Fairr.de GmbH Schönhauser Allee 59 • 10437 • Berlin Thesenpapier zum Wirtschaftstag von Jens Jennissen Podium II: Herkulesaufgaben für Europa [email protected] • 030-94413188 1. Rentendebatte versachlichen Rentenpolitik erfordert nüchternen Weitblick und darf nicht von Stimmungsmache im Wahlkampf beeinflusst werden. Ungenaue Argumente haben teilweise zu einer „saudummen Debatte“ (Walter Riester) beigetragen. 2. Das Zusammenspiel von staatlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge Die Altersvorsorge wurde zu Recht auf eine breite Basis aus staatlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge gestellt. Alle drei Säulen müssen weiter gestärkt werden. Ein optimales Rentensystem kombiniert eine tragfähige Umlagefinanzierung mit einer Diversifikation ihrer Risiken über die internationalen Kapitalmärkte. Während die gesetzliche Rente gewissermaßen eine Investition in den nationalen Arbeitsmarkt darstellt, sichert die kapitalgedeckte Komponente diese Investition über die Beteiligung am weltweiten Produktivkapital ab. 3. Niedrigzinsphase führt nicht zum Scheitern der privaten Altersvorsorge Weder die Riester-Rente noch die kapitalgedeckte Altersvorsorge im Allgemeinen sind im Begriff zu scheitern. Auch die Niedrigzinsphase führt nicht zu einem Scheitern der privaten Altersvorsorge, sondern hat vielmehr Schwächen in einzelnen Produkten und Produktkategorien aufgedeckt. Der Verbraucherschutz und die Sparer haben diese Schwächen längst identifiziert und in ihren Entscheidungen berücksichtigt. Seit mehr als fünf Jahren werden kaum noch Vorsorgeprodukte abgeschlossen, bei denen ein Missverhältnis zwischen Chancen und Kosten besteht. Wenn also etwas gescheitert ist, dann sind es die Anbieter leistungsschwacher Produkte. Diese Anbieter ziehen sich nach und nach zurück – an dieser Stelle reguliert sich der Markt von selbst. Je nach makroökonomischen Umfeld greifen die unterschiedlichen Lösungen zur Altersvorsorge in den drei Säulen des Rentensystems verschieden stark und gleichen so vorübergehende Schwächen gegenseitig aus. Ein starker Arbeitsmarkt fördert zurzeit die staatliche Rente, die trotzdem noch mit über 60 Mrd. Euro aus dem Bundeshaushalt bezuschusst werden muss. Private Altersvorsorge braucht eine breite Anlagebasis und bei langem Anlagehorizont eine hohe Aktienquote. Vom oft einseitigen Fokus auf Versicherungen mit Garantiezinsen muss sich gelöst werden. So leiden festverzinsliche Anlagen unter dem Niedrigzinsumfeld während Aktien profitieren. Fairr.de GmbH Schönhauser Allee 59 10437 Berlin Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Handelsregister: HRB 154595 B Geschäftsführer: Jens Jennissen USt-IdNr.: DE294628707 Tel: 030-94413188 Fax: 030-37719343 [email protected] www.fairr.de 4. Reformstau auflösen - Konsens muss zu Lösungen führen Neue Modelle (u. a. die Deutschlandrente), die auf weiten grünen Wiesen geträumt werden, verzögern und verhindern die Umsetzung wirkungsvoller Reformen. Deutschland verfügt über ein hochentwickeltes und fein austariertes System aus Sozialgesetzgebung sowie Arbeits- und Steuerrecht. Populistische Forderungen, die einfache Lösungen auf komplexe Probleme versprechen, haben im Rentenbereich noch weniger Aussicht auf Erfolg als in anderen Bereichen. Statt bestehende Säulen der Altersvorsorge einzureißen und damit verantwortungslos für Verunsicherung zu sorgen, sollten lang bekannte und benannte Probleme angegangen werden. Dazu gehören u. a. die Einführung eines Freibetrages bei der Anrechnung der privaten Altersvorsorge auf die Grundsicherung, das Ermöglichen eines flexiblen Renteneintrittsalters und die Stärkung der finanziellen Bildung. 5. Produkte werden gekauft nicht verkauft Das alte Mantra der Lebensversicherungsbranche „Lebensversicherungen müssen verkauft werden, da sie nicht gekauft werden“ ist passé. Produkte können nicht länger für den Vertrieb entwickelt werden, sondern müssen aus Kundensicht und für den optimalen Kundennutzen strukturiert werden. Fairr.de zeigt, dass dieser Ansatz Erfolg hat. Immer mehr Kunden fragen wirklich effiziente und transparente Lösungen nach und entscheiden selbst. 6. Anreize in der Wertschöpfungskette Der Blick auf die Anreize in der gesamten Wertschöpfungskette muss geschärft werden. Das branchenübliche Verfahren der Zillmerung von Provisionen konzentriert die Kostenbelastung auf den Beginn der Vorsorgeverträge und führt in vermeintlichen Beratungssituationen zu immensen Interessenkonflikten. Ebenso sind Honorarvermittlungen, die exklusiven Zugang zu Produkten versprechen, kritisch zu betrachten. Nur wenn die Kosten transparent über die gesamte Vertragslaufzeit verteilt werden, steht auch der Kundennutzen über die gesamte Vertragslaufzeit im Mittelpunkt. Das Zillmerverfahren und provisionsgetriebene Beratung erfordern Restriktionen. 7. Technologielösungen fördern Software-as-a-Service-Modelle ermöglichen die Abbildung komplexer und aufwendiger Prozesse in benutzerfreundlichen Lösungen. Standardisierung und Automatisierung führen nicht nur zu Kostensenkungen in den einzelnen Produktlösungen. Verbesserte Informationsflüsse ermöglichen die Darstellung gesammelter Rentenansprüchen und tragen zur Planbarkeit sowie zum notwendigen Bewusstsein für die Notwendigkeit von privater und betrieblicher Altersvorsorge bei. Fairr.de GmbH Schönhauser Allee 59 10437 Berlin Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Handelsregister: HRB 154595 B Geschäftsführer: Jens Jennissen USt-IdNr.: DE294628707 Tel: 030-94413188 Fax: 030-37719343 [email protected] www.fairr.de
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