10 Zuhause Nr. 04 Juli • August 2016 Heimatkunde: Büdingen „In diese traumhafte Kulisse werden Sie sich verlieben“, da ist sich Martin Woelke sicher. Obwohl der hr1-Moderator und Redakteur seit zehn Jahren Wahl-Frankfurter ist, schlägt sein Herz noch heftig für seine Geburtsstadt Büdingen. Seine Tipps für einen Besuch in der mittelalterlichen Stadt am Rande der Wetterau. Fo to: hr Als sich herumsprach, dass die „Heimatkunde“ diesmal nach Büdingen führen sollte, riefen die hr1-Kollegen sofort: „Das muss Martin machen!“. Woelkes Büdingen-Verbundenheit ist nicht nur im hr und bei den hr1-Hörern bekannt – seine Heimatstadt hat ihn 2013 sogar zum offiziellen Botschafter ernannt. Kassel Bad Hersfeld Herborn Büdingen feiert Gleiberger Land Ob Froschparade, Gärtnermarkt oder Altstadtfest – Büdingen feiert gern! Mich treffen Sie zum Beispiel auf dem Gallusmarkt in der Altstadt am letzten Septemberwochenende. Und wenn Sie mal gucken wollen, wo die Reichen und Schönen ihre Gartenmöbel oder sonstigen Sommer-Accessoires erwerben, dann empfehle ich die „Landpartie“ auf Schloss Büdingen vom 8. bis 11. September. Dieses Jahr unter dem Motto „Flower Power 70er“. Lohnt sich zum Bummeln, kostet aber Eintritt. Gießen Fulda Limburg Büdingen Wiesbaden Frankfurt Zu den in blau eingetragenen Städten gibt es bereits eine „Heimatkunde“; zu finden unter hr-journal.hr.de Darmstadt Michelstadt Hessenweit vor Ort: alle hr-Regionalkorrespondenten und hr-Studios im Überblick unter www.derhr.hr.de Zurück in die 50er Auch wenn wir bei hr1 ja besonders die Songs der 80er lieben, die 50er Jahre müssen auch eine tolle Zeit gewesen sein. Ein kleiner Hauch der Wirtschaftswunderzeit weht noch durch Büdingen. Direkt am Marktplatz befindet sich nämlich das von Else und Walter Arbeiter liebevoll gestaltete „50er Jahre Museum“. Zu den Klängen von Conny Froboess, Peter Kraus oder dem Hazy Osterwald Sextett bestaunen Sie hier nicht nur Nierentisch und Petticoat, sondern auch einen komplett eingerichteten Tante-Emma-Laden. Am Wochenende hat nachmittags auch die Milchbar geöffnet. Der frische Freitag Einen Besuch in Büdingen empfehle ich besonders freitags. Dann können Sie den noch jungen Wochenmarkt auf dem Marktplatz besuchen. Regionale Produkte kaufen ist ja zum Glück wieder richtig in. Beim „Frischen Freitag“ bekommen Sie vom Holzofenbrot aus Lauterbach bis hin zu Wurstspezialitäten aus der Rhön und Gewürzen aus Büdingen fast alles. Ich würde dann am liebsten gleich loskochen, aber: So wie Mutti kriegt man’s ja dann doch nicht hin – und wenn ich schon mal in Büdingen bin ... Zuhause Nr. 04 Juli • August 2016 Montage: hr Einstein in Büdingen Auf meinem Schreibtisch in Frankfurt lacht mir Albert Einstein zu. Von einer Postkarte, die der Büdinger Künstler Axel Gallun gemalt hat. Einstein, der Büdinger Frösche verspeist. Obwohl er nach seiner Vertreibung 1933 nie mehr deutschen Boden betreten wollte, war der Entdecker der Relativitätstheorie nach dem Krieg doch nochmal in Deutschland. Das belegt ein Dankesbrief von ihm an den damaligen Direktor des Schlossmuseums aus dem Jahr 1952. Warum er sich für seinen Deutschlandbesuch ausgerechnet Büdingen ausgesucht hat, das werden Sie nach Ihrem Besuch bestimmt verstehen. Fotos: FotoWerk Büdingen (1), Büdinger Tourismus (1), Wikimedia/Heinrich Stürzel (1), pa/dpa(3), Colourbox.de (3) Schlossgeschichten Ein Ausflug nach Büdingen führt automatisch zur ehemaligen Wasserburg Schloss Büdingen. Und schon wandeln Sie auch ein bisschen auf meinen Spuren. Nein, gewohnt hab ich da nie – es ist immer noch der private Sitz der Familie zu Ysenburg und Büdingen. Aber während meiner Schulzeit durfte ich Besuchergruppen durch die Museumsräume des Schlosses führen. Lassen Sie sich hier oder bei einer der historischen Stadtführungen (besonders lustig mit KarlHeinz und Gisela) unbedingt die Geschichte erzählen, warum die Büdinger sich „Frääsch“ (Frösche) nennen. Verweilen Für besonders schöne Fotomotive und für all jene, die gerne mal den Blick schweifen lassen, empfehle ich die kleine Bank am „Rosenkränzchen“. Von hier blicken Sie auf die beeindruckende mittelalterliche Befestigungsanlage mit der gut erhaltenen Stadtmauer, dem Bollwerk, dem Hexenturm und dem Jerusalemer Tor. Auf der anderen Seite der hübschen Altstadt lohnt der Aufstieg zum „Wilden Stein“. Diese Basaltformation ist entstanden, als der Vogelsberg noch ein aktiver Vulkan war. Die Aussicht ist phänomenal. Zum Keltenfürst radeln Büdingen ist ideal gelegen, um mehr von der schönen Region zwischen der östlichen Wetterau und dem Vogelsberg zu entdecken. Sollten Sie ein ganzes Wochenende Zeit haben, vergessen Sie Ihr Rad nicht. An einem Tag zu schaffen: Morgens zur weltweit einzigartigen Keltenwelt am Glauberg fahren. Dann weiter entlang einer ehemaligen Bahntrasse auf dem Vulkanradweg bis ins verträumte Gedern. Dort empfehle ich das Restaurant von Ute und Hubertus Schultz im Schlosshotel Gedern. Mehrfach ausgezeichnet und trotzdem auf dem Boden geblieben. 11 Rat’ mal! Wie viel wissen Sie über unser Bundesland? Hier können Sie schon mal testen: Wobei spielten die Büdinger Frösche 1522 eine lautstarke Rolle? (X) „Die Frösche oder ich!“ Von Gräfin Elisabeth vor dieses Ultimatum gestellt, wies Graf Anton nach einer durchquakten Hochzeitsnacht seine Büdinger an, die Tiere einzusammeln. (X) Beim Festessen des Hochzeitspaares standen sie auf dem Speiseplan. (X) Bei der Suche nach dem geeigneten Prinzen für das Wasserschloss küssten sich die Mädchen durch die Büdinger Froschpopulation. In Büdingen gibt es viel zu sehen, auch ein … (X) Sandrosenmuseum. Die geologischen Kostbarkeiten kristallisierten vor gut zehn Millionen Jahren im sandigen Untergrund. Das Museum befindet sich im Jerusalemer Tor. (X) Metzgermuseum. In dem bis 1895 benutzten „Schlaghaus“, einem Turm an der Mühltorbrücke, können Besucher historische Metzgerwerkzeuge anschauen und alles rund um den Metzgerberuf anno dazumal erfahren. (X) Modellbaumuseum. Schiffe, Fahrzeuge, Eisenbahnen, eine Bohrinsel – über 150 Exponate werden in den Räumlichkeiten des Oberhofes gezeigt. Der Oberhof ist der älteste Renaissancebau in der Stadt. Büdingen wird auch als „Rothenburg Hessens“ bezeichnet. Warum? (X) Die Stadt liegt ebenfalls am Rothaargebirge. (X) Der seltene Rothaarfuchs ist hier heimisch. (X) Büdingen glänzt mit vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Welcher Bach fließt durch Büdingen? (X) Der Seemenbach (X) Der Eschbach (X) Der Igelbach Wie heißt Hessens kleinster Fluss? Wo liegt Hessens nördlichster Weinberg? Auch in der Serie „Hessen fragt die Hessenschau“ erfährt man vom 4. bis 10. Juli in der „Hessenschau“ im hr-fernsehen wieder viel über Hessen. Das hr-Journal verlost 3 x 1 Buch „Hessen fragt die Hessenschau“ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des hr sind nicht teilnahmeberechtigt.
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