Konzeption Der Kita Kindertagesstätte/krippe „Zwergenstübchen“ Tirolerstr.7 76227 Karlsruhe Handy. 0176/10606631 Email: [email protected] 1. Einleitung/Vorwort „Die Konzeption ist die Grundlage unserer Arbeit“ Dieses Heft wird ihnen viele Einblicke in unsere Arbeit geben. Es veranschaulicht, wie sich das gemeinsame Leben im Krippenalltag gestaltet, aber auch die Ziele die wir verfolgen, die pädagogischen Ansätze und Werte aber auch die Art und Weise, wie wir diese umsetzen. Konzeptionen sind individuell in jeder Einrichtung, so auch bei uns, denn sie wurden von unserem pädagogischem Team entwickelt und erarbeitet. Die Inhalte werden von allen bejaht. Eine Konzeption lebt von ihrer Weiterentwicklung, Veränderungen bei Kindern, Eltern, dem Umfeld und dem Erzieherteam tragen dazu bei dass diese Schrift ein „Dokument auf Zeit“ ist. Erste Ausgabe im November 2012 Inhaltsangabe Sinnspruch 1. Einleitung 2. Rahmenbedingungen 2.1 Pro-Liberis als Träger 2.2 Leitbild der Pro-Liberis Kindertagesstätten 2.3 Qualitätssicherung 2.4 Lage der Einrichtung 2.5 Betreuungsangebot /Öffnungszeiten 2.6 Elternbeitrag 2.7 Personal 3. Raumkonzept 3.1 Zwergennest/Krabblerraum 3.2 Entdeckerhöhle/Montessori-Lese-Snoezelbereich 3.2.1 Snoezelbereich in der Entdeckerhöhle 3.2.2 Lesebereich in der Entdeckerhöhle 3.3 Klötzchenstube/Rollenspiel- und Baubereich 3.4 Kleckselbude/Atelier 3.5 Tobeparadies/Turnraum 3.6 Schlummerland/Schlafraum 4. Eingewöhnungskonzept 4.1 Das Ziel der Eingewöhnung 4.2 Die Struktur des Berliner Eingewöhnungsmodell 4.2.1 Rechtzeitige Information an die Eltern 4.2.2 Die dreitägige Grundphase 4.2.3 Der erste Trennungsversuch 4.2.4 Die Länge der Eingewöhnung 4.2.5 Die Stabilisierungsphase 4.2.6 Die Schlussphase 5. Grundlage der Pädagogischen Arbeit 5.1 Umsetzung Bildungs- und Erziehungsauftrag 5.2 Beobachtung und Dokumentation 5.3 Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit 5.4 Ziele der pädagogischen Arbeit 5.4.1 Selbständigkeit 5.4.2 Sozialerziehung 5.4.3 Regeln 5.4.4 Mathematisch- naturwissenschaftliche Grundbildung 5.5 Musikalische Erziehung 5.6 Sprachförderung 5.7 Körpererfahrung und Körperbewusstsein 5.7.1 Bewegungserziehung 5.8 Umweltbildung 5.9 Gesundheitserziehung 5.9.1 Ernährung 5.10 Interkulturelle Erziehung 5.11 Religiöse Erziehung 5.12 Integration Behinderter oder Entwicklungsverzögerter Kinder 5.13 Tagesablauf der Kita Zwergenstübchen 5.14 Freispiel 5.15 Gezielte Beschäftigung/Impulse 5.16 Die Rolle der Erzieherin 6. Elternarbeit 6.1 Zusammenarbeit mit Eltern 6.2 Elternbeirat 6.3 Beschwerdemanagement 7. Teamarbeit 7.1 Zusammenarbeit im Team 7.2 Aufgaben Pädagogisches Personal 7.3 Aufgaben der Leitung 7.4 Zusammenarbeit mit dem Träger Pro Liberis gGmbH 7.5 Datenschutz 8. Kooperation/ Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 8.1 Kitas und anderen Trägern 8.2 Anderen Institutionen 8.3 Schutzauftrag Umgang mit dem Paragraph SGB 8a 9. Öffentlichkeitsarbeit Schlussworte Referenzen 2.0 Rahmenbedingungen 2.1 Pro-Liberis gGmbH als Träger Die Pro-Liberis gGmbH errichtet und betreibt Kinderbetreuungseinrichtungen in Karlsruhe und andernorts. Ziel der Betreuungseinrichtungen ist es die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Person zu fördern, Erziehung und Bildung in der Familie zu unterstützen und zu ergänzen, und Eltern zu helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. Seit 28.11.2007 ist die Pro-Liberis gGmbH anerkannter freier Träger der Jugendhilfe nach §75, SGB VIII. Zwei der Gründer der Pro-Liberis, Peer Giemsch und Bernd Gruber, sind seit einigen Jahren im Vorstand des Dachverbands der freien Kindergärten und Mitglieder in selbst verwalteten Kindertageseinrichtungen (Elterninitiativen). Ihnen sind daher die besonderen Chancen aber auch Risiken von derartigen Trägerformen bekannt. Peer Giemsch ist zudem Vorsitzender des Gesamtelternbeirats Karlsruher Kindertageseinrichtungen. Damit sind ihm die Ansprüche und Wünsche der Eltern in Karlsruhe in Sachen Kinderbetreuung unmittelbar bekannt. Der dritte Gründer, Dietmar Wolf, ist Assessor und berät die Pro-Liberis gGmbH vor allem in rechtlichen und vertraglichen Zusammenhang. Geschäftsführer der Pro-Liberis gGmbH sind Peer Giemsch und Bernd Gruber. Pro-Liberis (lat. „für Kinder) sieht sich als eine Bereicherung im Sinne der Trägervielfalt und speziell als eine Karlsruher Anlaufstelle für Familien und Kinder. 2.2 Leitbild der Kindertagesstätten der Pro-Liberis gGmbH Präambel Die Lebensentwürfe junger Familien sehen heutzutage häufig eine Berufstätigkeit beider Elternteile vor. Der gesellschaftliche Auftrag von Kindertagesstätten besteht deshalb darin, sowohl bedarfsgerechte Öffnungszeiten als auch eine hohe Qualität der pädagogischen Arbeit anzubieten, damit berufliche Erfordernisse der Eltern und die grundlegenden Bedürfnisse der Kinder ausgewogen berücksichtigt werden können. Auf der Grundlage der unveräußerlichen Würde jedes Menschen, der freiheitlichdemokratischen Grundordnung sowie der Kinderrechte geben wir unseren Einrichtungen folgendes Leitbild. Wir unterstützen Familien darin, ihre individuellen Lebensentwürfe zu realisieren und ihnen insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Dabei verstehen wir uns als Anwalt des Kindes. Deshalb orientieren wir uns bei der Gestaltung des pädagogischen Alltags an den Bedürfnissen der Kinder. In einer Atmosphäre der Herzlichkeit, der Geborgenheit und des Wohlbefindens pflegen wir einen respektvollen Umgang miteinander. Wertschätzung äußert sich für uns im Detail. Deshalb nehmen wir uns Zeit für jedes Kind, alle Eltern und alle Mitarbeiter/innen. Wir nehmen die Bedürfnisse und Interessen der Kinder als Ausgangspunkt für die Gestaltung unseres pädagogischen Alltags. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass jedes Kind sich seinem individuellen Rhythmus und seinen Begabungen gemäß entfalten kann. Mit Geborgenheit und Wohlbefinden schaffen wir die Vorrausetzung für die Bildung und Erziehung der uns anvertrauten Kinder. Wir wünschen uns selbstständige Kinder, die zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Personen heranwachsen. Wir begleiten und unterstützen sie darin, eigenständig zu handeln und zu entscheiden und selbstbewusst in ihre Umwelt hineinzuwachsen. Dazu gehört für uns, dass wir auf alle Fragen der Kinder eingehen und uns mit ihnen pädagogisch auseinandersetzen. Unsere Kindertagesstätten sind „Häuser der Herausforderungen“. Die Räumlichkeiten werden von den Erzieher/innen so gestaltet, dass sie die Kinder zum aktiven Lernen einladen und ihre Selbstbildungsprozesse unterstützen. Auch für die Vermittlung von Freude an körperlicher Aktivität sehen wir die Erzieher/innen als Vorbilder, die vielfältige Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder schaffen. Eine gesunde körperliche und kognitive Entwicklung steht hier im Vordergrund. Wir betreiben lebendige Einrichtungen, in denen Kinder Kultur im Alltag erleben. Deshalb achten wir kulturelle Besonderheiten jeder Familie und unterstützen die Freiheit der Entwicklung des Kindes. Als öffentlicher nichtkonfessioneller Träger setzen wir uns mit kulturellen und weltanschaulichen Fragen auseinander. Wir betrachten die Erziehung der Kinder als gemeinsame Aufgabe von Familie und Tageseinrichtung. Den Bezugsrahmen für unsere Arbeit stellen die schriftlich vorliegenden Konzeptionen der einzelnen Einrichtungen dar. Die Eltern und Erzieher/innen arbeiten in unseren Einrichtungen auf vielfältige Arten und Weisen zusammen. Wir nehmen Eltern mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst. Wir fördern demokratisches Handeln und Transparenz. Deshalb legen wir in unseren Einrichtungen Wert auf eine offene Kommunikation zwischen den Eltern, pädagogischen Fachkräften und dem Träger. Wir fördern unsere Mitarbeiter/innen in der Weiterentwicklung ihrer beruflichen und persönlichen Kompetenzen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Fachschulen und anderen Fortbildungsträgern und Institutionen des Jugendhilfebereichs zusammen. Dies ist einer unserer Wege die Qualität der pädagogischen Arbeit in unseren Einrichtungen zu sichern. 2.3 Qualitätssicherung Die Qualitätssicherung wird nach den Arbeiten von Prof. Wolfgang Tietze (Frei Universität Berlin) vorgenommen. Tietze hat Ende der neunziger Jahre anhand zahlreicher Untersuchungen in Kindertages- einrichtungen, ein Testinstrumentarium in Deutschland eingeführt das in den USA entwickelt wurde. Es handelt sich um die deutsche Version „der Early Childhood Envirionment Rating Scale (ECERS) von (Harms/Clifford/Cryer, 1980). • Krippen-Skala, revidierte Fassung (KRIPS-R). (Tietze/Schuster/Rossbach, 1997) Diese Skala erfasst und überprüft die Qualität in mehreren Bereichen, insbesondere Platz und Ausstattung, Betreuung und Pflege der Kinder, Sprachliche und kognitive Anregungen, Aktivitäten, Interaktionen, Strukturierung der pädagogischen Arbeit, Eltern. und Erzieherinnen. 2013 nimmt das komplette Team an einem Inhouse Seminar zum Thema „Offene Arbeit in der Krippe“ teil. 2.4 Lage der Einrichtung Die Kita „Zwergenstübchen“ liegt in der Tirolerstr.7 in Durlach-Au. Das Gebäude steht im Hinterhof der Tirolerstrasse und diente früher als Schreinerwerkstatt der Firma Küffner. Bus- und Straßenbahnhaltestellen sind sehr gut erreichbar. In unmittelbarer Nachbarschaft ist der evangelische Kindergarten. Bedingt durch die dörfliche Lage, sind viele Spielplätze, Wiesen und Wald gut zu Fuß (oder mit dem Ausflugsmobil) erreichbar. Die Kita wird als dreigruppige Kinder-Krippe mit 30 Kinder im Alter von 3 Monaten bis zum dritten Lebensjahr geführt. Der Anteil der ausländischen Kinder beträgt zur Zeit ca.30 % der Gesamtkinderzahl (Stand Dezember 2012). Das Einzugsgebiet umfasst zum größten Teil Durlach-Au aber auch andere Stadtteile von Karlsruhe 2.5 Betreuungsangebot / Öffnungszeiten Mo. – Fr. verlängerte Öffnungszeit 08:00 – 14:00 Uhr Mo. – Do. Ganztagesbetreuung 7:30 – 17:30 Uhr Fr. Ganztagesbetreuung 07:30-16:00 Uhr Die Bringzeit endet um 9:15 Uhr Für teilzeitarbeitende Eltern, bieten wir Ganztages-Sharingplätze 2 und 3 Tage, an. Wir sind sehr bemüht die Schließzeiten so gering wie möglich zu halten. Zwischen Weihnachten und Heilig drei Könige, an drei bis fünf Fortbildungs-/ pädagogische Plantage, sowie für zwei Wochen am Ende der Schulsommerferien wird die Kita geschlossen. Der individuell gültige Schließplan für ein Kalenderjahr wird rechtzeitig bekannt gegeben. 2.6 Elternbeitrag Der Elternbeitrag soll sich, soweit betriebswirtschaftlich möglich, an den städtischen Betreuungsgebühren vergleichbaren Angebots orientieren. Die Betreuungsgebühren liegen derzeit (Stand: Dezember 2012) bei Verlängerte Öffnungszeit: 355 Euro incl. 55 Euro Pauschale für Verpflegung / Windeln Ganztagesbetreuung: 480 Euro incl. 80 Euro Pauschale für Verpflegung / Windeln Ganztages Sharing 2 Tage: Ganztages Sharing 3 Tage: 232 Euro incl. 32 Euro Pauschale für Verpflegung/Windeln 348 Euro incl. 48 Euro Pauschale für Verpflegung/Windeln 2.7 Personal Die personelle Besetzung richtet sich nach den Berechnungen des KVJS, dem förderfähigen Personalschlüssel des Stadt Karlsruhe und vor allem nach der pädagogischen Notwendigkeit. Cristina Schottmüller (100%) staatlich anerkannte Erzieherin seit 1997, sie ist pädagogische und organisatorische Leitung der Kita. Frau Schottmüller ist Fachwirt für Organisation und Führung, hat eine Zusatzausbildung in Yoga und Entspannungstechnik mit Kindern und ist Fachkraft für frühkindliche Sprachbildung. Frau Schottmüller leitet neben der Kita Zwergenstübchen auch die Kita Grashüpfer in Stutensee-Blankenloch und berät die Kita Kleine Strolche in Weingarten. Die Kinder werden betreut von: Daniela Spanka (100%) Kindheitspädagogin seit 2011 Niculina Glanzmann (100%) staatlich anerkannte Erzieherin seit 2009 Calogera Alaimo (100%) staatlich anerkannte Erzieherin seit 2009 Lena Benz (100%) Kindheitspädagogin für Sprache und Bewegungsförderung seit 2012 Andrea Golabek (100%) staatlich anerkannte Erzieherin seit 2011 Nadine Kaiser (100%) Kinderpflegerin seit 2010 Außerdem bieten wir eine Stelle für ein Freiwilliges soziales Jahr FSJ an. Unsere Kita ist eine Ausbildungsstätte für Erzieher- und Kinderpfleger/innen. Wir bilden derzeit eine Anerkennungspraktikantin und eine PIA (Praxisintegrierte Ausbildung) für den Erzieherberuf aus. Praktikanten von Ober- und Unterkurs verschiedener Fachschulen für Sozialpädagogik werden bei uns eingesetzt. 3.0 Raumkonzept Räume senden Signale aus, die wir spüren, sehen, hören, riechen und schmecken können. Wie Speisen die uns den Appetit verschlagen oder anregen, die uns auf- oder anregen, lähmen oder aktivieren, zum Verweilen einladen oder abschrecken, traurig machen oder freuen, zum Rückzug auffordern oder dazu einladen, gerne die Eindrücke zu genießen. Armin Krenz Unser Raumkonzept orientiert sich an der offenen Kinderhausarbeit. Bedingt durch die anspruchsvolle Architektur des Grundrisses, haben wir die Möglichkeit Funktionsräume und Räume mit Bildungsinseln zu gestalten. Die Kinder verteilen sich am Vor- und am Nachmittag in die verschiedenen Räume zusammen mit ihren Bezugserziehern. Das hat den Vorteil, dass nicht eine geballte Anzahl an Kindern in einem Raum sind. Die ganz kleinen Kinder sind bei uns im Zwergennest für sich und gehen so im Trubel nicht unter. Das Zwergennest ist beschränkt auf acht Kinder. Die restlichen 22 Kindern können sich in folgende Räume aufteilen: Tobeparadies (Turnraum), Kleckselbude (Atelier), Entdeckerhöhle (Montessori und Leseraum) und die Klötzchenstube (Bau- und Rollenspielzimmer). Bedingt durch die Gestaltung der Räume ist gewährleistet, dass sich pro Zimmer nur zwischen 5-6 Kinder aufhalten. 3.1 Zwergennest/Krabblerraum Im Zwergennest finden unsere kleinsten Zwerge Schutz, Geborgenheit und Nestwärme. Gerade bei den Kleinsten sind ein sicherer Raum, eine feste Bezugsperson und eine kleine Kindergruppe von äußerster Wichtigkeit. Hier im Zwergennest starten die sogenannten Krabbelkinder ihre Kita-Zeit, bevor sie sicher laufen können und im gesamten Zwergenstübchen die weiteren Funktionsräume erobern. Bei Kindern unter drei Jahren stehen die Entwicklungsbereiche Sprache, Bewegung und der Ordnungssinn im Vordergrund. Durch die Bewegungsbaustelle und die Motorik-Hochebene, wird die Koordination der Bewegungsabläufe gefördert. So wird das Kind zu kontrollierten und sicheren Bewegungen geführt. Im alltäglichen Miteinander wird die expressive und rezeptive Sprache (sprechen und verstehen) gefördert. Kinder lieben Lieder und haben Spaß an Sing- und Fingerspielen, welche bei uns im Alltag und zu festen Zeiten (z.B. Händewasch-Lied vor dem Hände waschen) gesungen und gesprochen werden. Im Zwergennest finden unsere kleinsten Zwerge durch den begrenzten Raum und das pädagogisch ausgewählte Spielmaterial (nach dem Prinzip: Weniger ist mehr) eine strukturierte und geordnete Umgebung zum Wohlfühlen vor. 3.2 Entdeckerhöhle/Montessori-Lese-Snoezelraum Durch die pädagogische Arbeit und die Materialien möchte Maria Montessori den Kindern die Möglichkeit geben, ihren kindlichen Forschungs- und Entwicklungsdrang Raum, zu geben und ihnen somit selbstbestimmtes lernen ermöglichen. Wir Erwachsene schaffen die Bedingungen, die das Kind braucht, damit es durch eigene Kraft einen Wachstums- und Bildungsprozess vorantreiben kann. Die Kinder haben von Geburt an den Drang zu lernen und sich aktiv mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Dies führt zu Erkenntnisprozessen und zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Das kindliche Interesse liegt in der Bewegung und der aktiven Nachahmung in den Übungen des „täglichen Lebens“, so werden viele Handlungsmöglichkeiten ermöglicht. Damit das Kind in der vorbereiteten Lernumgebung seine Bildungsziele erreichen kann, muss es Mittel finden, die seine Aktivität herausfordern und in sinnvolle Bahnen lenken. Deswegen muss das Arbeitsmaterial für die Hand des Kindes bestimmte Kriterien erfüllen: - Das Material liegt in offenen Regalen und ist den Kindern frei zugänglich - Das Material ist vollständig und ästhetisch ansprechend gestaltet - Bevor ein Kind mit einem Material „arbeitet“ bekommt es eine „Erstdarbietung“ durch einen geschulten Montessori Pädagogen (der korrekte Umgang wird gezeigt) 3.2.1 Snoezelbereich in der Entdeckerhöhle Ebenso wie regelmäßige körperliche Bewegung sind Entspannungs- und Ruhezeiten wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes. Das gemeinsame Entspannen im kindgerechten Snoezelbereich der den ganzen Tag für alle Kinder zugänglich ist, schafft hier einen Ausgleich, eröffnet neue Wahrnehmungserfahrungen und trägt zum geistigen und körperlichen Wohlbefinden der Kinder bei. Außergewöhnliche Lichteffekte und Farben, eine ruhige Umgebung und ausreichend Möglichkeiten zum ausruhen und entspannen, erleichtern das Abschalten vom Kinderalltag, lassen die Kinder zur Ruhe kommen und laden zu Traumreisen ein. Gerade in Kindertagesstätten ist eine multifunktionale Nutzbarkeit des Snoezelbereichs sinnvoll. Bilderbuchbetrachtung, Sing- und Erzählkreise, genauso werden Geschichten gelauscht und in Fantasiereisen können die Kinder ihre Fantasie spielen lassen. Bei uns haben die VÖ Kinder nach dem Mittagessen die Möglichkeit, diesen Raum auch bis zu ihrer Abholung zum schlafen zu nutzen. 3.2.2 Lesebereich in der Entdeckerhöhle Der Lesebereich bietet den Kindern die Möglichkeit mit dem Begriff „Medienpädagogik“ in Berührung zu kommen. Dies bedeutet für die Kinder hauptsächlich Bilderbücher anschauen, Bücher vorlesen lassen und Hörspiele hören. Medienpädagogik befasst sich mit allen erzieherischen Fragen, Probleme und Themen, die mit den verschiedenen Medien zusammenhängen. Die Welt der Medien wird immer wichtiger für die Kinder. Es gibt eine Vielzahl von Medien, beispielsweise die visuellen und auditiven Medien. Kinder müssen lernen sich in der Welt der Medien zurecht zu finden. Sie begegnen immer wieder Abenteuern, erleben Glück aber auch Verzweiflung. Sie müssen lernen, diese vielen Eindrücke, den Ansturm von Bildern und Gefühle zu verarbeiten. Ebenso müssen sie lernen, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Kinder müssen den richtigen Gebrauch der Medien einüben. Im Lesebereich herrscht durch die Wassersprudelsäule und die verschiedenen Lichteffekte eine gemütliche Atmosphäre. Es ist wichtig, dass die Kinder sich wohl fühlen um in die Welt des Bilderbuches oder der Hörspiel CD einzutauchen. Durch die Abtrennung der Leseecke vom Alltagsgeschehen in einem separaten Raum, wird dies verstärkt, so dass die Kinder in Ruhe anschauen, vorlesen und zuhören können. In der Lese und Ruheecke befinden sich eine Vielzahl von Bilderbücher, Musik- und HörspielCDs. Kurz zur Bedeutung der einzelnen Medien. Das Bilderbuch ist ein reich illustriertes Buch, das speziell für Kinder – vorwiegend für Kinder, die noch nicht lesen können – von Erwachsenen geschrieben und gestaltet wird. Das Bild nimmt die dominierende Stellung ein, nicht das Wort. Die Bedeutung des Bilderbuches, insbesondere für Kinder zwischen zwei und acht Jahren, ist unbestritten. Bilderbücher können Kinder anspruchsvoll unterhalten und künstlerische Erstbegabungen ermöglichen. Sie können Mittel sein, um die Sprach- und Denkleistungen zu fördern und zu trainieren. Schließlich können Bilderbücher auch – durch die Bilderbuchgestalten und den Handlungsablauf – Kinder bei der Realitätsbewältigung helfen. Das Kind braucht den Erwachsenen als Bilderbuchpartner, da der Begleittext vorgelesen oder erzählt werden muss und die Abbildungen der Erläuterungen bedürfen. Es braucht ihn auch als geduldigen Zuhörer, um sich über die Bilder auszusprechen, um die gewonnen Empfindungen und Eindrücke zu artikulieren. Dies schließt natürlich nicht aus, dass sich die Kinder auch alleine oder in der Gruppe mit Bilderbüchern beschäftigen können und sollen. Doch generell kommt der Verstehens- und Verarbeitungshilfe der Erwachsenen eine wichtige und kaum zu unterschätzende Funktion zu. Bei Kindern unter zwei Jahren nimmt das Bilderbuch die Stellung des bildnerischen erklären von Gegenständen ein. Gerne angesehen werden Wimmelbücher die viele verschiedene Bildeindrücke bieten. Für Kinder unter einem Jahr werden ausschließlich Bücher mit wenig Bebilderung eingesetzt. Hörspiele unterhalten die Kinder. Hier ist im Gegensatz zum Fernsehen, die eigene Vorstellungskraft der Kinder stärker gefragt. Es schult die Ausdauer beim zuhören. In den meisten Fällen wird ein Hörspiel von mehreren Stimmen gesprochen. Dies ist eine Leistung, das Hörspiel von Beginn bis Ende zu verfolgen. 3.3 Klötzchenstube/Rollenspiel- und Baubereich Rollenspiele sind für Kinder sehr wichtig. Im Allgemeinen fördert das Rollenspiel die Sprache, da die Kinder viele neue Wörter kennenlernen und üben sich und die eigenen Bedürfnisse besser auszudrücken, doch es steckt viel mehr dahinter als viele wissen. Das Kind setzt sich spielerisch mit der Welt des Erwachsenen auseinander. Berufe oder Aufgaben werden nicht selten nachgespielt. Wenn Sie an ihre Vergangenheit denken…., wie oft waren sie Mutter, Vater oder Kind? Kinder erleben und lernen Empathie, sich in andere hineinzufühlen. Es durchlebt viele verschiedene Sichtweisen verschiedenster Rollen, wie z.B. der Arzt, ein Elternteil oder ein Tier. Das Kind lebt in dieser Zeit in einer anderen Welt. Im Spiel lernt das Kind Regeln zu setzen aber auch einzuhalten. Dem Kind fällt es leichter, da die Regeln zu seiner gespielten Rolle gehören, beispielsweise zu teilen, aufzuräumen, zuzuhören oder Essen zuzubereiten. Die Kinder müssen sich viel untereinander absprechen und gemeinsam mit anderen Entscheidungen treffen. Im Rollenspiel wird also das Sozialverhalten geübt, da die Kinder tolerant sein müssen, aber auch eigene Vorstellungen und Ideen in das Spiel mit einbringen. Die Kinder lernen im Spiel und durch gegenseitiges Beobachten eine Menge voneinander. Wenn ein Kind von Gefühlen beeinflusst wird, wie beispielsweise Wut, Angst, Ärger, Freude, dann ist das Rollenspiel eine große Hilfe diese zu verarbeiten oder gar abzubauen. Es gibt nicht wenige Kinder, welche versuchen ihre Angst vor Hunden durch spielen zu überwinden. Auch Kinder müssen mit Konflikten, welche sie erleben, umgehen und versuchen diese zu bewältigen. Nicht zu selten, sieht man Kinder mit Puppen spielen; in dem Spiel schlüpfen die Kinder in die Rolle der Mutter, welche zum Beispiel „das unartige Kind“ ausschimpft. Das Rollenspiel verrät uns sehr viel über das Kind und über seine Erlebnisse. Häufig auch über Nöte und Sorgen der Kinder. 3.3.1 Baubereich in der Klötzchenstube Kinder wollen nicht nur zuschauen, sondern mit ihren eigenen Händen greifen und begreifen. Das Spiel und ihre Wahrnehmung ist dabei die Hilfe, welche sie benötigen. Schon bei den einjährigen Kindern erkennt man sehr deutlich die Freude, wenn sie ein Turm umwerfen dürfen. Nach und nach versuchen Kinder dann einen Turm zu bauen, welcher nicht umfällt, sie bauen vertikal. Im Alter von ca. zwei Jahren beginnen die Kinder horizontal zu bauen. Nach kurzer Zeit kombinieren sie diese gelernten Schritte und bauen Treppen, Häuser, Tiergehege und vieles mehr. Baum bauen und konstruieren haben die Kinder die Chance ihre Grob- und Feinmotorik zu entwickeln. Sie setzen sich spielerisch mit vielen physikalischen Gesetzen auseinander und verstehen diese nach einiger Zeit. Im Spiel lernen die Kinder den Umgang mit verschiedenen Materialien, mit welchen sie außerdem ihre Ideen, die Kreativität und Fantasie entfalten können. Von zentraler Bedeutung ist, nicht zu vergessen, die verbale und nonverbale Kommunikation der Kinder. Die Kinder begleiten ihre Bauaktivität sehr häufig mit Geschichten oder Erlebnissen vom Alltagsleben, weshalb die Sprache auch im Baubereich gefördert wird. In der Kita Zwergenstübchen bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum klein- und großräumigen Bauen und Konstruieren. Diese bieten wir im Raum „Klötzchenstube“ aber auch in unserem Tobeparadies/Turnhalle und im Außengelände, sowie bei einem Waldspaziergang in vielfältiger Weise. Im Baubereich ermöglichen wir den Kindern jedoch nicht nur durch bauen ihre Motorik zu schulen, sondern auch durch verschiedene Puzzle und Spiele, welche zum lernen einladen. 3.4 Kleckselbude/Atelier Hier können sich Kinder frei entfalten…….. Vielfältige Werkstoffe und Materialien für unterschiedliche Techniken stehen im Atelier den Kindern zur Verfügung. Das Darstellen und Gestalten ermöglicht dem Kind die innere Verarbeitung von Erfahrungen und ihren bleibenden Ausdruck zu erleben; Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse. Sie stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zur geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes. Eine intensive Wahrnehmung, ein ausführliches sinnliches Erkunden, sowie alle kreativen Tätigkeiten von Kindern sind eng mit dem Verstehen der Welt verbunden. Kinder beschreiben dazu einige Wege und greifen zu den unterschiedlichsten Mitteln. Der Umgang mit verschiedenen Materialien ermöglicht dem Kind eine intensive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Ebenso wird der künstlerische Umgang als eine Form des Denkens mit den Mitteln und Möglichkeiten der sinnlichen Erfahrung angesehen. Wir unterstützen die Kinder bei: Farben in den verschiedenen Varianten wie Wasser- und Fingerfarben, sind für die Kinder zugänglich Holz- und Wachsmalstifte sowie Papier, können selbständig ausgesucht und genutzt werden Kreative Angebote in Form von zeichnen, basteln, formen und gestalten Experimentieren mit verschiedenen Materialien Basteln mit Naturmaterialien Es gibt Staffeleien und eine Atelierwand die zum malen einladen Die Schwerpunkte des Malbereiches: Umgang mit Farben und Materialien Künstlerisches Gestalten Feinmotorische Fähigkeiten fordern und fördern Entwickeln von Kreativität und Phantasie Die Ziele des Malbereiches: Grundverständnis von Farben und Formen und den Umgang mit ihnen erwerben z.B. Farben mischen damit neue entstehen Den Umgang mit verschiedenen Techniken und Materialien erlernen Das neugierige Experimentieren ermöglichen Phantasie und Kreativität wecken und fördern Feinmotorik fördern Ausdruckskraft von Farben und deren Wirkung auf Stimmung und Gefühl wahrnehmen Anerkennung, Wertschätzung und Gestaltungslust erleben Spaß und Freude am künstlerischen Tun hervorrufen Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit Schulung der Hand-Auge-Koordination Sensibilisierung des Tastsinns 3.5 Tobeparadies/Turnraum In keiner Lebensphase spielt Bewegung eine so große Rolle wie in der Kindheit. Vielseitige Bewegungserfahrungen sind eine elementare Voraussetzung für die Gesundheit und die Entwicklung. Im Tobeparadies unserer Kita können die Kinder jeder Zeit ihrem Spiel- und Bewegungstrieb nachgehen. Vielseitige Bewegungsmöglichkeiten regen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich, den Spiel- und Bewegungsmaterialien und er personalen und räumlichen Umwelt an. Neben der körperlichen und motorischen Entwicklung wird auf diese Weise die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung gefördert. Kinder lernen ihren eigenen Körper und damit sich selbst kennen. Sie entwickeln ein positives Selbstbild und setzen sich mit ihren körperlichen Fähigkeiten auseinander. Durch gemeinsame Bewegungsspiele lernen Kinder sich gegenseitig zu helfen, Rücksicht aufeinander zunehmen, nachzugeben und sich auch mal durchzusetzen. Sie lernen Gefühle wie Freude, Erschöpfung und Ärger kennen. Durch gezielte Angebote werden Fein- und Grobmotorik gefördert. Bewegungsbaustellen fordern heraus, die selbstgesetzten Grenzen zu überwinden, Neues kennen zu lernen und dadurch sich selbst und seine Umwelt aktiv zu erforschen. Auf diese Weise wird eine ganzheitliche Entwicklung gesichert. Dabei spielen die Pädagogen eine besondere Rolle. Sie ermutigen, fördern und gehen mit gutem Beispiel voran. Sie machen vor, probieren selbst aus und bieten durch ihr aktives Handeln Möglichkeiten zur Nachahmung. Sie sind Unterstützer und Herausforderer zugleich. Außerdem greifen sie Ideen und Bewegungsmuster der Kinder auf und gehen kreativ mit den Speil- und Bewegungsmaterialien um. Durch vielseitige Bewegungsbaustellen und angeleiteten Bewegungseinheiten bieten sie unterschiedlichste Möglichkeiten und Bewegungserfahrungen. 3.6 Schlummerland/Schlafraum Gesunder Schlaf ist für die Gesundheit ihres Kindes von ganz besonderer Wichtigkeit. Gerade für die Kleinen gilt: „Wie man sich bettet so schläft man“. Daher haben wir ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die Betten und die Schlafutensilien wie Matratze, Decke, Kopfkissen, den Ansprüchen der kleinen entsprechen. Schon bevor die Kinder schlafen gehen, sorgen wir für ein gesundes Raumklima und lüften. Die Betten stehen in zwei separaten Räumen; die Krabbler haben ihren eigenen angrenzenden Schlafraum. Damit die Zwerge sich wohlfühlen, haben wir die Räume liebevoll gestalten. Damit jedes Kind seinem eigenem Schlaf- und Liegebedürfnis entsprochen wird, stehen unterschiedliche Bettarten zur Verfügung. Die Kinder können zwischen Gitterbeten, Körbchen und unterschiedlichen Stapelbetten auswählen. Ein eigenes Bett ist sehr wichtig, jedes Kind sucht sich sein Bett aus und wir kennzeichnet dieses mit dem Namen. Im Schlaf durchlebt ihr Kind die vielfältigen Eindrücke und Erlebnisse eines aufregenden Vormittags. Damit Sie Ihr Kind ausgeruht und gut gelaunt in Empfang nehmen können, ist eine Ruhepause von ca 90 Min. vorgesehen. Rituale wie Schlaflieder und Streicheleinheiten sowie für das Kind wichtige Schlafbegleiter (Schnuller, Kuscheltier bitte von zuhause mitbringen) werden unseren Kinder den Schlaf erleichtern. Eine Fachkraft bleibt so lange im Schlafraum bis alle Zwerge in den Schlaf gefunden haben. Danach sorgt ein Babyphone dafür, dass nichts ungehört bleibt und wir sofort zur Stelle sind, wenn eines der Kinder aufwacht oder weint. Neben festen Schlafzeiten, die nach dem Essen und Zähne putzen sein wird, gehen wir natürlich auch individuell auf die Bedürfnisse der Kleinen ein. Bei Bedarf legen wir die Kleinen auch zwischen den Zeiten in Ihr Bett. Kinder die nicht schlafen, ruhen in unserem Snoezel-Raum aus. Dort werden Geschichten erzählt, Musik gehört uvm. 4.0 Eingewöhnungskonzept Wir messen der Eingewöhnungsphase der Kinder hohe Bedeutung bei und gestalten diese entsprechend sorgfältig. Dabei ist eine enge Kooperation und große Unterstützung durch die Eltern unerlässlich. 4.1 Das Ziel der Eingewöhnung Während der Eingewöhnungszeit baut das Kind eine bindungsähnliche Beziehung zu seinem/-r Erzieher/-in auf. Das grundlegende Ziel der Eingewöhnung besteht darin, während der Anwesenheit der Bezugsperson eine tragfähige Beziehung zwischen Fachkraft und Kind aufzubauen. Diese Beziehung soll bindungsähnliche Eigenschaften haben und dem Kind Sicherheit bieten. Das Gefühl der Sicherheit durch eine gute Beziehung zur Fachkraft ist die Grundlage für gelingende Bildungsprozesse in der Kita und einen gesunden Start des Kindes in seinen neuen Lebensabschnitt. Darüber hinaus soll das Kind selbstverständlich die Einrichtung mit all ihren Abläufen, Regeln, Ritualen aber auch ihren Menschen und Räumen in aller Ruhe kennen lernen bietet die Eingewöhnungszeit eine besondere Form des Einblicks in die Kita, der eine gute Grundlage für die folgende Erziehungs-und Bildungspartnerschaft legt. (Das Berliner Eingewöhnungsmodell – Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung von Katja Braukhane & Janina Knobeloch) 4.2 Die Struktur des Berliner Eingewöhnungsmodells Die Eingewöhnung wird charakterisiert durch: 1. Information der Eltern in Form eines Erstgespräches über ihre Beteiligung und die Bedeutung der Eingewöhnung für die Eltern und das Kind 2. Die Grundphase, in der die Eltern das Kind in der Kita begleiten. 3. Erste Trennungsversuche in Absprache mit der Erzieherin. 4. Stabilisierungsphase 5. Schlussphase Das Eingewöhnungsmodell besteht aus fünf Schritten, die im Folgenden dargestellt und kurz erläutert werden: 4.2.1 Rechtzeitige Informationen an die Eltern Die Eltern werden über die Bedeutung und den Ablauf der Eingewöhnung frühzeitig informiert. Idealerweise wird ihnen in schriftlicher Form die Wichtigkeit der Anwesenheit der Eltern deutlich dargelegt (Erstgespräch), ebenso wie der vorgesehene, detaillierte Ablauf – entsprechend der konzeptionellen Verankerung – und die elterliche Rolle während der Begleitung des Kindes (Stichwort „sicherer Hafen“). Die Eltern sollten zwei bis vier Wochen für die Eingewöhnung einplanen und keinen (Kurz-) Urlaub oder besondere Belastungssituationen (z. B. Umzug, Geburt eines Geschwisterkindes) in diese Zeit legen. 4.2.2 Die dreitägige Grundphase Die Bezugsperson sollte sich mit dem Kind für ein bis zwei Stunden in der Einrichtung aufhalten. Dabei verhält sie sich passiv, aber aufmerksam gegenüber den Signalen des Kindes. Sie ist für das Kind der „sichere Hafen“, d. h. sie folgt dem Kind nicht, ist aber immer gut erreichbar und aufmerksam (Zeitung lesen und das Spielen mit anderen Kindern ist hier sehr kontraproduktiv). Die Fachkraft versucht vorsichtig, über Spielangebote Kontakt zum Kind aufzubauen. Es finden keine Trennungsversuche statt. Die Pflegeroutinen vollzieht die Mutter/der Vater. Der Personalschlüssel sollte der besonderen Situation der Eingewöhnung angepasst sein, damit die Fachkraft entsprechend Zeit für das Kind hat und die Interaktion zwischen dem Elternteil und Kind beobachten kann. Gut zu wissen… Für junge Kinder ist der Geruchssinn besonders wichtig. Bei Säuglingen ist der Geruchssinn sehr gut ausgeprägt und stellt einen intensiven Zugang zur Welt dar. Daher sollte die Fachkraft im Idealfall kein Parfüm oder nur einen sehr dezenten Duft tragen, der gleichbleibend ist, so dass das Kind ihn mit der Person verbinden kann. Ein Gegenstand, der nach Mutter oder Vater riecht (Schnuffeltuch, getragenes T-Shirt) kann die Eingewöhnung für das Kind erleichtern. Insbesondere bei den ersten Schlafversuchen ist es für das Kind meist sehr hilfreich, sich darin einzukuscheln 4.2.3 Der erste Trennungsversuch Am vierten Tag entfernt sich die Bezugsperson nach einiger Zeit aus dem Gruppenraum, nachdem sie sich vom Kind verabschiedet hat. Lässt sich das Kind schnell von der Fachkraft beruhigen oder ist es eher gleichmütig, sollte die erste Trennungsperiode 30 Minuten betragen. Wirkt das Kind hingegen verstört oder beginnt zu weinen ohne sich schnell trösten zu lassen, so sollte die Trennung nicht länger als zwei bis drei Minuten betragen. Das kindliche Verhalten in dieser Situation hat erfahrungsgemäß einen gewissen Voraussagewert für den weiteren Verlauf der Eingewöhnung. 4.2.4 Die Länge der Eingewöhnung Sicher gebundene Kinder (häufiger Blickkontakt zur Bezugsperson, heftiges Weinen beim Verlassenwerden und offene Annäherung/Körperkontakt bei Wiederkehr der Bezugsperson) brauchen eine längere Eingewöhnungszeit von zwei bis drei Wochen. Unsicher gebundene Kinder (je nach Bindungstyp eher gleichgültig bei der Trennung und der Wiederkehr der Bezugsperson oder große Erregung bei der Trennung, aber ambivalentes Verhalten bei der Wiederkehr) benötigen eher eine kürzere Eingewöhnungszeit von ca. ein bis eineinhalb Wochen. 4.2.5 Die Stabilisierungsphase Die Fachkraft bietet sich als Spielpartnerin an. Die Stabilisierungsphase beginnt mit dem fünften Tag (mit dem sechsten, wenn der fünfte Tag ein Montag ist). Die Fachkraft übernimmt zunehmend – erst im Beisein der Bezugsperson – die Versorgung des Kindes (Füttern, Wickeln etc.). Sie bietet sich gezielt als Spielpartner an und reagiert auf die Signale des Kindes. Die Trennungszeiten werden, unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes, täglich verlängert. Akzeptiert das Kind die Trennung noch nicht, sollte bis zur zweiten Woche mit einer neuen Trennung gewartet werden. Es wird jedoch nie an einem Montag mit einem neuen Schritt begonnen. Ab dem fünften Tag können Kinder die eine kürzere Eingewöhnung haben, schon in der Kita schlafen. Empfehlenswert wäre, wenn die Bezugsperson mit der Fachkraft gemeinsam das Kind schlafen legt und beim aufwachen begrüßt die Bezugsperson das Kind. Kinder die eine längere Eingewöhnung haben, beginnen mit dem schlafen nicht vor dem neunten Tag (gerne auch mit Bezugsperson zusammen) Für die Kinder, die sich am zehnten Tag während der Trennungsphase von der Fachkraft trösten lassen, gilt der elfte Tag als Stabilisierungstag. Danach ist die Eingewöhnung abgeschlossen. Die Eingewöhnung wird um eine weitere Woche verlängert, wenn das Kind während der Trennungsphasen am zehnten Tag noch deutliche Verunsicherungen zeigt. Dabei richtet sich der weitere Verlauf der Eingewöhnung nach dem Verhalten des Kindes. Die dritte Woche läuft in ihrer Struktur genau so ab wie die zweite. Ein Zeichen dafür, dass die Eingewöhnung abgeschlossen ist, dass sich das Kind in der Trennungssituation von der Fachkraft trösten lässt und in der Zeit ohne die Bezugsperson neugierig und aktiv an der Umgebung, den Materialien und Personen interessiert ist. Sofern sich das Kind auch nach drei Wochen nicht von der Fachkraft in der Trennungssituation nachhaltig trösten lässt, sollte ein Gespräch mit den Eltern stattfinden. Vielleicht lassen sich – manchmal auch unbewusste – Gründe finden, die eine momentane Eingewöhnung erschweren. Hier hilft oftmals bereits ein kleines Zeichen der Fachkraft, das besagt: „Ich sehe hier ein Problem, lassen Sie uns gemeinsam darüber sprechen.“ 4.2.6 Die Schlussphase Die Bezugsperson ist für Notfälle erreichbar. In der Schlussphase der Eingewöhnung ist die Bezugsperson nicht mehr in der Einrichtung anwesend, jedoch jederzeit für Notfälle erreichbar. (Das Berliner Eingewöhnungsmodell – Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung von Katja Braukhane & Janina Knobeloch) 5. Grundlagen der Pädagogischen Arbeit 5.1. Umsetzung Bildungs- und Erziehungsauftrag Der Orientierungsplan Baden – Württemberg betrachtet frühkindliche Bildungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln. Er berücksichtigt die grundlegenden Motivationen von Kindern und fokussiert auf sechs maßgebliche Bildungs- und Entwicklungsfelder unter besonderen Berücksichtigung der Sprachentwicklung und der Schulfähigkeit. Zur pädagogischen Arbeit in diesen Feldern werden Impulse und Hilfestellungen für einen förderlichen Umgang mit den Kindern gegeben. Eine individuelle Bildungswelt der Kinder entsteht durch die Verbindung dieser Entwicklungsfelder und die dadurch entstehenden unterschiedliche Lernanreize. Die Bildungs- und Entwicklungsfelder sind: Körper Sinne Sprache Denken Gefühl und Mitgefühl Sinn, Werte und Religionen Das Team greift die Erziehungs- und Bildungsmatrix des Orientierungsplans auf und entwickelt Konzepte zur Realisierung der im Plan formulierten Fragen der einzelnen Entwicklungsfelder. 5.2 Schwerpunkte der Pädagogischen Arbeit Wir betrachten und akzeptieren das Kind als eigenständige und individuelle Persönlichkeit und erkennen das Kind als „ Akteur seiner Entwicklung“ an. In unsere Arbeit fließen verschiedene Pädagogische Ansätze mit ein: Einflüsse aus der offenen Arbeit Situationsorienierter Planungsansatz Grundprinzipien der Montessori- Pädagogik (siehe Punkt 3.2 Montessori Raum) 5.3 Beobachtung und Dokumentation "Portfolios sind eine Sammlung von „mit Geschick gemachten Arbeiten“ (= lat. Artefakte) einer Person, die das Produkt (Lernergebnisse) und den Prozess (Lernpfad/Wachstum) der Kompetenzentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne und für bestimmte Zwecke dokumentiert und veranschaulicht" (Salzburg Research, 2006) Seit der Einführung des Orientierungsplans Baden-Württemberg ist das Führen eines Portfolios fest in die Pädagogische Arbeit miteingeflochten worden. Es dient dazu den Entwicklungsstand der Kinder genau festzustellen und zu dokumentieren. Um die Lernfortschritte der einzelnen Kinder besser zu erfassen und veranschaulichen zu können. Die Erstellung eines Portfolios erweist sich im Krippenalltag als wertvolle Dokumentationsund Reflexionshilfe. Portfolios in der Krippe unterscheiden sich vom Aufbau sehr von dem eines Kindergartenkindes. Im Kindergarten liegt der Schwerpunkt auf Beobachtungen dokumentieren und auswerten, Interviews mit den Kindern führen und Angebote aus den Beobachtungen ziehen. In der Krippe liegt der Schwerpunkt auf Dokumentation durch Fotos mit kurzen prägnanten Aussagen zur Situation oder dem neugelernten Entwicklungsschritt (Kind lernt laufen, lernt mit der Gabel essen, spricht sein erstes Wort usw), aber auch angefertigte Kunstwerke. Ein großer Augemerk legen wir auch auf die Eingewöhnung, sie wird sehr detailiert beschrieben. Sehr liebevoll wird das gestaltete Portfolio ihr Kind durch die Krippezeit begleiten und zum Wechsel in den Kindergarten, dürfen die Kinder ihr Portfolio mit nach Hause nehmen. Unsere Beobachtungen dokumentieren wir täglich. Damit wir uns auf Entwicklungsgespräche mit den Eltern gut vorbereiten können, nehmen wir als Hilfsmittel „Entwicklungsbeobachtung und dokumentation, 3-48 Monate von Ulrike Petermann zur Hand. 5.4 Die Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind : Dass die Kinder sich wohlfühlen und den sicheren, geborgenen Rahmen bekommen der ihr Lebensalter erfordert Dass die Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben können Dass die Sprachentwicklung hier in voller Vielfalt ausgelebt werden kann Dass Kinder darin unterstützt werden mit Kreativität eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen Dass der Ausdruck von Gefühlen wie Wut, weinen und lachen unterstützt und gefördert wird Dass es uns ein wichtiges Anliegen ist, die Gemeinschaft in kleinen Gruppen sowie in der Großgruppe, im Alltag, bei Festen mit und ohne Eltern zu fördern Das Nutzen unserer pädagogischen Arbeit liegt in einer „echten Partizipation“ zwischen allen, die an der Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes beteiligt sind. Dadurch wird in unserer Einrichtung eine ganzheitliche Entwicklung gesichert. 5.4.1 Selbständigkeit „Hilf mir es selbst zu tun“ (Maria Montessori) Ein weiteres wichtiges Ziel unserer Arbeit ist die Erziehung zur Selbständigkeit. Kinder sollen in der Entwicklung ihrer Selbständigkeit gefördert und unterstützt werden. Selbstständigkeit führt zu Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein führt zu Sicherheit. Sicherheit führt zu Stärke und zur eigenen individuellen Persönlichkeit. Dies geschieht im Krippenalltag, indem wir: Das Selbstvertrauen der Kinder stärken Ihre Eigeninitiative stärken Die Freiheit bieten selbstbestimmt und eigenverantwortlich aktiv zu werden Eigene Entscheidungen zu treffen Kindern Aufgaben übertragen Kindern etwas zutrauen Sie durch Zuwendung, Aufmerksamkeit und Lob positiv bestärken 5.4.2 Sozialerziehung In der Krippe machen Kinder die unterschiedlichsten sozialen Erfahrungen. Sie verlassen ihre gewohnte Umgebung, kommen in ein fremdes Haus mit fremden Erwachsenen und fremden Kindern. Sie müssen Vertrauen zu einer neuen Bezugsperson aufbauen, die auch für andere Kinder da ist. Sie sollen Beziehungen zu anderen Kindern entwickeln und Gemeinschaft in der Gruppe erleben. Das bedeutet für das Kind, dass es lernen muss: Sich in der Gruppe zurecht zu finden und wohl zu fühlen Beziehungen aufzubauen und aktiv mitzugestalten Ein Kind lernt seinem Alter entsprechend die ersten Züge von: Gefühle und Bedürfnisse anderer zu achten, aber auch seine eigenen Bedürfnisse und Interessen in seiner eigenen Form auszudrücken Rücksicht auf die anderen Kinder zu nehmen – der Freiraum der Kinder endet da, wo andere beeinträchtigt werden Konfliktsituationen gewaltfrei zu lösen Kritikfähig zu werden Anderen zu helfen Allgemeine Regeln anerkennen und diese einzuhalten Um sich in unserer Gesellschaft zurecht zufinden und sicher darin bewegen zu können ist es wichtig ein gesundes, ausgeprägtes Sozialverhalten zu besitzen. Wir helfen und unterstützen die Kinder bei der Bewältigung der vielfältigen sozialen Erfahrungen. 5.4.3 Regeln und Grenzen Die Einrichtung ist ein Lebens und Erfahrungsraum für Kinder, der wie jede soziale Gruppe Regeln des Zusammenlebens braucht um insbesondere für Kinder ein erster Erfahrungsraum für Orientierung und Struktur zu sein. Regeln sollen Kinder nicht einschränken in ihrem Handeln, sondern einen verlässlichen Rahmen bieten in dem sie sich frei erleben und bewegen können. Sie sollen auch Kindern helfen, sich besser in den Gruppenalltag einzufinden, aber auch dem Kind ein Gefühl von Sicherheit geben. Kindern lernen Verantwortung für ihr eigene wie auch Kindergarteneigene Spielsachen zu übernehmen. Kinder erleben, dass das nicht einhalten von Regeln das Zusammenleben erschwert und mühsam macht. Regeln in unserem Alltag sind z.B.: Nach dem Spiel wieder aufräumen Sorgsamer Umgang mit dem Material Wir teilen die vorhandenen Spielsachen Wir hauen und beißen keine Kinder und Erwachsene Hände waschen nach dem Toilettengang bzw. vor dem Essen Malerkittel zum kleben und zum malen anziehen Höfliche Umgangsformen wie Bitte, Danke sagen (soweit es die Sprachentwicklung zulässt) 5.4.4 Mathematisch-naturwissenschaftliche Grundbildung Kinder haben einen angeborenen Forscherdrang, wir bieten ihnen Raum und Material ihn zu stillen. In geeigneter Lernumgebung lässt sich der Forscherdrang und die Neugierde, sowohl im Freispiel wie auch in gezielten Impulsen aufgreifen und weiterentwickeln. Eine zentrale Bedeutung in der heutigen Wissensgesellschaft erlangt die Mathematische Bildung. Ohne mathematisches Grundverständnis ist später ein Zurechtkommen im Alltag schier unmöglich. Durch das Auseinandersetzen mit mathematischen Inhalten und Gesetzmäßigkeiten machen die Kinder Erfahrung von Beständigkeit, Verlässlichkeit, Struktur und Wiederholbarkeit. Im Krippenalltag finden sich vielfältige Anlässe zum zählen unter anderem beim Tischdecken, im Morgenkreis werden die anwesenden Kinder gezählt, es werden die Tage bis zu einem besonderen Ereignis gezählt, unsere Kinder erleben in der Adventszeit dass jede Woche eine Kerze hinzukommt, wie auch am Geburtstag für jedes Lebensjahr eine Kerze brennt. Einmal in der Woche kochen/backen wir mit den Kindern. Dabei messen und wiegen wir Zutaten ab und benennen Maß- und Mengenbegriffe (Gramm, Kilo, Liter, usw) Die Kinder werden so mit den Begriffen vertraut, entwickeln eine Vorstellung dazu und lernen konkret Mengen mit Zahlen zu verbinden. Das Tägliche Aufräumen beeinhaltet nicht nur sich merken wo jedes Teil seinen Platz hat, sondern auch das sortieren der Spielzeuge und Materialien nach Formen, Farbe, Größe und Länge. Im Tagesablauf vermitteln wir den Kindern Begriffe für Reihenfolgen wie z.B. nach dem Morgenkreis finden die Impulse statt, wir räumen zuerst auf dann gehen wir in das Aussengelände raus, im turnen welches Kind als erstes, zweites über die Bank balancieren kann usw. Im Spiel mit Bauklötzen aber auch in vielfältigen Kreativangeboten lernen die Kinder das Betätigen von Reihenbildern in eigener experimenteller Betätigung. Kinder begegnen Zahlen in besonderen Zusammenhängen unter anderem im Morgenkreis ( Lieder, Reime, Fingerspiele, Bewegungsspiele) und bei Märchenerzählungen. Kinder die in ihrer gesamten Krippezeit mit allen Sinnen spielerisch mit mathematischen Inhalten experimentieren können, entwickeln einen freudigen, kreativen Umgang mit Mathematik für die spätere Kindergarten- und Schulzeit Dieser von Anfang an positive Bezug, ist für spätere Lernprozesse in der Schule von entscheidender Bedeutung, denn mathematisches Denken ist eine zu erlernende Art und Weise zu denken. 5.5 Musikalische Erziehung „Musik ist ein Ur-Erlebnis und Ur-Ausdruck des Menschen. Musik wirkt sich auf Verhalten und Empfinden auch eines kleinen Kindes aus. Hören lernen und damit Musik erleben steht in unmittelbarer Verbindung mit der Gesamtentwicklung eines Menschen. Lieder sollen keine fertigen Verbrauchsprodukte sein, sie sollen die Phantasie anregen und zu eigenen Gestaltungsversuchen animieren.“ (Quelle: Die schönsten und beliebtesten Kinderlieder, Comoran Verlag) Unsere Schwerpunkte: Traditionelle Kinderlieder Lieder zu Festen und Jahreszeiten Fingerspiele Spaßlieder Bewegungslieder Instrumente kennen lernen und benennen Umgang und Handhabung mit Instrumenten Klanggeschichten Malen nach Musik Rhythmusgefühl fördern 5.6 Sprachförderung Das Kind hat hundert Sprachen Loris Malaguzzi In der sprachanregenden Umgebung die die Krippe bietet, können die Kinder vielfältige Erfahrungen erwerben, denn Sprache passiert den ganzen Tag: im Morgenkreis beim singen bei Finger- und Kreisspielen bei altersgerechten Bilder- und Sachbücher bei Geschichten oder Märchen vorlesen im Rollenspiel beim Mittagessen beim kommen und beim gehen beim zuhören beim Fragen stellen und beim Antworten suchen beim erklären und noch bei vielem mehr Sprache ist Teil unseres Lebens, wir reden den ganzen Tag. Je mehr man ein Kind zum aktiven sprechen auffordert und es auch herausgefordert wird, umso größer wird der Sprachschatz sein. 5.7 Körpererfahrung und Körperbewusstsein Bewegung ist nicht nur ein elementares Bedürfnis des Kindes, sondern nachweislich zugleich die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde körperliche, geistige und soziale Entwicklung. Es stehen vielfältige Bewegungsanreize zur Verfügung, die in den Alltag der Kita integriert sind. Die Kinder haben die Möglichkeit, jeden Tag ins Tobeparadies zugehen und an den aufgebauten Bewegungsbaustellen sich auszutoben oder an Impulsen teilzunehmen. Jeden Tag sind die Kinder mindestens eine Stunde an der frischen Luft im Aussenspielbereich wo sie rennen, hüpfen, klettern, rutschen, balancieren und Bobbycar fahren können. Einmal in der Woche gehen alle auf Aussentag z.B. auf Spielplätze oder einfach einen Spaziergang in der näheren Umgebung. In einer erlebnisreichen und motivierten Umwelt gehören kleine Beulen und Tränen dazu, wenn Kinder in Bewegung sind. Denn nur was die Kinder erproben können, können sie auch wirklich lernen. 5.7.1 Bewegungserziehung Die Kinder können sich jeden Tag in unser Tobeparadies und vorbereitete Turnstunden mit verschiedenen Schwerpunkten oder Bewegungslandschaften mit freien Nutzungsmöglichkeiten ausprobieren. Spiel -und Bewegungsanregungen gehen bei Kindern meistens von Geräten und Objekten aus. Die Eigenschaft der Vielfältigen Nutzung der Geräte steht hier im Vordergrund. Die Sportgeräte sollen für die Kinder Möglichkeiten bieten, sich auszuprobieren, erproben und zum experimentieren anregen, so dass sie für vielseitige Spiel- und Bewegungsideen genutzt werden können. In unserem Tobeparadies haben wir eine Vielzahl an klassischen Großgeräten wie verschieden große Kästen, Langbänke und Leitern ,Turnmatten, eine Krippen-Sprossenwand, ein großes Bällebad und demnächst eine Schaukel. Wir haben uns eine Vielzahl an Klein und Rhythmikgeräte angeschafft wie Gymnastikbälle, Wurfringe, Rhythmiktücher, Sandsäckchen, Rollbretter uvm. Die Bewegungsstunden sind unterschiedlich aufgebaut. Wir beginnen mit einem Bewegungsspiel, danach folgen entweder geplante und gezielte Bewegungsangebote ( beispielsweise, situationsorierentiert am Kind - Erlebnissturnen „Komm, wir gehen auf Schatzsuche“), oder offene Bewegungsangebote mit Erzieher, oder Bewegungsbaustellen (beispielsweise, Aufbau eines Bewegungsparcour mit Langbänken, Kästen und Barren) Der Schluss einer Bewegungserziehungsstunde gestaltet sich mit einem Abschlussspiel oder einer Entspannungsangebot. 5.8 Umweltbildung Die Welt, in der wir leben, ist die einzige Welt, die wir besitzen, deshalb ist es sehr wichtig, dass jeder Einzelne lernt, Verantwortung dafür zu übernehmen. Umweltbildung heisst für uns ein erster Kontakt mit der Natur, dem Wald, den Wiesen und andern Lebensräumen aber auch Umweltbewusstsein vermitteln und dies Kindern im Alltag leben und erfahren lassen. Die Kinder sollen von der Natur und über die Natur lernen. Schwerpunkte sind: Natur erleben Fauna und Flora zu achten und pfleglich mit ihr umzugehen Artenkenntnis Ökologische Zusammenhänge Naturprozesse und Artenvielfalt entdecken Erfahrung von Kreisläufen in der Natur Schauen und lauschen auf das kleine, leise und Unscheinbare Respekt vor Natur und Umwelt Ein vernünftiger Umgang mit natürlichen Ressourcen Sparsamer Gebrauch von Wasser und Licht Müll sortieren und Abfall vermeiden Kennen lernen der vier Elementen Wetter erleben Möglichkeiten für Naturbegegnung sind unter anderem Spaziergänge, Wald und Wiesentage, Gartenpflege, Blumen pflanzen, künstlerisches Gestalten mit Naturmaterialien usw. 5.9 Gesundheitserziehung Wir vermitteln unseren Kindern ein Bewusstsein für Sauberkeit und Gesundheit. Kinder die schon mit der Sauberkeitserziehung beginnen, begleiten wir mehrmals täglich zur Toilette oder aufs Töpfchen. Dass die Kinder ein Gefühl für Sauberkeitserziehung bekommen, erklären wir, warum man auf Toilette geht und dass das regelmäßige Händewaschen dazu gehört. Täglich nach dem Mittagessen putzen wir mit den Kindern die Zähne, soweit welche vorhanden sind. Die Kinder können sich je nach Bedürfnis auszuruhen und jeden Mittag ist die feste Schlafzeit für alle Kinder. 5.9.1 Ernährung In der Kita wird auf eine ausgewogene, vielfältige und vollwertige Ernährung geachtet. Das Frühstück wird in Form eines gesunden, abwechslungsreichen Buffets angeboten, an dem sich die Kinder in der Zeit von 07:30-09:00 Uhr satt essen können. Zur Basis des Buffets gehören Müsli/Cornflakes, Obst und Gemüse, Brote mit täglich wechselndem Aufstrich (mal süß, mal herzhaft), Tee und Wasser. Zusätzlich gibt es entweder Wienerle, Rührei, Brezeln, Dinkelstangen, Croissants, saure Gürkchen uvm. Die so gestaltete Frühstückssituation soll dazu beitragen, dass beim Essen die Beachtung eigener Bedürfnisse, selbständige Entscheidung für die Kinder erlebbar werden. Das Mittagessen bereitet unser Pro-Liberis Küchenteam in einer externen Küche zu und liefert dies zur Mittagessenszeit. Wir essen in zwei Gruppen zu Mittag; die ganz kleinen um 11:15 Uhr, die größeren ca eine halbe Stunde später. Rituale die den Kindern Orientierung geben und die bei der Vermittlung von Werten oder Esskultur hilfreich sind z.B. Tischspruch und guten Appetit wünschen, gemeinsam beginnen, sitzen bleiben und nicht mit dem Essen weglaufen, werden täglich zelebriert. Einmal in der Woche backen wir mit den Kindern Brot, Gebäck oder Kuchen. In regelmäßigen Abständen kochen wir auch mit den Zwergen ein leckeres Mittagessen, bei der Essenszubereitung werden die Kinder miteinbezogen. 5.10 Interkulturelle Erziehung Kinder sind Bewohner einer Welt – In der Kita sind alle Kinder willkommen! Multikulturell ist nichts ungewöhnliches mehr in unserer Gesellschaft und gehört zum normalen Alltag. In unseren Einrichtung sind derzeit verschiedene Nationen vertreten (Kinder wie Erzieher) darunter Rumänisch, Polnisch, Italienisch, Kroatisch usw. Dadurch entstehen vielfältige Möglichkeiten unterschiedliche Kulturen kennenzulernen. Die kulturellen Eigenheiten der Familien werden über geeignete Angebote der Eltern in der Kita als kleinere Projekte oder Feste zusammen mit dem Team angeboten. Es geht dabei aber weniger darum die Kinder in ihrer Muttersprache zu erziehen, sondern den Eltern eine Missverständnisfreie und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen. Interkulturelle Erziehung wird bei uns folgend gelebt: Kennen lernen verschiedener Kulturen und Sprachen vorzüglich jene die in unserer Einrichtung sind Vermittlung der deutschen Sprache durch gezielte Förderung Bilderbücher in verschiedenen Sprachen Jedem Kind wird die gleiche Wertschätzung und Achtung entgegengebracht Einbeziehen bei Festen und Feiern Hilfe bei Kontaktaufnahmen zu Institutionen Andere Kulturen sehen wir als Bereicherung an!! 5.11 Religiöse Erziehung Wir bieten keine religiöse Erziehung an, respektieren jedoch jede Religion, soweit sich diese im Rahmen des Grundgesetzes bewegt. In der Kita werden ganz verschiedene religiöse Feste gefeiert, wobei keine Religion dabei den Vorzug erhält. 5.12 Integration behinderter oder entwicklungsverzögerter Kinder Unsere Kita ist ein Ort, an dem Gemeinschaft und Solidarität gepflegt und gelebt werden. Kinder mit Behinderung erhalten je nach Ausprägung und Grad ihrer Bedürfnisse eine gesonderte Unterstützung im Alltag, die besonders auf sie achtet und ihnen hilft, mit den anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Der Grundriss und alle Räume unsere Kita ist so gestaltet, dass alle Zugänge barrierefrei sind. Sind spezielle Förderangebote durch Heilpädagoginnen notwendig, so werden diese derart gestaltet, dass auch Kinder ohne Behinderung einbezogen werden. Durch den Einsatz von Gebärden werden beispielsweise die Kommunikationsmöglichkeiten aller Kinder erweitert. Kinder mit und ohne Behinderung haben einen unterschiedlichen Entwicklungsstand und unterschiedliche Fähigkeiten. Deshalb werden Angebote so gestaltet, dass alle Kinder, die wollen, mitmachen können. 5.13 Tagesablauf der Kita Zwergenstübchen 07:30 Uhr die Kita öffnet für die Ganztageskinder 08:00 Uhr die Kita beginnt für die Verlängerte Öffnungszeit Kinder 07:30-09:00 Uhr freies Frühstück in Buffetform Bis 09:15 Uhr ist das Tobeparadies und das Zwergennest offen 09:15 Uhr ist Bringzeitende (wen das Kind nach 9:00 Uhr kommt, sollte es gefrühstückt haben) 09:30 – 09:45 Uhr Morgenkreis (Zwergennest für sich, die restlichen Kinder zusammen) 09:45-10:00 Uhr erste Wickelrunde 10:00-11:00 Uhr Freispiel und Angebotszeit, Türen auf ( Zwergennest separat) 11:15 Uhr Mittagessen Zwergennest, die anderen Kinder sind in den Funktionsräumen oder im Garten 11:45 Uhr Mittagessen großen 11:45 Uhr Zwergennest Kinder wickeln, Zähne putzen, umziehen 12:15 Uhr Zwerge gehen schlafen 12:15 Uhr großen wickeln (nach Bedarf), Zähne putzen und schlafen ca 12:30 Uhr sind sie in den Betten VÖ Kinder ruhen im Snoezelraum aus, falls sie einschlafen werden sie 13:45 geweckt. 20 min ausruhen, wenn die Kinder nicht schlafen wollen, gehen sie mit einer Erzieherin in einen Funktionsraum 14:00 Uhr Abholzeit der VÖ Kinder 14:30 Uhr Tür auf bei den Schlafkindern, danach gibt’s eine Wickelrunde 15:00 Uhr Snack ca 30 min 15:30 Uhr anziehen und raus in den Garten oder den Hof bis zur Abholzeit (je nach Wetterlage) 5.14 Freispiel Kinder müssen nicht zum Lernen gezwungen werden, sondern ihr Forscherdrang und ihre Lernmotivation werden gefördert und aufrechterhalten durch die Schaffung einer vielfältig anregenden Umgebung in unterschiedlichen Bildungsinseln, in denen die Kinder selbst entscheiden, wann sie was, mit gleich- oder andersaltrigen Spielpartner wie lange spielen. Auch im Umgang mit Materialien soll den Kindern größtmögliche Freiheit in der Verwendung, Gestaltung und Deutung zugestanden werden. Die Ideen der Kinder sind wertvoll und verdienen große Bedeutung. In diesem freien Spiel lernen Kinder effektiv. Ihre soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung wird gefördert, sie erkunden die Umwelt, experimentieren, erwerben Wissen, praktizieren neu erworbene Fähigkeiten, erproben verschiedene Rollen, entwickeln Kreativität und Vorstellungskraft. Sie lernen neue Aufgaben auszuführen, komplexe Probleme zu lösen, mit anderen Menschen in angemessener Weise zu interagieren, Konflikte zu bewältigen, Gefühle auszudrücken und zu kontrollieren. Im freien Spiel werden Kinder also auf vielfältige Weise kompetent, denn sie entwickeln die Fähigkeiten, die sie benötigen um ein selbständiges, selbstverantwortetes Leben zu führen. 5.15 Gezielte Beschäftigung/Impulse Impulse sind gezielte Beschäftigungen in den einzelnen Bildungsbereichen. Diese können unter anderem sein: Bilderbuchbetrachtung in der Lesehöhle Verschiedene Maltechniken in der Kleckselbude Bauen nach Plan auf dem Bauteppich z.B. einen Turm Erstdarbietung eines Montessori Materials Impulse sind zum einen Ideen die von den Kindern kommen (Kind bringt Kastanien in die Kita mit), Beobachtungen die die Erzieher bei den Kindern machen, aber auch Techniken und Fingerfertigkeiten die Kinder im Laufe ihrer Kita-Zeit erlernen sollen. Impulse und Angebote richten sich nach Festen und den Jahreszeiten. 5.16 Die Rolle der Erzieherin Die Erzieher-Innen schaffen eine Atmosphäre von Wärme, Geborgenheit, Zuverlässigkeit, Wertschätzung und Anerkennung, die die Kinder brauchen um sich in alldem selbst zu wagen, selbständig zu werden und sich damit optimal zu entwickeln Die Aufgabe der Erzieherin ist es, durch Beobachtung der Kinder deren Entwicklungsstand zu erschließen und gemeinsam mit ihnen eine dementsprechend für all ihre Sinne anregende und herausfordernde Umgebung zu schaffen. Für die Erzieherin ist dies neben der Beobachtung des freien Spiels der Kinder eine Balance zwischen selbsttätigem Lernen und Anregungen (Impulse) der Lernprozesse zu finden. Diese immer etwas über dem momentanen Entwicklungsniveau der Kinder liegenden Herausforderungen regen den Erwerb der dazu erforderlichen Fähigkeiten an ohne zu demotivieren, solange sie im Bereich des erfolgreich Lösbaren liegen. 6. Elternarbeit 6.1 Zusammenarbeit mit Eltern „Arbeit für und gemeinsam mit den Eltern zum Wohle des Kindes“ Ganz im Sinne dieses Leitsatzes sehen wir unsere Elternarbeit. Ein gutes Miteinander ist wichtig, denn im täglichen Kindergartenalltag sind wir immer wieder auf Mithilfe und Unterstützung der Eltern angewiesen. Elternmitarbeit und Austausch der Eltern untereinander ist für unsere Arbeit daher von besonderer Wichtigkeit. Eltern und Kindertagesstätte sind gemeinsam für das Wohl des Kindes verantwortlich. Wir legen Wert auf eine ehrliche und vertrauensvolle Partnerschaft mit den Eltern. Ein kontinuierlicher Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Kindergarten und Elternhaus ermöglicht uns eine ganzheitliche Förderung des Kindes. Gerne unterstützen wir Eltern in ihrer Erziehungsarbeit mit Anregungen, jedoch ohne sie zu bevormunden. Praktizierte Formen der Elternarbeit : Persönliche Gespräche nach Wunsch Aufnahmegespräche Festgelegte Entwicklungsgespräche auf Grundlage unserer vielschichtigen Beobachtungen Tür- und Angelgespräche Gruppenelternabende Elternvollversammlungen Gemeinsame Feste Elterncafe zum Austausch und gegenseitigen kennen lernen Hospitationen Infonachmittage Elternbriefe und Infowand Gemeinsame Aktionen und Projekte Hausbesuche 6.2 Elternbeirat Als beratendes Organ hat der Elternbeirat die zentrale Aufgabe, die verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Träger, Kindergartenpersonal und Eltern zu fördern. Mindestens zweimal im Kindergartenjahr, je nach Bedarf auch mehr, finden Elternbeiratssitzungen mit der Leitung der Einrichtung statt. Zu Planungen von Aktionen oder Festen laden wir den Elternbeirat zu einzelnen Teamsitzungen ein. Auszüge aus den Richtlinien des Kultusministeriums und des Ministeriums für Arbeit und Soziales über die Bildung und Aufgaben der Elternbeiräte Der Elternbeirat bei Einrichtungen ist die Vertretung der Eltern der aufgenommenen Kinder. Zur Bildung des Elternbeirats werden die Eltern der in die Einrichtung aufgenommenen Kinder nach Beginn des Kindergartenjahres vom Träger bzw. einer von ihm beauftragten Person einberufen. Das Wahlverfahren bestimmen die Eltern Zu den Aufgaben des Elternbeirats: Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit in der Einrichtung zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Einrichtung, Elternhaus und Träger zu fördern. Der Elternbeirat setzt sich dafür ein, dass der Anspruch der Kinder auf Erziehung, Bildung und Betreuung in der Einrichtung verwirklicht wird. Er hat zu diesem Zweck insbesondere Das Verständnis der Eltern für die Bildungs- und Erziehungsziele der Einrichtung zu wecken, Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern entgegenzunehmen und dem Träger oder der Leitung der Einrichtung zu unterbreiten, Sich beim Träger für eine angemessene Besetzung mit Fachkräften sowie für die sachliche und räumliche Ausstattung einzusetzen und Das Verständnis der Öffentlichkeit für die Arbeit der Einrichtung und ihrer besonderen Bedürfnisse zu gewinnen. Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat und Einrichtung: Der Träger sowie die Leitung der Einrichtung beteiligen den Elternbeirat an den Entscheidungen in allen wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Betreuung in der Einrichtung, insbesondere soweit sie das pädagogische Konzept, die Organisation und die Betriebskosten betreffen. Der Elternbeirat ist insbesondere vor der Regelung der Ferien- und Öffnungszeiten, der Festsetzung der Elternbeiträge im Rahmen der für den Träger verbindlichen Regelungen, der Festlegung von Grundsätzen über die Aufnahme der Kinder in die Einrichtung sowie vor der Einführung neuer pädagogischer Konzepte zu hören. Für den regelmäßigen Austausch zwischen Eltern, Träger und Leitung der Einrichtung ist eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft notwendig. Dabei sind verschiedene Arten von Elternkontakten anzustreben. Die Elternbeiräte mehrerer Einrichtungen eines Trägers oder auf dem Gebiet einer Gemeinde können sich zu einem Gesamtelternbeirat zusammenschließen. Kontaktadressen: Gesamtelternbeirat Karlsruhe www.g-k-k.org Landeselternrat www.landeselternrat.wordpress.com 6.3 Beschwerdemanagement Eltern erfahren durch ein professionelles Beschwerdemanagement seitens der Einrichtungsleitung konstruktives Feedback. Grundsätzlich werden alle Beschwerden dokumentiert und in der Regel führen sie zu einem Gesprächstermin mit der Leitung und/oder betroffenen Erzieherin. Auch hier ist Dokumentation und Information über die Bearbeitung der Beschwerde wichtig. 7. Teamarbeit 7.1 Zusammenarbeit im Team Wir sind ein Team bestehend aus derzeit fünf Vollzeit Fachkräften, einer PIA (Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin), einer AP (Anerkennungspraktikantin), einer FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) und mehreren Praktikanten, die sehr eng zusammenarbeiten. Es findet jeden Tag ein kurzer Austausch und alle vierzehn Tage über 2 std eine Teamsitzung statt. Inhalte der Teamsitzungen sind: Wochenplan Vorbereitung von Projekten und Festen Reflexion des Gruppengeschehens Reflexion der Pädagogischen Arbeit Fallbesprechungen Elterngespräche vorbereiten Informationsaustausch nach Fortbildungen Durch eine so enge Zusammenarbeit, ist es uns möglich die individuellen Fähigkeiten aller Mitarbeiter optimal zu nutzen und einzusetzen. Wir pflegen einen partnerschaftlichen Umgang der von gegenseitiger Unterstützung und Respekt sowie auch der Bereitschaft in die konstruktive Diskussion zu gehen, geprägt ist. Im Umgang mit den Kindern und deren Eltern, aber auch in einem abwechslungsreichen Kindergartenjahr, spürt man die Freude an unserer Arbeit. Die Zusammenarbeit im Team wird durch regelmäßige Fortbildungen einzelner Mitarbeiter, wie auch des Gesamtteams bereichert. Zweimal im Jahr ist der Kindergarten für Plantage des Teams geschlossen. Die Ausbildung von Praktikanten gehört zu den Aufgaben von Kindertageseinrichtungen. Wir ermöglichen Schüler der umliegenden Haupt- und Realschulenschulen ein berufsorientiertes Praktikum bei uns durchzuführen, sowie unterstützen wir Praktikanten aus dem Erzieher oder Kinderpflegerbereich in ihrer praxisorientierten Ausbildungszeit. 7.2 Aufgaben des Pädagogisches Personal Das Aufgabengebiet einer Erzieherin umfasst weitaus mehr als die Betreuung der Kinder. Viele der Aufgaben sind während der Öffnungszeit nicht durchführbar und werden erst nach der Schließzeit wahrgenommen. Einige wichtige Aufgaben werden hier nun genannt: Vorbereitung, Planung und Mitgestaltung von Elternabende, Aktionen, Exkursionen und Festen Raumgestaltung Ausarbeitung und Vorbereitung der Impulse Reflexion der pädagogischen Arbeit Elternbriefe, Elternzeitung Teambesprechungen Elterngespräche sei es Entwicklungsgespräche einmal im Jahr oder Problemgespräche Führen der Portfolios Beobachtungen aller Kinder Hilfestellungen bei neue Kolleginnen geben Anleiten von Praktikanten Fortbildungen und der fachliche Austausch danach im Team Führen der Anwesenheitsliste Krankheits- und Urlaubsvertretung Für Ordnung und Sauberkeit im Gebäude und im Garten sorgen Kooperation mit anderen Institutionen pflegen usw 7.3 Aufgaben der Leitung Das Aufgabengebiet einer Kindergartenleitung ist sehr vielfältig. Die Leitung führt zum einen die gleichen Aufgaben durch wie das Pädagogische Personal, zum anderen gibt es zahlreiche Organisatorische- und Verwaltungsaufgaben zu erledigen. Einige wichtige Punkte werden hier nun genannt: Organisation des laufenden Betriebes Urlaubs- und Krankheitsvertretungen organisieren Führung der Mitarbeiterinnen Moderieren der wöchentlichen Teamsitzungen Durchführung von Verwaltungsarbeiten wie Abrechnung der Handkasse Abstimmung des Gesamtetats Meldung von Unfällen, Gebäudeschäden, ansteckenden Kinderkrankheiten usw. Erhebungsbögen und Statistiken Öffentlichkeitsarbeit Kooperationen pflegen zu anderen Institutionen, wie auch pädagogische Einrichtungen Elternabende moderieren Infotage durchführen Informationen an Mitarbeiter, Eltern, Elternbeiräte, Träger weiterleiten Erstgespräche und wichtige Elterngespräche führen Geschäftsführer-Leitungssitzungen Regelmäßiger Austausch mit dem Träger Elternbeiratssitzungen Leiterinnentreffen Kontrollieren, innovieren, repräsentieren, planen, entscheiden, verantworten, integrieren, kooperieren, delegieren, beraten, anleiten, usw. Bedingt durch die aussergewöhnliche Situation von Frau Schottmüller, die insgesamt für drei Einrichtungen zuständig ist, ergeben sich nochmals andere Aufgabengebiete. Frau Schottmüller ist immer Donnerstags fest in der Einrichtung und zwischendurch flexibel Stundenweise. 7.4 Zusammenarbeit mit dem Träger Pro Liberis gGmbH Wir pflegen eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit, um den Träger bestmöglichst über das Geschehen hier in der Kita zu informieren. Diese äussert sich durch: mehrmals wöchentlichen Austausch zwischen der Kindergartenleitung und dem Träger regelmäßige Besuche des Trägers in den Einrichtungen gelegentliche Teilnahme an Teamsitzungen Betriebsversammlungen Geschäftsführer- Leitungssitzungen Teilnahme an Elternbeiratssitzungen Gelegentliche Teilnahme an Elternabenden Betriebsausflug Ansprechpartner für alle Kindergartenfragen Mitarbeitergespräche/ Jahresgespräche 7.5 Datenschutz Die Daten der Kinder sind datenschutzrechtlich abgelegt, das Personal unterliegt der Schweigepflicht. Auch das Portfolio des Kindes unterliegt dem Datenschutz. Aus diesem Grund dürfen nur die Eltern das Portfolio ihres Kindes anschauen und nicht das der anderen Kinder. 8. Kooperation / Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 8.1 Kitas und andere Träger Mit den Kindertageseinrichtungen in den umliegenden Stadtteilen soll eine gute Kooperation erreicht werden. 2-3 Mal im Jahr treffen sich die Leitungen der umliegenden Kitas zum gegenseitigem Interessenaustausch und Wartelistenabgleich. Mit dem Trinitas Kindergarten in der Memelerstr. Ist eine enge Kooperation angestrebt 8.2 Andere Institutionen Qualifizierte Pädagogische Arbeit erfordert Kontakt und Austausch mit anderen Institutionen, denn wir können nicht alle Erwartungen, Forderungen und Wünsche die an uns gestellt werden alleine bewältigen. Durch die kompetente Zusammenarbeit mit andere Institutionen, erweitern wir unsere eigene Fachkompetenz. Deren Fachwissen nutzen wir um eine optimale Förderung der Kinder zu gewährleisten. Insbesondere arbeiten wir mit folgenden Institutionen zusammen: ● Berufsfachschule für Kinderpflege Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe und Bertha-vonSuttner-Schule Ettlingen ● Fachschule für Sozialpädagogik Agneshaus und Haus Bethlehem in Karlsruhe und Anne Frank Schule Rastatt ● Haupt- und Realschulen Mit den Berufen der Kinderpflegerin / Erzieherin vertraut werden Aufnahme und Betreuung von Praktikanten Praxisanleitung Anleitungsgespräche ● Förderschulen – und Kindergärten Eltern auf verschiedene Einrichtungen aufmerksam machen Vermitteln von Kontakten Überprüfen des individuellen Entwicklungsstand ● Beratungsstellen für Kinder und Familien z.B. Kinderbüro Vermitteln von Kontakten ● Gesundheitsamt und Fachärzte Informationen und Beratung über ansteckende Krankheiten Informationen und Beratung bei Parasiten wie Läuse Untersuchung der Vorschulkinder ● Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Zahnärztliche Reihenuntersuchung Zahnprophylaxe ● Jugendamt Statistiken Übernahme von Kindergartenbeiträgen Beratung bei Erziehungsfragen Helferkonferenz bei Kindeswohlgefährdung Gespräche mit Familienhelfern 8.3 Schutzauftrag Umgang mit dem Paragraph SGB 8a 9. Öffentlichkeitsarbeit Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit, arbeiten wir nicht still und heimlich in den vier Wänden der Kita, sondern bringen Transparenz in die vielschichtige pädagogische Arbeit unserer Einrichtung. Wir geben in unserer Kita Informationen an unterschiedliche Personen weiter. Wir möchten unser Ansehen und unseren Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit stärken und eine Vertrauensbasis aufbauen und pflegen. Öffentlichkeitsarbeit die wir betreiben: Mit dem Vorhaben Ihr Kind anzumelden, treten viele Eltern das erste Mal mit uns in Kontakt. Infonachmittag für interessierte Eltern Internetpräsenz Schnuppertage Elternbriefe, Aushänge Elternabende Verwandten Nachmittag Flohmarkt Zeitungsartikel Einweihungsfest Ausflüge und Spaziergänge Schlussworte Hiermit sind wir am Ende dieser Konzeption angelangt. Dies ist allerdings keine endgültige Fassung, denn so wie sich die Kinder, die Erwachsenen und somit die gesamte Gesellschaft mit der Zeit verändert, so wird sich auch die Pädagogik immer wieder verändern. Denn die Zeit, wir und damit unsere Arbeit wird immer in Bewegung sein. Wir reflektieren und betrachten unsere tägliche Arbeit mit den Kindern und Eltern kritisch, damit wir Veränderungen rechtzeitig wahrnehmen und darauf reagieren können. Cristina Schottmüller Leiterin der Kindertagesstätte „Zwergenstübchen“ Peer Giemsch Geschäftsführer der Pro-Liberis gGmbh
© Copyright 2025 ExpyDoc