Gewerkschaftsrat Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di • Paula-Thiede-Ufer 10 • 10179 Berlin Monika Brandl Vorsitzende des Gewerkschaftsrates An den Gesamtbetriebsrat OBI Über Ressort 14/Stefanie Nutzenberger Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Telefon: 030/6956-0 Durchwahl: 1021 Solidaritätserklärung mit dem Gesamtbetriebsrat von OBI Telefax: 3002 [email protected] www.verdi.de Datum 28/29. Juni 2016 Ihre Zeichen Unsere Zeichen tfr Der Gewerkschaftsrat der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verurteilt ganz entschieden das Vorgehen der Unternehmensführung von OBI gegen den OBIGesamtbetriebsrat und erklärt sich solidarisch mit dem Gremium, insbesondere mit seinem Vorsitzenden und der stellvertretenden Vorsitzenden, die auf ungeheuerliche Weise überfallartig aus dem Unternehmen entfernt werden sollen und die Gefahr besteht, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren und damit ihrer Existenz beraubt werden. Der Gesamtbetriebsrat hat unter dem Vorsitzenden, dem Kollegen Bernhard Gröning, und seiner Stellvertreterin, der Kollegin Gertrud Wagner, seit langem entschlossen gegen vielfache offene Missachtung der Mitbestimmungsrechte seine Verantwortung als gesetzliche Interessenvertretung wahrgenommen und seine Mittel und Möglichkeiten nach dem Betriebsverfassungsgesetz konsequent eingesetzt. Er ist entschieden für die Interessen der Beschäftigten eingetreten und hat eindeutig Position bezogen zu dem immer drängenden artikulierten Anliegen der ver.di-Mitglieder, die Tarifbindung für den Marktführer durchzusetzen. Die Unternehmensführung hält jetzt mit offener Kampfansage dagegen. Der OBI-Markt Augsburg wird zum 30. Juni 2016 geschlossen, die Beschäftigten mit sofortiger Wirkung von der Arbeit freigestellt. Damit ist die Augsburger Betriebsratsvorsitzende und stellvertretende GBR-Vorsitzende aus ihren Funktionen entfernt. Gleichzeitig wird der OBI-Markt Sömmerda mit Wirkung zum 1. Juli 2016 an eine offenbar eigens gegründete Franchise-Firma verkauft. Damit ist der Betriebsratsvorsitzende und zugleich GBRVorsitzende seine Funktionen los und der Gesamtbetriebsrat „geköpft“. Diese Entscheidungen wurden dem Wirtschaftsausschuss des GBR bei einer völlig überraschend vom Arbeitsgeber wegen dringendster Angelegenheiten eingeforderten Sondersitzung am vergangenen Donnerstag eröffnet. Am Mittwoch, dem ersten Tag der ordentlichen Sitzung des GBR, war davon noch keine Rede. Die drastische Vorgehensweise lässt sich nur als Betriebsräte-bashing und union-busting bezeichnen und fordert unbedingt den Widerstand der Gewerkschaftsmitglieder heraus. Gewerkschaftsrat Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Monika Brandl Vorsitzende des Gewerkschaftsrates Hier sollen offensichtlich im Sinne des Betriebsverfassungsrechts gut funktionierende Betriebsräte-Strukturen mit drastischen Mitteln zerschlagen werden. Und damit zielt der Arbeitgeber auf Einschüchterung und Unterwerfung der für die Tarifbindung und den Flächentarifvertrag im Einzelhandel kämpferisch auftretenden Gewerkschaftsmitglieder und der ihre Mitbestimmungsrechte und die Interessen der Beschäftigten konsequent vertretenden Betriebsräte ab. Dieser unsäglichen Strategie werden wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter entgegen treten und die Kolleginnen und Kollegen in ihrem Kampf gegen Unternehmenswillkür und für Respekt und Menschenwürde am Arbeitsplatz unterstützen. OBI hat sich übrigens im letzten Jahr werbewirksam zum wiederholten Mal zum TOPArbeitgeber küren lassen – ohne dass die Beschäftigten gefragt worden sind. Den Preis verleiht eine Einrichtung, die sich dafür bezahlen lässt. Mit solidarischen Grüßen Monika Brandl Vorsitzende des ver.di Gewerkschaftsrates
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