/Motion Die Zeitung des Flughafens München Juli 2016 Flüsterleise unterwegs Wie elektrische Antriebssysteme bei Flugzeugen die Luftfahrt nachhaltig verändern werden. » S. 06/07 « Endlich Ferien! Vielfältige Aktionen im Besucherpark sorgen für beste Unterhaltung in der Urlaubszeit. » S. 11 « NACHHALTIGKEIT Umzugsexpertin für Schmetterlinge Es ist Julia Gotzlers Lieblingsprojekt: Sie kümmert sich darum, dass sich ihre geflügelten Schützlinge auf den Flughafenflächen wie daheim fühlen. » S. 10 « CHECK-IN Inhalt NACHHALTIGKEIT /Gute Luft 04 – 05 Partnerschaft Umweltfreundlich: Firma Vogel aus Zorneding hat ein innovatives Druckverfahren entwickelt. Es kommt heuer erstmals bei einer Publikation des Airports zum Einsatz. 06 – 07 Der Flughafen München betreibt umfangreiche Untersuchungen zu Luftqualität und Fluglärm – weit mehr als gesetzlich gefordert. Mobile Messstationen sorgen für zusätzliche Transparenz. Faszination Langzeit-Luftqualitätsindex Flüsterleise: Elektrisch angetrieben und klimaschonend – so könnte das Flugzeug der Zukunft fliegen. Die Luftqualität in Fraunberg ist nach dem Schulnotensystem durchgehend mit gut (Benzol, Stickstoffdioxid, Feinstaub PM10) oder sehr gut (Schwefeldioxid) zu bewerten. 08 – 09 Überflieger Schützenswert: Julia Gotzler kümmert sich am Airport um Schmetterlinge. Sie schafft ein neues Zuhause für bedrohte Arten aus dem Freisinger Moos. Aussichtsreich: Andreas Ertl ist Herr über Volt, Watt und Wasser. Er ist »Allrounder« bei technischen Fragen. 10 – 11 Erlebniswelt Einzigartig: Die Shops im Satelliten machen die AirportEinkaufswelt noch bunter. Fröhlich: In den Sommerferien gibt es tolle Aktionen im Besucherpark. 12 Unterwegs Grün: Studiosus-Touristikchef Peter Strub erklärt, wie Urlauber möglichst nachhaltig reisen können. /Motion Die Zeitung des Flughafens München Juli 2016 Flüsterleise unterwegs Wie elektrische Antriebssysteme bei Flugzeugen die Luftfahrt nachhaltig verändern werden. » S. 06/07 « Endlich Ferien! Vielfältige Aktionen im Besucherpark sorgen für beste Unterhaltung in der Urlaubszeit. » S. 11 « NACHHALTIGKEIT Umzugsexpertin für Schmetterlinge Es ist Julia Gotzlers Lieblingsprojekt: Sie kümmert sich darum, dass sich ihre geflügelten Schützlinge auf den Flughafenflächen wie daheim fühlen. » S. 10 « S01-20_M_07_2016_RZ01_int_v2.indd 1 14.06.16 | 24 09:05 Mittelwert des Messzeitraums Bewertung LaQx Klasse Benzol 0,3 μg/m3 gut2 0,3 – 1,0 μg/m3 NO2 17 μg/m3 gut2 13 – 20 μg/m3 PM10 14 μg/m3 gut2 8 – 15 μg/m3 SO2 2 μg/m3 sehr gut 0 – 5 μg/m3 F ast sechs Monate lang stand die mobile Luftgütemessstation des Airports am Sportplatz von Fraunberg im Landkreis Erding. Zwischen Juli 2015 und Januar 2016 erfasste die mit modernster Technik ausgestattete Messanlage rund um die Uhr alle relevanten Luftschadstoffe, unter anderem 1 Farbe Feinstaub, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid und flüchtige Kohlenwasserstoffe. Darüber hinaus wurden die für die Bewertung erforderlichen meteorologischen Parameter Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck fortlaufend aufgezeichnet. Das unabhängige Prüflaboratorium Augenblick des Monats Titelfoto: Julia Gotzler wurde mit 200 PapierSchmetterlingen im Studio abgelichtet. Impressum Herausgeber: Flughafen München GmbH, Unternehmenskommunikation, Postfach 23 1755, 85326 München | Produktion: Corporate Media | Leitung: Petra Röthlein | Redaktionsleitung: Christoph Obermeier COB | Telefon: 089/975-41201 | E-Mail: zeitung@ munich-airport.de | Redaktion: Andrea Oberpriller AO , Simone Beckett SI , Barbara Welz BW, Katharina Kistler KK | Layout: Publicis Pixelpark, München | Anzeigen: 089/975-41161, [email protected] | StänCHE dige Autoren: Christoph Henn , Tobias List TL, Martina Koch MK | Druck: Universal Medien GmbH | Auflage: 220.000 | Erscheinungsweise: monatlich 02 Parameter 2.300 Kilometer sind drei Flughafenmitarbeiter und ihre drei syrischen Teamkollegen von München nach Granada, Südspanien, geradelt. Mit der Spendenaktion »Road to Granada« hatten sie bis zu ihrer Ankunft (9. Juni) über 35.500 Euro für syrische Flüchtlingskinder gesammelt. /KK BILDNACHWEISE: ALE X TINO FRIEDEL , KHALED ALHUSSEIN 07 / 2016 CHECK-IN Hoffnung für die Schwächsten Müller-BBM erstellte anschlieLärmüberwachung in Echtzeit FluglärmÜberwachung: ßend ein 73 Seiten umfassenUm den Fluglärm zu überwachen, sind Die Ergebnisse des Gutachten, das nun vorliegt. in Absprache mit der Fluglärmkomaller MessFazit der aufwändigen Untersumission 16 ortsfeste Messstellen im stationen kann chung: Alles im grünen Bereich, Umkreis von etwa 20 Kilometern um man live im Internet in Fraunberg herrscht gute Luft. den Flughafen positioniert. An Orten, mitverfolgen: Alle in der Ortschaft ermittelten an denen keine stationäre Messstelbit.ly/ Messergebnisse liegen deutlich le Auskunft über die Fluglärmbelas1ZAAcHU unter den vorgegebenen Grenztung gibt, setzt der Münchner Airport werten der 39. Bundes-Immisdarüber hinaus freiwillig drei mobile sionsschut zverordnung zum Messstationen ein. Betroffene GeSchutz der menschlichen Gesundmeinden und die Fluglärmkommisheit. Im Schulnotensystem sind die in Fraun- sion können den Einsatz beantragen. Auch hier berg erhobenen Messdaten nach dem Lang- hat der Flughafen seine offene Informationspolitik zeit-Luftqualitätsindex als gut bis sehr gut zu weiter ausgebaut: Seit Anfang der Messkampagbewerten, heißt es im Prüfbericht. Die Luftgü- ne 2016 werden die Ergebnisse auch der mobilen te ist mit der von vorstädtischen bis ländlichen Überwachung nicht nur wie bislang in vollem UmGebieten vergleichbar. fang veröffentlicht: Sie können nun auch quasi live im Internet mitverfolgt werden – die Ergebnisse Gute Luft auch in Eitting und Pulling werden in Echtzeit (technisch bedingt mit 20 MiFraunberg war nach den vorangegangenen Ein- nuten Verzögerung) ins Netz gestellt. sätzen in Eitting und Pulling bereits die dritte Station der mobilen Luftgütemessstation. Ziel: möglichst leise und schadstoffarm Als erster Flughafen Deutschlands stellt der Die Flughafen München GmbH nimmt als BetreiMünchner Airport den Kommunen im Umland ber des Flughafens die Betroffenheit in der Umseine mehr als 100.000 Euro teure Anlage für gebung sehr ernst. Lärm- und Umweltschutz die jeweils sechs Monate dauernden Messkam- spielen im Unternehmen eine zentrale Rolle. pagnen kostenlos zur Verfügung. Die Ergebnis- Wichtigstes umweltpolitisches Ziel ist es, die se aller drei vorliegenden Untersuchungen zei- Belastungen aus dem täglichen Betrieb auf ein gen, dass die gemessenen Parameter deutlich unvermeidbares Minimum zu reduzieren. Um unter den zugehörigen Grenzwerten liegen. entsprechende Anreize zu schaffen, erhebt der »Das liegt nicht zuletzt an den erheblichen Flughafen lärmabhängige und schadstoffabhänAnstrengungen des Flughafens, Emissionen gige Landeentgelte. Über die Fluggesellschaften zu vermeiden und zu verringern«, erklärt Her- wird Triebwerksherstellern und Flugzeugbauern mann Blomeyer, Leiter der Abteilung Umwelt- so ein langfristiger Anreiz geschaffen, in die Entschutz am Flughafen München. Die Unter- wicklung von schadstoffärmerem und leiserem suchungsberichte veröffentlicht der Airport Fluggerät zu investieren. /TL ebenso wie sämtliche Messergebnisse der fest Die ausführlichen Messberichte aus installierten Messstationen in vollem Umfang Fraunberg, Pulling und Eitting zum Download: bit.ly/1tcshGn im Internet. Einen Flug verbinden viele mit Vorfreude: auf einen Urlaub, ein Wiedersehen mit guten Freunden, einen chancenreichen Geschäftstermin. Für den schwer körperbehinderten Jonas bedeutet ein Flug vor allem: Erleichterung. Anstatt über viele Stunden von Essen aus im Krankentransport durch die Republik zu rollen, brachte ein Jet den Achtjährigen im Februar sanft und schnell zu einer Untersuchung in die Münchner Orthopädische Kinderklinik. Flying Hope e.V. heißt der gemeinnützige Verein, der Kindern wie Jonas hilft. Er koordiniert ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Berufs- und qualifizierten Privatpiloten. Sie fliegen kranke und hilfsbedürftige Kinder unentgeltlich zu weit entfernten Behandlungen oder Kuraufenthalten – mehr als 50 Mal im Jahr. Jonas war der erste FlyingHope-Patient, der in München landete – aber sicher nicht der Letzte. Im April flog Jascha mit Papa und Krankenschwester von Kassel nach München. Beide Male erließ der Flughafen die Landegebühren und Abfertigungs-Entgelte. Ein besonders starkes Zeichen für fliegende Hoffnung setzten aber die Mitarbeiter von AeroGround, der Abfertigungungsgesellschaft des Flughafens München: Sie spendeten 10.000 Euro aus einem Leistungsbonus, den sie durch herausragende Zusammenarbeit mit einem Großkunden erarbeitet hatten, an Flying Hope. »Die AeroGround möchte damit einen Beitrag zu dieser wichtigen Arbeit leisten«, erklären die Geschäftsführer Christian Stoschek und Siegfried Pasler. Wenn Sie ähnlich denken, freut sich Flying Hope: Der Verein ist stets auf Spenden angewiesen. /CHE www.flyinghope.de 03 PARTNERSCHAFT Strom tanken am Airport Elektroautos sind im Kommen, nicht nur im eigenen Fuhrpark des Münchner Flughafens: Auch immer mehr Besucher fahren mit dem Elektromobil oder Hybridfahrzeug zum Airport. Mehr als 30 Ladepunkte stehen in den Parkhäusern P3 und P20 fürs Aufladen bereit. Der Extra-Service des Flughafens: Den Strom gibt’s zum Parktarif kostenfrei dazu. Die Stellplätze befinden sich zudem in exponierter Lage, sodass Elektromobilfahrer nur kurze Wege zu den Terminals zurücklegen müssen. In den vergangenen Monaten ist die Nachfrage deutlich gestiegen, das Angebot an Ladepunkten soll bedarfsgerecht weiter /TL ausgebaut werden. NaturRadltour am Flughafen Im Rahmen der landesweiten Aktion »BayernTour Natur« fand am ersten Juniwochenende erstmals eine Radltour zu den grünen Ausgleichsflächen des Flughafens statt. Mitarbeiter der Umweltabteilung erläuterten den Mitradelnden anhand konkreter Beispiele, wie sich der Flughafen für Umweltbelange einsetzt. /TL 04 NACHHALTIGKEIT /Umweltfreundliche Ausdrucksweise Wenn im Juli in der Druckerei Vogl der Integrierte Bericht, der Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht des Airports, gedruckt wird, kommt ein innovatives, umweltfreundliches Druckverfahren zum Einsatz. B eim Andruck schlägt die Stunde der Wahrheit: Mit einer Speziallupe beugen sich Michael Villotti, Prokurist der Druckerei Vogl, und sein Maschinenführer Florian Dobler am Prüf-Leitstand über den Papierbogen, der eben frisch aus der Maschine kommt. Sie kontrollieren gewissenhaft, ob die Farben genau mit der Vorlage übereinstimmen, und stellen sicher, dass es keine Verschiebungen gibt. Dabei kommt es auf zehntel Millimeter an. Acht Meter über ihren Köpfen versprüht unterdessen eine Nebelanlage in der 2.000 Quadratmeter hohen Produktionshalle feinen Wasserdunst: Die Luftfeuchtigkeit in der Druckerei soll permanent exakt 55 Prozent betragen. Sobald die Werte davon abweichen, ändern sich die Eigenschaften der Papierbögen – und das beeinflusst das Druckergebnis. »Naturpapier exzellent zu bedrucken ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen.« Michael Villotti, Prokurist der Druckerei Vogl Drucken ist Präzisionsarbeit – und die 28 Mitarbeiter der Druckerei Vogl in Zorneding bei München verstehen ihr Handwerk. 5,5 Millionen Euro Umsatz hat das mittelständische Familienunternehmen im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Die Druckmaschinen laufen werktags rund um die Uhr, gearbeitet wird in drei Schichten. Aufträge kommen aus der Region und aus aller Welt, von der einfachen Visitenkarte für Kunden in Markt Schwaben bis zum hochwertigen Katalog für ein Modelabel in Paris oder New York. Farbecht auf Naturpapier Besonders beim Bedrucken von Naturpapier hat Vogl innovative Konzepte in petto, die andere Druckereien nicht bieten können. Drei Jahre lang haben die Experten in Zorneding an dem einzigartigen Verfahren getüftelt, das die Druckerei »High Gamut« getauft hat. »Die glatte Oberfläche von gestrichenem Papier verliert an Bedeutung, in der anspruchsvollen Unternehmenskommunikation sind Naturpapiere immer stärker gefragt«, berichtet Prokurist Villotti. Wer einen auf Naturpapier gedruckten Katalog in der Hand hält, merkt sofort den Unterschied: Das Mate- BILDNACHWEISE: AESTHE TIK A , ALE X TINO FRIEDEL 07 / 2016 PARTNERSCHAFT Papier ein eigenes Profil entwickelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: »Wir sind wirklich stolz darauf, wie gut das funktioniert: Zeichnung, Farbwelt und Sättigung sind mit unserem Verfahren nahezu identisch mit dem Druck auf gestrichenem Papier, das ist quasi unser Markenzeichen.« Im vergangenen Jahr gab es dafür vom Papierhersteller Gmund den Titel »Bester Naturpapierdrucker 2015«. rial hat mehr Volumen als herkömmliches Katalogpapier, es fühlt sich echt und ursprünglich an, »haptisch ansprechend« nennt das der Fachmann. »Der große Schwachpunkt bei Naturpapieren war bisher aber die vergraute und flache Bildwiedergabe«, sagt Villotti. Um dieses Problem zu lösen, feilten die Druckermeister bei Vogl einen eigens erweiterten Farbraum aus. Um die unterschiedliche Saugkraft der verschiedenen Naturpapiere auszugleichen, wurde für jedes Der Flughafen druckt CO2-neutral Das innovative Druckverfahren aus Zorneding kommt dieses Jahr erstmals beim Integrierten Bericht des Münchner Flughafens zum Einsatz. Mitte Juli soll die große Druckmaschine bei Vogl dafür anlaufen: Auf mehr als 180 gebundenen Seiten veröffentlicht der Airport darin nicht nur Geschäftszahlen, er berichtet auch ausführlich über Nachhaltigkeitsthemen und die Umweltbilanz. Und weil das dem Thema Nachhaltigkeit ausdrücklich Rechnung trägt, wird der Bericht in der Zornedinger Druckerei auf FSC-zertifiziertem Naturpapier und darüber hinaus vollständig CO2neutral gedruckt. Der Flughafen wird seinem Engagement für Klima und Umwelt nicht nur, aber eben auch auf dem Papier gerecht. Druckermeister Florian Dobler (links) und Prokurist Michael Villotti kontrollieren gewissenhaft die Ergebnisse des Andrucks. Am Prüf-Leitstand werden die Druckergebnisse permanent überwacht. Abweichungen vom Bruchteil eines Millimeters beeinträchtigen die Qualität. Hightech Drucktechnik: Die Rapida 106 druckt bis zu 20.000 Bogen pro Stunde im OffsetVerfahren. Auf die richtige Mischung kommt es an: Beim Vierfarbdruck werden sämtliche Farbwerte aus vier Grundtönen kombiniert. Im Bild die Grundfarbe Yellow. TOBIAS LIST /TL FREIER REDAK TEUR MIT EINFACHEM TINTENSTRAHLDRUCKER Hat bei dieser Geschichte gelernt: CMYK ist kein 70er Jahre Hit von Village People, sondern steht für die Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow und den Schwarzanteil Key. 05 FASZINATION NACHHALTIGKEIT Unter Strom über den Wolken Wie fliegen die Flugzeuge der Zukunft? Experten glauben: Sie werden elektrisch angetrieben, sind klimaschonend und bei Start und Landung flüsterleise unterwegs. S iemens und Airbus sind von den Möglichkeiten der neuen Antriebstechnik überzeugt. Deshalb arbeiten seit dem Frühsommer 200 Mitarbeiter in einem gemeinsamen Entwicklerteam mit Hochdruck daran, den Durchbruch beim elektrischen Fliegen zu erreichen. Mehrere hundert Millionen Euro Investitionsvolumen stecken die beiden Industriekonzerne in das gemeinsame Projekt, das in Otto- Imposanter Impuls Auch die »Solar Impulse«, die derzeit viel beachtet die Welt umrundet, fliegt elektrisch. Die Energie gewinnt das Flugzeug über 17.248 Solarzellen auf Flügeln und Rumpf. »Ein großartiges Signal an die Menschheit« nennt Elektroflug-Experte Dr. Anton das Projekt der Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg. Für herkömmliche Flugzeuge könnte Solartechnik allerdings nur einen Bruchteil der nötigen Energie liefern. Praktische Anwendungsmöglichkeiten sieht Anton hingegen bei zeppelinartigen Transportmitteln – wegen ihrer großen Oberfläche. 06 brunn umgesetzt wird. Erstes Etappenziel: Bis 2020 soll die technische Machbarkeit von hybridelektrischen Antrieben für Passagiermaschinen nachgewiesen werden. Das Konzept sieht vor, dass Flugzeuge bei Start und Landung per Batterie angetrieben werden. Während des Fluges könnte dann ein konventioneller Motor den Elektroantrieb mit ausreichend Energie versorgen. »Wir sind überzeugt, dass bis zum Jahr 2030 Verkehrsflugzeuge mit einer Kapazität von unter 100 Passagieren mit hybriden Antriebssystemen fliegen könnten«, sagt der Vorstandsvorsitzende der Airbus Group, Tom Enders. Das Ziel eines emissionsfreien Luftverkehrs bezeichnet er als eine der »größten industriellen Herausforderungen unserer Zeit« – ganz ähnlich hatte sich unlängst auch der Münchner Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh geäußert. Airbus und Siemens wollen im Rahmen des gemeinsamen Projektes Prototypen für verschiedene Antriebssysteme entwickeln. Die Leistungsklassen reichen dabei von einigen 100 Kilowatt bis über zehn Megawatt, was für Passagiermaschinen für die klassischen Kurz- und Mittelstrecken geeignet wäre. Hybridelektrische Antriebe könnten den Treibstoffverbrauch von Flugzeugen deutlich reduzieren. Die europäischen Emissionsziele sehen eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 75 Prozent bis 2050 vor – mit herkömmlicher Technologie wären diese Vorgaben nicht zu erreichen. Für Flughafen-Anwohner wären die deutlich leiseren Elektromotoren zudem eine Entlastung: Noch weniger Abgase und Fluglärm wünscht sich auch der Flughafen München für seine Nachbarn. /TL BILDNACHWEISE: JE AN RE VILL ARD, SIEMENS, ICON MADE BY FREEPIK FROM W W W.FL ATICON.COM 07 / 2016 FASZINATION »Wir wollen die Luftfahrt verändern« Dr. Frank Anton leitet die eAircraft-Abteilung bei Siemens. Im Interview erklärt er, wann Elektromobilität luftreif wird und welche Vorteile sie bringt. Herr Dr. Anton, auf den Straßen sieht man immer öfter Elektrofahrzeuge. Wie weit ist die Technik in der Luftfahrt? Es fliegen bereits Flugzeuge elektrisch. Wir selbst haben mit Airbus und Diamond Aircraft 2011 das weltweit erste hybridelektrische Flugzeug in die Luft gebracht. 2014 und 2016 präsentierten wir mit anderen Partnern vollelektrische Flugzeuge. Diese Experimentalflugzeuge fliegen regelmäßig zu Messzwecken. Worin unterscheiden sich elektrische und hybridelektrische Flugzeuge? In beiden Fällen treibt ein Elektromotor den Propeller oder Fan an. Der Unterschied liegt in der Energiequelle. Reine Elektroflieger werden ausschließlich per Batterie betrieben. Beim hybriden Elektroantrieb braucht man die Batterie vor allem für Start und Steigen. Weitere Energie kommt aus anderen Quellen, etwa einem Kolbenmotor oder einer Gasturbine, die den elektrischen Generator antreibt. Wir konzentrieren uns auf den hybriden Elektroantrieb. Warum? Weil Kerosin derzeit noch der beste transportable Energiespeicher ist. Für reine Batterieflieger gibt es Nischen, etwa kleine Schulflugzeuge. Die große Anwendung aber ist hybrider Elektroantrieb. Der Verbrenner wird dabei viel kleiner als bisher, weil er nicht für die hohe Leistung bei Start und Anstieg verantwortlich ist, sondern nur für mittlere Reiseflugleistung. Wo liegen die größten Vorteile des elektrischen Fliegens? Wir gehen davon aus, dass wir den Kerosinverbrauch – und analog dazu die CO2-Emissionen – um 25 bis 50 Prozent reduzieren können. Auch Fluglärm werden wir deutlich minimieren. Meilenstein Der im vergangenen Jahr von Siemens vorgestellte Elektroantrieb stellt in seiner Klasse einen Weltrekord beim Leistungsgewicht auf. Wann ist die Technologie marktreif? Voraussichtlich noch in diesem Jahrzehnt werden Viersitzer hybridelektrisch angetrieben. In der Business-Luftfahrt erwarten wir den Markteintritt etwa 2022. Ab 2030 oder 2035 fliegen dann 60bis 100-sitzige hybride Elektroflugzeuge im Regionalverkehr. Welche technischen Hürden sind noch zu überwinden? Wir müssen vor allem die Leistung des Antriebs im Verhältnis zu seinem Gewicht steigern. Wir sind 2010 mit dem Ziel angetreten, die Leistungsdichte zu verzehnfachen. Inzwischen haben wir Faktor fünf erreicht. Leicht und stark Bei einem Gewicht von nur 50 Kilogramm liefert der Elektromotor rund 260 Kilowatt elektrische Dauerleistung – fünfmal so viel wie vergleichbare Antriebe. Zukünftig will der Hersteller die Relation zwischen Leistung und Gewicht sogar auf das Doppelte optimieren (siehe Interview). Was versprechen Sie sich persönlich vom Kooperationsprojekt zwischen Siemens und Airbus in München? Überspitzt gesagt: Dass wir die Luftfahrt verändern! Welche Veränderungen meinen Sie? Weil die Technologie Energieumwandlung und Schuberzeugung trennt, ergeben sich völlig neue Möglichkeiten des Flugzeugdesigns. Wir können Antriebe so positionieren, dass sie effizienter wirken als bisher und Starts auf kürzeren Bahnen ermöglichen. Zudem wird man viel leiser fliegen, wodurch Betreiber die Maschinen besser auslasten können, Stichwort Nachtflugverbot. Hinzu kommen natürlich die Klimaziele: Sie lassen sich nur mit elektrischen Antrieben erreichen. /CHE 07 ÜBERFLIEGER NACHHALTIGKEIT Julia und die Schmetterlinge Julia Gotzler von der Umweltabteilung des Flughafens München hat ein Lieblingsprojekt: Sie schafft ein neues Zuhause für bedrohte Schmetterlingsarten aus dem Freisinger Moos. I hre Schützlinge haben wohlklingende Namen: Es geht um das WaldAmeisenbläuling Wiesenvögelchen, den Randringund Ameise – ein Perlmuttfalter sowie den Dunklen merkwürdiges Verhältnis: und den Hellen Wiesenknopf-AmeiDie Raupe des senbläuling. Diesen vier seltenen und Ameisenbläulings bedrohten Moorschmetterlingen will lässt sich nach ihrer Julia Gotzler ein neues, geschütztes dritten Häutung zu Boden fallen und Zuhause einrichten – auf dafür extsondert aus spezielra ausgewählten Grundstücken des len Honigdrüsen eine Flughafens in der Region. Die Maßsüße Flüssigkeit ab. nahme des Airports ist eines der Ameisen tragen die Leuchtturm-Projekte im Rahmen Raupe als Honiglieferant in den Bau. des Umweltpakts Bayern, bei dem Dort überwintert sich Wirtschaftsunternehmen in Zudie Raupe, liefert sammenarbeit mit der Bayerischen Honig, frisst aber Staatsregierung für den Umweltheimlich Ameisenlarven. Sobald der schutz stark machen. Schmetterling nach Wie richtet man eigentlich einen der Verpuppung geeigneten Wohnraum für Schmetschlüpft, muss er terlinge ein? Als Laie könnte man den Ameisenbau schleunigst verlassich das ja in etwa so vorstellen: sen: Er wird jetzt »Wiese hin, Blumen drauf, fertig Die streng geschützten Moorschmetterlinge kamen für ein Fotoshooting nicht in Frage. Julia Gotzler ließ von den Ameisen als ist das Schmetterlingshabitat« – sich lieber mit Papierschmetterlingen ablichten. Feind erkannt, die aber ganz so einfach sei es leider Tarnung ist aufgeflogen. nicht, erklärt die diplomierte Landschaftsplanerin Gotzler. ein speziell auf die Bedürfnisse der Falter abgestimmtes KonJede der vier seltenen Schmetterlingsarten stellt ganz eige- zept für das Mähen wurde entwickelt. Für die Moorschmetne Ansprüche an die Ausstattung ihres Biotops. So bevorzugt terlinge entsteht ein 50.000 Quadratmeter umfassender, geder Randring-Perlmuttfalter beispielsweise Bachauen, Mul- schützter Lebensraum. den und Quellsümpfe. Die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge legen größten Wert darauf, ihren Lebensraum mit jeweils Man braucht einen langen Atem einer speziellen Ameisenart zu tei- In der Umweltabteilung des Flughafens ist Julia Gotzler für Nalen (siehe Kasten). Und das Wald- turschutz, Ökologie und Umweltverträglichkeit zuständig. Ihre Wiesenvögelchen fühlt sich nur auf Aufgabe: Die 33-Jährige kümmert sich um ökologische und »wärmebegünstigten Moorwiesen- naturschutzfachliche Belange am Flughafen, sowohl im BeBrachen« richtig wohl. stand als auch in der Planung von Bauvorhaben. »Mein Job Um diesen individuellen An- macht mir Spaß, das Schmetterlingsprojekt ist für mich nesprüchen der künftigen Bewohner ben den alltäglichen Aufgaben aber die Kür.« gerecht zu werden, hat UmweltexFreilich braucht die Landschaftsplanerin dafür einen lanpertin Gotzler gemeinsam mit der gen Atem: »Bedrohte Arten siedeln sich halt nicht von heute Julia Gotzler, Landschaftsplanerin im Flughafen München Konzern Immobilienabteilung des Flughafens auf morgen an.« Aber durch das auf fünf Jahre angesetzte sechs geeignete Areale ausgesucht. Projekt bestehe für die Tiere die reelle Chance, sich unter opInsgesamt ist die Projektfläche fünf Hektar groß. Jetzt hat timalen Bedingungen nachhaltig entfalten zu können. Man der Ausbau der Areale begonnen: Bestimmte Pflanzenarten möchte allen Beteiligten Erfolg wünschen: Julia Gotzler und wie Großer Wiesenknopf und Wiesenknöterich werden ange- natürlich ihren Schützlingen, den seltenen Schmetterlingen pflanzt, in einzelnen Bereichen werden Gehölze entfernt und aus dem Freisinger Moor. /TL »Was wir machen, hat immer einen hohen naturschutzfachlichen Standard.« 08 BILDNACHWEISE: BERNHARD HUBER, ALE X TINO FRIEDEL 07 / 2016 ÜBERFLIEGER Job mit bester Aussicht Andreas Ertl ist im München Airport Center (MAC) Herr über Volt, Watt und Wasser: Im Team mit zwei Kollegen kümmert er sich darum, dass die Technik im Herzen des Flughafens reibungslos funktioniert. A ndreas Ertl ist dabei zuständig für die Instandhaltung aller Systeme – dazu zählen Sanitär, Heizung, Klima und Lüftung, der Bauunterhalt sowie die Elektrotechnik. Hauptsächlich koordinieren die Techniker dabei beauftragte Firmen und prüfen im Anschluss, ob die Aufträge erledigt beziehungsweise Störungen ordnungsgemäß behoben wurden. Das geht natürlich nur, wenn man, wie Andreas Ertl, selbst das entsprechende Fachwissen hat: Das eignete er sich während seiner Ausbildung zum Mechatroniker sowie danach als Mitarbeiter der technischen Störbeseitigung am Flughafen München an. Klar, dass er heute so gut wie jeden Winkel im Gebäude kennt – die unterirdischen Versorgungsgänge wie auch die Dachebene des MAC mit spektakulärem Blick auf Tower, Auch auf dem Dach des MAC befinden sich Stromanschlüsse, Sicherungen und so genannte FI-Schalter – sie steuern die Energie- und Lichtversorgung der Flughafenfreifläche und müssen von Andreas Ertl und seinen Kollegen überprüft und gewartet werden. Vorfeld und das Flughafengebäude selbst. »Ich habe schon einen Job mit ziemlich guter Aussicht«, sagt er mit einem Schmunzeln. Um auch in Zukunft gute Perspektiven zu haben, absolviert Andreas Ertl aktuell berufsbegleitend und unterstützt von seinem Arbeitgeber eine Fortbildung zum Techniker. »Allrounder« bei technischen Fragen Seine Expertise wissen auch die Eventprofis am Airport zu schätzen: Bei Großveranstaltungen des Flughafens im MAC wie Surf & Style, dem Wintermarkt oder dem großen Mitarbeiterfest fungiert Andreas Ertl als technischer Berater für die Veranstalter. Er kümmert sich darum, dass sowohl bei der Planung als auch vor Ort bei den Events in Sachen Strom, Licht und Co. alles glatt läuft. »Diese Abwechslung und den Kontakt mit den unterschiedlichen Kunden finde ich an meinem Beruf besonders faszinierend. Ich mag es sehr, dass die Aufgaben und Gewerke hier in der Flughafentechnik so vielseitig sind«, schwärmt der Hohenpoldinger. Was aber braucht man in seinem »Allrounder-Job«? »Technisches und physikalisches Know-how, Kundenorientierung und eine gute Portion Selbstständigkeit sind wichtig«, so der Airport-Mitarbeiter. ANDREA OBERPRILLER /AO REDAK TEURIN UND SCHREIBTISCHTÄTERIN Hat von Strom und Sicherungen keinen Schimmer. Einen Arbeitsplatz mit so einer Aussicht hätte sie aber auch gerne. Anzeige /VollblutTechniker Verbindung leben Der Flughafen München ist eine Erfolgsgeschichte seit mehr als 20 Jahren. Dynamisches Wachstum, starke Partnerschaften, Innovationen: Das M ist einzigartig, als Flughafen, als Unternehmen, als Arbeitgeber. Werden auch Sie Teil der Erfolgsgeschichte und gestalten Sie mit uns zusammen die Zukunft. Ob Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Facility Management oder Fahrzeugmanagement - es warten vielfältige Einstiegsmöglichkeiten auf Sie. Als bester Airport Europas und »Top nationaler Arbeitgeber« bieten wir Ihnen darüber hinaus ein spannendes Arbeitsumfeld und attraktive Zusatzleistungen. Technik-Spezialisten (w/m) zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht Neugierig geworden? Weitere Informationen über uns als Arbeitgeber und alle aktuellen Ausschreibungen finden Sie unter: www.munich-airport.de/karriere 09 ERLEBNISWELT Bayrisch und einzigartig MARTINA KOCH ALEX TINO FRIEDEL Seit der Eröffnung des Terminal 2-Satelliten und der vielen Shops dort ist die Einkaufswelt am Airport noch größer, noch bunter geworden: Von Kleidung über Spielzeug bis hin zu typisch regionalen Produkten – das Shopping-Angebot ist riesig! Hier stellen sechs Mitarbeiter der Satelliten-Shops ihre Highlights des Sommers vor. Antonija Bakovic VAN LA ACK »Ob Business-Termin oder Grill-Party – mit dem hellblau-weiß gestreiften Baumwollkleid im Fifties-Style fühle ich mich immer gut angezogen. Noch dazu ist es bei Hitze sehr angenehm zu tragen. Abends kombiniere ich das Trendteil mit einer Jeansjacke oder einem geknoteten Halstuch.« Riccardo Redavé BOGGI MILANO »Das leichte Sakko aus einer Seide-Leinen-Wolle-Mischung ist mein liebster Begleiter in diesem Sommer. Es ist etwas antailliert, mit einer mäßigen Akzentuierung der Schultern – ein typisch italienischer Schnitt. Im Job trage ich dazu ein klassisches Hemd und Jeans, am Wochenende Polo-Shirt und Chinos.« Boggi Milano, Terminal 2-Satellit, Ebene 05, nicht-öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr. Van Laack, Terminal 2-Satellit, Ebene 04, nicht-öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr. Günter Steiner CEE'U »Die Brezn gehört zu Bayern wie der Schwimmreifen zum Baden. Diese Schwimmbrezn haben wir jetzt bei jedem Badeausflug dabei. Sie ist groß: 150 mal 110 Zentimeter. Da passen meine zwei Töchter in je einen Ring und es gibt keinen Zank, wer zuerst damit ins Wasser darf.« Jennifer Possekel STEIFF »Kinder mögen heute lieber exotische Kuscheltiere wie Dinos oder Kängurus. Und groß müssen sie sein – wie diese Giraffe. Sie ist auch mein Favorit! Die Lady bringt es auf 110 Zentimeter und ihr Fell ist abwaschbar. Dank ihrer tollen Qualität kann sie sehr, sehr alt und von einer Generation zur Nächsten vererbt werden.« Cee’u, Terminal 2Satellit, Ebene 04, nicht-öffentlicher Bereich, täglich von 5 bis 21.15 Uhr. Steiff, Terminal 2-Satellit, Ebene 05, nicht-öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr. Michaela Hiebl MYDUT YFREE »An lauen Abenden mag ich lieber mal einen Cocktail oder Longdrink mit Gin als ein Glas Wein. Zum Mixen empfehle ich den milden ›Feel! Munich Dry Gin‹. Er stammt aus einer Destillerie im Münchner Stadtteil Großhadern, ist ein echtes Bio-Produkt und einer der ersten veganen Gins. Vegan ist er, weil auf eine Filtrierung, das heißt auf eine Klärung des Gins mit Hilfe von Gelantine oder Eiweißfiltern, verzichtet wird.« MyDutyFree, Terminal 2-Satellit, Ebene 04, nichtöffentlicher Bereich, täglich von 5 bis 21 Uhr. 10 Andrea Oara PINKO »Als Elvis Presley-Fan freue ich mich, dass gleich eine ganze Kollektion nach einem seiner Hits benannt wurde: Love me tender! Aus der Reihe stammt auch diese edle Kalbsleder-Tasche im Retro-Folk-Style. Sie ist gerade sehr angesagt bei Fashion-Bloggerinnen und Promis.« Pinko, Terminal 2-Satellit, Ebene 04, nicht-öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr. BILDNACHWEISE: ANDRE AS FISSER, AESTHE TIK A , ICONS MADE BY FREEPIK & MADEBYOLIVER FROM W W W.FL ATICON.COM 07 / 2016 ERLEBNISWELT Ferienlaune im Besucherpark Vom Spürnasen- und Feuerwehrtag über die Besucherpark-Rallye bis hin zum großen Familienfest: Täglich stehen in den großen Sommerferien tolle Aktionen im Besucherpark am Flughafen München an. E inen kleinen Vorgeschmack auf die Sommerevents bietet der 9. Juli mit einem besonderen Highlight für Italien-Fans: dem Vespa-Treffen im Besucherpark. Während die älteren Zuschauer das Kultfahrzeug in allen erdenklichen Modellen und Farben ausgiebig bewundern können und in Gedanken den nächsten Italienurlaub planen, stehen für die jüngeren Besucher jede Menge Spiel, Spaß und Action auf dem bunten Rahmenprogramm. Beim Feuerwehrtag am 30. Juli ist für jeden Feuerwehrmann etwas dabei. Mit einem Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen aller Art präsentiert sich die Flughafenfeuerwehr am ersten Ferientag im Besucherpark. Der Spezialfahrzeugtag am 8. August ist ein weiteres Schmankerl für Anhänger außergewöhnlicher Gefährte. Mit jeder Menge Blaulicht und Polizeieinsatz sowie beeindruckenden Suchhundevorführungen zeigt sich actionreich der Spürnasentag am 11. August. »Für die sportlich Ambitionierten sind die MinigolfChallenges, die Besucherpark-Rallyes oder die Bewegungstage genau das Richtige. Kleine Künstler können bei den Kinderland-Kreativtagen ihr Talent beweisen. Einfach kommen und bei unseren Aktionen mitmachen!«, erklärt Martin Scherer. Zusammen mit seinem Team hat der Leiter des Besucherparks das abwechslungsreiche Ferienprogramm gestaltet, das erstmals diesen Sommer angeboten wird. »Als schönen Ausklang veranstalten wir am 12. September die Schulanfängeraktion, bei der die Erstklässler und ihre Eltern herzlich eingeladen sind«, sagt Scherer. Sein Tipp für die Ferien: Die Kids-Tour, eine Flughafenrundfahrt für Kinder, die täglich um 13 Uhr angeboten wird. /SI Der Mini-Airport mit seinen Tretfliegern, Vorfeld- und Feuerwehrfahrzeugen ist die neueste Attraktion im Besucherpark. Ausführliche Infos zu den verschiedenen Aktionen unter www.munich-airport.de/ferienprogramm. Highlights des Sommerprogramms 2016 im Überblick: 9. Juli 30. Juli 6. August 11. August 22. August 01. September Vespa Treffen Feuerwehrtag Familiensommerfest Spürnasentag Meet the pilot Mini-Airport Ein Muss für alle Freunde des italienischen Kultgefährts: Ob Fahrer oder Fan, alle sind herzlich eingeladen! Kleine Besucher können ihr Können übrigens bei verschiedenen Bastelaktionen beweisen. Staunen, reinsetzen, losträumen: Ein Highlight für die Feuerwehrmänner von morgen ist der 30. Juli. Mit Spezialfahrzeugen aller Art präsentiert sich die Flughafenfeuerwehr im Besucherpark. Mit einem großen Sommerfest für die ganze Familie startet im Besucherpark die zweite Ferienwoche. Auf dem Programm stehen lustige Aktionen, Spaß und Spiel. Mit dabei: Das Kinderland-Team. Großeinsatztag für zweiund vierbeinige Polizei- und Zollbeamte: Der Spürnasentag glänzt mit Suchhundevorführungen, Polizeihubschraubern und jeder Menge Blaulicht im gesamten Besucherpark. Was man schon immer über einen Piloten oder eine Stewardess wissen wollte und sich nie zu fragen getraut hat – an diesem Tag bietet sich die einmalige Gelegenheit. Am besten jetzt schon eine Liste schreiben. Das jüngste »Baby« des Besucherparks und schon ganz schön erfolgreich: Der Mini-Airport fasziniert mit einer Tretfahrzeugflotte aus Fliegern, Feuerwehrautos, Vorfeldflitzern, MiniTower und Landebahn. 11 UNTERWEGS NACHHALTIGKEIT Urlaub für die Umwelt Peter Strub ist Gründungsmitglied der Grünen, in den 80ern demonstrierte er in Frankfurt gegen den Bau einer Startbahn. Heute ist er als Touristikchef des Studienreise-Anbieters Studiosus schon berufsbedingt Vielflieger. Im Interview erklärt er, wie Urlauber möglichst nachhaltig reisen können. Herr Strub, viele Reisende mit grünem Gewissen stehen vor der Herausforderung: Die Welt erkunden – aber den eigenen Fußabtritt möglichst gering halten. Wie geht das? Sicher, die allerwenigsten wollen nur zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein. Aber man kann auch als Flugreisender einiges tun: Beispielsweise lieber eine längere als zwei kürzere Reisen unternehmen. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte CO2-Kompensation. Das müssen Sie erklären. Reisende, die bei uns buchen, können selbst entscheiden, ob sie die Emissionen ihres Flug über eine freiwillige Spende ausgleichen möchten, das Geld fließt dann in ein Nachhaltigkeitsprojekt. Unsere Kunden nutzen das zunehmend, wenn auch bisher nur eine kleine Minderheit. Daher haben wir die Kompensation aller Landtransporte – also Bahn, Bus und Schiff – schon in den Reisepreis eingeschlossen. Langfristig gesehen ist das eine gute Möglichkeit, die Umweltbelastung wieder auszugleichen. Worauf sollten Reisende im Hotel achten? Vermeiden sollte man Hotels, in denen das Poolwasser im Sommer heruntergekühlt wird, wie das in einigen arabischen Ländern der Fall ist. Oder auf das Hotel mit Swimmingpool in einer sehr wasserarmen Gegend verzichten. Ob eine Reise umweltverträglich ist, zeigt sich also auch in der Infrastruktur: In vielen Zielgebieten finden sich mittlerweile Hotels, die auf Umweltmanagement achten. Dort gibt es beispielsweise Kläranlagen, die Betreiber verzichten auf Einzelverpackungen, es gibt Wasserstoptasten und Durchflussbegrenzer. Was sollten Urlauber lieber lassen? Ich möchte kein Spielverderber sein, aber auf besonders umweltbelastende Aktivitäten sollte man 12 Unverbaute Landschaft, reine Luft und sauberes Wasser: Davon hat Island jede Menge zu bieten. Peter Strub von Studiosus liebt die Insel. Ein besonderes Highlight auf Island: Die zauberhaften Polarlichter. verzichten: Dazu gehören Hubschrauber-Rundflüge, Fahrten mit dem Speedboot oder dem Quad. Für viele Urlauber gehört dieses Vergnügen aber doch dazu. Es gibt so viele andere spannende Möglichkeiten. Benutzen Sie doch mal in Indien die öffentlichen Verkehrsmittel. Man erhält einen tollen Einblick in Land und Leute. Zur Nachhaltigkeit gehört ja auch der soziale Aspekt, nämlich den Kontakt zu den Einheimischen im Urlaubsgebiet zu suchen. Probieren Sie lokale Gerichte im Restaurant statt nur im Hotel zu essen. Sie sitzen im DRV-Ausschuss für Nachhaltigkeit, der sich für einen umwelt- und sozialverträglichen Tourismus einsetzt. Wird die Branche zunehmend »grüner«? Eine intakte Umwelt ist die Grundvoraussetzung für Urlaubsreisen. Niemand möchte dort Urlaub machen, wo er Umweltschäden wahrnimmt. Eine wichtige Aufgabe des Tourimus ist aber auch, Verantwortung für die sozialen Verhältnisse vor Ort zu übernehmen, beispielsweise, dass die Mitarbeiter am Urlaubsort angemessen bezahlt /KK werden. Auch das ist Nachhaltigkeit. Fakten zum Flug Icelandair fliegt im Sommer mit einer Boeing 757 bis zu elf Mal wöchentlich von München nach Island (Keflavik). Ab dem Winter wird die Strecke täglich bedient. Übrigens: Von Island aus geht es auch weiter zu 16 Destinationen in den USA und Kanada. www.icelandair.com Gewinnen Sie eine zauberhafte Reise nach Island Motion, Studiosus und Icelandair verlosen eine neuntägige Studienreise (23. bis 31. Oktober 2016) für eine Person von München nach Island. Beantworten Sie dazu folgende Frage: Wie heißt der isländische Vulkan, der 2010 ausbrach und durch seine Aschewolke berühmt wurde? Mit der Teilnahme erklären Sie sich hiermit einverstanden: Antwort per E-Mail bis 31. Juli 2016 (Einsendeschluss): [email protected], Betreff: Nachhaltigkeit, oder per Post an Postfach 231755, 85326 München. Der Gewinner wird per Zufall ermittelt und via E-Mail informiert. Masseneinsendungen werden nicht berücksichtigt. Mehr Infos über den Studienreise-Anbieter Studiosus finden Sie auf www.studiosus.com. BILDNACHWEISE: GE T T Y IMAGES, DOMINIK PARZINGER, STUDIOSUS
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