümmern, in welcher Zeit eine Geige gebaut wurde. Ich habe viele Stradivaris gespielt, die ich weniger interessant fand als meine Greiner- Geige.« Ist also etwas dran, dass das Gespielt-Werden den Klang eines Saiteninstruments verbessert? Ja, das Phänomen des Einspielens gibt es, auch wenn ich das vor zehn Jahren noch nicht geglaubt habe. Ein Instrument, das gespielt wird, verändert sich im Klang, und zwar in der Regel positiv. Daher gebe ich einem Musiker das Instrument und sage: »Spiel erst mal.« Dann spielt er es ein, zwei Monate und bringt die Geige oder Bratsche wieder und sagt: »Das sind meine Erfahrungen.« Die fließen in die weitere Klangeinrichtung dann mit ein. _ CHRISTIAN TETZLAFF 28 LICHTBLICKE DER FANTASIE Der Weg zu den Konzerträumen führt Besucher von »Musik im Riesen« vorbei an den im Mai 2015 eröffneten Bauten von Snøhetta und s_o_s architekten sowie der spektakulären »Kristallwolke« von Cao Perrot. Ein genauerer Blick darauf lohnt sich, wurde doch bei der bisher größten Erweiterung der Swarovski Kristallwelten viel Wert auf die emotionale Wirkung, aber auch auf die Einbeziehung der umliegenden Natur gelegt. VON Y VONNE SCHRÖDER à 29 N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T Norwegen und Österreich haben eine große Gemeinsamkeit: den starken Bezug zur Natur. Die Bewohner beider Länder verbringen gerne ihre Freizeit in den Bergen. »Die Natur beeinflusst die Bauwerke in Österreich ebenso wie bei uns«, sagt Kjetil Thorsen, Mitgründer des norwegischen Architekturbüros Snøhetta, übersetzt Schneekrone und gleichzeitig der Name einer der höchsten Berge des Landes. Snøhetta ist neben Architektur auch ein Büro für Landschaftsgestaltung, Innenarchitektur und Design. Thorsen selbst studierte Architektur in Graz. Noch heute schwärmt er von der Inspiration seiner Studienzeit: »Das Leben in Österreich, aber auch die österreichische Literatur, die Architektur und die Kunst haben mich als jungen Studenten sehr beeindruckt und in einer Form auch von konservativen Sichtweisen befreit. Wir hatten Dozenten wie Coop Himmelblau oder Günther Domenig, die uns beibrachten, gestalterische Grenzen zu hinterfragen und zu überschreiten. Diese österreichischen Kreativen hatten einen großen Einfluss auf mich.« OSLO MEETS TIROL: EINE KREATIVE SYMBIOSE Heute beeinflusst der Architekt selbst junge Studenten und andere Kreative auf der ganzen Welt. Neben der außergewöhnlichen Oper in Oslo entwarf er mit dem norwegisch-US amerikanischen Büro Snøhetta unter anderem den »National September 11 Memorial Museum Pavillon« in New York, die Kunstschule in Bergen, die heuer eröffnet wird, die norwegische Botschaft in Berlin sowie die Bibliothek in Alexandria. Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Swarovski Kristallwelten in Wattens beauftrage Swarovski Snøhetta mit der Erweiterung des Themenparks und des Besucherzentrums. Auch die Pariser Landschaftsarchitekten Cao Perrot und die Innsbrucker N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T »Im Spielturm selbst gibt es keine Unternehmensgeschichte, keine interaktiven Monitore, es gibt nur den Raum und die Kinder selbst«, sagt Lüth. Der Spielbereich wird ins Freie durch eine Spiellandschaft mit einer großen Stahl- und Holzkonstruktion erweitert. Der neue kristalline Garten ergänzt das Angebot der unterirdischen Wunderkammern und Workshops rund um das Kristallatelier. DIE KUNSTMACHER Das Zusammenspiel von Kunst, Design und technischem Know-how ist eines der wesentlichen Merkmale der Swarovski Kristallwelten. Immer ging es darum, die internationale Design- und Kunstavantgarde für die Arbeit mit dem Werkstoff Kristall zu gewinnen und ihre Ideen mit allen Fähigkeiten, die dem Unternehmen Swarovski zur Verfügung stehen, umzusetzen – bis hin zur Entwicklung neuer Techniken und Materialien. Beispiele dafür finden sich daher nicht nur bei den neu hinzugekommenen Bauten, Installationen und Wunderkammern, sondern auch bei früher entstandenen Kunstwerken wie »55 Million Crystals« von Brian Eno, »Transparente Opazität« von Arik Levy, dem »Mechanical Theatre« von Jim Whiting sowie dem »Kristallwald« von Thomas Feuerstein und Fabrizio Plessi. am Hauptsitz in Oslo tätig war. Snøhetta zeichnet für den neuen Gastronomiebereich mit dem Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant, den Kinderbereich mit Spielturm und Spielplatz und den neuen Shopzugang zum Verkaufsraum verantwortlich. Das Ergebnis ist eine Architektur, die in erster Linie durch ihre Wirkung auf die Besucher besticht. Und im Fokus des neuen Erlebnisbereiches der Swarovski Kristallwelten standen diesmal die jüngsten Besucher. D A N I E L S K R I S TA L LW E LT E N . C A F É & R E S TA U R A N T Architekten-Arbeitsgemeinschaft s_o_s architekten – bestehend aus Schlögl & Süß Architekten und Obermoser arch-omo – setzten neue Bauwerke und Kunstinstallationen um. In der Zusammenarbeit entstand auf 7,5 Hektar ein komplett neues Areal mit drei neuen, zauberhaften Baulichkeiten. Im Mai 2015, anlässlich des 120 -jährigen Jubiläums des Familienunternehmens Swarovski, wurden die neu adaptierten Swarovski Kristallwelten der Öffentlichkeit präsentiert. Für die Zusammenarbeit zog ein norwegisches Snøhetta-Team nach Tirol. Leiter des österreichischen Büros ist der gebürtige Tiroler und Architekt Patrick Lüth, der fünf Jahre 30 »Die erweiterten Swarovski Kristallwelten wollen noch mehr als zuvor alle Sinne der Besucher ansprechen, von Erwachsenen wie auch von Kindern. Denn gerade unsere kleinen Besucher sprühen geradezu vor Fantasie«, beschreibt Stefan Isser, Geschäftsführer der D. Swarovski Tourism Service GmbH, die Idee hinter der Umsetzung. Da die Inszenierung der Ausstellungsräume sehr intensiv auf Kinder wirkt, wollte Swarovski konträr dazu Räume schaffen, die frei von Reizüberflutungen sind. GLÄSERNES DESIGN MIT SPIELERISCHER KRAFT »Ich habe selbst drei Kinder«, erzählt Patrick Lüth. Gerade nach den Sinneseindrücken in den Swarovski Kristallwelten, die von Kindern die ganze Aufmerksamkeit fordern, so SOUVENIR SHOP Lüth, wollte man genau das Gegenteil machen und habe deshalb den Spielbereich körperbetont gestaltet. »Aus diesem Prozess heraus sind wir auf die Idee des vertikalen Spielens gekommen.« Entstanden ist der sogenannte Spielturm im Süden des Gartens. Auf vier übereinander angeordneten Ebenen, die zusätzlich über ein vertikales Kletternetz verbunden sind, gibt es verschiedene Aktivitäten für die kleinen Besucher auszuprobieren: Rutschen, Schwingen, Schaukeln, scheinbares Schweben und natürlich Klettern. Herumtobende und vorbeischwingende Kinder in den oberen Geschossen bestätigen nun, dass die Idee der Architekten aufgegangen ist. Die glitzernde Welt wird hier durch das physische Erleben ergänzt. BETON UND BERGE – IM GARTEN DER GIGANTEN Im Garten eingebettet liegt der ebenfalls von Snøhetta neu gestaltete Gastronomiebereich mit dem Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant. Der lichtdurchflutete, organisch geformte Pavillon aus Beton zieht die Blicke der Besucher an – und weiter in das umliegende Bergpanorama. Durch einen mit Kupferblech verkleideten Gang gelangen die Gäste in den hellen Speisesaal, der mit Kristallen der hauseigenen Manufaktur besetzt ist, und in die angelagerte Küche, aus der köstliche Schmankerln gereicht werden. Durch gläserne Fronten können die Gäste während des Essens auch Nur die Fassade des Turms erinnert daran, wo man sich befindet: Der Spielturm ist von 160 Glaspaneelen umzogen, jedes einzelne in einer leicht anderen Form in einem anderen Winkel gesetzt, sodass im Gesamtbild eine facettenreiche Anmutung entsteht. Die imposante Tiroler Bergwelt wird im Glas reflektiert, das mit den Silhouetten der berühmten Swarovski Kristalltiere bedruckt ist. Sie erinnern nicht nur an die Geschichte des Unternehmens, sondern spenden auch Schatten im Inneren des Turmes. weiterhin den beeindruckenden Blick in die Bergwelt genießen – geradeso, als säßen sie im Garten der Giganten. Abgelenkt wird der Blick einzig von rund 800 000 schwebenden Kristallen, dem Herzstück des Gartens, der sogenannten Kristallwolke. Entworfen wurde die außergewöhnliche Installation von dem Künstlerteam Cao Perrot, bestehend aus Andy Cao und Xavier Perrot, das bereits in den letzten zehn Jahren sein Talent bei der Planung sowohl großer Landschaften als auch kleinerer Gärten unter Beweis stellte. Die Kristallwolke ist eine monumentale Installation mit einer Fläche von etwa 1 400 m 2, die über schwarzem Spiegelwasser schwebt. Sie besteht aus handgesetzten Kristallen von Swarovski und ist die größte ihrer Art weltweit. Über einen abfallenden Pfad gelangen die Besucher zum Spiegelwasser, in dem, egal ob Tag oder Nacht, die Kristalle das Licht wie Sterne am Himmel einfangen. Ein weiteres Erlebnis für alle Sinne ist der neu konzipierte Zugang zum Swarovski Store, ebenfalls vom Team aus Norwegen umgesetzt. Er führt durch einen spiralförmigen Tunnel, der aus etlichen Kilometern leuchtender S P I E LT U R M , S N O H E T TA 31 N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T Fasern besteht. Ein zweiter Shop, extra für Schmuck und andere hochwertige Swarovski-Produkte entworfen, wurde von den Generalplanern der s_o_s architekten entwickelt und öffnet sich ebenfalls zum Garten hin. Die Neugestaltung orientiert sich am Bild eines gewundenen Flusses, weiß glänzende Vitrinen und Elemente aus edlem Holz bilden das Ufer und geleiten die Kunden bis zum Ausgang. Zudem wurden eigens angefertigte Großvitrinen und Verkaufsmöbel konzipiert, immerhin ist der neue Store des Tiroler Architektentrios weltweit einer der größten. Insgesamt 34 Millionen Euro wurden in die Neugestaltung der Swarovski Kristallwelten in Wattens investiert, alleine die Fläche wurde mehr als verdoppelt. Mit rund 700 000 Besuchern jährlich gehörten die Swarovski Kristallwelten bereits vor der Erweiterung zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs, doch auch diese Zahl soll bereits im ersten Jahr nach der Erweiterung größer werden. »In Zusammenarbeit mit unseren nationalen und internationalen Partnern wurde Neues und atmosphärisch Einzigartiges geschaffen. Mit den zusätzlichen Angeboten möchten wir noch mehr Besucher aus aller Welt anziehen und die Swarovski Kristallwelten als Ganzjahresdestination weiter ausbauen«, sagt Stefan Isser. Und auch die durchschnittliche Verweildauer der Besucher soll von bisher zwei auf vier Stunden verdoppelt werden. Das Team von Snøhetta verweilt seit der Umsetzung für Swarovski ebenfalls in Tirol. Das Architekturbüro plant von dort aus bereits weitere wirkungsvolle Bauten im deutschsprachigen Raum, die zum Staunen einladen – genauso wie die neuen Swarovski Kristallwelten in Wattens. _ R U N D U M S KO N Z E RT Schicken Sie Ihre Sinne auf Entdeckungsreise und erleben Sie einzigartige Klänge bei »Musik im Riesen«! Mit einem eleganten Set aus zwei modernen Weingläsern von Swarovski wird jede Mahlzeit zu einem besonderen Genuss! MACHEN SIE MIT BEI UNSEREM EXKLUSIVEN GEWINNSPIEL Gewinnen Sie ein elegantes Weinglas-Set im Wert von 295,– Euro von Swarovski. Im Inneren des Stiels funkeln klare Kristalle und der Fuß wurde mit einem facettierten Kristall veredelt. Bis spätestens 30. April 2016 online mitspielen unter www.kristallwelten.com/musik. Viel Glück! S P I E LT U R M , S N O H E T TA Die Gewinnübergabe findet im Rahmen eines »Musik im Riesen«-Konzerts Ihrer Wahl im Zeitraum vom 25. bis 29. Mai 2016 statt und setzt die persönliche Anwesenheit voraus. WELTWEIT KULTUR BAUEN Die Erweiterung der Swarovski Kristallwelten reiht sich in eine lange Liste von Kulturbauten ein, die Snøhetta und Schlögl & Süß Architekten umgesetzt haben. Eine kleine Auswahl zeigt die Vielfalt an Bauten und Nutzungen. SNØHETTA Opernhaus, Busan, Südkorea, 2012– Ordrupgaard Museum, Charlottenlund, Dänemark, 2012– King Abdulaziz Centre for World Culture, Dharhran, Saudi-Arabien, 2007–2016 Norwegische Nationaloper und -ballett, Oslo, Norwegen, 2000–2008 SCHLÖGL & SÜSS ARCHITEKTEN Adaptierung Lichtlabor Bartenbach, Aldrans, 2011 Neugestaltung Eingangsbereich Congress Innsbruck, 2007/08 Galerie Johann Widauer, Innsbruck, 2004 32 »MUSIK IM RIESEN« 2017 »Musik im Riesen« führt auch im kommenden Jahr außergewöhnliche Musiker aus aller Welt in die Swarovski Kristallwelten. Die 14. Ausgabe des Kammermusikfestivals findet im Mai 2017 statt. 33 D E R R I E S E A L S V E R A N S TA LT U N G S O R T D E R R I E S E A L S V E R A N S TA LT U N G S O R T bis zum 20-köpfigen Bläserensemble – wie beim Auftritt von Attwenger mit der Swarovski Musik Wattens 2015 –, von Streichern und präpariertem Klavier bis zu Noise reicht die Bandbreite. Trotzdem lässt sich der Konzertraum mit allen diesen Facetten von Musik bespielen, weil sehr viel Wert auf gute Tontechnik gelegt wird. Ein Popkonzert wie jenes von Bilderbuch, bei dem das Forum sich in einen bühnenvernebelten Kellerclub verwandelt, funktioniert hier gut. Genauso stimmig sind poetisch-experimentelle Auftritte wie jener der Geigerin und Sängerin Iva Bittová, die dem Forum den Anstrich einer Bar mit gedämpften Licht gab, oder ein Kinderworkshop 2015, bei dem Instrumente aus Gemüse gebastelt bzw. im Konzert gespielt wurden. »Der Ort«, sagt Barbara Danzl, »macht unglaublich viel möglich. Genauso wie der Kristall selbst haben auch die Swarovski Kristallwelten viele Facetten. Das ändert sich im Laufe der Jahreszeiten, und es ändert sich mit den Bespielungen im Inneren des Riesen wie im Park. Aber man findet, ganz gleich mit welchem Thema man sich an das Reich des Riesen wendet, immer irgendwo einen perfekten Anknüpfungspunkt.« Seit 2005 sucht und findet Danzl solche Anknüpfungspunkte und spinnt daraus Ideen für Kinderworkshops und Werk-stätten für alle Altersstufen. Kinder von vier bis sieben bzw. von acht bis zwölf Jahren erkunden mit ihr und ihrem Team die Swarovski Kristallwelten, bekommen Geschichten vom Riesen erzählt und erleben eine der Wunderkammern als Inspirationsquelle für eigene kreative Entwürfe im Kristallatelier. WORKSHOPS UND WERKSTÄTTEN IM RIESEN Neue Inspirationen »EIN ORT FÜR BEGEGNUNG UND EXPERIMENT« Kristallmuseum, Ausstellungshaus, Parkanlage – oder aber Konzerthaus, Spielplatz, Werkraum: Über ihre zentrale Nutzung als Ort, in dem Kristall eindrucksvoll in Szene gesetzt wird, hinaus, zeigen sich die Swarovski Kristallwelten auch als vielfältiger und technisch gut ausgestatteter Veranstaltungs- und Gedankenraum. VON ESTHER PIRCHNER à 34 Workshops für Kinder von 4 bis 7 Jahren: 5., 12. und 23. März; 9., 16., 23. und 30. April; 14. und 21. Mai 2016 Mit den Um- und Erweiterungsbauten haben sich die Swarovski Kristallwelten verändert und mit ihnen auch die Themen und Inhalte, die die Workshops prägen. Als Beispiel für eine neue Attraktion, die die Wandlungsfähigkeit des Riesen unterstreicht, nennt Barbara Danzl die Kristallwolke im Außenbereich, die bei Sonnenschein in allen Farben des Regenbogens funkelt, an kalten, trüben Tagen hingegen mit gefrorenen Wassertropfen besetzt zu sein scheint. Auch der Spielturm, dessen Glasscheiben mit den Silhouetten kleiner Kristalltiere bedruckt sind, war Auslöser für neue Ideen: Jedes dieser Tiere spielt in einem Workshop die Hauptrolle und wird zum Motiv der kristallinen Basteleien. Workshops für Kinder von 8 bis 12 Jahren: 5. und 23. März; 16. und 30. April; 14. Mai 2016 Werkstätten für Menschen von 13 bis 99 Jahren: 3. und 10. April 2016 Weitere Termine finden Sie im Riesen-Spielplan auf www.swarovski.com/kristallwelten Neben den Veränderungen an Wunderkammern, Park und Shop haben sich auch die räumlichen Gegebenheiten für die Workshops verändert. Aus der Werkstätte im Untergeschoss, die für die Anforderungen bald zu klein geworden war, ist ein großes, technisch gut ausgestattetes Kristallatelier zu ebener Erde geworden. AV-Technik, Werkzeuge und Maschinen, an denen verschiedenste Handwerkstechniken ausprobiert werden können, finden sich in dem Raum, eine vorgelagerte Terrasse erlaubt auch Basteleien unter freiem Himmel. Bei »Musik im Riesen« hingegen dient das Forum als klassischer Konzertsaal, in dem vor allem instrumentale Kammermusik stattfinden kann. Das Foyer des Riesen – eigentlich eine Eingangs- und Durchgangshalle – eignet sich gut für kleine Konzerte des Kammermusikfestivals, beispielsweise Recitals oder Duoauftritte. Vokalmusik siedelt der künstlerische Leiter von »Musik im Riesen«, Thomas Larcher, lieber im Business Building Brandtgut an, dem Bürogebäude auf der anderen Seite der Bundesstraße – weil die Akustik des dortigen Foyers für Gesang ausgezeichnet geeignet ist. Erstaunliche Dinge haben hier schon stattgefunden, beispielsweise ein Konzert von Matthias Goerne und Christine Schäfer oder der Auftritt des belgischen Gesangsensembles Vox Luminis, das von verschiedenen Positionen im Raum aus sakrale Musik des Barockkomponisten Heinrich Schütz interpretierte. Auch Mark Padmore, Victoria Simmonds, Ryan Wigglesworth und die Sängerinnen des BR-Chores werden die Gegebenheiten Perfekte Technik Das Zusammenwirken von Raum und Technik ist eine Facette, die auch für Christof Dienz, den künstlerischen Leiter von fmRiese — Forward Music Festival, eine zentrale Rolle spielt. Das Festival im Zwischenbereich von Pop und Elektronik findet seit 2012 im Forum, dem Konzertraum des Riesen im Untergeschoss, statt. Drei Tage lang gastieren Bands und DJs in Wattens. Lautstärken, Klangfarben und Besetzungen variieren bei fmRiese stark: Von leisen elektronischen Sounds 35 Il matrimonio segreto D E R R I E S E A L S V E R A N S TA LT U N G S O R T Mit dem fmRiese — Forward Music Festival, kuratiert von Christof Dienz, erforschen die Swarovski Kristallwelten jedes Jahr die Klangvielfalt des 21. Jahrhunderts. Den spannenden Musikmix aus zeitgenössischer klassischer Musik, Dancefloor und Popsongs gibt es live von 17. bis 19. November 2016. FMRIESE — FORWARD MUSIC FESTIVAL 17. BIS 19. NOVEMBER 2016 Aus der Nähe 40 ah Informationen und Tickets T + 43 512 561561 – www.altemusik.at btv und Kultur ton.halle BtV Stadtforum 2016 06.04.2016 JaKob Zimmermann 07.04.2016 renaud Garcia-Fons. silK moon 08.04.2016 lisa bassenGe. canyon sonGs 09.04.2016 catch-PoP strinG-stronG btv ton halle innsbruck. www.btv.at/veranstaltungen Nicht zuletzt genießen die Musiker die Nähe, die zwischen ihnen und dem Publikum entsteht. Bei fmRiese stehen die Zuhörer rund einen Meter von der Bühne entfernt, viel größer 36 re Wolf-dieter Grabner Umso stärker nehmen sie und das Team der D. Swarovski Tourism Services GmbH ihre Aufgabe wahr, für die Künstler bei »Musik im Riesen« und fmRiese möglichst gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Nicht immer sei man als ausführender Musiker so gut betreut wie vom Team der Swarovski Kristallwelten, meint Dienz. Das beginnt beim qualitätvollen Essen und einem sehr guten Hotel und reicht bis zu Sonderwünschen, die den Musikern, wenn irgend möglich, erfüllt werden. Nur ein Tischtennistisch, den sich Bilderbuch 2015 für den Backstagebereich gewünscht hatten, war nicht rechtzeitig aufzutreiben. BIL © FMRIESE – FORWARD MUSIC FESTIVAL 2016 Il Giardino Armonico, Julian Prégardien, Valer Sabadus, Andreas Staier, Lawrence Zazzo u. v. a. UM Thomas Larcher schätzt die Freiheit, bei »Musik im Riesen« nicht nur das Standardrepertoire programmieren, sondern immer wieder einen Fokus auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts richten zu können. Anders als andere Festivalleiter, die selbst Musiker sind, bleiben Thomas Larcher und Christof Dienz aber meist im Hintergrund und treten beim Festival nur selten als Interpreten, Komponisten oder – wie Dienz zuletzt für die Swarovski Musik Wattens – Arrangeure in Erscheinung. Konzerte Ä Vom Austausch und den kreativen Prozessen zwischen Künstlern und Besuchern leben auch die Werkstätten im Riesen, die 2017 für Erwachsene weiter ausgebaut werden. Bildgewordenes Symbol für diese Zusammenarbeit ist die Skulptur »Bambini« auf dem Gelände des Riesen: Sie entstand im Rahmen eines Workshops, den der Künstler Peter Sandbichler mit Kindern durchführte, und zeigt, wie befruchtend die gemeinsame Beschäftigung von Experten und Laien mit dem Werkstoff Kristall sein kann. _ Oper von C. W. Gluck (konzertant) René Jacobs; Richard Croft, Kristina Hammarström u. a. 23.08. J Dass die Festivals auf dem Gelände der Swarovski Kristallwelten stattfinden, ist für die beiden künstlerischen Leiter auch deshalb wichtig, weil die Konzerte für die Menschen aus Wattens und Umgebung, für die Mitarbeiter von Swarovski, gedacht sind und daher leicht erreichbar sein sollen. Diese Nähe zum Ort zeichnet »Musik im Riesen« und fmRiese ebenso aus wie die große künstlerische Freiheit in der Programmierung. »Selbstverständlich gibt es das Bedürfnis, dass wir die Bude voll machen«, sagt Christof Dienz, »aber grundsätzlich bleiben wir der Programmidee treu.« Diese umfasst ein breites Spektrum an Stilen und Klanggestaltung, vor allem aber auch das Bemühen um neue, ungewöhnliche Konstellationen und die Anregung zum musikalischen Experiment. Alceste JU Freies Denken Oper von D. Cimarosa Alessandro De Marchi; Renato Girolami, Donato di Stefano, Vesselina Kasarova u. a. 12.08. (Premiere), 14.08., 16.08. C D S SC H ROT T ist die Distanz auch bei den Kammerkonzerten von »Musik im Riesen« nicht. Anders als in großen Konzerthallen sind in den Räumen des Riesen die Stimmungen des Publikums für die Musiker deutlich sicht- und spürbar. Die Zuhörer wiederum können jede Fingerbewegung eines Instrumentalisten beobachten, sehen die Mimik eines Sängers oder entdecken, wie sich die Mitglieder eines Streichquartetts oder einer Band musikalisch miteinander verständigen. Einführungsgespräche bei »Musik im Riesen« und der Kinderworkshop bei fmRiese geben genaueren Einblick in die Arbeit und das Wissen der Künstler. Und bei Bilderbuch konnten sogar die Selfiejäger nach dem Konzert mit »ihrer« Band auf Tuchfühlung gehen. des BBB bei ihrem Auftritt am 29. Mai 2016 zu nutzen wissen und Gesang und Echo von unten und oben im Raum erklingen lassen. Weil der laufende Betrieb im BBB nicht gestört werden soll, können Konzerte dort nur an den Wochenenden stattfinden. Dann aber, sagt Thomas Larcher, lässt sich zeigen, was das Gebäude kann. 19.07. — 27.08.2016 Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. musik+ 2015/16 [ Friedrich Nietzsche ] FORWARD MUSIC FESTIVAL 23.04.2016 cedag quartett 19.05.2016 Alexander Melnikov Michael Schöch 05.06.2016 B’Rock Orchestra & Alexander Melnikov 02.07.2016 Le Poème Harmonique 17. - 19. November 2016 www.kristallwelten.com/fmriese www.musikplus.at musik+, Schmiedgasse 5, 6060 Hall in Tirol, Austria, Tel. +43 (0) 52 23–53 808, [email protected], Foto: © zVg musik+_inserat_musik-im-riesen_210x142,5_2016_2.0.indd 1 12.01.16 16:31 21. | 22. April 2016 6. SYMPHONIEKONZERT Werke von MAURICE RAVEL, ALBERTO GINASTERA & LUCIANO BERIO Dirigent FRANCESCO ANGELICO 19. | 20. Mai 2016 7. SYMPHONIEKONZERT Werke von ROBERT SCHUMANN & HEINZ HOLLIGER Dirigent HEINZ HOLLIGER 9. | 10. Juni 2016 8. SYMPHONIEKONZERT LUDWIG VAN BEETHOVEN SYMPHONIE NR. 4 OP. 60 B-DUR UND SYMPHONIE NR. 5 OP. 67 C-MOLL Dirigent FRANCESCO ANGELICO Congress Innsbruck, 20.00 Uhr FOTO © JOHN TILBURY Ticket-Hotline +43 5223 53 808 osterfestival.at WWW.LANDESTHEATER.AT | TELEFON +43.512.52074.4 I N F O R M AT I O N Jetzt buchen: Das Musik iM Riesen – Festivalpackage 2016 SAALPLÄNE InklusIvleIstungen: SWAROVSKI KRISTALLWELTEN, FORUM Kristallweltenstraße 1, Wattens ➜ 2 ÜN mit Frühstück oder HP in der gewünschten Hotelkategorie ➜ Konzertkarte der Kategorie A oder B für eine Aufführung von Musik im Riesen ➜ Eintritt in die neuen Swarovski Kristallwelten ➜ Geführte Nature Watch – Tour im Alpenpark Karwendel ➜ Kristallines Überraschungsgeschenk SWAROVSKI KRISTALLWELTEN, BLAUE HALLE Kristallweltenstraße 1, Wattens BÜHNE EINGANG BÜHNE Buchbar ab nur EUR 98,– unter www.hall-wattens.at/musikimriesen GUTE VORSÄTZE SIND ETWAS FÜR MONTAGE. SONNTAGS HEIßT ES: GENIEßEN! 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EINGANG BÜHNE 41 I N F O R M AT I O N VERANSTALTUNGSORTE nstra ße IN WATTENS Linde P 2 Salzb urger Straß H e Tiroler Straße sb ruc Str aß e H aße welten e H P hofstr traß Bahn Inns 1 Straße Inn r ke ar Kristall Sw ov sk ist ra Autobahn Auffahrt/Abfahrt Wattens ße A 12 Innstraße S alz / burg Mün c hen A 12 A 12 Innsbru ck 1 S WAROVSKI KRISTALLWELTEN Kristallweltenstraße 1, Wattens TAXISERVICE 2 S WAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT Lindenstraße 1, Wattens WATTENS – INNSBRUCK P KOSTENLOSE PARKMÖGLICHKEITEN Jeweils 15 Minuten nach Ende des Konzerts von Wattens nach Innsbruck (Marktplatz) zum Spezialpreis von 5,– Euro pro Person. IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Offenlegung nach § 25 Mediengesetz/Grundlegende Richtung Fotonachweis: Fernando Sancho, Erich Malter, D. Swarovski Tourism Services GmbH, Kristallweltenstraße 1, und Zweck des Magazins: Information über »Musik im Riesen«; Benjamin Ealovega, Nikolaj Lund, Marco Borggreve, 6112 Wattens, Austria, Tel. +43 5224 51080 3841, Änderungen und Irrtümer bei allen Angaben vorbehalten. Franck Juery Naïve, Franck Ferville, Stefan-Peter Greiner und Reinhard Fichtinger swarovski.events @ swarovski.com, www.kristallwelten.com/musik Publisher: D. Swarovski KG, Corporate Responsibility Konzeption: D. Swarovski Tourism Services GmbH, Esther Department, 6112 Wattens Mit freundlicher Unterstützung der Pirchner, Thomas Larcher; Redaktion: Esther Pirchner; Lektorat: Friederike Gösweiner; für den Inhalt verantwortlich: Art Direction and Editorial Design: D. Swarovski KG, D. Swarovski Tourism Services GmbH; Swarovski Corporate Branding & Communication, Wattens © bei D. Swarovski Tourism Services GmbH und den Autoren Erscheinungsweise: einmal jährlich 42 Marktgemeinde Wattens PROGRAMMÜBERSICHT SAMSTAG, 28. MAI 2016, »MUSIK IM STUDIO« IMPULS – ABSCHLUSSKONZERT DER MASTERCLASS FÜR PERKUSSION ORF STUDIO 3, INNSBRUCK COLIN CURRIE, PERKUSSION STUDENTEN DES TIROLER LANDESKONSERVATORIUMS MITTWOCH, 25. MAI 2016 SWAROVSKI KRISTALLWELTEN LEIF OVE ANDSNES, KLAVIER CHRISTIAN TETZLAFF, VIOLINE TABEA ZIMMERMANN, VIOLA CLEMENS HAGEN, VIOLONCELLO 19 UHR 20 UHR 19 UHR Colin Currie im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) 20 UHRColin Currie, Perkussion Studenten des Tiroler Landeskonservatoriums Leif Ove Andsnes und Tabea Zimmermann im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) Leif Ove Andsnes, Klavier Christian Tetzlaff, Violine Tabea Zimmermann, Viola Clemens Hagen, Violoncello Werke von Johannes Brahms DONNERSTAG, 26. MAI 2016 SWAROVSKI KRISTALLWELTEN KIAN SOLTANI, VIOLONCELLO A ARON PILSAN, KLAVIER 19 UHR 20 UHR Kian Soltani und Aaron Pilsan im Gespräch mit Rainer Lepuschitz Kian Soltani, Violoncello Aaron Pilsan, Klavier Werke von Robert Schumann, Alfred Schnittke, Franz Schubert, Dmitri Schostakowitsch FREITAG, 27. MAI 2016 SWAROVSKI KRISTALLWELTEN TILL FELLNER 20 UHR Till Fellner, Klavier Werke von Robert Schumann, Luciano Berio, Ludwig van Beethoven Werke von Elliott Carter, Per Nørgård, Toshio Hosokawa, Edgard Varèse, Steve Reich SONNTAG, 29. MAI 2016, MATINEEKONZERT SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT VICTORIA SIMMONDS, MEZZOSOPRAN MARK PADMORE, TENOR SECHS SÄNGERINNEN DES CHORS DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS RYAN WIGGLESWORTH, KLAVIER 10 UHR 11 UHR Ryan Wigglesworth und Mark Padmore im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) Victoria Simmonds, Mezzosopran Mark Padmore, Tenor Sängerinnen des Chors des BR Ryan Wigglesworth, Klavier Werke von Ryan Wigglesworth, Leoš Janáček SONNTAG, 29. MAI 2016 SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN PABLO HERAS - CASADO GEORG NIGL 19 UHR 20 UHR Pablo Heras-Casado und Georg Nigl im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch) Ensemble intercontemporain Pablo Heras-Casado, Dirigent Georg Nigl, Bariton Werke von Pierre Boulez, Matthias Pintscher, Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino, Igor Strawinsky und Peter Maxwell Davies W W W. K R I S TA L LW E LT E N . C O M / M U S I K
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