Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, Ausbau in

Kommunikation
Kanton Bern
Staatskanzlei
Anlass
Medienkonferenz der Erziehungsdirektion
Thema
Ausbau in der Humanmedizin
Datum
Freitag, 1. Juli 2016
Referentin
Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer
Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Medienschaffende
Sie haben es von meinem Kollegen, Herrn Regierungsrat Bernhard Pulver, gerade gehört.
Der Regierungsrat hat zusammen mit der Universitätsleitung beschlossen, ab Mitte 2018
hier in Bern jährlich zusätzliche 100 Ärztinnen und Ärzte auszubilden.
Das ist ein wichtiger Entscheid: Er ist wichtig für die langfristige Sicherung der medizinischen
Versorgung im Kanton Bern. Er ist wichtig für die Region Bern als innovativen
Medizinalstandort, und er ist wichtig für die Universität Bern, welche bei der Ausbildung von
Ärzten eine lange Tradition hat. Mit dem Ausbau wird die medizinische Fakultät der
Universität die grösste Fakultät der Schweiz.
Ein solcher Entscheid setzt natürlich auch voraus, dass die erforderlichen Mittel und
Infrastrukturen vorhanden sind bzw. geschaffen werden.
Ganz zentral ist dabei die Raumfrage. Es braucht ausreichende und geeignete Studienplätze
für die zusätzlichen Studentinnen und Studenten. Der Kanton Bern ist als Träger der
Universität Bern dafür verantwortlich, dass der erforderliche Raum zur Verfügung gestellt
wird.
Es freut mich sehr, dass wir bei der Bereitstellung dieses zusätzlichen Raums bereits Nägel
mit Köpfen machen konnten. Das zuständige Fachamt in meiner Direktion, das Amt für
Grundstücke und Gebäude (AGG), hat in Rekordzeit eine gute Lösung zur Unterbringung
der zusätzlichen Studienplätze erarbeitet. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den
Grossen Rat wird der benötigte Raum bis Mitte 2018 - und damit rechtzeitig - zur Verfügung
stehen.
Folie 1
Heute findet die Ausbildung der Medizinstudierenden der Universität Bern an verschiedenen
Standorten statt. So werden die künftigen Ärztinnen und Ärzte auf dem Areal Uni Mitte, im
Umkreis des Universitätsspitals auf dem Inselareal und in weiteren Inselnahen
Liegenschaften unterrichtet.
Diese Mediendokumentation ist auch online: www.be.ch/medienmitteilungen
Medienkonferenz der Erziehungsdirektion vom Freitag, 1. Juli 2016
Das Raumangebot am heutigen Standort ist beschränkt. Ein Ausbau und /oder eine
Verdichtung an diesem Standort für die zusätzlichen Studierenden ist daher weder möglich
noch sinnvoll. Wir mussten also - und das mit Hochdruck - zusätzlichen Raum beschaffen.
100 Studienplätze, das tönt nicht nach viel. Das Medizinstudium dauert aber sechs Jahre.
Insgesamt werden also bis zu 600 zusätzliche Studierende auszubilden und entsprechend
unterzubringen sein. Das braucht Platz.
Bis Studienbeginn 2018 ist es natürlich nicht möglich, einen Neubau zu realisieren. Daher
haben wir frühzeitig mögliche Mietobjekte evaluiert. Zusammen mit der Stadt Bern als
Eigentümerin ist es gelungen, auf dem Areal des ehemaligen Zieglerspitals im sogenannten
Renferhaus eine sehr gute und auch preiswerte Mietlösung zu finden.
Folie 2
Das Gebäude hat als ehemaliges Spital eine Raumstruktur, die sich sehr gut für die
Ausbildung von zukünftigen Ärztinnen und Ärzten eignet.
Es kann mit überschaubarem Aufwand an die Anforderungen des oft in Kleingruppen
organisierten Unterrichts angepasst werden.
Der Mietvertrag für das Gebäude an der Morillonstrasse 79 ist unterzeichnet. Wir werden ab
Mitte 2017 auf drei Geschossen insgesamt etwa 2400 m2 Fläche mieten können. Den Kredit
für die Mietausgaben und die erforderlichen räumlichen Anpassungen werden wir dem
Grossen Rat in der Märzsession vorlegen. Das AGG ist derzeit an der Zusammenstellung
der Kosten. Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich im Moment noch keine Details zu
den Kosten bekannt geben kann. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass sich die Kosten für
die zusätzlichen Studienplätze im Rahmen der üblichen Kosten von solchen
Ausbildungsplätzen bewegen. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass auch unser
Parlament die strategische Notwendigkeit der zusätzlichen Ausbildungsplätze sieht und dem
Kredit zustimmen wird.
Folie 3
Erlauben Sie mir zum Schluss noch einen Blick in die längerfristige Zukunft. Langfristig will
die Stadt Bern das Areal des ehemaligen Zieglerspitals als Wohnstandort entwickeln.
Doch auch für diesen Fall ist bereits vorgesorgt. Am 8. März 2015 wurde von den
stimmberechtigten der Stadt Bern die Überbauungsordnung Insel Areal III mit grossem Mehr
angenommen. Dank dieser Überbauungsordnung und dem zugehörigen Masterplan kann
das Inselareal als Standort des Universitätsspitals und der Medizinischen Fakultät der
Universität Bern zukunftsgerichtet weiter entwickelt werden. Mit dem Neubau des
Organzentrums hat das Inselspital bereits eine erste grosse Bauetappe in Angriff
genommen. Viele weitere Projekte werden folgen, so auch die neuen Ausbildungs- und
Forschungszentren der medizinischen Fakultät der Universität Bern. Hier wird dereinst die
gesamte medizinische Ausbildung der Uni konzentriert und in unmittelbarer Nähe zum
Universitätsspital noch optimaler organisiert werden können. Bis dann haben wir mit dem
Renferhaus eine ideale Lösung für die zusätzlichen Studienplätze gefunden.
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