festivalmagazin 25. — 29. mai 2016

MUSIK IM
RIESEN
FESTIVALMAGAZIN
25. — 29. MAI 2016
INHALT
4–5 Vorwort
Thomas Larcher und Stefan Isser
6–7 Stille und Geräusch
Was ist zu hören, …?
8–11 »Ich wechsle weder Anzug
noch Hut«
Der Dirigent PABLO HERAS - CASADO im Gespräch
12–14 Stimmen aus der Ferne
»Echo and Narcissus« von RYAN WIGGLESWORTH
15 Kunst – Kulinarium – Konzert
16–19 Schlag und Werk
20–22 »The whole piece has
to be shocking«
Zu Gast beim ersten Workshop-Tag der »Impuls«Masterclass 2016 mit COLIN CURRIE
23–25 Duett ohne Worte
Über die jungen Musiker A ARON PILSAN
und KIAN SOLTANI
Perkussion in Zahlen, Buchstaben, Zitaten
26–28 »Ich muss mit jedem Holz
anders umgehen«
Der Geigenbauer STEFAN-PETER GREINER
29–32 Lichtblicke der Fantasie
Neue Architektur und Kunst von SNØHETTA,
S_O_S ARCHITEKTEN und CAO PERROT
33 Rund ums Konzert
34–36 Ein Ort für Begegnung
und Experiment
Der Riese als Veranstaltungsort
41–42 Information
Saalpläne, Kartenvorverkauf, Veranstaltungsorte
VO RWO RT
LIEBE LESERINNEN,
LIEBE LESER
VO RWO RT
»EIN MUSIKALISCHER GANG
DURCH DIE ZEITEN«
Im Festivalmagazin wollen wir Ihnen Einblick in die
Gedankenwelt dieser Interpreten geben, Ihnen weitere –
auch spielerische – Zugänge zur Musik eröffnen und Ihnen
nicht zuletzt Lust auf einen Festivalbesuch machen.
»Je mehr ich mich in die verschiedenen Epochen vertiefe,
desto deutlicher sehe ich die Verbindungen zwischen ihnen«,
sagt der spanische Dirigent Pablo Heras-Casado über die
Entwicklungslinien von der Alten bis zur zeitgenössischen
klassischen Musik. Heras-Casado ist bekannt dafür, in allen
musikalischen Zeiten zu Hause zu sein. Neben ihm haben
wir eine ganze Reihe von Musikern zum Festival eingeladen,
die einen ähnlich offenen Ansatz pflegen: den Bariton
Georg Nigl, der mit Heras-Casado und dem Ensemble
intercontemporain auftritt, die Mezzosopranistin Victoria
Simmonds und den Tenor Mark Padmore, die mit dem
Komponisten und Pianisten Ryan Wigglesworth eines seiner
Werke aufführen, das junge Duo Kian Soltani (Violoncello)
und Aaron Pilsan (Klavier), den Pianisten Till Fellner sowie
den Perkussionisten Colin Currie, der im MasterclassProgramm »Impuls« sein Wissen um Interpretation, Rhythmus,
Klang und kompositorische Ideen an junge Musikstudenten
weitergibt.
4
Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich mit uns in die Musik
vergangener Epochen und heutiger Tage zu vertiefen:
beim Lesen des Festivalmagazins und bei den Konzerten im
Mai 2016.
S T E FA N I S S E R ,
G E S C H Ä F T S F Ü H R E R D . S W A R O V S K I T O U R I S M S E R V I C E S G M B H
THOMAS LARCHER,
KÜ N S T LERI S C H ER LEIT ER »M U S I K I M RI E S EN «
5
Man denke aber auch an
Kompositionen wie Luigi Nonos
Streichquartett »Fragmente –
Stille, An Diotima« (1979),
in dem Musik und Stille ein
Ganzes bilden, jedes ohne
das andere nicht denkbar.
… wenn es nichts zu hören gibt?
Nicht nichts, könnte man sagen.
Sogar in reflexionsarmen –
»schalltoten« – Räumen bleibt
zumindest der Fortgang des
eigenen Lebens wahrnehmbar:
Einen hohen und einen tiefen
Ton vernahm der Komponist
John Cage im reflexionsarmen
Raum, verursacht von seinem
Nervensystem und seiner
Blutzirkulation. Cages Stille,
umgesetzt im Klavierstück
»4’33”« von 1952, ist folglich
nicht absolut, auch wenn der
Pianist 4 Minuten und 33
Sekunden lang keine Taste
anschlägt. Das Öffnen und
Schließen des Klavierdeckels,
ein Hüsteln des Nachbarn, das
Geräusch der Lüftung oder –
in manchen Tonaufnahmen
des Werks – die Natur, die
sich akustisch durch ein
geöffnetes Fenster ihren
Weg ins Innere bahnt, sind
der Klang dieses Werks.
F O T O : E R I C H M A LT E R , C O U R T E S Y: J O H N C A G E T R U S T, R E D H O O K , N .Y.
J O H N C A G E I M R E F L E X I O N S A R M E N R A U M , F E S T I VA L D E S H Ö R E N S , E R L A N G E N 1 9 9 0
WAS IST ZU HÖREN, …
STILLE U N D G ER ÄUSCH
In Balance hält Steve Reich das
Sein und das Nichts, wenn im
Perkussionswerk »Drumming«
Schläge sukzessive durch
Pausen (und Pausen wieder
durch Schläge) ersetzt werden.
Die Gerätschaften, die dabei
zum Einsatz kommen, galten
früher eher als Geräuschmacher
denn als Musikinstrumente und
sie ermöglichten es manchem
Neuerer der Musik, die Gefilde
des Schönklangs zu verlassen
und stattdessen mit ungewohnten
Tönen und Harmonien zu
experimentieren. »Ionisation«
(1929–31) von Edgard Varèse ist
so ein Experimentierfeld, in dem
Instrumente mit definierten, nicht
definierten und sich permanent
verändernden Tonhöhen zu
einer räumlichen Konstruktion
gefügt sind – ein vielgestaltiges
Bauwerk aus Rhythmen und
Klangfarben, aus Dichte und
Durchlässigkeit. Im Wechselspiel
von Ruhe und Klanggewalt
zeigt es, wie Musik aus Stille
und Geräusch erwächst.
Stille und Geräusch – ob
komponiert oder nicht – sind
wesentliche Elemente der Musik.
Man denke an die gespannte
Ruhe im Konzert, bevor die
Musiker den ersten Ton spielen,
oder an die paar Sekunden
zwischen dem Verklingen des
letzten Tons und dem Applaus.
6
7
PA B LO H E R A S - C A S A D O
PA B LO H E R A S - C A S A D O
Mit noch nicht einmal vierzig Jahren
hat der »Dirigent ohne Taktstock und
Frack« bereits einige der größten
Orchester und Instrumentalensembles
in den wichtigsten Konzertsälen der
Welt dirigiert. Im Interview zeigt er
sich als freundlicher, umgänglicher
Mensch, er wägt jede seiner
Antworten sorgfältig ab und spricht
mit Bestimmtheit und Überzeugung.
Vor allem aber strahlt er die
Unkompliziertheit eines Mannes aus,
den Ruhm und Ansehen nicht verändert
haben und der so oft wie möglich in
seine Heimat Granada zurückkehrt.
»ICH WECHSLE WEDER
ANZUG NOCH HUT«
Als einer der vielseitigsten Dirigenten zurzeit ist der junge Spanier Pablo HerasCasado in nur wenigen Jahren zu einem der Stars der klassischen
Musikszene avanciert. Mit Belén Bermejo sprach er über leidenschaftliches
Musizieren und die Verbindungen zwischen verschiedenen Epochen.
VON BELÉN BERMEJO
à
8
In Granada hat er als Sängerknabe
seine Liebe zur Musik entdeckt und
dort begann sich seine künstlerische
Persönlichkeit zu formen. Schon sehr
früh gründete und leitete er seine
eigenen musikalischen Projekte
wie die Capella Exaudi, deren
Dirigent, Manager, Sänger, ja sogar
Produktionstechniker er war. »Damals
habe ich mich hauptsächlich für das
Repertoire des 16. Jahrhunderts
interessiert, einschließlich aller
nationalen Schulen: der spanischen,
mit der ich begonnen habe, der
italienischen oder der französischen.
Aber auch die Übergangszeit in der
englischen Barockmusik oder der
deutschen protestantischen Musik vor
Bach fand ich sehr interessant. Allen
diesen Werken widmete ich in diesen
Jahren einen großen Teil meiner Arbeit
und meiner Leidenschaft. Später stieß
ich die Tür zur zeitgenössischen Musik
auf und gründete eine Gruppe dafür,
ebenfalls mit sehr geringen Mitteln –
oder eigentlich mit gar keinen«, erzählt
Heras-Casado und lacht.
Diese frühen Erfahrungen hatten
großen Einfluss auf seine spätere
Karriere als Dirigent. Sie waren
wesentlich, um die Musik von
Komponisten wie Bach, aber auch
von Schumann, Brahms oder die
Werke der Spätromantik zu dirigieren.
»In der ersten Polyphonie des
16. Jahrhunderts nimmt die polyphone
und kontrapunktische Struktur Gestalt
an und wird perfektioniert, das ist
essenziell, um die Entwicklung der
Musik in späteren Jahrhunderten zu
verstehen.«
Obwohl sich Heras-Casado seit
Jahren auf seine Karriere als Dirigent
konzentriert, ist er der Vokalmusik
nach wie vor eng verbunden und
findet sogar – »in meiner Freizeit
oder wann immer ich es mir sonst
erlauben kann« – Zeit, selbst zu
singen. »Vorige Weihnachten habe
ich in Granada bei einem Konzert
mit dem Ensemble einiger Freunde
gesungen – in einer Kirche, in der ich
eines meiner ersten Konzerten dirigiert
hatte.« Darüber hinaus ist er auf einer
seiner letzten Veröffentlichungen,
der bei der Deutschen Grammophon
erschienenen CD »Praetorius«, in
mehreren Stücken sogar als Solist
zu hören. Solche Ereignisse sind
eher zufällig und anekdotisch, aber
dennoch sehr befriedigend. An der
Seite der Interpreten zu stehen,
vermisst er trotzdem nicht. »Ich fühle
mich dort, wo ich jetzt bin, wohl. Ich
habe nicht den Eindruck, als Dirigent
auf der anderen Seite zu stehen, ganz
im Gegenteil. Ich fühle mich als Teil
jedes Projekts, nicht nur von einem
organisatorischen oder technischen,
sondern auch von einem menschlichen
Standpunkt aus gesehen.«
Heras-Casado ist ausgesprochen
vielseitig, sein Repertoire umfasst
Alte und Neue Musik, Symphonien,
Opern und anderes mehr. Warum
reizt es ihn – gerade in einer Welt,
die zu einer so starken Spezialisierung
neigt –, sich mit so unterschiedlichen
Stilen auseinanderzusetzen? Wie
schafft er es, alle diese Facetten mit
so viel Erfolg zusammenzubringen? Es
gebe keine andere Erklärung, sagt er,
als die große Leidenschaft für das, was
er tue, und für das Repertoire, dem er
sich widme. »Alles, was ich mache,
interessiert und begeistert mich sehr,
das ist die treibende Kraft, aus der ich
Dynamik gewinnen kann. Der Rest sind
Hingabe und Arbeitsstunden. Zugleich
mit sehr unterschiedlichen Repertoires
und Stilen zu arbeiten, ist für mich kein
Problem, gerade weil ich versuche, an
alles ohne Vorurteile heranzugehen.
Je mehr ich mich in die verschiedenen
Epochen vertiefe, desto deutlicher
sehe ich die Verbindung zwischen
ihnen. Und ich bleibe, auch wenn
ich mich mit verschiedenen Perioden
auseinandersetze, immer derselbe, ich
wechsle weder Anzug noch Hut.«
Im vergangenen Jahr war HerasCasado zum ersten Mal in Tirol, bei
den Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik dirigierte er das BalthasarNeumann-Ensemble und den Chor.
Von Tirol war er gleich fasziniert: »Ich
bin mit dem Zug angekommen und mit
dem Auto abgefahren und hatte so
»Heute wird man davon ausgehen, dass man bei einem
Besuch in New York das Museum of Modern Art besichtigen
soll, und sich nicht die Frage stellen, ob man das will oder
etwas davon versteht oder nicht. Das finde ich wichtig und
es sollte auch in der zeitgenössischen Musik so sein.«
PABLO HERAS - CASADO
9
PA B LO H E R A S - C A S A D O
PA B LO H E R A S - C A S A D O
die Möglichkeit, viel mehr von Tirol zu
sehen als vom Flugzeug aus.«
Schwerpunkt des Programms waren
Werke aus der oben genannten CD.
Sie ist drei Komponisten gleichen
Namens gewidmet – Michael, Jacob
und Hieronymus Praetorius –, wobei
der erste weitaus bekannter ist als
die anderen beiden. Heras-Casado
bekennt, dass in dieser Arbeit, die
er vor sechs Jahren begonnen hat,
viel von ihm selbst steckt. »Das
künstlerische Konzept ist zur Gänze
meines. Mich interessieren vor
allem künstlerische Perioden des
Übergangs, diese Zeiten, in denen der
vorherrschende Stil zu seiner höchsten
Vollendung gebracht wird und es
gleichzeitig in seinen Fundamenten zu
knacken beginnt – wenn diese beiden
Energien, die der Konsolidierung und
die des Niederreißens, gegeneinander
kämpfen. Das geschieht in allen
Epochen, aber in dieser Zeit ist
es besonders interessant, weil die
Polyphonie erfindungsreiche Lösungen
auf rhythmischer, harmonischer und
struktureller Ebene findet. Man spürt
auch den Einfluss der italienischen
auf die deutsche Musik sowie eine
sehr starke Durchlässigkeit und
Instabilität. Außerdem finde ich es
äußerst interessant – genauso wie
in der Neuen Musik – unbekannte
große Komponisten wie Hieronymus
und Jacob Praetorius einer breiten
Zuhörerschaft vorzustellen.«
Bei der Suche nach Parallelen
zwischen der Welt der Alten und der
zeitgenössischen Musik kam er zu
dem Schluss, dass »die Musik, die
zwischen diesen beiden Polen liegt,
am stärksten von einer interpretativen
und auch diskografischen Tradition
geprägt ist. Weder bei der Alten
noch bei der zeitgenössischen Musik
ist das der Fall. Außerdem ist Alte
Musik wie eine leere Seite, bei der
die kreativen Aspekte sehr wichtig
sind: Man hat große Freiheiten bei der
Wiederherstellung der Musik, zugleich
ist es absolut notwendig, eine gewisse
wissenschaftliche Strenge in Bezug
auf den historischen Kontext und die
textlichen Aspekte walten zu lassen. In
der zeitgenössischen Musik ist der Text
detaillierter, man muss respektieren,
was niedergeschrieben ist, aber
zugleich gibt es auch einen großen
Spielraum für Freiheit und Kreativität,
der im lebendigen Dialog mit dem
Komponisten entsteht.«
Ästhetik, ein anderes historisches
Moment. Aber es ist eine intensive
und umfassende szenische und
künstlerische Erfahrung in acht kurzen,
aber sehr mächtigen Szenen.«
Nicht das erste Mal übrigens arbeitet
der Dirigent mit dem Ensemble
intercontemporain zusammen. Von
Pierre Boulez im Jahr 1976 mit dem
Ziel gegründet, die Verbreitung der
zeitgenössischen Musik zu fördern,
ist das Ensemble für Heras-Casado
SONNTAG, 29. MAI 2016
SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT
ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN
PABLO HERAS - CASADO
GEORG NIGL
#CD -TIPPS
Pa b l o H e ras - Cas a d o,
B a l t h as a r -N e u m a n n - Ch or
u n d -En se m b l e : P ra e t or i u s ,
D e u t sc h e G ra m m op h on 2015
19 UHR Pablo Heras-Casado und Georg Nigl
im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch
(BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
Pa b l o H e ras - Cas a d o,
I s a b e l l e Fa u s t, Fre i b u rg e r
B a roc korc h es t e r :
Rob e r t S c h u m a n n ,
20 UHR Ensemble intercontemporain
Pablo Heras-Casado, Dirigent
Georg Nigl, Bariton
V i ol i n konze r t d -Mol l ,
ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN
h a r m on i a m u n d i 2015
Werke von Pierre Boulez, Matthias Pintscher,
Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino,
Igor Strawinsky und Peter Maxwell Davies
Bei »Musik im Riesen« dirigiert Pablo Heras-Casado das französische Ensemble
intercontemporain, das 1976 vom Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez
zur (Ur-)Aufführung zeitgenössischer Werke gegründet wurde. Bis heute eines
der bedeutendsten Solistenensembles weltweit prägt es die musikalische
Landschaft durch die Erteilung von Kompositionsaufträgen, die Zusammenarbeit
mit Komponisten und die Einspielung von Referenzaufnahmen entscheidend mit.
Darüber hinaus findet es neue Zugänge zur Musik früherer Epochen, ein Beispiel
dafür ist die Aufführung von Schuberts »Winterreise« mit dem Bariton Georg
Nigl, der auch bei »Musik im Riesen« mit dem Ensemble und Pablo HerasCasado auftritt.
Am Sonntag, 29. Mai 2016, wird
Pablo Heras-Casado im Swarovski
Business Building Brandtgut bei
»Musik im Riesen« die »Eight Songs
for a Mad King« dirigieren, mit dem
Bariton Georg Nigl und dem Ensemble
intercontemporain. Das Werk von Peter
Maxwell Davies aus dem Jahr 1969
gehört zum Genre des Musiktheaters.
Für den Dirigenten ist es eine
umfassende künstlerische Erfahrung,
besonders wenn man Gesang, Theater,
Kino und Oper mag, weil dies alles
Eingang in das Werk gefunden hat.
»Es ist Musik, bei der die dramatischen
und szenischen Elemente perfekt
mit den vokalen Aspekten und der
Stimme von Georg Nigl verbunden
sind. Natürlich handelt es sich nicht
um einen Musikabend mit Liedern von
Haydn oder Schubert, sondern um eine
ganz andere Erfahrung, eine andere
10
einer der bedeutendsten kulturellen
Referenzpunkte in Europa. In der
Musikgeschichte der letzten vierzig
Jahre hat es eine wesentliche Rolle
gespielt. »Ich empfinde es als Luxus
und als Glück, regelmäßig mit diesem
Ensemble zu arbeiten. Wir machen
mindestens ein Projekt im Jahr. Diese
Kooperation ist ein wesentlicher Teil
meines musikalischen Lebens. Die
Arbeit mit Künstlern und Ensembles auf
diesem Niveau erlaubt mir nicht nur,
immer wieder etwas Neues zu lernen,
sondern auch meinen Horizont zu
erweitern. Das liegt daran, dass das
Ensemble und die Musiker Vorreiter
sind – in Bezug auf den Klang, das
Sprachverständnis und ihre technischen
Fähigkeiten.«
_
ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN
11
EC H O AN D NARCI SS U S
EC H O AN D NARCI SS U S
STIMMEN AUS DER FERNE
STIMM EN AU S D ER FERN E: I N »ECH O AN D NARCISS U S «
B E Z O G S I C H R YA N W I G G L E S W O R T H F O R M A L A U F L E O Š J A N Á C E K .
Einblicke in die Psychologie eines unglaublich komplexen
Organismus, sondern ich lerne auch besser zu komponieren.«
Komponieren und Dirigieren prägen die musikalische
Tätigkeit des aus Yorkshire stammenden Musikers Ryan
Wigglesworth. Sie sind eng miteinander verwoben, aber
doch nicht einfach in guter Balance zu halten. Zu dirigieren
begonnen hat der Brite während seiner Studienzeit in Oxford
und an der Guildhall School of Music and Drama, als er ein
kleines Ensemble zur Aufführungen seiner eigenen und der
Musik seiner Zeitgenossen gründete. Dem Opernrepertoire
näherte er sich zuerst als Korrepetitor an und erschloss sich
als Dirigent schließlich das Standardrepertoire wie Georges
Bizets »Carmen« und zugleich die musikdramatischen Werke
des 20. und 21. Jahrhunderts wie Harrison Birtwistles
»Minotaur«.
R YA N W I G G L E S W O R T H
In der Reihe der Auftragswerke im Rahmen von »Musik im Riesen« entstand
2013/14 das Vokalstück »Echo and Narcissus« des jungen britischen
Komponisten Ryan Wigglesworth, zu hören am 29. Mai 2016 in einer
Matinee mit Mark Padmore (Tenor), Victoria Simmonds (Mezzosopran),
sechs Sängerinnen des BR-Chores und Wigglesworth selbst am Klavier.
VON ESTHER PIRCHNER
à
12
AUF DEN SPUREN VON LEOŠ JANÁČEK
Möglicherweise hat sich der Komponist, der seine Themen
bei William Shakespeare, Egon Schiele oder Anselm Kiefer
findet, auch von Birtwistle dazu inspirieren lassen, ein
Thema der griechischen Mythologie aufzugreifen. Viel mehr
jedoch gab die Lyrik von Ted Hughes den Anstoß, von der
Wigglesworth sagt, sie würde ihn begleiten, seit er denken
kann. Aus dem Zyklus »Tales from Ovid« von 1998, vor
allem aus dem Gedicht »Echo and Narcissus« gewann er so
starke poetische und emotionale Eindrücke, dass er sofort an
eine Vertonung dachte. Das »perfekte Format« dafür fand
er erst Jahre später, während der Beschäftigung mit Leoš
Janáčeks »Tagebuch eines Verschollenen«, das er zusammen
mit Mark Padmore und Pamela Helen Steven erarbeitete.
Janáček wählte für die Vertonung von Liebesgedichten, die
er in einer Zeitung entdeckt hatte, die Besetzung Tenor,
vier Frauenstimmen und Klavier. Der Monolog des Sängers
und die Dialoge mit einer Sängerin in den Szenen des
Liebespaars werden von den anderen drei Frauen von Ferne
begleitet und kommentiert.
Die Ohrwürmer aus den Ersteren seien manchmal
wochenlang nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen,
sagt Wigglesworth, ein Übergang zum eigenen freien
Komponieren oft schwierig. Demgegenüber ist ein Werk
wie Birtwistles hoch komplexe, labyrinthische Oper, ein
Drama über die griechische Sagengestalt des stierköpfigen
Minotaurus, in den wenigen zur Verfügung stehenden Proben
nur mit großen Anstrengungen zu erarbeiten. Dennoch
empfindet Wigglesworth beides – das klassische wie das
zeitgenössische Repertoire – als befruchtend für seine
kompositorische Tätigkeit: »Der Ursprung von allem, was ich
tue, ist das Komponieren, auch wenn ich aus allem, was ich
dirigiere, etwas über das Komponieren lerne. Es erlaubt mir
zu wissen, wie Orchester reagieren. Eines der wichtigsten
Dinge, die ein Komponist verstehen muss, ist, was man in
einer begrenzten Probenzeit erreichen kann. Jedes Mal,
wenn ich vor einem Orchester stehe, gewinne ich nicht nur
Ähnliches gilt auch für Wigglesworth’ »Echo and Narcissus«,
in dem sechs Frauen (statt der drei bei Janáček) ein weit
entferntes Echo anstimmen. Das ist bei der Aufführung im
Swarovski Business Building Brandtgut durchaus wörtlich zu
nehmen, wenn der kleine Chor nicht auf der Bühne, sondern
im Obergeschoss singt. Eine Aufteilung wie diese lässt
zum einen an die venezianische Mehrchörigkeit denken,
13
KU N S T – KU LI N A R I U M – KO N Z E RT
EC H O AN D NARCI SS U S
KUNST
KULINARIUM
KONZERT
SONNTAG, 29. MAI 2016
SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT
als mehrere Sängergruppen an verschiedenen Stellen der
großen Kirchen positioniert wurden, was den Raumklang
intensivierte. Zum anderen erfüllen die sechs Frauenstimmen
die Funktion eines griechischen Chores, der in der Antike
das Geschehen auf der Bühne zusammenfasste und es durch
zusätzliche Informationen ergänzte.
VICTORIA SIMMONDS, MEZZOSOPRAN
MARK PADMORE, TENOR
SECHS SÄNGERINNEN DES CHORS DES BAYERISCHEN
RUNDFUNKS
RYAN WIGGLESWORTH, KLAVIER
MODERNE MUSIKDRAMEN
Diese Assoziation mit dem Theater kommt nicht von ungefähr:
Wigglesworth ist ein versierter Komponist von Vokalwerken,
»Echo and Narcissus« eher eine musikdramatische Szene
als ein Liederzyklus. Damit ergibt sich auch eine Verbindung
zu den »Eight Songs for a Mad King« von Peter Maxwell
Davies, die Georg Nigl am Abend des 29. Mai 2016
ebenfalls im Business Building Brandtgut singt. Der Umgang
mit der Stimme ist freilich ein gänzlich anderer: Wo der
»verrückte König« alle Möglichkeiten der menschlichen
Stimme von Flüstern bis Schreien und Kreischen ausschöpft,
erzeugt Wigglesworth Wohlklang und Farbenreichtum
und verleiht den Figuren trotz aller Entfremdung Poesie und
Schönheit.
_
10 UHR Ryan Wigglesworth und Mark Padmore
im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch
(BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
11 UHR
Sich auf die Musik einzustimmen, mit einem Glas Wein
anzustoßen und über Kunst zu sprechen, in elegantem Ambiente
zu Abend zu essen – all das macht einen Konzertabend
noch schöner. In den Swarovski Kristallwelten erleben Sie
Gaumenfreuden, Kunst- und Hörgenuss, harmonisch aufeinander
abgestimmt in dem Package »Kunst – Kulinarium – Konzert«.
Matineekonzert
Victoria Simmonds, Mezzosopran
Mark Padmore, Tenor
Sängerinnen des Chors des BR
Ryan Wigglesworth, Klavier
Die exklusive Abendveranstaltung beginnt jeweils um 17 Uhr
mit einem Aperitif im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant
in den Swarovski Kristallwelten. Anschließend entdecken
Besucher in einem fachkundig geführten Rundgang die
Kunstschätze der Wunderkammern, ehe sie mit einem Dinner
im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant verwöhnt werden.
Ein Konzertbesuch mit Ticket in Kategorie A beschließt den
kunstvollen Abend.
Werke von Ryan Wigglesworth, Leoš Janáček
HINWEIS: Zu Peter Maxwell Davies’ musikdramatischem Werk »Eight Songs for a Mad King« siehe
das Porträt von Pablo Heras-Casado auf Seite 8ff.
27. UND 29. MAI 2016
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN
EINE RIESENGESCHICHTE
Als Nacherzähler der Sagen des griechischen Altertums
begründete Michael Köhlmeier ein Radio-Genre. 2015 ließ
er sich von den Swarovski Kristallwelten, der Architektur
des Riesen und den Attraktionen im Park inspirieren und
dichtete »Das Lied von den Riesen«. Beim Verfassen der
vierzeiligen Strophen, die in 14 Kapitel eingeteilt und von
Köhlmeiers Sohn Lorenz Helfer illustriert wurden, hat sich
der Vorarlberger Autor seiner sagenhaften Vergangenheit
besonnen und die griechische Mythologie in die Tiroler
Umgebung übertragen: »Über Verse und Reime habe ich
mir einen Weg zurück an
den Anfang gebahnt«,
schilderte Köhlmeier den
Entstehungsprozess, »und der,
der ich heute bin, hat dem,
der ich war, diese Geschichte
erzählt.«
17 UHR
Aperitif im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant
#CD - UND FILM -TIPP
R yan W i g g les wor t h :
Ec ho and N arc i ss us , N MC 2015
L e oš Janáč e k :
T he Di ar y of One W ho
Di s appe are d,
ANSCHLIESSEND KUNSTFÜHRUNG
durch die Swarovski Kristallwelten
18:30 UHR
Dinner im Daniels Kristallwelten. Café & Restaurant
(exkl. Getränke)
BBC -Dokum e nt a t i on,
abr ufbar auf YouTube
20 UHR
Konzertbesuch mit Ticket Kategorie A
99,– Euro (ermäßigt: 84,– Euro; exkl. Getränke)
Buchbar telefonisch unter +43 5224 51080
»Das Lied von den Riesen«,
Michael Köhlmeier,
Haymon Verlag 2015
14
15
VO M S CH L AGWERK
VO M S CH L AGWERK
PERKUSSIONSINSTRUMENTE
VON A BIS Z
{ A X AT S E}
Getrocknete Kürbisschale mit einem
Netz mit Samen oder Muscheln
{B O N G O S }
Kleines Trommelpaar
{C A J Ó N }
Holzkiste
{D A R B U K A }
Arabische Bechertrommel
{E G G S H A K E R }
Eiförmige Kunststoffrassel
SCHLAG UND WERK
{F L E X A T O N }
Trapezförmiges Blech mit Bügel
und zwei Klöppeln
{G Ü I R O }
Ratschgurke
{H I - H A T }
Beckenpaar auf einem Ständer
mit Federzug und Pedal
{I L Ú }
Brasilianische Handtrommel
{J A N G G U }
Zweifellige Sanduhrtrommel
{K U H G L O C K E }
Gegossene oder geschweißte
Metallglocke
{L U M M I
STICKS
Klangstäbe
}
{M A R A C A S }
Rumbarasseln
MIT EINEM SCHLAG
Unter dem Begriff Perkussion oder Percussion sind unzählige
Instrumente zusammengefasst, die mit der Hand oder mit
einem Schlägel geschlagen werden oder bei denen zwei
gleiche Teile aufeinandergeschlagen werden. Es gibt
mehrere Arten der Kategorisierung, eine davon bezieht sich
auf die Klangerzeugung: Idiophone oder Selbsttöner wie
Glocken, Kastagnetten oder Claves klingen als Ganzes; bei
Membranophonen wie Trommeln wird der Klang durch eine
Membran erzeugt, die über einen Resonanzkörper gespannt
ist; auch bestimmte Chordophone, also Saiteninstrumente,
die mit Schlägeln gespielt werden, und Aerophone –
Blasinstrumente wie die Sambapfeife – werden zu den
Perkussionsinstrumenten gezählt.
{N A F A }
Polynesische Schlitztrommel
PERKUSSION IN ZAHLEN, BUCHSTABEN, ZITATEN
à
Ich wurde eine Art teuflischer Parsifal, nicht auf der Suche nach dem heiligen Gral, sondern nach der Bombe, die das musikalische Universum sprengen könnte, um alle Klänge durch die Trümmer hereinzulassen, die man bis heute Geräusche nennt.
E D G A R D VA R È S E ( 1 8 8 3 – 1 9 6 5 ) ,
K O M P O N I S T V O N » I O N I S AT I O N « ( 1 9 3 1 ) ,
DAS AM 28. MAI 2016 BEI
»MUSIK IM RIESEN« ZU HÖREN IST
{O Z E A N T R O M M E L }
Rahmentrommel,
gefüllt mit Metallkugeln
{P A U K E }
Kesseltrommel
{Q A R Q A B A }
Handklappern aus Eisen
{R A T S C H E }
Lärminstrument aus Holz
{S T E E L
PAN
}
Blechtrommel aus Trinidad
mit geklopften Klangflächen
{T E M P L E B L O C K }
Muschelförmiges, geschlitztes
Aufschlaginstrument aus Holz
{U D U }
Vasenförmige Trommel
aus gebranntem Ton
So vielfältig wie die Instrumente sind auch die Materialien,
aus denen sie hergestellt werden: Holz, Früchte und
Samenkapseln, Metall, Tierfell, Leder, Schnüre, Ton,
Kunststoff, Stoff, Muscheln, Glas, Rattan und alles andere,
auf dem man mit einem Schlag einen Ton erzeugen kann.
{V I B R A P H O N }
Stabspiel mit klingenden Metallplatten
und Resonanzröhren
{W A S C H B R E T T }
Gewelltes Blech mit Holzrahmen
{X Y L O P H O N }
Stabspiel mit klingenden Holzplatten
{Y O N G Z H O N G }
Chinesisches Bronzeglockenspiel
{Z I M B E L N }
Kleine Becken
16
17
VO M S CH L AGWERK
VO M S CH L AGWERK
LAUTER LAUTE LAUTE
Schlaginstrumente sind laut, aber nicht
am lautesten, abzulesen ist dies am jeweiligen
Schallleistungspegel (in Dezibel).
KLARINETTE 107,0 dB
KONTRABASS 112,0 dB
BASSSAXOFON 114,6 dB
KLAVIER 116,4 dB
POSAUNE 128,0 dB
BECKEN 129,8 dB
KLEINE TROMMEL 130,7 dB
PAUKE 130,8 dB
ORGEL 131,0 dB
Ich bin ein unheilbarer Perkussionist. Ich liebe die Vielfalt dieser Kunstform, in Bezug auf Klangfarben und Stilrichtungen. Nichts ist damit vergleichbar.
Baritonhorn und Alphorn verfügen zwar über
eine geringere Schallleistung als die Pauke, sind
aber aufgrund der Tiefe der Töne und damit der
Länge der Schallwellen weiter zu hören als diese.
CO LI N CU RRIE AU F D IE FR AGE NACH D ER B E ZIEH U N G ZU SEI N EN I N STRUMENTEN
SCHLAGINSTRUMENTE, SCHLAGZEUGER
UND PERKUSSIONISTEN IN DER KUNST
#FILME
Der Mann mit dem goldenen Arm,
Regie: Otto Preminger, USA 1955
Coffee and Cigarettes, Regie: Jim Jarmusch, USA 2003
Beware of Mr. Baker, Regie: Jay Bulger, USA 2012
Birdman, Regie: Alejandro Gonzáles Iñárritu, USA 2014
#LITERATUR
Leo Tolstoi: Der Knecht Jemeljan
und die leere Trommel, 1886
Bertolt Brecht: Trommeln in der Nacht, 1919
Günter Grass: Die Blechtrommel, 1959
#BILDER
Hans Holbein der Jüngere: Totentanz, 1523/24
Friedrich Adolf Hornemann: Kleine Trommel, 1859
Elisabeth Voigt: Der kleine Trommler, 1926
HINWEIS:
Zur Masterclass
für Perkussion
von Colin Currie
bei »Impuls«
siehe Seite 20ff.
18
19
IMPULS
IMPULS
»THE WHOLE
PIECE HAS TO BE
SHOCKING«
Der Proberaum im Keller des Landeskonservatoriums,
dort, wo das Schlagwerk in Tirol zu Hause ist, wirkt trotz
seiner Größe beengt. Marimbas stehen neben Pauken,
snare und bass drum, Bongos, Glockenspiel, einem
Gong und allerlei anderen metallischen und hölzernen
Klangkörpern, dazwischen die Studenten der Schlagwerkklassen Norbert Rabanser und Gunnar Fras. Sie warten
auf den britischen Schlagzeug-Superstar Colin Currie, der
die »Impuls«-Masterclass 2016 unterrichtet.
Pause heißt in erster Linie: Umbau. Und spätestens jetzt
wird einem klar, warum es in der Kons-Truppe keine einzige
Studentin gibt: Schlagwerk zu spielen, ist eben auch –
buchstäblich – eine sehr physische Angelegenheit, das
Gerät, das da herumgeschoben und -getragen werden
muss, wiegt nicht gerade wenig. Dass Schlagwerk in Tirol
derzeit reine Männersache ist, ist durchaus keine regionale
Besonderheit. Auch die Weltelite der Perkussionisten ist
größtenteils männlich dominiert.
»It’s a man’s world …«
»The plan is everything«
Zu Gast beim ersten Workshop-Tag der »Impuls«–Masterclass
2016 mit Schlagzeug-Star Colin Currie.
Die unglaubliche Wendigkeit und Energie, mit der sich
Currie auf der Bühne bewegt, sieht man dem gebürtigen
Schotten nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Er wirkt
ruhig, entspannt und ziemlich bescheiden in Jeans, T-Shirt
und roten Turnschuhen. Aber er ist ein absoluter Vollprofi,
extrem fokussiert, das merkt man sofort. Für Witzeleien
oder Smalltalk ist da keine Zeit, Currie sagt nur kurz Hi in
die Runde und fängt dann sofort an. Er hat sich auch viel
vorgenommen, neben Varèse steht heute auch noch Steve
Reichs »Drumming« auf dem Programm.
VON FRIEDERIKE GÖSWEINER
à
Alles ist vorbereitet für das erste Stück, das die Studenten
im Rahmen von »Musik im Riesen« 2016 im ORF-Studio in
Innsbruck aufführen werden: Edgard Varèses »Ionisation«,
das Ur-Stück aller Stücke für Percussion-Ensemble. Colin
Currie wird dirigieren.
Die Einteilung, welcher Spieler in einem Stück welche
Instrumente übernimmt, sowie das Arrangieren der
Instrumente, damit während eines Stücks die Wege nicht zu
weit werden und alle benötigten Instrumente spielbar sind,
sind jedenfalls etwas ganz Zentrales für Perkussionisten.
Insbesondere gilt das bei einem Stück wie Reichs
»Drumming«, wie Currie erklärt. »The plan is everything«,
sagt er, hält seine eigene handgeschriebene Stimme zur
Demonstration in die Luft. So solle das am Ende bei allen
acht Drummern aussehen, die das Stück im Mai gemeinsam
mit ihm aufführen werden. Jeder muss exakt wissen, welchen
Part er in den insgesamt vier Abschnitten, aus denen
»Drumming« besteht, zu spielen hat: Im ersten erklingen nur
Marimbas, dann wird an die Bongos gewechselt, weiter geht
es ans Glockenspiel, bevor sich die Instrumentengruppen am
Ende mischen.
Bevor also irgendein Ton geprobt werden kann, wird
festgelegt, wer welchen Part spielt. »Wer ist Herr 1?«, fragt
Currie, der sich bemüht, sofern die Kenntnisse irgendwie
ausreichen, Deutsch zu sprechen, und lässt gleich alle die
Parts mitnotieren, die Spieler 1 bis 9 in den vier Abschnitten
von »Drumming« zu spielen haben. Am Ende sind die
Zettel vollgeschrieben mit Nummern und Zahlen und die
neun Spieler sind den Weg zwischen Marimbas, Bongos,
Als die Studenten loslegen, wird es richtig laut, und so soll
es auch sein, wie Currie sagt: »The whole piece has to be
shocking!« Currie ist mit Leidenschaft bei der Sache und zeigt
vollen Körpereinsatz, benutzt schon einmal die eigene Brust
als Trommel, um etwas vorzuzeigen.
COLIN CURRIE
20
Nach Varèse haben sich die Studenten eine Pause redlich
verdient. Aber Pause heißt für sie nicht unbedingt Erholung,
21
IMPULS
K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N
#CD -TIPP
Co li n Cur r ie, S t r ik in g a Bal an ce :
Con t em porar y Perc ussion
M usic , EM I Cl assic s
K I A N S O LTA N I
Gespielt wird am Ende schließlich auch noch: Es geht an die
Bongos. Und dann ist Schluss für heute, draußen ist es längst
dunkel geworden, alle sind erledigt – auch Currie selbst.
Er sei früh aufgestanden, sagt er beim Verabschieden, die
Lufthansa habe gestreikt, er habe in letzter Minute umbuchen
müssen, um überhaupt hier sein zu können. »I like Innsbruck«,
meint er noch, »you know I’ve never been here before, I
never played a concert here.« Höchste Zeit, dass sich das
ändert.
_
Glockenspiel und ihren Spieler-Kollegen, den sie später
während des Stücks zurücklegen müssen, ein erstes Mal
»probegegangen«.
Steve Reichs »Phasing technique«
Dass die Einteilung bei »Drumming« eine ganz besondere
Rolle spielt, liegt am Aufbau des Stücks: »Drumming« beruht
auf dem sogenannten Phasing, einer Kompositionstechnik,
die Reich selbst erfunden hat. Phasing bedeutet, dass zwei
Spieler die gleiche repetitive Phrase wiederholen, einer der
Spieler im Tempo unverändert, der andere graduell schneller
werdend, womit der ursprüngliche Gleichklang gestört wird
und stattdessen unterschiedliche klangliche und rhythmische
Effekte entstehen: zunächst eine Art Echo, dann eine TonDoppelung, schließlich ein Klingeleffekt, bevor sich beide
Spieler wieder einem Gleichklang annähern. Am Ende hat so
quasi eine »Phasenverschiebung« stattgefunden. Wann der
eine Spieler beginnt, schneller zu werden, sollte er seinem
Kollegen mitteilen – natürlich nicht verbal – »eyeball the
player«, Augenkontakt sei extrem wichtig.
DUETT
OHNE WORTE
AARON PILSAN
SAMSTAG, 28. MAI 2016, »MUSIK IM STUDIO«
IMPULS – ABSCHLUSSKONZERT
DER MASTERCLASS FÜR PERKUSSION
ORF STUDIO 3, INNSBRUCK
COLIN CURRIE, PERKUSSION
STUDENTEN DES TIROLER
LANDESKONSERVATORIUMS
19 UHR Colin Currie im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
20 UHR
C olin Currie, Perkussion
Studenten des Tiroler Landeskonservatoriums
Werke von Elliott Carter, Per Nørgård, Toshio Hosokawa,
Edgard Varèse, Steve Reich
Zwei junge, in Österreich geborene Musiker verbinden im Riesen Giganten
der romantischen Musik und der Moderne: Schubert – Schumann,
Schostakowitsch – Schnittke. Dabei ziehen der Cellist Kian Soltani und
der Pianist Aaron Pilsan auch Linien vom 20. zurück ins 19. Jahrhundert.
Der Ursprung ihres Programms liegt im Lied und im Gesang.
VON RAINER LEPUSCHITZ
à
22
23
K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N
K I A N S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N
Kian Soltani und Aaron Pilsan,
beide in Vorarlberg geboren und
aufgewachsen, kennen einander
schon von Vorspielabenden für junge
Talente. Als Soltani vor drei Jahren
für ein Recital zum Musikfestival
von Gstaad eingeladen wurde,
»da dachte ich, es ist höchst an der
Zeit, dass ich gemeinsam mit Aaron
spiele«, erinnert sich der Cellist an
den Beginn ihrer kammermusikalischen
Zweisamkeit. Inzwischen haben beide
auch als Solisten schon ihre Debüts
in musikalischen Zentren vom Wiener
Musikverein und Konzerthaus bis
zum Concertgebouw Amsterdam und
Schleswig-Holstein Musik Festival
hinter sich.
Sie sind aber vorrangig nicht mit der
Karriere ihrer Personen beschäftigt,
sondern »es ist immer wichtig, dass
das jeweilige Werk, das man spielt,
im Vordergrund steht und nicht
der Interpret«, sagt Aaron Pilsan.
Er vergleicht die Aufgabe des
musikalischen Interpreten mit jener des
Schauspielers, »der versuchen muss,
das Wesen der Rolle zu erfassen und
es wiederzugeben, und nicht in erster
Linie seine eigenen Empfindungen«. So
sei es auch, wenn sie beide gemeinsam
musizieren: »Wir wollen den Inhalt
spielen und die Wahrheit finden, die
in dem Werk steht« – und im Moment
der Aufführung wie der Komponist
empfinden. Nur darauf zu achten,
ob es nun eine schöne Phrase gäbe,
die sich lohnte, hervorgehoben zu
werden – das ist den beiden Musikern
zu wenig.
»D
er Reichtum, der
hier aufgehäuft lag,
machte mich freudeschauernd;
wo zuerst hingreifen, wo
aufhören!« — Robert Schumann
über das Konvolut an Werken
Franz Schuberts, die ihm Schuberts
Bruder Ferdinand in Wien zugänglich
machte.
GESPRÄCH UND ZWIEGESPRÄCH
2015 stand »Musik im Riesen« im Zeichen des Klaviers als Soloinstrument, am
27. Mai 2016 setzt Till Fellner mit seinem ersten Soloauftritt beim Festival diese
Programmlinie fort. Bisher war Fellner mehrmals im musikalischen Zwiegespräch
mit anderen Interpreten bei »Musik im Riesen« zu hören, diesmal treten
nicht nur Aaron Pilsan und Kian Soltani in konzertanten Dialog miteinander.
Wie Klavier und Streicher in den Klavierquartetten von Johannes Brahms in
Verbindung gesetzt sind, zeigen am Eröffnungsabend Leif Ove Andsnes, Tabea
Zimmermann, Christian Tetzlaff und Clemens Hagen. Der sehr innigen Beziehung
von Klavier und Stimme – wenn auch nicht im romantischen Lied, sondern in
drei musikdramatischen Werken – geben am Sonntag, 29. Mai 2016, Ryan
Wigglesworth, Mark Padmore und Victoria Simmonds sowie das Ensemble
intercontemporain, Pablo Heras-Casado und Georg Nigl Raum.
Basis für das Programm von Kian
Soltani und Aaron Pilsan bei »Musik
im Riesen« waren Schumann und
Schostakowitsch. Daraus ergab
sich die Frage »Was steht mit
Schumann, was mit Schostakowitsch in
Verbindung?«, berichtet Kian Soltani
von der Planung. »Von Schumann
kommt man schnell auf Schubert, den
er sehr verehrte und dessen Werke
er eingehend studiert und auch viel
über sie geschrieben hat. Schumann
setzt für uns auch direkt die Linie von
Schubert fort. Er ist der nächste Schritt
in der Musikgeschichte.«
»Z
arte, duftende Blumen,
die keinen Triumphzug
durch den Salon machen
wollen, sondern im stillen
Kreise das Gemüth erquicken
werden.«
— Robert Schumann über eine Reihe
von freien Kammermusikwerken, in
denen er ein Melodieinstrument (Bläser
oder Streicher) mit Klavier verband.
Kian Soltani und Aaron Pilsan werden
den Abend mit Schumanns Adagio
und Allegro op. 70 beginnen. »Das
Adagio könnte man als Lied ohne
Worte bezeichnen««, so Soltani. »Als
Duett ohne Worte«, ergänzt Pilsan,
»das Klavier muss genauso singen
wie das Violoncello. Es ist ein Duett
24
von zwei Sängern«, ein, wie Soltani
bekräftigt, »liebevoller Austausch
von zwei Menschen«. Tatsächlich hat
Schumann das Adagio ursprünglich
mit »Romanze« betitelt. Soltani weist
auch darauf hin, dass Schumann das
Duo zunächst für Horn und Klavier
konzipierte: »Das Horn kann auch
so schön singen.« Schumann hat das
Werk selbst aber auch für Violoncello
und Klavier herausgegeben. »Das
ist wunderschöne Musik, die zum
romantischen Schwelgen animiert«,
schwelgt Soltani schon mit Worten.
»Sie hat aber auch ihre dramatischen
Seiten«, wirft Pilsan ein, »da tritt
Schumann dann ganz aus sich
heraus«. In solchen Momenten möchte
Pilsan als Interpret Schumann »beinahe
in Schutz nehmen. Er gibt sein Inneres,
seine Seele, vollständig preis. Aber er
wollte das wohl auch, sonst hätte er es
nicht so komponiert.«
Schumanns »Adagio – Lied ohne
Worte« werden die beiden Musiker in
Wattens mehrere Lieder mit Worten
von Schubert gegenüberstellen
und in instrumentalen Fassungen
von Soltani wiederum ohne Worte
aufführen. Welche Schubert-Lieder,
werden sie erst kurz vor dem Konzert
entscheiden. Soltani: »Jedes Lied hat
seine ganz besonderen Stimmungen
und Empfindungen und ist etwas sehr
Persönliches. Wir müssen darauf
achten, wie es uns zur Zeit des
Konzertes geht und welche Lieder und
Stimmungen dann zu uns passen. Das
wissen wir jetzt noch nicht.«
»S
chostakowitsch war
und bleibt eine großartige
Figur, die verstandesmäßig
nicht erklärbar ist.«
— A lfred Schnittke im Gespräch
mit Alexander Iwaschkin
Auch die Sonate für Violoncello
und Klavier op. 40 von Dmitri
Schostakowitsch hebt mit einer
gesangvollen Melodie an. »In ihrer
Form und manchmal auch in der
Harmonik ist die Sonate romantisch«,
zieht Soltani eine Verbindungslinie vom
20. ins 19. Jahrhundert. Nur wechselt
Schostakowitsch dann sehr schnell von
den vielen gesanglichen Stellen, so
Soltani, »auf eine fast schon groteske
Seite, wie etwa mit großen Sprüngen
und motorischen Skalen. Da kann man
sich nicht mehr vorstellen, dass das ein
Sänger bewältigen könnte.«
Für Pilsan ist an den Kontrastwirkungen
beeindruckend, wie Schostakowitsch,
der auch viel Filmmusik komponierte,
diesen Stil mitunter auch in die
Kammermusik übernahm – »in der
Cellosonate auf positive Art im
Seitenthema des ersten Satzes, ganz
hart und sarkastisch im letzten Satz«.
Wie Schostakowitsch in seiner Musik
mit dem Faktor Zeit umgeht, ist für
Pilsan wiederum »stark verbunden mit
Schubert. So gibt es im ersten Satz der
Cellosonate ein Rhythmusmotiv wie aus
Schuberts ›Wanderer‹. Oder auch sehr
subtile und unerwartete harmonische
Übergänge, die Schostakowitsch
vornimmt, haben innerlich für mich
stark mit Schubert zu tun.«
Alfred Schnittke, der in seiner
Zeit als Musiklehrer und junger
Komponist in Moskau der großen
Autorität Schostakowitsch mehrmals
persönlich begegnet ist und
von ihm sogar schriftliche und
mündliche Beurteilungen von ersten
Kompositionsversuchen erhielt,
entwickelt in seiner 1978, drei Jahre
nach dem Tod Schostakowitschs
entstandenen Sonate für
Violoncello und Klavier sowohl
die Ausdruckssprache als auch die
Tonsprache Schostakowitschs weiter,
ohne sie nachzuahmen. »Schnittke
hat sich als Fortführer der großen
russischen Tradition begriffen«, sagt
Soltani, der in der Schnittke-Sonate im
Mittelsatz und in der SchostakowitschSonate im Scherzo wilde Motorik
zu bewältigen hat. Aber so wie
bei Schostakowitsch gibt es auch
bei Schnittke eine Verknüpfung mit
Schuberts Romantik.
bestimmte Phrasen herangeht. Das ist
oft auf eine gewisse Art natürlicher als
auf dem Klavier. Ich versuche dann,
auf dem Klavier auch zu singen.«
Soltani, der Cellist: »Wir müssen aber
auch lernen, pianistisch zu spielen.
Das hat schon einer meiner Lehrer,
Ivan Monighetti, gesagt. Es gibt in
vielen Cello-Kompositionen Passagen,
da darf man die Töne nicht gesanglich
verbinden. Von Aaron lerne ich,
wie solche Skalen auf dem Klavier
klingen. Das versuche ich dann zu
übernehmen.« So ist das Spielen im
Duo für die zwei Musiker »ein Geben
und Nehmen. Wir hören aufeinander
und geben uns auch immer wieder
Anstöße. Dadurch entstehen auch bei
jeder Aufführung neue Momente.«
_
D ER ARTI K EL BA S I ERT AU F EI N EM
»E
s blieb mir als
musikalischer Grundton
ein gewisser Mozart-SchubertSound in Erinnerung, den
ich jahrzehntelang mittrug.«
— A lfred Schnittke in Erinnerung
an prägende drei Jahre in Wien
während seiner frühen Jugend.
So taucht vielleicht nicht zufällig
im ernsten und von schmerzlichen
Halbtonschritten ausgehenden Finale
von Schnittkes Sonate im Klavier
plötzlich eine Tonfolge auf, die dem
Anfang von Schuberts »Winterreise«
gleicht: »Fremd bin ich eingezogen.«
Das Violoncello zieht seine einsamen,
gesanglichen Kreise.
Der Kontrast zwischen Liedelementen
und motorischer Bewegung in
den Sonaten von Schnittke und
Schostakowitsch scheint auch
sinnbildlich für das Spiel und die
Duogemeinschaft der beiden
Instrumentalisten. Pilsan, der Pianist:
»Für mich ist es sehr interessant,
mit einem Streicher wie mit Kian zu
spielen, von ihm zu lernen, wie er an
25
I N T E R V I E W, D A S D E R A U T O R M I T K I A N
S O LTA N I U N D A A R O N P I L S A N F Ü H R T E .
DONNERSTAG, 26. MAI 2016
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN
KIAN SOLTANI, VIOLONCELLO
A ARON PILSAN, KLAVIER
19 UHR Kian Soltani und Aaron Pilsan im Gespräch mit
Rainer Lepuschitz
20 UHR Kian Soltani, Violoncello
Aaron Pilsan, Klavier
Werke von Robert Schumann,
Alfred Schnittke, Franz Schubert,
Dmitri Schostakowitsch
S T E FA N - P E T E R G R E I N E R
»ICH MUSS
MIT JEDEM HOLZ ANDERS
UMGEHEN«
S T E FA N - P E T E R G R E I N E R
Herr Greiner, welche Hölzer brauchen Sie, um ein
Saiteninstrument zu bauen? Für die Decke und den
Stimmstock nimmt man Fichte. Der Rest des Korpus und der
Steg bestehen aus Ahorn – Riegelahorn, der vorzugsweise
aus Bosnien kommt. Für Griffbrett, Wirbel, Saitenhalter und
so weiter wird oft Ebenholz verwendet, weil es sehr hart und
stabil ist.
und Formen eine Rolle. Ich kann nicht davon ausgehen,
dass ein Stamm, ein Material, in sich ziemlich homogen
ist. Der Stamm, den ich verwende, hat mir klanglich sehr
unterschiedliche Ergebnisse präsentiert. Damit ich am Ende
aber gleich gute Klangresultate bekomme, muss ich mit
jedem Holz ein bisschen anders umgehen. Ich kann das
Material nicht ändern, aber ich kann meine Konstruktion
dem Holz entsprechend gestalten. Im Grunde ist das nicht
wissenschaftlich, sondern die klassische Geigenbaumethode.
Wenn ich feststelle: Oh, das Holz ist aber weich!, dann
lasse ich die Decke lieber ein bisschen dicker. Oder aber
ich mache sie normal dünn, dann wird die Geige eher
dunkel klingen. Da spielt auch ein anderer Aspekt mit hinein,
nämlich die Geschmackssache. Das ist so wie bei der
menschlichen Stimme. Auch da gibt es dunklere und hellere
Gesangsstimmen. Die einen gefallen uns vielleicht besser als
die anderen, aber es ist kein Qualitätskriterium.
Warum ist Fichte das wichtigste Holz für den Klang?
Die Fichte hat sehr harte und dazwischen sehr weiche
Jahresringe. Die Längs- und Quersteifigkeit unterscheiden sich
sehr stark: In die eine Richtung ist das Holz sehr stabil, in die
andere sehr biegsam. Es wird bei allen Saiteninstrumenten
verwendet, inklusive dem Hackbrett oder dem Klavier, bei
dem der Resonanzboden aus Fichte ist.
Das Fichtenholz für den Instrumentenbau muss sehr
gerade gewachsen sein und darf keine Unregelmäßigkeiten aufweisen. Oft kommt es aus den
höheren Regionen der Alpen. Woher beziehen Sie
Ihr Fichtenholz? Ich habe einen Stamm, aus dem ich
hauptsächlich meine Geigen baue, der kommt von einem
Holzhändler in Hopfgarten. Dieser Stamm fing etwa 1550 an
zu wachsen, war sehr dick, ein schöner massiver Stamm, aus
dem man auch Cello- und Bratschendecken machen kann.
Aus dem Stamm konnte ich bisher etwa 300, 400 Decken
herstellen, ungefähr genauso viel Holz habe ich noch übrig.
S T E FA N - P E T E R G R E I N E R
Wenn der Geiger Christian Tetzlaff am 25. Mai 2016 bei »Musik im
Riesen« auftritt, nimmt er mit großer Wahrscheinlichkeit keine Stradivari
oder Guarneri mit auf die Bühne, sondern eine Violine von StefanPeter Greiner. Der deutsche Geigenbauer ist einer der ganz wenigen,
deren Instrumente von internationalen Stars im Konzert gespielt
werden – ganz einfach, weil sie genauso schön klingen wie ihre
berühmten italienischen Schwestern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
Esther Pirchner sprach mit ihm über Holz, Klang und Technik.
à
26
Apropos Stimme: Da konnten Sie in Klanganalysen
mit dem Physiker Heinrich Dünnwald durchaus einen
Zusammenhang mit dem perfekten Geigenklang
feststellen, zum Beispiel bei einer Stradivari oder
Guarneri … Unsere Erkenntnisse waren tatsächlich, dass
Geigen, die vokaler klingen, als sehr gut empfunden werden.
Je mehr eine Geige wie ein Sänger klingt, desto mehr wird
sie als gute Geige angesehen.
ZUR PERSON
Eine weit verbreitete Meinung im Instrumentenbau
ist, dass das Holz für die Klangqualität entscheidend
ist und Tonholz daher ganz bestimmte Eigenschaften
haben muss. Sie haben den Geigenklang auch
wissenschaftlich erforscht. Konnten Sie einen
physikalischen Zusammenhang zwischen Material
und Klang nachweisen? Natürlich sprechen wir
immer von der alpinen Fichte. Innerhalb der Fichte
haben wir viele verschiedene Parameter: die Dichte,
die Fallleitgeschwindigkeit und die E-Module, das heißt
die Biegesteifigkeit in verschiedene Richtungen. In
unseren Versuchen hat sich aber gezeigt, dass alle diese
Eigenschaften keinen für uns erkennbaren Einfluss auf den
Klang haben. Der Stamm, aus dem ich die Decken meiner
Geigen mache, ist zum Beispiel kein spezielles Geigenholz.
Den hätte der Holzhändler normalerweise zu Dachschindeln
verarbeitet.
Stefan-Peter Greiner, Jahrgang 1966, hat sich dem
besten Klang im Geigenbau sowohl handwerklich als
auch wissenschaftlich angenähert, unter anderem mit
Klang- und Lackanalysen sowie Dendrochronologie.
Seine Geigen, Bratschen und Violoncelli, die er seit
einigen Jahren in seiner Londoner Werkstatt baut,
werden unter anderem von Christian Tetzlaff, Antje
Weithaas, Kim Kashkashian, Isabelle van Keulen und
Mitgliedern des Hagen Quartetts gespielt. 2003 wurde
er mit dem Rheingau Musikpreis ausgezeichnet.
Damals haben Sie für Christian Tetzlaff auch eine
Kopie seiner Stradivari angefertigt. Konnten Sie
einen gleich guten Klang erzielen? Wir haben die
Originalstradivari mit der Kopie immer wieder verglichen.
Das Holz war dabei schon eine Variable, ich kann ja nicht
das gleiche Holz verwenden wie Stradivari. Die Holzstärken
mussten variiert werden, aber ich bin sehr nah an die
Stradivari herangekommen, manchmal konnte ich sie auch
übertreffen – auch das ist nicht unmöglich. Am Ende war
Bedeutet das, dass es vor allem auf die Bearbeitung
ankommt? Material und Konstruktion sind die beiden
grundlegenden Parameter. Zum Material zählen auch
Grundierung, Lack und so weiter. Bei der Konstruktion
spielen unter anderem Wölbungen, Stärken der Hölzer
27
S T E FA N - P E T E R G R E I N E R
N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T
ich mit meiner Kopie dichter am Original, als wenn ich zwei
Stradivaris miteinander verglichen hätte.
Wie gehen Sie bei der Klangeinrichtung vor? Ein
Instrument von mir ist im unlackierten Zustand schon spielbar
und wird auch schon klanglich eingerichtet. Das mache ich
selbst, ich geige und bratsche leidenschaftlich und habe
auch eine recht genaue Vorstellung davon, wie etwas zu
klingen hat. Am unlackierten Instrument habe ich natürlich ein
Vielfaches mehr an Möglichkeiten, etwas an der Konstruktion
zu ändern. Dadurch kann ich die Geige klanglich sehr
deutlich beeinflussen. Das geht am lackierten Instrument nicht
mehr, da ist der Zug abgefahren.
Richten Sie sich dabei nach den Wünschen Ihrer
Kunden? Es ist nicht so, dass ein Kunde zu mir kommt und
sagt: »Ich möchte eine Geige mit einem dunklen Klang«, und
die baue ich dann, sondern ich ordne ihm das Instrument
zu, dessen Klang diesem individuellen Wunsch am besten
entspricht. Ich kenne die Musiker ja auch und liege in meiner
Einschätzung oft recht gut.
MITTWOCH, 25. MAI 2016
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN
LEIF OVE ANDSNES, KLAVIER
CHRISTIAN TETZLAFF, VIOLINE
TABEA ZIMMERMANN, VIOLA
CLEMENS HAGEN, VIOLONCELLO
Wie geht es weiter, wenn das Instrument lackiert
ist und Sie es einem Musiker oder einer Musikerin
übergeben haben? Arbeiten Sie mit ihnen noch weiter
an den Instrumenten? Sehr viel, ja. Es gibt dann immer
noch minimale Möglichkeiten, die aber viel bringen. Es gibt
den klassischen Stimmstock, einen kleinen Fichtenstab, der
zwischen Decke und Boden geklemmt ist und den man ein
bisschen verschieben kann. Das macht jeder Geigenbauer.
Man kann minimale Veränderungen am Steg vornehmen
und so weiter. Es gibt so einen Prozess: Gespielt werden,
Klangeinrichtung, gespielt werden, Klangeinrichtung – in
Kombination mit dem individuellen Wunsch, den der Musiker
hat und an mich heranträgt. Kim Kashkashian hatte zum
Beispiel einen ganz klaren Wunsch, eine eigene Vorstellung.
Andere sagen: Das Instrument hat einen eigenen Charakter,
ich möchte mich auch darauf einstellen. Das gibt dem
Instrument die Persönlichkeit.
Leif Ove Andsnes und Tabea Zimmermann 19 UHR
im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch
(BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
Leif Ove Andsnes, Klavier 20 UHR
Christian Tetzlaff, Violine
Tabea Zimmermann, Viola
Clemens Hagen, Violoncello
Klavierquartette von Johannes Brahms
»Es könnte mich nicht weniger
kümmern, in welcher Zeit eine
Geige gebaut wurde. Ich habe
viele Stradivaris gespielt, die
ich weniger interessant fand als
meine Greiner- Geige.«
Ist also etwas dran, dass das Gespielt-Werden den
Klang eines Saiteninstruments verbessert? Ja, das
Phänomen des Einspielens gibt es, auch wenn ich das vor
zehn Jahren noch nicht geglaubt habe. Ein Instrument, das
gespielt wird, verändert sich im Klang, und zwar in der Regel
positiv. Daher gebe ich einem Musiker das Instrument und
sage: »Spiel erst mal.« Dann spielt er es ein, zwei Monate
und bringt die Geige oder Bratsche wieder und sagt:
»Das sind meine Erfahrungen.« Die fließen in die weitere
Klangeinrichtung dann mit ein.
_
CHRISTIAN TETZLAFF
28
LICHTBLICKE DER
FANTASIE
Der Weg zu den Konzerträumen führt Besucher von »Musik im Riesen«
vorbei an den im Mai 2015 eröffneten Bauten von Snøhetta
und s_o_s architekten sowie der spektakulären »Kristallwolke«
von Cao Perrot. Ein genauerer Blick darauf lohnt sich, wurde doch bei
der bisher größten Erweiterung der Swarovski Kristallwelten viel Wert
auf die emotionale Wirkung, aber auch auf die Einbeziehung
der umliegenden Natur gelegt.
VON Y VONNE SCHRÖDER
à
29
N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T
Norwegen und Österreich haben eine
große Gemeinsamkeit: den starken
Bezug zur Natur. Die Bewohner beider
Länder verbringen gerne ihre Freizeit in
den Bergen. »Die Natur beeinflusst die
Bauwerke in Österreich ebenso wie bei
uns«, sagt Kjetil Thorsen, Mitgründer
des norwegischen Architekturbüros
Snøhetta, übersetzt Schneekrone
und gleichzeitig der Name einer der
höchsten Berge des Landes. Snøhetta
ist neben Architektur auch ein Büro für
Landschaftsgestaltung, Innenarchitektur
und Design. Thorsen selbst studierte
Architektur in Graz. Noch heute
schwärmt er von der Inspiration seiner
Studienzeit: »Das Leben in Österreich,
aber auch die österreichische Literatur,
die Architektur und die Kunst haben
mich als jungen Studenten sehr
beeindruckt und in einer Form auch von
konservativen Sichtweisen befreit. Wir
hatten Dozenten wie Coop Himmelblau
oder Günther Domenig, die uns
beibrachten, gestalterische Grenzen
zu hinterfragen und zu überschreiten.
Diese österreichischen Kreativen hatten
einen großen Einfluss auf mich.«
OSLO MEETS TIROL:
EINE KREATIVE SYMBIOSE
Heute beeinflusst der Architekt selbst
junge Studenten und andere Kreative
auf der ganzen Welt. Neben der
außergewöhnlichen Oper in Oslo
entwarf er mit dem norwegisch-US amerikanischen Büro Snøhetta unter
anderem den »National September 11
Memorial Museum Pavillon« in New
York, die Kunstschule in Bergen, die
heuer eröffnet wird, die norwegische
Botschaft in Berlin sowie die
Bibliothek in Alexandria. Anlässlich
des zwanzigjährigen Jubiläums der
Swarovski Kristallwelten in Wattens
beauftrage Swarovski Snøhetta mit
der Erweiterung des Themenparks
und des Besucherzentrums. Auch
die Pariser Landschaftsarchitekten
Cao Perrot und die Innsbrucker
N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T
»Im Spielturm selbst gibt es keine
Unternehmensgeschichte, keine
interaktiven Monitore, es gibt nur den
Raum und die Kinder selbst«, sagt Lüth.
Der Spielbereich wird ins Freie durch
eine Spiellandschaft mit einer großen
Stahl- und Holzkonstruktion erweitert.
Der neue kristalline Garten ergänzt
das Angebot der unterirdischen
Wunderkammern und Workshops rund
um das Kristallatelier.
DIE KUNSTMACHER
Das Zusammenspiel von Kunst, Design und technischem Know-how ist eines der
wesentlichen Merkmale der Swarovski Kristallwelten. Immer ging es darum, die
internationale Design- und Kunstavantgarde für die Arbeit mit dem Werkstoff
Kristall zu gewinnen und ihre Ideen mit allen Fähigkeiten, die dem Unternehmen
Swarovski zur Verfügung stehen, umzusetzen – bis hin zur Entwicklung neuer
Techniken und Materialien. Beispiele dafür finden sich daher nicht nur bei den
neu hinzugekommenen Bauten, Installationen und Wunderkammern, sondern
auch bei früher entstandenen Kunstwerken wie »55 Million Crystals« von Brian
Eno, »Transparente Opazität« von Arik Levy, dem »Mechanical Theatre« von Jim
Whiting sowie dem »Kristallwald« von Thomas Feuerstein und Fabrizio Plessi.
am Hauptsitz in Oslo tätig war.
Snøhetta zeichnet für den neuen
Gastronomiebereich mit dem Daniels
Kristallwelten. Café & Restaurant,
den Kinderbereich mit Spielturm und
Spielplatz und den neuen Shopzugang
zum Verkaufsraum verantwortlich.
Das Ergebnis ist eine Architektur,
die in erster Linie durch ihre Wirkung
auf die Besucher besticht. Und im
Fokus des neuen Erlebnisbereiches
der Swarovski Kristallwelten standen
diesmal die jüngsten Besucher.
D A N I E L S K R I S TA L LW E LT E N .
C A F É & R E S TA U R A N T
Architekten-Arbeitsgemeinschaft
s_o_s architekten – bestehend
aus Schlögl & Süß Architekten und
Obermoser arch-omo – setzten neue
Bauwerke und Kunstinstallationen
um. In der Zusammenarbeit entstand
auf 7,5 Hektar ein komplett neues
Areal mit drei neuen, zauberhaften
Baulichkeiten. Im Mai 2015, anlässlich des 120 -jährigen Jubiläums
des Familienunternehmens Swarovski,
wurden die neu adaptierten Swarovski
Kristallwelten der Öffentlichkeit
präsentiert.
Für die Zusammenarbeit zog ein
norwegisches Snøhetta-Team nach
Tirol. Leiter des österreichischen
Büros ist der gebürtige Tiroler und
Architekt Patrick Lüth, der fünf Jahre
30
»Die erweiterten Swarovski
Kristallwelten wollen noch mehr
als zuvor alle Sinne der Besucher
ansprechen, von Erwachsenen wie
auch von Kindern. Denn gerade unsere
kleinen Besucher sprühen geradezu
vor Fantasie«, beschreibt Stefan Isser,
Geschäftsführer der D. Swarovski
Tourism Service GmbH, die Idee hinter
der Umsetzung. Da die Inszenierung
der Ausstellungsräume sehr intensiv
auf Kinder wirkt, wollte Swarovski
konträr dazu Räume schaffen, die frei
von Reizüberflutungen sind.
GLÄSERNES DESIGN
MIT SPIELERISCHER KRAFT
»Ich habe selbst drei Kinder«, erzählt
Patrick Lüth. Gerade nach den
Sinneseindrücken in den Swarovski
Kristallwelten, die von Kindern die
ganze Aufmerksamkeit fordern, so
SOUVENIR SHOP
Lüth, wollte man genau das Gegenteil
machen und habe deshalb den
Spielbereich körperbetont gestaltet.
»Aus diesem Prozess heraus sind
wir auf die Idee des vertikalen
Spielens gekommen.« Entstanden ist
der sogenannte Spielturm im Süden
des Gartens. Auf vier übereinander
angeordneten Ebenen, die zusätzlich
über ein vertikales Kletternetz
verbunden sind, gibt es verschiedene
Aktivitäten für die kleinen Besucher
auszuprobieren: Rutschen, Schwingen,
Schaukeln, scheinbares Schweben
und natürlich Klettern. Herumtobende
und vorbeischwingende Kinder in
den oberen Geschossen bestätigen
nun, dass die Idee der Architekten
aufgegangen ist. Die glitzernde Welt
wird hier durch das physische Erleben
ergänzt.
BETON UND BERGE –
IM GARTEN DER GIGANTEN
Im Garten eingebettet liegt der
ebenfalls von Snøhetta neu gestaltete
Gastronomiebereich mit dem Daniels
Kristallwelten. Café & Restaurant. Der
lichtdurchflutete, organisch geformte
Pavillon aus Beton zieht die Blicke
der Besucher an – und weiter in das
umliegende Bergpanorama. Durch
einen mit Kupferblech verkleideten
Gang gelangen die Gäste in den
hellen Speisesaal, der mit Kristallen
der hauseigenen Manufaktur besetzt
ist, und in die angelagerte Küche, aus
der köstliche Schmankerln gereicht
werden. Durch gläserne Fronten können
die Gäste während des Essens auch
Nur die Fassade des Turms erinnert
daran, wo man sich befindet: Der
Spielturm ist von 160 Glaspaneelen
umzogen, jedes einzelne in einer
leicht anderen Form in einem anderen
Winkel gesetzt, sodass im Gesamtbild
eine facettenreiche Anmutung entsteht.
Die imposante Tiroler Bergwelt wird
im Glas reflektiert, das mit den
Silhouetten der berühmten Swarovski
Kristalltiere bedruckt ist. Sie erinnern
nicht nur an die Geschichte des
Unternehmens, sondern spenden auch
Schatten im Inneren des Turmes.
weiterhin den beeindruckenden Blick
in die Bergwelt genießen – geradeso,
als säßen sie im Garten der Giganten.
Abgelenkt wird der Blick einzig von
rund 800 000 schwebenden Kristallen,
dem Herzstück des Gartens, der
sogenannten Kristallwolke. Entworfen
wurde die außergewöhnliche
Installation von dem Künstlerteam Cao
Perrot, bestehend aus Andy Cao und
Xavier Perrot, das bereits in den letzten
zehn Jahren sein Talent bei der Planung
sowohl großer Landschaften als auch
kleinerer Gärten unter Beweis stellte.
Die Kristallwolke ist eine monumentale
Installation mit einer Fläche von
etwa 1 400 m 2, die über schwarzem
Spiegelwasser schwebt. Sie besteht aus
handgesetzten Kristallen von Swarovski
und ist die größte ihrer Art weltweit.
Über einen abfallenden Pfad gelangen
die Besucher zum Spiegelwasser, in
dem, egal ob Tag oder Nacht, die
Kristalle das Licht wie Sterne am
Himmel einfangen.
Ein weiteres Erlebnis für alle Sinne
ist der neu konzipierte Zugang zum
Swarovski Store, ebenfalls vom Team
aus Norwegen umgesetzt. Er führt
durch einen spiralförmigen Tunnel, der
aus etlichen Kilometern leuchtender
S P I E LT U R M , S N O H E T TA
31
N EU E ARC H IT EKT U R U N D KU N S T
Fasern besteht. Ein zweiter Shop, extra
für Schmuck und andere hochwertige
Swarovski-Produkte entworfen, wurde
von den Generalplanern der s_o_s
architekten entwickelt und öffnet
sich ebenfalls zum Garten hin. Die
Neugestaltung orientiert sich am
Bild eines gewundenen Flusses, weiß
glänzende Vitrinen und Elemente
aus edlem Holz bilden das Ufer und
geleiten die Kunden bis zum Ausgang.
Zudem wurden eigens angefertigte
Großvitrinen und Verkaufsmöbel
konzipiert, immerhin ist der neue Store
des Tiroler Architektentrios weltweit
einer der größten.
Insgesamt 34 Millionen Euro wurden
in die Neugestaltung der Swarovski
Kristallwelten in Wattens investiert,
alleine die Fläche wurde mehr
als verdoppelt. Mit rund 700 000
Besuchern jährlich gehörten die
Swarovski Kristallwelten bereits vor der
Erweiterung zu den meistbesuchten
Sehenswürdigkeiten Österreichs,
doch auch diese Zahl soll bereits
im ersten Jahr nach der Erweiterung
größer werden. »In Zusammenarbeit
mit unseren nationalen und
internationalen Partnern wurde Neues
und atmosphärisch Einzigartiges
geschaffen. Mit den zusätzlichen
Angeboten möchten wir noch mehr
Besucher aus aller Welt anziehen
und die Swarovski Kristallwelten
als Ganzjahresdestination weiter
ausbauen«, sagt Stefan Isser.
Und auch die durchschnittliche
Verweildauer der Besucher soll
von bisher zwei auf vier Stunden
verdoppelt werden.
Das Team von Snøhetta verweilt seit
der Umsetzung für Swarovski ebenfalls
in Tirol. Das Architekturbüro plant von
dort aus bereits weitere wirkungsvolle
Bauten im deutschsprachigen Raum,
die zum Staunen einladen – genauso
wie die neuen Swarovski Kristallwelten
in Wattens.
_
R U N D U M S KO N Z E RT
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Zeitraum vom 25. bis 29. Mai 2016 statt und setzt
die persönliche Anwesenheit voraus.
WELTWEIT KULTUR BAUEN
Die Erweiterung der Swarovski Kristallwelten reiht sich in eine lange Liste von
Kulturbauten ein, die Snøhetta und Schlögl & Süß Architekten umgesetzt haben.
Eine kleine Auswahl zeigt die Vielfalt an Bauten und Nutzungen.
SNØHETTA
Opernhaus, Busan, Südkorea, 2012–
Ordrupgaard Museum, Charlottenlund, Dänemark, 2012–
King Abdulaziz Centre for World Culture, Dharhran, Saudi-Arabien,
2007–2016
Norwegische Nationaloper und -ballett, Oslo, Norwegen, 2000–2008
SCHLÖGL & SÜSS ARCHITEKTEN
Adaptierung Lichtlabor Bartenbach, Aldrans, 2011
Neugestaltung Eingangsbereich Congress Innsbruck, 2007/08
Galerie Johann Widauer, Innsbruck, 2004
32
»MUSIK IM RIESEN«
2017
»Musik im Riesen« führt auch im kommenden Jahr
außergewöhnliche Musiker aus aller Welt in
die Swarovski Kristallwelten. Die 14. Ausgabe des
Kammermusikfestivals findet im Mai 2017 statt.
33
D E R R I E S E A L S V E R A N S TA LT U N G S O R T
D E R R I E S E A L S V E R A N S TA LT U N G S O R T
bis zum 20-köpfigen Bläserensemble – wie beim Auftritt
von Attwenger mit der Swarovski Musik Wattens 2015 –,
von Streichern und präpariertem Klavier bis zu Noise reicht
die Bandbreite. Trotzdem lässt sich der Konzertraum mit
allen diesen Facetten von Musik bespielen, weil sehr viel
Wert auf gute Tontechnik gelegt wird. Ein Popkonzert wie
jenes von Bilderbuch, bei dem das Forum sich in einen
bühnenvernebelten Kellerclub verwandelt, funktioniert hier
gut. Genauso stimmig sind poetisch-experimentelle Auftritte
wie jener der Geigerin und Sängerin Iva Bittová, die dem
Forum den Anstrich einer Bar mit gedämpften Licht gab, oder
ein Kinderworkshop 2015, bei dem Instrumente aus Gemüse
gebastelt bzw. im Konzert gespielt wurden.
»Der Ort«, sagt Barbara Danzl, »macht unglaublich viel
möglich. Genauso wie der Kristall selbst haben auch die
Swarovski Kristallwelten viele Facetten. Das ändert sich
im Laufe der Jahreszeiten, und es ändert sich mit den
Bespielungen im Inneren des Riesen wie im Park. Aber man
findet, ganz gleich mit welchem Thema man sich an das
Reich des Riesen wendet, immer irgendwo einen perfekten
Anknüpfungspunkt.« Seit 2005 sucht und findet Danzl
solche Anknüpfungspunkte und spinnt daraus Ideen für
Kinderworkshops und Werk-stätten für alle Altersstufen.
Kinder von vier bis sieben bzw. von acht bis zwölf Jahren
erkunden mit ihr und ihrem Team die Swarovski Kristallwelten,
bekommen Geschichten vom Riesen erzählt und erleben
eine der Wunderkammern als Inspirationsquelle für eigene
kreative Entwürfe im Kristallatelier.
WORKSHOPS
UND WERKSTÄTTEN IM RIESEN
Neue Inspirationen
»EIN ORT FÜR
BEGEGNUNG UND
EXPERIMENT«
Kristallmuseum, Ausstellungshaus, Parkanlage – oder aber Konzerthaus,
Spielplatz, Werkraum: Über ihre zentrale Nutzung als Ort,
in dem Kristall eindrucksvoll in Szene gesetzt wird, hinaus, zeigen
sich die Swarovski Kristallwelten auch als vielfältiger und technisch
gut ausgestatteter Veranstaltungs- und Gedankenraum.
VON ESTHER PIRCHNER
à
34
Workshops für Kinder von 4 bis 7 Jahren:
5., 12. und 23. März; 9., 16., 23. und 30. April;
14. und 21. Mai 2016
Mit den Um- und Erweiterungsbauten haben sich die
Swarovski Kristallwelten verändert und mit ihnen auch die
Themen und Inhalte, die die Workshops prägen. Als Beispiel
für eine neue Attraktion, die die Wandlungsfähigkeit des
Riesen unterstreicht, nennt Barbara Danzl die Kristallwolke
im Außenbereich, die bei Sonnenschein in allen Farben des
Regenbogens funkelt, an kalten, trüben Tagen hingegen mit
gefrorenen Wassertropfen besetzt zu sein scheint. Auch der
Spielturm, dessen Glasscheiben mit den Silhouetten kleiner
Kristalltiere bedruckt sind, war Auslöser für neue Ideen: Jedes
dieser Tiere spielt in einem Workshop die Hauptrolle und
wird zum Motiv der kristallinen Basteleien.
Workshops für Kinder von 8 bis 12 Jahren:
5. und 23. März; 16. und 30. April; 14. Mai 2016
Werkstätten für Menschen von 13 bis 99 Jahren:
3. und 10. April 2016
Weitere Termine finden Sie im Riesen-Spielplan auf
www.swarovski.com/kristallwelten
Neben den Veränderungen an Wunderkammern, Park und
Shop haben sich auch die räumlichen Gegebenheiten für die
Workshops verändert. Aus der Werkstätte im Untergeschoss,
die für die Anforderungen bald zu klein geworden war, ist ein
großes, technisch gut ausgestattetes Kristallatelier zu ebener
Erde geworden. AV-Technik, Werkzeuge und Maschinen,
an denen verschiedenste Handwerkstechniken ausprobiert
werden können, finden sich in dem Raum, eine vorgelagerte
Terrasse erlaubt auch Basteleien unter freiem Himmel.
Bei »Musik im Riesen« hingegen dient das Forum als
klassischer Konzertsaal, in dem vor allem instrumentale
Kammermusik stattfinden kann. Das Foyer des Riesen –
eigentlich eine Eingangs- und Durchgangshalle – eignet
sich gut für kleine Konzerte des Kammermusikfestivals,
beispielsweise Recitals oder Duoauftritte. Vokalmusik
siedelt der künstlerische Leiter von »Musik im Riesen«,
Thomas Larcher, lieber im Business Building Brandtgut
an, dem Bürogebäude auf der anderen Seite der Bundesstraße – weil die Akustik des dortigen Foyers für Gesang
ausgezeichnet geeignet ist. Erstaunliche Dinge haben
hier schon stattgefunden, beispielsweise ein Konzert von
Matthias Goerne und Christine Schäfer oder der Auftritt
des belgischen Gesangsensembles Vox Luminis, das von
verschiedenen Positionen im Raum aus sakrale Musik des
Barockkomponisten Heinrich Schütz interpretierte. Auch
Mark Padmore, Victoria Simmonds, Ryan Wigglesworth und
die Sängerinnen des BR-Chores werden die Gegebenheiten
Perfekte Technik
Das Zusammenwirken von Raum und Technik ist eine Facette,
die auch für Christof Dienz, den künstlerischen Leiter von
fmRiese — Forward Music Festival, eine zentrale Rolle spielt.
Das Festival im Zwischenbereich von Pop und Elektronik
findet seit 2012 im Forum, dem Konzertraum des Riesen im
Untergeschoss, statt. Drei Tage lang gastieren Bands und
DJs in Wattens. Lautstärken, Klangfarben und Besetzungen
variieren bei fmRiese stark: Von leisen elektronischen Sounds
35
Il matrimonio
segreto
D E R R I E S E A L S V E R A N S TA LT U N G S O R T
Mit dem fmRiese — Forward Music Festival,
kuratiert von Christof Dienz, erforschen die Swarovski
Kristallwelten jedes Jahr die Klangvielfalt des
21. Jahrhunderts. Den spannenden Musikmix
aus zeitgenössischer klassischer Musik, Dancefloor und
Popsongs gibt es live von 17. bis 19. November 2016.
FMRIESE — FORWARD MUSIC FESTIVAL
17. BIS 19. NOVEMBER 2016
Aus der Nähe
40
ah
Informationen und Tickets
T + 43 512 561561 – www.altemusik.at
btv und Kultur
ton.halle
BtV Stadtforum
2016
06.04.2016 JaKob Zimmermann
07.04.2016 renaud Garcia-Fons. silK moon
08.04.2016 lisa bassenGe. canyon sonGs
09.04.2016 catch-PoP strinG-stronG
btv ton halle innsbruck. www.btv.at/veranstaltungen
Nicht zuletzt genießen die Musiker die Nähe, die zwischen
ihnen und dem Publikum entsteht. Bei fmRiese stehen die
Zuhörer rund einen Meter von der Bühne entfernt, viel größer
36
re
Wolf-dieter Grabner
Umso stärker nehmen sie und das Team der D. Swarovski
Tourism Services GmbH ihre Aufgabe wahr, für die
Künstler bei »Musik im Riesen« und fmRiese möglichst gute
Rahmenbedingungen zu schaffen. Nicht immer sei man
als ausführender Musiker so gut betreut wie vom Team der
Swarovski Kristallwelten, meint Dienz. Das beginnt beim
qualitätvollen Essen und einem sehr guten Hotel und reicht
bis zu Sonderwünschen, die den Musikern, wenn irgend
möglich, erfüllt werden. Nur ein Tischtennistisch, den sich
Bilderbuch 2015 für den Backstagebereich gewünscht
hatten, war nicht rechtzeitig aufzutreiben.
BIL
©
FMRIESE –
FORWARD MUSIC
FESTIVAL 2016
Il Giardino Armonico, Julian Prégardien,
Valer Sabadus, Andreas Staier,
Lawrence Zazzo u. v. a.
UM
Thomas Larcher schätzt die Freiheit, bei »Musik im Riesen«
nicht nur das Standardrepertoire programmieren, sondern
immer wieder einen Fokus auf die Musik des 20. und
21. Jahrhunderts richten zu können. Anders als andere
Festivalleiter, die selbst Musiker sind, bleiben Thomas Larcher
und Christof Dienz aber meist im Hintergrund und treten beim
Festival nur selten als Interpreten, Komponisten oder – wie
Dienz zuletzt für die Swarovski Musik Wattens – Arrangeure
in Erscheinung.
Konzerte
Ä
Vom Austausch und den kreativen Prozessen zwischen
Künstlern und Besuchern leben auch die Werkstätten im
Riesen, die 2017 für Erwachsene weiter ausgebaut werden.
Bildgewordenes Symbol für diese Zusammenarbeit ist
die Skulptur »Bambini« auf dem Gelände des Riesen: Sie
entstand im Rahmen eines Workshops, den der Künstler
Peter Sandbichler mit Kindern durchführte, und zeigt, wie
befruchtend die gemeinsame Beschäftigung von Experten
und Laien mit dem Werkstoff Kristall sein kann.
_
Oper von C. W. Gluck (konzertant)
René Jacobs; Richard Croft,
Kristina Hammarström u. a.
23.08.
J
Dass die Festivals auf dem Gelände der Swarovski
Kristallwelten stattfinden, ist für die beiden künstlerischen
Leiter auch deshalb wichtig, weil die Konzerte für die
Menschen aus Wattens und Umgebung, für die Mitarbeiter
von Swarovski, gedacht sind und daher leicht erreichbar
sein sollen. Diese Nähe zum Ort zeichnet »Musik im Riesen«
und fmRiese ebenso aus wie die große künstlerische Freiheit
in der Programmierung. »Selbstverständlich gibt es das
Bedürfnis, dass wir die Bude voll machen«, sagt Christof
Dienz, »aber grundsätzlich bleiben wir der Programmidee
treu.« Diese umfasst ein breites Spektrum an Stilen und
Klanggestaltung, vor allem aber auch das Bemühen um
neue, ungewöhnliche Konstellationen und die Anregung zum
musikalischen Experiment.
Alceste
JU
Freies Denken
Oper von D. Cimarosa
Alessandro De Marchi;
Renato Girolami, Donato di Stefano,
Vesselina Kasarova u. a.
12.08. (Premiere), 14.08., 16.08.
C D S SC H ROT T
ist die Distanz auch bei den Kammerkonzerten von »Musik im
Riesen« nicht. Anders als in großen Konzerthallen sind in den
Räumen des Riesen die Stimmungen des Publikums für die
Musiker deutlich sicht- und spürbar. Die Zuhörer wiederum
können jede Fingerbewegung eines Instrumentalisten
beobachten, sehen die Mimik eines Sängers oder
entdecken, wie sich die Mitglieder eines Streichquartetts
oder einer Band musikalisch miteinander verständigen.
Einführungsgespräche bei »Musik im Riesen« und der
Kinderworkshop bei fmRiese geben genaueren Einblick in
die Arbeit und das Wissen der Künstler. Und bei Bilderbuch
konnten sogar die Selfiejäger nach dem Konzert mit »ihrer«
Band auf Tuchfühlung gehen.
des BBB bei ihrem Auftritt am 29. Mai 2016 zu nutzen
wissen und Gesang und Echo von unten und oben im Raum
erklingen lassen. Weil der laufende Betrieb im BBB nicht
gestört werden soll, können Konzerte dort nur an den
Wochenenden stattfinden. Dann aber, sagt Thomas Larcher,
lässt sich zeigen, was das Gebäude kann.
19.07. — 27.08.2016
Ohne Musik wäre das
Leben ein Irrtum.
musik+ 2015/16
[ Friedrich Nietzsche ]
FORWARD MUSIC FESTIVAL
23.04.2016
cedag quartett
19.05.2016
Alexander Melnikov
Michael Schöch
05.06.2016
B’Rock Orchestra &
Alexander Melnikov
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Werke von MAURICE RAVEL, ALBERTO GINASTERA & LUCIANO BERIO
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19. | 20. Mai 2016 7. SYMPHONIEKONZERT
Werke von ROBERT SCHUMANN & HEINZ HOLLIGER
Dirigent HEINZ HOLLIGER
9. | 10. Juni 2016 8. SYMPHONIEKONZERT
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Das Konzert am Samstag, 28. Mai 2016, findet im
Rahmen der Reihe »Musik im Studio« im ORF Studio 3,
Rennweg 14, in Innsbruck statt. Eintritt frei, freie Platzwahl.
Bitte reservieren Sie Ihre Zählkarten beim ORF unter Tel.
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Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz/Grundlegende Richtung
Fotonachweis: Fernando Sancho, Erich Malter,
D. Swarovski Tourism Services GmbH, Kristallweltenstraße 1,
und Zweck des Magazins: Information über »Musik im Riesen«;
Benjamin Ealovega, Nikolaj Lund, Marco Borggreve,
6112 Wattens, Austria, Tel. +43 5224 51080 3841,
Änderungen und Irrtümer bei allen Angaben vorbehalten.
Franck Juery Naïve, Franck Ferville, Stefan-Peter Greiner
und Reinhard Fichtinger
swarovski.events @ swarovski.com, www.kristallwelten.com/musik
Publisher: D. Swarovski KG, Corporate Responsibility
Konzeption: D. Swarovski Tourism Services GmbH, Esther
Department, 6112 Wattens
Mit freundlicher Unterstützung der
Pirchner, Thomas Larcher; Redaktion: Esther Pirchner;
Lektorat: Friederike Gösweiner; für den Inhalt verantwortlich:
Art Direction and Editorial Design: D. Swarovski KG,
D. Swarovski Tourism Services GmbH;
Swarovski Corporate Branding & Communication, Wattens
© bei D. Swarovski Tourism Services GmbH und den Autoren
Erscheinungsweise: einmal jährlich
42
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PROGRAMMÜBERSICHT
SAMSTAG, 28. MAI 2016, »MUSIK IM STUDIO«
IMPULS – ABSCHLUSSKONZERT DER
MASTERCLASS FÜR PERKUSSION
ORF STUDIO 3, INNSBRUCK
COLIN CURRIE, PERKUSSION
STUDENTEN DES TIROLER LANDESKONSERVATORIUMS
MITTWOCH, 25. MAI 2016
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN
LEIF OVE ANDSNES, KLAVIER
CHRISTIAN TETZLAFF, VIOLINE
TABEA ZIMMERMANN, VIOLA
CLEMENS HAGEN, VIOLONCELLO
19 UHR
20 UHR
19 UHR Colin Currie im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
20 UHRColin Currie, Perkussion
Studenten des Tiroler Landeskonservatoriums
Leif Ove Andsnes und Tabea Zimmermann
im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch
(BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
Leif Ove Andsnes, Klavier
Christian Tetzlaff, Violine
Tabea Zimmermann, Viola
Clemens Hagen, Violoncello
Werke von Johannes Brahms
DONNERSTAG, 26. MAI 2016
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN
KIAN SOLTANI, VIOLONCELLO
A ARON PILSAN, KLAVIER
19 UHR
20 UHR
Kian Soltani und Aaron Pilsan im Gespräch mit
Rainer Lepuschitz
Kian Soltani, Violoncello
Aaron Pilsan, Klavier
Werke von Robert Schumann, Alfred Schnittke,
Franz Schubert, Dmitri Schostakowitsch
FREITAG, 27. MAI 2016
SWAROVSKI KRISTALLWELTEN
TILL FELLNER
20 UHR Till Fellner, Klavier
Werke von Robert Schumann, Luciano Berio,
Ludwig van Beethoven
Werke von Elliott Carter, Per Nørgård, Toshio Hosokawa,
Edgard Varèse, Steve Reich
SONNTAG, 29. MAI 2016, MATINEEKONZERT
SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT
VICTORIA SIMMONDS, MEZZOSOPRAN
MARK PADMORE, TENOR
SECHS SÄNGERINNEN DES CHORS
DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS
RYAN WIGGLESWORTH, KLAVIER
10 UHR
11 UHR
Ryan Wigglesworth und Mark Padmore im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch (BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
Victoria Simmonds, Mezzosopran
Mark Padmore, Tenor
Sängerinnen des Chors des BR
Ryan Wigglesworth, Klavier
Werke von Ryan Wigglesworth, Leoš Janáček
SONNTAG, 29. MAI 2016
SWAROVSKI BUSINESS BUILDING BRANDTGUT
ENSEMBLE INTERCONTEMPORAIN
PABLO HERAS - CASADO
GEORG NIGL
19 UHR
20 UHR
Pablo Heras-Casado und Georg Nigl
im Gespräch mit Sara Mohr-Pietsch
(BBC Radio 3, Gespräch auf Englisch)
Ensemble intercontemporain
Pablo Heras-Casado, Dirigent
Georg Nigl, Bariton
Werke von Pierre Boulez, Matthias Pintscher,
Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino, Igor Strawinsky
und Peter Maxwell Davies
W W W. K R I S TA L LW E LT E N . C O M / M U S I K