PRESSEINFORMATION Sir John Eliot Gardiner und Georg Friedrich

PRESSEINFORMATION
Sir John Eliot Gardiner und Georg Friedrich Haas neue
Ehrenmitglieder der Wiener Konzerthausgesellschaft
Die Wiener Konzerthausgesellschaft hat zwei neue Ehrenmitglieder. Der
Dirigent Sir John Eliot Gardiner und der Komponist Georg Friedrich Haas
sind beide dem Wiener Konzerthaus seit Jahrzehnten verbunden. Sir John
Eliot Gardiner trat 1990 zum ersten Mal im Wiener Konzerthaus auf und
gastiert seitdem regelmäßig hier. 58 Werke von Georg Friedrich Haas
wurden seit 1987 im Wiener Konzerthaus aufgeführt.
Dazu Intendant Matthias Naske: «Mit der Ernennung von Sir John Eliot
Gardiner und Georg Friedrich Haas zu Ehrenmitgliedern würdigt die
Wiener Konzerthausgesellschaft zwei große Musikerpersönlichkeiten. Eine
tiefe Verwurzelung in der Tradition, ungebrochene Neugier an der
Weiterentwicklung künstlerischen Geschehens aus der Gegenwart heraus
und eine unerschöpfliche Gestaltungskraft in großer Freiheit und Offenheit
zeichnen diese beiden so unterschiedlichen Musiker aus. Die Wiener
Konzerthausgesellschaft ist dankbar für den Ausdruck der Freundschaft
und Nähe zu den beiden großen Musikern.»
Sir John Eliot Gardiner ist mit den von ihm gegründeten English Baroque
Soloists und dem Monteverdi Choir das nächste Mal am 8. Dezember
2016 im Wiener Konzerthaus zu erleben. Auf dem Programm stehen
Kantaten von Johann Sebastian Bach.
Am 3. November 2016 bringt das ORF Radio-Symphonieorchester Wien
unter der Leitung von Cornelius Meister Georg Friedrich Haas‘ «Konzert
für Posaune und Orchester» zur Erstaufführung. Das Konzert ist ein
Kompositionsauftrag u. a. vom Wiener Konzerthaus und Wien Modern,
Solist ist Michael Svoboda.
Zwei Uraufführungen von Georg Friedrich Haas finden am 12. November
2016 mit dem Klangforum Wien und dem JACK Quartet im Wiener
Konzerthaus statt: Sein 9. Streichquartett ist ein Kompositionsauftrag des
Wiener Konzerthauses; «The Hyena» ist ein Auftragswerk von Wien
Modern und anderen.
Sir John Eliot Gardiner
Sir John Eliot Gardiner, Gründer und Leiter des Monteverdi Choir, der
English Baroque Soloists und des Orchestre Révolutionnaire et
Romantique ist einer der vielseitigsten Dirigenten unserer Zeit und eine
Schlüsselfigur der Alte-Musik-Bewegung.
Im Wiener Konzerthaus brachte Gardiner mit den English Baroque
Soloists Werke wie G.F. Händels «Agrippina», Joseph Haydns
«Jahreszeiten», Claudio Monteverdis «L’incoronazione di Poppea» und
Henry Purcells «King Arthur, or the British Worthy» zur Aufführung. Mit
dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique interpretierte er hier u. a.
Hector Berlioz‘ «Messe Solennelle» und Ludwig van Beethovens «Missa
solemnis».
Die Breite seines Repertoires dokumentiert eine mehr als 250
Einspielungen umfassende, bei renommierten Labels erschienene und mit
internationalen Preisen ausgezeichnete Diskographie.
In Anerkennung seiner Arbeit wurde der Dirigent mit verschiedenen
internationalen Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden bedacht. Er ist
Honorary Fellow des King’s College London und der Royal Academy of
Music sowie Visiting Fellow des Peterhouse-College, Cambridge. 1990
wurde er zum «Commander of the British Empire» ernannt und 1998 zum
«Knight Bachelor» geschlagen, was ihn zum Tragen des Titels «Sir»
berechtigt. 2005 wurde ihm der Verdienstorden der Bundesrepublik
Deutschland, 2011 die Würde eines «Chevalier de la Légion d’Honneur»
verliehen. Er ist Träger des «Critics’ Circle Outstanding Musician Award»
2013 und seit 2014 Präsident des Leipziger Bach-Archivs. Sein lange
erwartetes Buch über den Thomaskantor, «Music in the Castle of
Heaven», wurde 2013 veröffentlicht. In Amsterdam wurde der britische
Dirigent 2016 mit dem Concertgebouw-Prize ausgezeichnet.
Georg Friedrich Haas
1953 geboren und aufgewachsen in einem Bergdorf in Vorarlberg wurde
Georg Friedrich Haas bereits in der Schulzeit durch seinen Musiklehrer,
den Komponisten Gerold Amann, mit Neuer Musik konfrontiert.
Inzwischen bewegt sich der 2013 zum Professor für Komposition an der
Columbia University New York berufene Komponist geografisch zwischen
zwei Polen. Er sieht sich durch seine Lehrer Gösta Neuwirth, Ivan Eröd
und insbesondere Friedrich Cerha eingebunden in die Tradition der Wiener
Schule und nutzt gleichzeitig die ästhetische Freiheit amerikanischer
Komponisten wie Charles Ives, John Cage oder James Tenney als
wichtigen Orientierungspunkt für einen musikalischen Ausdruck jenseits
jeglicher Ideologien.
Klangeigenschaften neu auszuloten und die Wahrnehmung für Nuancen zu
schärfen – diese Aspekte begleiten sein Schaffen seit jeher. Ausgehend
von seinem besonderen Interesse für mikrotonales Komponieren, kreiert
Haas einen facettenreichen Klangstil, der strukturelle Komplexität und
intuitives Empfinden gleichermaßen einbezieht.
Georg Friedrich Haas‘ wohl meistgespieltes Werk ist sein Ensemblestück
«in vain», das teilweise in völliger Dunkelheit aufzuführen ist. Es war in
den Jahren 2000 und 2001 im Wiener Konzerthaus zu hören. 2007
brachten die Wiener Philharmoniker hier unter der Leitung von Jonathan
Nott – mit Truls Mørk als Solisten – das Konzert für Violoncello und
Orchester von Georg Friedrich Haas zur Aufführung. 2014 war Georg
Friedrich Haas ein Komponistenschwerpunkt bei Wien Modern gewidmet,
wo u. a. das Arditti Quartet dessen sämtlichen Streichquartette im Wiener
Konzerthaus spielte. Im selben Jahr erklang ebenda auch sein «limited
approximations», Konzert für sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand und
Orchester.
Georg Friedrich Haas wurde für seine Werke mit zahlreichen
Kompositionspreisen sowie 2007 mit dem Großen Österreichischen
Staatspreis ausgezeichnet. Er ist Mitglied des Österreichischen
Kunstsenats, der Akademie der Künste Berlin und der Bayerischen
Akademie der schönen Künste.
Ehrenmitglieder der Wiener Konzerthausgesellschaft
Felix Stransky
Richard Strauss
Joseph Marx
Paul Hindemith
Hans Pfitzner
Wilhelm Backhaus
Heinrich Bartsch
Karl Böhm
Johann Nepomuk David
Wilhelm Furtwängler
Josef Matthias Hauer
Arthur Honegger
Egon Kornauth
Frank Martin
Paul Sacher
Igor Strawinski
Wiener Konzerthausquartett
Enrico Mainardi
Julius Patzak
Dietrich Fischer-Dieskau
Benjamin Britten
Nathan Milstein
Leonard Bernstein
Christa Ludwig
Dr. Otto Mayr
Dr. h.c. Manfred Mautner Markhof
Pierre Boulez
Rudolf Serkin
Witold Lutosławski
Claudio Abbado
Dr. Egon Seefehlner
Alban Berg Quartett
Friedrich Cerha
Gottfried von Einem
Nikolaus Harnoncourt
Jessye Norman
Georges Prêtre
Wiener Symphoniker
Alfred Brendel
Sir Yehudi Menuhin
Sándor Végh
Elisabeth Leonskaja
Oleg Maisenberg
Rudolf Buchbinder
Heinz Holliger
Jordi Savall
Sir Simon Rattle
Heinrich Schiff
Dr. Heinrich Haerdtl
György Ligeti
Thomas Hampson
Dr. Harald Sturminger
Gidon Kremer
José Antonio Abreu
HK Gruber
Valery Gergiev
Hagen Quartett
András Schiff
Grigorij Sokolov
Beat Furrer
Sir John Eliot Gardiner
Georg Friedrich Haas
Rückfragehinweis: Dr. Judith Deak, Presse
Tel: +43 1 242 00-362, E-Mail: [email protected]
http://www.konzerthaus.at