Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven Riverbanks Programm Juli - Dezember 2016 jeden 2ten und 4ten Dienstag 19:30 Uhr im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde, Jay Roach Trumbo Rückblickend wird ein thematischer Schwerpunkt deutlich: In dieser Spielzeit stehen viele Kinderschicksale im Blickpunkt – sicher eine unbewusste Spiegelung der politischen Umwälzungen der Foto: Heike Klein Die Auswahl der Filme gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Vorstand – alle haben mehrere Lieblingsstreifen; viele spannende Neuerscheinungen gilt es zu entdecken und Schätze aus der Filmgeschichte zu heben. Hinzu kommen nun auch regelmäßige Vorschläge und Wünsche des Publikums, die in der antiken Filmdose gesammelt werden – aber nur 12 Filme finden Platz im Halbjahresprogramm. Die Crew des Filmklubs hat sich zum nunmehr fünften Mal an diese lustvolle Arbeit gemacht und herausgekommen ist (mal wieder) ein interessantes Programm. im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven 12.07. 19.30 Uhr USA 2015, 128 min. Die wechselvolle Geschichte eines der gefragtesten Drehbuchautoren Hollywoods Gegenwart. Ein besonderes aber auch beklemmendes Highlight wird dazu der Themenabend mit Düzen Tekkal sein. Die Dokumentarfilmerin mit jesidischen Wurzeln hat sich auf eine gefährliche Reise begeben… Es war nicht ganz einfach, die vielbeschäftigte Journalistin nach Husum einzuladen und ohne die spontane Unterstützung durch die Fachstelle Migration im Diakonischen Werk Husum und die Zusage des HTS-Fördervereins wäre es kaum möglich gewesen. Über diese tatkräftige Hilfe hat sich der Vorstand des Filmklubs Husum besonders gefreut. 8 Kinos mit 1.150 Plätzen Neustadt 114 – 25813 Husum Telefonservice: Programmansage Kartenreservierung ab 14 Uhr: 04841-61742 04841-25 69 Internet: www.kino-center-husum.de Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR In den 1940er Jahren führt der erfolgreiche Drehbuchautor Dalton Trumbo in Amerika mit seiner Familie ein Leben wie aus dem Bilderbuch. Seine Arbeiten an Filmen wie „Johnny Got His Gun“ (1939), dem populärsten Antikriegsfilm seiner Zeit, oder die Gesellschaftskritik „Fräulein Kitty“ (1940) werden so erfolgreich, dass er zu den bestbezahltesten Drehbuchautoren Hollywoods gehört. Doch als während der McCarthy-Ära die antikommunistische Hysterie ausbricht, gerät er als Mitglied der Kommunistischen Partei natürlich ins Visier der Kommunistenjäger. Als er sich darüber hinaus auch noch weigert, vor dem „Komitee für unamerikanische Umtriebe“, dem HUAC (=Original House Committee on Un-American Activities), auszusagen und stattdessen lautstark verkündet, dass die gesamte Veranstaltung gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße, wird er verhaftet und für elf Monate ins Gefängnis gesteckt. Zudem landet er auf der berüchtigten inoffiziellen „Blacklist“ Hollywoods – was einem Berufsverbot gleichkommt. Doch statt sich unterkriegen zu lassen, ficht er mit der amerikanischen Regierung einen Kampf um die Freiheit aus. Unter Verwendung von Pseudonymen und einem System von Strohmännern setzt er seine Arbeit fort und bleibt als Autor weiterhin begehrt. Stanley Kubricks "Spartacus" und "Exodus" von Otto Preminger waren die ersten Filme, in denen der Name Dalton Trumbo wieder offiziell auftauchte – 1975 wurde das Komitee für unamerikanische Umtriebe aufgelöst. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Fritz Lang 26.07. Der müde Tod 19.30 Uhr Stummfilm, D 1921, 98 min. Restaurierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Parallel zeigt das Kino-Center den aktuellen Spielfilm: „Fritz Lang“ – von Gordian Maugg mit Heino Ferch Der müde Tod gilt als frühes Meisterwerk Fritz Langs. Eine Fabel über den Versuch, einen Geliebten aus der Macht des Todes auszulösen – eine Variante des klassischen Orpheus und Eurydike-Themas. Eine junge Frau (Ufa-Star Lil Dagover) will ihren verstorbenen Geliebten (Walter Janssen) zurückhaben. Sie bittet den Tod (Bernhard Goetzke) darum. Er führt sie in einen Raum voller Kerzen. Es sind die Lebenslichter der Menschen, die dort brennen und verlöschen, sobald ein Leben zu Ende geht. Drei sind schon weit heruntergebrannt, und wenn es ihr gelingt, nur eines vor dem Verlöschen zu bewahren, erhält sie ihren Geliebten zurück. In drei visionären Episoden – diese spielen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten – erlebt sie das Schicksal und Scheitern ihrer Liebe. Und noch einmal gibt der Tod ihr eine Chance. im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven 09.08. In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Husum, 19.30 Uhr Horizonte und pro familia Stina Werenfels Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern CH/D 2015, 90 Min. Mutiger Film über ein heikles Thema: Sexualität und Behinderung – und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Die 18-jährige, geistig behinderte Dora (eindringlich und glaubwürdig gespielt von Victoria Schulz) ist ein lebenslustiges und aufgewecktes Mädchen. Fritz Lang gehört zu den bedeutendsten Regisseuren der Filmgeschichte. Er prägte nicht nur das Weimarer Kino, sondern arbeitete sehr erfolgreich in Hollywood und wurde bereits zu Lebzeiten ein Mythos. Wenngleich auf seiner Persönlichkeit dunkle Schatten lasten. Von diesen Seiten erzählt das Doku-Drama „Fritz Lang“ (2016) von Gordian Maugg. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Als ihre Mutter Kristin (subtil in Szene gesetzt von Jenny Schily) Doras Medikamente absetzt, beginnt diese ihre Sexualität zu entdecken. Sie trifft auf einem Markt den zwielichtigen Peter (brilliant verkörpert von Lars Eidinger), der ihr auf Anhieb gefällt. Als sie sich mit ihm einlässt, bewerten die aufgebrachten Eltern den Vorgang als skrupellosen Missbrauch. Sie untersagen ihr den Kontakt zu Peter, wovon sich Dora allerdings nicht beirren lässt. Sie wird ungeplant schwanger und damit droht ihre Familie auseinanderzubrechen. Doras unbeherrschte Lust auf das Leben schockiert die Eltern und sie müssen nicht nur Beziehungsgrenzen neu evaluieren, sondern auch Themen wie Selbstbestimmung, Vertrauen und Eifersucht überdenken. Mutig, nötig, feinfühlig – mit der Adaption des Theaterstücks von Lukas Bärfuss ist der Schweizerischen Regisseurin Stina Werenfels ein furchtloses und anrührendes Drama über das Loslassen gelungen. Dazu gehören die zarten, subjektiven Kamerablicke, die Doras Sicht auf die Schönheit der Welt einfangen, genauso wie das Porträt einer verzweifelten Mutter, die ihrerseits mit den Fallstricken des Lebens zu kämpfen hat. Ein unangepasster Film über die Entdeckung der Lust in einer gelungenen Mischung aus Psychodrama und Tragikomik. Der Film erhielt den Schweizer Filmpreis in vier Kategorien. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum 23.08. Hirokazu Kore-eda 19.30 Uhr Unsere kleine Schwester Japan 2015, 119 min. Humorvoll und tiefsinnig zugleich: Vier Mädchen suchen ihren (verstorbenenen) Vater Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Die 09/11-Katastrophe aus Sicht eines Kindes Stephen Daldry 13.09. 19.30 Uhr Extrem laut und unglaublich nah USA 2011, 129 min. Elfjähriger Hauptdarsteller Thomas Horn in Hochform Die Schwestern Sachi, Yoshino und Chika leben gemeinsam in einem großen Haus in Kamakura, einer Küstenstadt unweit von Tokio. Dann erfahren die drei, dass ihr Vater, von dem sie seit fünfzehn Jahren nichts mehr gehört haben, gestorben ist. Aus reinem Pflichtgefühl reisen die jungen Frauen zur Beerdigung ihres Vaters aufs Land. Die Kritik war mehr als wohlwollend: „Eine einnehmende leise Hymne auf das Leben” bewertete „filmstarts.de” und „Der Spiegel” urteilte: „Kino, das glücklich macht”. Dort lernen sie Suzu kennen, ihre dreizehnjährige Halbschwester, die nun auf sich allein gestellt ist. Obwohl sie das schüchterne Mädchen kaum kennen, bieten sie ihr kurzerhand an, zu ihnen nach Kamakura zu ziehen. Suzu nimmt die Einladung an, und so beginnt für die vier Schwestern ein neues Leben, in dem zwar die Vergangenheit ihren Platz hat, aber einzig die Gegenwart zählt. Mit viel Leichtigkeit und Zärtlichkeit bringt Kore-eda die vier Schwestern in ihre neue Situation und lässt neue Bande zwischen ihnen wachsen, so dass alles Dunkle, der Verlust des Vaters, was nach und nach zur Sprache kommt, nie wirklich finster wirkt. Der zehnjährige Oskar (Thomas Horn) hat seinen Vater (Tom Hanks) bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center vom 11. September verloren. Während sich seine trauernde Mutter (Sandra Bullock) immer mehr verschließt, begibt sich Oskar auf eine katharsische Reise, um zu lernen, mit dem Verlust zu leben. Der Junge weigert sich hartnäckig an das zu glauben, was er nicht mit eigenen Augen sehen kann. Auf der Suche nach Informationen über eine Schlüsselbox, die er im Schrank seines Vaters gefunden hat, landet Oskar schließlich in New York und trifft dabei eine Reihe von Menschen, die alle auf ihre Weise mit ihrem Verlust umgehen müssen. Fast 3.000 Menschen mussten bei den Terroranschlägen des 11. September 2001 ihr Leben lassen – dieser Tag brannte sich als einer der erschütterndsten überhaupt in Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR das Bewusstsein der Menschen rund um den Erdball ein. Der Brite Stephen Daldry ("Der Vorleser") nutzt diesen Umstand zu einem unkonventionellen, emotionalen Coming-Of-Age-Drama. „Extrem laut und unglaublich nah", ist die Verfilmung von Jonathan Safran Foers gleichnamigem Bestseller. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven 27.09. In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Husum e.V. Lisa Immordino Vreeland 19.30 Uhr Peggy Guggenheim USA, IT, GB 2014, 96 min. Ein Leben für die Kunst Marc Chagall, Jean Cocteau, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Pablo Picasso, Jackson Pollock, Yves Tanguy – die Liste der Freunde, Liebhaber und Ehegatten liest sich wie ein Who is who der modernen Kunst. Peggy Guggenheim, die wohl bekannteste Kunstmäzenin und Galeristin des 20. Jahrhunderts stellte ihr bewegtes Leben ganz in den Dienst der Kunst. Als Tochter eines Großindustriellen, ihr Vater Benjamin war 1912 eines der Opfer beim Untergang der Titanic, verfügte sie schon als 18-Jährige über ein stattliches Kapital. Der Familie zum Trotz setzte sie das Geld aber nicht für wohltätige Zwecke ein, sondern verhalf damals noch unbekannten Malern zu ersten Einzelausstellungen und unterstützte junge Talente. Mit der Zeit erwarb sie sich dadurch den Ruf einer Kunstkennerin ersten Ranges. In der Zeit des Dritten Reichs ermöglichte die exzentrische Sammlerin einigen Künstlern, darunter auch dem Kölner Surrealisten Max Ernst, die Flucht von Europa nach New York. Zugleich kaufte sie von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkte Kunst günstig auf dem Markt und schaffte so das Fundament ihrer umfangreichen und ambitionierten Sammlung. Für Kunstinteressierte ist ein Besuch in ihrem ehemaligen Wohnhaus zu empfehlen – eines der schönsten Museen überhaupt – mitten in Venedig am Canal Grande. im Kino-Center Husum Helmut Käutner Die Rote 11.10. 19.30 Uhr D, IT, 1962, 100 min. In Erinnerung an Ruth Leuwerik Die Geschichte einer Frau, die aus der Vorbestimmtheit und Enge ihrer Ehe ausbricht. Die Flucht nach Venedig ist der Beginn einer Odyssee von Begegnungen und Bekanntschaften, immer auf der Suche nach einem selbstbestimmten Leben. Doch sie gerät an Männer, die sie nur für ihre eigenen Pläne benutzen, so flieht sie in immer neue Lebenssituationen, scheitert aber letztlich an den Konventionen der Gesellschaft. Helmut Käutners Liebe zum italienischen Film und seinen Vorbildern Fellini und Antonioni fand in diesem Streifen seinen größten Ausdruck. Ihre innere Ruhelosigkeit und wechselnden Beziehungen der Protagonistin wurden vom Publikum 1962 jedoch als verwerflicher Aufruf zu Promiskuität missverstanden und wurde total verrissen – zwischen Käutner und Andersch kam es auf der Berlinale zum Streit. Allein Gert Fröbe wurde von der Kritik geschont: Er lieferte in der Rolle des Nazimörders Kramer eine Glanzleistung. Ruth Leuwerik verstand es in ihren Filmrollen meist ein neues Selbstverständnis der modernen Frau zu verkörpern, entgegen alter Stereotype der Ära Adenauer. Oft spielte sie couragierte Charaktere – schauspielerisch immer überzeugend. Gemeinsam mit Dieter Borsche bildete sie eines der Traumpaare des deutschen Kinos. Für ihr langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film wurde sie 1978 mit dem Filmband in Gold geehrt. Sie starb am 12. Januar 2016 im Alter von 91 Jahren. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven Alfred Andersch (1914–1980) war zeitkritischer Schriftsteller der Nachkriegsliteratur und Gründungsmitglied der Gruppe 47. In seinen Werken porträtierte er vor allem Lebenswege von Außenseitern. Einer seiner bekanntesten Romane ist „Sansibar oder der letzte Grund”. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Panos Karkanevatos Riverbanks 25.10. 19.30 Uhr GR, TR, D, 2015, 96 min. Drama um eine verzweifelte Schleuserin an der griechisch-türkischen Grenze im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven Malgorzata Szumowska 08.11. 19.30 Uhr 33 Szenen aus dem Leben PL/DE 2008, 98 min. Anspruchsvolles Beziehungsgeflecht in der Tradition von Kieslowski. Eindrucksvoll: Julia Jentsch Europa ist für viele Flüchtlinge der Kontinent der Hoffnung, ein Traumreich. Hier suchen sie Zuflucht vor Krieg, Verfolgung, Elend und Armut. An der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland schleust die alleinerziehende Chryssa jede Nacht im Auftrag des Drogenboss Ivo Flüchtlingskinder über den eiskalten Grenzfluss Evros. In ihren Rucksäcken bringen die Kinder Rauschgiftpäckchen mit. Ivos Kalkül: Sollten die Kinder erwischt werden, bleibt das Risiko gering, denn sie sind nicht strafmündig. Chryssa zerbricht innerlich, an dem, was sie tut – denn beim illegalen Grenzübertritt ertrinken immer wieder Kinder oder sie fallen den Minen zum Opfer, die seit dem Zypern-Konflikt 1974 am Flussufer versteckt sind. Doch Chryssa ist auf das Geld angewiesen, um den Lebensunterhalt für Kind, Vater und Bruder zu beschaffen. Eines Nachts erwischt der einsame Soldat Yannis die Schleuserin, meldet sie jedoch nicht, denn er hat sich auf den ersten Blick in Chryssa verliebt. Yannis hat sich freiwillig als Minenräumer gemeldet. Chryssa und Yannis wollen gemeinsam fliehen, um ein neues Leben zu beginnen, doch die Drogen- und Menschenschmuggler setzen sich auf ihre Fährte. Ein Film über den Verlust der Kindheit, über Ende und Übergang von Lebensphasen und die Angst vor Veränderungen im Leben. Die Künstlerin Julia (Julia Jentsch) steht vor einer Collage aus Einzelszenen. Einige Meter breit ist das eindrucksvolle Wandbild. Es steht als Metapher für dieses berührende Drama, das aus 33 Szenen besteht. Sie selbst wird 33 Jahre alt. Innerhalb von sechs Monaten verliert sie ihre Eltern. Die bisherig Vorstellungen von Krankheit und Tod sind so verschieden von dem, was sie nun erlebt und fühlt. Alles geschieht wie hinter einer Glaswand, nichts scheint real. Absurdes Lachen in unangebrachten Momenten gehört auch dazu. Sie steht neben sich. Sie funktioniert, irgendwie. Wie Treibholz bewegt sie sich im Fluss der Emotionen. Dann wird sie schwanger – ein Neubeginn? Da beginnt sie, sich alles von der Seele zu schreiben – eben in 33 Szenen –, ihre Gedanken festzuhalten. Sie versucht, die Schicksalsschläge zu verarbeiten. In einem schmerzhaften Prozess zerbricht ihre Ehe. Sie verliebt sich in einen Künstlerkollegen, aber sie bleibt unentschlossen. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25.11.) 22.11. 19.30 Uhr Themenabend mit Düzen Tekkal Hawar – Wolfgang Staudte 13.12. 19.30 Uhr Rosen für den Staatsanwalt D 1959, 95 min. Parabel auf die Zustände im Justizapparat der AdenauerÄra, mit Martin Held und Walter Giller Meine Reise in den Genozid D, TR, IRQ 2014, 100 min. Im Anschluss PublikumsGespräch mit Düzen Tekkal Auf Kurdisch bedeutet "Hawar" Hilfe – und genau das möchte dieser Dokumentarfilm sein: ein Hilferuf für eine halbe Millionen Jesiden, die derzeit vor den Terrormilizen des IS auf der Flucht sind. Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Die bundesdeutsche Justiz war bis weit in die 1960er Jahre noch durchsetzt von ehemaligen Mitläufern des NS-Regimes. Staudtes Film gehört zu den ersten deutschen Filmen, die sich inhaltlich konsequent mit diesen "furchtbaren Juristen" auseinandersetzten. Die Filmemacherin Düzen Tekkal ist selbst Jesidin. Mehrmals reiste sie in den Nordirak, die Türkei und nach Syrien, um dort mit den Angehörigen ihrer Religionsgemeinschaft zu sprechen. Herausgekommen ist ein aufrüttelnder Film, der zeigt, wie dringend die Jesiden internationale Hilfe brauchen. Dieser Film soll ein Hilferuf sein – er zeigt, wie die Jesiden vom IS vernichtet werden. „Ich musste das tun. Das hat damit zu tun, dass ich selbst Jesidin bin. Ich war also keine klassische Kriegsberichterstatterin. Sondern der IS Terror an meiner Religionsgemeinschaft hat mich über Nacht dazu gemacht”, sagte Düzen Tekkal in einem Interview. Wolfgang Staudte, dem bereits mit der Heinrich-Mann-Verfilmung „Der Untertan” (1951) eine Abrechnung mit gesellschaftlichen Strukturen und der unheilvollen Untertanentreue gelang, legte auch mit „Rosen für den Staatsanwalt” den Finger auf eine unbehandelte Wunde der jungen BRD. Aktuelle Filme wie „Der Staat gegen Fritz Bauer” von Lars Kraume (2015) zeigen das ganze Ausmaß dieser Verflechtungen im damaligen Justizapparat auf. Staudtes Film kann als ein früher Ausgangspunkt gewertet werden. Martin Held zählt (bis heute) zu den beliebtesten Film- und Theaterschauspielern – er konnte überzeugend in nahezu jede Rolle schlüpfen. Walter Giller stellte erstmals sein Potential zum Charakterdarsteller unter Beweis und erhielt für seine Rolle den Bundesfilmpreis, das Filmband in Silber für die Beste Hauptrolle. Bemerkenswert sind auch die hochkarätigen Schauspieler der Nebenrollen: Ingrid van Bergen, Camilla Spira, Werner Peters, Paul Hartmann, Inge Meysel, Werner Finck, Ralf Wolter, Wolfgang Neuss u.a.. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR im Kino-Center Husum Anton Corbijn Control Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven 27.12. 19.30 Uhr UK 2007, S/W 117 min. Das Leben des charismatischen Musikers Ian Curtis und die Bandgeschichte von “Joy Division” Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Mittwoch, 21.12.16 – Der kürzeste Tag des Jahres: Kurzfilmtag 2016 Ankün der Tagdigung in und im espresse Kino ! Am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, wird der KURZFILMTAG seit 2012 gefeiert. Er ist inspiriert von der französischen Version „Le Jour Le Plus Court“, die ihre Premiere 2011 erlebte. Inzwischen feiern auch viele andere Länder den KURZFILMTAG. Zwischen Husum in Schleswig-Holstein und dem bayerischen Holzkirchen werden an diesem Datum in allen Bundesländern kurze Filme laufen. Letztes Jahr waren es 229 Veranstaltungen in 111 Städten und Gemeinden. Der 19-jährige Ian Curtis (Sam Riley) wohnt im Manchester der ausgehenden 1970er Jahre, als er Debbie (Samantha Morton) kennenlernt. Sie heiraten früh und bekommen eine Tochter. Curtis, ein David-Bowie-Fan, ist begabt Gedichte zu schreiben und gründet mit Freunden die Band “Joy Division”, der er mit seiner ominösen Stimme und seinem düsteren Charisma als Sänger vorsteht. Doch er kommt mit dem schnellen Erfolg nicht zurecht. Er flüchtet in eine Affäre mit der Journalistin Annik (Alexandra Maria Lara). Er leidet an epileptischen Anfällen und an einer schweren Depression, die für ihn seine persönliche Hölle ist. Am Abend vor der ersten großen Tournee fasst er einen schweren Entschluss. Das Kinodebüt des internationalen Starfotografen Anton Corbijn aus den Niederlanden, der fast alle Größen im Musikbusiness vor der Kamera hatte, beruht auf dem Buch “Touching From A Distance”, das Ians Ehefrau Deborah nach seinem Tod über ihn schrieb. Die Einflüsse der Post-Punk Band Joy Division auf die heutige Pop- und Rockmusik ist nicht hoch genug einzuschätzen. Sie gelten auch als Begründer des Dark Wave sowie des Gothic Rock. Zum zweiten Mal ist auch der Filmklub Husum mit von der Partie – welche Kurzfilme gezeigt werden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Über das Programm wird rechtzeitig auf Handzetteln und in der Tagespresse informiert. Ihr Partner für Design, Druck & Werbetechnik. Gartenstraße 17 25821 Bredstedt Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR t 0 46 71.33 13 f 0 46 71.23 33 m [email protected] w www.druckerei-lempfert.de Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven im Kino-Center Husum Spätvorstellung: Samstagsabend 22.15 Uhr – am 13.08. / 08.10. / 10.12. Amerikanische Kultfilme und Publikumslieblinge 13. August: Dennis Hopper – Easy Rider, USA, 1969 „Born to Be Wild“ – Zwei junge Männer fahren mit ihren Motorrädern von Los Angeles nach New Orleans, um durch den Verkauf von geschmuggeltem Rauschgift das große Geld zu machen. Der Weg durch die mythenträchtige Western-Landschaft wird zur tödlich verlaufenden Reise durch ein Amerika, das seinen Traum von Freiheit und Individualismus an ein borniertes „law and order”Denken verraten hat. Der Film gilt als Beginn des New Hollywood: mit Dennis Hopper, Peter Fonda und Jack Nicholson in den Hauptrollen. 08. Oktober: Stanley Kubrick – Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, GB/USA, 1964 Mit Peter Sellers in drei Rollen – dieser Film brachte ihm 1965 seine erste Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller ein. Die bitterböse Satire über den Kalten Krieg und die Nukleare Abschreckung gerät zur makabren Groteske, die zwischen Scherz und lähmendem Entsetzen balanciert. Ronald Reagan soll bei Beginn seiner Amtseinführung darum gebeten haben, den „War Room” im Weißen Haus zu sehen, den er für tatsächlich existent hielt. Der Film hatte sich so sehr in das kulturelle Gedächtnis vieler Menschen eingebrannt, als hätten die Ereignisse tatsächlich stattgefunden. 10. Dezember: Martin Scorsese – Taxi Driver, USA, 1976 Vietnam-Veteran Travis Bickle (Robert De Niro) verdingt sich in New York als Taxifahrer. In seiner Freizeit besucht er Pornokinos und verschreckt damit seine neue Bekanntschaft Betsy (Cybill Shepherd). gelingt, eine minderjährige Prostituierte (Jodie Foster) zu bekehren, besorgt sich Travis mehrere Pistolen und beginnt, für seinen Feldzug für Recht und Ordnung zu trainieren. Vom Krieg traumatisiert, steigert sich Travis in den Wahn, New Yorks Straßen von menschlichem Abschaum säubern zu müssen. Als es ihm nicht Vielfach ausgezeichnet war dieser Film für Robert De Niro, Jodie Foster und Harvey Keitel der Beginn ihrer großen Karrieren. mit freundlicher Unterstützung von Impressum Herausgeber: Husumer Kinobetriebe GmbH Neustadt 114 25813 Husum Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Texte: Stephan Hartung, Uli Heid, Peter Lenczewski, Sylvia MarksteinerHartung, Verena Mesch, Angela Reinhard, Angelika Zöllmer-Daniel Gestaltung: Uli Heid · Schlussredaktion: Angela Reinhard, Angelika Zöllmer-Daniel · Druck: Druckerei Lempfert, Bredstedt Mit freundlicher Unterstützung durch die Stiftung Husumer Volksbank Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR im Kino-Center Husum Besondere Filme – Schätze der Cinemathek – Retrospektiven Besondere Filme – Schätze der – Retrospektiven Beitrittserklärung – bitte abtrennen Cinemathek im Kino-Center Husum Vorteile einer Mitgliedschaft im Filmklub Husum e.V.: • Vergünstigter Eintrittspreis für Filme im Programm des Filmklubs Husum, Beitrag und Vorteile z.Zeit 1,00 Euro: statt 7,50 EUR zahlen Sie 6,50 EUR pro Person • Einladungen zu Film-Matineen und Sondervorstellungen (nur für Mitglieder) • Einladung zur jährlichen Mitgliederversammlung • Unterstützung einer privaten Kultur-Initiative Mitgliedsbeitrag 2016, 12 Monate 30 EUR für Einzelpersonen ab 1.1. 2016 Kündigung zum Jahresende möglich. Anschrift: Filmklub Husum e.V. im Kino Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum, www.filmklub-husum.de Beitrittserklärung 2015/2016 Ja, ich/wir möchte(n) dem Filmklub Husum e.V. beitreten: Kontaktdaten Nachname, Vorname 1. Person Nachname, Vorname 2. Person Anschrift mit PLZ Mail-Adresse Ich/wir möchten(n) bis auf Widerruf in den e-mail-Verteiler aufgenommen werden: Zahlungsweise Datum, Unterschrift 1. Person Überweisung auf das Konto „Filmklub Husum“ bei der Volksbank Husum IBAN: DE94217625500004224752 BIC: GENO DE F1 HUM Datum, Unterschrift 2. Person oder Lastschriftverfahren Bitte Geldinstitut und IBAN/BIC eintragen: zur Zeit technisch BIC:(noch) nicht möglich IBAN: Datum, Unterschrift des/der Kontoinhabers /in FilmKlub_MitgliedsAntrag_2016-1 Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR Der Bankeinzug erfolgt frühestens 14 Tage nach Beitritt. Der Jahresbeitrag bis spätestens Ende April eines Jahres abgebucht. Kino-Center Husum, Neustadt 114, 25813 Husum · www.filmklub-husum.de Kartenvorbestellung ab 14 Uhr: 04841-2569 · Eintritt: 7,50 EUR / für Mitglieder 6,50 EUR
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